StockJunky September 24, 2006 Link zum Artikel Betrachtet man die derzeitige Entwicklung, wird schnell klar, wie es in Zukunft weiter gehen muss, um den Wohlstand im eigenen Land zu sichern. Das wichtigste Standbein stellt dazu die Bildung, insbesondere im akademischen Bereich dar. Nur sie wird uns langfristig die Möglichkeit geben, uns von anderen, zur Zeit weniger gebildeten Ländern abzusetzen. Dazu sind einige Vorausbetrachtungen nötig, die zum Verständnis der Entwicklung des Arbeitsmarktes wichtig sind. So steht außer Frage, dass die Technisierung und Automatisierung ungebremst zunehmen wird. Jeder Handgriff, der von Maschinen erledigt werden kann, wird über kurz oder lang keinen Raum mehr für menschliche Arbeitskräfte bieten. Wesentlich betroffen hiervon ist bereits jetzt schon spürbar die Produktion und das Handwerk. Dabei dürfte wohl die Faustregel gelten, dass teurere Bereich zuerst diesem Einsparungspotenzial zum Opfer fallen werden, weil sich hier der Bau von Maschinen für die Aufgabe am ehesten lohnt. Doch mit jeder gebauten Maschine fällt der Preis und der Einsatz für billigere Arbeitsbereiche wird lohnenswerter. Wer also einen derartigen Beruf ausführt, wird nie wieder sein Leben lang darin arbeiten, sondern immer häufig gezwungen werden, in andere billigere Bereiche umzuschulen und der Arbeit nachzuwandern. Arbeiten, die jedoch nicht durch Maschinen ersetzt werden können, aber kein hohes Bildungsniveau voraussetzen, weil einmal gelerntes routiniert nur angewendet werden muss wie beispielsweise im Bürokratiebereich etwa in der Verwaltung bieten zusätzliches Potenzial zur Ausgliederung in Länder mit niedrigeren Lohnkosten. Die Menschen dort sind unter etwas Anleitung für die gleichen Aufgaben genauso in der Lage, nur dass sie weniger Lohn kosten. Die Logistik wird für diesen Weg die kleinste Hürde darstellen. Entwicklung, Forschung und Dienstleistung werden die meisten Arbeitsplätze bieten Was bleibt also nach alldem noch übrig? Kreative Berufe, Arbeiten, die einen hohen Bildungsstand voraussetzen, wie etwa in Entwicklung und Forschung, sowie Arbeiten, die direkt zur Schnittstelle mit dem immer wichtiger werdenden Kunden nötig sind zum Beispiel der Dienstleistungsbereich mit Beratern und Vermittlern oder der Gesundheitsbereich. Aber können diese Branchen langfristig genug Arbeit für alle bieten? Die klare Antwort ist: ja, sofern der Bildungsstand hoch genug ist! Gerade die Technologie wird mit zunehmendem Einsatz immer spezialisierter und Umfangreicher. Das Ergebnis wird sein, dass sie komplett von immer weniger Menschen überschaut werden kann und Experten für ihre Teilbereiche von grundlegender Wichtigkeit sein werden! Je umfangreicher die Branche, desto mehr Experten werden benötigt, die gemeinsam an der Weiterentwicklung arbeiten und kreativ neues Wissen schaffen! Um die Technologie nun an den Kunden zu bringen, sind zwangsläufig Menschen nötig, die der Zielgruppe erklären, wie man die Geräte verwendet und bedient. Zugleich werden Vermittler nötig sein, die den entsprechenden Marktüberblick haben, um für bestimmte Erfordernisse die optimalen Maschinen aufzustöbern. Dienstleister, die sich um die Wartung, den Einbau, die Integration kümmern sind ebenfalls nicht wegzudenken! Hier ergeben sich also zwangsläufig unzählige neue Geschäftsbereiche, die von den im Moment so gefürchteten Niedriglohnländern nicht abgedeckt werden können, weil ihr Wissen für diese Aufgaben noch nicht ausreicht. Der Wohlstand des Landes hängt direkt vom Bildungsstand ab Will Deutschland also weiterhin seinen Wohlstand sichern, dann bleibt nichts anderes, als die Bildung zu sichern! Nur gebildete Menschen sind in der Lage, die bevorstehenden Aufgaben auch zu meistern und mit Forschung und Entwicklung neues Wissen zu schaffen! Gleichzeitig müssen die Menschen begreifen, dass nicht mehr Arbeitskraft sondern Köpfchen in Zukunft das wichtigste Kapital sein wird. Verpasst das Land hier den Anschluss und verbaut zu vielen Menschen die Möglichkeit, diesen Weg einzuschlagen, werden immer weniger Menschen arbeiten und entsprechend massiv die sozialen Kassen belasten, weil sie mit ihrem Bildungsniveau schlicht nicht mehr gebraucht werden. Das Ergebnis ist eine kleine Bildungselite, die schließlich in die Länder auswandern wird, welche für diesen Kern mehr Chancen und bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten, als ein ungebildetes Deutschland. Was denkt ihr dazu? Mich würde eure Meinung interessieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rolasys September 24, 2006 Im Prinzip stimmt das schon, und es ist auch hinlänglich bekannt. Nur tut Deutschland dafür nichts (bzw. bei weitem nicht genug) Und hier ist die Politik und die wirtschaft gleichermaßen gefordert. Es kann z.B. nicht sein, dass wir jedes Jahr trotz Bekenntnis von Politik und Wrtschaft immer x-tausend fehlende Lehrstellen haben. Es kann nicht ein, dass unsere Schulen vom baulichen Zustand her und von der Ausstattung her (Lehrbücher, Lehrmaterialen) kaum noch als Schulen bezeichnet werdne können. (zumindest ein großer Teil davon). Ferner fehlt es an Lehrern, küntig wird das noch gravierender (Unterrichstausfall etc). Das wir auch zu Wenige zum Abitur führen ist auch bekannt. Und was wird dagegen getan? Nichts, bzw. so gut wie nichts. Solange Bildungspolitik nur Wahlkampfthema ist oder mal wieder hochgeholt wird, wenn die nächste Pisa-Studie veröffentlicht wird, wird sich daran auch nichts ändern. Solange Unternehmen nur auf den maximal möglichen Gewinn schauen und ihre Arbeitskräfte entlassen anstatt sie wieterzubilden und zu qualifizieren, solange wird sich da auch nichts tun. Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und da können sich nicht Teile aus einer Gesellschaft einfach ausklinken. Jeder Handgriff, der von Maschinen erledigt werden kann, wird über kurz oder lang keinen Raum mehr für menschliche Arbeitskräfte bieten. Das sehen ich nicht so. Solange die Produktion dann ausgelagert werden kann in Billiglohnländer, wird sich hier nichts ändern. Es ist einfach kostengünstiger 1000 Menschen arbeiten zu lassen, als eine teure Machine dafür anzuschaffen. Das wird sich, solange kein gesellschaftliches Umdenken erfolgt, nicht verhindern lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Onassis September 24, 2006 · bearbeitet September 24, 2006 von Onassis Also ich kenne wirklich genügend Beispiele, wo das Auslagern voll in die Hose ging. 1. Waren die Leute nicht ausgebildet für diese Arbeit 2. War es den Leuten egal, wie die Arbeitsergebnisse sind Fazit: Die komplette Arbeit hat in Deutschland nochmal gemacht werden müssen. Statt Geld zu sparen wurde fast das Doppelte ausgegeben. Wenn BMW im Ausland eine Fabrik baut, ist das was anderes. Wenn aber eine 100 Mann-Firma das versucht, geht das meistens in die Hose. In unserer Firma ist Qualität das höchste Gebot! Unsere Produkte haben ihren Preis, weit über denen der Konkurrenz. Wer aber verstanden hat, das es insgesamt billiger ist 1 x teuer und gut zu kaufen statt jedes Jahr billig kaufen aber Jahr für Jahr Geld ausgeben, der kauft deutsche Qualitätsware. In Deutschland hergestellt, noch richtiges "Made in Germany"! Onassis Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky September 24, 2006 @ rolasys. Genauso wie du seh ich das auch. Das Problem ist einfach, dass Bildung nicht die Aufmerksamkeit gewidmet wird, die sie verdient. Und das soll der Artikel ja im Ergebnis auch ausdrücken. Das Problem ist einfach, dass man an so vielen Symptomen der Arbeitslosigkeit herumoperiert, aber die wahre Ursache dafür, nämlich mangelnde und nicht bedarfsgerechte Bildung wird nicht behoben. @ onassis. natürlich hast du recht, dass Outsourcing nicht immer klappt. Aber aus Fehlern lernt man und beim nächsten Versuch wirds entsprechend erfolgreicher. Fakt ist, dass Unternehmen da sparen, wo sie können. Und wenn sie für die gleiche Arbeiterqualität im Ausland weniger bezahlen müssen, gehen sie eben dort hin. Unser einziger Vorteil ist eben, dass wir durch Wissen einen Vorteil gegenüber den anderen Ländern haben. Damit können wir uns auch höhere Löhne erlauben. Und damit bekommt auch wieder Qualität aus Deutschland ihre Berechtigung. Schwer ist es eben vor allem für die Menschen, die sich in Sachen Bildung mit dem Ausland vergleichen lassen müssen. Und da schneiden sie aufgrund der höheren Lebenserhaltungskosten klar im Nachteil ab. Es bleibt also nur, besser als die anderen zu sein. Und dafür muss der Staat entsprechende Voraussetzungen schaffen. Studiengebühren gehören da meiner Ansicht nach übrigens nicht dazu. Das ist meiner Ansicht nach eher ein Eigentor. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag