migieger August 18, 2024 Gerade eben von Peter23: Stimmt - sorry. Du hast recht. Kein sorry notwendig, bei mir persönlich treffen rechnerisch leider genau die 17,89 Leenserwartung zu :-( Ich gehe allerdings fest davon aus, bei bester Gesundheit 100 Jahre alt zu werden :-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von satgar vor 2 Minuten von Chris75: Was ich immer interessant finde, dass Lebens- und Rentenversicherungen auf höhere Werte kommen. Wär ja schön, wenn es so wäre, befürchte aber dann doch nur betriebswirtschaftliche Gründe. Dem ist aber nicht so. In der allgemeinen Statistik tauchen halt Leute auf, die wenig Geld haben, tendenziell keine Altersvorsorge betreiben und früher sterben. Die Aktuarvereinigung stellt aber fest, dass Kunden von Rentenversicherern im Schnitt länger leben. Weil diese überhaupt Vorsorge betreiben, somit meist mehr Geld besitzen, sich besser ernähren, was auch immer. Es gibt daher wirklich objektive Unterschiede zwischen Versicherer Sterbetafeln und Schnitt der Gesamtbevölkerung. Der Bevölkerungsausschnitt, die bei Versicherern Kunden sind, sind halt aufgrund Ihres besseren Bildungsstandes und wie sie sich verhalten, langlebiger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
migieger August 18, 2024 vor 1 Minute von Chris75: Was ich immer interessant finde, dass Lebens- und Rentenversicherungen auf höhere Werte kommen. Wär ja schön, wenn es so wäre, befürchte aber dann doch nur betriebswirtschaftliche Gründe. Leider sind's wohl doch "nur betriebswirtschaftliche" Gründe oder glaubst Du an die >100 jährige versicherungstechnische Lebenserwartung gerade geborener Mädchen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chris75 August 18, 2024 vor 8 Minuten von Sapine: Die Sozialversicherung abzuziehen kann ich noch nachvollziehen, bei der Steuer bin ich zwiespältig, denn auch bei einem Depot schlummern eine Menge latente Steuern im Depotwert. Für mich gehört das mit in die Bewertung des Vermögens. Denn das Geld steht mir später nicht zur Verfügung. Die Berechnung ist zumindest bei mir einfach (da die Bank alle Einstandskurse hat). Ausgewiesener Gewinn x 28%. Das Thema Steuern ist dort schon ein zentraler Punkt finde ich. Wäre auch bei einer steuerplfichten Lebensversicherung oder Direktversicherung so. Da würde ich das auch berücksichtigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
migieger August 18, 2024 vor 2 Minuten von satgar: Dem ist aber nicht so. In der allgemeinen Statistik tauchen halt Leute auf, die wenig Geld haben, tendenziell keine Altersvorsorge betreiben und früher sterben. Die Aktuarvereinigung stellt aber fest, dass Kunden von Rentenversicherern im Schnitt länger leben. Weil diese überhaupt Vorsorge betreiben, somit meist mehr Geld besitzen, sich besser ernähren, was auch immer. Es gibt daher wirklich objektive Unterschiede zwischen Versicherer Sterbetafeln und Schnitt der Gesamtbevölkerung. Der Bevölkerungsausschnitt, die bei Versicherern Kunden sind, sind halt aufgrund Ihres besseren Bildungsstandes und wie sie sich verhalten, langlebiger. Gilt das auch für Rürup-Versicherungsnehmer? Duck' und weg... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von satgar vor 2 Minuten von migieger: Leider sind's wohl doch "nur betriebswirtschaftliche" Gründe oder glaubst Du an die >100 jährige versicherungstechnische Lebenserwartung gerade geborener Mädchen? Dazu hatte @stagflation schon mal einen tollen Thread eröffnet zum Thema Entnahmepläne und stellte heraus, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Leute dann doch auch 100 werden können. Das war gar nicht mal so gering. Die VU können daher gar nicht nur mit dem Durchschnitt rechnen, sondern müssen berücksichtigen, dass das für den Worst Case langleber reicht. vor 1 Minute von migieger: Gilt das auch für Rürup-Versicherungsnehmer? Duck' und weg... Warum sollte es nicht, das gilt da gleichermaßen. Und da (hoffentlich!) nur die Rürup benutzen, die das entsprechend hohe Einkommen besitzen, liegt dort das gleiche Thema vor. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chris75 August 18, 2024 vor 1 Minute von satgar: Dazu hatte @stagflation schon mal einen tollen Thread eröffnet zum Thema Entnahmepläne und stellte heraus, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Leute dann doch auch 100 werden können. Das war gar nicht mal so gering. Die VU können daher gar nicht nur mit dem Durchschnitt rechnen, sondern müssen berücksichtigen, dass das für den Worste Case langleber reicht. Ja, aber im Versicherungsportfolio befindet sich ja nicht nur der Worst Case. Klar würde eine Versicherung nicht schreiben, wir machen das nur wegen höherer Gewinnziele. Aber mich wundert es halt, dass die Differenzen so groß sind. Da sprechen wir ja nicht um 1 oder 2 Jahre Lebenserwartung. Mich betrifft es zum Glück nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger August 18, 2024 Sollte man in dieser Betrachtung nicht bewusst zweiteilig vorgehen und die allgemeine Anlagestrategie mit deren Zielen berücksichtigen? Ich z.B. versuche abzuschätzen, wie mein Finanzbedarf ab Rentenalter sein wird um das nötigste und ein bisschne mehr zu decken. Dieser Betrag sollte dann durch die GRV, bAV, private Rente oder so zuverlässig reinkommen. Das Langlebigkeitsrisiko soll abgedeckt sein. Der heutige Gegenwert ist dabei nebensächlich. Parallel dazu betrachte ich Anlageformen, die einen direkten Vermögenswert haben (Wertpapiere, Bankguthaben, Immobilien, Krypto, Gold etc.), mit denen bzw derer Erträge ich mir dann den Luxus finanzieren würde. Daran kann ich dann ausmachen, ob's zur Rente noch für ein Wohnmobil, eine Ferienwohnung, Reisen, teure Hobbies etc. on-topreicht. Es bleibt aber bei zwei Betrachtungen, die parallel laufen. Wie viel Geld kommt ab Rente monatlich rein und wie viel habe ich auf der hohen Kante, um es zu verjuxen oder zu vererben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar August 18, 2024 vor 1 Minute von Chris75: Ja, aber im Versicherungsportfolio befindet sich ja nicht nur der Worst Case. Klar würde eine Versicherung nicht schreiben, wir machen das nur wegen höherer Gewinnziele. Aber mich wundert es halt, dass die Differenzen so groß sind. Da sprechen wir ja nicht um 1 oder 2 Jahre Lebenserwartung. Mich betrifft es zum Glück nicht. Schon klar. Es passiert halt sicherlich zuhauf, dass Kunden vor der „Versicherer-Statistik“ sterben. Weil sie nicht zu diesen sehr krassen langlebern gehören. Ist dann noch Geld im Versicherungstopf, fließt das zu 90% (Gesetzlich so geregelt) in Form von Überschüssen den noch lebenden Versicherten zu. Der Versicherer kann sich also mit einer überbordend langen Lebenserwartung und deren daraus entstehenden Gewinnen nur zu 10% bereichern. Jetzt kann man sagen, dass das immer noch zu viel sei und 0% besser sei, dass er es gar nicht dürfen sollte. Aber zu glauben, dass der Versicherer damit viel Reibach machen würde, das glaube ich nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chris75 August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von Chris75 vor 6 Minuten von satgar: Ist dann noch Geld im Versicherungstopf, fließt das zu 90% (Gesetzlich so geregelt) in Form von Überschüssen den noch lebenden Versicherten zu. Danke, wusste ich nicht, dass es 90% sind. Dann hast Du natürlich Recht. Wundert mich aber trotzdem, dass die Versicherungsbranche mit einer sehr hohen Lebenserwartung rechnet. Dann sollten wir uns auch an den Werten der Versicherungsbranche orientieren, nicht am statistischen Bundsamt. Würde mal behaupten, wir hier sind näher am Versicherungsprofil als am Durchschnitt der Bevölkerung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von satgar vor 14 Minuten von Bolanger: Sollte man in dieser Betrachtung nicht bewusst zweiteilig vorgehen und die allgemeine Anlagestrategie mit deren Zielen berücksichtigen? Ich z.B. versuche abzuschätzen, wie mein Finanzbedarf ab Rentenalter sein wird um das nötigste und ein bisschne mehr zu decken. Dieser Betrag sollte dann durch die GRV, bAV, private Rente oder so zuverlässig reinkommen. Das Langlebigkeitsrisiko soll abgedeckt sein. Der heutige Gegenwert ist dabei nebensächlich. Parallel dazu betrachte ich Anlageformen, die einen direkten Vermögenswert haben (Wertpapiere, Bankguthaben, Immobilien, Krypto, Gold etc.), mit denen bzw derer Erträge ich mir dann den Luxus finanzieren würde. Daran kann ich dann ausmachen, ob's zur Rente noch für ein Wohnmobil, eine Ferienwohnung, Reisen, teure Hobbies etc. on-topreicht. Es bleibt aber bei zwei Betrachtungen, die parallel laufen. Wie viel Geld kommt ab Rente monatlich rein und wie viel habe ich auf der hohen Kante, um es zu verjuxen oder zu vererben. Diese Diskussion kommt ja aber auch deshalb immer auf, weil man mit den direkten Vermögenswerten auch Altersvorsorge mit einem Entnahmeplan anstreben kann. Das beste Beispiel ist ja wirklich der selbständige in vier verschiedenen Szenarien: - 40 Rentenpunkte in GRV (lebenslange Rente, umlagesystem, dadurch AV betrieben)ODER - 400.000€ in einer nicht kapitalisierbaren, ohne hinterbliebenenschutz auf ETF basierenden Rürupversicherung (lebenslange Rente, kapitalgedeckt, Börse; damit AV betrieben)ODER - 400.000€ abbezahltes EFH (Mietfreies Wohnen als AV)ODER - 400.000€ Aktiendepot (Entnahmeplan als AV) Welcher Selbständige ist reicher? Haben die alle das gleiche? vor 6 Minuten von Chris75: Danke, wusste ich nicht, dass es 90% sind. Dann hast Du natürlich Recht. Wundert mich aber trotzdem, dass die Versicherungsbranche mit einer sehr hohen Lebenserwartung rechnet. Dann sollten wir uns auch an den Werten der Versicherungsbranche orientieren, nicht am statistischen Bundsamt. Würde mal behaupten, wir hier sind hier näher am Versicherungsprofil als am Durchschnitt der Bevölkerung. Auf jeden Fall! Ganz bei dir, absolut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von stagflation vor 4 Stunden von Chris75: Wundert mich aber trotzdem, dass die Versicherungsbranche mit einer sehr hohen Lebenserwartung rechnet. Das hängt auch vom Eintrittsalter ab. Menschen können ihre Restlebenserwartung ungefähr abschätzen. Am eigenen Gesundheitszustand. An der Lebensdauer der Vorfahren und Verwandten. Besonders krass ist das bei 67-jährigen, die eine Sofortrente wollen. Wer schon krank ist oder wessen Vorfahren mit 70 gestorben sind, wird keine Sofort-Rente abschließen. Wer hingegen top-fit ist und wessen Vorfahren alle 100 geworden sind, wird sehr gerne eine Sofort-Rente abschließen. Menschen, die mit 67 eine Sofort-Rente abschließen, haben deshalb im Schnitt eine weit überdurchschnittliche Lebensdauer und Rest-Lebensdauer (der Umkehrschluss gilt leider nicht: wer mit 67 eine Sofort-Rente abschließt, lebt deshalb nicht länger). Für die meisten Menschen ist es deshalb besser, eine Rentenversicherung schon mit 45 oder mit 50 abzuschließen, weil man dann noch in der Gruppe der Menschen mit einigermaßen durchschnittlicher Lebensdauer ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cauchykriterium August 18, 2024 vor 13 Minuten von Chris75: Danke, wusste ich nicht, dass es 90% sind. Dann hast Du natürlich Recht. Wundert mich aber trotzdem, dass die Versicherungsbranche mit einer sehr hohen Lebenserwartung rechnet. Dann sollten wir uns auch an den Werten der Versicherungsbranche orientieren, nicht am statistischen Bundsamt. Würde mal behaupten, wir hier sind näher am Versicherungsprofil als am Durchschnitt der Bevölkerung. Die Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Überschüssen (vereinfach: Kapitalergebnis, Biometrie, Kosten) ist in der Mindestzuführungsverordnung geregelt (guckst Du https://www.gesetze-im-internet.de/mindzv_2016/BJNR083100016.html). Wie der Name schon sagt, regelt diese, wie viel von den Überschüssen den Versicherungsnehmern zukommt. Die Aufteilung innerhalb der Versicherungsnehmer findet dann idealtypisch "verursachungsgerecht" statt. vor 6 Minuten von stagflation: Das hängt auch vom Eintrittsalter ab. Menschen können ihre Restlebenserwartung ungefähr abschätzen. Am eigenen Gesundheitszustand. An der Lebensdauer der Vorfahren und Verwandten. Besonders krass ist das bei 67-jährigen, die eine Sofortrente wollen. Wer schon krank ist oder wessen Vorfahren mit 70 gestorben sind, wird keine Sofort-Rente abschließen. Wer hingegen top-fit ist und wessen Vorfahren alle 100 geworden sind, wird sehr gerne eine Sofort-Rente abschließen. Menschen, die mit 67 eine Sofort-Rente abschließen, haben deshalb im Schnitt eine weit überdurchschnittliche Lebensdauer und Rest-Lebensdauer (der Umkehrschluss gilt leider nicht: wer mit 67 eine Sofort-Rente abschließt, lebt deshalb nicht länger). Für die meisten Menschen ist es deshalb besser, eine Rentenversicherung schon mit 45 oder mit 50 abzuschließen, weil man dann noch in der Gruppe der Menschen mit einigermaßen durchschnittlicher Lebensdauer ist. Primär liegt das an etwas ganz anderem: Versicherer müssen vorsichtig rechnen, der Gesetzgeber will das so, vgl. § 138 VAG. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von Nostradamus vor 41 Minuten von stagflation: Wer schon krank ist oder wessen Vorfahren mit 70 gestorben sind, wird keine Sofort-Rente abschließen. Ich habe mich jetzt mal nicht durch die allerneuesten Studien durchgegoogelt, aber mein letzter Stand der Dinge ist doch, dass der Lebensstil viel mehr beiträgt als die Gene. D.h.: Vorfahren sind mit 70 gestorben, aber man hält den eigenen Lebensstil für sehr gesund und hat keine schweren Krankheiten = Es könnte doch eine Sofort-Rente werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von chirlu vor 7 Stunden von wertomat: Wie hoch bewertet ihr Rentenpunkte, wenn ihr sie in der Berechnung Eures Gesamtvermögens berücksichtigen möchet? So: Am 5.5.2019 um 21:22 von chirlu: ideal wäre eigentlich der versicherungsmathematische Barwert der zu erwartenden Rentenzahlungen, aber das Problem sind einerseits die (unbekannten) künftigen Rentenanpassungen und andererseits der Rechnungszins. Ich habe mich vereinfachend dafür entschieden, ausgehend von einer durchschnittlichen Rentenbezugszeit von 18 Jahren, das 18fache der Jahresrente nach heutiger Höhe anzusetzen. Der Wert ist also 18×12×32,03×Entgeltpunkte (ab Juli dann 18×12×33,05×Entgeltpunkte). (Der Beitrag ist von 2019, natürlich liegt der aktuelle Rentenwert inzwischen bei 39,32 Euro.) Im Ergebnis schätze ich also Rentenanpassungen und Rechnungszins auf die gleiche Höhe. vor 6 Stunden von Sapine: vor 6 Stunden von PrivateBanker: Oder nimm einfach die eingezahlten Beiträge aus der Rentenmitteilung Dann würdest Du meiner Einschätzung nach die vor langer Zeit geleisteten Beiträge zu gering bewerten. Dem schließe ich mich an: Am 26.1.2022 um 16:28 von chirlu: Die Summe der Einzahlungen hat dagegen wenig überhaupt mit dem Wert zu tun. Schau dir zum Beispiel Zwillinge A und B mit gleich guter Gesundheit an, die beide 10 Entgeltpunkte haben – offensichtlich sind ihre Rentenansprüche gleich viel wert. Wenn A sie im Alter von 20 bis 25 erworben hat und B im Alter von 50 bis 55, ist die Summe der Einzahlungen bei B grob überschlagen doppelt so hoch wie bei A. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von stagflation Ich wollte noch etwas zu den Rechenmethoden schreiben. In diesem Thread haben wir verschiedene Rechenmethoden gesehen - die alle mehr oder weniger gut funktionieren. Wichtig ist, dass man immer weiß, welche Annahmen man in eine Rechnung reinsteckt - und ob das Ergebnis eher zu niedrig oder eher zu hoch ist. Es ist in Ordnung, wenn man am Ende einen gewissen Prozentsatz (20%) als "Sicherheitspuffer" abzieht. Es ist auch okay, wenn man Steuern abzieht. Nur muss man beides konsequent über alle Positionen machen. Steuern abziehen bei der Rente, aber nicht bei den Aktien, wäre beispielsweise nicht korrekt. Die Problem bei Versicherungs-Berechnungen und/oder Investitionsrechnungen ist die Inflation. 3.000 € vor 20 Jahren sind etwas anderes als 3.000 € heute - und etwas anderes als 3.000 € in 30 Jahren. Beim Rechnen muss man eine Zeitebene wählen, für die man die Ergebnisse haben will - und alle Werte aus anderen Zeitebenen mit der Inflation auf- oder abzinsen. Für die Vergangenheit ist das relativ einfach, weil man die Inflation kennt. Für die Zukunft muss man Annahmen treffen (z.B. 2,5% p.a.), die sich später als mehr oder weniger falsch erweisen können. Wenn jemand die Summe der (bisherigen) Einzahlungen in die GRV berechnet und es um einen Zeitraum >10 Jahre geht, dann ist das Ergebnis sinnlos, weil die Auf- oder Abzinsung der einzelnen Beiträge fehlt. Genauso ist es mit Kapitalversicherungen für 25-jährige, die große Endkapitalsummen versprechen. Eigentlich müsste der 25-jährige das versprochene Endkapital mit der angenommenen Inflationsrate abzinsen. Dann käme eine viel niedrigere Zahl heraus und erst dann könnte er die Zahl beurteilen. 25-jährig können das in der Regel jedoch nicht - und deshalb staunen sie über die großen Zahlen. Beim Auf- oder Abzinsen in die / von der Zukunft entstehen natürlich Fehler. Einen großen Fehler bekommt man, wenn man doppelt auf- oder abzinst - und das mit unterschiedlichen Werten. Wenn man also bspw. Zahlen zuerst auf einen zukünftigen Zeitpunkt aufzinst - und dann wieder zurück auf heute abzinst. Das sollte man vermeiden. Auch sonst sollte man möglichst wenige Annahmen in die Rechnung einfließen lassen (wie z.B. Rechnungszinsen). Wenn man bei der GRV die Annahme trifft, dass der Rentenwert mit der Inflation steigen wird, kann man stark abkürzen und sehr einfach rechnen. Vieles davon sogar im Kopf. Das macht Rechnung viel einfacher, als bei Kapitalversicherungen. Bei der GRV ist die reale Rente (also nach Inflation) heute und auch in Zukunft: <Anzahl der Rentenpunkte> * <heutiger Rentenwert>. Beispiel: wenn jemand 45 ist und er mit 67 in Rente gehen will und bis dahin 50 Rentenpunkte haben wird, ist seine reale Rente: 50 * 39,32 € = 1.966 €. Jetzt kann er seine Ausgaben mit heutigen Preisen gegenrechnen und schauen, ob es langt. Für diese Berechnung muss er keine Annahmen über die Inflation treffen und nicht auf- oder abzinsen. Die Angabe in der Renteninfo, welche Rente man zu Rentenbeginn bekommen wird, erscheint mit relativ sinnlos. Es ist eine große Zahl und sie soll vermutlich zum weiteren Einzahlen motivieren. Aber was nützt einem die Angabe 3.200 €? Man müsste sie wieder auf heute zurückrechnen (also abzinsen), damit man erkennt, was sie in heutigen Euros wert ist. Und dann kann man gleich rechnen: <Anzahl der Rentenpunkte> * <heutiger Rentenwert>. Dieser Rechenweg ist nicht nur einfacher, sondern hat auch einen viel kleineren Fehler, weil man nicht einmal auf- und danach wieder abzinst. Genauso ist es mit dem Wert des eingezahlten Kapitals. Man kann natürlich alle Einzahlungen aus der Vergangenheit raussuchen, jede einzelne aufzinsen und dann die Summe bilden. Man kann aber auch einfach rechnen: <Anzahl der Rentenpunkte> * <heutiger Preis für einen Rentenpunkt>. Das ist nicht nur schneller, sondern auch weniger fehleranfällig. Und man hat auch Extra-Punkte wie Punkte für Erziehungszeiten mitbewertet. Also, wenn man verstanden hat, wie man mit Rentenpunkten rechnet, fängt man an, dieses System zu lieben. Es geht nicht nur sehr schnell, sondern man bekommt auch genauere Ergebnisse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
migieger August 18, 2024 vor 14 Minuten von stagflation: ... Also, wenn man verstanden hat, wie man mit Rentenpunkten rechnet, fängt man an dieses System zu lieben. Es geht nicht nur sehr schnell, sondern man bekommt auch genauere Ergebnisse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu August 18, 2024 vor 39 Minuten von stagflation: Die Angabe in der Renteninfo, welche Rente man zu Rentenbeginn bekommen wird, erscheint mit relativ sinnlos. Es ist eine große Zahl und sie soll vermutlich zum weiteren Einzahlen motivieren. Aber was nützt einem die Angabe 3.200 €? Lustigerweise ist die Angabe genau das, was du einen Absatz vorher empfiehlst: vor 39 Minuten von stagflation: Beispiel: wenn jemand 45 ist und er mit 67 in Rente gehen will und bis dahin 50 Rentenpunkte haben wird, ist seine reale Rente: 50 * 39,32 € = 1.966 €. Jetzt kann er seine Ausgaben mit heutigen Preisen gegenrechnen und schauen, ob es langt. Für diese Berechnung muss er keine Annahmen über die Inflation treffen und nicht auf- oder abzinsen. Es gibt dann noch zwei weitere Werte mit angenommenen Anpassungen von 1% bzw. 2% jährlich, über deren Sinn man diskutieren kann. Aber die hervorgehobenen Werte im Kästchen entsprechen genau deinem Wunsch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von stagflation Das stimmt allerdings... Noch ein Nachtrag: bei Deiner Formel (18×12×39,32 €×Entgeltpunkte) kommt fast genau das gleiche heraus, wie bei meiner Formel: <Anzahl der Rentenpunkte> * <heutiger Preis für einen Rentenpunkt>. Weil 18×12×39,32 € = 8.493 fast gleich ist zu <heutiger Preis für einen Rentenpunkt> = 8.426 €. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger August 18, 2024 vor 2 Stunden von stagflation: Besonders krass ist das bei 67-jährigen, die eine Sofortrente wollen. Wer schon krank ist oder wessen Vorfahren mit 70 gestorben sind, wird keine Sofort-Rente abschließen. Wer hingegen top-fit ist und wessen Vorfahren alle 100 geworden sind, wird sehr gerne eine Sofort-Rente abschließen. Menschen, die mit 67 eine Sofort-Rente abschließen, haben deshalb im Schnitt eine weit überdurchschnittliche Lebensdauer und Rest-Lebensdauer (der Umkehrschluss gilt leider nicht: wer mit 67 eine Sofort-Rente abschließt, lebt deshalb nicht länger). Für die meisten Menschen ist es deshalb besser, eine Rentenversicherung schon mit 45 oder mit 50 abzuschließen, weil man dann noch in der Gruppe der Menschen mit einigermaßen durchschnittlicher Lebensdauer ist. Mich wü4rde dazu wirklich mal eine Statistik interessieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu August 18, 2024 vor 2 Minuten von Bolanger: Mich wü4rde dazu wirklich mal eine Statistik interessieren. Wozu jetzt genau? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger August 18, 2024 vor 6 Minuten von chirlu: vor 8 Minuten von Bolanger: Mich wü4rde dazu wirklich mal eine Statistik interessieren. Wozu jetzt genau? Um meinen Wissensdurst zu stillen und das Wiossen der Forenteilnehmer zu mehren. Genau so, wie es in vielen anderen Posts und Themen im Forum auch ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DeWeMe August 18, 2024 vor 2 Minuten von Bolanger: Um meinen Wissensdurst zu stillen und das Wiossen der Forenteilnehmer zu mehren. Genau so, wie es in vielen anderen Posts und Themen im Forum auch ist. Zu welchen Daten willst du eine Statistik? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu August 18, 2024 vor 5 Minuten von DeWeMe: Zu welchen Daten willst du eine Statistik? Genau, das war meine Frage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Euronensammler August 18, 2024 · bearbeitet August 18, 2024 von Euronensammler vor 6 Stunden von Nachdenklich: Ob und in welcher Höhe man Renten bekommen wird, ist aber unsicher. vor 8 Stunden von Rotenstein: Die deutsche gesetzliche Rentenversicherung ist ein Ponzi-Schema, wenn auch ein staatlich anerkanntes, und nicht durch tatsächliches Kapital, sondern nur durch politische Versprechungen gedeckt. vor 6 Stunden von Nachdenklich: Ich frage mich aber, ob derartig unsichere Zahlungsansprüche in einer Vermögensbilanz erscheinen sollten? vor 7 Stunden von wertomat: In meinen Augen ist die Rente zwar nicht 100% sicher, aber das sind die wenigsten unserer Geldanlagen. Frage: Wie schätzt oder bewertet Ihr die Sicherheit einer deutschen Staatsanleihe gegenüber einem GRV-Rentenpunkt? a) Rentenpunkt steht. Rentenantrag gestellt. Zahlung erwartet ab nächsten Monat. - vs. - Kurzlaufende Staatsanleihe. b) Bisherige Rentenpunkte per Kontenklärung bestätigt. Rentenbeginn in zehn Jahren. - vs. - Deutsche Staatsanleihe mit Fälligkeit in 10 Jahren. Jetzt kommt mir nur nicht mit Äpfel und Birnen! Die beliebteste Ausrede, wenn man nicht sich nicht zwichen Mallorca und Nordkap entscheiden will. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag