Mc100 Juni 21, 2024 Hallo zusammen, der Vater eines Freundes lebt im EU Ausland (gebürtig), alleinstehend. Er ist arbeitslos und steht kurz vor der Rente, die nicht ausreicht um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Sozialleistungen in nennenswerter Form gibt es nicht. Keine Ersparnisse. Lebt in abbezahlter Eigentumswohnung. Folgende Optionen sieht er: 1. Vater bleibt wohnen und Eigentümer --> Sohn unterstützt ihn dauerhaft (status quo) 2. Vater verkauft Wohnung, zieht in Mietswohnung um und muss nun Miete und Lebensunterhalt bestreiten --> irgendwann ist das Geld weg und der Sohn muss wieder unterstützen 3. Sohn kauft Wohnung von Vater, Vater bleibt wohnen. Preis, Miete, wohnrecht wären zu diskutieren. Sollte fair sein und notariell geregelt sein, da zu allem Überfluss das Verhältnis der beiden sehr schlecht ist. 4. ...? Gibt es hierzu Kommentare, Meinungen, weitere Optionen, Ratschläge, Erfahrungswerte? Für den Freund steht es trotz des schlechten Verhältnisses außer Frage, dass er seinen Vater nicht "verhungern" lässt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juni 21, 2024 Das mit dem schlechten Verhältnis ist keine gute Basis. Wäre es eine Option, in eine kleinere Wohnung umzuziehen als ETW des Sohnes oder Vaters? Das könnte die laufenden Kosten reduzieren und zusätzlichen Puffer schaffen. Bei Vermietung an den Vater wären auch noch Steuereffekte denkbar. Macht natürlich nur Sinn, wenn man dadurch Kapital frei bekommt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kopfsalat23 Juni 21, 2024 2.a ist in dem nicht bekannten Land das System der Leibrente bekannt und umsetzbar? Dann könnte der Vater die Wohnung für eine monatliche Zahlung bis ans Lebensende verkaufen, diese Leibrente müsste aber so hoch sein, dass sie ein Auskommen inklusive Umzug und Miete zahlen möglich macht. Vorteil: es gibt "kein Ende vom Geld", und Sohn ist aus dem Spiel draußen. Und ich stimme mit Sapine überein: ein schlechtes Verhältnis bietet ziemlich Potential für Schwierigkeiten... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 Juni 21, 2024 vor 3 Stunden von Mc100: 3. Sohn kauft Wohnung von Vater, Vater bleibt wohnen. Preis, Miete, wohnrecht wären zu diskutieren. Sollte fair sein und notariell geregelt sein, da zu allem Überfluss das Verhältnis der beiden sehr schlecht ist. Wenn das Verhältnis so herzlich schlecht ist, würde ich es lieber bei der laufenden Unterstützung belassen. Dann bräuchte ich den Vater nicht auch noch als Mieter. Wie bekommt man denn in diesem EU-Ausland einen Mieter wieder los ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sedativ Juni 21, 2024 vor 3 Stunden von Sapine: Das mit dem schlechten Verhältnis ist keine gute Basis. Das Verhältnis ist sogar sehr schlecht: vor 4 Stunden von Mc100: da zu allem Überfluss das Verhältnis der beiden sehr schlecht ist. Insofern dürfte auch der Wohnungskauf eine sehr schlechte Idee sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian Juni 21, 2024 Wohnung verkaufen / nach DE ziehen / 5 Jahre mit dem Geld auskommen / ab Jahr 6 Grundsicherung holen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anja Terchova Juni 21, 2024 vor 7 Stunden von Mc100: Für den Freund steht es trotz des schlechten Verhältnisses außer Frage, dass er seinen Vater nicht "verhungern" lässt. Die Frage klingt ja sehr hypothetisch, weil von EU Ausland geschrieben wurde, und mit dem EU Beitritt doch auch gewisse Sozial-Mindeststandards verknüpft sind. Bei einem mässigen Verhältnis oder nicht gerade gutem Verhältnis zueinander könnte man über solche Konstruktionen mit Kauf und Vermietung der Wohnug vielleicht reden, aber bei einem "sehr schlechten" Verhältnis sehe ich da keinen Sinn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
franko Juni 21, 2024 vor 19 Minuten von Anja Terchova: [...] weil von EU Ausland geschrieben wurde, und mit dem EU Beitritt doch auch gewisse Sozial-Mindeststandards verknüpft sind. Welche Mindeststandards sollen das sein, von denen der dort lebende arbeitslose Vater profitieren könnte? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mc100 Juni 22, 2024 Das Land ist Tschechien. Leibrente gibt es da bestimmt. Muss mal meine Frau fragen sie kommt auch aus Tschechien. Ja es gibt eine Minimalrente, die aber nicht ausreicht. Man weiß auch nicht ob irgendwann Pflegeheim ansteht. Verkauf und dann kleine Wohnung mieten wäre fraglich wie lange es reicht. Intention unseres Freundes ist seinen Vater abzusichern aber wenn es geht auf eine wirtschaftlich sinnvolle Art. Sprich wäre schön wenn noch was für ihn hängen bleibt für ihn wenn er eh schon alles zahlt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian Juni 22, 2024 vor 22 Minuten von Mc100: Intention unseres Freundes ist seinen Vater abzusichern aber wenn es geht auf eine wirtschaftlich sinnvolle Art. Sprich wäre schön wenn noch was für ihn hängen bleibt für ihn wenn er eh schon alles zahlt. Das ist unmöglich. Kosten sind da. Man kann versuchen diese möglichst abzusenken. Irgendwer zahlt. Man kann nur versuchen, dass andere zahlen (Sozialhilfe). Ansonsten Zimmer auf airbnb inserieren oder so. Steuerlich wäre es zumindest gut, wenn der Unterhalt an den Vater abgesetzt werden könnte (per Überweisung/ nicht bar). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kopfsalat23 Juni 23, 2024 Ich würde sagen dein Freund muss zuerst die Möglichkeiten ausloten, genau durchrechnen und sich dann entscheiden. Dazu gehört auch die rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären. Zum Beispiel: sollte ein Pflegeheim notwendig werden, wie weit springt hier der Staat (also Tschechien) ein, wie weit wird Vermögen verwertet, Wohnung oder Sparbuch und Konsorten, sind Kinder in dem Fall unterhaltspflichtig etc. Wäre auch der Standard in so einem Pflegeheim soweit ok dass Sohn und Vater damit einverstanden wären? Auch kann er gleich den Erbfall klären, wie sieht es mit Steuern und Pflichtteil aus? Angenommen der Sohn zahlt jetzt zähneknirschend laufend einen Betrag im der Hoffnung mal die Wohnung zu erben und entdeckt, dass am Ende doch ein Testament existiert, das den Halbbruder oder das rote Kreuz zum Universalerben einsetzt? Zum wirtschaftlichen: je nach Risikobereitschaft des Freundes kann man unterschiedliche Varianten in Betracht ziehen. Zum Beispiel: er kauft dem Vater die Wohnung ab, lässt ihn aber mietfrei dort auf Dauer wohnen. Stellt zugleich jegliche anderen Zahlungen an den Vater ein und sagt zu ihm: Die Lücke musst halt aus dem Verkaufserlös schließen. Und sobald das Geld weg ist müsste der Sohn halt wieder zuschießen. Das ist im Prinzip eine Wette für den Sohn, wieviel Geld gibt der Vater aus, wann tritt der Erbfall ein (vorm Ende des Geldes oder später?), wie schaut die Wertentwicklung der Wohnung aus (aka nach dem Ableben des Vaters verkaufen)? Das offenbar schlechte Verhältnis spricht sowieso nicht unbedingt für so eine Lösung, auch weil der Sohn als Eigentümer der Wohnung im Zweifel auch für die Instandhaltung und Reparaturen (Wasserhahn offen gelassen?) gerade steht. Was ist Priorität des Sohnes? Den Vater einen schönen Lebensabend ermöglichen koste es was es wolle? Mit einem blauen Auge davonkommen? Ein bisschen positiv zb im Hinblick aufs Erbe aussteigen? Oder eine Lösung suchen in der der Vater halbwegs versorgt ist und er (der Sohn) komplett aus dem Spiel? Eine Variante wäre auch noch: Wohnung verkaufen und den Erlös als Einmalanlage in eine Pensions(zusatz)versicherung stecken. Zahlt sich finanziell insgrsamt offenbar meist zwar nicht aus, aber der Sohn wäre wie bei der Leibrente aus dem Spiel (wenn der Betrag halt ausreicht) Beiden Varianten gemeinsam: sollte der Vater eher bald versterben ist kein Erbe mehr da. Passt das dem Sohn? (Mir persönlich wäre das ja vollkommen egal, aber wie denkt der Sohn?) LG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Flughafen Juni 23, 2024 · bearbeitet Juni 23, 2024 von Flughafen Am 21.6.2024 um 13:25 von Mc100: steht kurz vor der Rente, die nicht ausreicht um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Das sagt wer? Etwas dazuzuverdienen, wie das in Ländern mit geringen/symbolischen Renten, darf man nicht vorschlagen? Sowas wie Kleiderkammer des Roten Kreuz, Lebensmittelhilfe analog zur Tafel, evtl. einen gemieteten Schrebergarten mit eigenproduzierten Lebensmitteln darf man wahrscheinlich auch nicht vorschlagen? Am 21.6.2024 um 13:25 von Mc100: Lebt in abbezahlter Eigentumswohnung. Diese auf Leibrente zu verkaufen und die monatlichen LR-Zahlungen zusammen mit Rente ergeben in EUR wieviel? Bei einem schlechten Verhältnis würde ich die Wohnung selbst auf Leibrente nicht kaufen. So ein Klotz am Bein wäre mir zu gefährlich. Aber bei Bedarf und auf eine ausdrückliche Bitte des Vaters würde ich ihm bei einer Suche nach einem Käufer selbstverständlich helfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anja Terchova Juni 24, 2024 Etwas hinzuverdeinen wäre zumindest in den ersten Jahre der Rente wahrscheinlich schon möglich, aber langfristig dürfte es mit zunehmenden Alter und abnehmender Gesundheit schwierig werden. Aber es bleibt ja immer noch das Riskio der Pflegebedürftigkeit und das er nicht auf Dauer allein in der Wohnung legen und sich selbst versorgen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mc100 September 23, 2024 Hi zusammen, vielen Dank für die ganzen Antworten... die Lage hat sich vorerst etwas entspannt, da nun doch eine Art Pension da ist. Ob dies erstmal ausreicht um die Lebenskosten zu decken ist zumindest fraglich, aber es hilft. Stichpunktartig zu den anderen Themen: - Nebenjob nicht möglich/realistisch da geistig nicht Arbeitstüchtig /-willig, leider wohl auch etwas Alkohol im Spiel - Die Unterstützung wird - trotz des schlechten Verhältnisses - bedingungslos vom Freund erbracht werden... er sagt es ist halt sein Papa egal was war und ich kann die Einstellung verstehen. Es gibt auch niemanden der sonst einspringen könnte oder wollte. - Daher geht es darum, die Unterstützung in diesem Kontext zu erbringen aber mit niedrigen Gesamtkosten - Pflegeheim muss er sich mal erkundigen, der Vater ist selbst nicht in der Lage so etwas zu klären - Erbabsichten unbekannt (nicht thematisiert) und auch egal, kann sich ja auch noch ändern. Und selbst wenn irgendein Stiefcousin am Ende die Wohnung erbt, steht die Unterstützung außer Frage --> Daher nehme ich aber auch an, dass er das Thema Wohnung kaufen zur Disposition steht nach dem Motto wenn er schon alles zahlt, dann so dass er die Kosten senken kann bzw. das Erbe konsumiert werden kann, anstelle dass er alles zahlt und am Ende erbt dann jemand anderes Am 23.6.2024 um 16:23 von kopfsalat23: Was ist Priorität des Sohnes? Den Vater einen schönen Lebensabend ermöglichen koste es was es wolle? Mit einem blauen Auge davonkommen? Ein bisschen positiv zb im Hinblick aufs Erbe aussteigen? Es ist wohl eine Mischung aus blauem Auge und ggfls Kosten via Erbe kompensieren. Schöner Lebensabend? Es sollte zumindest für die lokalen Verhältnisse nicht komplett würdelos sein. Aber kein Luxus. Am 23.6.2024 um 16:23 von kopfsalat23: Oder eine Lösung suchen in der der Vater halbwegs versorgt ist und er (der Sohn) komplett aus dem Spiel? Das definitiv nein. Also sind weiterhin folgende Szenarien möglich - Leibrente: Wohnung wird verkauft. Wenn alles konsumiert ist --> zuschießen. Unklar ob der Vater sich drauf einlässt. Wurde noch nicht thematisiert. - Alles bleibt wie es ist: Permanent zuschießen --> Testament unbekannt - Wohnung verkaufen + Pensionsfond --> Dann wird dauerhaft noch Miete gezahlt... und wenn es nicht reicht zahlt der Freund trotzdem Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag