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Peter90

Wie herausfinden, ob BU überhaupt notwendig ist?

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hiviq

Super!

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Fondsanleger1966
vor 6 Stunden von McScrooge:

Nein, diese Personen haben doch sehr gut begründet warum sie diese nicht brauchen.

Das ist hoffentlich ein Scherz in diesem an Absurditäten kaum noch zu übertreffenden Thread.

 

Du willst ernsthaft Aussagen wie diese

Am 6.4.2024 um 10:36 von Rotenstein:

Wenn man dagegen physisch gar nicht mehr arbeiten kann, dann hilft einem die BU auch nicht wirklich

als wohl begründet ansehen. Obwohl sie zeigt, dass der Argumentierende die Definition von BU zu genau 0,0% kennt?

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Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384

Soweit ich es vom anderen Thread verstehe verdienst du Netto pro Monat ca. 3.600 und leitest ein Labor mit 4 Mitarbeitern.

Schonmal einen Mitarbeiter gehabt der länger wegen Krankheit nicht arbeiten kann und deren Nöte angehört?

 

Selbst wenn du nicht in die beste Berufsgruppe kommen solltest (bei mir gabs z.B. Geschiss wegen den Reisezeiten, etc.), wieviel würde es kosten 2.500 (oder 2x1.250 - damit du noch einfacher erweitern kannst ggf.) in deinem Fall abzusichern?

120 Euro netto im Monat bei jährlicher Zahlweise?

 

Das Argument mit der Unfallversicherung verstehe ich nun gar nicht, schonmal gesehen wie ein UV Fall reguliert wird?

Ich leider schon. Die Anwälte freuen sich drüber und am Ende gibts einen Hauch von nichts (mal polemisch formuliert).

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odensee
vor 56 Minuten von Fondsanleger1966:

Das ist hoffentlich ein Scherz in diesem an Absurditäten kaum noch zu übertreffenden Thread.

Soweit ich mich erinnere, haben Ramstein, Nachdenklich und ich geschrieben, dass sie keine BU-Versicherung hatten.  Alle ohne Begründung.

Mir ging es darum, dass man aus Einzelaussagen keine Rückschlüsse im Sinne „typisch deutsche Überversicherung“ ziehen kann.

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Ramstein
vor 25 Minuten von odensee:

Soweit ich mich erinnere, haben Ramstein, Nachdenklich und ich geschrieben, dass sie keine BU-Versicherung hatten.  Alle ohne Begründung.

Mir ging es darum, dass man aus Einzelaussagen keine Rückschlüsse im Sinne „typisch deutsche Überversicherung“ ziehen kann.

Nicht nur das. Vor 40, 50 Jahren erinnere ich mich auch nicht an eine einzige Diskussion im Freundeskreis über BU. Die heute übliche Vollkaskomentalität gab es damals nicht.

PS: Ich habe auch nie eine Rechtsschutzversicherung gehabt.

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Bast
vor 3 Minuten von Ramstein:

Vor 40, 50 Jahren erinnere ich mich auch nicht an eine einzige Diskussion im Freundeskreis über BU. Die heute übliche Vollkaskomentalität gab es damals nicht.

Das hängt nicht unbedingt mit einer Mentalitätsänderung zusammen:

Zitat

Auch die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland beinhaltete bis Ende 2000 einen Berufsunfähigkeitsschutz. Im Zuge der Reform der Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit[1] wurde er jedoch durch die Einführung einer zweistufigen Erwerbsminderungsrente abgeschafft, da das Risiko nicht rein existenzieller Natur war, sondern auch den sozialen Status sicherte. Aus Vertrauensschutzgründen erhalten Versicherte, die vor dem 2. Januar 1961 geboren wurden und in ihrem bisherigen Beruf oder einer zumutbaren Verweisungstätigkeit nicht mehr sechs Stunden täglich arbeiten können, eine halbe Erwerbsminderungsrente (§ 240 SGB VI).

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Berufsunfähigkeit#:~:text=Die Berufsunfähigkeitsrente ist im Recht,§ 43 SGB VI i.

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Sapine

Ich hatte auch keine BU-Versicherung aber mein Mann hatte eine kleine, die aber auch nur bis 60 lief soweit ich mich erinnern kann. Und Diskussionen zu dem Thema gab es damals keine. 

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Fondsanleger1966

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso ansonsten kluge, von mir sehr geschätzte Mitposterinnen beim Thema BU den gesunden Menschverstand verlieren.

 

vor 20 Stunden von Pfennigfuchser:

Ich finde die besprochenen Summen auch gigantisch hoch.

(...)

Sichert man sich nur gegen schlimme Ereignisse ab, die man wirklich nicht anderweitig bestreiten kann, so reicht deutlich weniger. 

 

Und es ist ja nicht so, dass man aus anderen Quellen gar nichts bekommt. Erst Krankengeld, später BU bzw EU-Rente, ggf Einkommen des Partners, usw. Klar kann man davon keine großen Sprünge machen, aber vielen reicht das oder eben eine kleine BU Versicherung.

Krankengeld gibt es nur, so lange die Krankenkasse meint, dass man wieder gesund werden kann und genügend dafür tut. Da darf man sich ggf. in einem Verfahren gegen eine völlig unsinnige Einschätzung der Kasse wehren, wenn man eigentlich viel zu krank für so etwas ist. Oder einen teuren Rechtsanwalt damit beauftragen.

 

Die gesetzliche BU-/EU-Rente ist für junge Jahrgänge schon lange abgeschafft worden. Der TO könnte bestenfalls eine halbe oder volle Erwerbsminderungsrente (EMR) beantragen, müsste dafür aber i.d.R. erheblich strengere Kriterien erfüllen und ein Verfahren mit wesentlich höheren Ablehnungsquoten als bei der BU erfolgreich bestehen. Es gibt viele Fälle, in denen eine BU anerkannt wird, eine EM aber nicht.

 

Dass ein Partner Einkommen (EK) beisteuert, setzt voraus, dass dieser

1.) überhaupt EK erzielt bzw. erzielen kann,

2.) neben der Betreuung und ggf. (Mit-)Pflege des Betroffenen überhaupt Zeit hat, EK zu erzielen (ich kenne einen Fall, wo das nicht möglich war) und

3.) der Partner sich nicht wg. völliger Überforderung von dem Betroffenen trennt (da kenne ich auch einen Fall zu; den sich trennenden Partner bitte nicht verurteilen, bevor man selbst so eine krasse Situation durchgestanden hat).

 

Zu der angeblich "gigantisch hohen Summe" von 4.000 Euro brutto:

- Beim TO fließen laut #5 derzeit ca. 1.200€/Mo in die GRV zur Altersvorsorge (AG+AN).

- Eine freiwillige GKV kostet ca. 800 €/Mo auf die BU-Rente plus 20% auf *alle* anderen Einkünfte, also Zinsen, Dividenden, realisierte Kursgewinne, Vorabpauschalen, Mieteinnahmen, passives Einkommen usw.. Auf alles (!) bis zur BBG.

 

Wenn also später schon Vermögen mit entsprechenden Erträgen aufgebaut wurde, hat der Betroffene vermutlich noch "gigantisch hohe" 1.600€-1.900€/Mo aus der privaten BU-Rente zur Verfügung (bei Schicht 1 und 2 gehen noch Steuern ab!) für

- die Kosten der normalen Lebensführung

- eventuellen laufenden Mehraufwand für gesundheitliche Einschränkungen, Trennung des Partners (Wohnungskosten alleine tragen, ...) usw.

- einmalige Kosten für den Übergang in die neue Situation wie z.B. Rechtsberatung, Unterstützung bei den Anträgen, psychologische Hilfe u.ä. sowie

- ggf. Kosten für Umbauten bzw. Kosten für eine neue geeignete Wohnung inkl. Umzug

 

Man erinnere sich z.B. an den Film "Notting Hill", wo das befreundete Paar der Hauptfigur mit der Situation zurechtkommen muss, dass die Frau inzwischen querschnittsgelähmt ist. Der Mann trägt sie jeden Morgen die Treppen des viktorianischen Hauses herunter und abends wieder herauf. Einen Umzug können sie sich laut Film nicht leisten (was ich aus meiner Londoner Zeit angesichts der Verhältnisse auf dem dortigen Immobilienmarkt gut nachvollziehen kann).

 

Meine Schwester wohnt in einem ebenfalls älteren Haus. Da würde diese romantische Filmszene des Hoch- und Heruntertragens allein schon wegen der Steilheit der Treppe und den kurzen Stufen nicht funktionieren. Abgesehen davon, dass nicht jeder Mensch ein solches Fliegengewicht wie die Schauspielerin im Film ist.

 

Sprich: In der Realität können ganz erhebliche Kosten für die Schaffung eines geeigneten Umfelds entstehen. Ich müsste z.B. bei einem Umzug in eine neue Wohnung mit einer Verdopplung meiner Mietkosten rechnen (sehr alter Mietvertrag noch aus ganz anderen Zeiten).

 

Eine so gravierende Änderung im Leben wie eine BU geht mit einer hohen Unsicherheit einher, wie das künftige Leben geregelt werden kann und was das kosten wird. Geld wird zwar nicht von alleine die Gesundheit wiederherstellen, aber es kann enorm dabei helfen, das neue Leben besser zu gestalten oder es überhaupt zu gestalten. Und bei manchen Erkrankungen vielleicht sogar durch die Nutzung neuer, teurer Behandlungsmethoden die Gesundheit zu verbessern oder längere Zeit eine weitere Verschlechterung zu verhindern.

 

Pfennigfuchserei bei nötigen Absicherungen kann dagegen das Leben verpfuschen, wie ich es halt auch schon gesehen habe.

 

Am 13.4.2024 um 17:07 von Sapine:

Wenn man ohnehin vor hat, mit 60 mit der Arbeit aufzuhören wird es oft nur noch um fünf Jahre gehen statt der 12 und es reicht auch deutlich weniger als die 4.000 Euro, da man ja nicht mehr sparen muss fürs Alter.

 

vor 22 Stunden von Sapine:

Naja - wenn die 4.000 vorher ausreichend waren sind sie jetzt mit Mitte 50 und gutem Vermögensbestandteil eben nicht mehr "ausreichend" sondern überdimensioniert.

 

Beides trifft - wie oben vorgerechnet - eben nicht zu.

 

Wenn ich erst mit 60 Jahren finanziell frei bin bzw. in einen vorgezogenen Ruhestand gehen kann, dann brauche ich bis 60 noch die Einzahlungen in die Altervorsorge, weil sonst die Rechnung nicht mehr aufgeht.

 

Wenn ich bereits mit 55 Jahren vollständig finanziell frei bin und in einen vorgezogenen Ruhestand gehen kann, weil ich selbst für die Mehrkosten einer gesundheitlichen Einschränkung genügend Rücklagen habe - zusätzlich zu den Mitteln für den vorgezogenen Ruhestand, zusätzlich zu den Mitteln für die Aufstockung der Rente im Ruhestand und das alles selbst bei einer sehr schlechten Kapitalmarktentwicklung - dann kann ich die BU-Police natürlich kündigen. Das hat hier doch niemand bestritten.

 

Aber bis dahin sollte man eine Unterversicherung m.M.n. vermeiden, wenn das Geld für die benötigte Absicherung vorhanden ist wie in diesem Fall.

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Fondsanleger1966
vor einer Stunde von Ramstein:

Vor 40, 50 Jahren erinnere ich mich auch nicht an eine einzige Diskussion im Freundeskreis über BU.

Ja, weil damals alle gesetzlich Rentenversicherten automatisch gesetzlich BU-versichert waren (und es - wenn sie vor dem 2.1.1961 geboren wurden - heute auch noch eingeschränkt sind), siehe #107.

 

vor einer Stunde von Ramstein:

Die heute übliche Vollkaskomentalität gab es damals nicht.

Das ist so etwas von vollkommen falsch.

 

Die damals übliche Vollkasko-Mentalität, die anscheinend so tief verinnerlicht ist, dass Du sie noch nicht einmal bemerkst, wurde 2001 für die Jahrgänge ab 1961 abgeschafft.

 

Diese dürfen seitdem den BU-Schutz der Jahrgänge vor 1961 weiter über ihre Rentenbeiträge bezahlen, müssen sich zugleich aber selbst privat gegen ein existientielles Risiko absichern - und das ist noch nicht einmal in jedem Fall möglich (z.B. bei einer Vielzahl von Vorerkrankungen).

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MatthiasHelberg
· bearbeitet von MatthiasHelberg
vor 55 Minuten von Fondsanleger1966:

 

Man erinnere sich z.B. an den Film "Notting Hill", wo das befreundete Paar der Hauptfigur mit der Situation zurechtkommen muss, dass die Frau inzwischen querschnittsgelähmt ist. Der Mann trägt sie jeden Morgen die Treppen des viktorianischen Hauses herunter und abends wieder herauf. Einen Umzug können sie sich laut Film nicht leisten (was ich aus meiner Londoner Zeit angesichts der Verhältnisse auf dem dortigen Immobilienmarkt gut nachvollziehen kann).

Ansich finde ich den Beitrag von @Fondsanleger1966  gut nachvollziehbar - Danke dafür.

 

In diesem zitierten Punkt möchte ich in sofern widersprechen, als dass niemand querschnittsgelähmt sein oder im Rollstuhl sitzen muss, um nicht mehr arbeiten zu können und berufsunfähig zu sein. Das ist ein ziemlich unrealistisches Bild von Berufsunfähigkeit, das interessanterweise selbst einige Versicherer so vermitteln.

 

Selbst in Bürojobs werden Menschen berufsunfähig wegen Psyche, Krebs, Augenkrankheiten, Post-Covid-19 ... - haben wir alles schon bei unseren Kundinnen und Kunden gehabt. Ich wüsste nicht, dass irgendjemand unserer berufsunfähigen Kunden jemals sein Haus oder seine Wohnung wegen der Ursache der Berufsunfähigkeit hätte umbauen müssen. Kann natürlich trotzdem mal notwendig sein, ist jedoch nicht die Regel.

 

vor 1 Stunde von Ramstein:

Vor 40, 50 Jahren erinnere ich mich auch nicht an eine einzige Diskussion im Freundeskreis über BU. Die heute übliche Vollkaskomentalität gab es damals nicht.

 

Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Wir Älteren mussten irgendwie mit anderen Umständen klarkommen.

 

Die Realität der Arbeitswelt, deren Anforderungen und unsere Welt haben sich in den letzten 40, 50 Jahren jedoch erheblich geändert: 6-8 Stunden Bildschirmarbeit hat es früher nicht gegeben. Die ständige Erreichbarkeit durch Handys, Social Media, Whatsapp, verbunden mit einer kurzfristigen Reaktions-Erwartung ohne echte Zeit zum Abschalten und Regenerieren ebenfalls nicht. Das heutige Ausmaß an Krebserkrankungen oder gar die Folgen einer Corona-Erkrankung gab es damals nicht.

 

Wo früher ein Haupternährer eine ganze Familie finanzieren und vielleicht sogar noch ein Einfamilienhaus finanzieren konnte, müssen heute oft beide ordentlich Geld verdienen gehen und können sich dennoch kein Eigenheim leisten.

 

Wenn sich heute jüngere Menschen Gedanken um Berufsunfähigkeit und deren Absicherung machen, hat das relativ wenig mit einer Vollkaskomentalität zu tun. Es ist eher die mehr oder weniger realistische Auseinandersetzung mit einem reelen existenzbedrohenden Risiko in Zeiten, in denen der Staat vieles von dem nicht mehr leisten kann, was er für die älteren Generationen noch leisten konnte.

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Pfennigfuchser
vor 31 Minuten von Fondsanleger1966:

hat der Betroffene vermutlich noch "gigantisch hohe" 1.600€-1.900€/Mo aus der privaten BU-Rente zur Verfügung (bei Schicht 1 und 2 gehen noch Steuern ab!) für

Ich denke, darin liegt der Grund für unsere unterschiedliche Beurteilung der Lage: als wir die Entscheidung für oder gegen die BU Versicherung getroffen haben, sind wir mit unter 1000€ (pro Person) im Monat ausgekommen. Wir haben dann die gemeinsame BU Wahrscheinlichkeit ausgerechnet und die war so klein, dass wir entschlossen haben, es nicht abzusichern. Einer hätte den anderen durchfüttern können. Und jeder hätte persönliche Gründe, sich nicht einzeln für den Trennungsfall abzusichern. 

 

Ob man eine BU Versicherung benötigt, ist unglaublich individuell, da kann man schwer pauschal urteilen. 

 

Wer seinen Lebensstandard behalten will, sollte sich absichern. Auch die nicht verdienende Ehefrau, denn Haushälterinnen sind teuer. Wer jedoch abschätzen kann, dass er mit dem Ausfall eines Verdienstes klar käme, der muss sich halt überlegen, ob er nicht existenzgefährdende Risiken absichern will.

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Ramstein
vor 6 Minuten von MatthiasHelberg:

Die Realität der Arbeitswelt, deren Anforderungen und unsere Welt haben sich in den letzten 40, 50 Jahren jedoch erheblich geändert: 6-8 Stunden Bildschirmarbeit hat es früher nicht gegeben

Mit IT-Vollzeitjob und dazu abends und am Wochenende für die eigene IT-Firma war es deutlich mehr.

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Pfennigfuchser
· bearbeitet von Pfennigfuchser
Fehlzitat
vor 23 Minuten von MatthiasHelberg:

Wir Älteren mussten irgendwie mit anderen Umständen klarkommen.

Das ist so ein Punkt in meiner persönlichen Blase: natürlich sind da reichlich Leute, die irgendwann (schwer) erkrankt sind. Krebs, Alkoholismus, Depressionen, Unfälle. Aber keiner von denen hat eine BU Absicherung, sei es gesetzlich, sei es privat, in Anspruch genommen. Irgendwie haben die sich alle durchgewurschtelt. Ich kenne tatsächlich niemanden der wirklich nichts mehr arbeiten konnte. Irgendein Job ging immer.

 

Wenn man dafür nicht der Typ ist oder abhängige Familie hat, sollte man sich auf jeden Fall ordentlich absichern. 

vor 13 Minuten von Pfennigfuchser:

Fehlzitat

 

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Fondsanleger1966
vor 2 Stunden von Ramstein:

Mit IT-Vollzeitjob und dazu abends und am Wochenende für die eigene IT-Firma war es deutlich mehr.

Dann konntest Du Dich ja zumindest tagsüber und nachts erholen. ;-)

 

Ein Bekannter von mir war IT-Unternehmer. Der hat - wenn es darauf ankam - auch nachts und am WE durchgearbeitet. Mit Ende 50 war das Herz so geschädigt, dass er die Firma aufgegeben musste. Seitdem ist er ein paar Mal im Jahr im Ausland bei einem der weltbesten Spezialisten für diese Art der Herzschädigung, um Verschlechterungen möglichst lange zu verhindern. Genügend Geld kann das Leben bei BU erträglicher machen.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 3 Stunden von MatthiasHelberg:

Ich wüsste nicht, dass irgendjemand unserer berufsunfähigen Kunden jemals sein Haus oder seine Wohnung wegen der Ursache der Berufsunfähigkeit hätte umbauen müssen. Kann natürlich trotzdem mal notwendig sein, ist jedoch nicht die Regel.

Ich habe 2 bzw. 3 Fälle im Familien- und Bekanntenkreis:

1) Umzug in eine behindertengerechte Wohnung, in der die Türbreite ausreichend war für den in der Wohnung benötigten Rollstuhl (MS). Umbau ist in solchen Fällen oft kaum möglich.

2) COPD mit Komorbidität. Im Laufe der Verschlechterungen kam der Betroffende die steilen Treppen nicht mehr hoch. Deshalb Umbau des Erdgeschosses.

3) Umbau war finanziell nicht möglich, weil nur die übliche Beamten-DU ohne eigene Zusatzvorsorge. Die Betroffende war nach der Gehirntumor-OP so geschwächt, dass sie die Treppen im Elternhaus (eigene Versorgung nicht mehr möglich) kaum mehr hochkam. Sie ist auch auf der Treppe verstorben.

 

Bei einem 4. Fall (Ex-Kollege im Rollstuhl) habe ich nicht nachgefragt, weil ich das bei der Gelegenheit (Firmenveranstaltung) unpassend fand.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 4 Stunden von MatthiasHelberg:

In diesem zitierten Punkt möchte ich in sofern widersprechen, als dass niemand querschnittsgelähmt sein oder im Rollstuhl sitzen muss, um nicht mehr arbeiten zu können und berufsunfähig zu sein. Das ist ein ziemlich unrealistisches Bild von Berufsunfähigkeit, das interessanterweise selbst einige Versicherer so vermitteln.

Ich hatte schon Widerspruch an diesem Punkt erwartet. Allerdings eher umgekehrt, dass manche Menschen mit Querschnittslähmung auch im Rollstuhl ihren Beruf ausüben können und einige ihn auch ausüben.

 

Für das Verständnis, dass mit der BU auch erhebliche außerordentliche Kosten anfallen können, die in die benötigte Höhe der BU-Rente einfließen sollten, halte ich das Beispiel aber für geeignet.

 

Grundsätzlich besteht das Problem, das selbst in diesem Forum mit vielen überdurchschnittlich gebildeten Menschen, die bei anderen Themen durchaus lernfähig sind, zahlreiche den Unterschied zwischen einer Berufsunfähigkeit einerseits und einer Erwerbsunfähigkeit bzw. Erwerbsminderung andererseits selbst nach wiederholten Erklärungen nicht verstehen. Vielleicht könntet Ihr als Branche einmal darüber nachdenken, wie Ihr da in der Breite besser aufklären könnt.

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Fondsanleger1966
vor 3 Stunden von Pfennigfuchser:

Das ist so ein Punkt in meiner persönlichen Blase: natürlich sind da reichlich Leute, die irgendwann (schwer) erkrankt sind. Krebs, Alkoholismus, Depressionen, Unfälle. Aber keiner von denen hat eine BU Absicherung, sei es gesetzlich, sei es privat, in Anspruch genommen. Irgendwie haben die sich alle durchgewurschtelt. Ich kenne tatsächlich niemanden der wirklich nichts mehr arbeiten konnte. Irgendein Job ging immer.

Das ist halt die alte Welt. So wie früher vor 40, 50 oder 60 Jahren in einzelne deutsche Aktien angelegt wurde, über die Hausbank mit 1% Ordergebühr und 0,1% Depotgebühr p.a. Ging auch irgendwie.

 

Aber wäre das heute noch eine gute Empfehlung für die jungen Leute?

 

Die Welt hat sich verändert. Inzwischen gibt es Indexfonds/ETFs auf den Dax. Und mittlerweile sogar auf weltweite Aktienindizes. Mit einem Kauf lassen sich in einem Papier Anteile an Tausenden von Unternehmen erwerben. Und das (fast) kostenlos. Wäre das für junge Leute nicht eine bessere Alternative?

 

Eine ähnliche Entwicklung hat es - ebenfalls in den 2000er Jahren - bei den BU-Policen gegeben. Neue, bessere Bedingungswerke. Verzicht auf abstrakte Verweisung. Und vieles mehr. @MatthiasHelberg mag mich da korrigieren, aber so hat sich das für mich aus Gesprächen mit Koryphäen der Bewertung von Versicherungsbedingungen dargestellt. Für viele hochbezahlte White-Collar-Jobs sind die Versicherungsbedingungen und Konditionen heute recht attraktiv.

 

Es geht nicht mehr darum, ob man überhaupt noch arbeiten kann (=Erwerbsfähigkeit), wie Du es oben aus Deinem persönlichen Umfeld berichtet hast. Heute können junge erfolgreiche Menschen nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihren Beruf/ihre Berufsfähigkeit absichern.

 

Der 32jährige TO z.B. verdient aktuell 3.700 € netto + 1.200 € für die Altersvorsorge (GRV), hat zusammen also 4.900€/Monat als Cashflow. Über 35 Jahre sind das 2,06 Millionen Euro. Ich kenne seine genaue Tätigkeit nicht, aber wenn er diese in 1 Jahr nicht mehr ausüben könnte - und dafür bräuchte es unter Umständen nicht viel - verliert er 2 Millionen Euro!

 

Einen erheblichen Teil dieser 2 Millionen Euro kann er - und damit ist er privilegiert! - gegen einen kleinen Teil seiner Sparrate von aktuell 2.000 €/Mo absichern. Das konnte ich damals als junger Mann zu den heutigen Bedingungen nicht, Du genauso wenig, die Leute aus Deinem Umfeld ebenfalls nicht, und heute können es die körperlich hart arbeitenden Menschen auch nicht, weil die Prämien für sie relativ betrachtet ziemlich hoch sind.

 

D.h. der TO muss, wenn er die Laborleitung nicht mehr ausüben kann, nicht schauen, wie er sich irgendwie durchwursteln kann als was auch immer, sondern kann sich durch die ausreichend hoch vereinbarte BU-Rente darauf konzentrieren, was er aus seinem Leben machen kann auch mit den dann vorhandenen Einschränkungen - die groß sein können oder auch klein.

 

Das ist - finde ich - grundsätzlich eine erfreuliche Entwicklung, die Du vielleicht im Hinterkopf behalten könntest, weil vielleicht auch einmal Deine Kinder in einer solchen Situation sein könnten und Du sie dann auf diese Möglichkeit aufmerksam machen könntest.

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Peter90

Wow @Fondsanleger1966 das waren ein paar sehr ausführliche Beiträge. Mir haben die Argumentationsketten gefallen, vielen Dank für deine Mühe! Ich hoffe deine Nacht war länger und erholsamer als sich hier von den Post-Uhrzeiten vermuten lässt :-)

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MatthiasHelberg
vor 6 Stunden von Fondsanleger1966:

Vielleicht könntet Ihr als Branche einmal darüber nachdenken, wie Ihr da in der Breite besser aufklären könnt.

Ja, das ist bestimmt notwendig. Allerdings habe ich den Eindruck, dass viele Vermittler und sogar Vorstände von Lebensversicherern die Berufsunfähigkeitsversicherung und ihre Möglichkeiten, ihren Nutzen und ihre Funktionsweise noch nicht ausreichend verstanden haben. Das mag bei den Vermittlern daran liegen, dass für die Meisten das Thema BU endet, wenn es zum Leistungsfall kommt. Sie bekommen also gerade die praktische Anwendung und die Schritte, die zur Anerkennung einer Berufsunfähigkeit notwendig sind, gar nicht mit. Die Praxis (= was passiert im Leistungsfall) ist nicht einmal Gegenstand der Ausbildung.

 

Die Lebensversicherer andererseits stellen fest, dass durch die Einteilung der Berufe in immer mehr Berufsgruppen die BU zwar für Akademiker preislich sehr attraktiv ist, allerdings zu Lasten insbesondere handwerklicher und vieler sozialer Berufe, die sich eine BU kaum noch leisten können. Statt alles daran zu setzen, das zu ändern, hat man sich mit der Grundfähigkeitsversicherung ein anderes Produkt überlegt, das man diesen Berufsgruppen zwar verkaufen kann, aber dessen wahrer Nutzen in Notlagen sich erst noch zeigen muss.

vor 5 Stunden von Fondsanleger1966:

@MatthiasHelberg mag mich da korrigieren,

Nee, nee, da habe ich nichts zu korrigieren. Alles sehr schön beschrieben! :respect:

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McScrooge
· bearbeitet von McScrooge
vor 13 Stunden von Fondsanleger1966:

Du willst ernsthaft Aussagen wie diese

Nein, ich tendierte eher zu den Aussagen von @Sapineund @Der Heini

vor 6 Stunden von Fondsanleger1966:

Einen erheblichen Teil dieser 2 Millionen Euro kann er - und damit ist er privilegiert! - gegen einen kleinen Teil seiner Sparrate von aktuell 2.000 €/Mo absichern.

Ja, und in jungen Jahren sollte man das auch deshalb tun.

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Pfennigfuchser
vor 6 Stunden von Fondsanleger1966:

Heute können junge erfolgreiche Menschen nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihren Beruf/ihre Berufsfähigkeit absichern.

Das ist sicher richtig. Und da geht wesentlich mehr als früher.

 

Aber vielleicht will ich das gar nicht? So als persönliche Lebensentscheidung? Mir ist vielleicht gar nicht an der Sicherheit gelegen, diesen Beruf weiter ausüben zu können, weil ich weiß, dass ich in anderen Berufen auch nicht weniger glücklich wäre? Das ist doch ein sehr persönliches Ding. Ich empfänge einen Downgrade aus meinem gutbezahlten akademischen Beruf als eher angenehm, mein Mann ist ein reiner Kopfmensch mit zwei linken Händen, für den wäre das schwer. Ergo sind wir unterschiedlich abgesichert.

 

Eine BU abzuschließen zu können, die den bisher erreichten Stand absichert, und darum geht es bei den Ratschlägen an den TE ja, sein jedem gegönnt. Nicht jeder ist jedoch daran interessiert, eine solche Standsicherung zu besitzen. Den einen ist sie zu teuer und sie lassen sich deshalb auf den Kompromiss ein, einen niedrigeren, aber eben noch erträglichen Stand abzusichern, gerade in den körperlich tätigen Berufen geht es ja oft kaum anders. Andere kämen mit deutlich weniger aus als sie einnehmen UND sagen, dass ihnen der Status egal ist, die brauchen dann eben nur eine kleine BU Versicherung. Ein gewisses Minimum abzusichern ist in den meisten Fällen sinnvoll, aber ich denke eben nicht, dass jeder seinen aktuellen Status absichern kann oder muss. Nehme ich 100K im Jahr ein und lache mir langfristige Verpflichtungen für 80K an (Familie, Immos, Konsum, etc), so muss ich die als verantwortungsbewusster Mensch natürlich absichern. Nehme ich 100K ein und habe Verpflichtungen für 20K, reicht eben eine deutlich abgespeckte Version, bzw irgendwann ist es so wenig, dass die EMR und Rücklagen ausreichen.

 

Ich plaidiere gar nicht gegen eine BU Absicherung. Sondern dafür, sich umfänglich Gedanken zu machen, was und in welcher Höhe man genau benötigt. Und da gibt es meiner Meinung nach eben kein Patentrezept. Das hängt von den eigenen Lebenszielen ab.

 

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JS_01
vor 56 Minuten von Pfennigfuchser:

Ich plaidiere gar nicht gegen eine BU Absicherung. Sondern dafür, sich umfänglich Gedanken zu machen, was und in welcher Höhe man genau benötigt. Und da gibt es meiner Meinung nach eben kein Patentrezept. Das hängt von den eigenen Lebenszielen ab.

 

Man sollte sich auch klarmachen, was das ggfs fuer das Umfeld finanziell bedeutet. Grundsicherung gibts erstmal nicht, wenn man in einer Bedarfsgemeinschaft ist. Wenn jemand noch juenger ist und mit einem Partner zusammenwohnt, die Beziehung vielleicht aber noch nicht so gefestigt ist.. weiss nicht ob der sich dann freut, ploetzlich der Alleinunterhalter zu sein. Oder man hat den Erstwohnsitz noch bei den Eltern, weil man nach dem Studium erstmal in einer anderen Stadt einen Job gefunden hat.

Fuer mich war wichtig, nicht auf andere Personen angewiesen zu sein bzw andere Personen zu belasten. Wenn alles gut laeuft, werde ich die BU aber nicht bis zum Endalter behalten.

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Pfennigfuchser
vor 1 Minute von JS_01:

Grundsicherung gibts erstmal nicht, wenn man in einer Bedarfsgemeinschaft ist.

Exakt. Deshalb bis ich auch seit jeher ein Fürsprecher der mind. "kleinen" BU Absicherung, wenn man nicht wohlhabend ist und Familie hat. Das oft vorgebrachte Argument, eine 1000,- Absicherung lohne sich nicht, weil man je genausogut Grundsicherung beziehe könne, zieht halt nur bei Singles.

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MatthiasHelberg
· bearbeitet von MatthiasHelberg

Ich finde, die Diskussion wird konstruktiver. Das ist schön.

 

vor einer Stunde von Pfennigfuchser:

Ich plaidiere gar nicht gegen eine BU Absicherung. Sondern dafür, sich umfänglich Gedanken zu machen, was und in welcher Höhe man genau benötigt. Und da gibt es meiner Meinung nach eben kein Patentrezept. Das hängt von den eigenen Lebenszielen ab.

 

Patentrezepte bringen es oft sowieso nicht. Genau so wenig, wie diese Tipps, 70 / 80 / 90 Prozent vom Netto-EK als BU-Rente abzusichern.

 

Will man nur ein Minimum absichern, sollte man zumindest darauf achten, eine ausreichend hohe und lang laufende Dynamik einzubauen. Bei guten Tarifen kann man der Dynamik beliebig oft widersprechen. Aber ohne Dynamik ist krass.

 

Wenn sich dann mal die Lebensziele, die Ansprüche oder die Umstände ändern und man doch höher abgesichert sein will, kann eine gute Nachversicherungsgarantie (= Erhöhungsoption ohne erneute Gesundheitsfragen) helfen. Manche Nachversicherungsgarantien erweisen sich allerdings als Rohrkrepierer. Also vor dem Abschluss genau hinsehen.

 

Letztlich stellt sich auch die Frage, ob man überhaupt eine vernünftige BU-Absicherung bekommt. Bei vielen Vorerkrankungen wird's schwierig. Wer gerade seine Freiheit zelebriert und entspannt kifft, muss beim BU-Abschluss ebenfalls mit Problemen rechnen.

 

Manchmal ist das Zeitfenster, in dem alles für den BU-Abschluss gut aussieht, recht klein. Dann gilt es, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen und das Thema nicht auf die lange Bank zu schieben.

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