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Dino83

Kurze Vorstellung und viele Fragen zum "Privatierdasein"

Empfohlene Beiträge

Sapine

Danke für den Hinweis auf den realen Kapitalerhalt - habe es in meinem Beitrag ergänzt. 

 

Ich persönlich mag die Modellierungen mit realen Zahlenreihen auch mehr, weil sie mir näher an der Realität zu sein scheinen. Dennoch muss man bedenken, dass man gerade bei langen Entnahmezeiträumen nur noch wenig echt unterschiedliche Zeitpunkte modellieren kann. 1739 mögliche Zeitpunkte gaukelt deutlich mehr Variabilität vor als vorhanden ist, denn ein großer Teil dieser Zeitpunkte unterscheidet sich nur marginal wegen großer Überdeckungen. Daher finde ich die Ergänzung durch reine Monte Carlo Simulationen absolut sinnvoll. Jede Methode hat auch ihre Nachteile. 

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor einer Stunde von Sapine:

1739 mögliche Zeitpunkte gaukelt deutlich mehr Variabilität vor als vorhanden ist, denn ein großer Teil dieser Zeitpunkte unterscheidet sich nur marginal wegen großer Überdeckungen. Daher finde ich die Ergänzung durch reine Monte Carlo Simulationen absolut sinnvoll. Jede Methode hat auch ihre Nachteile. 

100% Zustimmung!

(Edit: Und nicht zufällig stammt ja die längste Zeitreihe von 150 Jahren aus den USA; man könnte hier auch von "survivorship bias" sprechen ...)

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein

Wenn man den Vorteil hat, wie @Dino83 ein hohes Einkommen zu erzielen in einem Job, der einem halbwegs auch noch Freude bereitet, würde ich mich persönlich nicht auf Berechnungen mit spitzem Bleistift einlassen. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, so viel Geld anzuhäufen, dass ich mich um sichere Entnahmeraten nicht mehr wirklich kümmern muss.

 

Das wird aber natürlich nicht jedem möglich sein, und nicht jeder wird das wollen. Die Lebenszeit ist endlich, und noch endlicher ist die Lebenszeit mit hoher Lebensqualität. Von daher verstehe ich Leute, die möglichst bald in Rente gehen wollen, wenn sie wenig Freude an ihrem Beruf haben oder wenn sie mehr Zeit für Privates haben möchten. 

 

Während ich persönlich meine Freizeit, Familie, Freunde und Hobbys auch schätze, kann ich mir derzeit nicht vorstellen, nicht zu arbeiten, und möchte deswegen auch perspektivisch bis ins hohe Alter arbeiten. Das wird dann natürlich eine andere Form und Intensität von Arbeit sein als diejenige, die ich derzeit ausführe. 

 

Leider kenne ich auch nicht wenige Leute, die nach ihrem Renteneintritt stark abgebaut haben, weil sie einfach gar nicht mehr gefordert waren. Kann natürlich sein, dass dies ohnehin passiert wäre, dennoch denke ich, dass Unterforderung ein Risikofaktor für die Gesundheit ist. Es gibt freilich auch Gegenbeispiele von Leuten, die als Privatier sehr aktiv sind, sich Ziele gesetzt haben und geradezu aufblühen. 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor einer Stunde von Sapine:

Daher finde ich die Ergänzung durch reine Monte Carlo Simulationen absolut sinnvoll.

 

Predict FI, der Rechner von @3dbruce, kann beides und auch Mittelwege (und historische Daten auch nicht nur aus den USA).

 

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Sapine

Mit dem Tool komme ich nicht wirklich zurecht. Schon die Eingabe der Renten ist praktisch kaum möglich. Nach Eingabe der Asset Allokation verschwinden sämtliche Ergebnisse. Ich werde mal versuchen die aktuellen Beschreibungen zu verstehen. Mit meinen Angaben spuckt das Tool aktuell gar nichts aus. 

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Dividend_Dude
Am 6.6.2024 um 21:49 von Dino83:

Ich bin hier nun auf der Suche nach Gleichgesinnten die den Weg bereits gegangen sind oder gerade dabei sind und Tipps für mich haben wie zum Beispiel: 

-Wie kann ich meinen Kindern etwas vererben, ohne zu viel an den Staat abzudrücken?

-Wie funktioniert das mit der Krankenversicherung als Privatier?

-Was habt ihr mit eurer neuen Zeit angestellt? (ich glaube da habe ich weniger Probleme, aber man weiß ja nie!)

-Gibt es noch etwas zu beachten was ich vielleicht nicht auf dem Schirm habe?

 

 

Hallo Dino,

 

zu Deinen Fragen:

1) zu den Freigrenzen hat oben glaube ich schon jemand etwas gesagt, Problem ist nur, wenn Du jetzt etwas vererbst, steht es Dir nicht mehr als mögliche Einkommensquelle zur Verfügung. Da alles sehr knapp kalkuliert ist aus meiner Sicht, würde ich mir darüber gerade keine Gedanken machen. Bei rund 1 Mio kannst Du ohnehin alles auf einen Schlag an Frau und Kinder vererben und bist bei richtiger Aufteilung noch unterhalb der Freibeträge. In Verbindung mit vermieteten Immobilien gibt es auch noch interessantere Konstellationen als Vererben, aber das steht ja glaube ich gerade nicht zur Debatte.

2) Ich war zuvor privat versichert und bin es immer noch

3) Wie Du schon sagst, kommt es sehr auf die Person an und ggf. auch das Alter. Ich bin seit 37 Privatier und bin dann erstmal 2 Jahre gereist. Jetzt mit Familie ist der Tag etwas ausgefüllter. Abgesehen von Hobbies, tausche ich mich viel mit Gleichgesinnten zu den diversen Themen aus, Immobilien, Steuern, etc., gehe auf Veranstaltungen. Aber es gab durchaus Zeiten, da dachte ich mir fällt der Himmel auf den Kopf... und abgesehen davon gilt es zu bedenken, dass die meisten Leute aus Deinem Bekanntenkreis vermutlich keine Zeit haben tagsüber.

4) Habe ich das richtig verstanden mit der Annahme 1 Mio Depot und 3% Ausschüttungsquote? Selbst wenn das Nachsteuer sein soll bist Du damit in der Einkommenspyramide mit 4-köpfiger Familie sehr weit unten. Ob das erstrebenswert ist, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Ich befürchte, dass in Deinen monatlichen Ausgaben keinerlei größere Einmalkosten berücksichtigt sind (größere Urlaube, neues Auto, neues Dach... auch wenn es noch neu ist, irgendwann ist es wieder dran, oder Fenster, Fassade etc.). Außerdem werden auch Dividenden mal gekürzt oder gestrichen und ein Verkauf ist möglicherweise auch keine Option, wenn die Kurse mal um 50% gefallen sind. Vielleicht wollen die Kinder auch mal ein Auslandssemester machen oder Du willst ihnen beim ersten Auto helfen. Also als grobe Hausnummer hätte ich gesagt, versuche wenigstens soviel passives Einkommen zu haben wie Du jetzt verdienst (wohlwissend, dass Du von Deinem jetzigen Einkommen einen Großteil investierst). Selbst, wenn Du Single wärst, kommt mir Deine Kalkulation recht eng vor, aber mit Familie umso mehr.

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ProblemBär

ich habe etwas irgendwie nicht verstanden: wenn deine Selbstständigkeit am Wochenende mit wenigen Stunden Aufwand derart überproportional Einkommen generiert + es in Zukunft noch mehr abwerfen soll + als ein Hobby gestartet hat, warum gehst du dann noch regulär arbeiten anstatt Vollzeit in die Selbstständigkeit? Davon mal abgesehen, dass ich nicht wirklich verstehe welchen Wert man mit einem BWL Abschluss (hab ich selbst gemacht) derart zeitlich variabel + geringer Zeitaufwand + finanziell derart lohnend erwirtschaften kann

 

Zur finanziellen Allokation: die 100k Cash kannst du vllt besser in 1 jährige deutsche Staatsanleihen oder Geldmarktfonds stecken, um mehr Rendite zu bekommen

Der MSCI World Multifactor hat eine TER von 0,5% + schlechtere Performance als MSCI World (Alternativ: FTSE Developed TER 0,1%)

MSCI Emerging Markets ist auch stärker gewichtet als Marktkapitalisierung.

Beim Gold Produkt auf die Steuerfreiheit geachtet? Willst du Risiko mit Krypto fahren falls du dich bald zur Ruhe setzen willst?

 

Geht deine Frau arbeiten? oder will arbeiten sobald Kinder aus dem Haus sind?

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Neverdo
Am 8.6.2024 um 12:32 von Sapine:

Mit dem Tool komme ich nicht wirklich zurecht. Schon die Eingabe der Renten ist praktisch kaum möglich. Nach Eingabe der Asset Allokation verschwinden sämtliche Ergebnisse. Ich werde mal versuchen die aktuellen Beschreibungen zu verstehen. Mit meinen Angaben spuckt das Tool aktuell gar nichts aus. 

Bei mir funktioniert es, na ja, kann man machen.

 

Man kann ja auch die Überlegungen anstellen, die der Th.Eröffner macht, ich kann beim besten Willen keine Antwort geben, dazu müsste ich neben seinen Finanzen auch sein Psychisch/Physisches Gerüst kennen , wenn er z.B. einer wäre, der mit einem Fläschen Bier im Garten bei seinen Hühnern zufrieden ist, jemand, der in sich ruht und nicht dauernd Gesellschaft benötigt, dann wäre das etwas anderes als wenn es jemand ist, der stets Aufmerksamkeit benötigt und bei Konsum Glücksgefühle entwickelt und was Geld angeht, wer 30 Jahre unterwegs ist, hat mindestens einmal vor seinem Computer gesessen und gesehen wie Geld schmilzt...

 

Ich warte immer noch auf einen Thread, in dem sich jemand über den worst case in unterschiedlicher Form Gedanken macht, von Digital-Angriff bis zum tatsächlichen , dann wird man merken, dass man eigentlich nichts mehr hat im Gegensatz zu denen, denen man noch Aktien ausgehändigt und Wertpapiere über den Tisch gereicht hat.

Was passiert unter solchen Umständen tatsächlich..?..Was macht der Privatier bzw. alle anderen ..?..

Wie auch immer, heute ist Wahltag, ich habe gewählt und werde jetzt erst einmal in meinen Obstgarten gehen und den Hühnern zusehen :-)

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3dbruce
Am 8.6.2024 um 12:32 von Sapine:

Mit dem Tool komme ich nicht wirklich zurecht. Schon die Eingabe der Renten ist praktisch kaum möglich. Nach Eingabe der Asset Allokation verschwinden sämtliche Ergebnisse. Ich werde mal versuchen die aktuellen Beschreibungen zu verstehen. Mit meinen Angaben spuckt das Tool aktuell gar nichts aus. 

Wenn du mal Zeit und Lust hast, würden mich ein paar Details zu deinen Problemen interessieren. Also vielleicht ganz kurze Beschreibungen der einzelnen Schritte, die du ausführst bis das Problem auftritt. Dann kann ich mal schauen, wie ich solche Fehleingaben besser vermeide. Nicht alles ist in dem Framework, das ich nutze zwar direkt umsetzbar aber über die Zeit konnte ich doch schon so einige Usability-Probleme beseitigen.

 

Mein Problem als Autor des Tools ist, dass ich logischerweise immer betriebsblinder gegenüber solchen Problemen werde, weil ich das Ding schon zu lange selber nutze. Motivation, die Bedienung zu verbessern ist aber immer da ... :rolleyes:

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Dino83
Am 8.6.2024 um 10:10 von hattifnatt:

Nein, @Lazaros hat es ja schon richtig erklärt:

Oder nochmal ganz deutlich von der Seite selbst:

Aber ja, die US-Renditen und auch die Renditen von Staatsanleihen waren in den betrachteten Perioden höher. Der Vorwurf von @stagflation à la "die können nicht rechnen" ist aber auch Unsinn, Risiko wird hier einfach ganz verschieden modelliert:

  • Die von Stagflation bevorzugte Monte-Carlo-Simulation nimmt Millionen von Durchläufen, wo historische Renditen eines gewissen Zeitraums zufällig aneinandergereiht werden, sodass man im "worst case" auch vielleicht 40 Jahre lang den jährlichen Verlust von 1929 bekommt. (Wie realistisch das ist, kann man dann auch wieder diskutieren ...)
  • Bei "Early Retirement Now" werden nur Kombinationen realer historischer US-Verläufe betrachtet - 100% bedeutet hier also "in allen Kombinationen dieser Parameter" (bzw. mit in den jeweiligen tabellarischen Bereiche fixen Parametern, sodass eigentlich nur noch die verschiedenen Anfangszeitpunkte variabel sind):

(https://earlyretirementnow.com/2016/12/07/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-1-intro/)

 

Das sollte man verstehen, bevor man Äpfel mit Birnen vergleicht.

Mega Beitrag, danke dir @hattifnatt

 

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Dino83
· bearbeitet von Dino83
Am 8.6.2024 um 12:11 von Rotenstein:

Wenn man den Vorteil hat, wie @Dino83 ein hohes Einkommen zu erzielen in einem Job, der einem halbwegs auch noch Freude bereitet, würde ich mich persönlich nicht auf Berechnungen mit spitzem Bleistift einlassen. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, so viel Geld anzuhäufen, dass ich mich um sichere Entnahmeraten nicht mehr wirklich kümmern muss.

 

Das wird aber natürlich nicht jedem möglich sein, und nicht jeder wird das wollen. Die Lebenszeit ist endlich, und noch endlicher ist die Lebenszeit mit hoher Lebensqualität. Von daher verstehe ich Leute, die möglichst bald in Rente gehen wollen, wenn sie wenig Freude an ihrem Beruf haben oder wenn sie mehr Zeit für Privates haben möchten. 

 

Während ich persönlich meine Freizeit, Familie, Freunde und Hobbys auch schätze, kann ich mir derzeit nicht vorstellen, nicht zu arbeiten, und möchte deswegen auch perspektivisch bis ins hohe Alter arbeiten. Das wird dann natürlich eine andere Form und Intensität von Arbeit sein als diejenige, die ich derzeit ausführe. 

 

Leider kenne ich auch nicht wenige Leute, die nach ihrem Renteneintritt stark abgebaut haben, weil sie einfach gar nicht mehr gefordert waren. Kann natürlich sein, dass dies ohnehin passiert wäre, dennoch denke ich, dass Unterforderung ein Risikofaktor für die Gesundheit ist. Es gibt freilich auch Gegenbeispiele von Leuten, die als Privatier sehr aktiv sind, sich Ziele gesetzt haben und geradezu aufblühen. 

Hey Rotenstein, 

 

verhältnismäßig hohes Einkommen erhalte ich mit meinem Job, jedoch würde ich ehrlich gesagt nicht sagen, dass er mir Freude bereitet. Es gibt Tage, da denke ich mir "heute war es ganz ok", aber halt auch viele "es nervt total". Es ist nicht so als würde ich morgens mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen, dann würde ich den Job wechseln. Aber ich gehe auch nicht gerne hin. Es ist eher ein "hinschleppen" wenn du verstehst was ich meine. :)

Mein Problem ist, dass mir jeden morgen 100 Sachen einfallen, die ich jetzt lieber tun würde. ;) 

 

Es ist also nicht so als würde ich mich darum streiten noch ein Jahr länger zu gehen.

 

Ich überlege jedoch gerade ein anderes Szenario. Angenommen ich mache die nächsten 3-4 Jahre noch so weiter und wir nehmen mal eine Aktienrendite von 7% an. Dann sollte sich das Aktiendepot bei ca. 1 Mio Euro bewegen. Das Häuschen ist ja immer noch da, genauso wie die 250k Gold, Silber, Krypto, Cash und so weiter. Das wäre die Ausgangssituation. Und anstatt jetzt gleich alles fallen zu lassen und garnichts mehr zu machen kündige ich meinen Job (der ca. 65% meines Einkommens ausmacht und beschränke mich noch auf meine Selbstständigkeit für einige Jahre. Die kann ich ja ein wenig steuern und selbst entscheiden wie viel ich arbeiten möchte. 

 

Das Depot lasse ich dann für 5-7 Jahre arbeiten und zahle nichts davon aus. Jedoch zahle ich auch nichts mehr ein!

Meine laufenden Kosten decke ich mit der Selbstständigkeit und nach 5-7 Jahren entscheide ich (je nachdem wie ich noch Lust auf die Selbstständigkeit habe und wie das Depot aussieht) ob ich die Selbstständigkeit dann auch sein lasse oder ob ich weitermache bzw. weitermachen muss. 

 

Dann wäre ich zumindest schonmal aus meinem Job raus und wäre schonmal mein eigener Chef. Finanziell frei bin ich noch nicht 100%ig, dass habe ich jetzt gelernt, danke dafür. Aber das "Problem" sollte sich doch mit einer hoffentlich durchschnittlichen Aktienrendite (6-7%) und fortschreitendem Alter von alleine lösen. 

 

Ich nehme gerne Feedback von euch für meinen neuen Masterplan entgegen ;)

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Dino83
vor 22 Stunden von ProblemBär:

ich habe etwas irgendwie nicht verstanden: wenn deine Selbstständigkeit am Wochenende mit wenigen Stunden Aufwand derart überproportional Einkommen generiert + es in Zukunft noch mehr abwerfen soll + als ein Hobby gestartet hat, warum gehst du dann noch regulär arbeiten anstatt Vollzeit in die Selbstständigkeit? Davon mal abgesehen, dass ich nicht wirklich verstehe welchen Wert man mit einem BWL Abschluss (hab ich selbst gemacht) derart zeitlich variabel + geringer Zeitaufwand + finanziell derart lohnend erwirtschaften kann

 

Zur finanziellen Allokation: die 100k Cash kannst du vllt besser in 1 jährige deutsche Staatsanleihen oder Geldmarktfonds stecken, um mehr Rendite zu bekommen

Der MSCI World Multifactor hat eine TER von 0,5% + schlechtere Performance als MSCI World (Alternativ: FTSE Developed TER 0,1%)

MSCI Emerging Markets ist auch stärker gewichtet als Marktkapitalisierung.

Beim Gold Produkt auf die Steuerfreiheit geachtet? Willst du Risiko mit Krypto fahren falls du dich bald zur Ruhe setzen willst?

 

Geht deine Frau arbeiten? oder will arbeiten sobald Kinder aus dem Haus sind?

Hi @ProblemBär

 

ganz einfach, weil sich die Selbstständigkeit leider nicht unendlich hochskalieren lässt. Derzeit ist mein persönlicher Aufwand 4 Stunden am Wochenende. Meine Frau arbeitet nochmal 15 Stunden in der Woche und wir erwirtschaften damit einen Gewinn von ca. 70k EUR vor Steuern. Netto bleiben da irgendwas zwischen 3500 - 4000 Euro übrig. Wenn ich das jetzt statt 4 Stunden sagen wir mal 20 Stunden machen würde, könnte ich den Umsatz vielleicht um 10% oder 20% steigern. 

 

Deutlich effizienter ist also, dass die Selbstständigkeit genauso betrieben wird, dass es möglichst viel Geld bei geringem Aufwand ist (höchste Hourly) und ich noch die Zeit habe Vollzeit meinem Job nachzugehen. Doppeltes Einkommen sozusagen um die finanzielle Unabhängigkeit zügiger zu erreichen.  

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Limit
· bearbeitet von Limit
Am 7.6.2024 um 17:23 von Dino83:

Ich sage mal wie ich diese Tabelle jetzt verstehe und würde mich freuen wenn mir einer von Euch das kurz bestätigt. 

Wenn ich mich zum Start, mit sagen wir mal 1 Mio EUR, für eine Entnahmerate von 3% entscheide und dementsprechend 30k EUR entnehme und diese Entnahmerate der Inflation auch jährlich anpasse -> das bedeutet im nächsten Jahr sagen wir mal 30.800 entnehme, dann das Jahr mit Zinseszins  31.827 entnehme, und so weiter... dann ist die Wahrscheinlichkeit das ich nach 60 Jahren das gleiche ODER MEHR Kapital habe bei 100%. Ist das soweit korrekt? Nach dieser Tabelle ist das Risiko nach 60 Jahren Entnahme weniger als das Anfangskapital zu haben also gleich Null. Korrekt?

Ich habe deine Zahlen mal in meine Tabelle eingetragen. Bei einer kurzen Simulation von 1970-2024 hättest du bei einer Kombination aus 90% MSCI World und 10% FED-Fund-Rate (Tagesgeld) Anfang 2024 1,8mio Kapital und eine Entnahmequote von 12,5% . Du hättest also die 54 Jahre durchgehalten, aber das Depot ist bereits gekippt und die zukünftige "Pleite" zeichnet sich bereits ab. Mit einem Startkapital von 1,2mio wärst du zumindest in diesem Szenario auf der sicheren Seite (7,7mio -> 2,64% Entnahme in 2024).

 

Eine Verhältnis von 1:400 (Kapital zu mtl. Entnahme) scheint mir ein ganz gutes Wert zu sein. Selbst ein schlechtes Startjahr (z.B. 2000) hättest du damit überstanden.

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hattifnatt
vor einer Stunde von Dino83:

Meine laufenden Kosten decke ich mit der Selbstständigkeit und nach 5-7 Jahren entscheide ich (je nachdem wie ich noch Lust auf die Selbstständigkeit habe und wie das Depot aussieht) ob ich die Selbstständigkeit dann auch sein lasse oder ob ich weitermache bzw. weitermachen muss. 

Das klingt für mich ziemlich vernünftig (entspricht ja mehr oder weniger den Ratschlägen, das Arbeitspensum zu reduzieren, statt von 100 auf 0 zu gehen).

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 7.6.2024 um 17:23 von Dino83:

Wenn ich mich zum Start, mit sagen wir mal 1 Mio EUR, für eine Entnahmerate von 3% entscheide und dementsprechend 30k EUR entnehme und diese Entnahmerate der Inflation auch jährlich anpasse -> das bedeutet im nächsten Jahr sagen wir mal 30.800 entnehme, dann das Jahr mit Zinseszins  31.827 entnehme, und so weiter... dann ist die Wahrscheinlichkeit das ich nach 60 Jahren das gleiche ODER MEHR Kapital habe bei 100%. Ist das soweit korrekt? Nach dieser Tabelle ist das Risiko nach 60 Jahren Entnahme weniger als das Anfangskapital zu haben also gleich Null. Korrekt?

Im 20. und Anfang 21 Jahrhundert für die USA war das so.

 

Die hatten in der Zeit halt einen hsitorisch ein,aogen Boom und wurden zur einzigen Supermacht auf dem Planten.

 

Mit russischen, chinesischen, deutschen, argentinischen, japanischen und allöe möglichen sonstigen Aktien hätte es hingegen nicht funktioniert.

 

Andererseits gabs rückblickend auch wesentlich bessere Entnahmedepots als einfach nur US Aktien, z.B. durch Beimischung von etwas Gold, was die sicheer Entnahmerate die letzten 40 Jahre in die Höhe katapultierte (schlichtweg weil Gold sowohl in DotCom als auch in der Finnazkrise jeweils sehr gut gelaufen ist)

 

bei den US 60:40 "Standard"-Portfolios muss man bedeken, dass die langlaufendne Staatsanliehen in den 40 jahre bis 2022 ine historisch einmalige Sondersituation hatten, die die nächsten 40 Jahre so sehr wahrscheinlich nicht passieren wird.

 

Am einfachsten lässt sich das problem lösen, wenn man die Entnahmerate dynamisch anpassen kann (dann halt mal zei Jahre keine Luxus-Kreuzfahrten) und wenn man das Portfolio gut diversifiziert

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Dino83
vor einer Stunde von Limit:

Ich habe deine Zahlen mal in meine Tabelle eingetragen. Bei einer kurzen Simulation von 1970-2024 hättest du bei einer Kombination aus 90% MSCI World und 10% FED-Fund-Rate (Tagesgeld) Anfang 2024 1,8mio Kapital und eine Entnahmequote von 12,5% . Du hättest also die 54 Jahre durchgehalten, aber das Depot ist bereits gekippt und die zukünftige "Pleite" zeichnet sich bereits ab. Mit einem Startkapital von 1,2mio wärst du zumindest in diesem Szenario auf der sicheren Seite (7,7mio -> 2,64% Entnahme in 2024).

 

Eine Verhältnis von 1:400 (Kapital zu mtl. Entnahme) scheint mir ein ganz gutes Wert zu sein. Selbst ein schlechtes Startjahr (z.B. 2000) hättest du damit überstanden.

Hey @Limit

 

Danke für die Simulation. Ist das eine Tabelle die du selbst erstellt hast oder kann man das irgendwo online durchspielen?

Das entspricht ja dann einer Entnahmerate von 2,5%, allerdings ohne die Betrachtung von sonstigen Einkünften. 

 

Ich habe ja noch einen Rentenanspruch von etwa 1.100 EUR, das käme ja dann nach ca. 20 Jahren noch mit dazu und hätte das Depot vermutlich noch besser aussehen lassen.

 

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Jennerwein
vor 10 Stunden von Dino83:

Ich überlege jedoch gerade ein anderes Szenario. Angenommen ich mache die nächsten 3-4 Jahre noch so weiter und wir nehmen mal eine Aktienrendite von 7% an. Dann sollte sich das Aktiendepot bei ca. 1 Mio Euro bewegen. Das Häuschen ist ja immer noch da, genauso wie die 250k Gold, Silber, Krypto, Cash und so weiter. Das wäre die Ausgangssituation. Und anstatt jetzt gleich alles fallen zu lassen und garnichts mehr zu machen kündige ich meinen Job (der ca. 65% meines Einkommens ausmacht und beschränke mich noch auf meine Selbstständigkeit für einige Jahre. Die kann ich ja ein wenig steuern und selbst entscheiden wie viel ich arbeiten möchte. 

 

Das Depot lasse ich dann für 5-7 Jahre arbeiten und zahle nichts davon aus. Jedoch zahle ich auch nichts mehr ein!

Meine laufenden Kosten decke ich mit der Selbstständigkeit und nach 5-7 Jahren entscheide ich (je nachdem wie ich noch Lust auf die Selbstständigkeit habe und wie das Depot aussieht) ob ich die Selbstständigkeit dann auch sein lasse oder ob ich weitermache bzw. weitermachen muss. 

 

Dann wäre ich zumindest schonmal aus meinem Job raus und wäre schonmal mein eigener Chef.

Genau das wäre das Szenario meiner Wahl. 

 

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grabbe2411

Stark was du bis jetzt geleistet hast, finde die Summe beachtlich. :thumbsup:

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Dino83
· bearbeitet von Dino83

Heute war wieder so ein Tag auf der Arbeit... aber gut... das hier soll kein Tagebuch werden :-)

 

Ich habe dank euch schon viel über Entnahmestrategien gelernt und habe mir ja jetzt auch einen konkreten Plan gemacht. Ob der sich so umsetzen lässt oder nicht, wird man dann sehen. Notfalls muss ich nachjustieren. 

 

Ich habe aber an der Stelle dennoch nochmal eine weitere Frage bzgl. der Versteuerung von Gewinnen. Bisher habe ich noch nie irgendwas verkauft. Ich habe ein gefestigtes Mindset was die Schwankungen an der Börse angeht, so dass ich beispielsweise die 25-30% in Corona noch zum Nachkauf genutzt habe anstatt zu verkaufen. Das wiederum bedeutet, dass ich praktisch garnicht weiß wie das verkaufen bzgl. der Versteuerung der Gewinne funktioniert. 

 

Konkret habe ich eine Frage zu meinen ETFs.

Als Privatanleger sind Aktien ETF ja steuerlich begünstigt sodass ich "nur" 70% der Gewinne versteuern muss und sich daraus eine tatsächliche Versteuerung von 18,46% ergibt. Mit Gebühren (Broker) vom Verkauf habe ich einfach mal mit 20% Abzügen bei meinen Auszahlungen gerechnet . Ist die Annahme realistisch oder habe ich auch hier Wissenslücken ala "Wenn du Privatier bist zählst du nicht mehr als Privatperson oder sowas". Ich hoffe nicht :)

 

Wenn ich also die Abgeltungssteuer und die Gebühren bezahlt habe, kommt doch da nichts mehr oben drauf oder? 

 

Bitte steinigt mir nicht für die Frage ;) 

 

EDIT: Ich merke gerade selbst das die Rechnung falsch ist. Die steuerliche Belastung sollte doch sogar noch geringer ein bei der Auszahlung, da ich ja "nur den Gewinn" versteuern muss. 

Wenn ich also beispielsweise ein ETF Anteil für 1000 EUR verkaufe, ihn aber sagen wir mal für 500 EUR gekauft habe, dann erhalte ich ja erst meine 500 EUR zurück und anschließend muss ich von den 500 EUR Gewinn ~20% abdrücken, also 100 EUR. 

In dem Szenario würden also 10% von meiner "1000 € Auszahlung" verschwinden und nicht 20%. Mein selbstgebautes Excel-Tool hat also einen Fehler.

 

EDIT 2: Wobei man vermutlich gerade im späteren Verlauf seiner Auszahlungen mit viel Gewinn verkaufen wird, wodurch man sicherlich eher 15-20% von der Auszahlungssumme abdrücken wird als 10%, korrekt? Vielleicht lasse ich das Excel-Tool einfach konservativ auf 20% stehen?

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Sapine

Um es noch ein wenig komplizierter zu machen solltest Du die Vorabpauschale berücksichtigen und was den Einstandspreis angeht gilt das FIFO Prinzip. Aber im Prinzip bist Du auf der richtigen Fährte.

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Bolanger
Am 7.6.2024 um 13:41 von onkelsteffen:

Vom Bezug des ALG1 habe ich mich aus steuerlichen Gründe seit Mai erstmal abgemeldet. 

Welche Nachteile hat denn der Bezug von ALG1?

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Bast
vor 10 Stunden von Dino83:

Wobei man vermutlich gerade im späteren Verlauf seiner Auszahlungen mit viel Gewinn verkaufen wird, wodurch man sicherlich eher 15-20% von der Auszahlungssumme abdrücken wird als 10%, korrekt? Vielleicht lasse ich das Excel-Tool einfach konservativ auf 20% stehen?

Was spricht dagegen, die Formel zu ändern und korrekt zu rechnen? 

vor 10 Stunden von Dino83:

Ich habe aber an der Stelle dennoch nochmal eine weitere Frage bzgl. der Versteuerung von Gewinnen. Bisher habe ich noch nie irgendwas verkauft. Ich habe ein gefestigtes Mindset was die Schwankungen an der Börse angeht, so dass ich beispielsweise die 25-30% in Corona noch zum Nachkauf genutzt habe anstatt zu verkaufen. Das wiederum bedeutet, dass ich praktisch garnicht weiß wie das verkaufen bzgl. der Versteuerung der Gewinne funktioniert. 

Das Wissen kannst Du Dir auch ohne Verkäufe aneignen. Falls noch nicht verlinkt, hier die lesenswerte Serie des Frugalisten:

 

https://frugalisten.de/steuern-kapitalertraege-privatier-optimieren/

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chirlu
vor 23 Minuten von Bolanger:
Am 7.6.2024 um 13:41 von onkelsteffen:

Vom Bezug des ALG1 habe ich mich aus steuerlichen Gründe seit Mai erstmal abgemeldet. 

Welche Nachteile hat denn der Bezug von ALG1?

 

Progressionsvorbehalt?

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Bolanger

Und? Unterm Strich bleibt dennoch mehr über als ohne ALG1 und ohne Progressionsvorbehalt.

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Dino83
vor 14 Stunden von Bast:

Was spricht dagegen, die Formel zu ändern und korrekt zu rechnen? 

Das Wissen kannst Du Dir auch ohne Verkäufe aneignen. Falls noch nicht verlinkt, hier die lesenswerte Serie des Frugalisten:

 

https://frugalisten.de/steuern-kapitalertraege-privatier-optimieren/

Dagegen spricht, dass ich nicht genau weiß bei wie viel Gewinn ich die Anteile verkaufen werde. Es können 0% sein wo keine Steuer einfallen würde und es könnten theoretisch 1000% sein (nach entsprechenden Jahren) wo ja mehr oder weniger alles aus Gewinn besteht und dementsprechend versteuert wird.  Selbst ein Mittel von 10% kann ich nicht annehmen da es über die Jahre hoffentlich deutlich mehr sein wird. 

Wie rechnen das denn andere? Dann muss ich nicht das Rad neu erfinden ;)

Danke für den Link, den schaue ich mir an! 

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