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MarkyMark1

Discount-Zertifikat vs Verkauf PUT Optionen

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MarkyMark1

Hallo liebes Forum,

 

ich habe bisher immer Discount-Zertifikate als besseren Festgeldersatz gehandelt (hauptsächlich auf DAX, immer für ein paar Monate). Mir kam nun die Idee das in Zukunft ggf. direkt mit Optionen zu machen, da ich dachte, dadurch meinen Gewinn noch etwas steigern und das Risiko senken zu können. Meine Beispielrechnung (ohne Gebühren) sieht wie folgt aus:

 

Basiswert DAX

Stand: 18.291,00

 

LB4LKM - Discount-Zertifikat auf DAX

Schwelle: 16.000

Kaufkurs: 156,02 €

Bewertungstag: 19.12.24

Anzahl: 500 Stück

 

PUT DAX-Option (ODAX)

Schwelle: 16.000

Verkaufskurs: 160,00 € (Briefkurs, von der EUREX Webseite)

Kontraktdatum: 20.12.24

Anzahl: 1 Stück (da jeder PUT pro Indexpunkt 5 EUR entspricht)

 

500x Kauf LB4LKM

Maximaler Gewinn (DAX >= 16.000): 500 * (160,00 € - 156,02 €) = 1.990,00 €

Maximaler Verlust (DAX = 0): 78.010,00 € (Kaufpreis)

 

1x Verkauf PUT-DAX-Option (ODAX)

Maximaler Gewinn (DAX >= 16.000): 5 * 160,00 € = 800,00 €

Maximaler Verlust (DAX = 0): 5 * 18291 € - 5 * 160,00 € = 90.655,00 €

 

Ist meine Rechnung falsch oder kann es sein, dass es keine gute Idee wäre direkt Optionen anstelle von Discount-Zertifikaten zu handeln, da der Gewinn geringer und das Risiko sogar größer wäre?!

 

LG Mark

 

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SlowHand7

Das sind nun ganz unterschiedliche Risiken.

Bei einem Zertifikat kannst du maximal den Kaufpreis verlieren, und ein Totalverlust ist sehr unwahrscheinlich.

 

Mit einer verkauften Option bist du Stillhalter und hast ein ungedecktes Risiko.

Dafür musst du Sicherheiten stellen. Wenn dann bei einem Crash die Margin nicht reicht und du nichts mehr nachlegen kannst/willst wirst du liquidiert und das Geld ist weg.

Das ist alles zu gefährlich.

Dazu brauchst du auch Termingeschäftsfähigkeit, hast du die schon?

 

Sichere Strategien unter Nutzung von Long Positionen sind wegen der Steuer nicht mehr nutzbar.

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MarkyMark1

Vielen Dank für deine Antwort, @SlowHand7

 

Ja, ich habe schon seit langem ein Konto bei IB und auch die Freigabe für Optionen etc.

 

Mein Wohnsitz ist in der Schweiz. Gilt dein Hinweis bzgl. Long Positionen auch für die Schweiz? Ich bin total naiv in dieser Sache und hätte gedacht, man versteuert einfach am Ende des Jahres seinen Jahresgewinn/ -verlust.

 

Ist meine Rechnung denn richtig? Denn dann würden Optionen in diesem Zusammenhang ja eh keinen Sinn machen, da mehr Risiko bei weniger Einnahmen ;)

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SlowHand7
vor 4 Minuten von MarkyMark1:

Vielen Dank für deine Antwort, @SlowHand7

 

Ja, ich habe schon seit langem ein Konto bei IB und auch die Freigabe für Optionen etc.

 

Mein Wohnsitz ist in der Schweiz. Gilt dein Hinweis bzgl. Long Positionen auch für die Schweiz? Ich bin total naiv in dieser Sache und hätte gedacht, man versteuert einfach am Ende des Jahres seinen Jahresgewinn/ -verlust.

 

Ist meine Rechnung denn richtig? Denn dann würden Optionen in diesem Zusammenhang ja eh keinen Sinn machen, da mehr Risiko bei weniger Einnahmen ;)

Ich habe natürlich keine genauen Kenntnisse des Steuerrechts in der Schweiz.

Mein Kommentar bezog sich auf die irrwitzige Begrenzung der Verlustverrechnung bei Termingeschäften in Deutschland.  :(

 

Aber wo du natürlich falsch rechnest ist der maximale Verlust bei dem Zertifikat.

Da kannst du nur den Kaufpreis verlieren, hast aber natürlich keine Nachschußpflicht.

 

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Hamster92
Am 21.7.2024 um 21:13 von SlowHand7:

Das sind nun ganz unterschiedliche Risiken.

Bei einem Zertifikat kannst du maximal den Kaufpreis verlieren, und ein Totalverlust ist sehr unwahrscheinlich.

Die Risiken bei einer Put-Option und einem Discount-Zertifikat sind doch nahezu gleich? Wenn die Aktie (und damit das Zertifikat) auf Null fällt, dann hast du auch einen Totalverlust erlitten.

 

Am 21.7.2024 um 21:13 von SlowHand7:

Mit einer verkauften Option bist du Stillhalter und hast ein ungedecktes Risiko.

Zum Glück nicht. Der maximale Verlust beim Verkauf einer Put-Option ist der Strike der unterliegenden Aktie minus der eingenommenen Prämie. Ungedeckt verkaufte Call-Optionen dagegen haben tatsächlich ein unbegrenztes Verlustrisiko.

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SlowHand7
vor 10 Minuten von Hamster92:

Die Risiken bei einer Put-Option und einem Discount-Zertifikat sind doch nahezu gleich? Wenn die Aktie (und damit das Zertifikat) auf Null fällt, dann hast du auch einen Totalverlust erlitten.

 

Die Rede war von einem verkauften Put.

Also eine Short Position.

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odensee
vor einer Stunde von SlowHand7:

Aber wo du natürlich falsch rechnest ist der maximale Verlust bei dem Zertifikat.

Da kannst du nur den Kaufpreis verlieren, hast aber natürlich keine Nachschußpflicht.

Exakt das hat er in seinem Beispiel auch gerechnet. Wo liest du was von Nachschußpflicht?

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Hamster92
vor 3 Minuten von SlowHand7:

Die Rede war von einem verkauften Put.

Also eine Short Position.

Ja, das hab ich schon richtig verstanden. Ändert nichts daran, dass du bei einer verkauften Put-Option kein unbegrenztes Verlustrisiko hast, sondern maximal in der Höhe des Strikes.

Wenn du auf die Aktie eine Put-Option mit Strike von 80 Euro verkaufst und die Aktie dann auf 0 Euro fällt, hast du die Verpflichtung, die Aktie für 80 Euro zu kaufen. => Verlustrisiko ist begrenzt auf 80 Euro (minus der eingenommenen Prämie).

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Mira Kuli
vor 2 Stunden von MarkyMark1:

Ja, ich habe schon seit langem ein Konto bei IB und auch die Freigabe für Optionen etc.

 

Mein Wohnsitz ist in der Schweiz. Gilt dein Hinweis bzgl. Long Positionen auch für die Schweiz? Ich bin total naiv in dieser Sache und hätte gedacht, man versteuert einfach am Ende des Jahres seinen Jahresgewinn/ -verlust.

In der Schweiz versteuert man ganz normal.In D haben wir leider einige Besonderheiten im Steuerrecht.

Falls Du noch Aktien-Wertschriften hast, solltest Du Dich aber erkundigen, ob Du die künftig noch steuerfrei veräußern kannst, wenn Du mit Optionen anfängst.

Der (Performance)-DAX kann übrigens nicht auf 0 fallen.

 

 

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odensee
vor 5 Stunden von Mira Kuli:

Falls Du noch Aktien-Wertschriften hast, solltest Du Dich aber erkundigen, ob Du die künftig noch steuerfrei veräußern kannst, wenn Du mit Optionen anfängst.

Ist das „ganz normal“ oder ist das „leider eine Besonderheit“ im Schweizer Steuerrecht?

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chirlu
vor 6 Stunden von Mira Kuli:

Der (Performance)-DAX kann übrigens nicht auf 0 fallen.

 

Natürlich kann der auf 0 fallen, wenn alle enthaltenen Aktien wertlos werden.

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Mira Kuli
· bearbeitet von Mira Kuli
Am 24.7.2024 um 05:46 von odensee:

Ist das „ganz normal“ oder ist das „leider eine Besonderheit“ im Schweizer Steuerrecht?

Verstehe ich jetzt nicht.

Aktien-Gewinne sind im schweizer Steuerrecht steuerfrei- sofern das Steueramt nicht auf die Idee kommt, gewerbliches Handeln zu unterstellen.

Der Handel mit Optionen, die nicht zur Absicherung eigener Positionen dienen, ist z.B. eines von diversen Indizien.

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odensee
vor 3 Minuten von Mira Kuli:

Aktien-Gewinne sind im schweizer Steuerrecht steuerfrei- sofern das Steueramt nicht auf die Idee kommt, gewerbliches Handeln zu unterstellen.

Der Handel mit Optionen, die nicht zur Absicherung eigener Positionen dienen, ist z.B. eines von diversen Indizien.

Du beklagtest dich über "Besonderheiten" im deutschen Steuerrecht. In der Schweiz gibt es die ganz offensichtlich auch. Mehr gibt es da nicht zu verstehen. ;)

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Mira Kuli

Die Schweizer haben aber keine Steuern, die ein zigfaches der erwirtschafteten Gewinne betragen können

und deren Verluste man -bedingt durch unterschiedliche Verlustverrechnungstöpfe- nur durch weiteres Trading mit

genau den Produkten abbauen kann, mit denen die Verluste zuvor aufgebaut wurden.

Das ganze natürlich alles nur zum Schutz des Anlegers.;)

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chirlu
vor 10 Stunden von Mira Kuli:
vor 14 Stunden von chirlu:

Natürlich kann der auf 0 fallen, wenn alle enthaltenen Aktien wertlos werden.

Die gezahlten Dividenden sind dann aber immer noch ein Teil des Index.

 

Quark. Wie bei allen TR(N)-Indizes werden die Dividenden direkt wieder angelegt. Es gibt kein fiktives Geldkonto, auf dem die Dividenden in alle Ewigkeit herumliegen.

 

Man sieht es auch direkt, wenn man die Entwicklung von Performance-DAX und Kurs-DAX an einem Tag vergleicht, an dem keine Dividenden ausgezahlt werden – zum Beispiel heute. Beide sind gleichermaßen um 0,92% gefallen. Würde der Kurs-DAX morgen um 100% auf 0 fallen, dann würde der Performance-DAX ebenso um 100% auf 0 fallen.

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Mira Kuli
vor 11 Stunden von chirlu:

Wie bei allen TR(N)-Indizes werden die Dividenden direkt wieder angelegt. Es gibt kein fiktives Geldkonto, auf dem die Dividenden in alle Ewigkeit herumliegen.

Stimmt- ich hatte da mal etwas anderes gelesen.

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MarkyMark1

Vielen Dank an alle für die regen Diskussionen... :-)

 

Sehe ich es denn nun richtig, dass Optionen nicht wirklich einen Sinn für meinen gewünschten Anlagestil machen? Welche Anlage würdet ihr als "ziemlich" sicheren Ersatz für Festgeld empfehlen? Es geht um flüssige Mittel in EUR, vor allem aber auch um CHF und USD. Bisher verwende ich dafür Discount- und manchmal auch Bonuszertifikate auf Indizes mit großem Sicherheitspuffer (> 25% zum aktuellen Kurs). Für den DAX gibt es da ausreichend Produkte, aber auf den SMI z.B. kaum, weshalb meine CHF aktuell auf dem Konto versauern und Dank der tollen Inflation stetig an Wert verlieren. Mein Ziel sind mindestens 5-6% Rendite pa zu haben, was bisher in EUR mit dem DAX auch gut geklappt hat.

 

PS: Anlagen in verschiedene große ETFs (in USD und EUR, CHF auch hier sehr schwierig) habe ich bereits, wobei ich diese nicht als Festgeldersatz sehe sondern als mehrjährige Anlage mit mehr Risiko + Rendite.

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Flaschenpfand
· bearbeitet von Flaschenpfand

5-6% p.a. mit dem geringen Risiko von Festgeld gibt es nicht.

 

Grosse ETFs in CHF sollten nicht schwierig sein, wenn mit gross marktbreit gemeint ist:

- Ivesco FTSE all-world: IE000716YHJ7

- SPDR MSCI ACWI: IE00B44Z5B48

- UBS MSCI World: IE00B7KQ7B66

 

Alle handelbar an der SIX in CHF.

 

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Limit
· bearbeitet von Limit
Am 23.7.2024 um 20:57 von SlowHand7:

Mein Kommentar bezog sich auf die irrwitzige Begrenzung der Verlustverrechnung bei Termingeschäften in Deutschland.  :(

Der Bundesfinanzhof hat das Gesetz doch vor kurzem für verfassungswidrig erklärt.

 

@MarkyMark1Bei der Rechnung fehlen die Zinsen. Beim Discount-Zertifikat zahlst du rund 78000€. Bei der Option hingegen bleibt die Summe auf dem Konto und wird verzinst. Bei 2% für ein halbes Jahr wären das z.B. immerhin 780€.

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chirlu
vor 7 Minuten von Limit:

Der Bundesfinanzhof hat das Gesetz doch vor kurzem für verfassungswidrig erklärt.

 

Das hat aber erst einmal keine Auswirkung, denn die Verwerfungskompetenz hat allein das Bundesverfassungsgericht (Verwerfungsmonopol).

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