oktavian März 18, 2024 vor 22 Minuten von odensee: Weil du da auch eines nehmen kannst, bei dem das Sozialamt "zu teuer" sagt. Selbst erlebt (in Vertretung sozusagen...). Muss man dann wieder wechseln in ein billigeres Pflegeheim, falls das Geld ausgeht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar März 18, 2024 · bearbeitet März 18, 2024 von satgar vor 17 Minuten von Lever-H: Das erkennt man auch an dem Beispiel des TO, was ich jedoch auch gar nicht verwerflich finde. Ich letztlich auch nicht, kann aber verstehen, wenn man das auch anders sieht. Jeder Bürger versucht hier nur das, was die großen Fische auch versuchen, wenn Sie Immobilienvermögen verkaufen/vererben über Firmengeflechte, Auslandsgesellschaften gründen, Privatpersonen Ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen, oder oder oder. Es kommt halt beim Bürger immer wieder das Gefühl auf, dass er sich mit seinem normalen Gehalt dem Staat (und dessen Abzügen) nicht entziehen kann, andere Personen oder Firmen das aber schaffen. Durch Konstrukte und Berater. Bei Signa und den unfassbar vielen Tochtergesellschaften sieht man das wieder, die man ja nicht aus Jux gemacht hat, sondern vielfach, um Abgaben gegenüber dem als übergriffig wahrgenommenen Staat zu vermeiden. Gestaltungsspielraum wird das dann vielfach genannt. Erbschaften und Schenkungen sind so ein Thema, dass man im Sinne der Betroffenen stark so und so gestalten kann. Es ist nachvollziehbar, dass der Normalbürger gerne auch mal was gestalten können will. Das System bis in den absoluten Grenzbereich der Grauzone (aus-)nutzen will. Denn wenn Moral ganz weit oben (Cum cum /cum ex) keine Rolle spielt, warum muss der Normalbürger der perfekte, integre Mensch sein, der sich 100% moralisch korrekt und rechtschaffend verhält? Soweit es legal ist, sollte man etwas auch nutzen dürfen. Das macht jeder mit seinen Freibeträgen, der Steuererklärung oder dem Trick bei FIFO mit mehreren Depots oder Besparung von verschiedenen ETFs auch so. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee März 18, 2024 vor 4 Minuten von oktavian: Muss man dann wieder wechseln in ein billigeres Pflegeheim, falls das Geld ausgeht? Ich habe damit keine Erfahrung und vermute, es hängt von den Umständen ab (Abweichung der Kosten von denen einer günstigeren Einrichtung etc.) Lesetipp: https://www.biva.de/pflege-im-heim/typische-probleme/wunschrecht-von-sozialhilfeempfaengern-bei-der-heimauswahl/ Meine Erfahrung war nur, dass es im Falle einer Kostenübernahme (zu der es nicht kam) "Diskussionsbedarf" seitens des Sozialamtes bei der Wahl des Heimes gab. Möglicherweise hätten sie auch die Kosten übernommen, möglicherweise erst nach rechtlicher Auseinandersetzung. Den Stress haben Selbstzahler bzw. deren Angehörige nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
B.Axelrod März 18, 2024 vor einer Stunde von odensee: Umlageverfahren oder Kapitaldeckung? Solidaritätsprinzip oder Äquivalenzprinzip? Letztlich zahlen "wir" es. Egal wie man den Topf nennt. Je nach Antwort auf meine Fragen ändert sich lediglich die Verteilung zwischen den Einzahlern. Das ist schon richtig- es geht ja letztlich hier nur um die Unterbringungskosten, die dazu kämen. Hier wäre der Zuschuss in Höhe der Differenz zwischen einer normalen Mietwohnung (die ja eh bezahlt werden muss-entweder aus Eigenmitteln oder vom Sozialamt) und den erhöhten Unterbringungskosten in einer Einrichtung mit betreutem Wohnen oder bei schweren Fällen in einem Pflegeheim. Eines der Probleme ist ja, das man bei Pflegebedürftigkeit oft genug gezwungen ist, ins (teure) Heim zu gehen mit quasi Hotelpreisen für die Unterbringung- die ja oft genug die hier viel zitierte Solidargemeinschaft löhnen darf, da es zu wenige Angebote mit betreutem Wohnen gibt. Wie gesagt- der Staat wird - bitte an die Demographie denken- nicht nur immer mehr die Rentenkasse bezuschussen müssen, sondern auch bei den Unterbringungskosten drauflegen. Die Beitragszahler werden einerseits immer weniger- dafür steigt die Lebenserwartung und die Anzahl der Rentner- und somit zwangsläufig der Anteil der Pflegebedürftigen. Der Anteil derer, die die Heimkosten nicht tragen können, wird immer mehr ansteigen. Oder wo soll der vor 20 Jahren eingeführte Niedriglohn-Sektor die Mittel hernehmen? Das ist ebenso eine tickende Zeitbombe, wie die Rente selber. Da finde ich es schon angebracht, wenn man eine Mindestdeckung einführt, mit der jetzt nicht das Seniorenstift Blankenese finanziert werden kann, aber eine "normale" Unterbringung. Ich denke, da gibt es genug Möglichkeiten der Feinjustierung ähnlich der Pflegetagegeld oder Pflegezusatzversicherungen. Leider ist die Politik in D sehr träge und reagiert erst, wenn einem Sachen schon quasi auf die Füße fallen. Das Rentensystem und die Pflege hätten schon vor Jahrzehnten -wie in anderen Ländern- angepackt werden müssen. Dort wird schon lange auf betreutes Wohnen gesetzt- aber in D kriegt man ja schon den normalen Wohnungsbau nicht mal mehr hin. vor einer Stunde von Lever-H: "Vollkasko" in der ambulanten Pflege (betrifft knapp 80 % der Pflegebedürftigen) kann es gar nicht geben. Dafür ist die Pflege viel zu individuell. Würde man es dennoch versuchen, würden die Kosten weiter explodieren, ein zusätzliches Verwaltungsmonster geschaffen und weiterer Druck auf die Beschaffung von Fachkräften gebracht. Daher gibt es für jede Handreichung sekundengenaue Zeit-Ansätze, mit denen der MDK den Pflegegrad feststellt. Dementsprechend wird der ambulante Pflegedienst entlohnt oder Pflegegeld gezahlt. Ändert sich der Gesundheitszustand, wird der Pflegedienst sich schon melden und um eine neue Begutachtung bitten. Bzw. aus meiner Erfahrung- das Heim droht mit Rausschmiss, wenn die Begutachtung nicht beantragt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu März 18, 2024 vor 5 Minuten von B.Axelrod: Leider ist die Politik in D sehr träge und reagiert erst, wenn einem Sachen schon quasi auf die Füße fallen. Das Rentensystem und die Pflege hätten schon vor Jahrzehnten -wie in anderen Ländern- angepackt werden müssen. Es wurde ja einiges schon vor Jahrzehnten angepackt. Die Pflegeversicherung wurde 1995 überhaupt erst eingeführt – zuvor war 100% Eigenanteil (oder eben Sozialhilfe). In der Rentenversicherung wird zumindest seit 2012 die Regelaltersgrenze schrittweise angehoben, was manche andere Länder bisher nicht hinbekommen. Teilweise ist das Problem eher, dass ganz andere Dinge angepackt werden wie im Bereich der Rentenversicherung die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte und die Grundrente, die teuer sind, das Geld aber mit der sprichwörtlichen Gießkanne raushauen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lever-H März 18, 2024 vor 8 Minuten von B.Axelrod: vor einer Stunde von Lever-H: "Vollkasko" in der ambulanten Pflege (betrifft knapp 80 % der Pflegebedürftigen) kann es gar nicht geben. Dafür ist die Pflege viel zu individuell. Würde man es dennoch versuchen, würden die Kosten weiter explodieren, ein zusätzliches Verwaltungsmonster geschaffen und weiterer Druck auf die Beschaffung von Fachkräften gebracht. Daher gibt es für jede Handreichung sekundengenaue Zeit-Ansätze, mit denen der MDK den Pflegegrad feststellt. Dementsprechend wird der ambulante Pflegedienst entlohnt oder Pflegegeld gezahlt. Die seit 7 Jahren geltenden Begutachtungsrichtlinien sehen genau das nicht mehr vor. Stattdessen haben die Gutachter in den sechs für die Einstufung relevanten Modulen den Grad der Selbständigkeit bzw der Fähigkeiten zu wählen. Das "Design" der Richtlinien und dem Ankreuzschema führt zu überraschend vielen Einstufungen in Pflegegrade. Der ambulante Pflegedienst rechnet das ab, was man mit ihm individuell vereinbart. Das ist ein klassisches Dienstleister-Kundenverhältnis und hat nur bedingt etwas mit den Inhalten des Gutachtens etwas zutun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu März 18, 2024 vor 2 Minuten von Lever-H: Die seit 7 Jahren geltenden Begutachtungsrichtlinien sehen genau das nicht mehr vor. Ja, das war Bestandteil der großen Reform, die auch die alten Pflegestufen durch Pflegegrade ersetzt hat. Da wurde also etwas „angepackt“, und in dem Fall würden wohl die meisten sagen, dass es eine Verbesserung war Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine März 18, 2024 vor 2 Stunden von odensee: Letztlich zahlen "wir" es. Egal wie man den Topf nennt. Je nach Antwort auf meine Fragen ändert sich lediglich die Verteilung zwischen den Einzahlern. Der Unterschied ist, dass die Ausgaben sich nicht bei irgendwelchen Härtefällen türmen. Ich würde gerne höhere Beiträge zur Pflegeversicherung zahlen, wenn sich dadurch am Zustand der Pflege etwas verbessert. Die Versorgung in den Pflegeheimen ist meiner Einschätzung nach nicht gut. Alleine schon Essen und Getränke sind zum Abgewöhnen. Hier gibt es noch viele Zweibettzimmer mit null Privatsphäre. Von bedarfsgerechter Pflege oder gar Aktivierung ist noch weniger zu reden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee März 18, 2024 vor 8 Minuten von Sapine: Der Unterschied ist, dass die Ausgaben sich nicht bei irgendwelchen Härtefällen türmen. Härtefälle = Schwerstpflegefälle? Oder wie ist das gemeint? vor 9 Minuten von Sapine: Die Versorgung in den Pflegeheimen ist meiner Einschätzung nach nicht gut. Alleine schon Essen und Getränke sind zum Abgewöhnen. Hier gibt es noch viele Zweibettzimmer mit null Privatsphäre. Von bedarfsgerechter Pflege oder gar Aktivierung ist noch weniger zu reden. Kann ich zustimmen - auch in einem "besseren" Heim. (Wobei in unserem Fall die Wahl des besseren/teureren Heims sich dennoch gelohnt hat.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine März 18, 2024 vor 22 Minuten von chirlu: Ja, das war Bestandteil der großen Reform, die auch die alten Pflegestufen durch Pflegegrade ersetzt hat. Da wurde also etwas „angepackt“, und in dem Fall würden wohl die meisten sagen, dass es eine Verbesserung war Je nach Gutachter sind die Ergebnisse individuell wohl recht unterschiedlich. Daneben beinhaltet das ganze einen Bürokratismus vom feinsten. Wehe das "Pflegegespräch" wird nicht geführt auch wenn der Pflegedienst dreimal die Woche kommt. Dass es sich bei Pflegbedürftigen oft um Leute handelt, die nicht mal eben alles auf die Reihe bekommen ist dabei völlig egal und die Fristen sind oft nicht nachvollziehbar. Alleine die Zahl von Schreiben der Krankenkasse in dem Zusammenhang füllt einen Ordner pro Jahr. vor 1 Minute von odensee: Härtefälle = Schwerstpflegefälle? Oder wie ist das gemeint? Langfristige Pflege mit hohen Kosten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XOMEP März 18, 2024 vor 3 Stunden von The Statistician: Wenn es ohnehin nie das Ziel gab, dass Vermögen im Alter anzurühren (wieso überhaupt?), hätte man auch deutlich früher mit Schenkungen beginnen können und das "Problem" würde gar nicht erst bestehen. Dann kann man mit dem Vermögen noch einen zusätzlichen Mehrwert bei der Pflege rausholen, statt seine Energie für die Suche nach einer nicht existierende Lösung zu verschwenden. Bei meinen Schwiegereltern wäre das jedenfalls der erste Gedanke, ganz egal was die da initial für lustige Gedanken hätten zwecks Übertragung / Vermeidung von Zahlungen oÄ. Ein Pflegeheim zu finden ist heute bereits nicht gerade das leichteste Unterfangen. Wer da selber noch Vermögen hat, ist schon einmal in einer erheblich besseren Situation. Danke für die Anregung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anja Terchova März 18, 2024 Das Problem mit den Sozialversicherungen ist eben das solche "Teilversicherungen" nichts bringen. Das trifft nicht nur auf die Pflegeversicherung zu sondern auch auf die Arbeitslosenversicherung. Denn da müssen zwar Geringverdiener auch einzahlen, bekommen aber im Erstfall so wenig Leistung das sie (insofern sie nicht verheiratet sind) noch während das Arbeitslosengeldbezugs mit Bürgergeld aufstocken müssen. Und so stehen sie genauso schlecht da wie wenn es garkeine Arbeitslosenversicherung und kein Arbeitslosengeld gäbe, sondern nur Bürgergeld. Das ist das Paradoxon das es ohne Sozialversicherungen den meisten Geringverdienern eigentlich besser ginge als ohne. Nehmen wir mal einen Geringverdiener mit 2.350€ Bruttoeinkommen als Beispiel. Der zahlt selbst 54,05€ in die Pflegeversicherung und 30,55€ in die Arbeitslosenversicherung ein, und sein Arbeitgeber zahlt nochmal 39,95€ in die Pflegeversicherung und 30,55€ in die Arbeitslosenversicherung ein. Macht 155,10€. Aber unterm Strich hat er keinerlei Vorteile davon, weil wenn es die Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung nicht gäbe, hätte er unterm Strich übers Sozialamt den gleichen Leistungsanspruch. Anders sieht es natürlich aus wenn jemand 4.450€ Bruttoeinkommen hat. Der zahlt zwar erstmal deutlich mehr in die Arbeitslosen- und Pflegeversicherung ein, nämlich 293,70€. Aber dafür bekommt er im Ernstfall auch mehr Leistung. Nämlich in Arbeitslosengeld das doch so 600€ über dem Bürgergeldanspruch liegt, und im Alter eine Rente die zusammen mit dem Pflegegeld so weit reicht das er seine Ersparnisse entweder garnicht oder nur ein bisschen anstasten muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IndexP März 18, 2024 vor 1 Stunde von Anja Terchova: Nehmen wir mal einen Geringverdiener mit 2.350€ Bruttoeinkommen als Beispiel. Der zahlt selbst 54,05€ in die Pflegeversicherung und 30,55€ in die Arbeitslosenversicherung ein, und sein Arbeitgeber zahlt nochmal 39,95€ in die Pflegeversicherung und 30,55€ in die Arbeitslosenversicherung ein. Macht 155,10€. Aber unterm Strich hat er keinerlei Vorteile davon, weil wenn es die Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung nicht gäbe, hätte er unterm Strich übers Sozialamt den gleichen Leistungsanspruch. Muß er ja auch nicht... Er soll einfach nur seinen Beitrag dazu leisten, daß das Prinzip einer Solidar-Versicherung auch funktioniert. Aus dem Gegenteil wird ein Schuh draus: Das Prinzip einer jeden (Solidar-)Versicherung beruht darauf, daß es sich für den größten Teil der Beitragszahler eben nicht "lohnt" - aus den unterschiedlichsten Gründen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anja Terchova März 20, 2024 Bei der Krankenversicherung zum Beispiel ist es schon etwas anders, da muss jeder damit rechnen das ihm eine teuere Krankheit zustossen könnte. Aber bei der Arbeitslosenversicherung oder Pflegeversicherung ist eben für Viele schon vorab klar, das sie da nur einzahlen müssen, aber niemals profitieren können. Und das ist dann schon ungerecht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu März 20, 2024 1 hour ago, Anja Terchova said: Aber bei der Arbeitslosenversicherung oder Pflegeversicherung ist eben für Viele schon vorab klar, das sie da nur einzahlen müssen, aber niemals profitieren können. Und das ist dann schon ungerecht. Dafuer profitieren sie vom Buergergeld und da ist bei vielen anderen klar, dass sie zwar Steuern zahlen, die fuer das Buergergeld verwendet werden, aber nie selbst Buergergeld bekommen werden. Gleicht das die Ungerechtigkeit aus? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee März 20, 2024 vor 3 Stunden von Anja Terchova: oder Pflegeversicherung ist eben für Viele schon vorab klar, das sie da nur einzahlen müssen, aber niemals profitieren können. Und das ist dann schon ungerecht. Interessant, wie kann man wissen, ob man zum Pflegefall wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
B.Axelrod März 20, 2024 oder Arbeitslos. Die Zeiten, in denen sicher sein konnte, die nächsten 40 Jahre in einem Betrieb arbeiten zu können, sind lange vorbei. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dev März 20, 2024 vor 4 Stunden von Anja Terchova: ..., das sie da nur einzahlen müssen, aber niemals profitieren können. Und das ist dann schon ungerecht. Du hast die Solidargemeinschaft nicht verstanden und das diese für jeden einzelnen günstiger ist, als wenn jeder selbst für sich vorsorgen müßte. Solange man auf der Zahlerseite steht findet man das völlig ungerecht, aber es gibt auch die andere Seite und jeder sollte glücklich sein, dort nicht zu landen. Aber es ist auch eine Eigenschaft des Kapitalismus, Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Das machen die Großen und die Kleinen auch, siehe Post #1. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini März 20, 2024 Am 18.3.2024 um 12:33 von Sapine: Ich würde gerne höhere Beiträge zur Pflegeversicherung zahlen, wenn sich dadurch am Zustand der Pflege etwas verbessert. Die Versorgung in den Pflegeheimen ist meiner Einschätzung nach nicht gut. Alleine schon Essen und Getränke sind zum Abgewöhnen. Hier gibt es noch viele Zweibettzimmer mit null Privatsphäre. Von bedarfsgerechter Pflege oder gar Aktivierung ist noch weniger zu reden. Wie viel würdest du mehr bezahlen? Ich fürchte, um allen gerecht zu werden, wären die Kosten viel viel höher und die PV würde sehr weit steigen, alleine durch die Pflegeheime. Besser wäre Angehörige, die die Pflege übernehmen besser zu entlasten, auch finanziell. Habe das am eigenen Leibe kennengelernt, was da verlangt wird, alleine an bürokratischem Aufwand. Man muss jeden einzelnen Schritt dokumentieren, auch bei der mobilen Pflege. Dort mehr Unterstützung und wir könnten uns viele Pflegeheimplätze sparen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dev März 20, 2024 vor 2 Minuten von Der Heini: Wie viel würdest du mehr bezahlen? Ich fürchte, um allen gerecht zu werden, wären die Kosten viel viel höher und die PV würde sehr weit steigen, alleine durch die Pflegeheime. Besser wäre Angehörige, die die Pflege übernehmen besser zu entlasten, auch finanziell. Habe das am eigenen Leibe kennengelernt, was da verlangt wird, alleine an bürokratischem Aufwand. Man muss jeden einzelnen Schritt dokumentieren, auch bei der mobilen Pflege. Dort mehr Unterstützung und wir könnten uns viele Pflegeheimplätze sparen. Die Dokumentation könnte inzwischen digital über das gesprochene Wort erfaßt werden, nur das zwischenmenschliche Gespräch dürfte nicht aufgezeichnet werden - das dürfte die Herausforderung sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine März 20, 2024 Wohl wahr der Bürokratismus ist riesig und von den Pflegebedürftigen kaum zu bewältigen. Wenn ich freiwillig meine Beiträge zur PV für eine bessere Leistung verdoppeln könnte, würde ich das sofort tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kopfsalat23 März 20, 2024 vor 6 Stunden von Anja Terchova: Bei der Krankenversicherung zum Beispiel ist es schon etwas anders, da muss jeder damit rechnen das ihm eine teuere Krankheit zustossen könnte. Aber bei der Arbeitslosenversicherung oder Pflegeversicherung ist eben für Viele schon vorab klar, das sie da nur einzahlen müssen, aber niemals profitieren können. Und das ist dann schon ungerecht. Ich zahle auch eine Haus und Hausratsversicherung, eine Reisekrankenversicherung, eine Haftpflichtversicherung. Und ich hoffe sogar, dass ich von diesen Versicherungen niemals profitieren kann! Das ist halt das Versicherungsprinzip. Im Schnitt profitiert niemand davon! Und auch wenn z.B. jemand im Arbeitslosenbezug mit Bürgergeld aufstocken muss: er profitiert schon von der Versicherung, nur profitiert er anschließend halt weniger vom Bürgergeld. Was könnte man daraus ableiten? - Froh sein, dass man in einem Staat lebt, in dem man überhaupt aufstocken kann? - Über das Bürgergeld und Steuern maulen? - Fordern, dass man weniger ins Sozialsystem einzahlt, was bedeutet, dass andere als Ausgleich mehr zahlen müssen? - Oder nach deiner Logik: Fordern, dass ich auch keine Krankenversicherung mehr bezahle, denn diejenigen in der gleichen Krankenversicherung aber mit höheren Beiträgen kriegen auch die gleiche Leistung wie man selbst, also braucht man eigentlich gleich gar nix mehr zahlen. Es ist halt eine Solidargemeinschaft, die zeichnet sich dadurch aus, dass jeder nach Maßgabe der eigenen Möglichkeiten dazu beiträgt. LG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MeinNameIstHase März 20, 2024 Back to the roots nochmal ... Ich weiß nicht, welches befriedigendes Gefühl sich dadurch einstellt, dass man am Ende noch etwas zu vererben hat. Ich vermute die Freude, es zu Lebzeiten noch zu verschenken, dürfte viel größer sein. Oder soll der Spruch "Du erbst was!" im Pflegefall die potentiellen Erben dazu motivieren, dass sie sich regelmäßig blicken lassen? Das fällt für mich in die Kategorie, leichte Depression, Zukunftsängste und Misstrauen, dass man von anderen abhängig sein könnte. Dagegen gibt es kein wirkliches Rezept. Last but not least ... Bargeld neigt unterm Kopfkissen dazu, sich äußerst schnell zu verflüchtigen, wenn man das entsprechende Kopfkissen nicht laufend im Auge hat. Erst recht in einem Pflegeheim. Das Kopfkissen in der dann leerstehenden Wohnung ist nicht besser dran. Pflegeheime sind teuer. Die praktischen Probleme sind aber andere. Wenn man sich nicht mind. ein Jahr vorab schon drum kümmert, landet man erst mal auf einer Warteliste, weil die "guten" Heime alle voll sind. Wo man dann landet, ist vom Zufall abhängig. Oft läuft es darauf hinaus, dass die betroffene Person noch zu Hause ist und das Umfeld irgendwie die häusliche Pflege organisieren muss. Kinder wohnen woanders, müssen arbeiten, haben kaum Zeit. Mehrere Haustürschlüssel sind an Dritte verteilt (Pflegedienst, Nachbar, Haushaltshilfe usw.). Wer will da 50k Bargeld in der Wohnung haben? Die Pflegebedürftigkeit kann unfall-/krankheitsbedingt von einem Tag zum nächsten eintreten, aber viel wahrscheinlicher ist ein schleichender Eintritt. Das fängt an, wenn die Augen so schlecht werden, dass man nicht mehr Auto fahren kann und Dritte für den Einkauf braucht. Vorher traut man sich schon nicht mehr im Dunklen zu fahren, weil die Scheinwerfer alle blenden, später kann man nicht mehr allein in die Badewanne klettern, Treppen absteigen wird zum Risiko, für Wasserflaschen, Konservengläser fehlt die Fingerkraft zum Öffnen usw. Ganz schlimm sind Demenzanzeichen, wenn man erstmalig vergisst den Herd abzudrehen. Mein Tipp: Einen schönen Urlaub planen, solange man noch fit ist. Dann hat man noch was von seinem Geld. Und diejenigen mit einladen, an denen einem was liegt. Schöne Erinnerungen/Erlebnisse sind unbezahlbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Herr H. März 20, 2024 Werter Herr Wudu! Haben Sie denn überprüft, ob unter Berücksichtigung aller (zu Recht nicht genannten) Einzelheiten statistisch zu erwarten ist, daß die gesamten nicht von der Pflegeversicherung übernommenen Pflegekosten an 80000 Europa heranreichen werden, oder ob dies nur eine unbegründete Befürchtung Ihrer werten Frau Schwiegermutter ist? Lassen Sie dies doch mal kostenlos überprüfen, indem Sie Angebote für Pflegezusatzversicherungen einholen. Falls Sie Angebote erhalten und die lebenslangen Prämien nicht an 80000 Europa heranreichen, wird die Befürchtung wohl statistisch unbegründet sein und eine Abweichung von diesem Mittel kann durch Abschließen solch eines Vertrages "abgesichert" werden. Mit bester Empfehlung H. Werter Herr Rotenstein! Am 17.3.2024 um 08:32 von Rotenstein: Das Thema zeigt sehr gut, wie sozialistische und sozialstaatliche Konzepte dazu führen, dass die Menschen keine Eigenverantwortung mehr tragen Die Formulierung erscheint mir unglücklich, denn in sozialistischen Systemen beginnt ja Eigenverantwortung gerade maßgeblich damit, Zuflüsse eigener Zeit, Arbeitskraft, eigenen Besitzes usw. an das System so weit wie möglich zu vermeiden, um diese Güter stattdessen eigenverantwortlich verwenden zu können. Wille zur Eigenverantwortung und Asozialität lassen sich in einem sozialistischen System also nicht unbedingt auf einen Blick äußerlich unterscheiden, weil sie erstmal teils dieselben Handlungsweisen nach sich ziehen. (Allein dies ist freilich schon ein Zeichen für die Unlöblichkeit solch eines Systems.) Mit verbindlichem Gruß H. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PKW März 20, 2024 vor 5 Stunden von Der Heini: Besser wäre Angehörige, die die Pflege übernehmen besser zu entlasten, auch finanziell. ... Dort mehr Unterstützung und wir könnten uns viele Pflegeheimplätze sparen. Warum sollte das gewollt sein? Wenn man die Pflege durch Angehörige (und damit die Familie) stärkt, dann vernichtet das Steuereinnahmen und sv-pflichtige Arbeitsplätze. Die Frau würde dann wieder zu Hause bleiben und sich um Kinder, Küche, Kirche und Oma kümmern. Kitas bräuchte man auch nicht mehr und sogar der Gemüsehändler würde Umsatz einbüßen, weil sich die Hausfrau ihre Kartoffeln, Tomaten und Salatgurken im Schrebergarten ziehen würde. Ich sehe nur Verlierer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag