phouk 12. April Hallo zusammen! Ich lese gerne... Nachdem ich jetzt auch die aktuelle Ausgabe von Gerd Kommer's "Souverän Investieren" durch habe, würde mich über weiterführende Leseempfehlungen freuen. Idealerweise in der Schnittmenge von "aktueller Stand der Wissenschaft" und "wie für Privatanleger realistisch umzusetzen." Natürlich habe ich nicht nur Kommer gelesen... aus dem englischsprachigen Raum auch einiges von Larry Swedroe, William Bernstein, Andrew Berkin, Meb Faber. Ist aber auch schon wieder ein paar Jahre her. Irgendwelche Tipps? Phouk Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster 12. April Was ist den die Zielsetzung? Ich frage deshalb weil theoretisch mit den genannten Büchern/Autoren mehr als genug Finanzwissen vorhanden ist zum sinnvollen anlegen. Neben dem am Ball bleiben und nicht von Verlockungen der Finanzindustrie ablenken lassen könnte man sich also auch ruhigem Gewissen Romanen zuwenden . Zielsetzung weitere Finanzberieselung: Ich fand A Random Walk Down Wall Street noch sehr lesenswert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee 12. April Geht es dir um Wissenschaft oder darum, dein Geld sinnvoll anzulegen? Falls letzteres: kennst du „Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen“ von Hartmut Walz? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 12. April Bücher dürften in aller Regel bereits sehr starke Überschneidungen mit Deinem Wissensstand haben und nur noch wenig neues bieten. Vielleicht wären Blogs mit Wissenschaftsbezug sinnvoller. Mir fallen spontan die beiden hier ein: https://pages.stern.nyu.edu/~adamodar/ https://rationalreminder.ca/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PeterS 12. April · bearbeitet 12. April von PeterS Falls du weniger Facts haben möchtest, fand ich das Buch von Nikolaus Braun mal eine Abwechslung: Geld oder Leben - Wie sie aufhören, Unsinn mit Ihrem Vermögen zu treiben "In 30 Geldgeschichten aus dem echten Leben öffnet der unabhängige Vermögensberater seinen wertvollen Erfahrungsschatz rund um die Themen Finanzplanung, Besitz und Reichtum. Mal komisch, mal grotesk, mal als Romanze, mal als Tragödie, laden die wahren Anekdoten dazu ein, die eigenen Haltungen und Denkmuster zu hinterfragen, und vermitteln ganz nebenbei das Einmaleins zu einem glücklichen und selbstbestimmten Umgang mit Geld." Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
phouk 12. April P.S.: ... gerne (aber nicht nur) auch speziell zu Factor-Investing. @odensee: Danke für den Tipp! Sehe ich mir an. @Bigwister: Zu "A Random Walk Down Wall Street": Habe ich schon zwei- bis dreimal gelesen. ;-) Finde ich auch gut, lehrreich und unterhaltsam geschrieben. Allerdings nicht im Fokus "aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse" und "wie diese umsetzen". Zur Zielsetzung: Vertiefung, die da weitermacht, wo quasi Kommer aufhört, die mich allgemein weiterbildet (wer weiß wann es nutzt, abgesehen davon, dass es mir Spaß macht), die aber ggfs. auch bei der konkreten Umsetzung hilft. Ich gebe am besten mal ein- zwei Beispiele, wo mir viele Quellen ein paar Schritte zu früh aufhören, und die (vielleicht sogar notwendige) Vertiefung fehlt. Beispiel 1: Ich habe jetzt schon gefühlt mehrere Dutzend male irgendwo den Hinweis gehört oder gelesen, statt z.B. eines 70/30 Welt/Schwellenländer-Portfolios könne man vereinfachen und z.B. einen einzelnen ETF auf den MSCI ACWI nehmen, oder statt einer eigenen Small-Cap-Position, einen IMI. Nur fehlt meistens der Hinweis, dass im ACWI eben nur 10% Schwellenländer stecken (wenn ich mich richtig erinnere), oder im Emerging Market IMI nur 4% Small Caps, und nicht z.B. 15%. Ist eigentlich logisch, wenn man genug darüber nachdenkt und weitergräbt, fände ich aber als Hinweis wichtig. Beispiel 2: Dutzende Male gelesen über die size factor. Aber nur ganz selten dann auch mit dem Hinweis, dass man von dem size factor vermutlich nicht profitiert, wenn man nicht low value / junk eliminiert, mit Hinweis auf das entsprechende Paper ("Size Matters if you control your junk"), indem man auf Small Cap Value setzt. Das kam nach meiner Erinnerung nur bei Swedroe und im Ben-Felix-Youtube-Kanal vor, bei Kommer nicht; was ich schon fast fahrlässig finde. Und Hinweise zur konkreten Umsetzung in Europa fehlen, z.B. wie umgehen/ersetzen, wenn es z.B. keinen Emerging Market Small Cap Value gibt. Ben Felix hat Hinweise zur Umsetzung, aber eben für den kanadischen Anleger, mit hier nicht verfügbaren ETFs. Beispiel 3: Kommer erklärt überzeugend, warum Multi-Faktor-Investing theoretisch überlegen ist. Ob verfügbare Multi-Faktor-Produkte geeignet sind, um von den Faktoren auch zu profitieren, oder ob die Exposure zu den Faktoren zu niedrig ist, um die Kosten zu kompensieren, wird nicht thematisiert. Ben Felix geht darauf ein, wobei ich das Gefühl habe, dass er vielleicht die Hürden willkürlich so setzt, dass es am Schluß auf die DFA-Fonds herausläuft. Seine Alternative zur Umsetzung (Aventis-Fonds) sind wieder hier nicht anwendbar. Und ein Ansatz, mit welchen Ansätzen man denn dann als europäischer Privatanleger ggfs. solche Faktorprämien ernten könnte. Zynische Geister könnten auf den Gedanken kommen, dass Autoren u.U. auf den allerletzten Metern zur Umsetzung auch deswegen etwas seicht und vage werden, um noch Raum für ein Beratungsgeschäft zu lassen. Aber so etwas Böses denke ich nicht. ;-) P.P.S.: @sapine, @PeterS: Danke auch für diese Tipps! Sehe ich mir an. Jetzt muß ich erstmal etwas Arbeiten... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
market anomaly 12. April · bearbeitet 12. April von market anomaly Ich bin von Kommer zu Weber und schließlich durch Zufall auf “Jack Bogle: Little book of common sense Investing“ gestossen. Und wünschte, ich hätte nur letzteres gelesen . Sicherlich hat Kommer durch seine Aufklärungskampagne viel für den deutschen Anleger getan, im Endeffekt werden seine Portfolios mit jeder Ausgabe komplizierter, dann kamen Faktoren, der Robo, jetzt sein eigener komplizierter und teurer ETF. Bogle zu lesen ist unkompliziert und klar einleuchtend, ausserdem ein angenehmer und charismatischer Redner. In Analogy zu ETFs, es reichen die einfach und günstigen Produkte, spezielle Produkte sollte man weglassen. So ist es wohl auch bei Büchern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StE 12. April Kannte das Buch von Kommer bisher nicht, aber habe mir das Inhaltsverzeichnis auf Amazon durchgeblättert, taugt, taugt gut. Mit einem einzigen Dickschiff ETF auf FTSE All-World schlägt man als Privatanlager bekanntlich 80% aller aktiv gemanagten Fonds über 10-20 Jahre, und auch die Inflation. Vorausgesetzt, man bespart eisern weiter, "kommer was wolle". Stand der Technik, billig, einfach zu machen. Eine Schippe drauf wäre Factor Investing z.B. über eins der gut verstandenen und weit in die 1980er 1970er zurückgetesteten Portfolios. Hier dünnt das Buchmaterial schon deutlich aus. Stichworte wären "Harry Browne Permanent Portfolio" oder "Golden Butterfly". Ziele sind neben guten Renditen z.B. weniger tiefe Drawdowns bei großen Crashes (1987, Dotcom, GFC), oder auch Überwindung von ausgedehnten Seitwärtsphasen (1970er, abzüglich Inflation eigentlich eher eine "Abwärtskriechphase"). Hier eine Übersichtsseite: https://portfoliocharts.com/charts/portfolio-matrix/ Nicht alles ist in Europa wegen des begrenzten ETF-Angebots direkt und einfach umsetzbar, aber je 25% Total Stock Market, Gold, Geldmarkt und noch einen Euro-Staatsanleihen-Langläufer kriegt man in Europa auch hin, was dann ein volles "Permanent Portfolio" wäre. Bücher mit Vergleichen von mindestens 10 dieser Portfolios kenne ich nicht. Man braucht saubere Daten, die teils gut Geld kosten, muss ein "Datenfreak" sein, usw. Es gibt eine handvoll Freak-Seiten, und z.B. https://www.portfoliovisualizer.com/ würde ich auch noch als brauchbar dazuzählen. In diesem Umfeld täte ich das folgende PDF einmal lesen: https://valuestockgeek.files.wordpress.com/2020/08/the-weird-portfolio.pdf Nicht unbedingt um es umzusetzen, aber um zu verstehen, was verschiedene Asset-Klassen im Laufe der Jahrzehnte in verschiedenen Markt-Regimen leisten könnten. Sollte man sich mit Factor Investing beschäftigen? Ich meine ja, denn die Tiefe oder Nicht-Tiefe von Drawdowns eines Portfolios für die Rente macht z.B. den Unterschied, ob eine safe withdrawal rate mit 95% Erfolgswahrscheinlichkeit bei 3% oder eher bei 5% liegt. Ab 0.5 Mio und einem IBKR-Konto mit "elective professional" Status kann man sich dann noch das hier ansehen: https://allocatesmartly.com/hybrid-asset-allocation/ Paper dazu ist in diesem Artikel verlinkt. Hier wird je nach Marktphase am letzten Handelstag eines Monats das Portfolio in bis zu vier ETFs allokiert. Nach dem Motto: Gekauft wird, was die letzte Zeit gut läuft. Und wenns nicht läuft, geht er in Staatsanleihen mit 4-5% Zins. Also Momentum analog zu Antonacci, mit ein paar Tricks. Auf der Seite ist ein Backtest. Da die Backtests auf US ETFs lauten, ist man hier in Europa wegen Mifid2 gekniffen. Deswegen das mit 0.5 Mio und elective professional als Mauer. Hätte man diese Mauer genommen, dann Umsetzung entweder gratis von einem der Autoren hier: https://docs.google.com/spreadsheets/d/e/2PACX-1vRhJ_aPUNgXL9QQkyAfVc3LYi1BHQ9M1_DpLy-fZCZxpJk1zls3zqzdH7msUGZuk7R6JKn2BH8gUAgV/pubhtml?gid=1389397904 oder man bezahlt AllocateSmartly für einen Zugang zu den Berechnungen, oder man programmiert sich das System in Python nach, mit Daten von der IBKR API, siehe Screenshot von meinem privaten System. Noch krassere Dinge beissen sich mit dem Terminus "Privatanleger" glaube ich. Allein schon die Kurvenschar der Safe/Permanent Withdrawal Rate eines selbst zusammengestellten Portfolios aus einer einigermaßen realistischen Monte-Carlo-Simulation herzubekommen, ist für den typischen Privatanleger bereits jenseits alles Guten. Für jeden mit Abi nach 1999 aufgrund des allgemeinen Kräfteverfalls des deutschen Bildungsverwesens imho aussichtslos. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PeterS 12. April vor 2 Stunden von odensee: Geht es dir um Wissenschaft oder darum, dein Geld sinnvoll anzulegen? Falls letzteres: kennst du „Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen“ von Hartmut Walz? Kommt sogar jetzt frisch die 4. Auflage raus. Info kam gerade im Walz-Blog, wie praktisch. ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days 12. April Wenn dich Factor Investing und Daten interessieren, dann empfehle ich: https://mba.tuck.dartmouth.edu/pages/faculty/ken.french/data_library.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rentier 12. April Die jeweils aktuelle Ausgabe von Jeremy Siegel's "Stocks for the Long Run: The Definitive Guide to Financial Market Returns & Long-Term Investment Strategies" ist es immer Wert, gelesen zu werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
phouk 12. April Super, Danke allen für die Hinweise. Das wird mich erstmal beschäftigen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotenstein 13. April · bearbeitet 13. April von Rotenstein Im Prinzip geht das, was man zur privaten Geldanlage braucht, auf einen Bierdeckel. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten wird man bei der Geldanlage ab einem bestimmten Wissensstand nicht mehr besser, sondern eher wieder schlechter, wenn man meint, sich zusätzliches Wissen aneignen zu müssen und sich deswegen mit Nebensächlichkeiten und Hintergrundrauschen beschäftigt. Denn: Das Grundproblem ist doch eigentlich gelöst, und die Lösung lässt sich sehr einfach umsetzen, wenn man sie geistig einmal akzeptiert hat. Theorien wie die zu der angeblichen Prämie durch Faktoren sind halt nichts als das - Theorien, die in der Praxis funktionieren können oder auch nicht. Für den Privatanleger ziemlich irrelevant, denn für ihn wäre es wichtiger, die einzige Strategie, die systematisch und langfristig funktioniert, durchzuhalten, sprich: Sich eine Asset-Allokation gemäss seiner Risikobereitschaft und Risikotragfähigkeit zusammenzustellen und diese über günstige, marktbreite Indexfonds zu implementieren. Ständiges Optimieren und Herumspielen am Depot wird in der Regel nicht zu einer höheren, sondern einer niedrigeren Rendite führen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee 13. April vor 3 Minuten von Rotenstein: Im Prinzip geht das, was man zur privaten Geldanlage braucht, auf einen Bierdeckel. +1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days 13. April vor 21 Minuten von Rotenstein: Im Prinzip geht das, was man zur privaten Geldanlage braucht, auf einen Bierdeckel. Die Mathematik der Geldanlage geht sogar in zwei Zeilen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Norica 13. April · bearbeitet 13. April von Norica vor 52 Minuten von Glory_Days: Die Mathematik der Geldanlage geht sogar in zwei Zeilen. Ja vielleicht. Und über diese zwei Zeilen gibt es >80% der Bücher. Wenn man jedoch die Aussage, dass Börse(nerfolg) zu mehr als 80% oder gar 90% aus Psychologie besteht für annähernd korrekt hält, stimmt das Verhältnis der Empfehlungen hier nicht, obwohl diese Empfehlungsverteilung oben typisch ist. Darüber kann man ruhig öfter nachdenken. Am 12.4.2024 um 08:47 von phouk: Irgendwelche Tipps? Ich würde eher sowas wie: "Warum wir arbeiten" von Barry Schwartz oder "Zero To One" von Peter Thiel oder gar "Ich weiß nicht, was ich wollen soll" von Bas Kast empfehlen. Dobelli, Kahnemann, Dyer, Welzer - es gibt Unmengen brauchbarer Bücher. Haben alle wenig oder garnix mit der technischen Börsenseite und Börse überhaupt zu tun. Selbst wenn man den jeweiligen Autor nicht unbedingt mag, die Inhalte und deren mögliche Bedeutung (oder Nichtbedeutung) für das eigene Ich sind eventuell wichtiger als persönliche Abneigungen. Auch biografische Werke können erhellend sein. Nicht als Vorlage zur Kopie, sondern als Verständnis der Entwicklung eines Menschen (eines Unternehmens) unter den herrschenden Umständen und zum Abgleich mit der eigenen Wirklichkeit. SG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
phouk 13. April Am 12.4.2024 um 10:31 von StE: Bücher mit Vergleichen von mindestens 10 dieser Portfolios kenne ich nicht. @StE, auf "Global Asset Allocation: A Survey of the World's Top Allocation Strategies" von Meb Faber trifft diese Beschreibung zu. Habe ich gelesen, kann ich empfehlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StE 13. April vor 19 Minuten von phouk: @StE, auf "Global Asset Allocation: A Survey of the World's Top Allocation Strategies" von Meb Faber trifft diese Beschreibung zu. Habe ich gelesen, kann ich empfehlen. Meb ist mir bekannt, auf Twitter auch schon drei Wörter gewechselt. Er hat viel im Bereich TAA tactical asset allocation in Bewegung gebracht, speziell für interessierte Privatinvestoren, wie du. Bei den tradierten TAA wurde oft und gern bei "Trouble" alles in Staatsanleihen gedumpt. Funktionierte über Jahrzehnte prächtig, bis es dann nicht mehr funktionierte weil die Zinsen wegen der anhaltenden US-Verschuldungsorgie immer mehr gestiegen sind. Und damit die TLT EDV ZROZ etc. ETFs immer mehr unter Druck gerieten, Silicon Valley Bank hats nicht überlebt. Auch 60/40 hat stark gelitten, die Anleihen haben stark an den Profits der Aktien genagt. Das macht Wouter Kellers HAA hybrid asset allocation oder BAA bold asset allocation besser. Aufgrund der umfangreichen Backtests kann ich die handvoll Top-TAAs empfehlen, wenns ein bisschen mehr als buy&hold eines Welt-ETF sein soll. Man darf sich auch nicht täuschen lassen, viele Welt-ETF sind overweight US Tech, und das lief seit Corona 2020 ja alles sehr gut. Die Spreu trennt sich mit TAA, wenns dort auch mal wieder abwärts geht, dann halten die TAA-Portfolien ihr Kampfgewicht und geben nicht 30-60% ab. Klar, historisch gesehen. Aber 50 Jahre Backtest sind auch nicht "nichts". Hier noch ein Podcast über das Permanent Portfolio: https://www.securityanalysis.org/p/craig-rowland-the-permanent-portfolio Bekanntlich je 25% Gold Stocks LT-Bonds und Cash. Warum erwähne ich das, weil in 2024 sich die Anzeichen verdichten, daß es in den USA wegen der Verschuldung vielleicht in Zukunft gröbere Verwerfungen geben könnte. Die neuerliche Auktion von Anleihen lief ja nicht so prall. Die ersten reden von weiteren Zins-Hikes statt Cuts noch in 2024. Porter Collins (der echte, aus dem Film The Big Short) machte sich neulich über die Ignoranz der Leute bezüglich der Dot Plots etwas sarkastisch lustig ("nobody gives a s**t"). Bis das Thema dann ernst wird. Edelmetalle und Bitcoin (kein Fan) steigen. Wenn man offen und locker wie du drauf ist, kann man sich die Argumente mal anhören, was man in gröberen Zeiten an den Märkten hätte haben wollen, um danach möglichst gut dazustehen. Hoffe du hast ein gutes Händchen. Bisschen wissenschaftliche Neugier verdient auch bisschen besser ausbezahlt zu werden als 08/15. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 13. April Was der wesentliche Input für den jeweiligen Anleger ist, hängt von Erfahrungen, Kenntnissen, Anlagezielen und Alter ab. Wer noch grün ist hinter den Ohren und gerade erst mit dem Vermögensaufbau beginnt muss ganz andere Wissenslücken schließen als ein Anleger, der sich auf die Sicherung seines Vermögens, die Entnahme oder die Weitergabe an die nächste Generation beschäftigt. Da bekommt plötzlich Gold oder USD-Anleihen eine andere Bedeutung als in früheren Phasen. Die psychologischen Klippen hat man entweder bereits gelernt zu umschiffen (zumindest die schlimmsten) oder man kommt nie auf einen grünen Zweig. Platzmäßig geht das nur unter extrem starken Verkürzungen auf einen Bierdeckel, der im übrigen geklaut ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
leoluchs 13. April vor 48 Minuten von Sapine: Platzmäßig geht das nur unter extrem starken Verkürzungen auf einen Bierdeckel, der im übrigen geklaut ist. Welch ein schönes Bild (keine Ironie)! (Mods - kann natürlich gelöscht werden). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days 13. April · bearbeitet 13. April von Glory_Days vor 7 Stunden von Norica: Ja vielleicht. Und über diese zwei Zeilen gibt es >80% der Bücher. Weil noch nicht alles von jedem in jeder erdenklichen Form geschrieben bzw. gesagt wurde. vor 7 Stunden von Norica: Wenn man jedoch die Aussage, dass Börse(nerfolg) zu mehr als 80% oder gar 90% aus Psychologie besteht für annähernd korrekt hält, stimmt das Verhältnis der Empfehlungen hier nicht, obwohl diese Empfehlungsverteilung oben typisch ist. Darüber kann man ruhig öfter nachdenken. Jemand der Kommer gelesen und verstanden hat, ist sicherlich nicht mit 99% der anderen Anleger vergleichbar. Von daher gehen wir von einer speziellen Untermenge der Gesamtpopulation aus. Wenn man von diesen Voraussetzungen ausgeht, halte ich die Empfehlungen für angemessen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha 13. April vor 4 Stunden von Sapine: Was der wesentliche Input für den jeweiligen Anleger ist, hängt von Erfahrungen, Kenntnissen, Anlagezielen und Alter ab. Wer noch grün ist hinter den Ohren und gerade erst mit dem Vermögensaufbau beginnt muss ganz andere Wissenslücken schließen als ein Anleger, der sich auf die Sicherung seines Vermögens, die Entnahme oder die Weitergabe an die nächste Generation beschäftigt. Da bekommt plötzlich Gold oder USD-Anleihen eine andere Bedeutung als in früheren Phasen. Die psychologischen Klippen hat man entweder bereits gelernt zu umschiffen (zumindest die schlimmsten) oder man kommt nie auf einen grünen Zweig. Platzmäßig geht das nur unter extrem starken Verkürzungen auf einen Bierdeckel, der im übrigen geklaut ist. Das "Problem" mit Multi-Asset Portfolios ist, dass man )fast) immer etwas drin hat, was über viele, viele Jahre richtig scheiße gelaufen ist und was man ständig nachkaufen muss. Aktuell sind z.B. emerging markets so ein Ding. Wer ist heute glücklich mit seinem 70/30 Aktienanteil? und wieviele Prozent von denen, die das vor 10 Jahren so gemacht haben, halten das stoisch bis heute so durch? Ich vermute mal, dass die meisten erst in späteren Anlegerjahren zu solchen Portfolios kommen und da muss man eben akzeptieren, dass man da was kauft, was evtl für den Rest des Lebens eine blöde Idee war. Man weiß es halt vorher nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 13. April vor 30 Minuten von Cepha: Das "Problem" mit Multi-Asset Portfolios ist, dass man )fast) immer etwas drin hat, was über viele, viele Jahre richtig scheiße gelaufen ist und was man ständig nachkaufen muss. Sind Multi Asset Portfolios Dein Problem? Meins waren sie nie und sind sie nicht, auch wenn meine SC in den letzten Jahren nicht ganz so prächtig gelaufen sind wie im Jahrzehnt davor. Wenn man weiß, dass die Zyklen länger sein können, dann ist das so. Ende 2022 habe ich im Bereich US-SC aufgestockt und bei den EM, die ohnehin nie mehr als 10 % ausgemacht haben, habe ich 2022 und 2024 aufgefüllt. Aber ich denke nicht, dass es hier um Fragen von Multi Asset gehen sollte sondern um Wissensaufbau. Wozu der TO das Wissen dann einsetzt ist seine Entscheidung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy 13. April vor 12 Stunden von Rotenstein: Im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten wird man bei der Geldanlage ab einem bestimmten Wissensstand nicht mehr besser, sondern eher wieder schlechter, wenn man meint, sich zusätzliches Wissen aneignen zu müssen und sich deswegen mit Nebensächlichkeiten und Hintergrundrauschen beschäftigt. Denn: Das Grundproblem ist doch eigentlich gelöst, und die Lösung lässt sich sehr einfach umsetzen, wenn man sie geistig einmal akzeptiert hat. Hier würde ich einwenden, dass gerade das Durchhalten über die Zeit ein sehr wichtiger Aspekt ist, der durch Lesen und Lernen, warum sich viele Investoren mit rationalem Handeln schwer tun, warum Anlagestile, die vor 50+ Jahren erfolgreich waren, nicht mehr funktionieren, durchaus festigen und bestätigen lassen kann. Die Mathematik mag in zwei Zeilen, das Portfolio sogar in eine Zeile passen - das menschliche Verhalten allerdings nicht. Es bleibt m.E. immer noch für zu viele die Herausforderung, den Sirenen der Finanzindustrie im weitesten Sinne zu widerstehen. Und da hilft m.E. nur Weiterbilden. Wer gerne selber denkt und historisches mit heutigem vergleichen kann, dem würde ich Biographien von erfolgreichen Investoren empfehlen oder so etwas wie The Myth of the Rational Market empfehlen. Darüber hinaus hilft es, sich besser in grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhängen (Debt: The First 5000 Years; Where Does Money Come From?; etc.) auszukennen - hierzu wird in den klassischen Investmentbüchern, die sich zumeist auf die Portfoliokonstruktion forkussieren - zu wenig eingegangen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag