Zum Inhalt springen
Novagen

Riester Desaster - Bitte um Hilfe

Empfohlene Beiträge

Novagen

Hallo ihr Lieben,

 

ich bin mit meinem Riester Vertrag ziemlich unzufrieden und würde gerne eure Meinung dazu hören. Kurz zu meiner/unserer Situation:

 

Ich bin am 4. April 1987 geboren, bin verheiratet und wir haben 2 Kinder (6 und 3 Jahre alt). Am 3. Mai 2007 habe ich bei Union Invest einen Riester Vertrag abgeschlossen (anfänglich mit 60€ pro Jahr), dessen Beiträge sich je nach beruflicher Situation angepasst haben (aktuell zahle ich bei einem Bruttojahresverdienst von ca. 60.000€ 150€ im Monat ein). Im Juni 2014 hat man mich zu einer Gewinnsicherung überredet und in deren Folge wurde mein Riester Vertrag von UniProfiRente (mit UniGlobal II A) zu UniProfiRente Select (mit UniVorsorge 7 ASP) umgeschichtet. Seitdem investiert UnionInvest meinen Riester Vertrag komplett in langläufige Anleihen, was natürlich eine Katastrophe ist. Meine aktuelle Wertentwicklung beträgt -27,8% (Minus!!!) was mir fast jedes mal die Tränen in die Augen treibt wenn ich mich bei UnionInvest anmelde. Wir hatten vor 2 Jahren schon einmal ein Beratungsgespräch bei unserer Volksbank, bei dem allerdings nicht wirklich etwas herauskam. Soweit wir uns erinnern ist es nicht möglich, eine Umschichtung zurück zu Aktien zu erhalten (außer wir würden einen neuen Vertrag abschließen - mit neuen Abschlusskosten und keiner Sicherheit auf eine Aktienquote).

 

Mein Mann (aktuell Hausmann in der Kindererziehung) besitzt ebenfalls einen Riester Vertrag bei der Allianz, welchen er mit 60€ pro Jahr für die Grundzulage bespart. Die beiden Kinderzulagen laufen auf mich.

 

Mein momentan garantiertes Kapital beträgt 45.000€, mein Fondswert beträgt 27.000€ :(

 

Ja ich weiß, zumindest das garantierte Kapital bekomm ich zurück, egal wie der Fondswert ist. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich damit große Renditesprünge machen kann. Wenn ich davon ausgehe, dass der aktuelle Rentenfaktor so um die 25 liegt und ich bei einer Wertentwicklung von angenommenen 2% p.a. ein voraussichtlich zur Verfügung stehendes Kapital von 103.000€ habe, dann muss ich für eine Amortisation ziemlich lange leben (3x auf Holz geklopft). Zumindest wenn meine Berechnung stimmt:

 

Rentenfaktor von 25€ pro 10.000€ zur Verfügung stehendes Kapital macht eine Rente von 250€ pro Monat. Pro Jahr also 3.000€. Eingezahlt haben werde ich bis zur Rente 74.500€. Macht knappe 25 Jahre bis zur Amortisation. Also ab 92 bin ich dann im Plus :)

 

Vielleicht hat ja jemand ein paar Tipps für uns, was wir in der Situation am besten machen können. Wir tendieren dazu, die Verträge stillzulegen und mit dem Geld unsere ETF Sparplan Rate zu erhöhen.

 

 

Vielen Dank schon mal für das Lesen des doch etwas längeren Beitrags und wir würden uns über sachdienliche Kommentare sehr freuen :)

 

Eure Silke

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966

Herzlich willkommen im Forum!

 

In Deiner Schilderung gibt es Unstimmigkeiten und Widersprüche.

 

2.100 € maximaler Riester-Beitrag minus 175 € Zulage minus 2 x 300 € Kinderzulage = 1.325 € p.a./12 = 110,42 € maximaler Monatsbeitrag, wenn der Ehemann unmittelbar = selbst riesterberechtigt ist.

 

Wenn der Ehemann nur mittelbar über Dich riesterberechtigt ist, gehen noch einmal 175 € von dem Eigenbetrag ab. Siehe z.B. https://riester.deutsche-rentenversicherung.de/DE/Riester-Rechner/riester-rechner_node.html

 

Dann also 1.325 € p.a. minus 175 € = 1.150 € p.a. / 12 Monate = 95,83 € /Monat.

 

vor einer Stunde von Novagen:

(aktuell zahle ich bei einem Bruttojahresverdienst von ca. 60.000€ 150€ im Monat ein).

Dann überzahlst Du den Vertrag massiv. Das würde ich als erstes ändern.

 

Grundsätzlich hast Du Dich für eine suboptimale Form der Riester-Rente entschieden. Aus meiner Sicht besser war die klassische Riester-Rentenversicherung mit Anlage evtl. Steuerrückerstattungen in Aktieninvestments, siehe

 

vor 1 Stunde von Novagen:

Meine aktuelle Wertentwicklung beträgt -27,8% (Minus!!!) was mir fast jedes mal die Tränen in die Augen treibt wenn ich mich bei UnionInvest anmelde.

(...)

Wir tendieren dazu, die Verträge stillzulegen und mit dem Geld unsere ETF Sparplan Rate zu erhöhen.

Bei -27.8% fast in Tränen ausbrechen und dann (vermutlich in Aktien-)ETFs investieren, bei denen ein Bad Case von ca. -45 bis -60% reicht und ein Very Bad Case noch deutlich darüber hinaus? Das passt doch nicht wirklich zusammen. Seid Ihr sicher, dass Ihr ausreichende Kenntnisse über Eure Investments habt und Eure Risikobereitschaft realistisch einschätzen könnt?

 

vor 2 Stunden von Novagen:

Vielleicht hat ja jemand ein paar Tipps für uns, was wir in der Situation am besten machen können.

1) Überzahlung ermitteln lassen. Sich erkundigen, ob + wann + zu welchen Konditionen Du die Überzahlung wieder entnehmen kannst und ob Du dabei negative Kapitalerträge bescheinigst bekommst (zur Verrechnung z. B. mit Zinserträgen, um Abgeltungssteuer zu sparen.).

 

2) Sich finanziell gut und gründlich bilden. Nicht sofort auf die nächste gut klingende Sache aufspringen, die dann die nächste Enttäuschung produziert.

 

Mehr lässt sich hier aufgrund der dürftigen vorliegenden Informationen nicht sagen.

 

Ob Du Deinen Vertrag in eine Abfindung wegen Kleinbetragsrente (m.M.n. die attraktivste Form der Riester-Rente) retten kannst, wage ich eher zu bezweifeln. Aber vielleicht schafft es Dein Mann. Dann ggf. die Kinderzulagen tauschen.

 

Oder vielleicht neue günstige Verträge abschließen (für die Kinderzulagen in Richtung Abfindung).

 

Das hängt aber alles an Euren Familienverhältnissen, Kinderplanung, Wiedereintritt in den Beruf usw. usf. Ist also jetzt ein Stochern im dichten Nebel.

 

Rentenfaktoren und Überschussbeteiligungen hängen vom Ertragsniveau der Versicherungsanlagen ab und damit von den Kapitalmarktverhältnissen in 30 Jahren. Die lassen sich heute nicht ausreichend sicher prognostizieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
market anomaly

Du hast es richtig erkannt, die Riesterrente ist gescheitert.

Meide in Zukunft alle deutschen Finanzprodukte, bei denen Finanzunternehmen (Zecken wie Allianz und Co) zwischen dir und deinem Geld hängen bzw sogar die Kontrolle darüber haben (siehe Fairriester Debakel und Umschichtung in Anleihen zum Höhepunkt des Crashes). Das sind Profitorientierte Unternehmen (Merke, nicht DEIN Profit) deren Aktionäre (nicht du) jährlich steigende Dividenden erwarten. Ahnungslose Bürger werden (das wärst dann leider du und viele andere :ermm:, und das ist ein Skandal!) durch die Polititik an diese Unternehmen ausgeliefert.

 

Zur Wiederholung:

- Meide alle deutschen Finanzprodukte

- Gebt euer Geld nicht aus der Hand

- Meidet Versicherungen und deren Verkäufer (das sind KEINE Berater und sie haben auch nicht euer bestes im Sinn)(und sie haben meistens auch KEINE Ahnung, auch nicht die nette Dame bei der Sparkasse. Sie können lediglich ihre Produkte verkaufen und das war‘s!).

 

Ich würde es als Lehrgeld abhaken, die Versicherungen beitragsfrei stellen und nie wieder in den Account hineinschauen.

 

Legt euer Geld eigenverantwortlich oder macht ein paar schöne Urlaube.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Beamter48

Warum laufen die Kinderzulagen auf dich und nicht auf deinen Mann?

Bei dir könnte dann über die Steuerrückerstattung etwas kommen. Dies solltest du unbedingt wieder anlegen um dann vom Zinseszins zu profitieren.

 

Anlageempfehlung geht nicht weil man gar nichts weiß:

Wollt ihr eine Immobilie?

Wie hoch ist der Verdienst deines Mannes wenn er wieder arbeitet?

Eure Risikoneigung und -tragfähigkeit?

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hilflos

bei dem aktuellen Verlust würde ich die Riester Rente sofort stilllegen und nicht mehr einzahlen. Wenn bei dir Riester Sinn macht, wegen Steuer oder Zulagen, oder gewünscht ist wegen Sicherheit, dann bei einem anderen Anbieter eine neue abschließen

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 9 Stunden von Fondsanleger1966:

Bei -27.8% fast in Tränen ausbrechen und dann (vermutlich in Aktien-)ETFs investieren, bei denen ein Bad Case von ca. -45 bis -60% reicht und ein Very Bad Case noch deutlich darüber hinaus? Das passt doch nicht wirklich zusammen

Wenn man  ca. 30% Minus macht, während die Aktienmärkte boomen, könnte ich auch fast weinen. Zeigt wieder wie schlecht diese Produkte für die Altersvorsorge sind.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

 

vor 4 Stunden von hilflos:

bei dem aktuellen Verlust würde ich die Riester Rente sofort stilllegen und nicht mehr einzahlen.

+1

@Novagen Sehe es so: Bei -27% aktueller Rendite hast du bis zum Ende der Laufzeit +36%  (1/0.73=1.36...) garantierte Rendite auf das was noch da ist. 

 

vor 15 Stunden von Novagen:

Wir tendieren dazu, die Verträge stillzulegen und mit dem Geld unsere ETF Sparplan Rate zu erhöhen.

Da ihr noch Jahrzehnte vor euch habt bis zur Rente, könnte vielleicht sogar trotzdem kündigen sinnvoll sein, weil andere Investments vielleicht mehr als +36% abwerfen werden in den nächsten Jahrzehnten. Das soll jetzt kein Rat dazu sein, aber ausschließen würde ich es auch nicht.  Wichtig: Jetzt nicht überstürzt handeln, sondern erstmal beitragsfrei stellen und dann selbst nachrechnen.

Zitat

Wenn bei dir Riester Sinn macht, wegen Steuer oder Zulagen, oder gewünscht ist wegen Sicherheit, dann bei einem anderen Anbieter eine neue abschließen

Ich würde unter keinen Umständen jemals einen Riestervertrag abschließen.

 

Um mit den staatlichen Zulagen nach Gebühren rentabel zu werden muss das Einkommen so niedrig sein (um Mindestlohnbereich), dass es am Ende doch wieder sinnlos ist, weil die Altersarmut so oder so vorprogrammiert ist und am Ende die Riesterrente nur mit der Grundsicherung verrechnet werden wird. 

Als Gutverdiener, bei dem es sich über Steuervorteile lohnen könnte, muss man darauf hoffen, dass die Steuersituation in 30 Jahren noch so ist wie heute - auch keine gute Ausgangsbasis.

Und wer weder Mindestlohnempfänger mit 4 Kindern noch Gutverdiener ist, für den ist Riester so oder so unrentabel.

 

Die wichtigste Lektion für @Novagen: Ab sofort nichts mehr aufschwätzen lassen, auch keine Aktienfonds von der Bank etc. Immer wenn eine Beratung kostenlos ist, ist es eigentlich ein Verkaufsgespräch für ein Produkt, dass sonst niemand freiwillig kaufen würde. Wer für Verkaufsgespräche anfällig ist, sollte zur Direktbank und die Kontaktaufnahme zu Werbezwecken untersagen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
vor 9 Minuten von slowandsteady:

Ende die Riesterrente nur mit der Grundsicherung verrechnet werden wird. 

Das ist so pauschal allerdings nicht korrekt!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 11 Minuten von satgar:

Das ist so pauschal allerdings nicht korrekt!

Off-Topic: Ich weiß, es gibt einen Freibetrag und er wurde sogar erhöht, aber in der Praxis kommt bei Geringverdienern dann eben am Ende 20€/Monat Riester-Rente raus, die vielleicht sogar aufgrund der Zulagen eine ausgezeichnete Rendite hatte, aber absolut trotzdem kaum etwas verändert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 36 Minuten von slowandsteady:

am Ende die Riesterrente nur mit der Grundsicherung verrechnet werden wird.

Das ist - wie das meiste bisher Geschriebene im Thread - völliger Schwachsinn.

 

1.) wegen des Freibetrags bei der Grundsicherung für solche Renten.

 

2.) können Geringverdiener ohne Grundsicherung leicht auf Abfindungen wegen Kleinbetragsrenten abzielen.

 

vor 36 Minuten von slowandsteady:

Da ihr noch Jahrzehnte vor euch habt bis zur Rente, könnte vielleicht sogar trotzdem kündigen sinnvoll sein, weil andere Investments vielleicht mehr als +36% abwerfen werden in den nächsten Jahrzehnten.

Diese müssten aber wegen der Rückzahlung von Zulagen und Steuervorteilen weitaus mehr als 36% bringen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 22 Minuten von Fondsanleger1966:

1.) wegen des Freibetrags bei der Grundsicherung für solche Renten.

Habe ich einen Beitrag später geschrieben - trotzdem lohnt sich Altersvorsorge für einen Mindestlohnempfänger nicht, weil nur Tropfen auf den heißen Stein.

vor 22 Minuten von Fondsanleger1966:

2.) können Geringverdiener ohne Grundsicherung leicht auf Abfindungen wegen Kleinbetragsrenten abzielen.

Und was bekommt man dann in der Praxis als Geringverdiener raus, wenn man seine 20€/Monat Riesterrente wegen Kleinbetragsrente abfinden lässt? Ein paar Tausend Euro? Macht das dann den Unterschied wenn man von 800€ Rente leben muss und 500€ Miete für die 1 Zimmerwohnung zahlt?

 

Aber ist alles off-topic.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
vor 4 Stunden von oktavian:

Wenn man  ca. 30% Minus macht, während die Aktienmärkte boomen, könnte ich auch fast weinen. Zeigt wieder wie schlecht diese Produkte für die Altersvorsorge sind.

Es zeigt eigentlich nur, wie schlecht die finanzielle Bildung ist (innerhalb und außerhalb des WPFs).

 

Anfang 2007 - kurz vor Abschluss dieses Vertrags - ist der Garantiezins zwar abgesenkt worden, war aber mit 2,25% p.a. (statt 2,75%) bei einer klassischen Riester-Rente mit niedrigen Kosten und guter Kapitalanlage immer noch hoch genug, um mit einer guten Wahrscheinlichkeit ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen, weil der Garantiezins halt auch für den Ruhestand gilt und die Rentenfaktoren entsprechend erhöht.

 

Abgeschlossen wurde allerdings ein stark supotimales Produkt, weil Aktien für diese Form der Altersvorsorge mit Garantien nur sehr eingeschränkt geeignet sind.

 

Trotzdem scheint es gut performt zu haben, bis die zweite Fehlentscheidung erfolgte:

vor 16 Stunden von Novagen:

Im Juni 2014 hat man mich zu einer Gewinnsicherung überredet und in deren Folge wurde mein Riester Vertrag von UniProfiRente (mit UniGlobal II A) zu UniProfiRente Select (mit UniVorsorge 7 ASP) umgeschichtet. Seitdem investiert UnionInvest meinen Riester Vertrag komplett in langläufige Anleihen, was natürlich eine Katastrophe ist.

Die angebliche Gewinnsicherung hat dem Vertrag seinen Risikopuffer genommen, so dass er *vermutlich* beim Börseneinbruch 2015 in den Sicherungsmodus übergehen musste. Sprich eine solche angebliche Gewinnsicherung entspricht im Grunde genommen einem Verkauf im Kurstal. So etwas sollte man tunlichst vermeiden.

 

Was Dir vermutlich bekannt ist, aber der TO mglw. nicht: Die -27% derzeit sind noch keine echten Verluste, weil im Gegenzug zum Kursrückgang die Rendite der langlaufenden Renten deutlich gestiegen ist, so dass Jahr für Jahr höhere Erträge/ein höherer Kursgewinn entstehen - es sei denn, die Zinsen steigen weiter. Aber dann wird die enthaltene Rendite halt noch höher. Deshalb sind -27% bei Anleihen nicht so schlimm wie -27% bei Aktien.

 

@Novagen Ein weiteres Argument gegen eine voreilige Kündigung ist die Diskussion um eine Riester-Neuregelung mit verringerten Garantien, wodurch wieder mehr Aktienanteil möglich werden könnte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
vor 3 Minuten von Fondsanleger1966:

Was Dir vermutlich bekannt ist, aber der TO mglw. nicht: Die -27% derzeit sind noch keine echten Verluste, weil im Gegenzug zum Kursrückgang die Rendite der langlaufenden Renten deutlich gestiegen ist, so dass Jahr für Jahr höhere Erträge/ein höherer Kursgewinn entstehen - es sei denn, die Zinsen steigen weiter. Aber dann wird die enthaltene Rendite halt noch höher. Deshalb sind -27% bei Anleihen nicht so schlimm wie -27% bei Aktien.

 

@Novagen Ein weiteres Argument gegen eine voreilige Kündigung ist die Diskussion um eine Riester-Neuregelung mit verringerten Garantien, wodurch wieder mehr Aktienanteil möglich werden könnte.

Stimme dir hier voll zu. Durch eine eher lange Duration der Anleihen in den Portfolien wird es zwar dauern, aber es sich Schritt für Schritt wieder verbessern.

 

Ob es allerdings jemals eine Riesterreform geben wird....ich bin gespannt. Es stand schon in 2 Koalitionsverträgen zuvor und passiert ist: nichts. Schön wär es.

 

Im Gespräch ist auch die Nahlesrente (Sozialpartnermodell) für die Betriebsrente ohne Beitragsgarantie für jedermann in jeder Firma. Das soll im Ministerium schon weiter gediehen sein. Es würde mich sehr freuen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 30 Minuten von Fondsanleger1966:

Ein weiteres Argument gegen eine voreilige Kündigung ist die Diskussion um eine Riester-Neuregelung mit verringerten Garantien, wodurch wieder mehr Aktienanteil möglich werden könnte.

Ich bin schon seit Ewigkeiten für eine Umschichtung in einen 401(k) nach amerikanischen Vorbild. Es macht keine Freude sich die Gesetzgebung anzuschauen. Die 100% Garantie beim Riestern macht die Aktienanlage so unsicher. Zinsanlagen auf der anderen Seiten warfen viel weniger ab und sind nicht so gut geeignet für das Sparen über Jahrzehnte. Ich hoffe für meine Verwandten mit riester auf eine Reform. Ich selbst habe mir und dem Steuerzahler das nicht angetan, auch wenn ich als Student mit Nebenjob gut hätte sammeln können in einen  Banksparplan ohne hohe Kosten, den man anschließend ruhend stellt. Stattdessen habe ich meine Ersparnisse zu 100% in Aktien gesteckt. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
vor 25 Minuten von slowandsteady:

Habe ich einen Beitrag später geschrieben

Es hat sich überschnitten. Gleichwohl ist die ursprüngliche Aussage nicht zutreffend.

 

vor 26 Minuten von slowandsteady:

trotzdem lohnt sich Altersvorsorge für einen Mindestlohnempfänger nicht, weil nur Tropfen auf den heißen Stein.

Du sitzt auf einem sehr, sehr hohen Roß!

 

vor 27 Minuten von slowandsteady:

Und was bekommt man dann in der Praxis als Geringverdiener raus, wenn man seine 20€/Monat Riesterrente wegen Kleinbetragsrente abfinden lässt?

Das hängt vom aktuellen Grenzwert und dem Rentenfaktor ab. Bei derzeit so um die 35 € und einem von der TO angenommenen Rentenfaktor von 25 wären es bis zu 14.000 € pro Vertrag. Für die Oma aus "Hartz&Herzlich" vor ein paar Wochen entspräche das rund 700 Ausflüge mit dem Enkel in den Vogelpark.

 

Bei höheren Rentenfaktoren ist es weniger. Eine ganz grobe Faustregel früher war mal ca. 7.000-10.000€ / Vertrag. Man kann aber auch mehrere Verträge bei unterschiedlichen Anbietern haben.

 

Beispiel: 30 Jahre schuften als "Working Poor". Dabei 60 € p.a. Eigenbeitrag einzahlen und 175 € Grundzulage erhalten. Das macht 7.050 €. Plus 3 Kinder x 21 Jahre x 300 € Kinderzulage macht 18.900 €. Zusammen fast 26.000 €. Bei einem mittelbar berechtigtem Ehepartner mit 60 Euro p.a. insgesamt ca. 33.000 €. Plus die Wertentwicklung abzgl. der Inflation. Das Ganze mglw. brutto für netto über Fünftel-Regelung und schrittweises Auflösen über die Jahre. Für gerade einmal 1.800 € bzw. 3.600 € eigenes Geld.

 

Ich finde schon, das dies einen gewissen Unterschied machen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
vor 5 Minuten von Fondsanleger1966:

Beispiel: 30 Jahre schuften als "Working Poor". Dabei 60 € p.a. Eigenbeitrag einzahlen und 175 € Grundzulage erhalten. Das macht 7.050 €. Plus 3 Kinder x 21 Jahre x 300 € Kinderzulage macht 18.900 €. Zusammen fast 26.000 €. Bei einem mittelbar berechtigtem Ehepartner mit 60 Euro p.a. insgesamt ca. 33.000 €. Plus die Wertentwicklung abzgl. der Inflation. Das Ganze mglw. brutto für netto über Fünftel-Regelung und schrittweises Auflösen über die Jahre. Für gerade einmal 1.800 € bzw. 3.600 € eigenes Geld.

 

Ich finde schon, das dies einen gewissen Unterschied machen kann.

 

Okay, aber wozu dann das Riester-Konstrukt?

 

Der Staat könnte die "175 € Grundzulage" und "3 Kinder x 21 Jahre x 300 €" doch einfach für jeden Deutschen in die GRV einzahlen. Dann hätte jeder etwas davon - und man könnte sich viel Bürokratie sparen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 7 Minuten von Fondsanleger1966:
vor einer Stunde von slowandsteady:

trotzdem lohnt sich Altersvorsorge für einen Mindestlohnempfänger nicht, weil nur Tropfen auf den heißen Stein.

Du sitzt auf einem sehr, sehr hohen Roß!

In der Tat lohnt sich Riester mit 5€/Monat am ehesten für Bürgergeldempfänger mit vielen Kindern. Das gibt 175€ eigen Zulage plus für Kinder. Riestervermögen wird nicht angerechnet. Kleinstrente könnte man adhoc auf den Kopf hauen bzw. das Schonvermögen wieder auffüllen. Selbst 20€ mehr oder weniger im Monat macht was aus, wenn man sehr wenig hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
market anomaly

Vielleicht weil die Politiker „Freunde“ bzw Wahlkampfspender in der Finanzbranche haben? Das ist eine mächtige Lobby in Deutschland. Vergesst bei euren Riester oder auch BAV Berechnungen die Kosten nicht, es ist komplett abstruse Abzocke!

vor 27 Minuten von stagflation:

 

Okay, aber wozu dann das Riester-Konstrukt?

 

Der Staat könnte die "175 € Grundzulage" und "3 Kinder x 21 Jahre x 300 €" doch einfach für jeden Deutschen in die GRV einzahlen. Dann hätte jeder etwas davon - und man könnte sich viel Bürokratie sparen.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Feranda
vor 11 Stunden von Beamter48:

Warum laufen die Kinderzulagen auf dich und nicht auf deinen Mann?

Bei dir könnte dann über die Steuerrückerstattung etwas kommen. Dies solltest du unbedingt wieder anlegen um dann vom Zinseszins zu profitieren.

Weil das über die Steuererklärung wieder glattgezogen wird. Es gibt nicht Zulage UND Steuerrückerstattung auf die gesamte Summe.

Zur Optimalen Ausnutzung stimmt die Rechnung von @Fondsanleger1966.

 

Ab 2 Kindern gibts effektiv keinen Steuervorteil mehr, selbst bei 42% Grenzsteuersatz.

 

Finde es unter aller Sau, wenn ich in der Praxis dann mal ein Ehepaar mit 2 Kindern und einer Besparung von 160,42€ und 110,42€ finde. Dann ist der eine ein 160€ Altersvorsorgevertrag mit 100% Garantie und 0% Förderung. Glückwunsch.

 

Trotzdem sollten natürlich beide einen Riestervertrag haben. In der Konstellation wird dann halt einer nicht oder nur mit 5€ bespart.

Gründe: Tod eines Ehepartners vor Rentenbeginn, Zulagenkonstellation ändert sich, wenn kein KiGe mehr fließt, ..

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pfennigfuchser
vor 9 Minuten von Feranda:

Ab 2 Kindern gibts effektiv keinen Steuervorteil mehr, selbst bei 42% Grenzsteuersatz.

 

Wie kommst Du darauf? 

 

Ich dachte immer, 2100 x 0,42 = 882 > 175 + 2*300? Oder übersehe ich irgendwas elementares?

 

Abgesehen davon, dass die Grenzsteuerbelastung mit Kirchensteuer und ggf Soli deutlich höher liegen kann.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 3 Stunden von stagflation:

Der Staat könnte die "175 € Grundzulage" und "3 Kinder x 21 Jahre x 300 €" doch einfach für jeden Deutschen in die GRV einzahlen. Dann hätte jeder etwas davon - und man könnte sich viel Bürokratie sparen.

 

Der Staat zahlt jetzt ja gar nichts. Er verzichtet nur vorläufig auf Steuern, die er dann im Alter kassiert. Ausnahme sind die Geringverdiener und die Leute mit vielen Kindern, die bekommen tatsächlich etwas gezahlt.

 

vor 20 Minuten von Pfennigfuchser:

Ich dachte immer, 2100 x 0,42 = 882 > 175 + 2*300?

 

Ja, bei zwei Kindern und 42% Grenzsteuersatz gibt es zu den Zulagen noch 107 Euro Steuererstattung dazu, damit man insgesamt die 2100 Euro steuerfrei bekommen hat.

 

Ab drei Kindern profitiert man (bei 42% Grenzsteuersatz) tatsächlich von den Zulagen, dann werden die 2100 Euro steuerfrei gestellt und es gibt noch 193 Euro extra (und für das vierte, fünfte, … Kind jeweils weitere 300 Euro).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pfennigfuchser

Genau so hatte ich es immer verstanden. Ab Dreien rechnet es sich dann wirklich. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Novagen

Wow, vielen Dank erst mal für die vielen Rückmeldungen (und das doch eher geringe Bashing :) )

 

Vorweg:

Am 14.2.2024 um 01:02 von Fondsanleger1966:

In Deiner Schilderung gibt es Unstimmigkeiten und Widersprüche.

Touché. Ich habe nicht alles klein klein aufgedröselt (werde ich weiter unten versuchen), weil ich nicht wusste, ob das zielführend ist und ob ICH überhaupt alles richtig wiedergeben kann (verstanden und durchschaut hab ich es ja offensichtlich bis heute nicht wirklich), womit ich auch hier

Am 14.2.2024 um 01:02 von Fondsanleger1966:

Seid Ihr sicher, dass Ihr ausreichende Kenntnisse über Eure Investments habt und Eure Risikobereitschaft realistisch einschätzen könnt?

sagen muss "Asche auf unser Haupt"... Ganz offensichtlich wissen wir nicht 100%ig, was für unsere Altersvorsorge das Beste ist (weshalb ich ja auch dieses Thema hier gestartet habe :) ) und ja, wir haben viel zu spät angefangen uns darüber Gedanken zu machen (Ich hoffe allerdings noch nicht ZU spät).

 

Bevor ich jetzt unsere Situation so Wahrheitsgetreu und Vollumfänglich mir das möglich ist wiedergebe, möchte ich doch noch auf das hier eingehen:

vor 14 Stunden von Fondsanleger1966:

Anfang 2007 - kurz vor Abschluss dieses Vertrags - ist der Garantiezins zwar abgesenkt worden, war aber mit 2,25% p.a. (statt 2,75%) bei einer klassischen Riester-Rente mit niedrigen Kosten und guter Kapitalanlage immer noch hoch genug, um mit einer guten Wahrscheinlichkeit ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen, weil der Garantiezins halt auch für den Ruhestand gilt und die Rentenfaktoren entsprechend erhöht.

 

Abgeschlossen wurde allerdings ein stark supotimales Produkt, weil Aktien für diese Form der Altersvorsorge mit Garantien nur sehr eingeschränkt geeignet sind.

 

Trotzdem scheint es gut performt zu haben, bis die zweite Fehlentscheidung erfolgte:

Als ich 2007 den Riester Vertrag abgeschlossen hab war ich 20 Jahre alt. Wer von euch (außer die, die Versicherungskaufmann/-frau etc. gelernt haben) hat sich mit 20 schon mit dem ganzen Zeug ausgekannt? Natürlich bin ich (wir kommen vom Dorf und leben immer noch da) zur Volksbankberaterin meines Vertrauens gegangen. Da hab ich dann nicht groß darüber nachgedacht, was die mir auf den Tisch legt, sondern unterschrieben. 2014, bei der Gewinnsicherung hätte ich wahrscheinlich besser darüber nachdenken sollen, aber aussagen wie "Gewinnsicherung" triggern bei mir meine Risiko"Un"freude und dann hab ich das (ohne es zu verstehen) auch gemacht (ich seh den nächsten Kessel voll Asche über mir). Aber jetzt lässt sich an dieser Ausgangslage ja nichts mehr ändern, vielleicht aber im Umgang damit und den Konsequenzen. Mein Mann ist im Gegensatz zu mir risikofreudiger und er kümmert sich auch um den ETF.

 

Und bevor jetzt das nächste Bashing bzgl. folgendem kommt:

Am 14.2.2024 um 01:02 von Fondsanleger1966:

Bei -27.8% fast in Tränen ausbrechen und dann (vermutlich in Aktien-)ETFs investieren, bei denen ein Bad Case von ca. -45 bis -60% reicht und ein Very Bad Case noch deutlich darüber hinaus? Das passt doch nicht wirklich zusammen.

Hier hat mein Mann Überzeugungsarbeit bei mir geleistet, hauptsächlich hiermit:

image.thumb.png.64a01a376c145041286cd1920a770b3a.png

 

Natürlich wissen wir auch, dass vergangene Daten keinen garantierten Ausblick in die Zukunft bedeuten, aber was tut das schon (Riester ja offensichtlich auch nicht)?

 

So, und jetzt nochmal unsere Situation so genau ich es wiedergeben vermag:

 

Folgende Tabelle zeigt meine Einzahlungen und Förderungen seit 2007. Die Kinderzulagen laufen erst seit 2022 komplett auf mich, hauptsächlich um eben den Betrag von 150 auf die ca. 100€ zu drücken. Aber da bin ich mir nicht sicher ob stilllegen nicht doch besser ist?!?

Riester_Berechnung_Silke.pdf

Dort ist auch ersichtlich, von welchen Amortisationszeiten ich über welche Berechnungen ausgehe.

 

Mein Mann war bis 2018 selbständig und ist seitdem wie gesagt als Hausmann unterwegs. Wie lange er Hausmann bleibt und was danach kommt wissen wir noch nicht 100%ig. (Falls dies für das Thema hier von belang ist kann ich gerne auch da auf unsere Planungen genauer eingehen). Aber gehen wir mal davon aus, dass er seine restliche "Arbeitszeit" als Hausmann verbringen wird.

 

Wir sind gerade im Begriff ein Haus zu bauen (darum kümmert sich auch hauptsächlich mein Mann, und nein, wir brauchen keinen Kredit, wir haben unsere 2 Elternhäuser dafür veräußert). Jetzt habe ich gerade gestern erst (nächste Portion Asche bitte zu mir) gelesen, dass es wohl möglich ist, das Riester Guthaben zum Bau einer Immobilie heranzuziehen. Allerdings erscheint mir das recht kompliziert und auch sehr "Sklavenhalterisch", da wir anschließend (so wie ich das verstanden habe) für immer in der Immobilie bleiben müssen und unsere Steuerschuld im Todesfall vererbt wird. Davon werden wir wohl eher keinen Gebrauch machen, oder was meint ihr?

 

Einen Überblick über den Steuervorteil (welcher von euch auch schon angesprochen wurde) habe ich leider noch nicht. Vielleicht kann mir hier der ein oder andere etwas genaueres dazu sagen? Folgende Zitate erschließen sich mir leider (sorry dafür... Asche?) nicht ganz.

vor 16 Stunden von slowandsteady:

Als Gutverdiener, bei dem es sich über Steuervorteile lohnen könnte, muss man darauf hoffen, dass die Steuersituation in 30 Jahren noch so ist wie heute - auch keine gute Ausgangsbasis.

 

vor 10 Stunden von Pfennigfuchser:

Ich dachte immer, 2100 x 0,42 = 882 > 175 + 2*300? Oder übersehe ich irgendwas elementares?

 

vor 10 Stunden von Feranda:

Ab 2 Kindern gibts effektiv keinen Steuervorteil mehr, selbst bei 42% Grenzsteuersatz.

 

vor 10 Stunden von chirlu:

Ja, bei zwei Kindern und 42% Grenzsteuersatz gibt es zu den Zulagen noch 107 Euro Steuererstattung dazu, damit man insgesamt die 2100 Euro steuerfrei bekommen hat.

 

Soweit erst mal.

 

Nochmal, vielen lieben Dank für die bisherige Diskussion, die uns schon sehr weitergeholfen hat.

 

Bei weiteren Unklarheiten bitte nochmal nachhaken (auch gerne mit bASCHEing... Unsere Kinder lieben Aschenputtel :) und ja, es heißt bei uns Aschenputtel und nicht Cinderella :) )

 

Eure Silke

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
monstermania
vor 2 Stunden von Novagen:

..., es heißt bei uns Aschenputtel und nicht Cinderella :) )

Ich bin ja mit Aschenbrödel groß geworden. :D

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...