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Rick_q

Wie funktionieren Depotüberträge ?

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Rick_q
· bearbeitet von Rick_q

Hallo zusammen,

Ich habe am 21.3 bei DKB ein Wertpapier zum Depotübertrag zum einen anderen Broker online angestoßen. Ich dachte es wäre alles automatisiert und in 2-3 Tage in das Papier beim anderen Broker. 

Heute bekomme ich von DKB Email:

"Bitte beachten Sie, dass die Ausbuchung Ihrer Wertpapiere etwas Zeit in Anspruch nimmt. Dabei hängt die Bearbeitungsdauer nicht nur von der DKB AG ab, sondern auch von der Mitwirkung des Empfängerinstituts und der Lagerstellen der Wertpapiere. Mitunter sind noch weitere Stellen in den Übertragungsprozess eingebunden."

Was genau passiert da im Hintergrund und wird da manuell eingegriffen oder läuft alles automatisch ab?

 

Vielen Dank

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Na ja. Ein Mitarbeiter Deiner bisherigen Depotbank geht in den Tresor und holt Deine Wertpapiere. Dann wird ein berittener Bote losgeschickt, der Deine Wertpapiere zur neuen Depotbank bringt. Je nachdem, wie weit die neue Depotbank entfernt ist, kann das ein paar Tage dauern. Bei der neuen Depotbank werden Deine Wertpapiere in den Tresor eingelagert und Deinem Depot zugeordnet.

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Belgien

Ausgehende Depotüberträge werden nur von manchen Banken (z.B. ING und Consors) digital wie Überweisungen automatisch verarbeitet. Bei diesen Banken beauftragte Depotüberträge sind dann innerhalb von 1-3 Tagen bei der Empfängerbank. Bei den meisten Banken ist ein Depotübertrag allerdings noch ein rein manueller Vorgang, der längere Zeit benötigt (die tatsächliche Dauer ist sehr schwankend, zwischen einer Woche und mehreren Monaten, auch wenn die BaFin drei Wochen als Obergrenze fordert, halten sich manche Banken nicht daran).

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Rick_q
vor 26 Minuten von Belgien:

Ausgehende Depotüberträge werden nur von manchen Banken (z.B. ING und Consors) digital wie Überweisungen automatisch verarbeitet. Bei diesen Banken beauftragte Depotüberträge sind dann innerhalb von 1-3 Tagen bei der Empfängerbank.

Das witzige ist, dass ich zur ING das Papier übertragen will :lol:

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DennyK
vor einer Stunde von Rick_q:

Das witzige ist, dass ich zur ING das Papier übertragen will :lol:

Was ist daran das witzige? 
Du willst von DKB zur ING übertragen, da hängt der Großteil von der abgebenden Bank ab. Überträge zwischen Consorsbank/ING/Flatex laufen z.B. vollkommen automatisiert ab, weshalb es nur ein paar Tage dauert. Aber wenn die DKB länger braucht bringt es dir auch nichts das die ING selbst sehr gute und automatisierte Prozesse hat.

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Rick_q
vor 2 Minuten von DennyK:

Was ist daran das witzige? 
Du willst von DKB zur ING übertragen, da hängt der Großteil von der abgebenden Bank ab. Überträge zwischen Consorsbank/ING/Flatex laufen z.B. vollkommen automatisiert ab, weshalb es nur ein paar Tage dauert. Aber wenn die DKB länger braucht bringt es dir auch nichts das die ING selbst sehr gute und automatisierte Prozesse hat.

Da ich bei DKB keine Formulare ausgefüllt habe, sondern alles online abgewickelt habe, gehe/ging ich davon aus, dass die Prozesse auch automatisch laufen müssten.

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stagflation

Du meinst, so wie beim Bafög?

Zitat

Digitale Bafög-Anträge müssen von Ämtern ausgedruckt werden

 

Die Bafög-Ämter benötigen offenbar sogar extra Personal zum Drucken der digitalen Anträge. Hinzu kommt Papiermangel bei der vermeintlichen Digitalisierung.

Quelle

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Rick_q

Heute ist das Papier angekommen, 5 Werktage, wohl doch ohne berittenen Boten ;)

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MonacoFranzl

Ein Übertrag von Wertpapieren bedarf auch einer Gegeninstruktion. Das ist nicht wie bei einer Überweisung ein einseitiger Auftrag. 

 

Die abgebende Bank informiert die aufnehmende Bank über den Übertragungswunsch, idealerweise mit allen Daten des Empfängers (Name, interne Filialnummer, Depotnummer, etc.). Die aufnehmende Bank prüft, ob sie den Kunden so kennt und stimmt mit der abgebenden Bank die Lieferwege (involvierte Lagerstellen) ab. Entsprechend der Lieferwege instruiert die abgebende Bank ihre Lagerstelle zu liefern und die aufnehmende Bank instruiert ihre Lagerstelle zu erhalten. Die gegebenen Instruktionen müssen übereinstimmend sein. Die Lagerstellen veranlassen dann das Clearing/Übertragung. Wann die abgebende Bank ausbucht ist ihre Sache (idealerweise schon mit Auftragsannahme), die aufnehmende Bank wird erst buchen, wenn die Wertpapiere auch tatsächlich da sind. 

 

Bei manchen Lieferwegen ist aufgrund weniger involvierte Beteiligten die Sache schneller erledigt, bei manchen Lieferwegen bedarf es mehrerer Beteiligten in der Lieferkette. Auch ist es davon abhängig ob das Clearing erst an der letzten Stelle irgendwo beim Zentralverwahrer stattfindet oder irgendwo weiter oben im Lieferweg bei einem Institut inhouse. 

Und wenn Kundendaten nur unvollständig, uneindeutig oder bei der falschen Stelle ( z. B. Filiale) eingekippt werden, bedarf es noch weiterer mündlicher/schriftlicher klärender Absprachen. 

 

Übrigens kann man Wertpapiere auch nicht nur übertragen, sondern auch andersherum einziehen lassen. 

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Rick_q

@MonacoFranzl vielen Dank für die ausführliche Prozessdarstellung. 

Wenn man keine Formulare ausfüllt, passiert es alles automatisiert oder muss an irgendwelchen Stellen manuell eingegriffen werden? (wenn Kundendaten vollständig sind)

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MonacoFranzl

Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten an Medienbrüchen wo der automatisierte Prozess ins Stocken geraten kann ...

- Erfassung bei der abgebenden Bank

- ggf. Kommunikation/Klärungsbedarfe mit dem Kunden seitens abgebender Bank 

- ggf. Vorabausbuchung seitens abgebender Bank

- Übertrag ins Vorgangserfassungssystem der abgebenden Bank

- Übertrag ins Abwicklungssystem der abgebenden Bank

- Übertrag der Instruktion ins Clearingsystem seitens der abgebenden Bank (ggf. über Zwischenverwahrer)

- Verarbeitung/Bestätigung seitens Clearingsystem

- Finale Ausbuchung seitens abgebender Bank

- Kommunikation zwischen abgebender und aufnehmender Bank bzgl. Lieferwegen pro Wertpapier

- ggf. Kommunikation/Klärungsbedarfe mit dem Kunden seitens aufnehmender Bank 

- Übertrag ins Vorgangserfassungssystem der aufnehmenden Bank

- Übertrag ins Abwicklungssystem der aufnehmenden Bank

- Übertrag der Instruktion ins Clearingsystem seitens der aufnehmenden Bank (ggf. über Zwischenverwahrer)

- Verarbeitung/Bestätigung seitens Clearingsystem

- Einbuchung seitens aufnehmender Bank

 

... im Idealfall liegen auf beiden Seiten alle Informationen möglichst frühzeitig und vollständig vor, können elektronisch ausgetauscht und verarbeitet werden, ohne tägliche Cut-off-Zeiten zu verpassen ... und alles könnte innerhalb von 1-3 Tagen erledigt werden.

 

Neben dem Übertrag der Wertpapiere müssen dann sehr ähnlich kleinschrittig parallel die Steuerdaten übertragen werden ... aber auch hier läuft mittlerweile sehr viel automatisiert, sofern alle notwendigen Daten auf beiden Seiten vorhanden sind.

 

Wenn die steuerliche Thematik kein Thema ist und die Positionen liquide handelbar sind, dann ist meiner Meinung nach Verkauf, Geldüberweisung und Neukauf die schnellste Option Positionen von einer Bank zu einer anderen zu übertragen.  

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