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theeagle85

Wohnung in Pflegeheim - eine weitere MLP-Altlast...

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theeagle85

Guten Abend,

 

vielleicht kennen mich einige noch aus meinem anderen Thread, in dem ich schon über das Thema MLP und mein (mittlerweile zum Glück ehemaliges) Depot dort gesprochen habe. Dieses Thema bin ich mittlerweile zum Glück angegangen und investiere mein Geld inzwischen selbst in ETF.

 

Eine weitere, riesige Altlast, die ich leider noch habe, ist ein Appartement in einem Seniorenheim am Schwielowsee (ehemals Convivo-Park Ferch). Meine Frau und ich haben uns 2021 leider vom MLP-Verkäufer eine Wohnung aufschwätzen lassen, die uns als Rundum-Sorglos-Immobilie, quasi ohne Risiken, angepriesen wurde. Natürlich haben wir den großen Fehler gemacht, uns selbst nicht genug zu informieren und dem MLP-Verkäufer zu vertrauen. Es kam wie es kommen musste - nach insgesamt viermal Pacht ging Convivo Anfang 2023 insolvent und seither haben wir den Salat. Nach fast einem Jahr wurde mittlerweile ein neuer Pächter gefunden (Hoffbauer-Stiftung), allerdings verlangt dieser zunächst diverse Investitionen. Zudem ist derzeit wohl die Heizung defekt, das Gebäude war zeitweise aufgrund von Versäumnissen der alten HV (diese wurde mittlerweile zum Glück ausgetauscht) noch nicht mal versichert, die Brandmeldeanlage ist derzeit wohl außer Betrieb usw.

Ab wann wieder eine Pacht eingehen wird, ist derzeit völlig unklar.

 

Gibt es hier Leute, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und evtl. auch jemanden, der abschätzen kann, ob es Möglichkeiten gibt, MLP zumindest teilweise haftbar zu machen? Natürlich hat der Verkäufer uns ein Beraterprotokoll unterzeichnen lassen, in dem wir bestätigen, dass wir auf die Risiken hingewiesen wurden (was wir definitiv nicht wurden, andere Käufer von verschiedenen MLP-Verkäufern berichten exakt das selbe).

 

Momentan besteht bei mir tatsächlich die Sorge, dass auf Jahre keine Pacht reinkommen wird und die Wohnung derzeit natürlich völlig unverkäuflich ist. Ob diese jemals wieder zu dem Preis, zu dem wir gekauft haben, verkauft werden kann, bezweifle ich leider ebenfalls stark. Manche der Käufer sind derzeit tatsächlich dazu bereit, mit 40-50 % Verlust zu verkaufen, andere sind von der Privatinsolvenz bedroht...

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 1 Stunde von theeagle85:

Manche der Käufer sind derzeit tatsächlich dazu bereit, mit 40-50 % Verlust zu verkaufen, andere sind von der Privatinsolvenz bedroht...

Wäre ich auch. Bei Aktien kann ich eine Wertentwicklung von 8 bis 10 Prozent erwarten, d. h. den Verlust habe ich in ca. 8 Jahren wieder raus. Du auch? Ohne zwischendrin eventuell noch nachschiessen zu müssen?

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slowandsteady

Du hast dir eine Schrottimmobilie andrehen lassen. Ob es "rechtlich sauber" war, wird man in einem Forum nicht klären können, das müssen Juristen tun indem sie die Wortklauberei an den einzelnen Sätzen in den Dokumenten machen. Ich male mir aber schlechte Chancen aus, MLP ist ja nicht doof und wird das schon juristisch wasserdicht gemacht haben. Im Worst Case gibst du viel neues Geld aus für Klage und Rechtsanwalt und hast am Ende noch mehr versenkt.

 

Die gute Nachricht ist, dass die Immobilie wohl kaum komplett wertlos sein wird. Also wird es keinen Totalverlust geben sondern vielleicht nur die 40-50% von oben. Vielleicht wirds auch mittelfristig besser wenn man noch was reinschießt und es danach stabil verpachtet ist, aber ist schwer von außen zu beurteilen. Du musst halt entscheiden ob du ein Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende willst....

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stagflation

Du könntest in den Unterlagen schauen (insbesondere im Kaufvertrag), ob MLP Dir etwas zugesagt oder versprochen hat, was einklagbar wäre. Ich vermute aber, dass Du nichts finden wirst. Und dann wird es schwierig.

 

Ein weitere Möglichkeit wäre, wenn Du nachweisen könntest, dass MLP beim Verkauf schon gewusst hat, dass es Probleme geben wird. Das wäre dann Betrug. Aber das müsstest Du gerichtsfest nachweisen können. Dazu bräuchtest Du etwas Schriftliches oder einen Zeugen. Manchmal ergibt sich so etwas, wenn sich ein früherer Mitarbeiter ungerecht behandelt fühlt und dann aussagt. Das ist aber eher selten und wäre schon Glück.

 

Wichtig ist, zu anderen Geschädigten Kontakt zu halten und zu hören, was die machen oder wissen.

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ein_johannes
· bearbeitet von ein_johannes
vor 13 Stunden von stagflation:

Ein weitere Möglichkeit wäre, wenn Du nachweisen könntest, dass MLP beim Verkauf schon gewusst hat, dass es Probleme geben wird. Das wäre dann Betrug.

Es war wohl kaum die Aufgabe von MLP, die wirtschaftliche Situation des Pächters zu prüfen oder gar zu garantieren. Es wurde eine Immobilie verkauft und solange mit der alles in Ordnung ist sehe ich keinen Ansatzpunkt.

Klar, den Vertrag kann man prüfen lassen, versprechen würde ich mir davon aber nichts.

 

Das größte Risiko bei Betreiberimmobilien ist nun mal, das sie nur durch einen (Global-)Betreiber bewirtschaftet werden kann. Dazu wurden die Einheiten über einen Strukturvertrieb verkauft, der enorme Provisionen verschlingt und zu meist sehr hohen Endverkaufspreisen führt.

Insofern können die Abschläge von 40-50% durchaus marktgerecht sein. Der Käufer erwirbt eine Einheit, die er selbst weder bewohnen noch bewirtschaften darf, die ihn aber jeden Monat Geld kostet. Er muss hoffen, dass die Eigentümergemeinschaft einen neuen Betreiber findet und dann auch einen guten Pachtpreis bekommt - der neue Pächter dürfte einiges an Preissetzungsmacht haben. Er trägt zudem sämtliche Nachschusspflichten. Dazu hat der Erstkäufer idR. deutlich zu viel bezahlt. Das allgemeine Zinsniveau ist zwischenzeitlich auch noch stark gestiegen. Das der Abschlag "nur" 40-50% beträgt dürfte einzig der nähe zu Berlin geschuldet sein.

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Wusel83
vor 14 Stunden von slowandsteady:

 

Die gute Nachricht ist, dass die Immobilie wohl kaum komplett wertlos sein wird. Also wird es keinen Totalverlust geben sondern vielleicht nur die 40-50% von oben. Vielleicht wirds auch mittelfristig besser wenn man noch was reinschießt und es danach stabil verpachtet ist, aber ist schwer von außen zu beurteilen. Du musst halt entscheiden ob du ein Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende willst....

Ähhhm wir wissen nicht ob da ein Kredit im Hintergrund läuft. Ich würde einschränken sofern genügend EK eingebracht wurde ist es kein Totalverlust. Wenn ich mir die prä 2021 Telefonate revue passieren lasse in welchen ungefragt HONKS angerufen habe um mir irgendwas mit Senioren andrehen zu wollen würde es mich wundern wenn da nicht mit Kredit gehebelt wurde eventuell sogar zu über 100% des Kaufpreis weil die Nebenkosten z.t. geschickt innen lagen und der Kredit auch noch aus dem eigenen Vertriebskanal kommt.

 

Alles in allem sehr unschön von dem was wir wissen.

 

Kurzer Schwank aus dem was ich so erlebt hab. Eine Wohnung aus nem Vertriebskanal gekauft in 2007/2008 an mich verkauft in 2020/21 hatte nach über 10 Jahren Bullenmarkt nicht mal annähernd die Grundschuld erreicht. Kaufpreis 55k vs. 108k. Nach 12 Jahren Tilgung mussten die Verkäufer zunächst erstmal 30k auf den Tischlegen bevor die alte Bank bereit war dem Verkauf zuzustimmen. Über die Jahre hat dieser die Tilgung zum Teil aus eigener Tasche subventioniert weil der Mietpool, nach dem das letzte Objekt verkauft war, plötzlich Leerstand hatte. So ein Zufall aber auch.

 

Ohne zu wissen ob da nen Kredit dranhängt würde ich aber auch nicht wissen was man machen kann, weil eventuell (Vorfälligkeit, eigene Liquidität) die Entscheidungsmöglichkeiten limitiert sind. Nütz ja nix wenn man verkaufen möchte und nicht kann weil schlicht die Kohle fehlt um die Bank auszuzahlen.

 

Wenn gerichtlich was geht könnte man die finanzierende Bank oder den Kreditvermittler vieleicht an die Hammelbeine bekommen. Ähnlich beim Fall der (Achtung ich kenne den Fall nur sehr grob) Stuttgarter Versicherung welche mit einer Solarklitsche zusammengearbeitet hat. Da wurde von der Versicherung das Geld gegen eine umgekehrte Rentenversicherung vorgestreckt. Der Solarpark für toll befunden Steuern kann man auch sparen und als dieser dann nach wenigen Monaten und vor Bau direkt pleite ging wollte die Stuttgarter ihre Zahlungen natürlich trotzdem und hat mit dem Betreiber nix zu tun haben wollen. Hat aber Jahre bis zum Vergleich gebraucht und war nicht wirklich toll wenn man da drin gesteckt hat.

 

Viel Glück berichte mal wie es ausgeht.

 

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theeagle85
vor 2 Stunden von stagflation:

War das ein "kein Vermietungsrisiko"-Angebot wie hier: https://mlp.de/finanzprodukte/immobilien-zur-kapitalanlage/pflegeapartments ?

Ganz genau so eines war es...

Dass es unheimlich dumm war, dem MLP Verkäufer, von dem wir dachten, er sei unser Freund, zu vertrauen, ist uns mittlerweile bewusst. Nun gilt es halt den schaden irgendwie so gering wie möglich zu halten.

Ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt würde sich halt anfühlen wie im Börsencrash zum schlechtesten Zeitpunkt seine Aktien zu verkaufen. Es ist nicht so, dass wir den Kredit (ja, die Immobilie wurde auf Anraten des MLP Verkäufers voll finanziert) nicht stemmen könnten, aber dieses Geld das monatlich fehlt tut natürlich schon weh. 

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Aldy_BB
vor 33 Minuten von theeagle85:

Ganz genau so eines war es...

Dass es unheimlich dumm war, dem MLP Verkäufer, von dem wir dachten, er sei unser Freund, zu vertrauen, ist uns mittlerweile bewusst. Nun gilt es halt den schaden irgendwie so gering wie möglich zu halten.

Ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt würde sich halt anfühlen wie im Börsencrash zum schlechtesten Zeitpunkt seine Aktien zu verkaufen. Es ist nicht so, dass wir den Kredit (ja, die Immobilie wurde auf Anraten des MLP Verkäufers voll finanziert) nicht stemmen könnten, aber dieses Geld das monatlich fehlt tut natürlich schon weh. 

Erste Regel: Don´t panic!

Ich wohne zwar in Bayern, den Schwielowsee kenne ich aber gut. Eine attraktive Gegend.

Von der Wohnanlage bis nach Potsdam sind es 15km mit dem Fahrrad, bin ich alles schon gefahren, schöne Radwege. Da fährt mit Sicherheit auch ein Bus.

Das ist schon durchaus attraktiv für Senioren!

Und die Wohnanlage scheint nun keine Baracke zu sein.

 

Zweite Regel: ihr müßt euch als Eigentümer organisieren!

Gibt es einen Verwaltungs-Beirat? Wenn nicht solltet ihr einen wählen, Hausverwaltungen tun sich leichter, sich mit Beiräten abzustimmen, als mit zig Eigentümern.

Und der Beirat kann der HV auf die Finger klopfen.

 

Dritte Regel: Blick in die Zukunft!

Die Babyboomer werden alle alt, der Bedarf an Seniorenresidenzen wird steigen.

Einen Verkauf würde ich erst in Erwägung ziehen, wenn wieder solide vermietet und Ruhe eingekehrt ist.

 

Die Baustelle muss man jetzt strategisch angehen, dann wird das schon.

Das A und O ist dass ihr euch als Eigentümer einig seid und eine solide HV beauftragt.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 26 Minuten von Aldy_BB:

Das A und O ist dass ihr euch als Eigentümer einig seid und eine solide HV beauftragt.

 

Das blöde ist ja, dass solche Anlagen an "Einsteiger-Vermieter" verkauft werden mit dem Argument "kaum Risiko und man muss sich um nichts kümmern" ...

 

Wie du aber schon schreibst, müsste man sich jetzt wirklich drum kümmern, d.h. im Detail einfuchsen, sich mit Beteiligten abstimmen, Entscheidungen treffen, ggf. weitere Risiken eingehen, Verhandlungen führen, etc. ... im Endeffekt das volle Programm der unternehmerischen Tätigkeit (welches eine Vermietung m.E.n. immer darstellt).

 

Wenn man für sich selber feststellt, dass man das nicht will, oder hierfür nicht die notwendigen Ressourcen aufbringen kann, wäre (je nach EK-/Finanzierungs-Situation) irgendwie verkaufen und in einen Welt-ETF umschichten auch ein gangbarer Weg, den man m.M.n. nicht sofort ausschließen sollte ... - es kommt halt darauf an, mit welchem Mindset man an ein solches Investment herangeht und ich denke der OP sollte da mal ein wenig Introspektion betreiben. ;)

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theeagle85
vor 25 Minuten von Aldy_BB:

Erste Regel: Don´t panic!

Ich wohne zwar in Bayern, den Schwielowsee kenne ich aber gut. Eine attraktive Gegend.

Von der Wohnanlage bis nach Potsdam sind es 15km mit dem Fahrrad, bin ich alles schon gefahren, schöne Radwege. Da fährt mit Sicherheit auch ein Bus.

Das ist schon durchaus attraktiv für Senioren!

Und die Wohnanlage scheint nun keine Baracke zu sein.

 

Zweite Regel: ihr müßt euch als Eigentümer organisieren!

Gibt es einen Verwaltungs-Beirat? Wenn nicht solltet ihr einen wählen, Hausverwaltungen tun sich leichter, sich mit Beiräten abzustimmen, als mit zig Eigentümern.

Und der Beirat kann der HV auf die Finger klopfen.

 

Dritte Regel: Blick in die Zukunft!

Die Babyboomer werden alle alt, der Bedarf an Seniorenresidenzen wird steigen.

Einen Verkauf würde ich erst in Erwägung ziehen, wenn wieder solide vermietet und Ruhe eingekehrt ist.

 

Die Baustelle muss man jetzt strategisch angehen, dann wird das schon.

Das A und O ist dass ihr euch als Eigentümer einig seid und eine solide HV beauftragt.

Hallo, danke für deinen Beitrag, der mir etwas Mut macht.

Ein Verwaltungsbeirat wurde mittlerweile gewählt und die alte (leider unfähige) HV gegen eine deutlich fähigere ausgetauscht.

Momentan tut sich einiges, wie gesagt ein neuer Pächter (und die Hoffbauer-Stiftung ist vermutlich nicht die schlechteste Alternative) ist bereits im Objekt drin.

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theeagle85
· bearbeitet von theeagle85

Mittlerweile ist etwas Zeit vergangen, nach und nach zeigt sich, was uns MLP da tatsächlich verkauft hat... Das Gute daran - für das Objekt, das uns als Seniorenresidenz verkauft wurde, liegt noch nicht mal eine Genehmigung vor, es als solches zu betreiben, sondern lediglich als Reha-Klinik. Von Seiten der Eigentümer wurde nun ein RA mit der Prospektprüfung beauftragt. Die fehlende Genehmigung als Seniorenresidenz könnte hier der entscheidende Punkt sein, dass wir evtl den kompletten Kauf rückabwickeln können.

Dutzende schreiben an MLP, in denen u.a. deren Fehler dargelegt und sie um entsprechende Unterstützung ihrer Mandanten gebeten wurden, wurden von MLP mit einer dreisten Antwort abgewiesen. Es wird also auf einen harten Rechtsstreit hinauslaufen - ich halte euch auf dem Laufenden.

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qmb63
· bearbeitet von qmb63

Ich kenne das Objekt zufällig aus meiner beruflichen Tätigkeit als Pflegegutachter. Es handelt sich tatsächlich um eine vor langer Zeit Pleite gegangene Rehaklinik, die langjährig als vollstationäre Pflegeeinrichtung betrieben wurde.  Schon der ursprüngliche Betreiber (war Procurand, sehr seriös) hatte große Probleme mit der Auslastung und dem fehlenden Personal. Dass es dafür keine Genehmigung gab, ist schlicht unmöglich, weil ohne Zulassung gibt es keinen Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen.

Seniorenresidenz selbst ist überhaupt nicht geschützt, so kann sich jeder nennen, einer Betreibergenehmigung bedarf es nicht.

Du hast eine Einliegerwohnung in einem Pflegeheim erworben, die in der Regel zu völlig überhöhten Preisen und falschen Versprechungen vermietet wird. Wie du damit aus der Ferne und auch noch vermittelt über einen Verwalter/Betreiber eines Pflegeheimes eine positive Rendite erzielen willst, ist mir schleierhaft. 

Und lass dich nicht von Parolen: "Die Gesellschaft altert", "Der Bedarf steigt" blenden. Aktuell stehen die Betreiber der Alteneinrichtungen Schlange vor dem Insolvenzrichter. Auch die Nähe zu Berlin ist kein Argument. Das Objekt liegt am Arsch der Welt und ist sehr schwer zu erreichen, insbesondere für Personal ohne Auto.

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allufewi@googlem

Ich habe da ein deja-vu bei der Geschichte.

 

Bei uns (Bayern) gibt es ebenfalls so ein Haus. Ursprünglich in den späten 1990ern ein paar Jahre als Pflegeheim betrieben, ging es schnell pleite. Danach wurde es zu einer Reha-Klinik, aber auch in dieser Form ging es nach einigen Jahren außer Betrieb. Zuletzt stand es sehr lange leer. Der neue Betreiber in Personaleinheit mit HV brachte das abgelegene Gebäude (Arsch der Welt ist fast noch untertrieben, wenn auch landschaftlich reizvoll) mit falschen Versprechungen und aufgeteilt in Appartements und Zimmer, als Altenpflegeeinrichtung an die Leute. 

 

Die Sache ist die: Eine vorherige Betriebsgenehmigung ist zwar gewerberechtlich nicht notwendig, allerdings gibt es relativ harte bauliche bauliche Mindestanforderungen nach dem erst 2011 erlassenen landesrechtlichen Heimgesetz. Nachdem das Objekt wegen des Klinikbetriebs seinen baulichen Bestandsschutz als Altenheim lange verloren hatte, kann es die neuen Vorgaben als "Neubau im rechtlichen Sinne" nicht mehr erfüllen. Was den Betreiber aber nicht daran gehindert hat, das Ding als genehmigt zu verkaufen. Die lokale Heimaufsicht würde einen Betrieb als stationäres Altenheim aber nicht zulassen. Davon abgesehen ist Personal de-facto nicht zu bekommen und das Gebäude war nur oberflächlich in gutem Zustand. Für die Investoren dürfte sich mit dem vermeintlichen Betongold in der Boombranche ein nahezu maximaler Verlust anbahnen...

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theeagle85
· bearbeitet von theeagle85

Dass es ein maximaler Fehler war, dem MLP-Verkäufer zu vertrauen und das Teil zu kaufen ist mittlerweile ja allen klar. Aktuell läuft die Prospektprüfung und uns bleibt nichts anderes übrig als zu hoffen, dass MLP ein Prospektfehler nachgewiesen werden kann und wir den Kauf rückabwickeln können. MLP selbst weist jegliche schuld von sich und ist in keinster Weise bereit, den Kunden auch nur irgendeine Art von Unterstützung zukommen zu lassen. 

 

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Kaffe
vor 21 Stunden von theeagle85:

Dass es ein maximaler Fehler war, dem MLP-Verkäufer zu vertrauen und das Teil zu kaufen ist mittlerweile ja allen klar. Aktuell läuft die Prospektprüfung und uns bleibt nichts anderes übrig als zu hoffen, dass MLP ein Prospektfehler nachgewiesen werden kann und wir den Kauf rückabwickeln können. MLP selbst weist jegliche schuld von sich und ist in keinster Weise bereit, den Kunden auch nur irgendeine Art von Unterstützung zukommen zu lassen. 

 

Ganz herzlichen Dank an dich theagle85, dass du deine Fuck Up Storie hier öffentlich machst. Ich hoffe viele Leser ziehen die richtigen Lehren daraus und bekommen ein Gefühl für das Risiko, wenn sie sich mit Maklern oder Beratern über tolle Anlagemöglichkeiten austauschen.

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theeagle85
vor 5 Stunden von Kaffe:

Ganz herzlichen Dank an dich theagle85, dass du deine Fuck Up Storie hier öffentlich machst. Ich hoffe viele Leser ziehen die richtigen Lehren daraus und bekommen ein Gefühl für das Risiko, wenn sie sich mit Maklern oder Beratern über tolle Anlagemöglichkeiten austauschen.

Sehr gerne - wenn ich damit nur einen erreiche, der es sich deswegen vielleicht nochmal anders überlegt und diesem unseriösen Betrieb doch nicht das Vertrauen schenkt, hat es sich ja schon gelohnt. Problem: Die meisten Leute, die Banken und Vermögensberatern trauen, werden nicht hier reinschauen.

 

Übrigens auch interessant: Schreibt man eine negative Bewertung auf trustpilot, wird man innerhalb von 24 Stunden aufgefordert, die Angaben zu verifizieren, da der betreffende Betrieb (also MLP) den Verdacht geäußert habe, dass es sich um eine gefälschte Bewertung handelt. Und MLP selbst schreibt dort zig gefälschte Bewertungen, in denen einzelne Kunden"berater" namentlich erwähnt und über den grünen Klee gelobt werden... https://de.trustpilot.com/review/mlp.de

 

Ich bin nur froh, dass sich die WEG mittlerweile als Gemeinschaft gefunden hat (was MLP ja mit allen Mitteln versucht hat, zu unterbinden) und gemeinsam gegen MLP vorgeht. Was ich nicht verstehe, dass viele zögern, ihr Depot und alles weitere dort abzuziehen, sollte spätestens mit der Antwort auf das Beschwerdeschreiben auch dem letzten klar geworden sein, was er von MLP zu erwarten hat...

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Rider

Solche Berichte sind wichtig. Wenn ein potenzieller Käufer von solchen Immobilien durch googeln hierher findet und vom Kauf abgehalten wird, hat sich das schon gelohnt. 
 

 

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LongtermInvestor
vor 6 Stunden von theeagle85:

was er von MLP zu erwarten hat...

Zero, sobald die Provision vereinnahmt wurde.

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theeagle85
vor 19 Stunden von LongtermInvestor:

Zero, sobald die Provision vereinnahmt wurde.

So ist es. MLP ist keinen Deut besser bzw seriöser als beispielsweise die DVAG, verkauft es nur besser.

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theeagle85
Am 8.6.2024 um 21:04 von qmb63:

Ich kenne das Objekt zufällig aus meiner beruflichen Tätigkeit als Pflegegutachter. Es handelt sich tatsächlich um eine vor langer Zeit Pleite gegangene Rehaklinik, die langjährig als vollstationäre Pflegeeinrichtung betrieben wurde.  Schon der ursprüngliche Betreiber (war Procurand, sehr seriös) hatte große Probleme mit der Auslastung und dem fehlenden Personal. Dass es dafür keine Genehmigung gab, ist schlicht unmöglich, weil ohne Zulassung gibt es keinen Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen.

Seniorenresidenz selbst ist überhaupt nicht geschützt, so kann sich jeder nennen, einer Betreibergenehmigung bedarf es nicht.

 

Darauf muss ich jetzt nochmal eingehen, inzwischen liegt uns schwarz auf weiß vor, dass die aktuelle Objektnutzung nicht der genehmigten Nutzung als Reha-Klinik entspricht und die derzeitige Nutzung somit illegal ist. Derzeit läuft ein Anhörungsverfahren zur Nutzungsuntersagung. Deine Aussage, es sei unmöglich,dass es keine Genehmigung gibt, ist daher falsch. Wir Investoren werden daher nun alles daran setzen, den Kauf rückabwickeln und mir diesem Hebel sollte unsere Chance massiv gestiegen sein.

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Niklasschnick
vor 5 Stunden von theeagle85:

(...) dass die aktuelle Objektnutzung nicht der genehmigten Nutzung als Reha-Klinik entspricht und die derzeitige Nutzung somit illegal ist. (...). Deine Aussage, es sei unmöglich,dass es keine Genehmigung gibt, ist daher falsch.

Als was wurde es euch denn verkauft?

Wenn "Seniorenresidenz" kein geschützter Begriff ist, kann ich unter dieser Bezeichnung auch das Haus meiner Eltern verkaufen...

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theeagle85

Als Pflegeimmobilie und als solche ist das Objekt nicht zugelassen, sondern nur als Reha-Klinik.

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qmb63

Interessante Entwicklung, für mich nach wie vor nicht richtig nachvollziehbar. Das Objekt wurde über Jahre als vollstationäre Pflegeeinrichtung, umgangssprachlich Pflegeheim, betrieben. Dafür braucht es zwingend die Betriebsgenehmigung durch die zuständige Heimaufsicht und einen Versorgungsvertag mit den Pflegekassen und den Sozialhilfeträgern. Ansonsten würde der Betreiber ja keine Gelder aus der Pflegeversicherung und der Sozialhilfe erhalten, was außerhalb von Millionärsrefugien betriebswirtschaftlich unmöglich ist. 

Das Ganze scheint mir eher eine baurechtliche Frage zu sein. Da habe ich keine Ahnung. Aber wenn ihr daraus eine Prospekthaftung konstruieren könntet, wäre euch doch geholfen. Ich wünsche euch von ehrlichem Herzen Erfolg.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Lohnenswert ist in solchen Fällen die Prüfung der Frage, ob hier ein "Haustürgeschäft" vorlag, die Vertragsanbahnung oder der -abschluss sich also außerhalb der gewerblichen Geschäftsräume des Vermittlers / Verkäufers abspielte. Hier ist in der Vergangenheit viel falsch gemacht worden.

Stichwörter sind hier insbesondere Widerrufsrecht und Widerrufsbelehrung. Die Belehrung über das Widerrufsrecht muss im Vertrag fixiert sein. Andernfalls kann es sein, dass ein solches Widerrufsrecht noch heute gilt.

Besonders interessant ist das auch in den Fällen in denen mehrere zusammenhängende Rechtsgeschäfte abgeschlossen wurden, wobei in machen ordnungsgemäß belehrt wurden, in anderen aber nicht.

 

Der Rechtsanwalt der Gemeinschaft wird sich ja wohl kaum darum kümmern können, wie es in jedem Einzelfall zum Vertragsabschluss gekommen ist.

 

Achtung: In diesem Bereich hat sich die Gesetzeslage in den letzten 20 Jahren mehrfach geändert, aber stets zu Gunsten des Verbrauchers. Es käme also auch sehr genau darauf an, wann sich das abgespielt hat.

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