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geldvermehrer

Ist der Aktienmarkt phasenweise irrational?

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reko
vor 1 Minute von Glory_Days:

Wer summiert diese Teilmärkte auf?

Der Index, gehandelt werden letztlich Einzelaktien.

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Trap Jaw
Am 25.5.2024 um 15:23 von geldvermehrer:

Erstmal danke dir für deine Zeilen, nur um die "Welt-AG" geht es.

Die Wahrscheinlichkeit, mehr Rendite abgreifen zu können, erhöht sich also nach einem 50% Einbruch, prima:thumbsup:

....nicht ohne zusätzliches Risiko.... Das ist die Frage, nehmen wir doch das bekannte Sharpe Ratio als Risikomaß (umstritten, aber an dieser Stelle ohne Bedeutung).

So gut wie du kann ich es nicht auf den Punkt bringen, aber ich versuche es.

Verbessert sich die Sharpe Ratio eines ACWI bei Kauf nach Kurseinbruch von 50% vom letzten ATH auf Sicht von 5 Jahren?

Sorry, aber ich bin hier raus.

Das seitenlange Hin und Her von @rekound @Glory_Days (oder sollte ich besser sagen Skeletor und He-Man) tue ich mir nicht an.

Ich finde es unerträglich.

Viel Spaß hier noch.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 11 Minuten von Trap Jaw:

Ich finde es unerträglich.

Du findest eine Diskussion in einem Diskussionsforum unerträglich? :-*

 

@reko dein Problem ist einfach, dass deine Argumentationskette nicht stringent ist. Einerseits glaubst du an Dinge wie die AMH, die wohl synonym für ein nicht-stationäres System sind und andererseits stützt du dich auf die Berechnung von Autokorrelationen, die ein stationäres System voraussetzen. Wie passt das deiner Meinung nach zusammen?

Am 25.5.2024 um 15:23 von geldvermehrer:

Verbessert sich die Sharpe Ratio eines ACWI bei Kauf nach Kurseinbruch von 50% vom letzten ATH auf Sicht von 5 Jahren?

Ich beantworte deine Frage im Gegensatz zu @Trap Jaw gerne. Ob sich die Sharpe Ratio nach einem Drawdown von 50% auf Sicht der nächsten 5 Jahre verbessern wird, kann niemand sagen. Sie kann sich verschlechtern, gleich bleiben, oder verbessern.

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Lazaros
vor 22 Minuten von Glory_Days:

Ob sich die Sharpe Ratio nach einem Drawdown von 50% auf Sicht der nächsten 5 Jahre verbessern wird, kann niemand sagen. Sie kann sich verschlechtern, gleich bleiben, oder verbessern.

Und daher sollte die Assetaufteilung so sein, dass gilt:

Am 31.5.2024 um 22:11 von Bast:

Und bei der Geldanlage „I don‘t know and I don’t care“.

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 2 Minuten von Lazaros:

Und daher sollte die Assetaufteilung so sein, dass gilt:

Richtig, niemand kennt die Zukunft und da sie niemand kennt, sollte sie bei der Geldanlage auch niemanden (be-)kümmern. Wir nehmen sie ganz einfach so, wie sie kommt :)

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geldvermehrer
vor 10 Minuten von Glory_Days:

Ich beantworte deine Frage im Gegensatz zu @Trap Jaw gerne. Ob sich die Sharpe Ratio nach einem Drawdown von 50% auf Sicht der nächsten 5 Jahre verbessern wird, kann niemand sagen. Sie kann sich verschlechtern, gleich bleiben, oder verbessern.

Danke, das ist immerhin mal eine Aussage:D

Mir würde ja schon eine grobe (einfach nachvollziehbare) Wahrscheinlichkeitserwartung reichen. Ein Blick in den Rückspiegel (was man eigentlich vermeiden sollte), ein "paper", das z.B. die letzten 30, 50 oder am besten noch mehr Jahre diesbezüglich untersucht hat. "Gefühlt" erhöht sich für mich die Renditeerwartung der Welt-AG nach einem 50% Einbruch vom ATH die nächsten 5 Jahre. Dies kann nach Meinung einiger user nur mit höheren Risiken einhergehen, nach dem bekannten Motto, mehr Rendite nur mit mehr Risiko.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 31 Minuten von Glory_Days:

Einerseits glaubst du an Dinge wie die AMH, die wohl synonym für ein nicht-stationäres System sind und andererseits stützt du dich auf die Berechnung von Autokorrelationen, die ein stationäres System voraussetzen. Wie passt das deiner Meinung nach zusammen?

Ich gehe konform mit AMH von einen nicht stationären, nicht im Gleichgewicht befindlichen System aus. Die Autokorrelation ist nur einer von vielen Beweisen, dass die Annahme der EMH eines stationären oder zumindest quasistationären Gleichgewichtssystem nicht dauerhaft gältig ist. Der Momentumeffekt ist auch und gerade für sehr kurze Zeiträume nachweisbar.

 

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Lazaros
Gerade eben von Glory_Days:

Richtig, niemand kennt die Zukunft und da sie niemand kennt, sollte sie bei der Geldanlage auch niemanden (be-)kümmern. Wir nehmen sie ganz einfach so, wie sie kommt :)

Was gar nicht mal so blöd ist - also ein echtes All-Wetter-Portfolio für jede Börsenlage.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 3 Minuten von reko:

Die Autokorrelation ist nur einer von vielen Beweisen, dass die Annahme der EMH eines stationären Gleichewichtssystem nicht dauerhaft gältig ist

Du hast den Punkt nicht verstanden: Die empirische Berechnung der Autokorrelation erfolgt unter der Annahme eines stationären Systems (nicht notwendigerweise ein Gleichgewichtssystem). Wenn man das gewünschte Ergebnis bereits als Annahme in die Berechnung hineinsteckt - für wie sinnvoll hälst du dann die Ergebnisse dieser Berechnung im Bezug auf die eigentliche Frage?

vor 3 Minuten von Lazaros:

Was gar nicht mal so blöd ist - also ein echtes All-Wetter-Portfolio für jede Börsenlage.

Das wäre das Ziel - ein zeitloses Portfolio, das agnostisch unterwegs ist.

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reko
· bearbeitet von reko

Es ist bekannt, dass der Momentumeffekt auch im Hochfrequenzhandel auftritt. Andererseits braucht es Tage bis Wochen bis manche fundamentale Nachrichten eingepreist sind. Damit kann sich das von der EMH vorausgesetzte Quasigleichgewicht nicht einstellen.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 51 Minuten von geldvermehrer:

Danke, das ist immerhin mal eine Aussage:D

Eine Aussage ist besser als keine - das sehe ich auch so (Grüße an @Trap Jaw).

vor 51 Minuten von geldvermehrer:

Mir würde ja schon eine grobe (einfach nachvollziehbare) Wahrscheinlichkeitserwartung reichen. Ein Blick in den Rückspiegel (was man eigentlich vermeiden sollte), ein "paper", das z.B. die letzten 30, 50 oder am besten noch mehr Jahre diesbezüglich untersucht hat

Kennst du die Treffsicherheit der ex-ante [Index deiner Wahl]-Prognosen der Analysten? Spoiler: Die ist in einer ex-post Überprüfung extrem schlecht. Weder wissen wir, ob es zu deinen Lebzeiten überhaupt noch einen 50% Einbruch geben wird, noch was diesen wann verursachen wird, und wie die Welt dann aussehen und sich ab diesem Zeitpunkt weiterentwickeln wird.

vor 51 Minuten von geldvermehrer:

"Gefühlt" erhöht sich für mich die Renditeerwartung der Welt-AG nach einem 50% Einbruch vom ATH die nächsten 5 Jahre.

Gefühlt herrscht dann Weltuntergangsstimmung und niemand rechnet mehr mit überhaupt irgendeiner Rendite - getreu dem Motto: "Rette sich wer kann".

vor 51 Minuten von geldvermehrer:

Dies kann nach Meinung einiger user nur mit höheren Risiken einhergehen, nach dem bekannten Motto, mehr Rendite nur mit mehr Risiko.

Risiko ist angesichts der Ungewissheit der Zukunft ein rein abstraktes Konzept.

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Schwachzocker
vor 17 Minuten von geldvermehrer:

Danke, das ist immerhin mal eine Aussage:D

Mir würde ja schon eine grobe (einfach nachvollziehbare) Wahrscheinlichkeitserwartung reichen...

Die gibt es aber nun einmal nicht, weil ein 50%iger Einbruch viel zu selten vorgekommen ist, als dass man irgendetwas daraus schließen könnte, selbst dann nicht, wenn man die Vergangenheit 1:1 in die Zukunft fortschreibt.

 

vor 20 Minuten von geldvermehrer:

..."Gefühlt" erhöht sich für mich die Renditeerwartung der Welt-AG nach einem 50% Einbruch vom ATH die nächsten 5 Jahre. Dies kann nach Meinung einiger user nur mit höheren Risiken einhergehen, nach dem bekannten Motto, mehr Rendite nur mit mehr Risiko.

...und Gefühle gibt es noch gratis dazu.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 38 Minuten von reko:

Es ist bekannt, dass der Momentumeffekt auch im Hochfrequenzhandel auftritt. Andererseits braucht es Tage bis Wochen bis manche fundamentale Nachrichten eingepreist sind. Damit kann sich das von der EMH vorausgesetzte Quasigleichgewicht nicht einstellen.

In einem physikalischen System kann sich das Bad im Gleichgewicht befinden, das Teilchen unter Beobachtung jedoch nicht. Das Nichtgleichgewicht kann auf wenige Freiheitsgrade beschränkt sein. Es besteht überhaupt kein Widerspruch zwischen Gleichgewichtskursen und einer zeitlichen Entwicklung in einem Nichtgleichgewicht.

Zitat

Peter Lynch [...] has argued that the EMH is contradictory to the random walk hypothesis—though both concepts are widely taught in business schools without seeming awareness of a contradiction. If asset prices are rational and based on all available data as the efficient market hypothesis proposes, then fluctuations in asset price are not random. But if the random walk hypothesis is valid, then asset prices are not rational.


https://en.wikipedia.org/wiki/Random_walk_hypothesis#A_non-random_walk_hypothesis

Eine wahrhaftig starke Behauptung und dann wirft man einen Blick in die Originalquelle und findet sowas:

Zitat

I also found it difficult to integrate the efficient-market hypothesis (that everything in the stock market is “known” and prices are always “rational”) with the random-walk hypothesis (that the ups and downs of the market are irrational and entirely unpredictable). Already I’d seen enough odd fluctuations to doubt the rational part, and the success of the great Fidelity fund managers was hardly unpredictable.

It also was obvious that Wharton professors who believed in quantum analysis and random walk weren’t doing nearly as well as my new colleagues at Fidelity, so between theory and practice, I cast my lot with the practitioners. It’s very hard to support the popular academic theory that the market is irrational when you know somebody who just made a twentyfold profit in Kentucky Fried Chicken, and furthermore, who explained in advance why the stock was going to rise. My distrust of theorizers and prognosticators continues to the present day.

 

— Peter Lynch: One Up On Wall Street (1989)

Das Zitat spricht für sich selbst - was für eine Enttäuschung.

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etherial
vor 12 Stunden von reko:

Das Modell ist Herdenverhalten, Behavioral Finance und AMH. [...]

Ein Modell! D.h. Falsifizierbar! Und nein, dass liefert die Behavioural Finance nicht.

vor 12 Stunden von Glory_Days:

Ich sehe bisher keine Lücke. [...]

Ich vermute, dass selbst Fama (noch) keine sieht und das sein Statement einfach nur Ausdrücken sein, dass er hofft, dass sich keine Lücke ergibt. Trotzdem ist das ein eher gutes Beispiel für Wissenschaft: Transparentes Umgehen mit (möglichen) Schwächen.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 13 Stunden von Lazaros:

Was gar nicht mal so blöd ist - also ein echtes All-Wetter-Portfolio für jede Börsenlage.

Kann man machen, bringt einen aber wahrscheinlich unterhalb des Durchschnitts, somit muß man sich das leisten können/wollen.

 

vor 13 Stunden von Glory_Days:

Weder wissen wir, ob es zu deinen Lebzeiten überhaupt noch einen 50% Einbruch geben wird, noch was diesen wann verursachen wird, und wie die Welt dann aussehen und sich ab diesem Zeitpunkt weiterentwickeln wird.

Gefühlt herrscht dann Weltuntergangsstimmung und niemand rechnet mehr mit überhaupt irgendeiner Rendite - getreu dem Motto: "Rette sich wer kann".

Risiko ist angesichts der Ungewissheit der Zukunft ein rein abstraktes Konzept.

Das sind genau die Zeiträume in denen man gierig sein soll, weil die anderen Angst haben und Schnäppchen produzieren.

 

Aber ich bin bei dir, niemand weis ob sich die Erholung über Monate oder Jahre hin zieht oder gar zwischenzeitlich noch einmal eine Halbierung ansteht.

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 3 Stunden von etherial:

Transparentes Umgehen mit (möglichen) Schwächen.

Der Momentumeffekt (positive Autokorrelation) ist vielfach und zweifelsfrei nachgewiesen und ist mit EMH nicht erklärbar. Fama hofft dass es sich um einen temporären  Effekt handelt, damit er sich nicht mehr damit beschäftigen muß. Bisher hat sich der Effekt eher verstärkt (auch dank passiver Investments).

Fama sagt selbst Momentum ist eine große Blamage für die EMH - “Momentum is a big embarrassment for market efficiency”

 

Um den Bogen wieder zu schließen, der Mean-Reversion-Effekt und längerfristig Zeiträume mit negativer Autokorrelation ist die logische Konsequenz des Momentumeffekts. Auch wenn dieser wegen der längeren Zeiträume schwerer sauber nachweisbar ist., ist er empirisches Erfahrungswissen.

 

Wiki Mean-Reversion-Effekt: "Gemeint ist die Theorie, dass Märkte zu Übertreibungen neigen, die sich im Zeitablauf nicht nur zufällig korrigieren, sondern ein „Gedächtnis“ haben und vorherige Trends umkehren."

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Sapine
vor einer Stunde von dev:

Aber ich bin bei dir, niemand weis ob sich die Erholung über Monate oder Jahre hin zieht oder gar zwischenzeitlich noch einmal eine Halbierung ansteht.

Zum erfolgreichen Investieren ist es an der Stelle nicht erforderlich irgendwelche theoretischen Modelle abzuwägen bezüglich ihrer Beweisbarkeit. Mir genügt es völlig, dass es funktioniert (auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen kann dass es das tut). 

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etherial
vor 9 Minuten von reko:

Der Momentumeffekt ist vielfach und zweifelsfrei nachgewiesen und ist mit EMH nicht erklärbar. Fama hofft dass es sich um einen temporären  Effekt handelt, damit er sich nicht mehr damit beschäftigen muß.

Wenn es ein temporärer Effekt ist, dann muss man es auch nicht erklären. Und wenn nicht, dann muss es eben jemand anderes wissenschaftlich (modellbasiert, falsizifizierbar) erklären. Kann im Augenblick keiner. Also gibt es erst einmal auch nichts besseres.

vor 9 Minuten von reko:

Fama sagt selbst Momentum ist eine große Blamage für die EMH - “Momentum is a big embarrassment for market efficiency”

Eine große Verlegenheit ("big embarrassment") ist noch lange keine große Blamage.

 

Und genausowenig wackelt der Thron von Fama nur weil ich seine Wortwahl in einem Interview mit Journalisten für formal verkehrt halte ... Und abgesehen davon sitzt Fama gar nicht auf einem Thron, sondern er vertritt eine weithin wissenschaftlich anerkannte Meinung. Es gibt außer ihm noch tausende Wissenschaftler, die die EMH vertreten und alle haben im Detail auch unterschiedliche Positionen. Es wäre sehr dumm diese Details zum Anlass zu nehmen den anderen für inkopetent zu halten. Insbesondere weil es im Gegen-EMH-Lager, vor allem unter den belesenen Laien, eine ganze Menge wirklich inkompetente Personen gibt.

 

Und wer Bogle und Kommer als Autoritäten hinsichtlich der EMH ansieht, hat irgendwie nicht verstanden, dass beide in erster Linie eine Überzeugung haben, aber keine wissenschaftlichen Belege dafür.

Einfach mal nur lesen was dasteht und nicht noch wild dazu fantasieren. Wenn die Marktteilnehmer genau so übertreiben würden, wie du es tust, dann würde die EMH doch sehr wackeln :P

 

 

 

 

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 3 Stunden von etherial:

Und genausowenig wackelt der Thron von Fama nur weil ich seine Wortwahl in einem Interview mit Journalisten für formal verkehrt halte

Es war in einer Chicago Booth Diskussion mit Richard Thaler

chicagobooth.edu/review/are-markets-efficient

 

Embarrassment ist mehr als Verlegenheit. "EMH is not wrong, it's just incomplete". Ohne eigene Analyse weiß man nie ob der Markt gerade effizient ist.  EMH ist insofern eine für mich sehr nützliche Hypothese, da ich sie als Konvergenzpunkt nehme.

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geldvermehrer
vor 17 Stunden von Schwachzocker:

Die gibt es aber nun einmal nicht, weil ein 50%iger Einbruch viel zu selten vorgekommen ist, als dass man irgendetwas daraus schließen könnte, selbst dann nicht, wenn man die Vergangenheit 1:1 in die Zukunft fortschreibt.

 

...und Gefühle gibt es noch gratis dazu.

:thumbsup:

vor 17 Stunden von Glory_Days:

Kennst du die Treffsicherheit der ex-ante [Index deiner Wahl]-Prognosen der Analysten? Spoiler: Die ist in einer ex-post Überprüfung extrem schlecht. Weder wissen wir, ob es zu deinen Lebzeiten überhaupt noch einen 50% Einbruch geben wird, noch was diesen wann verursachen wird, und wie die Welt dann aussehen und sich ab diesem Zeitpunkt weiterentwickeln wird.

vor 18 Stunden von geldvermehrer:

"Gefühlt" erhöht sich für mich die Renditeerwartung der Welt-AG nach einem 50% Einbruch vom ATH die nächsten 5 Jahre.

Gefühlt herrscht dann Weltuntergangsstimmung und niemand rechnet mehr mit überhaupt irgendeiner Rendite - getreu dem Motto: "Rette sich wer kann".

Auch hier:thumbsup:

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 7 Stunden von etherial:

Ich vermute, dass selbst Fama (noch) keine sieht und das sein Statement einfach nur Ausdrücken sein, dass er hofft, dass sich keine Lücke ergibt. Trotzdem ist das ein eher gutes Beispiel für Wissenschaft: Transparentes Umgehen mit (möglichen) Schwächen.

Ich finde das Argument der Autokorrelation einfach nur sehr, sehr schwach. Wenn man von einem nicht-stationären Nichtgleichgewichtssystem ausgeht, kann man die Autokorrelation mit einer Zeitreihe nicht mehr berechnen, da sich die Ausgangsverteilung kontinuierlich verändert. Und das ist das Grundproblem solcher Systeme: Die Realität spielt sich nur einmal ab, weshalb es nur einen Messpunkt je Ausgangsverteilung gibt. Nur wenn die Verteilungsfunktion zeitunabhängig wäre (Gleichgewicht oder stationäres System), könnten wir über Beobachtungen in verschiedenen Zeiträumen mitteln und damit bei hinreichender Datenmenge den statistischen Grenzfall erreichen.

 

Ich halte die EMH für sinnvoll, da sie keine logischen Widersprüche aufweist und für wichtig, da sie und die darauf aufbauenden Schlussfolgerungen uns vor gravierenden Anlagefehlern schützt. Dass sie nicht beweisbar ist, spielt für mich keine Rolle, da der Erfolg der von mir verfolgten Anlagestrategie ebenfalls nicht beweisbar ist.

vor 5 Stunden von dev:

Das sind genau die Zeiträume in denen man gierig sein soll, weil die anderen Angst haben und Schnäppchen produzieren.

Das ist ehrlich gesagt eine komische Vorstellung von Schnäppchen - hier geht es um eine ungewisse zukünftige Wertentwicklung. Was du ja auch selbst erkannt hast:

vor 5 Stunden von dev:

Aber ich bin bei dir, niemand weis ob sich die Erholung über Monate oder Jahre hin zieht oder gar zwischenzeitlich noch einmal eine Halbierung ansteht.

Übrigens kommt Rebalancing dieser Vorstellung des antizyklischen Handelns sehr nahe - darüber hinaus sehe ich keine Handlungsnotwendigkeit.

vor 4 Stunden von reko:

Um den Bogen wieder zu schließen, der Mean-Reversion-Effekt und längerfristig Zeiträume mit negativer Autokorrelation ist die logische Konsequenz des Momentumeffekts. Auch wenn dieser wegen der längeren Zeiträume schwerer sauber nachweisbar ist., ist er empirisches Erfahrungswissen.

 

Wiki Mean-Reversion-Effekt: "Gemeint ist die Theorie, dass Märkte zu Übertreibungen neigen, die sich im Zeitablauf nicht nur zufällig korrigieren, sondern ein „Gedächtnis“ haben und vorherige Trends umkehren."

Du argumentierst hier mit statistischen Argumenten bezogen auf eine einzelne Zeitreihe (die Realität). Die Realität spielt sich aber nur einmal ab - daher kann sowohl die Anwendung statistischer Größen auf eine einzelne Zeitreihe irreführend sein, genauso wie die Umkehrung von einer einzelnen Zeitreihe auf statistische Größen zu schließen.

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dev
vor 55 Minuten von Glory_Days:

Das ist ehrlich gesagt eine komische Vorstellung von Schnäppchen - hier geht es um eine ungewisse zukünftige Wertentwicklung.

Das ich keine Meinung habe, mit der die Mehrheit leben kann, ist bekannt. Stört mich aber nicht.

 

Ich finde das Verwässern per Rebalancing in renditeschwache Assets auch komisch, aber viele scheinen das fürs durchhalten zu brauchen. 

 

Wenn man sich das Renditedreieck eines Indexes ansieht, kann man sehr gut erkennen, das die Jahresrenditen nur kurzfristig weit über den Durchschnitt steigen, um dann wieder hinter den Durchschnitt zu fallen, aber langfristig pendeln sich die Renditen immer wieder einer steigenden Durchschnittsrange an.

 

Und scheinbar gibt es einige die das auch so sehen und nach längeren Haussephasen auf der Verkäuferseite sind und nicht mehr investieren.

 

Für die Börse wird es nie eine Formel geben, weil sich das Chaos aus Angst und Gier nie gleich verhält, jeder Boom und Crash ist anders und hat selten die selbe Ursache.

Auch die Renditeerwartungen sind unterschiedlich, von Inflationsausgleich bis xx% p.a. - sowie die Zeiträume in denen diese Renditen erwartet werden bzw. die Regelmäßigkeit dieser.

 

Dieses Chaos ist mindestens phasenweise irrational, ich würde die Irrationalität sogar höher ansetzen.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 1 Stunde von dev:

Wenn man sich das Renditedreieck eines Indexes ansieht, kann man sehr gut erkennen, das die Jahresrenditen nur kurzfristig weit über den Durchschnitt steigen, um dann wieder hinter den Durchschnitt zu fallen, aber langfristig pendeln sich die Renditen immer wieder einer steigenden Durchschnittsrange an.

Klar, im Rückblick ist das bei persistenten Märkten immer so. Jede vergangene Kursentwicklung über einen beliebigen Zeitraum hat eine mittlere (effektive) Rendite und da der Markt kein festverzinsliches Anlageprodukt ist, müssen die einzelnen Jahresrenditen naturgemäß um diesen Mittelwert schwanken. Das ist insofern eine reine Binsenweisheit und völlig logisch. Das Problem ist, dass die zukünftige Kursentwicklung und damit auch der zukünftige Mittelwert nicht bekannt ist und Stand heute noch nicht feststeht. Mittelwerte können und werden sich je nach betrachteter Zeitperiode erheblich voneinander unterscheiden - aber eben nicht systematisch vorhersehbar.

vor 1 Stunde von dev:

Ich finde das Verwässern per Rebalancing in renditeschwache Assets auch komisch, aber viele scheinen das fürs durchhalten zu brauchen. 

Die Idee dahinter ist es, eine vorgegebene Risikostruktur wiederherzustellen. Zu Rebalancing kommt es nur dann, wenn nicht alle Komponenten eines Portfolios perfekt miteinander korreliert sind. Anleger sollten sich die Risikostruktur ihres Portfolios nicht durch die ungewisse Marktentwicklung vorgeben lassen, sondern durch ihre Risikopräferenzen - wobei Risiko unter Ungewissheit ein abstraktes Konzept ist.

vor 1 Stunde von dev:

Und scheinbar gibt es einige die das auch so sehen und nach längeren Haussephasen auf der Verkäuferseite sind und nicht mehr investieren.

Und dann kommt die längste Hausse der Geschichte und sie gucken dumm aus der Wäsche.

vor 1 Stunde von dev:

Für die Börse wird es nie eine Formel geben, weil sich das Chaos aus Angst und Gier nie gleich verhält, jeder Boom und Crash ist anders und hat selten die selbe Ursache.

Auch die Renditeerwartungen sind unterschiedlich, von Inflationsausgleich bis xx% p.a. - sowie die Zeiträume in denen diese Renditen erwartet werden bzw. die Regelmäßigkeit dieser.

Die Zukunft wird nie exakt berechenbar sein - das würde einer ungewissen Zukunft widersprechen. Die Formel für die Akkumulationsfunktion bei der Zinseszins-Berechnung und damit der mathematische Rahmen ist allerdings zeitlos - wir kennen nur nicht ihren zukünftigen Input.

vor 1 Stunde von dev:

Dieses Chaos ist mindestens phasenweise irrational, ich würde die Irrationalität sogar höher ansetzen.

Nicht alles was wir als chaotisch wahrnehmen, ist auf Irrationalität zurückzuführen. Da es unter den gegebenen Voraussetzungen keine objektive Rationaltät gibt, kann hier aber jeder seine eigene Meinung haben. Rational ist es für mich unter Ungewissheit zu diversifizieren - und da gehen die meisten passiven und aktiven Anleger sinnvollerweise mit.

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geldvermehrer

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geldvermehrer

Tastatur hängt wohl, also neuer Versuch^_^

Sehe ich das richtig, dass du (weil wir nichts besseres haben), sowohl die EMH (vermutlich mittlere Form), als auch die Moderne Portfoliotheorie (u.a. Problem statisches Einperiodenmodell) anerkennst?

Leitet sich für dich mit Anerkennung der EMH automatisch passives Investieren als sinnvollste Kapitalanlage ab? Wenn alle verfügbaren Infos bereits in den Preisen enthalten sind, dann kann aktives Investieren NICHT planbar zu einer Mehrrendite gegenüber einer korrekt gewählten Benchmark führen. Falls doch, ist es nur mit Zufall erklärbar, vgl. Warren Buffett (200 Jahre müsste seine Strategie glaube ich  verfolgbar sein, um Zufall auschließen zu können, darüberhinaus soll er einen Hebel von um die 1,6 fahren, risikoadjustiert wäre sein Erfolg somit geringer).

 

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