chirlu April 26, 2024 vor 3 Stunden von Nostradamus: auch wenn die GKV die Zusage nicht gibt, darf man ja als Selbstzahler vorbeikommen, wenn einem das z. B. für eine konkrete MRT-Aufnahme sinnvoll erscheint. Privatpraxen für Radiologie bieten teilweise sogar günstige Preise (Faktor 1) für GKV-Versicherte, die schnell ein MRT haben wollen und dafür selbst zahlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe April 26, 2024 vor 5 Stunden von Pascal1980: Nur jetzt schon ist die PKV für mich wesentlich teurer, weil ich Allergiker war. Eben. Du bist also nicht in die PKV, weil es dir zu teuer war. So einfach ist das. Deine (unbelegten) Annahmen halte ich übrigens für falsch. Die PKV mag einen gewissen(!) Risikovorteil haben, dafür ist die GKV stark steuerlich subventioniert. Und nochmal: wenn du es wirklich für einen Notfall gehalten hast, wieso bist du nicht einfach ohne Termin hin, wenn's mit der Terminbuchung nicht klappt? Ist ja schließlich ein Notfall, da braucht man keinen Termin. Am Ende des Tages ist es dem Arzt nicht gesetzlich verboten, einen Unterschied zwischen den Patienten zu machen. Sollte er aufgrund von Verträgen dadurch seine Kassenzulassung verlieren, dann wird das in der Konsequenz für GKV Patienten eher nachteilig sein. vor 5 Stunden von Pascal1980: Auch "nur" mit den gezahlten Leistungsabrechnungen der PKV wäre die (zu teure) Infrastruktur an Krankenhäusern kaum aufrechtzuerhalten. Die GKV Leistungen und Abrechnung machen dir große Menge der Einnahmen der Krankenhäuser, Arztpraxen aus. Und was sind das für aberwitzige Argumente? Logischerweise bräuchte man auch viel weniger Krankenhäuser, wenn nur PKV Patienten die Leistungen der Krankenhäuser in Anspruch nehmen würden. Fakt ist doch: wenn alle GKV Patienten ab morgen in die PKV gezwungen würden, dann müssten die GKV Patienten im Durchschnitt deutlich mehr bezahlen und dementsprechend wäre auch deutlich mehr Geld für die Krankenhäuser da. Dann ist aber nix mehr mit günstigen Beiträgen während der Rente und bei Arbeitslosigkeit, kostenloser Mitversicherung des Ehepartners und der Kinder, völlig kostenloser Behandlung, usw. usf. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pascal1980 April 27, 2024 vor 2 Stunden von Okabe: Eben. Du bist also nicht in die PKV, weil es dir zu teuer war. So einfach ist das. Deine (unbelegten) Annahmen halte ich übrigens für falsch. Die PKV mag einen gewissen(!) Risikovorteil haben, dafür ist die GKV stark steuerlich subventioniert. Und nochmal: wenn du es wirklich für einen Notfall gehalten hast, wieso bist du nicht einfach ohne Termin hin, wenn's mit der Terminbuchung nicht klappt? Ist ja schließlich ein Notfall, da braucht man keinen Termin. Am Ende des Tages ist es dem Arzt nicht gesetzlich verboten, einen Unterschied zwischen den Patienten zu machen. Sollte er aufgrund von Verträgen dadurch seine Kassenzulassung verlieren, dann wird das in der Konsequenz für GKV Patienten eher nachteilig sein. Und was sind das für aberwitzige Argumente? Logischerweise bräuchte man auch viel weniger Krankenhäuser, wenn nur PKV Patienten die Leistungen der Krankenhäuser in Anspruch nehmen würden. Fakt ist doch: wenn alle GKV Patienten ab morgen in die PKV gezwungen würden, dann müssten die GKV Patienten im Durchschnitt deutlich mehr bezahlen und dementsprechend wäre auch deutlich mehr Geld für die Krankenhäuser da. Dann ist aber nix mehr mit günstigen Beiträgen während der Rente und bei Arbeitslosigkeit, kostenloser Mitversicherung des Ehepartners und der Kinder, völlig kostenloser Behandlung, usw. usf. Die Hausärztin ist außer in Extremfällen, wie am Samstag die Platzwunde am Kopf mit Bluten, oder die verschluckte Biene am Sonntag beim Langstreckenlauf, oder der Auffahrunfall eine Autos mir in den Rücken auf dem Fahrrad mit Notarzt und Krankenhausaufenthalt stehts erstmal die erste Absprechpartnerin. Sie hat angerufen, dass es aktute Schmerzen sind, ob man schnell einen Termin haben kann, weil es sind ja in Doctolib noch Termine frei. Die Radiologie hat sich quergestellt. Wir waren sauer, weil es so offensichtlich war, wie extremst PKVler bevorzugt wurde, selbst bei freien Terminen. Dann einfach hin und als PKVler ausgegeben. Das Problem, das Fachärzte hier in Frankfurt GKVler nur bei "nahem Tod mit Kopf unter dem Arm", behandeln möchten ist bekannt. Daher ist die Notaufnahme besonders des Uniklinikums überfüllt. Die Quersubventionen wie ich geschrieben habe sind kaum analytisch sauber zu trennen. Es ist bekannt, dass die Infrastruktur nur mit PKV Patienten, die ca. 10% der Versicherten und 20% der Einnahmen der Fachärzte und Kliniken ausmachen, alleine diese nicht aufrechtzuerhalten wäre. Die Steuern sind ein großer Topf in den alle Steuerzahler einzahlen. Mit den GKVlern in der PKV könnte diese aufgrund der wesentlich schlechteren durchschnittlichen Risikoprofile auch nicht den 2,3 bis 4,0-fachen Satz zahlen, Dies ist ebenfalls bekannt und war in den Nachrichten nachlesbar. Die positiven Risikoselektion der PKV ist bekannt. Wo ist das Problem? Mir ist das doch egal wer sich wo versichert. Nur das die PKV ach so super und überlegen wäre ist falsch. Sie ist anders. Herzliche Grüße Pascal Und doch: In Notfällen, ob ich einer war ist Ermessenssache, ist es gesetzlich verboten zwischen PKV und GKV zu unterscheiden. Krankenhäuser machen dies nicht. Fachärzte mit Kassenzulassung müssen mindestens 20h die Woche für GKV Patienten in der Sprechstunde vorsehen. Es gibt belegte Fachärzte, die die GKVler bewusst abgewimmelt haben und so wenig wie möglich zu behandeln. Sie verlohren im Extremfall die Kassenzulassung. Radiologien verdienen an PKVlern extrem gut, an GKV leider relativ wenig. Da kann ich oder andere GKVler nichts für. Aber wenn ich Schmerzen habe, und es sind zeitlich Termine frei, für wenn auch immer, erwarte ich den Service der eigentlich selbstverständlich sein sollte. In die PKV bin ich als Allergiker, und auch nach der Immunisierung, entweder garnicht reingekommen, weil ich abgelehnt wurde, oder die Folgen eines allergischen Anfalls wurden ausgeschlossen aufgreund des Leistungsausschlusses. nach der Immunisierung gab es 2 PKVs, aber mit hohen Risikozuschlägen und eben dem Leistungsausschluss. Die Kosten für einen allergischen Anfall mit Intubation und Noteinweisung im Krankenhaus sind so hoch, so im niedrigen fünfstelligen Bereich, dass ich dies dann selbst zahlen müsste. Dann ist die PKV für mich schlicht Blödsinn!! Genau das ist aber die positive Risikoselektion die die PKV vornimmt, und auch vornehmen kann/darf/muss, weil die "schlechten Risiken" in der GKV verbleiben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu April 27, 2024 vor 2 Stunden von Pascal1980: Genau das ist aber die positive Risikoselektion die die PKV vornimmt, und auch vornehmen kann/darf/muss, weil die "schlechten Risiken" in der GKV verbleiben. Es gibt reichlich „schlechte Risiken“ in der PKV, durch Neugeborenennachversicherung und durch Auftreten von Erkrankungen erst nach dem Wechsel in die PKV. Einige Jahre nach Wechsel in die PKV ist kein Kostenvorteil zu langjährig Versicherten mehr da. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bast April 27, 2024 vor 11 Stunden von Pascal1980: Nur in akuten Fällen/Notfällen erwarte ich einen raschen und schnellen guten Service, der bei der Radiologie hier in FFM schwierig war. Welche akute Diagnose wurde denn radiologisch bestätigt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pascal1980 April 27, 2024 vor 2 Stunden von Bast: Welche akute Diagnose wurde denn radiologisch bestätigt? Tatsächlich war es eine Knichenprellung mit Wassereinschluss. Zum Glück keine Knochenabsplitterung oder Bänderriss. Wir sollten das Thema PKV und GKV hier lassen. Es ist zu aufgeladen. Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße Pascal vor 3 Stunden von chirlu: Es gibt reichlich „schlechte Risiken“ in der PKV, durch Neugeborenennachversicherung und durch Auftreten von Erkrankungen erst nach dem Wechsel in die PKV. Einige Jahre nach Wechsel in die PKV ist kein Kostenvorteil zu langjährig Versicherten mehr da. Das wäre interessant. Ich habe immer wieder anderes gelesen, eben die positive Risikoselektion in der PKV. Herzliche Grüße Pascal Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cando April 27, 2024 · bearbeitet April 27, 2024 von Cando vor 24 Minuten von Pascal1980: Tatsächlich war es eine Knichenprellung mit Wassereinschluss. Zum Glück keine Knochenabsplitterung oder Bänderriss. … und das war dann also der Notfall, der es aus Deiner Sicht rechtfertigt, sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen einen Termin zu erschleichen, weil Du keine Lust auf die - Zitat - „Familien mit Migrationshintergrund“ mit „schreienden Kindern“ in der Notaufnahme hattest? Da Du dem Arzt Deine Selbstjustiz auch noch offengelegt hast, wäre ich an Deiner Stelle froh, dass er Dich überhaupt behandelt hat. Zitat Wir sollten das Thema PKV und GKV hier lassen. Es ist zu aufgeladen. Das wäre wohl von vornherein besser gewesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe April 27, 2024 · bearbeitet April 27, 2024 von Okabe vor 9 Stunden von Pascal1980: Sie hat angerufen, dass es aktute Schmerzen sind, ob man schnell einen Termin haben kann, weil es sind ja in Doctolib noch Termine frei. Die Radiologie hat sich quergestellt. Wir waren sauer, weil es so offensichtlich war, wie extremst PKVler bevorzugt wurde, selbst bei freien Terminen. Ganz genau. Wären auf Doctolib keine Termine frei gewesen, wärt ihr auch nicht sauer gewesen und du hättest eben auch eine Woche oder länger gewartet, stimmts? Mehr gibt es dazu wohl kaum zu sagen. Ich denke viele Ärzte werden dann eben die Privattermine nicht mehr veröffentlichen, bzw. mit genug Druck wird Doctolib dann solche Termine nur anzeigen, wenn man ein bestätigter/bekannter Privatpatient ist. Dann musst du dich auch in Zukunft nicht mehr so aufregen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Braini April 27, 2024 Am 26.4.2024 um 17:21 von Pascal1980: Ich zahle ebenfalls den Höchstbeitrag in der GKV, um im Solidarsystem weniger Wohlhabende und Kranke selbstverständlich zu unterstützten. Nur wenn ich dann mal eine akute Leistung brauche, erwarte ich einen entsprechend hochwertigen Service. Tja und das ist halt nicht gegeben, der Arzt sieht deinen individuellen Beitrag nicht. Ich ärgere mich auch darüber, den "Absprung" nicht rechtzeitig getan zu haben bzw. empfinde das inzwischen als einen Fehler aber nun ist es zu spät. Insofern zahle ich jetzt erstmal fröhlich Höchstbeitrag und werde trotzdem behandelt wie beschrieben. Ein Solidarsystem halt. Hab das Gefühl hier im Osten in einer größeren Stadt ist es noch nicht ganz so schlimm wie im Westen, Frankfurt/München etc. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pascal1980 April 27, 2024 Ich bin echt erschrocken, wie sich hier einige PKV-Versicherte äußern! Echt krass!! Seit doch froh in der Regel schneller einen Termin zu bekommen. Warum soll dies nicht auch für andere gelten? Nur weil ihr in einem anderen System versichert seit? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pascal1980 April 27, 2024 Ich habe übrigens keinerlei Vorurteile gegenüber meinen Nachbarn mit Migrationshintergrund. Sie haben aber oftmals aufgrund von Sprachproblemen mit Deutsch nicht die Möglichkeit, sich im System insbesondere für eine schnelle Versorgung ihrer kranken Kinder hier in Frankfurt durchzusetzen. Daher sind sie dann gezwungen nach oftmals erfolglosen Versuchen einen schnellen Termin beim Kinderarzt zu bekommen in die Notaufnahme des UniKlinikums, dass für unsere Viertel zuständig ist, zu gehen. Dort warten dann die Familien mit ihren schreienden Kindern ,und den älteren Jugendlichen der Familie als Dolmetscher, auf Hilfe. Es gibt in Frankfurt, die als Stadt schnell wächst, viel zu wenig Kinderärzte mit Kassenzulassung. Kinderärzte, Radiologen etc. die nur Privatpatienten und Selbstzahler behandeln finden man einige in der Innenstadt. Daher ist die Situation für Familien und Personen, die sich schwer in dem Gesundheitssystem zurecht finden, echt herausfordernd. Euch ein entspanntes Wochenende und herzliche Grüße Pascal Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
yuser April 27, 2024 · bearbeitet April 27, 2024 von yuser vor 2 Stunden von Pascal1980: Sprachproblemen Mal völlig emotionslos und wertfrei: mein Bekannter (selber 6 sprachig, Muttersprache nicht deutsch) berichtete mir, dass er in der Klinik in Frankfurt zur Kommunikation mit den Ärzten regelmäßig 3 Sprachen einsetzen muss - zuletzt ging es um die Geburt. vor 2 Stunden von Pascal1980: Warum soll dies nicht auch für andere gelten? Da ich nicht in der PKV bin darf ich das wohl sagen: wenn es für alle gilt, dann warten schlichtweg alle und haben vermutlich die gleichen Probleme analog der breiten Masse. Und was passiert dann? Wird dann Bargeld über den Tresen geschoben, wie es in manchen Ländern wohl nicht ganz unüblich sein dürfte? Denn viel Geld hilft dann wohl viel und man kauft sich die Spezialisten dann eben wieder irgendwie, oder geht in die Schweiz (Süddeutschland - ein Katzensprung). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akmas April 27, 2024 Ich möchte Pascal1980 mal eine Antwort als niedergelassener Kassenarzt geben. Auch ich bevorzuge PKV-Patienten. Warum? Aus zwei Gründen. Erstens natürlich, weil ich mehr daran verdiene. Zweitens liegt es aber auch am Praxisbudget. Das bedeutet, das die maximale Anzahl der zu behandelnden Kassenpatienten quartalsweise gedeckelt ist. Wenn ich diese überschreite, wird nur noch mit Abschlag vergütet, und irgendwann winkt der Regress. Einmal musste ich 22k zurück zahlen, wegen zu vielen Kassenpatienten. Das passiert mir nicht noch einmal. Zu den Notfällen: es stimmt, man muss 20h im Monat Notfälle behandeln, unabhängig vom Versicherungsstatus. Das tue ich auch, täglich von 8-9 Uhr. Hier gibt es kein „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, sondern es geht nach Dringlichkeit. Die blutende Wunde geht also vor den Sturz aufs Knie, und dieser geht vor dem chronischen Rückenschmerz. Diese Sprechzeiten stehen im Internet und auf dem Praxisschild, sind also allgemein bekannt. Um 9 Uhr ist die Notfallsprechstunde vorbei. Wer dann kommt, und meint, dass er ein Notfall ist, hat keinen Rechtsanspruch. „Unterlassene Hilfeleistung“ kommt bestenfalls bei lebensbedrohlichen Notfällen als Argument in Frage. Schmerzen nicht. Warum? Auch die Patienten, die brav auf ihren Termin gewartet haben, haben schmerzen. Daher möchte ich dir sagen: wer bei mir einen Privattermin bucht, der zahlt auch privat. Oder er wird nicht behandelt. Jemand der einfach mal auf sein Knie gefallen ist und sich für einen Notfall hält, kann mir da sicherlich garnichts. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu April 27, 2024 vor 31 Minuten von yuser: wenn es für alle gilt, dann warten schlichtweg alle und haben vermutlich die gleichen Probleme analog der breiten Masse. Und was passiert dann? Wird dann Bargeld über den Tresen geschoben, wie es in manchen Ländern wohl nicht ganz unüblich sein dürfte? Denn viel Geld hilft dann wohl viel und man kauft sich die Spezialisten dann eben wieder irgendwie In Großbritannien ist es ja so, dass prinzipiell alle sich im NHS behandelt lassen können (Sachleistung, also wie deutsche gesetzliche Krankenversicherung). Da das System aber ziemlich überlastet ist, jedenfalls in bestimmten Bereichen wie Zahnmedizin, gibt es lange Wartezeiten, auch für dringende Fälle. Es gibt aber auch Ärzte und Kliniken, die rein privat sind. Wer es sich leisten kann, sucht eben die auf, verzichtet auf seinen Anspruch auf NHS-Behandlung und zahlt selbst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pascal1980 April 27, 2024 Was für ein Arzt bist du denn? Wie funktioniert das dann mit der Notfallsprechstunde 8-9h? Wenn man kommt und nach hinten geschoben wird, weil natürlich die offenen blutende Wunde dem geschwollenen und schmerzenden Knie vorgezogen wird, darf man am nächsten Tag wieder kommen, oder wird man dennoch behandelt? Also wieviel Zeit ist für PKV Patienten eingeplant, und wieviel Zeit für GKV Patienten? Kenne ich so überhaupt nicht. Daher war ich bei der Radiologie auch so erschrocken über deren Terminvergabepraxis, das es keine offene Sprechstunde gab. Auch wenn die Praxis am Morgen leer war, wurde die Zeit als ich da war für PKVler vorreserviert, aber da war keine außer mir im Wartezimmer. Hier mal ein paar Zahlen zum Gesundheitssystem: Die PKV erbringt im Durchschnitt ca. 20% Mehrleistung, also abgerechnete Kosten, je Versicherten als die GKV https://www.wip-pkv.de/fileadmin/DATEN/Dokumente/Studien_in_Buchform/WIP-2023-Mehrumsatz_und_Leistungsausgaben_der_Privatversicherten_Jahresbericht_2023_Mai.pdf Die PKV hat einen Anteil von 7,7%, oder 38,1 Mrd.€, an den gesamten Gesundheitsausgaben von 498,1 Mrd. € im Jahr 2022: https://www.vdek.com/presse/daten/d_versorgung_leistungsausgaben.html Die GKV gibt im Jahr 3.724,42€ je Versicherten im Durchschnitt aus: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2907/umfrage/gesetzliche-krankenversicherung-entwicklung-leistungsausgaben/ Herzliche Grüße Pascal Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cando April 27, 2024 · bearbeitet April 28, 2024 von Cando Nicht die PKV Patienten nehmen Dir „Deine“ Termine weg, sondern das begrenzte Budget der GKV. Wenn er zu viele GKV Patienten behandelt, macht er das irgendwann umsonst. Darauf hat verständlicherweise kaum ein Arzt Lust. Daher wird die Zahl der GKV Sprechstunden gedeckelt. Edit: Replik auf die Frage von Pascal1980 gestrichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu April 28, 2024 vor einer Stunde von Cando: Die Frage „was für ein Arzt bist du denn?“ sagt übrigens mehr über Dich als über @akmas. Es kann auch eine neutrale Frage nach der Fachrichtung sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akmas April 28, 2024 vor 4 Stunden von chirlu: Es kann auch eine neutrale Frage nach der Fachrichtung sein. Als solche habe ich es zumindest aufgefasst. Ich bin Orthopäde und Unfallchirurg. Ich handhabe es morgens in der Notfallsprechstunde so, dass um 8 Uhr die Türe aufgeht und ca. 9 Patienten zur Behandlung bleiben dürfen. Das geht wie gesagt nach Dringlichkeit, und 9 Patienten für eine Stunde sind schon sportlich. Viel Zeit zum Reden bleibt da nicht. Wer nicht zu diesen 9 zählt oder später kommt, bekommt einen Termin angeboten. Wer weiterhin meint, dass er sofort behandelt werden müsste, darf es gern am nächsten Tag erneut versuchen, oder er geht halt in die Notaufnahme. Meine Kapazität ist nicht unendlich. Andersrum darf natürlich jeder bleiben, wenn es weniger als 9 sind. Manche Patienten fassen dieses Vorgehen als Gutsherrenart auf. Irgendwie muss man die Notfallbehandlung aber koordinieren, und es kann daher nicht immer jeder bleiben. Wer beispielsweise seit Jahren Rückenschmerzen hat, ist kein Notfall. Wer bereits anderswo beim Arzt war und eine zweite Meinung möchte, auch nicht. Unabhängig von den Notfällen vergebe ich ca 50:50 meiner Termine für PKV und Kasse (bis Budgetende). Freie Termine für die Kasse habe ich stand heute wieder ab Ende August. Das liegt jedoch nicht an künstlicher Verknappung oder Unlust, sondern schlicht an der Nachfrage. Und ist daher auch durch mich nicht zu ändern. Mein Angebot an GKVler, eben als Selbstzahler einen Termin zu buchen, wird daher sehr gut angenommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pascal1980 April 28, 2024 Ich fragte nach der Frachrichtung. die Radiologie, in der ich war, bietet nun auch reguläre Sprechstunden an. Vorher konnte man nur Termine online vereinbaren. Dann wäre ich natürlich zur regulären Sprechstunde mit dem geschwollenen Knie gegangen. Ich hätte sogar privat das MRT bezahlt, und habe dies vorher an der Rezeption auch gesagt, weil ich einen Tarif mit Selbstbehalt habe. Da lohnt es sich bis 495€ netto im Jahr selbst zu bezahlen, bevor es günstiger ist die leistungen über die TK abzurechnen. Die maximale Rückzahlung von 900€ brutto hat nach Steuern einen Nettowert von ca. 495€. Das haben die auch nicht so ganz verstanden, was ein Selbstbehaltstarif in der GKV ist. Die Notfallaufnahme war mir nicht bewusst dort hinzugehen. Aufgrund der Knappheit ist diese hier im UniKlinikum aber eben wohl immer ziemlich voll, was Kollegen, die im UniKlinikum arbeiten, beim Lauftraining erzählen und ich selbst mitbekommen habe, als ich die lezten Jahre zweimal am Samstag und Sonntag dort war. Beziehen die 20h sich auf die Sprechstundenzeiten, also ca. 4h am Tag, oder die Behandlungszeiten für GKV-Versicherte? Termine erst wieder ab August? Das sind 4 Monate? Also muss das Angebot, bzw. die Kapazität, an Orthopäden & Unfallchirurgen mit relativ zur Anzahl an GKV-Versicherten in deiner Umgebung sehr gering sein, wenn die Kapazitäten so stark ausgelastet sind im Voraus. Euch einen schönen Sonntag und herzliche Grüße Pascal Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Caveman8 April 28, 2024 vor 38 Minuten von Pascal1980: Termine erst wieder ab August? Das sind 4 Monate? Also muss das Angebot, bzw. die Kapazität, an Orthopäden & Unfallchirurgen mit relativ zur Anzahl an GKV-Versicherten in deiner Umgebung sehr gering sein, wenn die Kapazitäten so stark ausgelastet sind im Voraus. Ich denke aus seiner Erklärung wird die Situation ja ganz klar. Wenn die aktuelle Art und Weise, wie GKV Fälle vergütet werden so ist, dann werden die Mehrzahl der Ärzte auf eine „unpassende“ Quote zwischen GKV und PKV Termine gehen. 50/50 bei den Terminen für 90/10 GKV / PKV führt natürlich zu solchen Szenarien. Ich würde als Arzt aber dann auch lieber einen Tag die Praxis schließen statt noch mehr GKVler zu behandeln, die ich nicht vergütet bekomme. Leider traurig dieses System. Hoffentlich kommt da mal genug Druck auf das Thema, dass sich da etwas ändert. Bis dahin „Glück gehabt“ in die PKV gewechselt zu sein. Ein erster / kurzfristiger Schritt der Politik währe zumindest, es allen Arbeitnehmern freizustellen in die PKV zu wechseln. Unabhängig des Einkommens. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akmas April 28, 2024 vor 1 Stunde von Pascal1980: Ich fragte nach der Frachrichtung. die Radiologie, in der ich war, bietet nun auch reguläre Sprechstunden an. Vorher konnte man nur Termine online vereinbaren. Dann wäre ich natürlich zur regulären Sprechstunde mit dem geschwollenen Knie gegangen. Ich hätte sogar privat das MRT bezahlt, und habe dies vorher an der Rezeption auch gesagt, weil ich einen Tarif mit Selbstbehalt habe. Da lohnt es sich bis 495€ netto im Jahr selbst zu bezahlen, bevor es günstiger ist die leistungen über die TK abzurechnen. Die maximale Rückzahlung von 900€ brutto hat nach Steuern einen Nettowert von ca. 495€. Das haben die auch nicht so ganz verstanden, was ein Selbstbehaltstarif in der GKV ist. Die Notfallaufnahme war mir nicht bewusst dort hinzugehen. Aufgrund der Knappheit ist diese hier im UniKlinikum aber eben wohl immer ziemlich voll, was Kollegen, die im UniKlinikum arbeiten, beim Lauftraining erzählen und ich selbst mitbekommen habe, als ich die lezten Jahre zweimal am Samstag und Sonntag dort war. Beziehen die 20h sich auf die Sprechstundenzeiten, also ca. 4h am Tag, oder die Behandlungszeiten für GKV-Versicherte? Termine erst wieder ab August? Das sind 4 Monate? Also muss das Angebot, bzw. die Kapazität, an Orthopäden & Unfallchirurgen mit relativ zur Anzahl an GKV-Versicherten in deiner Umgebung sehr gering sein, wenn die Kapazitäten so stark ausgelastet sind im Voraus. Euch einen schönen Sonntag und herzliche Grüße Pascal Ich habe die Praxis ganz normal von 8-17 Uhr auf. 50:50 der Termine für GKV/PKV. Die 20h sind was man mindestens machen muss für GKV in der Woche. Setze ich so um. Zusätzlich 1h am Tag für Notfälle. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe April 28, 2024 · bearbeitet April 28, 2024 von Okabe vor 10 Stunden von Pascal1980: Die PKV erbringt im Durchschnitt ca. 20% Mehrleistung, also abgerechnete Kosten, je Versicherten als die GKV Wo hast du das denn her? In deiner Quelle steht etwas ganz anderes, nämlich: Zitat Die ambulant-ärztliche Vergütung für PKV-Versicherte liegt etwa beim 2,1-fachen der hypothetischen GKV-Vergütung. Frühere Analysen legen ein ähnliches durchschnittliches Preisverhältnis von GOÄ- zu EBM-Abrechnung nahe Und dies ist wohlgemerkt wahrscheinlich noch eine Unterschätzung. Denn, wie du ja selbst gesagt hast Pascal, PKV Versicherte sind ja im Durchschnitt gesünder und nehmen daher weniger Leistungen in Anspruch. Außerdem haben PKV Patienten eher Motivation, den Arztbesuch aufgrund von Selbstbehalten oder Rückerstattungen zu vermeiden. Und zu guter letzt zahlt die PKV auch nicht jede Rechnung zu 100% und manchmal werden Rechnungen auch durch Versehen nicht eingereicht. Fazit: Ein PKV Versicherter zahlt grob doppelt soviel. Würden GKV Patienten also doppelt so hohe Beiträge zahlen (zumindest für den ambulanten Teil) dann hätten sie wahrscheinlich auch keine signifikanten Nachteile mehr. Wärst du zu diesen Mehrkosten bereit @Pascal ? Wenn nein, dann solltest du dich nicht so sehr über die beschweren, die dazu bereit sind und sich bewusst dafür entschieden haben. Unabhängig davon hat unsere KV System einige Schwächen und ist teilweise sehr unfair, das streite ich gar nicht ab. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
yuser April 28, 2024 · bearbeitet April 28, 2024 von yuser vor 2 Stunden von akmas: Meine Kapazität ist nicht unendlich Ja, genau so ist es. Mein Nachbar ist ebenfalls Arzt, er sagt ebenso es geht einfach nicht mehr… wobei Kinderärzte ja mittlerweile entbudgetiert sind. Trotzdem kann der nicht mehr Patienten nehmen, da schlicht zu viele ankommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein April 28, 2024 vor 43 Minuten von Okabe: Fazit: Ein PKV Versicherter zahlt grob doppelt soviel. Würden GKV Patienten also doppelt so hohe Beiträge zahlen (zumindest für den ambulanten Teil) dann hätten sie wahrscheinlich auch keine signifikanten Nachteile mehr. Nicht so ganz. PKVler zahlen pro Person , GKVler pro Familie. Wenn der GKV-Beitrag auch pro Person erhoben würde, wäre der Unterschied weitgehend weg. Aber das wäre natürlich "unsozial" "unsolidarisch", weil Singles weniger zahlen würden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
McScrooge April 28, 2024 vor einer Stunde von Okabe: Wärst du zu diesen Mehrkosten bereit @Pascal ? Wenn nein, dann solltest du dich nicht so sehr über die beschweren, die dazu bereit sind und sich bewusst dafür entschieden haben. Genau so ist das, die ganzen letzten Seiten liest man nur von den bösen PKV-Versicherten, die anderen die Termine wegnehmen. Sehr viel Halbwissen ist dabei. Und unterschwellig so eine typische deutsche Mentalität: Nicht bereit sein mehr zu zahlen, aber die gleiche Leistung fordern, wie die bekommen, die mehr zahlen. Dass unser Gesundheitssystem keine Zukunft hat, teile ich. Das liegt aber nicht an der PKV sondern an der völlig falsch finanzierten GKV. Diese würde z.B. dringend ebenso eine Selbstbeteiligung benötigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag