Gast240713 22. März vor 5 Stunden von Hicks&Hudson: Ab 1979. Das Umschalten zwischen "linear" und "log" illustriert eindrucksvoll die oben erwähnte geheimnisvolle multiplikative Natur der Renditen. Als Laie komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Walter White 22. März vor 2 Stunden von stagflation: Danke! Die rote Kurve ist der völlige Wahnsinn. Danke dir dafür. Daher hatte ich in Vergangenheit nie verstanden, warum gerade Neulinge, aber auch viele Investoren in sämtlichen Foren die USA weniger mehr gewichten wollten. Aber lass sie mal alle den neuen (unwichtigen, denn nur auferlegt für ängstliche anti USA Investoren, die müssen ja auch bedient werden), exUSA ETF investieren, ich lach mich schlapp. Gegen die USA zu wetten ist ungefähr so als ein deutsches Betriebssystem zu installieren, eine europäische Suchmachiene in sein Fairphone zu installieren, Fritz Cola seinen Gästen anzubieten, deine Freunde zum Essen zum Nordsee einzuladen, alles bei otto.de zu bestellen, sich bei wer kennt wen anzumelden, BicMacs selber zu grillen, keine Visa oder Mastercard zu besitzen, Signal anstelle WhatsApp zu nutzen, ZDF Mediathek anstelle Netflix und Disney nutzen, Intel, American Express, Uber, Pfiter, Dell, Texas Instruments, .......was kann gegen diese Waffen schon ein winziges Unternehmen ausrichten namens Mercedes Benz!?!. Ich stelle mir gerade eine Welt vor in der kein google existiert, alle nach 2000 geborenen, meine Tochter inbegriffen, würden hoffnungslos in der Welt rum irren, nicht rechnen können weil unnötig denn der Taschenrechner macht ja alles, nicht richtig streiten und diskutieren können, und ich denke das sie auch das Atmen einstellen würden, hätte ihnen eine App dies nicht wiederholt gesagt es zu tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Goldmarie92 22. März vor 3 Stunden von Glory_Days: Nicht nur, die Implikationen einer multiplikativen Dynamik sind wesentlich weitreichender. Jetzt haut es mich glatt vom Hocker, habe gerade in das pdf mit den vielen schönen mathematischen Gleichungen geschlunzt. Respekt, ich hab zwar vor kurzem mein technisches Studium erst abgeschlossen und Mathe war ein grosser Teil davon. Da muss ich mich erstmal reindenken und verstehen inwieweit dies auf die Börse anwendbar ist. So eine Ausführung habe ich bisher in keinem Börsenforum gefunden…. Eine klitzekleine Frage: Weshalb glaubst du kann man exponentielle Prozesse auf die Börse übertragen, wo soll das möglich sein? Gegebenenfalls bei kleinen Firmen, welche ihren Umsatz / Gewinn in den Anfängerjahren exponentiell steigern, anstatt schnöde 7% wie bei Dividendenaktien oder etablierten Firmen wie z.b. Pepsico? Gerne auch per boardmail Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 23. März · bearbeitet 23. März von stagflation In der Natur und im Leben gibt es verschiedene Arten von Wachstums- und Zerfalls-Vorgängen. Zwei davon sind besonders wichtig und häufig: Der Zuwachs (die Abnahme) pro Zeiteinheit ist konstant. Es ergeben sich lineare Funktionen. Beispiele: ein Kind erhält jede Woche 1 Euro Taschengeld - wie viel Geld hat es nach n Wochen? Man hat einen Korb mit 10 Äpfeln und man isst jeden Tag einen - wie viele Äpfel sind ab Tag x noch da? Ein Auto fährt mit 100 km/h - wie weit ist man nach x Stunden gekommen? Der Zuwachs (die Abnahme) pro Zeiteinheit ist proportional zu dem, was da ist. Es ergeben sich e-Funktionen. Beispiele: Wachstum von Seerosen: die Anzahl verdoppelt sich jeden Tag - wie viele Seerosen gibt es nach n Tagen? Radioaktiver Zerfall: pro Jahr zerfällt die Hälfte der Atomkerne - wie stark ist die Strahlung nach n Jahren? Die Anzahl der Bakterien, die einen faulenden Apfel befallen hat, verdoppelt sich jede Stunde - wie viele Bakterien gibt es nach n Stunden? Exponentiell verlaufende Prozesse sind also nichts Besonders, sondern sie sind allgegenwärtig. Unglücklicherweise sind unsere Gehirne nicht dafür gemacht, exponentielle Verläufe zu verstehen. Deswegen staunen wir häufig über die Ergebnisse. Oder, wie es ein Professor von mir mal formulierte: "eines der größten Probleme auf dieser Welt ist, dass die Menschen die e-Funktion nicht verstehen." Im Finanzbereich ergeben sich exponentielle Prozesse automatisch durch den Zins. Man möchte eine Entlohnung haben, die proportional zur Höhe des verliehenen (oder investierten) Geldes ist. Das ist der obige Fall 2. Für das Kapital ergibt sich automatisch eine e-Funktion. Genauso ist es auch bei Unternehmen: Geldgeber erwarten eine Gewinnbeteiligung, die proportional zur Höhe des investierten Geldes ist. Wenn man doppelt so viel Kapital investiert, will man doppelt so viel Belohnung haben. Auch hier ergibt sich eine e-Funktion. Wenn man den Investoren sagen würde: Du bekommst am Ende des Jahres 100 € Belohnung, ganz egal wie viel du investiert hast, würde jeder Investor nur einen Euro investieren - und des Rest seines Geldes lieber woanders anlegen, wo er/sie mehr Gewinn bekommt. Wie eine Volkswirtschaft mit Zinsen funktionieren soll, ist übrigens gar nicht so klar. Wo soll das Geld herkommen, das man für den Zins - und den Zinseszins - und den Zinseszinseszins - usw. benötigt? In einem meiner schlauen VWL-Bücher steht dazu nur der lapidare Satz "... ist ein ungelöstes Problem der Volks- und Wirtschaftswissenschaften". Leider finde ich die Stelle nicht mehr, sonst könnte ich die Quelle angeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days 23. März · bearbeitet 23. März von Glory_Days vor 3 Stunden von stagflation: Wie eine Volkswirtschaft mit Zinsen funktionieren soll ist übrigens gar nicht so klar. Wo soll das Geld herkommen, das man für den Zins - und den Zinseszins - und den Zinseszinseszins - usw. benötigt? In einem meiner schlauen VWL-Bücher steht dazu nur der lapidare Satz "... ist ein ungelöstes Problem der Volks- und Wirtschaftswissenschaften". Leider finde ich die Stelle nicht mehr, sonst könnte ich die Quelle angeben. Du meinst die "Wertschöpfung" an für sich. Das ist eine sehr gute Frage und ich habe zumindest eine Theorie. vor 5 Stunden von Goldmarie92: Jetzt haut es mich glatt vom Hocker, habe gerade in das pdf mit den vielen schönen mathematischen Gleichungen geschlunzt. Respekt, ich hab zwar vor kurzem mein technisches Studium erst abgeschlossen und Mathe war ein grosser Teil davon. Da muss ich mich erstmal reindenken und verstehen inwieweit dies auf die Börse anwendbar ist. So eine Ausführung habe ich bisher in keinem Börsenforum gefunden…. Die Mathematik ist an dieser Stelle vergleichsweise einfach, was nicht heißen soll, dass sie für jedermann verständlich ist. Die wesentliche Einsicht, nämlich Zitat [T]he inevitable nonergodicity of stochastic growth processes, e.g., noisy multiplicative growth und die daraus folgenden Implikationen werden von manchen wie folgt eingeschätzt: Zitat “There’s a sense that ergodicity economics can’t possibly be right because it’s too simple,” said Oliver Hulme, one of the experiment’s designers. However, it “made a very bold, falsifiable prediction” that stood up, he said. "Everything We've Learned About Modern Economic Theory Is Wrong" vor 5 Stunden von Goldmarie92: Eine klitzekleine Frage: Weshalb glaubst du kann man exponentielle Prozesse auf die Börse übertragen, wo soll das möglich sein? Gegebenenfalls bei kleinen Firmen, welche ihren Umsatz / Gewinn in den Anfängerjahren exponentiell steigern, anstatt schnöde 7% wie bei Dividendenaktien oder etablierten Firmen wie z.b. Pepsico? @stagflation hat das im Beitrag über mir gut zusammengefasst. Wir wissen, dass Renditen multiplikativ sind, solange die Erträge reinvestiert werden. Im Limes kontinuierlicher Zeit konvergiert das Produkt unendlich vieler Renditefaktoren gegen eine Exponentialfunktion (Continuous Compounding). Diese Einsicht ist rein mathematischer Natur und universell unter den genannten Bedingungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag