Vergleich Immobilienfonds Grundbesitz Europa und Hausinvest

[Sjaak]

Grundbesitz Europa (WKN 980700; ursprünglich: Deutsche Bank) ist seit etwa Ende 2022 im Abwärtsgang, im Gegensatz zu Hausinvest (WKN 980701; ursprünglich: Commerzbank).

 

Wenn ich mit den beiden "Finde die sieben Unterschiede" spiele, tue ich mich schwer. Im Vergleich trotzdem mal ein paar (Fondsweb) Daten (Stand: Mai 2024) im direkten Vergleich.  Ich kann nicht beurteilen, ob die Daten korrekt sind. Mir scheint die Gegenüberstellung aber eher für Grundbesitz Europa zu sprechen als für Hausinvest.

 

Anteil in Deutschland:  Grundbesitz 30.3% - Hausinvest 46.0%

Anteil in Europa: Grundbesitz 22.0% - Hausinvest 13.6%

Anteil im VK: Grundbesitz 19.5% - Hausinvest 11.0%

Objekte älter als 20 Jahre: Grundbesitz 15.6% - Hausinvest 26.1%

Auslaufende Mietverträge 2024: Grundbesitz 19.4% - Hausinvest 12.5%

 

Lässt sich der Trendunterschied zwischen den beiden erklären, und wenn ja, wie?

[Moneycruncher]

Seit einiger Zeit verfolge ich die OIs nicht mehr, aber die Abwertung (KAG-Preis!) des grundbesitz Europa ist bemerkenswert. Mögliche zu prüfende Gründe:

 

- Kauf mehrere Objekte in der Hochpreisphase 2019-2022, die Preise sind inzwischen deutlich gefallen

- Relativer hoher Anteil auslaufender Mietverträge in 2024. Leerstands- und Vermarktungsrisiko, Anschlussvermietung nur zu deutlich niedrigeren Mieten

- Realisierte Verkäufe unterhalb des Buchwerts

- Abwertung konkreter Objekte im Fonds, spezifische Fondsrisiken.

[Yerg]

vor 6 Stunden von Sjaak:

Anteil in Deutschland:  Grundbesitz 30.3% - Hausinvest 46.0%

Anteil in Europa: Grundbesitz 22.0% - Hausinvest 13.6%

Das kann so nicht stimmen. Der Europa-Anteil im Grundbesitz Europa muss in Summe bei 100% liegen, das ergibt sich aus dem Namen des Fonds. Beachte, dass Fondsweb hier Großbritannien, Frankreich, Niederlande und Polen einzeln ausweist, die Kategorie "Europa" ist also "restliches Europa".

 

Beim Hausinvest unterschlägt Fondsweb den USA-Anteil (17,6% laut Halbjahresbericht vom 30.09.2023). Auf der Website des Fonds fasst hausinvest die USA mit dem sehr kleinen Asien- und Australien-Geschäft zusammen zu einer geographischen Gruppe "Asien/Pazifik/USA" mit 17,8% (Stand 30.4.2024). Fondsweb fehlinterpretiert das offenbar als "Asien".

 

Die konkreten Gründe für die vergangene Wertentwicklung der Fonds findest du vermutlich nur mit Hilfe der Berichte der Fondsgesellschaften heraus.

[Trap Jaw]

https://www.focus.de/finanzen/boerse/geldanlage/immobilienfonds-verluste-sind-absehbar_id_201442844.html

Zitat

"Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Gutachter die neuen Realitäten berücksichtigen müssen und die offiziellen Fondskurse fallen."

Vermutlich sind die Gutachter beim Grundbesitz Europa einfacher schneller als die vom Hausinvest.

Bei Deka und Union Investment tut sich ja auch noch nichts. 

[Churgast]

Die Bewertung von Immobilien in offenen Immobilienfonds entsprach schon vor den Zinserhöhungen 2022 nicht der "Realität am Markt".

Siehe https://realadvisor.ch/de/blog/verkehrswert-marktwert-ertragswert-unterschied

"Zusammengefasst ist der Verkehrswert mehr ein analytischer, objektiver Wert, während der Marktwert von den subjektiven Wahrnehmungen der Marktteilnehmer und der aktuellen Marktsituation in den vergangenen Jahren geprägt ist."

Die meisten offenen Immobilienfonds hätten bis 2021 höhere Verkehrswerte ausweisen können als sie es tatsächlich getan haben. Jetzt  können sie sich umgekehrt mit Rücknahmen ihrer Verkehrswerte Zeit lassen.

Das ganze ist ein geschlossenes System, in dem die echten "Marktwerte" nur eine Nebenrolle spielen. 

[Schildkröte]

Am 11.5.2024 um 08:03 von Sjaak:

Anteil in Deutschland:  Grundbesitz 30.3% - Hausinvest 46.0%

Der sehr hohe Deutschland-Anteil ist darauf zurückzuführen, dass der hausInvest vor 5 Jahren ein größeres Immobilienportfolio von der Generali aufkaufte.