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Problem: Bei PKV rausgeflogen

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HalloAktie

Ich möchte einmal eure Schwarm-Intelligenz anzapfen in Sachen PVK für Beamte (also inkl. Beihilfe): 

 

Eine Kollegin ist Beamtin auf Probe und hat sich in eine sehr schlechte Situation hinein manövriert. Sie hat sich letztes Jahr für einen PKV-Tarif entschieden und ist wohl etwas blauäugig an die Sache herangegangen. Den Fragebogen der Versicherung hat sie zusammen mit ihrer Frauenärztin ausgefüllt, da es eine Vorerkrankung/Behandlung im Zusammenhang mit HPV gab. Zusätzlich hat sie bei der Hotline der Versicherung nachgefragt, ob die HPV-Sache ein Problem darstellt und relevant sei. Wurde von Ärztin und Hotliner verneint, natürlich undokumentiert. 

Es kam wie es kommen musste- der Versicherung ist jetzt nach fast einem Jahr das Risiko doch zu hoch und die Sache ist damals nicht korrekt oder gar nicht im Fragebogen der Versicherung angegeben worden. Kündigung. 

 

Jetzt steht sie seit 01.07. ohne Krankenversicherung da. Basistarif ginge natürlich, außer bei der Vorversicherung laut Schreiben. 

Ein Freund rät ihr, es bei der GKV zu versuchen, weil der PKV-Vertrag nicht gültig zustande gekommen sei (lief allerdings fast ein Jahr). 

Ich habe ihr geraten, sich schnell einen richtigen Makler zu suchen, der mit mehreren Gesellschaften arbeitet, um die Optionen auszuloten. 

 

Kann man ihr noch andere, bessere Ratschläge geben? Würde mich über Einschätzungen freuen. Eigentlich betrifft es mich persönlich nicht, aber sie ist in meinem Team arbeitsmäßig und fragt und erzählt. 

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Anjin-san

Hallo Aktie,

PVK für Beamte (also inkl. Beihilfe)

in diesem Jahr und nur diesem Jahr ist ein Wechsel von der PKV in die gesetzliche KV für Beamte möglich.

Bei der Beihilfe nachfragen, es gibt zu diesem Thema online und Präsenzschulungen.

Möglich ab April 24 bis Dezember24 oder evtl. sogar bis April25 ??? In den Schreiben war von einem Jahr die Rede.

Mit freundlichen Grüßen

 

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HalloAktie

@Anjin-san Danke für den Tipp. Das wäre natürlich eine tolle Lösung für sie unter den Umständen. 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu

@Anjin-san: Anscheinend bist du Beamter in Niedersachsen (auch wenn die Jahresfrist nicht im April, sondern im Februar begonnen hat). Es gibt in Deutschland aber noch fünfzehn andere Bundesländer und den Bund mit eigenständigen Beihilferegelungen, und wir wissen nicht, welche davon für die Kollegin von @HalloAktie gilt.

 

Mal von der Frage ganz abgesehen, ob eine Versicherung in der GKV erstens möglich und zweitens wünschenswert wäre.

 

vor 6 Stunden von HalloAktie:

Kann man ihr noch andere, bessere Ratschläge geben?

 

Ich denke nicht. Also: Zu jemandem gehen, der sich mit dem Thema gut auskennt, und das ganz schnell. Beziehungsweise wohl nicht gehen (weil vermutlich kein Spezialist um die Ecke wohnt), sondern anrufen o.ä. Dabei alle Unterlagen bereithalten, sowohl zur zeitweiligen privaten Versicherung und deren Auflösung als auch zur Vorversicherung. Auch zum Beamtenstatus (jetzt auf Probe, gab es z.B. schon einmal eine Verbeamtung auf Widerruf für ein Referendariat o.ä.?).

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HalloAktie

@chirlu GKV wäre grundsätzlich möglich, da sie in Hamburg arbeitet. Aber ob das in diesem speziellen Fall noch geht, keine Ahnung. 

 

Ja, auf Widerruf war sie ein halbes Jahr und jetzt seit ca 4 Monaten auf Probe. 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 12 Stunden von HalloAktie:

Ein Freund rät ihr, es bei der GKV zu versuchen, weil der PKV-Vertrag nicht gültig zustande gekommen sei (lief allerdings fast ein Jahr). 

Wurde alles rückabgewickelt, d.h. hat die PKV auch die Beiträge für das 1 Jahr rückerstattet? Ich weiß es nicht genau, aber ich denke, dass es davon abhängen dürfte, ob eine Versicherung in der GKV noch möglich ist. Sie müsste dann wahrscheinlich alle Beträge nachzahlen.

 

Meines Wissens wird einen die PKV bei "normaler Fahrlässigkeit" nicht einfach rausschmeißen können, sondern wird einen Risikozuschlag nacherheben, den sie bei korrekten Gesundheitsfragen von vornherein verlangt hätte. Der Frauenarzt sieht es ja offensichtlich weniger problematisch als der PKV-Sachbearbeiter und die Gesundheitsprüfung bei der Verbeamtung hat sie ja auch überstanden. Ich würde daher bei der aktuellen PKV noch nicht aufgeben und versuchen nochmal eine Neubeurteilung des Risikos mit ausführlichem Attest vom Arzt versuchen. Nun hat sie sich aber herzlich Zeit gelassen, ob das nun nach fast 2 Monaten nach dem 1.7 noch klappt, keine Ahnung...

 

Wie die Chancen für eine neue PKV-Versicherung bei einer anderen PKV sind, wenn einem die aktuelle PKV schon mal gekündigt hat, weiß ich nicht, da gibt es Experten. Es gibt ja auch das Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft – Wikipedia, vielleicht ist sie da jetzt drin.

 

Vor allem aber solltest du deiner Bekannten die Konsequenzen klar machen. Sie scheint es ja entspannt zu sehen, wenn sie 2 Monate nichts tut. Will sie den Rest ihres Lebens den Höchstbetrag der GKV zahlen für den schlechten Basistarif? Ihr "Fuckup" kann im Worst Case soweit gehen, dass es sinnvoll sein könnte, den Beamtenstatus erstmal aufzugeben und (vorübergehend) versicherungspflichtig angestellt zu arbeiten...

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Anja Terchova
· bearbeitet von Anja Terchova
vor einer Stunde von slowandsteady:

Meines Wissens wird einen die PKV bei "normaler Fahrlässigkeit" nicht einfach rausschmeißen können, sondern wird einen Risikozuschlag nacherheben, den sie bei korrekten Gesundheitsfragen von vornherein verlangt hätte.

Erstmal versuchen gegen die Kündigung vorzugehen wäre wahrscheinlich wirklich das Beste gewesen.

 

vor einer Stunde von slowandsteady:

Will sie den Rest ihres Lebens den Höchstbetrag der GKV zahlen für den schlechten Basistarif? Ihr "Fuckup" kann im Worst Case soweit gehen ...

Finde ich aber anderseits auch verständlich, in dem Alter ist man erstmal froh nach Ausbildung oder Studium richtig zu verdienen, so Sachen die die Krankenversicherung betrachtet man da eher als nebensächlich.

Und gerade in dem Lebensabschnitt kommt dann ja auch oft noch anderer Stress hinzu, wie z.B. Umzug. Oder Partner hat schon ein Kind das eingeschult wird und Hilfe beim lernen braucht.

Da sind so Sachen wie Krankenversicherung oder auch Altersvorsorge ganz, ganz weit weg.

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Hotzenplotz2
vor 1 Stunde von slowandsteady:

Es gibt ja auch das Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft – Wikipedia, vielleicht ist sie da jetzt drin.

Ich dachte ich hätte hier jüngst in einem alten Thread gelesen, dass die PKV eben nicht am HIS teilnimmt aber vielleicht erinnere ich das auch falsch.

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chirlu
vor 2 Stunden von HalloAktie:

GKV wäre grundsätzlich möglich, da sie in Hamburg arbeitet. Aber ob das in diesem speziellen Fall noch geht, keine Ahnung.

 

Das sind dann zwei Fragen: Einerseits nach SGB 5, kann sie in die freiwillige Versicherung? Andererseits nach hamburgischem Beamtenrecht, bekommt sie zum Krankenkassenbeitrag eine Beihilfe?

 

vor 1 Stunde von slowandsteady:

Meines Wissens wird einen die PKV bei "normaler Fahrlässigkeit" nicht einfach rausschmeißen können, sondern wird einen Risikozuschlag nacherheben, den sie bei korrekten Gesundheitsfragen von vornherein verlangt hätte.

 

Sie hätte vermutlich auch die Öffnungsaktion nutzen können und dann in jedem Fall eine Versicherung bekommen bei höchstens 30% Risikozuschlag. Das ist aber zu spät, sechs Monate seit der Verbeamtung sind nach der Schilderung längst abgelaufen.

 

vor 7 Minuten von Hotzenplotz2:

Ich dachte ich hätte hier jüngst in einem alten Thread gelesen, dass die PKV eben nicht am HIS teilnimmt aber vielleicht erinnere ich das auch falsch.

 

Nein, ist richtig. Siehe auch https://www.informa-his.de/haeufige-fragen unter Punkt 16.

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Sonnenschein412

Vielen Dank @chirlu. Die Übergangsfrist zur Entscheidung für die pauschale Beihilfe ist in Hamburg vorüber - davon unabhängig hätte ihr das auch nichts gebracht, da sie nicht in die freiwillige Versicherung der GKV mehr reinkommt. Auch die Anfechtung, die zwar zur ursprünglichen Nichtigkeit des Vertragsschlusses führte, berechtigt nicht zur freiwilligen Versicherung in der GKV (L 5 KR 258/12 B ER | Sozialgerichtsbarkeit Bundesrepublik Deutschland, https://www.sozialgerichtsbarkeit.de/node/161429).

 

PKV nimmt tatsächlich nicht am HIS teil. 

 

Ich würde an ihrer Stelle nun zweischneidig vorgehen:

 

1. Mit einem Fachanwalt für Versicherungsrecht prüfen, ob die Anfechtung tatsächlich durchgeht (insbesondere im Hinblick darauf, dass - falls der Versicherer an der Öffnungsaktion teilnimmt - jedenfalls eine Pflicht zum Abschluss mit 30 % Risikozuschlag bestanden hat).

 

2. Mit einem Honorarberater (ein Makler wird dazu mangels Erfolgschancen vrstl. nicht bereit sein) Anträge auf anonyme Risikovoranfrage mit Attesten u.ä. bei anderen Versicherern stellen.

 

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hilflos

eine Versicherung prüft doch nicht ohne Anlass alte Verträge. Ist irgendwas vorgefallen, mehrere teure Behandlungen oder längere Krankheit? 

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Kastor

Es wäre doch durchaus gut zu wissen, wie der Sachverhalt genau ist oder ob er versehentlich verkürzt dargestellt wird:

- welcher Versicherer

- Gab es eine Rückfrage seitens des Versicherers oder eingereichte Rechnungen? Wie kann/konnte der Versicherer Informationen bei Ärzten etc. einholen, d.h. welche Option hinsichtlich Gesundheitsdaten wurde beim Ausfüllen des Vertrags gewählt?

- Rücktritt oder Kündigung durch den Versicherer

- Begründung des-/derselben durch Versicherer

- Gab es ein Änderungsangebot unter Einschluss eines Risikozuschlags?

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HalloAktie

Danke für eure ausführlichen Antworten- wirklich super :-) 

Ich wollte sie zum Thema HPV nicht total ausfragen- war schon überrascht, dass sie es mir überhaupt anvertraut. Es könnte sein, dass sie eine Nachsorge-Behandlung zu dem Thema abgerechnet hat. Sie hatte auf jeden Fall kürzlich irgendwelche PKV-Rechnungen, wo dann auch die Beihilfe involviert war. Bei der HUK hatte sie auch angefragt, bevor ich ihr systematischeres Vorgehen angeraten hatte- die wollten sie erst nach einer Karenzzeit zu der HPV-Genesung nehmen. 

 

Das Kündigungsschreiben hat sie mir kurz auf dem Handy gezeigt, aber ich erinnere die Details nicht mehr. 

 

Basistarif oder vorübergehende Aufgabe des Beamtenstatus ist sie verständlicherweise nicht so angetan von. Aber die Wege als Option sind ihr bewusst. 

 

Also der Weg ist privat- GKV ist zu. Das ist schon mal wichtig. 

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Okabe

Wenn du ihr helfen willst, dann sorg dafür, dass sie sich hier registriert oder einen Honorarberater auf Stundenbasis engagiert. Stille Post mit dem Forum zu spielen ist schon oft nach hinten losgegangen und an deiner Stelle würde ich mich auch tunlichst aus der Entscheidungsfindung- oder gar Treffung heraushalten. Denn wie die Erfahrung zeigt, wird man bei einer guten Entscheidung am Ende vergessen und bei einer Schlechten ist man der Buhmann.

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HalloAktie

@Okabe Hast du recht, aber genau das habe ich gemacht. Ich würde nie nie nie mit der Hauptversicherung in die PKV gehen, daher bin ich da ohnehin raus. Wollte nur wissen, ob ich ein Brett vorm Kopf habe. 

 

Und ich habe ihr letzte Woche die Kontaktdaten von einem BU-Experten gegeben, der sie weiter vermitteln kann in seinem Dunstkreis. Werde berichten, wenn ich Neues erfahre. 

 

Jetzt ist die Gute allerdings erstmal in den Türkei-Urlaub entschwunden. Hoffentlich passiert da nichts gesundheitlich...Sie meinte, irgendeine Zusatzversicherung aus der ADAC-Mitgliedschaft würde ihr da im Zweifelsfall helfen, hat sie aber auch wieder nur von deren Hotlinerin erfahren...

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chirlu
vor 4 Minuten von HalloAktie:

Jetzt ist die Gute allerdings erstmal in den Türkei-Urlaub entschwunden. Hoffentlich passiert da nichts gesundheitlich...Sie meinte, irgendeine Zusatzversicherung aus der ADAC-Mitgliedschaft würde ihr da im Zweifelsfall helfen, hat sie aber auch wieder nur von deren Hotlinerin erfahren...

 

Die hat echt die Ruhe weg. :w00t: Ja, eine Auslandsreisekrankenversicherung (falls es eine ist – immerhin bietet der ADAC so etwas an) ist schon mal gut und übernimmt eventuelle Behandlungskosten in der Türkei. Falls sie allerdings etwas wirklich Schwerwiegendes, Langwieriges bekommen sollte, transportiert der ADAC (bzw. dessen Dienstleister) sie nach Deutschland und ist dann raus. Dann bleibt ohne Krankenversicherung außer Sozialhilfe noch GoFundMe.

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HalloAktie

Ja. Ich meine, einerseits hat sie mit offenen Karten gespielt und sich auf Frauenarzt und Versicherungs-Hotliner verlassen, andererseits ist sie halt echt jung, blauäugig und etwas verplant. 

 

Sie hat sich spaßeshalber schon bei mir erkundigt, was die Obdachlosen und die Leute in den USA ohne Versicherung machen... Also die Lage, oder das Ausmaß des fuckups (wie es oben zurecht genannt wurde) ist ihr schon bewusst. Mal sehen. 

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