Glory_Days August 27, 2024 · bearbeitet August 27, 2024 von Glory_Days vor 23 Minuten von oktavian: Nach EMH würde es vom beta der Aktie abhängen. Beta war das Modell mit der Abkürzung CAPM vor 23 Minuten von oktavian: Wenn das beta gleich wie das Portfolio wäre, wäre auch die erwartete Rendite gleich. Und glaubst du, dass das so ist? vor 23 Minuten von oktavian: Empirisch schlagen aber wenige Aktien den Index sehr stark, so dass größer 50% der Einzel-Aktien underperformen (dispersion). Und woran liegt das wohl? vor 37 Minuten von Glory_Days: Vergleiche mal ein 1-Aktien Portfolio mit einem 100 Aktien-Portfolio - welches wird wohl die höhere erwartete Rendite aufweisen? vor 23 Minuten von oktavian: Mir ist es zu ungewiss. Wenn alle hedgen wollen, sind auch alle bereit, etwas dafür zu bezahlen. Aber wenn dir das ganze zu ungewiss ist, bestätigst du eindrucksvoll die wohl weit verbreitete ambiguity aversion, die bei Rohstoff-Futures eben zu einer Risikoprämie führen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian August 27, 2024 vor 2 Stunden von Glory_Days: Wenn alle hedgen wollen, sind auch alle bereit, etwas dafür zu bezahlen. warum? Das gleicht sich doch dann aus. Hersteller will auf Termin verkaufen und Kunde möchte auf Termin kaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 27, 2024 vor 24 Minuten von oktavian: warum? Das gleicht sich doch dann aus. Hersteller will auf Termin verkaufen und Kunde möchte auf Termin kaufen. Glaubst du, dass Hedges umsonst zu haben sind? Quasi eine Art Free Lunch? Für jeden Kontrakt, den ein Anleger long hält, ist ein anderer Anleger short. Long- und Short-Futures heben sich exakt auf. Die Gesamtkapitalisierung von Warentermingeschäften ist immer Null (Black (1976)). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian August 28, 2024 vor 11 Stunden von Glory_Days: Glaubst du, dass Hedges umsonst zu haben sind? Quasi eine Art Free Lunch? Der Vermittler nimmt auch noch Geld. An der Börse gibt es spreads. Ansonsten: ja, durchaus - kommt auf den Einzelfall an. free lunch heißt aber risikolos Gewinn. Hier geht es doch nur darum das Risiko zu reduzieren. Ich denke der Erwartungswert mit hedging ist positiv, weil es das Rating verbessert bzw. die Kapitalkosten senkt. Ich denke da an Kraftwerke - da hat man immer einen Teil der Produktion vorab verkauft. vor 13 Stunden von Glory_Days: vor 14 Stunden von oktavian: Nach EMH würde es vom beta der Aktie abhängen. Beta war das Modell mit der Abkürzung CAPM beim CAPM kennt man das aktuelle Beta nicht. Mit EMH und korrektem beta ergibt sich der Erwartungswert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 28, 2024 · bearbeitet August 28, 2024 von Glory_Days vor 47 Minuten von oktavian: beim CAPM kennt man das aktuelle Beta nicht. Mit EMH und korrektem beta ergibt sich der Erwartungswert. Man sollte nicht alles durcheinander werfen. CAPM und EMH sind zwei völlig unterschiedliche und voneinander unabhängige Dinge. Das eine ist das Capital Asset Pricing Model und das andere die Efficient Market Hypothesis. Eine direkte Verbindung zwischen den beiden besteht nicht, allenfalls indirekt über eine Ähnlichkeit bestimmter Voraussetzungen. Objektive Erwartungswerte gibt es bei der Geldanlage naturgemäß keine (Ungewissheit der Zukunft). Man kann ex-post Stichprobenmittel berechnen, was dann häufig ex-ante für eine Schätzung von Erwartungswerten herangezogen wird. Das impliziert allerdings eine Extrapolation der Vergangenheit in die Zukunft, die so nicht gegeben ist. vor 47 Minuten von oktavian: Der Vermittler nimmt auch noch Geld. An der Börse gibt es spreads. Natürlich, irgendjemand muss den Markt schließlich bereitstellen. vor 47 Minuten von oktavian: Ansonsten: ja, durchaus - kommt auf den Einzelfall an. free lunch heißt aber risikolos Gewinn. Wenn das möglich wäre, warum sollte ich und jeder andere nicht all sein Kapital in dieses Free Lunch stecken? Schon mal etwas von Arbitrage gehört? vor 47 Minuten von oktavian: Hier geht es doch nur darum das Risiko zu reduzieren. Ich denke der Erwartungswert mit hedging ist positiv, weil es das Rating verbessert bzw. die Kapitalkosten senkt. Ich denke da an Kraftwerke - da hat man immer einen Teil der Produktion vorab verkauft. Das individuelle Risiko um genau zu sein, nicht das kollektive. Es ist ein kostenpflichtiger Risikotransfer, ein Pooling of Risk gegen die Bezahlung eines Premiums (= Insurance). Als Rohstoff-Anleger suchst du aber nicht nach einer Versicherungslösung, sondern du nutzt u.a. die Tatsache aus, dass es Menschen gibt, die Versicherung benötigen (ungefähr so, wie wenn du die Aktie eines Versicherungsunternehmens kaufst). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian August 28, 2024 vor 4 Stunden von Glory_Days: Als Rohstoff-Anleger suchst du aber nicht nach einer Versicherungslösung, sondern du nutzt u.a. die Tatsache aus, dass es Menschen gibt, die Versicherung benötigen (ungefähr so, wie wenn du die Aktie eines Versicherungsunternehmens kaufst). Man verkauft aber weder puts noch calls, sondern nutzt forwards/Futures mit ausschließlich long Positionen, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 28, 2024 · bearbeitet August 28, 2024 von Glory_Days vor 28 Minuten von oktavian: Man verkauft aber weder puts noch calls, sondern nutzt forwards/Futures mit ausschließlich long Positionen, oder? Die Anlageklasse sind Rohstoff-Futures. Ob es auschließlich Long-Positionen sind, hängt vom zugrundeliegenden Index ab. Die meistens Produkte werden Long-Only Futures Indizes verwenden. Dagegen spricht wenig, Short-Positionen dienen der Spekulation. In der Welt des CAPMs z.B. treten Short-Positionen nicht auf (auch wenn diese erlaubt sind). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian August 29, 2024 Am 28.8.2024 um 10:52 von Glory_Days: Objektive Erwartungswerte gibt es bei der Geldanlage naturgemäß keine (Ungewissheit der Zukunft). als EMH Anhänger wäre das einfach der Marktpreis. Das individuelle Unternehmensrisiko ist korrekt eingepreist und es bleibt nur noch das Marktrisiko. Im CAPM kann man dann mit Beta (Marktrisiko) im Schnitt (individuelle Risiken gleichen sich aus) alles erklären. vor 19 Stunden von Glory_Days: Die meistens Produkte werden Long-Only Futures Indizes verwenden. Dagegen spricht wenig, meine Frage ist warum man immer davon ausgehen kann eine Risikoprämie zu bekommen? Wäre es nicht lohnenswerter hedging immer dann anzubieten, wenn es weniger natürlich longs für die fututres gibt am Markt? Die Forschung sieht diese immer vorhandene hedging Prämie meines Wissens kritisch. equity risk premium ist in der Wissenschaft weniger umstritten meines Wissens. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 29, 2024 · bearbeitet August 29, 2024 von Glory_Days vor 1 Stunde von oktavian: als EMH Anhänger wäre das einfach der Marktpreis. Die EMH sagt nur etwas über aktuelle Marktpreise aus, nichts jedoch über die Entwicklung zukünftiger Marktpreise und damit auch nichts über Renditeerwartungen. vor 1 Stunde von oktavian: Das individuelle Unternehmensrisiko ist korrekt eingepreist und es bleibt nur noch das Marktrisiko. Im CAPM kann man dann mit Beta (Marktrisiko) im Schnitt (individuelle Risiken gleichen sich aus) alles erklären. In der idealisierten CAPM-Welt halten alle Marktteilnehmer ausschließlich das Marktportfolio und zwar in Höhe eines individuellen Anteils gemäß ihrer jeweiligen Risikoaversion. Unter dieser strengen Voraussetzung existiert kein idionsynkratisches Risiko von Unternehmen für Anleger (es mittelt sich für alle Anleger heraus), und jegliche Renditeerwartung lässt sich auf das systematische Risiko bzw. Beta der Assets zurückführen. vor 1 Stunde von oktavian: meine Frage ist warum man immer davon ausgehen kann eine Risikoprämie zu bekommen? Die Frage ist falsch gestellt, da es sich um einen rein empirischen Nachweis der Risikoprämie handelt. Jede Rendite oberhalb des risikolosen Zinses wird dabei als Risikoprämie interpretiert. Aus diesem Grund kann von deren Fortbestand auch nicht zwingend ausgegangen werden - genauso wenig muss diese dauerhaft positiv sein. Man könnte sich Argumente überlegen, warum es auch zukünftig eine RP geben könnte (siehe meine Überlegungen oben), ein Beweis ist all das natürlich nicht. vor 1 Stunde von oktavian: Wäre es nicht lohnenswerter hedging immer dann anzubieten, wenn es weniger natürlich longs für die fututres gibt am Markt? Die Forschung sieht diese immer vorhandene hedging Prämie meines Wissens kritisch. equity risk premium ist in der Wissenschaft weniger umstritten meines Wissens. Wir sind als Anleger ja kein Anbieter von Futures, sondern profitieren von deren Wertentwicklung. Für Futures gibt es aus offensichtlichen Gründen eine Markt, und als Anleger ohne Hedging-Interesse sorgt man - neben den Market Makern - indirekt für die Liquidität und damit die dauerhafte Existenz des Marktes. Deine Frage richtet sich eher an die Market Maker, die das sicherlich auf dem Schirm haben und Angebot und Nachfrage entsprechend steuern können. Als Anleger ist es aber keine Hedging Prämie, sondern eine Futures Risk Premium entspreched der Equity Risk Premium. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian August 29, 2024 vor 38 Minuten von Glory_Days: Die EMH sagt nur etwas über aktuelle Marktpreise aus, nichts jedoch über die Entwicklung zukünftiger Marktpreise und damit auch nichts über Renditeerwartungen. wenn der Preis stimmt, haben alle assets risikoadjustiert die gleiche Renditeerwartung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian August 29, 2024 vor 42 Minuten von Glory_Days: Als Anleger ist es aber keine Hedging Prämie, sondern eine Futures Risk Premium entspreched der Equity Risk Premium. meines Wissens gibt es grob 3 Theorien (1) Insurance Theory daher backwardation = normal, denn Hersteller wollen hedgen Quelle: Keynes Empirisch war das nicht nachweisbar und es gibt ja auch contango. Das ist anscheinend deine Sichtweise. Daher kam 2) auf: 2) Hedging Pressure Hypothesis wie ich, schreiben diese Theorien "hedging pressure" eine große Rolle zu. Produzenten verkaufen und Konsumenten kaufen futures. Es kann Gleichgewicht herrschen oder nicht. Als Spekulant wäre man also nicht immer long, sondern nur wenn man dafür extra bezahlt wird. <---- diese Theorie entspricht auch meiner eigenen Meinung. In der Praxis sind diese Ungleichgewichte aber schwer zu erkennen und nicht mein Ding. (3) Theory of Storage Futures price = Spot price of the physical commodity + Direct storage costs (such as rent and insurance) – Convenience yield grob geht es hier um there is no free lunch bzw. kein Arbitrage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio August 29, 2024 vor 22 Stunden von oktavian: Man verkauft aber weder puts noch calls, sondern nutzt forwards/Futures mit ausschließlich long Positionen, oder? Für jede long Position muss es auch eine short Position in gleicher Höhe geben, sonst funktioniert es nicht. Irgendwer muss also auch short sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 29, 2024 · bearbeitet August 29, 2024 von Glory_Days vor 52 Minuten von oktavian: haben alle assets risikoadjustiert die gleiche Renditeerwartung. Nur unter den strengen Voraussetzungen des CAPMs, die aber in der Realität nicht vorliegen. vor 35 Minuten von oktavian: meines Wissens gibt es grob 3 Theorien Ich hatte mich vor geraumer Zeit mal intensiver in die Theorien und deren Annahmen/Voraussetzungen eingelesen. Letztendlich haben diese für mich keine größere Rolle gespielt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian August 29, 2024 vor 37 Minuten von Malvolio: Für jede long Position muss es auch eine short Position in gleicher Höhe geben, sonst funktioniert es nicht. Irgendwer muss also auch short sein. das ist klar. Hier geht es um Beimischung von Rohstofffutures zu einem Portfolio. Einfach stumpf alles kaufen und auf eine aktienähnliche Rendite hoffen, kann ich nicht nachvollziehen. vor 17 Minuten von Glory_Days: vor 45 Minuten von oktavian: meines Wissens gibt es grob 3 Theorien Ich hatte mich vor geraumer Zeit mal intensiver in die Theorien und deren Annahmen/Voraussetzungen eingelesen. Letztendlich haben diese für mich keine größere Rolle gespielt. um nicht ins Blaue hinein zu kaufen, hätte ich gerne eine passende Theorie und nicht nur alte Daten. Sonst kann man auch ableiten: kaufe alle coin ICOs usw., weil die von Null auf jetzigen Marktwert stiegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 29, 2024 · bearbeitet August 29, 2024 von Glory_Days vor 7 Minuten von oktavian: hätte ich gerne eine passende Theorie und nicht nur alte Daten Das ist ja das Problem - was soll eine "passende" Theorie bitte schön sein? Wusstest du, dass es in der Psychologie so etwas wie Theory Aversion gibt (also seitens der Wissenschaftler)? vor 7 Minuten von oktavian: Sonst kann man auch ableiten: kaufe alle coin ICOs usw., weil die von Null auf jetzigen Marktwert stiegen. Genau das schlägt das CAPM vom Grundsatz her vor: Kaufe alle Assets gemäß ihrer Marktkapitalisierung. vor 7 Minuten von oktavian: um nicht ins Blaue hinein zu kaufen vor 3 Stunden von oktavian: Objektive Erwartungswerte gibt es bei der Geldanlage naturgemäß keine (Ungewissheit der Zukunft). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian August 29, 2024 vor 12 Minuten von Glory_Days: Wusstest du, dass es in der Psychologie so etwas wie Theory Aversion gibt (also seitens der Wissenschaftler)? nein, die wollen doch gerne einen Nobelpreis bekommen für ihre Theorie. Das CAPM finde ich nicht schlecht, aber kann das beta nicht ermitteln. EMH glaube ich nicht. War z.B. short GME und der temporäre Preis erscheint mir ex-post immer noch irrational. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio August 29, 2024 · bearbeitet August 29, 2024 von Malvolio vor 47 Minuten von oktavian: das ist klar. Hier geht es um Beimischung von Rohstofffutures zu einem Portfolio. Einfach stumpf alles kaufen und auf eine aktienähnliche Rendite hoffen, kann ich nicht nachvollziehen. Ich denke hier gibt es in der Regel auch andere Motive. Rohstoffe werfen ja prinzipiell keine Erträge ab, sondern verursachen eher Kosten. Gut, bei Futures gibt es unter Umständen die Möglichkeit von Rollgewinnen, aber das ist ja wohl auch nicht die Regel. Einige werden kaufen in der Hoffnung auf reale Wertsteigerung bzw. zumindest Werterhaltung durch den Sachwertcharakter oder einfach als Spekulation auf höhere erwartete Preise. Eine andere Motivation wäre es eine verbesserte Diversifikation des Portfolios zu erreichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 29, 2024 · bearbeitet August 29, 2024 von Glory_Days vor 1 Stunde von oktavian: Das CAPM finde ich nicht schlecht, aber kann das beta nicht ermitteln. Beta hat doch eine klare mathematische Definition und ist als das Verhältnis der Kovarianz aus Asset- und Marktrendite und Varianz der Marktrendite gegeben. Was hindert dich daran, Beta für ex-post Zeitreihen zu ermittlen? vor 1 Stunde von oktavian: nein, die wollen doch gerne einen Nobelpreis bekommen für ihre Theorie. Das Leben als Nobelpreisträger verändert sich fundamental. Nicht jede Person möchte das, aber das ist nicht der Grund für Theory Aversion. Zitat Much of psychology can be increasingly characterized by theory aversion—yet not the kind motivated by positivism. Theory aversion in psychology arises from a conflict between two desires: to come up with a theory, and to avoid the necessary mental effort and time as well as the risk of refutation. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 29, 2024 · bearbeitet September 2, 2024 von Glory_Days Am 29.8.2024 um 12:42 von Glory_Days: In der idealisierten CAPM-Welt halten alle Marktteilnehmer ausschließlich das Marktportfolio und zwar in Höhe eines individuellen Anteils gemäß ihrer jeweiligen Risikoaversion. Unter dieser strengen Voraussetzung existiert kein idionsynkratisches Risiko von Unternehmen für Anleger (es mittelt sich für alle Anleger heraus), und jegliche Renditeerwartung lässt sich auf das systematische Risiko bzw. Beta der Assets zurückführen. Es ist aber schon spannend über die Annahmen des CAPMs einmal genauer nachzudenken. Wie oben ausgeführt, ist es eine der Annahmen, dass alle Investoren das Marktportfolio bzw. Tangency Portfolio halten, d.h. das maximal diversifizierte Portfolio, bei dem kein idiosynkratisches/unsystematisches Risiko mehr besteht. Wann aber verschwindet das idiosynkratische/unsystematische Risiko? Aus mathematischer Sicht eindeutig in einem Equal-Weight Portfolio, wenn die Anzahl der Assets gegen Unendlich geht. Impliziert das CAPM also ein Equal-Weight Portfolio? Das CAPM trifft keine Aussage über die konkrete Gewichtung des Marktportfolios. Nehmen wir einmal an, das Gewicht eines Assets würde die Marktkapitalisierung dominieren, d.h. V_i / V ≈ 1 (wobei V_i = Market Value des Assets i und V der gesamte Market Value). Dann würde das idiosynkratische Risiko dieses Assets das Marktportfolio dominieren, aber gleichzeitig würde dieses Risiko eben auch zu einem systematischen Risiko des Marktes werden (wenn man alle Assets aggregiert, d.h. in immer größer werdenden Gruppen zusammenfasst, landet man letztendlich beim Marktportfolio und dem Risiko des Marktportfolios). Das Marktportfolio ist aber per Definition immer das Tangency Portfolio und umgekehrt (= wegen der höchsten Sharpe Ratio/risikoadjustierte Rendite des Tangency Portfolios würden in diesem Setting alle als rational angenommenen Anleger in dieses eine Portfolio investieren, wodurch es zum Marktportfolio wird). D.h. das idiosynkratische/unsystematische Risiko eines solchen den Markt dominierenden Assets, das normalweise nur spezifisch für dieses eine Asset gilt, würde einen großen Anteil des systematischen Marktrisikos des Marktportfolios darstellen. Wenn z. B. ein großes Technologieunternehmen wie Apple oder Microsoft eine erhebliche Volatilität erfährt, würde sich dies aufgrund seiner hohen Marktkapitalisierung auf den gesamten Markt auswirken. Aus diesem Grund sollte man, wenn man an das CAPM und die Moderne Portfoliotheorie glaubt, Ansätzen wie denen des Gerd Kommer ETFs eher kritisch gegenüberstehen. Wobei sich die MPT zunächst einmal auf das optimale Verhalten eines individuellen Anlegers bezieht. Wenn allerdings alle Anleger gemäß MPT vorgehen würden, wären sie alle rational und man würde beim CAPM landen. Interessant ist natürlich der Fall, wenn nur einige wenige und nicht alle Anleger rational sind. Das ist die Realität - aber in einer intelligenten Welt würde sich Rationalität im Laufe der Zeit vermehrt durchsetzen und an irgendeinem Punkt aber mutmaßlich saturieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko August 30, 2024 · bearbeitet August 30, 2024 von reko vor 18 Stunden von Malvolio: Für jede long Position muss es auch eine short Position in gleicher Höhe geben, sonst funktioniert es nicht. Irgendwer muss also auch short sein. "Short" sind die Produzenten, die ihre Produktion absichern wollen um Planungssicherheit zu bekommen. Absichern werden sich in der Regel in ihrer Existenz bedrohte Produzenten mit geringen Gewinnspannen. Unternehmen mit ausreichend Gewinnspannen zahlen keine Versicherungsprämien. Rohstoffunternnehmen halte ich für ein besseres Investment als Futures. Natürlich brauche ich für beides eine eigene Erwartung wie sich Rohstoffangebot und Bedarf entwickeln. Es gibt Zyklen mit bis zu 20 Jahren Zyklusdauer. Da auf den historischen Durchschnitt, historische Trends und Random Walk zu hoffen ist Blindheit vor der Realität. Bei Firmen hat man zumindest noch ein Management, das ihr Geschäft entsprechend der eigenen Erwartungen steuert. Diese Firmen veröffentlichen und erklären ihre Erwartungen. Rohstoffepreisen lassen sich sehr viel besser abschätzen als andere Preise - weil es um sehr Konkretes und oft nicht Ersetzbares handelt. An Börsen handelbare Rohstoffe sind in ihren Eigenschaften genormt und es gibt gut verfügbare fundamentale Informationen. Ein Futurepreis ist der Preise für die Versicherung gebildet aus Angebot und Nachfrage nach Versicherungen. Das muß nicht mit dem Preis aus Angebot und Nachfrage für den Rohstoff übereinstimmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 30, 2024 · bearbeitet August 30, 2024 von Glory_Days vor 44 Minuten von reko: Rohstoffunternnehmen halte ich für ein besseres Investment als Futures. Zitat Investors may also gain exposure to commodities through their equity investments, e.g. in mining, energy and agriculture-related stocks. GR investigated this by comparing the performance of commodity futures with commodity company stocks. They concluded that the latter behaved more like other stocks than futures. They were not a close substitute. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko August 30, 2024 · bearbeitet August 30, 2024 von reko vor 4 Stunden von Glory_Days: They were not a close substitute. Wären sie "a close substitute", könnten sie nicht besser sein. Will man Rohstoffe im Lager, Rohstoffversicherungen oder Rohstoffproduktion? Das sind 3 verschiedene Märkte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days August 30, 2024 · bearbeitet August 30, 2024 von Glory_Days vor 4 Stunden von reko: Ein Futurepreis ist der Preise für die Versicherung gebildet aus Angebot und Nachfrage nach Versicherungen. Das Delta des Futures-Preises zum aus heutiger Sicht zukünftig zu erwarteten Spotpreis ist der Preis für die Versicherung. Nicht der Futures-Preis selbst. Wer sowas schreibt, hat einfach noch nicht einmal die absoluten Grundlagen dieser Anlageklasse verstanden. Zitat For example, a producer of grain would sell grain futures to lock in the future price of his crops and obtain insurance against the price risk of grain at harvest time. Speculators would provide this insurance and buy futures, but demand a futures price which is below the spot price that could be expected to prevail at the maturity of the futures contract. By “backwardating” the futures price relative to the expected future spot price, speculators would receive a risk premium from producers for assuming the risk of future price fluctuations. Keynes put it this way: “In other words, the quoted forward price, though above the present spot price, must fall below the anticipated future spot price by at least the amount of normal backwardation.” Assume that the spot price of oil is $30 a barrel and that market participants expect the price of oil to be $27 in three months. In order to entice investors into the market, the futures price is set at $25, which is a discount to the expected future spot price. The difference between the futures price and the expected future spot price, or $2, is the risk premium that the investor expects to earn for assuming short-term price risk. Now suppose that at the time the contract expires, oil is trading at the expected price of $27. An investor in physical commodities, who cares about the direction of spot prices, has just lost $3 (i.e., $30 - $27). An investor in the futures contract, however, would have gained the difference between the final spot price of $27 and the initial futures price of $25, or $2. The example above examines the case where the expected future spot price of $27 is, in fact, realized. But suppose the expectation of a price of $27 is not realized and instead the final spot price turns out to be $26. Then the realized return to the investor would be $1. This realized return can be broken down into the risk premium ($27 - $25 = $2), less the difference between the final spot price and the expected price ($26 - $25 = $1). vor 3 Stunden von reko: Wäres sie "a close substitute", könnten sie nicht besser sein. Rohstoff-Futures haben die Aktien von Rohstoff-Firmen im Betrachtungszeitraum (1962/7 - 2003/12) des Papers übrigens outperformed. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher August 30, 2024 Am 22.8.2024 um 07:27 von market anomaly: Rohstoff Futures korrelieren im Crash sehr stark positiv mit Aktien… (Im Corona Crash hat hier damals ein zweifelnder Arero Investierter damals das Forum verlassen und vermutlich das Handtuch geschmissen). Tja, der Gute hat den Arero nicht verstanden. Ab Ende 2021 - also nach dem Crash - korrelierten die Rohstoffe nämlich überhaupt nicht mit Aktien, sondern gingen durch die Decke. Hätte man damals doch nur Rohstoffe im Depot gehabt.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko August 30, 2024 · bearbeitet August 30, 2024 von reko vor 44 Minuten von Moneycruncher: Ab Ende 2021 - also nach dem Crash - korrelierten die Rohstoffe nämlich überhaupt nicht mit Aktien, sondern gingen durch die Decke. Meine Rohstoffaktien gingen auch durch die Decke. Aber unbesehenes Buy&Hold eines Index (der oft wenig mit seinen Namen zu tun hat) funktioniert nicht. Rohstoff ist nicht gleich Rohstoff und es ist ein Unterschied wo man sich in der Wertschöpfungskette und im Zyklus befindet. Wenn es wenig Minenkapazität und eine moderate Nachfrage gibt will ich keinen Smelter im Depot haben. Die Treatment Fee für Kupfer war zeitweise negativ. Der Kupferpreis und die Gewinne der Minen waren aber hoch. Ähnliches jetzt bei Zink. 2024/03/27 Kupfer: Schmelzgebühren sinken um 93 Prozent - Kupferhütten unter Druck 2024/08/23 Zink: Chinas Hütten gehen die Rohstoffe aus – Schmelzgebühren im freien Fall .. Der Branchendienst Fastmarkets schätzte die TCs (Treatment Cost) für Zink in China am 09. August auf -10 bis -40 USD pro Tonne. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag