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Peter90

Wie herausfinden, ob BU überhaupt notwendig ist?

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Peter90

Hallo zusammen,

 

seit September letzten Jahres beschäftige ich (m, 32, BWL-Büroarbeit) mich "mal-mehr-mal-weniger-stark" mit dem Abschluss einer BU. Ich war bei zwei verschiedenen Beratern und habe auch hier in dem Forum einige Tipps erhalten können. Meine Krankheitshistorie haben ich bei meinen beiden Krankenkassen angefragt und zu Hause gesichtet. Mir ist allerdings aufgefallen, dass ich das Produkt immer noch nicht richtig verstehe... ich schreibe hier einfach mal meine Gedanken, Fragen und Argumente von Freunden und Bekannten auf:

 

1. Aussage Person A: "Ich habe nur eine Unfallversicherung abgeschlossen. Selbst wenn ich einmal berufsunfähig werde, dann zahlt die Versicherung ja auch nur, wenn ich nicht arbeite. Wenn ich mir dann aber einen neuen Job suche, bekomme ich auch keine Leistungen. Ich will ja arbeiten, zu Hause würde mir nur langweilig werden."

 

2. Frage: wenn ich die Tätigkeit versichere, die ich in den letzten 6 Monaten durchgeführt habe (Beispiel Laborleitung) und dann aufgrund eines Unfalls nicht mehr zur Arbeit fahren kann, erhalte ich dann bis zum Ende der Laufzeit meine BU-Rente, auch wenn ich eine Umschulung mache und von zu Hause aus hauptberuflich Unternehmensberatungen durchführe?

 

3. Frage: werde ich berufsunfähig, bin ich doch meist nach spät. einigen Jahren wieder gesund. In dieser Zeit erhalte ich doch eine Lohnfortzahlung und auch weiterhin Krankengeld für die nächsten ~20 Monate. Leben alle Leute auf so großem Fuß, dass sie damit direkt komplett Pleite gehen würden? Und für so einen Fall soll ich 35 Jahre lang monatlich 120€ einzahlen?

 

4. Frage: wie finde ich heraus, ob eine BU wirklich wichtig für mich ist? Ich will das Thema unbedingt dieses Jahr abschließen und mich begründet dafür oder dagegen entscheiden. Ungefähr 80% aller google-Ergebnisse lauten "Das ist die wichtigste aller Versicherungen. Jeder sollte sie haben."

 

Ich bin dankbar für Input. Ganz viele Grüße, Peter

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Cauchykriterium

ad 1: bei gutem Bedingungswerk wird im BU-Fall die Leistung auch dann gezahlt, wenn man nach dem BU-Leistungsfall in einem anderen Berufsfeld arbeitet (vereinfacht gesagt)

ad 2: siehe ad 1

ad 3: in recht vielen Fällen werden BU-Leistungen irgendwann/früher oder später "reaktiviert" - aber was ist, wenn Du nicht zu diesem Personenkreis gehörst?

ad 4: wichtiger sind Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung, aber dann kommt auch schon die BU. Wenn Du das Risiko nicht absichern willst, ist das o.k., aber dann bitte keine Klagen (weder von Dir noch möglichen Kindern, Ehepartnern und Geliebten), dass im Fall der Fälle Bürgergeld nicht reicht.

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Peter90

Hi @Cauchykriterium,

 

Danke dir, das hilft mir schon einmal. Wie würdest du denn an Frage 4 rangehen?

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 6 Minuten von Peter90:

Danke dir, das hilft mir schon einmal. Wie würdest du denn an Frage 4 rangehen?

 

Ich würde mal mit der Frage anfangen, wen du absicherst (familiäre Verpflichtungen?) und dann wie du finanziell aufgestellt bist (Lebensstil/finanzielle Verpflichtungen vs. vorhandenes Vermögen?).

 

Bei mir persönlich ist am Ende herausgekommen, dass ich keine BU will/brauche. Wenn ich alleinverdienender Angestellter, verheiratet mit 5 Kindern und Hund wäre und mir gerade ein Haus gekauft hätte, wäre ich in dieser Frage aber garantiert zu einem anderen Ergebnis gekommen ...

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Peter90
· bearbeitet von Peter90

Vielen Dank!

 

Alter: 32, Single

unbefristetes Arbeitsverhältnis

Bruttoeinkommen: 76.000€ tendenz steigend

Sparrate: 54% -> 2000€ monatlich

Schulden: keine. Auch keine offenen Finanzierungen

Rücklagen: 40k in ETF, 15k auf Tagesgeld

Größere Anschaffungen in den nächsten 5 Jahren: keine

 

Plan für die nächsten Jahre:

- höhere Wahrscheinlichkeit für eine Selbständigkeit (Unternehmensberatung oder Unternehmen gründen)

- irgendwann Lebensgefährtin

- Kinder irgendwann gerne

- Hauskauf ist tendenziell eine zu große Verpflichtung für mich

- Bevorzugt mieten und im worst-case Eigentumswohnung

 

Hilft das so schon? Welche Schlüsse kannst du aus diesen Angaben ziehen? Brauchst du noch mehr Informationen?

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 12 Minuten von Peter90:

Hilft das so schon? Welche Schlüsse kannst du aus diesen Angaben ziehen? Brauchst du noch mehr Informationen?

 

Im Endeffekt ist das ja eine super persönliche Entscheidung, die dir keiner Abnehmen kann. Im Prinzip sprechen bei dir aber m.M.n. einige Faktoren für eine höhere Risikobereitschaft:

  • Single,
  • Mieter,
  • keine Schulden,
  • solide Rücklagen,
  • sehr hohe Sparrate.

 

Die zukünftigen langfristigen Pläne (ggf. Kinderwunsch und Immobilienfinanzierung) würden mich auf Grund der damit einhergehenden Verpflichtung eher dazu verleiten, eine BU abzuschließen.

 

Am Ende musst du entscheiden. Ich sehe es aber durchaus so, dass man als Single mit erheblichen Rücklagen nicht zwingend eine BU abschließen muss. Man darf dann am Ende halt bloß nicht heulen, wenn einen der Worst-Cace doch erwischt und man sehr langfristig berufsunfähig wird und entsprechend große Einschränkungen in seinem Lebensstil erfährt. ;)

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Kastor
· bearbeitet von Kastor
vor 13 Minuten von s1lv3r:

Die zukünftigen langfristigen Pläne (ggf. Kinderwunsch und Immobilienfinanzierung) würden mich auf Grund der damit einhergehenden Verpflichtung eher dazu verleiten, eine BU abzuschließen.

Zustimmung. :thumbsup:

Auch zur Meinung von @Cauchykriterium:thumbsup:

 

@Peter90: Ich verstehe nicht, was dich zögern lässt. Folgendes ist m.E. ebenso ein Indiz für den Abschluss einer BU.

vor 25 Minuten von Peter90:

höhere Wahrscheinlichkeit für eine Selbständigkeit (Unternehmensberatung oder Unternehmen gründen)

 

Fakt 1: Dein jetziger Gesundheitszustand ist dir bekannt.

Fakt 2: Dein kommender ist unbekannt. Man kann aber keine brennenden Häuser versichern.

Fakt 3: Es ist gerade nicht so, dass eine Berufsunfähigkeit i.S.d. Versicherungsbedingen endet, so wie du in folgendem Satz zusammengefasst hast.

vor 49 Minuten von Peter90:

werde ich berufsunfähig, bin ich doch meist nach spät. einigen Jahren wieder gesund

 

Anregung 1: Sprich mit einem spezialisierten Makler. Die Versicherungsbedingungen (AN, Selbständiger) und insbesondere die Möglichkeiten zur Nachversicherung müssen zu deinen Lebensumständen passen.

Anregung 2: Du bist in der GKV? Falls du dir den Aufschlag für eine AU-Klausel sparen möchtest, könntest du dir überlegen, ob du stattdessen ein Krankentagegeld abschließt.

Anregung 3: Man muss eine BU-Versicherung nicht bis zum Ende durchlaufen lassen. Es handelt sich um eine Worst-Case-Absicherung. Falls mit 50 deine Rücklagen zehnmal so hoch und deine Schulden genauso niedrig sind, kann man die Leistungen immer noch reduzieren.

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Nachdenklich
vor einer Stunde von Kastor:

Anregung 3: Man muss eine BU-Versicherung nicht bis zum Ende durchlaufen lassen. Es handelt sich um eine Worst-Case-Absicherung. Falls mit 50 deine Rücklagen zehnmal so hoch und deine Schulden genauso niedrig sind, kann man die Leistungen immer noch reduzieren.

Aus der Sicht eines Aktionärs, in dessen Portfolio (auch) Versicherungsaktien liegen, gefällt mir diese Anregung ganz besonders.

Versicherungskunden, die die Prämien zu den Zeiten zahlen, zu denen die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos gering sind und dann die Versicherung auflösen, bevor die Eintrittswahrscheinlichkeit ansteigt, mag ich als Aktionär besonders gerne.

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Kastor
vor 36 Minuten von Nachdenklich:

Aus der Sicht eines Aktionärs, in dessen Portfolio (auch) Versicherungsaktien liegen, gefällt mir diese Anregung ganz besonders.
Versicherungskunden, die die Prämien zu den Zeiten zahlen, zu denen die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos gering sind und dann die Versicherung auflösen, bevor die Eintrittswahrscheinlichkeit ansteigt, mag ich als Aktionär besonders gerne.

Ich bin mir sicher, du weißt, warum ich es so geschrieben habe: Eine Überversorgung ist nicht notwendig, aber individuell unterschiedlich. Genauso kann der Fall eintreten, dass für die Individual- und Familienabsicherung Nachversicherungsoptionen gezogen werden sollten. Vielleicht möchte der OP zu Beginn der Selbständigkeit - bei dann hervorragender Gesundheit - in die PKV wechseln?

 

Um eine Leistungsreduktion umzusetzen, gibt es mehrere Optionen: Leistungsdynamik reduzieren/kündigen, Höhe reduzieren, Dynamik aussetzen.

Im Übrigen mag ich als Beitragszahler VVaGs und als Aktionär den CY der Allianz.

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odensee
vor 1 Stunde von Nachdenklich:

Aus der Sicht eines Aktionärs, in dessen Portfolio (auch) Versicherungsaktien liegen, gefällt mir diese Anregung ganz besonders.

Versicherungskunden, die die Prämien zu den Zeiten zahlen, zu denen die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos gering sind und dann die Versicherung auflösen, bevor die Eintrittswahrscheinlichkeit ansteigt, mag ich als Aktionär besonders gerne.

Die BU-Versicherung ist, wie die meisten Versicherungen, eine Risikoversicherung(*). Viele (aber sicher nicht alle) verstehen unter Risiko das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenhöhe. Die Eintrittswahrscheinlichkeit nimmt mit dem Alter zu, die Schadenhöhe in aller Regel aber ab. Man muss halt individuell schauen, an welcher Stelle der Matrix man sich befindet.

 

(*) Von, aus meiner Sicht unsinnigen, Varianten, die noch eine "Sparkomponente" enthalten, mal abgesehen.

 

(Disclaimer: weder verdiene ich Geld mit dem Verkauf von Versicherungsprodukten, noch hatte ich je eine BU-Versicherung für mich abgeschlossen)

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Anja Terchova
vor 5 Stunden von Cauchykriterium:

ad 1: bei gutem Bedingungswerk wird im BU-Fall die Leistung auch dann gezahlt, wenn man nach dem BU-Leistungsfall in einem anderen Berufsfeld arbeitet (vereinfacht gesagt)

 

Aber nur wenn man durch den Wechsel in ein anderes Berufsfeld dann nennenswert weniger verdient als im bisherigen Berufsfeld, dann wird der Verlust ausgeglichen.

Davon können vorallem vorallem Leute in körperlich anstrengenden Berufen wie z.B. Gleis- und Straßenbauer profitieren, die nur bedingt weiterqualifizierbar sind, aber in weniger körperlich belastenden Branchen dann eben deutlich weniger verdienen.

Aber in den körperlich weniger belastender Berufsfeldern sind die Einkommensverluste durch deutlich geringer, oder man kann durch Umqualifizierung vielleicht sogar sein Einkommen erhöhen.

 

vor 5 Stunden von s1lv3r:

Bei mir persönlich ist am Ende herausgekommen, dass ich keine BU will/brauche. Wenn ich alleinverdienender Angestellter, verheiratet mit 5 Kindern und Hund wäre und mir gerade ein Haus gekauft hätte, wäre ich in dieser Frage aber garantiert zu einem anderen Ergebnis gekommen ...

Sehe ich auch so, Berufsunfähigkeitsversicherung ist wichtig um Immobilieneigentum im Falle der Berufsunfähigkeit für die Kinder erhalten zu können. Ansonsten lohnt es sich meist nur vorallem wenn man in einem körperlich anstrengenden Beruf tätig ist.

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odensee
vor 2 Minuten von Anja Terchova:

Aber nur wenn man durch den Wechsel in ein anderes Berufsfeld dann nennenswert weniger verdient als im bisherigen Berufsfeld, dann wird der Verlust ausgeglichen.

Das ist Unsinn.

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Sapine

Für mich hängt der Bedarf nach einer BU auch davon ab, ob im Notfall der Partner/die Familie nennenswert unterstützen können und wollen. Daneben ist auch wichtig welches sonstiges Vermögen vorhanden ist. Wenn also in einer stabilen Partnerschaft einer der Hauptverdiener ist, reicht es meiner Meinung nach oft aus, dessen Einkommen teilweise abzusichern. Natürlich kann es einem dann passieren, dass eine Scheidung ins Haus steht und die vermeintliche Absicherung ins Leere läuft. Am höchsten ist der Bedarf beim Alleinverdiener mit Immobilienkredit und Familie. Die Absicherung macht aber auch für Alleinstehende ohne enge Familienbindung Sinn. 

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Anja Terchova
vor 46 Minuten von Sapine:

Die Absicherung macht aber auch für Alleinstehende ohne enge Familienbindung Sinn. 

In so Konstellationen wo jemand einen körperlich anstrengenden aber hoch bezahlten Beruf hat, kann es durchaus Sinn machen. Wenn dann ein Gleis- oder Strassenbauer der seine 52K verdient zum Taxifahrer oder Möbelverkäufer umschulen muss und auf 32K zurückfällt ist es schon gut wenn die fehlenden 20K dann durch die Berufsunfähigkeitsversicherung ausgeglichen würden.

Denn wenn er noch als Taxifahrer oder Möbelverkäufer arbeiteten kann, dann kann er auch seine Freizeit noch einigermassen geniessen. Und dann ist mehr Geld immer gut.

Aber wenn jemand einen Bürojob hat ist es schonmal viel unwahrscheinicher überhaupt berufsunfähig zu werden. Und für den Fall das des doch passiert, dann ist man leider in der Regel ohnehin so stark körperlich eingeschränkt, das man das Geld eh nicht mehr sinnvoll nutzen kann.
 

Sonder da geht es dann nur noch um die Absicherung der Familie.

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odensee

@Anja Terchova kann es sein, dass du von BU-Versicherungen noch weniger Ahnung hast als von Pflegeheimen?

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 9 Stunden von Peter90:

1. Aussage Person A: "Ich habe nur eine Unfallversicherung abgeschlossen. Selbst wenn ich einmal berufsunfähig werde, dann zahlt die Versicherung ja auch nur, wenn ich nicht arbeite. Wenn ich mir dann aber einen neuen Job suche, bekomme ich auch keine Leistungen. Ich will ja arbeiten, zu Hause würde mir nur langweilig werden."

Ich verstehe das Sinn nicht. Man kann durchaus so krank werden dass man einfach gar nichts mehr arbeiten kann, auch nicht als Taxifahrer. Was macht man dann?

 

Zur Frage "Unfallversicherung" bzw. "Braucht man als Büromensch eine BU?":

Zitat

Die häufigsten Gründe für eine Berufsunfähigkeit sind laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft:

Psychische Erkrankungen (31 %)

Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats (24 %)

Krebserkrankungen und andere bösartige Geschwülste (15 %)

Unfallverletzungen (9 %)

Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems (7 %)

Jetzt mal nachdenken was davon einem Büromenschen nicht passieren kann. Anmerkung: Rückenschmerzen == Erkrankungen Skelett/Bewegungsapparat.

 

Wenn man auf die BU willentlich verzichtet, obwohl man eine bekommen würde und sich leisten kann, dann gibt es IMHO auch keinen Grund für eine Unfallversicherung. Man akzeptiert ja schon dass 91% aller Berufsunfähigkeiten nicht versichert sind, dann braucht man die restlichen 9% durch Unfall auch nicht mehr extra versichern.

vor 1 Stunde von Anja Terchova:

Wenn dann ein Gleis- oder Strassenbauer der seine 52K verdient zum Taxifahrer oder Möbelverkäufer umschulen muss und auf 32K zurückfällt ist es schon gut wenn die fehlenden 20K dann durch die Berufsunfähigkeitsversicherung ausgeglichen würden.

Der Stahlwerkarbeiter bekommt einfach von vornherein gar keine BU bzw nur so teuer dass er keine abschließt.

 

Meine Meinung: Jeder kann das Risiko eingehen das er möchte. Aber eine BU ist im Vergleich zur Unfallversicherung wie ein Ferrari zum 50cc Roller. Und wer sich bei seiner Absicherung seiner Arbeitsfähigkeit ausschließlich auf den Staat hofft, der sollte sich den Konsequenzen bewusst sein, insb. wenn der deutsche Sozialstaat mal in der zukunft wieder rückwärts geht... Als Single mit 1500 netto Einkommen würde ich auch keine BU machen, als alleinverdienender gut bezahlter Familienvater mit Immobiliendarlehen schaut die Sache anders aus...

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hiviq
· bearbeitet von hiviq

Warum die Leute immer meinen Belastungen sind immer nur körperlich. Klar, wenn die Person nur Kugelschreiber im Büro zusammenbaut - einverstanden. Aber heutige White Collar Jobs in höheren Gehaltsklassen (und nur da lohnt sich die Statusversicherungen) sind mehrheitlich kein Zuckerschlecken. Sondern geistig fordernd. Da ist man Abends platt. Da reichen schon diverse kognitive/psychische Einschränkungen und dann war es das mit dem hohen 5-6 stelligen Jahresgehalt.

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Anja Terchova

Aber bei einer Berufsunfähigkeistsversicherung sind die Leistungen ja auch begrenzt.

Auch wenn jemand wegen psychischer Probleme ins Mittlere Management absteigt und auf so 65-75% Teilzeit geht, verdient man wahrscheinlich immer noch soviel das man keine Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt.

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DNA

Meine Güte @Anja Terchova, liest du eigentlich auch mal Antworten auf deinen Blödsinn den du schreibst? Verstehst du, wenn jemand schreibt, dass es falsch ist was du behauptest? Reflektierst du dann auch mal? Du hast jetzt noch zwei weitere Male geschrieben dass man bei der BU nur das Einkommensdelta als Versicherungsleistung bekommt. Kannst du dafür Quellen liefern?

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Dargobar
· bearbeitet von Dargobar

Zum Thema „geschenk an die aktionäre, wenn man BU abschließt und irgendwann älter wieder kündigt „

 

Ich als Kunde, der seine BU mit 25 abgeschlossen und mit 44 wieder gekündigt hat, sehe das anders.

 

Versicherungen haben immer marge für den Anbieter (also eintrittswahrscheinlichkeit x schadenssumme x Aufschlag für versicherer = beitrag) Daher sollte man nur Dinge versichern, deren Schadensfall für einen persönlich eine finanzielle Katastrophe wäre. Das war in jungen jahren der fall (top einkommen, kaum rücklagen). Auch wusste ich damals nicht sicher, wie sich insgesamt alles mit Karriere und Geldbedarf (Familie etc) entwickeln würde. Also hab ich mich gesund und jung zu akzeptabler rate versichert.
 

Jetzt hatte ich glück, karriere lief super, rücklagen sind krass gestiegen, gesund geblieben und Geldbedarf hält sich immer noch in grenzen. Eine heutige BU wäre unschön, aber keine Katastrophe mehr => ich lasse mir 2k€ für BU Kündigung auszahlen und spare die rate, beides geht ins depot.

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Rotenstein

@Peter90

Ob jemand eine BU braucht, ist eine individuelle Frage und hängt von objektiven (Beruf, Einkommen, Schulden, Familie) und subjektiven Gegebenheiten (Risikobereitschaft) ab. Ein Problem kann sein, dass sich diese über die Zeit ändern. 

 

Generell habe ich den Eindruck, dass eine BU teuer für diejenigen ist, die sie brauchen (manuelle Tätigkeit mit tatsächlichen Risiken; geringeres Einkommen) - weswegen sie dann häufig keine abschliessen, und billig für diejenigen, die sie eigentlich gar nicht brauchen (Bürojob ohne Risiken; höheres Einkommen, das eigentlich dafür sorgen sollte, dann, wenn die meisten BU-Fälle auftreten, bereits finanziell unabhängig zu sein). 

 

Persönlich bin ich froh, nie eine BU abgeschlossen zu haben. Seit einiger Zeit habe ich auch so viel angespart, dass mich nichts mehr aus der Bahn werfen kann. Meine folgenden Überlegungen treffen aber nur für mich zu und mögen nicht universell gültig sein. 

 

Aus meiner Perspektive ist es schwer vorstellbar, wozu eine BU für Beschäftigte dienen sollte, die entweder von vornherein einer Bürotätigkeit nachgehen oder dies im Zweifelsfall tun könnten. Krankheiten sind entweder vorübergehend, dann bezahlen andere Kostenträger. Oder aber sie dauern länger an, dann aber muss man sich ohnehin auf die neue Situation einstellen und eben eine andere Tätigkeit übernehmen. Warum sollte man dazu nicht bereit sein? Welchen Vorteil soll es bringen, zu Hause herumzusitzen? Ich würde immer arbeiten wollen, wenn das irgend möglich ist.

 

Wenn man dagegen physisch gar nicht mehr arbeiten kann, dann hilft einem die BU auch nicht wirklich, denn die Situation ist dann ohnehin furchtbar - der in Deutschland vorherrschende Glaube, man könnte sich gegen solche Schicksalsschläge "absichern", geht fehl. Man braucht dann auch keinen höheren Lebensstandard mehr, etwa für Reisen etc., und das basale Auskommen sichert ohnehin der Sozialstaat. Die Kosten für die Gesundheitsversorgung und Langzeitpflege sind in solchen Fällen meistens so hoch, dass sie eine BU weit übersteigen und man ohnehin abhängig vom Sozialstaat wird; man wird dann auch immer wieder bürokratische und organisatorische Probleme (etwa mit einer Kostenübernahme) haben, ob man nun eine BU hat oder nicht. Ehepartner oder Kinder müssen in einer solchen Situation auch ohnehin lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, egal ob eine BU zahlt oder nicht. 

 

Ein weiterer Aspekt ist, dass die meisten BUs aufgrund "psychischer Erkrankungen" erfolgen ("Burn out" und andere Modediagnosen, und nur selten etwa tatsächliche, objektivierbare psychiatrische Krankheitsbilder), und da sind halt auch viele Leute unterwegs, die den bequemen Weg gehen wollen und keine Lust mehr haben zu arbeiten. Ich wollte diesen Weg nie gehen und bin froh, diese Leute nicht mitfinanzieren zu müssen; man drückt über den Sozialstaat schon genug für alle möglichen Faulenzer ab. Das ist im übrigen weder gut für die Fleissigen noch für die Faulenzer. 

 

Nun, das ist meine persönliche Perspektive. Hier im Forum dürften viele Leute unterwegs, die ein Eigeninteresse daran haben, BU-Versicherungen als absolut notwendig darzustellen, weil sie eben diese Versicherungen verkaufen. 

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Nachdenklich

@Rotenstein

Ich teile Deine Perspektive in vielen Punkten.

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 55 Minuten von Rotenstein:

Wenn man dagegen physisch gar nicht mehr arbeiten kann, dann hilft einem die BU auch nicht wirklich, denn die Situation ist dann ohnehin furchtbar - der in Deutschland vorherrschende Glaube, man könnte sich gegen solche Schicksalsschläge "absichern", geht fehl. Man braucht dann auch keinen höheren Lebensstandard mehr, etwa für Reisen etc., und das basale Auskommen sichert ohnehin der Sozialstaat.

 

Irgendwie klingst du hier sehr nach @Anja Terchova. :rolleyes:

 

Auf die Gleichsetzung von psychischen Erkrankungen mit Faulenzerei und die Verwendung von Anführungszeichen gehe ich besser nicht ein.

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Nyx
Am 4.4.2024 um 17:50 von odensee:

@Anja Terchova kann es sein, dass du von BU-Versicherungen noch weniger Ahnung hast als von Pflegeheimen?

Und zur BU führenden Krankheiten.

vor einer Stunde von Rotenstein:

@Peter90

(Bürojob ohne Risiken [...]

Völliger Unfug, wird dir jeder mit einer nur annähernd in Richtung BU gehenden Erkrankung berichten.

 

Nachdem ich den Rest gelesen habe: Troll oder woher kommt der pure Hass?

Ich hoffe, dass du nicht selbst einmal in diese Lage kommst, weil mit dieser Einstellung wird es ganz schwer.

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McScrooge
vor 4 Stunden von Rotenstein:

Ob jemand eine BU braucht, ist eine individuelle Frage und hängt von objektiven (Beruf, Einkommen, Schulden, Familie) und subjektiven Gegebenheiten (Risikobereitschaft) ab. Ein Problem kann sein, dass sich diese über die Zeit ändern. 

Das ist sicherlich so.

Ich habe ein BU. Abgeschlossen zu einer Zeit wo ich keine Rücklagen hatte und daher das Risiko nicht arbeiten zu können absichern musste.

Derzeit überlege ich auch, diese BU künftig nicht mehr fortzuführen.

Denn wenn ich nun berufsunfähig würde, habe ich genug Rücklagen um klar zu kommen.

Warum dann also noch eine Beitragsprämie zahlen.

Jeder muss für sich eben das Risiko bewerten. Pauschal antworten ist da immer schwer.

vor 4 Stunden von Dargobar:

Jetzt hatte ich glück, karriere lief super, rücklagen sind krass gestiegen, gesund geblieben und Geldbedarf hält sich immer noch in grenzen. Eine heutige BU wäre unschön, aber keine Katastrophe mehr

So sehe ich es mittlerweile auch.

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