Ramstein April 6, 2024 Ich hatte mir nie Gedanken über eine BU gemacht. Mittlerweile hat sich das Thema erledigt. Wie man oftmals liest, ist bei nicht körperlich Arbeitenden das größte BU-Risiko psychisch bestimmt. Da hilft auch die Betrachtung der bisherigen Gebrechen und Krankheiten wenig bei der Zukunftsabschätzung; vielleicht eher die Familiengeschichte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MatthiasHelberg April 7, 2024 Am 4.4.2024 um 10:50 von Peter90: Bruttoeinkommen: 76.000€ tendenz steigend Rücklagen: 40k in ETF, 15k auf Tagesgeld Moin, ich finde es lobenswert, wenn man in realtiv jungen Jahren schon > 50.000 Euro Rücklagen geschafft hat: Respekt! Bei unseren letzten Leistungsfällen war das in etwa die Größenordnung, was die BU-Versicherer bei Anerkennung der Berufsunfähigkeit in einer Summe an rückwirkenden Leistungen gezahlt haben: Weil als Eintritt der Berufsunfähigkeit oft ein früherer Zeitpunkt akzeptiert wird, als die Betroffenen selbst angenommen haben. Weil oft Behandlungen, Therapien und Reha-Maßnahmen erstmal abgewartet werden, bevor jemand zur Erkenntnis kommt, wohl berufsunfähig zu sein. Weil gute BU-Tarife rückwirkend leisten. Weil es nach einem Jahr BU-Rente bereits die erste Rentenerhöhung gibt. Weil bereits gezahlte Beiträge ab Eintritt der BU zurückgezahlt werden. Ich wünsche wirklich jedem einzelnen, der berufsunfähig wird, dass er möglichst bald wieder gesund wird, Spaß am Leben hat und wieder arbeiten kann. Aber die Realität sieht anders aus: Die meisten bleiben berufsunfähig, bis sie in Altersrente gehen, oder der Vertrag endet. Oder bis sie vorher sterben. Ich sehe auch keinen Zusammenhang mit dem Beruf: Die meisten unserer Kunden sind Akademiker und haben hatten überwiegend Bürojobs. Wir haben nur wenige Leistungsfälle, in denen die Versicherer in der Summe bisher mit unter 100.000 Euro davongekommen sind. Das waren oft kleinere BU-Renten aus limierten BU-Aktionen oder die Kunden hatten mehrere BU-Verträge. Egal, wie hoch oder niedrig die BU-Rente versichert war: Jedem einzelnen hat sie geholfen, über die Runden zu kommen, hat zumindest ihre finanziellen Sorgen gelindert. Vielleicht hilft's dem einen oder anderen, das Thema BU realistischer einzuschätzen ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nyx April 7, 2024 · bearbeitet April 7, 2024 von Nyx vor 21 Stunden von Ramstein: Wie man oftmals liest, ist bei nicht körperlich Arbeitenden das größte BU-Risiko psychisch bestimmt. Da hilft auch die Betrachtung der bisherigen Gebrechen und Krankheiten wenig bei der Zukunftsabschätzung; vielleicht eher die Familiengeschichte. Im Endeffekt ist das immer eine persönliche Risikoeinschätzung, großer Anteil an psychischen BU Fällen hin oder her. Die Datenlage würde ich sowieso zu einem gewissen Teil in Frage stellen: "Unbekannte" & medizinisch größtenteils ignorierte körperliche Erkrankungen wie aus dem Post Covid Kreis landen oft unter "psychisch" (siehe "Somatisierungsstörung"), obwohl es sich dabei nicht um solche handelt. Wie verlässlich dann solche Statistiken sind, insbesondere für Langzeit BU Fälle, ist fraglich. Abgesehen davon kann jeden auch in jungen Jahren eine schwere Autoimmunerkrankung treffen, und dann ist bei schwerer Ausprägung die Frage Bürojob oder nicht völlig egal. Letzlich sichert man sich gegen ein worst-case Risiko ab, das man selbst nicht auffangen kann (außer man ist nahe an FIRE). Vor 5 Jahren kein / reduziertes Einkommen hätten viele hier im Forum wohl keine Furcht, was ist aber mit 10-30+ Jahre oder lebenslang? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Vengar79 April 7, 2024 · bearbeitet April 7, 2024 von Vengar79 Ich finde es interessant, dass auch andere Menschen hier keine BU haben - mit ähnlichen Erwägungen, die bei mir damals zu dieser Entscheidung geführt haben. Ich muss dazu ergänzen, dass ich aktuell, ein paar Jahre später inklusive Jobwechsel und wesentlich höherem Einkommen, doch noch mal über eine BU nachdenke. Dass alle Versicherungsmakler dazu raten, ist für mich kein überzeugendes Argument. Die verdienen daran. Die dummen Unversicherten sind mit angeblich 80 Prozent Anteil natürlich ein attraktiver Markt Es ist eine typisch deutsche Versicherung. Mit Aussagen wie, dass jeder vierte berufsunfähig werde, kann man schön Panik erzeugen. Wieviele davon nur ein paar Jahre Anspruch hätten oder eh schon sehr alt waren, bleibt offen. Das Geschäftsmodell einer Versicherung besteht darin, Prämien zu kassieren und davon so wenig wie möglich auszuzahlen. Im Falle der BU mit der schwammigen Anspruchs-Definiton ist das schon mal problematisch. Ein Zitat der Maklervereinigung Premium Circle: "Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist die einzige Versicherungssparte, in der klar ist, dass so gut wie nichts klar ist." Auch im Rollstuhl kann man noch von zuhause arbeiten, da kriegt man nicht einfach so Geld von der BU. Klar, man kann bzw. sollte bestimmte Bedingungen in seiner BU haben, die Auszahlungen wahrscheinlicher machen, aber das kostet dann natürlich wieder extra. Hinzu kommt der deutsche Sozialstaat, der zumindest ein Leben am Existenzminimum garantiert. Für Menschen mit Bürojob, die keine Kinder haben, auch keine Familie planen und keine Immobilie abbezahlen müssen, ist es schon fraglich, ob sich eine BU lohnt. Mit den gesparten Prämien kann man sich stattdessen ein solides Polster für schlechte Zeiten aufbauen. Andererseits kann man natürlich auch die BU in jungen Jahren nur temporär abschließen und dann kündigen, sobald man anderweitig ausreichend abgesichert ist. Kommt halt auch sehr stark darauf an, wie teuer die BU ist. Ich finde, 100 Euro pro Monat ist schon ziemlich viel Geld. Und damit sichert man dann meist so um die 1.500 Euro pro Monat ab. Naja, das ist für mich im Kontext von Bürgergeld und Erwerbsminderungsrente keine so klare Entscheidung, wie es die ganzen Makler oder auch Finanztip und Co. darstellen. Und wenn man eben keine Familie abzusichern hat, dann stellt man sich fundamentale Fragen wie diese: Falls dauerhafte schwere körperliche Schmerzen (Krebs, Nervenkrankheiten etc.) eine Arbeit unmöglich machen oder ich geistig nicht mehr auf der Höhe bin, was nützt mir dann das höhere Einkommen? Da hat man doch ganz andere Sorgen. Die Anerkennungsquoten liegen insgesamt bei so 60 bis 80 Prozent, wenn ich es richtig im Kopf habe. Manche Anbieter machen keine Angaben (warum nur ...). Neben berechtigten Ablehnungen werden da viele psychische Geschichten dabei sein, die eben nicht klar sind und dann vor Gericht landen. Am besten holt man sich also auch gleich eine gute Rechtsschutzversicherung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MatthiasHelberg April 7, 2024 vor 27 Minuten von Vengar79: Auch im Rollstuhl kann man noch von zuhause arbeiten, da kriegt man nicht einfach so Geld von der BU. Das ist, pardon, ein schönes Beispiel für ein unrealistisches Bild der Ursachen von Berufsunfähigkeit gepaart mit Unwissen, was in einer BU überhaupt versichert ist. Niemand muss im Rollstuhl sitzen, um als berufsunfähig anerkannt zu werden. Psyche und Krebs machen schon mehr als die Hälfte der BU-Ursachen aus. Um im Büro nicht mehr arbeiten zu können, reicht z.B. auch eine Augenkrankheit aus. Mit Post-Covid-19 geht's auch nicht. Für die BU gibt es eine gesetzliche Definition, an der die Versicherer schlecht vorbeikommen: Berufsunfähig ist, wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer nicht mehr ausüben kann. Kann man hier nachlesen -> https://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__172.html "Auf Dauer" heißt in vielen Bedingungswerken "voraussichtlich 6 Monate". "Ganz oder teilweise" lautet in den allermeisten Tarifen "zu mindestens 50%". "Wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war" bedeutet genau das, was da steht: Es geht darum, wie man in gesunden Zeiten gearbeitet hat. Wieviel Stunden Bildschirm-Arbeit, wieviele Telefonate, wieviele Meetings, wieviele Kundenkontakte, Verantwortung für wieviele Mitarbeiter, wieviele Überstunden, wieviele Dienstreisen (wie lange, wohin, welches Verkehrsmittel) usw. Kann man davon höchstens noch die Hälfte, gilt man (ja, etwas vereinfacht) als berufsunfähig. Es geht nicht darum, was man noch könnte, das ginge in Richtung abstrakte Verweisung, die es in aktuellen BU-Tarifen kaum noch gibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus April 7, 2024 vor einer Stunde von Vengar79: Mit den gesparten Prämien kann man sich stattdessen ein solides Polster für schlechte Zeiten aufbauen. Ist halt nur blöd, wenn die schlechten Zeiten schon da sind, noch bevor das solide Polster aufgebaut werden konnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini April 7, 2024 Am 6.4.2024 um 14:55 von McScrooge: Ich habe ein BU. Abgeschlossen zu einer Zeit wo ich keine Rücklagen hatte und daher das Risiko nicht arbeiten zu können absichern musste. Derzeit überlege ich auch, diese BU künftig nicht mehr fortzuführen. Genau so war es bei mir. Habe vor einigen Jahren die BU gekündigt, da meine Rücklagen ausreichen sollten, falls ich berufsunfähig werde. Denn dass ich im BU-Falle noch 30 plus Jahre lebe, sehe ich als unwahrscheinlich an. Kinder stehen dann sicher finanziell auf eigenen Beinen. Verbindlichkeiten habe ich keine mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
McScrooge April 7, 2024 vor 4 Stunden von Nostradamus: Ist halt nur blöd, wenn die schlechten Zeiten schon da sind, noch bevor das solide Polster aufgebaut werden konnte. Ja, und darum würde ich im Zweifel in jungen Jahren zur BU raten. Und dann eben mit Aufbau des finanziellen Polsters diese dann neu bewerten. vor 5 Stunden von Vengar79: Neben berechtigten Ablehnungen werden da viele psychische Geschichten dabei sein, die eben nicht klar sind Das ist leider so und erlebe ich gerade so in meinem beruflichen Umfeld von einem psychisch erkrankten, der auch nicht als berufsunfähig gesehen wird. Ich denke das Thema ist für die meisten Versicherungen ein Bereich, wo sie gutes Geld verdienen können und wo es ganz oft eben zu keiner Leistung kommt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cauchykriterium April 7, 2024 vor 35 Minuten von McScrooge: Ich denke das Thema ist für die meisten Versicherungen ein Bereich, wo sie gutes Geld verdienen können und wo es ganz oft eben zu keiner Leistung kommt. Die Aussage ist mir zu stammtischlastig. Stelle Dir doch einfach mal vor, die Versicherung würde einfach so leisten - wie hoch müssten dann die Prämien für das gesamte Versichertenkollektiv sein? Dieses trägt nämlich erst einmal den Schaden! Erst, wenn die vorsichtig kalkulierten Risikoanteile der Prämien (im Sinne des Kollektivs) nicht mehr ausreichen, zahlt überhaupt der Versicherer aus seiner eigenen Tasche ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MatthiasHelberg April 8, 2024 vor 10 Stunden von McScrooge: Ich denke das Thema ist für die meisten Versicherungen ein Bereich, wo sie gutes Geld verdienen können und wo es ganz oft eben zu keiner Leistung kommt. Würde es bei psychischen Erkrankungen "ganz oft" zu keiner Leistung aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung kommen, wäre die Psyche wohl kaum mit immer größer werdenden Abstand Ursache Nummer 1 für Berufsunfähigkeit. Teilweise machen psychische Erkrankungen bereits 47,5 Prozent der BU-Leistungsfälle aus (Debeka -> https://www.debeka.de/ueberuns/pressemeldungen/2023/psyche-als-hauptursache-fuer-berufsunfaehigkeit-auf-rekordniveau.html). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter90 April 8, 2024 Ich "grätsch" hier mal rein um mich die ganzen Beiträge zu bedanken. Da waren schon sehr viele unterschiedliche Denkanstöße dabei und mit Sicherheit muss man jeden Beitrag nochmal kiritsch beleuchten und für sich bewerten. Allerdings fällt mir die Gewichtung der hier genannte Argumente leider so schwer, dass ich immer noch nicht weiß, wie genau ich herausfinden kann ob eine BU etwas für mich ist. Zwei Fragen: 1. Gibt es vielleicht sowas wie eine Checkliste oder einen Entscheidungsbaum, der mir als Entscheidungshilfe dienen kann? Ich habe einfach das Gefühl zu viele Argumente nicht zu berücksichtigen oder eben nicht gewichten zu können. Vielleicht gibt es in meinem Leben ja ganz klare Argumente für eine BU (z.B. die geplante Selbständigkeit) die weitere Betrachtungen (hoffentlich) überflüssig machen hier ein Beispiel: https://www.bundderversicherten.de/fbfiles/pdf/210830-BdV-Entscheidungsbaum.pdf 2. Wenn nicht, wer kann mir hier denn noch intensiver weiterhelfen? Ein Honorarberater? Nochmal Danke und ganz viele Grüße, Peter Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
McScrooge April 8, 2024 · bearbeitet April 8, 2024 von McScrooge vor 48 Minuten von MatthiasHelberg: Teilweise machen psychische Erkrankungen bereits 47,5 Prozent der BU-Leistungsfälle aus Das mag sein. Die Frage wäre wieviele überhaupt in den Genuss der BU kommen und wieviele eben diese Leistung nicht bekommen. vor 7 Minuten von Peter90: Wenn nicht, wer kann mir hier denn noch intensiver weiterhelfen? Ich würde sagen: Nur du dir selbst. Bewerte Risiko, Kosten und deine persönliche Situation. Du hast hier ja bereits einiges an Input dazu bekommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MatthiasHelberg April 8, 2024 vor 7 Minuten von McScrooge: Die Frage wäre wieviele überhaupt in den Genuss der BU kommen und wieviele eben diese Leistung nicht bekommen. Meinst Du, wieviele versichert werden oder wieviele Leistungsanträge abgelehnt werden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus April 8, 2024 · bearbeitet April 8, 2024 von Nostradamus vor 23 Minuten von Peter90: 2. Wenn nicht, wer kann mir hier denn noch intensiver weiterhelfen? Ein Honorarberater? Das kann wohl eine Option sein. Passiert aber auch bei anderen Versicherungen, dass es da keine glasklare, unabhängige Antwort gibt. Brauche ich eine Risikolebensversicherung, braucht mein Kind eine Kinderinvaliditätsversicherung usw... Bei der BU ist halt auffällig, dass sie prinzipiell von den führenden, unabhängigen Portalen (Finanztip, Finanztest etc.) für sehr sinnvoll gehalten wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MatthiasHelberg April 8, 2024 vor 25 Minuten von Peter90: Vielleicht gibt es in meinem Leben ja ganz klare Argumente für eine BU (z.B. die geplante Selbständigkeit) Der Computer sagt ja. Im Ernst: Wer sich selbstständig macht (außer Handwerker, Künstler, Publizisten, Hebammen und freiberufliche Lehrer, Scheinselbständige) hat spätestens nach 2 Jahren keinen Anspruch mehr auf eine Erwerbsminderungsrente der Deutschen Rentenversicherung. Und man kann diesen Anspruch auch nicht durch Zahlung freiwilliger Beiträge aufrecht erhalten. Nur durch Pflichtbeiträge. Freiberufler in Kammerberufen können immerhin noch über ihr Versorgungswerk abgesichert sein. Das zahlt in aller Regel aber erst, wenn der Beruf vollständig aufgegeben werden musste. Jede Existenzgründung birgt genügend Risiken. Viele kann man nicht absichern. Aber zumindest krank werden (KV) und krank bleiben (BU) kann man absichern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine April 8, 2024 Sinnvolle Fragen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Kann ich mir eine BU leisten und was darf sie kosten? Was passiert wenn mein Einkommen wegfällt? Habe ich Rücklagen und welche Ausgaben stehen dem gegenüber? Wie sieht es aus mit der eigenen Altersvorsorge in dem Fall? Gibt es eine (Teil-)Absicherung über die GRV und/oder Familie? Kann/will ich in der GRV bleiben bei Selbständigkeit? Wie groß ist eine eventuell bestehende Lücke? Wie sollten Leistungszeit und Versicherungszeit idealerweise aussehen? Wenn die Maximalabsicherung zu teuer ist, wo kann ich Abstriche machen? Gerade mit Blick auf die Selbständigkeit dürfte ein höherer Bedarf an Absicherung bestehen, weil die Erwerbsminderungsrente vermutlich entfällt. Gleiches gilt aber auch für die Altersvorsorge und auch die Absicherung im bei längerfristiger Krankheit. BU und Altersvorsorge sind konkurrierende Ziele und Du musst abwägen, wie Du sie priorisierst. Eine hohe BU-Absicherung wird Deine Lebensarbeitszeit erhöhen. Fragen die ich an einen Honorarberater hätte gingen in die Richtung Versicherungszeit und Leistungszeit. Kündigungsmöglichkeiten in höherem Alter? Versicherungskonditionen und Leistungsfähigkeit der Anbieter wird der hoffentlich von alleine auf dem Schirm haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter90 April 8, 2024 · bearbeitet April 8, 2024 von Peter90 vor 28 Minuten von MatthiasHelberg: hat spätestens nach 2 Jahren keinen Anspruch mehr auf eine Erwerbsminderungsrente der Deutschen Rentenversicherung vor 25 Minuten von Sapine: Gerade mit Blick auf die Selbständigkeit dürfte ein höherer Bedarf an Absicherung bestehen, weil die Erwerbsminderungsrente vermutlich entfällt. Ich habe diesen Rechner vom deutschen Institut für Altersvorsorge gefunden: https://www.wie-ist-mein-bu-risiko.de/#start Kurze Rückfrage dazu: wenn ich als normaler Arbeitnehmer berufsunfähig werde (min 50%), bekomme ich dann wirklich die halbe Erwebsminderungsrente bis 67 monatlich ausgezahlt?! Ich habe deshalb ein dem Rechner eine Arbeitsfähigkeit von 4h/Tag angegeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MatthiasHelberg April 8, 2024 vor 1 Minute von Peter90: Kurze Rückfrage dazu: wenn ich als normaler Arbeitnehmer berufsunfähig werde (min 50%), bekomme ich dann wirklich die halbe Erwebsminderungsrente bis 67 monatlich ausgezahlt?! Nein. Bei Berufsunfähigkeit zahlt die Deutschen Rentenversicherung keine Rente. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter90 April 8, 2024 · bearbeitet April 8, 2024 von Peter90 Irgendwie ziemlich verwirrend, wenn die deutsche Rentenversicherung dann schreibt: "Wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeitsfähig sind, soll eine Rente wegen voller Erwerbsminderung Ihr Einkommen ersetzen. Können Sie noch einige Stunden täglich arbeiten, ergänzt die Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung das Einkommen, das Sie selbst noch erzielen." https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Allgemeine-Informationen/Rentenarten-und-Leistungen/Erwerbsminderungsrente/erwerbsminderungsrente_node.html Wann greift denn dann die Erwebsminderungsrente? In welchem Verhältnis steht sie zur BU? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine April 8, 2024 Du musst zwischen Erwerbsminderung und Berufsunfähigkeit unterscheiden. Das ist nicht das gleiche. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar April 8, 2024 @Peter90 Es gibt unterschiedliche Begrifflichkeiten. Es gibt die private BU Rente (100% der Rente bei 50% Berufsunfähigkeit) und es gibt die gesetzliche Erwerbsminderungsrente der GRV bei Erwerbsminderung. Die halbe Erwerbsminderungsrente gibt es, wenn man 3-6h dem Arbeitsmarkt für egal welchen Beruf noch zur Verfügung steht. Die volle Erwerbsminderungsrente gibt es, wenn man dem Arbeitsmarkt in egal welchem Beruf weniger als 3h zur Verfügung steht. Die private BU zielt dagegen nicht auf Arbeitszeiten ab, und auch nicht auf den allgemeinem Arbeitsmarkt, sondern auf die konkrete Ausgestaltung des zuletzt ausgeübten Berufs. Achtung bitte auch: es kann mehr oder weniger Steuer- und/oder Sozialabgabenabzug geben! Sowohl bei der EM-Rente als auch der BU-Rente. Das sind nämlich erstmal alles Brutto-Beträge. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter90 April 8, 2024 Ok, verstehe, vielen Dank. Bedeutet das in der Praxis, dass ein Unfall / eine Krankheit oft beide Renten auslösen kann? Wenn ich Burnout kriege und für berufsunfähig "erklärt" werde, dann kann ich doch auch gleichzeitig Erwerbsminderungsrente beantragen, da ich dem Arbeitsmarkt nicht mehr im vollen Umfang zur Verfügung stehe. Das wäre doch eine Form der Risikoabsicherung die ich berücksichtigen kann / muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MatthiasHelberg April 8, 2024 vor 1 Minute von Peter90: Ok, verstehe, vielen Dank. Bedeutet das in der Praxis, dass ein Unfall / eine Krankheit oft beide Renten auslösen kann? Wenn ich Burnout kriege und für berufsunfähig "erklärt" werde, dann kann ich doch auch gleichzeitig Erwerbsminderungsrente beantragen, da ich dem Arbeitsmarkt nicht mehr im vollen Umfang zur Verfügung stehe. Das wäre doch eine Form der Risikoabsicherung die ich berücksichtigen kann / muss. Es kann alles eintreten: Nur BU, BU + 1/2 EWR, BU + Volle EWR. Mit dem Unterschied: Selbständig nach 2 Jahren: Keine EWR. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nyx April 8, 2024 vor 2 Minuten von Peter90: Ok, verstehe, vielen Dank. Bedeutet das in der Praxis, dass ein Unfall / eine Krankheit oft beide Renten auslösen kann? Wenn ich Burnout kriege und für berufsunfähig "erklärt" werde, dann kann ich doch auch gleichzeitig Erwerbsminderungsrente beantragen, da ich dem Arbeitsmarkt nicht mehr im vollen Umfang zur Verfügung stehe. Das wäre doch eine Form der Risikoabsicherung die ich berücksichtigen kann / muss. Nur wenn der Burnout dich daran hindert jegliche (egal welche) Arbeit auszuführen. Die Beurteilung liegt dann beim Gutachter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar April 8, 2024 · bearbeitet April 8, 2024 von satgar vor 4 Minuten von Peter90: Ok, verstehe, vielen Dank. Bedeutet das in der Praxis, dass ein Unfall / eine Krankheit oft beide Renten auslösen kann? Wenn ich Burnout kriege und für berufsunfähig "erklärt" werde, dann kann ich doch auch gleichzeitig Erwerbsminderungsrente beantragen, da ich dem Arbeitsmarkt nicht mehr im vollen Umfang zur Verfügung stehe. Das wäre doch eine Form der Risikoabsicherung die ich berücksichtigen kann / muss. Klar, es kann sowohl als auch sein. Du kannst dir ja aber mal Statistiken zur EM Rente anschauen. Sie ist bei der GRV auch ziemlich schwer zu bekommen. Es ist die Frage, ob man sich darauf verlassen will. Im Worst-Case-Fall, das beides vorliegt EM+BU, kann man das natürlich so berücksichtigen. Spätestens zur Phase deiner Selbständigkeit, fällt die EM aber weg. Denn die gibt es bei der GRV nur für pflichtversicherte Personen, die sich in der Selbständigkeit dort als Pflichtmitglied versichern. Es mag übrigens auch Leute geben, die als Angestellte neben der privaten BU auch noch eine Unfallversicherung mit Unfall-Rente ab 50% Invalidität(wieder was anderes als BU, ACHTUNG!) haben. Wenn die dann durch einen Unfall nicht mehr arbeiten können, kann es sein, dass... man die volle EWR von der GRV kriegt + die private BU-Rente + die private UV-Rente Und nein, da wird nichts miteinander verrechnet oder abgezogen. Es könnte dann sogar sein, so crazy das klingt, dass man dann mehr Geld zur Verfügung hätte, als wenn man noch arbeiten würde. Aber da muss halt gleichzeitig viel zusammen kommen, dass sowas passieren würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag