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GeldanlegER.

Ein neuer Privatier stellt sich vor...

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Fondsanleger1966
Am 3.2.2024 um 13:20 von Fondsanleger1966:

dass ein künftiger MDD höher ausfällt.

 

Am 3.2.2024 um 13:37 von Hicks&Hudson:

+1

Das ist im WPF aber extremst schwer bis gar nicht zu vermitteln. Da wirst du nur auf Kopfschütteln stoßen.

 

Es liegt in der Natur der Sache, dass historische Werte in der Zukunft überschritten werden können. Nehmen wir dieses Beispiel:

Am 3.2.2024 um 13:20 von Fondsanleger1966:

- Max. MDD MSCI World ab 1970: -56% in € auf Monatsbasis vom 31.8.2000 bis zum 27.2.2009, also über 8,5 Jahre (vom Indexstand 161,313 auf 71,022), nachzuvollziehen über Link 1a) in  https://www.wertpapier-forum.de/topic/65012-quellen-für-daten/?do=findComment&comment=1604288

Ein realisierter MDD von nominal -56% (real ca. -62%) klingt schon ziemlich hoch und liegt deutlich oberhalb des im WPF oft anzutreffenden Ratschlags "Nimm einen Worst Case von -50% an".

 

Der Crash ab dem Herbst 2008 wurde jedoch erst durch ein gewaltiges 3.000-Milliarden-Rettungspaket der Staaten und Notenbanken Ende Februar 2009 gestoppt. Deren Folgen sieht man noch heute in den enorm ausgeweiteten Bilanzen der Notenbanken - z.B. hier: https://yardeni.com/charts/balance-sheets-monthly/ - und dem starken Anstieg der Staatsverschuldung, z.B. hier https://am.jpmorgan.com/us/en/asset-management/adv/insights/market-insights/guide-to-the-markets/ auf S.20 rechts unten das US-Bundesdefizit. Es hat inzwischen fast wieder die Höhe der Verschuldung nach dem 2. Weltkrieg erreicht, als die USA nicht nur zwei große teure Kriege in Europa und im Pazifik geführt haben, sondern auch noch die UK, Russland und weitere Alliierte mitfinanzierten (Lend-Lease). Stand heute wäre es m.M.n. fraglich, ob ein Kraftakt wie das 3.000-Milliarden-Rettungspaket der Staaten und Notenbanken zum Stoppen der weiter einbrechenden Aktienkurse 2008/2009 noch einmal möglich wäre, ohne an anderer Stelle Probleme zu bekommen.

 

Wie tief wäre es ohne dieses riesige Rettungspaket gegangen? Das lässt sich nur grob abschätzen. Nehmen wir das Shiller-KGV der US-Aktien zu Hilfe: https://www.multpl.com/shiller-pe . Wenn man die Tiefpunkte von 1920, 1932 und 1982 miteinander verbindet, kommt man auf eine Trendlinie, die für ein Tief des Shiller-KGVs 2009 von ca. 8 spricht. Der Stopp durch das gewaltige Rettungspaket erfolgte aber schon bei 14. Daraus ergibt sich ein weiteres Absturz-Potenzial ohne das Rettungspaket von ca. -43%. Insgesamt entspräche das einem Gesamt-MDD von -75% nominal. Da ohne das Rettungspaket vermutlich auch die Unternehmensgewinne stärker gefallen wären, ist sogar ein noch höheres MDD denkbar gewesen.

 

Ich unterteile die MDDs für Risikobetrachtungen in 3 Klassen:

1) "Bad Case": ca. -45% bis -60%. Historische Beispiele sind z.B. der MSCI World (in €) in der ersten Ölpreis-Krise ab 1973, in der Multi-Krise 2000-2003 und in der Finanzkrise 2007-2009 (also drei globale Events in 53 Jahren), aber z.B. auch regional Japan nach 1990.

2) "Very Bad Case": ca. -65% bis -80%. Beispiel: USA ab 1929 und vermutlich auch Welt ab 1929, aber dafür gibt es m.W.n. keine monatlichen Daten. Und - wie gezeigt - ein 2007/2009 ohne gewaltiges Rettungspaket.

3) "Worst Case": noch höhere MDDs (Deutschland ab 1913 mit bis zu -96% in Goldmark, Japan, IIRC Frankreich bei der Besetzung im 2. WK, ...) oder Totalausfälle (2x Russland, 1x China, IIRC Ägypten, ...).

 

Wobei für eine Entnahmestrategie nicht nur die Tiefe eines Einbruchs relevant ist, sondern auch die Dauer/Recovery Time, siehe https://www.wertpapier-forum.de/topic/66328-ein-neuer-privatier-stellt-sich-vor/?do=findComment&comment=1685525 :

Zitat

japanische Aktien ab 1990 wg. der sehr langen Recovery Time und je nach Entnahmequote evtl. auch deutsche Aktien 1960-1982 wg des Seitwärtstrends und der hohen Inflationsraten, ...

McQuarrie nennt weitere lange Durststrecken außerhalb von Kriegszeiten in Tabelle 3 dieses Links: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/0015198X.2023.2268556

 

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Fondsanleger1966
vor 11 Stunden von ceekay74:

IIRC finden sich im Forum im Wesentlichen zwei (stark) vereinfachte Methoden zur Berücksichtigung der GRV in der Asset Allokation, entweder "Rentenpunkte multipliziert mit den aktuellen Kosten pro Rentenpunkt" oder "durchschnittliche Rentenbezugsdauer multpliziert mit erreichter Jahresrente zu aktuellem Rentenwert". Bezogen auf die 45 Punkte des TO läge der "Wert" der GRV somit irgendwo zwischen 380k und 400k.

 

Deutlich genauer und mit vertretbarem Aufwand lässt sich der heutige Wert der vorhandenen Rentenpunkte über Barwertberechnungen ermitteln, wobei es im FIRE-Bereich - erneut IIRC - zwei häufiger zu findende Methoden gibt, einmal die "fristenkongruente Abzinsung unter Berücksichtigung von biometrischen Rechnungsgrundlagen und Rententrend" sowie die "Abzinsung mit der Aktienmarktrendite ohne Sterbewahrscheinlichkeiten" (siehe z.B. "Welchen Einfluss hat die gesetzliche Rente auf die sichere Entnahmerate? bei finanzen-erklaert.de".

 

Für einen Mann Jahrgang 1974 und 45 Rentenpunkten liegt der Barwert unter Berücksichtigung von Sterbewahrscheinlichkeiten, 2,5% Rententrend und einer Abzinsung mit 2,4% (15-jährige Bund als Vereinfachung) bei rund 250k, die Abzinsung mit einer angenommenen durchschnittlichen Aktienmarktrendite von 7% und ohne Berücksichtigung der Sterbewahrscheinlichkeit ergibt einen Barwert i.H.v. rund 100k.

 

Danke für den Überblick. Ich finde allerdings, dass die Methoden den hohen Wert der GRV-Ansprüche bei der finanziellen Absicherung einer Langlebigkeit nicht widerspiegeln. Die Grafik in https://www.wertpapier-forum.de/topic/60114-s1lv3rs-altersvorsorgedepot/?do=findComment&comment=1687465 veranschaulicht diesen Wert (Differenz gelb-rot für ein Beispielalter).

 

Die Langlebigkeit abzusichern ist relativ teuer, gleich ob über PRV (Selbstselektion erhöht die Kosten massiv, schlechter Inflationsschutz) oder individuelle Kapitalanlage (erfordert eigentlich eine ewige Rente).

 

Bei einer Verpflichtungsfinanzierung - und nichts anderes ist die Sicherstellung eines wie auch immer gearteten Mindeststandards für Wohnen, Essen, Gesundheit usw. - sind wenig/nicht schwankende Zahlungsströme sehr hilfreich, volatile dagegen sehr teuer - und zwar um so teurer je länger der potenzielle Zeitraum ist, weil die Spannweite der absoluten Endwerte immer größer wird (eine Art unerwünschter Zinseszinseffekt).

 

Der einfachste Ansatz im Fall des TOs besteht m.M.n. darin festzustellen, wie viel er zum Leben mindestens braucht. Das dürfte nach manchen seiner Äußerungen nicht allzu viel sein. Mglw. reichen GRV + Riester-BAV + eigene Wohnung dafür schon aus. Falls dies zutrifft, den entsprechenden Betrag von heute bis zum (vorgezogenen?) Rentenbeginn über eine Zinsanlagenleiter sichern (evtl. auch mit Tips-Sprossen, soweit verfügbar). Das wäre dann der Block 1 für die Basisabsicherung.

 

Für die kostspieligeren Freuden des Lebens wäre dann der Rest des liquiden Vermögens im Block 2 zuständig. Dieser könnte mit variablen Entnahmen gestaltet werden, so wie @Sapine das hier vorgestellt hat und praktiziert. Auf die dabei auftretenden Schwankungen ließe sich im Luxus-Block vermutlich besser flexibel reagieren als im Basis-Block.

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GeldanlegER.

So, hier wie angekündigt der steuerliche Effekt, falls ich mein Einzelaktiendepot "glatt stelle" - anbei die Übersicht "steuerlicher Gewinn Einzelaktien". Meine bestehenden ETFs habe ich erstmal außen vor gelassen. 

 

Der Effekt beläuft sich meiner Rechnung nach auf rund 130.000€. Da schlucke ich schon. 

 

Eine Überlegung wäre es zuerst die Verlustaktien zur verkaufen, dann die aus meiner Sicht riskanteren Werte (Atoss, Bechtle, etc). steuerneutral zu verkaufen und dann die die übrigen Werte über mehrere Jahre durch Entnahmen nach und nach zu reduzieren. Ich weiß - keiner weiß heute ob mir die "sicheren" Werte nicht um die Ohren fliegen. Aber es wäre ein Kompromiss :) 

 

 

steuerlicher Gewinn Einzelaktien.pdf

Ach ja - wie Ihr seht, habe ich mich von einigen Werten bereits getrennt und das Cash erstmal geparkt. 

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Lazaros
vor 18 Minuten von GeldanlegER.:

So, hier wie angekündigt der steuerliche Effekt, falls ich mein Einzelaktiendepot "glatt stelle" - anbei die Übersicht "steuerlicher Gewinn Einzelaktien". Meine bestehenden ETFs habe ich erstmal außen vor gelassen. 

 

Der Effekt beläuft sich meiner Rechnung nach auf rund 130.000€. Da schlucke ich schon. 

Also hast du dann nur noch 2 Millionen Euro - ärgerlich.

Und jetzt noch mal die sinnvolle Betrachtungsweise in Prozent: macht ca. 6% weniger Vermögen.

Objektiv betrachtet schwankt dein Aktiendepot in manchen Monaten mehr, als um diese 130.000€.

Soll heißen: höre auf mit dem Mi-mi-mi.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 18 Minuten von Lazaros:

Also hast du dann nur noch 2 Millionen Euro - ärgerlich.

Eigentlich ist das Depot schon jetzt keine "echten" 2,15 Mio wert. Einige hier rechnen das auch so - eben den Depotwert steuerbereinigt und nicht einfach vor Steuern.

 

vor 18 Minuten von Lazaros:

Soll heißen: höre auf mit dem Mi-mi-mi.

:thumbsup:

 

 

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geldvermehrer

Ich habe über lange Zeit meiner Depotentwicklung (mehrere meist value-orientierte Fonds z.B. Otte, Leber) KEINE Benchmark gegenübergestellt und "fühlte" mich mit aktiven Fonds wohl. Als ich dann endlich mal die Performance mit der des MSCI World verglich, bin ich erschrocken und habe alle aktiven Fonds verkauft:blink:

 

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Hicks&Hudson
vor 6 Minuten von geldvermehrer:

Ich habe über lange Zeit meiner Depotentwicklung (mehrere meist value-orientierte Fonds z.B. Otte, Leber) KEINE Benchmark gegenübergestellt und "fühlte" mich mit aktiven Fonds wohl. Als ich dann endlich mal die Performance mit der des MSCI World verglich, bin ich erschrocken und habe alle aktiven Fonds verkauft:blink:

Was genau willst du damit dem TO sagen?

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geldvermehrer

Es geht in deine Richtung, Man hängt vielleicht emotional weniger an "seinen" Aktien, wenn man die bisherige Perfomance mit einem weltweiten Aktien-ETF vergleicht. Und dieser, wie wir es vielleicht vermuten, nicht schlechter in der Vergangenheit abgeschnitten hätte. Was in der Zukunft auch so sein könnte.

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sedativ
· bearbeitet von sedativ

Und was mache ich, wenn ich einen ETF auf den MSCI World und einen auf den NASDAQ 100 im Depot habe?

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Cepha
Am 3.2.2024 um 22:01 von Hicks&Hudson:

Bei Gold ist das Spielchen ähnlich und sogar bei Bitcoin. 

Das alles sind für einige "Absicherungen" für zukünftig unerwartete Szenarien. Die können funktionieren/sich rentieren oder eben nicht. Sie können aber auf der anderen Seite nur Gebühren kosten und war in Form von weniger Rendite.

Gold für sich genommen war bisher eine beschissene Anlage, aber als Ergänzung zu Aktien mit rebelancing war es zumindest in der Vergangenheit super.

 

In der Zukunft? Tja, weiß man nicht.

 

grafik.png.d97095a8fad99fc545cfa62899c56442.png

 

grafik.png.03581ad7b699cdeeeac2a6d8fb85dede.png

 

https://portfoliocharts.com/2021/12/16/three-secret-ingredients-of-the-most-efficient-portfolios/

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Sapine

Die Bechtle ist eine Altaktie. Das Unternehmen sieht mir eigentlich recht solide aus. Die würde ich  nicht so schnell verkaufen. Warum siehst Du da ein hohes Risiko? 

 

Die Münchner Rück hat was von einem Witwen- und Waisenpapier. Solider Dividendenzahler und solides Geschäft. Auch da hätte ich keinen Bauchschmerz, die in der Entnahmephase im Depot zu haben, auch wenn es ein großer Brocken ist.

 

Johnson & Johnson liefert ebenfalls regelmäßigen Cash Flow. Würde ich auch eher später als gleich verkaufen.

 

Zu den restlichen Aktien habe ich keine echte Meinung aber ich vermute da sind noch ein paar haltenswerte dabei. Grundsätzlich sind die Aktien nicht völlig einseitig ausgerichtet abgesehen von der starken Deutschlandgewichtung. Die Mischung kann ähnlich wie die Marktrendite laufen. Selbst wenn sie leicht darunter liegt, reduziert sich dieser Depotteil über die Entnahmen sukzessive und der sofortige Verkauf wäre teurer als eine eventuelle Minderrendite. 

 

Eine Teilliquidation mit den Verlustaktien bringt eine Reduzierung im Aktienteil von knapp 200.000 Euro. Bliebe zunächst noch gut eine Mio über. Ein paar solide Dividendenaktien kann man meiner Meinung nach ohne weiteres dauerhaft mit einem breiten Aktienindex kombinieren. Man muss da auch keine Prinzipienreiterei daraus machen, gerade wenn man durch Umschichtungen nennenswerte Beträge verliert und Du ohnehin einen starken Cash Flow haben möchtest. Über die Entnahmen der kommenden Jahre wird sich der Teil mit den Einzelaktien dann weiter verkleinern. 

 

Aber am Ende ist es Dein Geld und Deine Entscheidung. 

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 43 Minuten von Sapine:

Die Bechtle ist eine Altaktie. Das Unternehmen sieht mir eigentlich recht solide aus. Die würde ich  nicht so schnell verkaufen. Warum siehst Du da ein hohes Risiko? 

 

Die Münchner Rück hat was von einem Witwen- und Waisenpapier. Solider Dividendenzahler und solides Geschäft. Auch da hätte ich keinen Bauchschmerz, die in der Entnahmephase im Depot zu haben, auch wenn es ein großer Brocken ist.

 

Johnson & Johnson liefert ebenfalls regelmäßigen Cash Flow. Würde ich auch eher später als gleich verkaufen.

=>

Am 2.2.2024 um 16:05 von Lazaros:

Verständlich, mich interessieren diese hübschen Krabbelviecher dennoch und jeder Stockpicker kann man von Melanoplus spretus viel über Risiko lernen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Felsengebirgsschrecke

Zitat

Die Felsengebirgsschrecke suchte bevorzugt Präriegegenden heim, war aber auf beiden Seiten der Rocky Mountains zu finden. ...

Die Schwärme waren von größerem Ausmaß, als sie je bei anderen Heuschrecken gesichtet worden waren. Ein berühmter Bericht von A. L. Child aus dem Jahr 1875, den Charles Riley 1880 im Second annual report of the United States Entomological Commission veröffentlichte, schätzt einen Schwarm, der in fünf Tagen über Plattsmouth, Nebraska, hinweg zog, auf eine Länge von 3000 Kilometer (1900 Meilen) bei einer Breite von 180 Kilometer (110 Meilen). Das entspräche mit etwa 520.000 km² mehr als der Fläche Kaliforniens. Der Schwarm bestand aus geschätzten 13 Billionen Individuen, mit einer Masse von 28 Millionen Tonnen.  ...

Die letzten großen Schwärme entstanden in den 1870er Jahren. Etwa 30 Jahre später starb die Art aus;

 

Und noch was: https://www.businessinsider.de/wirtschaft/tod-von-amazon-ist-unausweichlich-erklaert-jeff-bezos-r20/

Zitat

„Amazon ist nicht ,too big to fail’ … Ich kann euch sogar versprechen, dass Amazon eines Tages scheitern wird“, sagt Bezos auf die Frage eines Mitarbeiters, der etwas über die Insolvenz von Firmen wie Sears wissen wollte.

„Auch Amazon wird insolvent gehen. Wenn ihr euch die großen Unternehmen anschaut, liegt die Lebensdauer bei 30 Jahren plus, nicht bei 100 Jahren plus“, antwortete er weiter. 

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 8 Stunden von geldvermehrer:

Man hängt vielleicht emotional weniger an "seinen" Aktien, wenn man die bisherige Perfomance mit einem weltweiten Aktien-ETF vergleicht.

Ja, das hatten wir ja festgestellt, dass das hilfreich gewesen wäre. Ging/geht aber leider nicht, da der TO keine Daten erfasst hat.

Jetzt sehen wir zumindest, was an aktuellem EInzel-Aktien-Gewinn aufgelaufen ist (knapp 44%). Mir erscheint das gar nicht so viel, wenn man das ins Verhältnis zum Gesamtvermögen setzt, aber wir wissen eben auch nicht, wie viel er vorher schon an Verkäufen mit Gewinn getätigt hat und wie viel Dividende da immer geflossen ist.

@GeldanlegER.:

Kannst du dazu vielleicht noch ein bisschen was sagen? Wie hoch sind die Gewinne der restlichen Posten (ETFs etc)?

Da du ja doch einen ziemlichen Verlusttopf hast, könnte man eher davon ausgehen, dass du vor "Stand heute" nicht viele deiner Stock-Investitionen mit dickem Gewinn verkauft hast oder?

Auf was ich hinaus will: Es wäre immer noch hilfreich, abschätzen zu können, wie viel du "hineingebuttert" hast und wie viel Anteil diese Butter hat von deinen jetzigen gut 2 Mio. 

In meinem groben Beispiel mit den "25 Jahre in den ACWI IMI" hatte man ja gesehen, dass nur 1/4 das "Reingebutterte" war und 3/4 Gewinne. Wenn man grob herausfinden würde, ob das Verhältnis zwischen "Reinbuttern und Gewinn" bei dir schlechter ist als bei einem breiten Welt-ETF, dann wären wir ungefähr bei dem, was @geldvermehrerangesprochen hat.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 7 Stunden von sedativ:

Und was mache ich, wenn ich einen ETF auf den MSCI World und einen auf den NASDAQ 100 im Depot habe?

@geldvermehrersprach von einem "weltweiten-Aktien-ETF".

 

Was mir hier im Faden wieder auffällt und das nicht zum ersten Mal:

Man tut sich rein aus steuerlichen Gründen schwer, sich von Dingen zu trennen, die eigentlich nicht gut für einen sind/die man eigentlich nicht mehr haben will.

@GeldanlegER.

Merkst du nicht, dass du da nicht rational/vernünftig/logisch tickst im Moment?

Es ist eine rein mentale Sache. Innerlich weißt du, dass du deine ganzen Einzel-Aktien verkaufen willst und eigentlich willst du es auch. Es hindert dich rein das Steuern-Zahlen. Ist es nicht so? Sei bitte ehrlich.

Wenn das so ist, dann ist das einfach falsch.

Denke das Szenario einfach mal einen Tick kleiner - vielleicht ist es dann leichter:

Würdest du eine Aktie, die dick im Plus ist, von der du aber nicht mehr überzeugt bist, auch weiter im Depot lassen, nur weil du keine Steuern auf den bisherigen Gewinn zahlen willst? Es ist fast so, als ob man warten wollen würde, bis sie wieder fällt, damit man keine Steuern zahlen muss, wenn man sie endlich verkauft. Das ist so ein behavioristisches Teufelchen, welches ganz schön große Macht über uns hat.

Es gaukelt uns dann ziemlich lächerliche Ausreden/Argumente vor, um an den Aktien festzuhalten. Das sind dann oft so Dinge wie "recht gute Dividenden", "schadet nicht, weil defensiver Wert" usw.

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GeldanlegER.
vor 6 Minuten von Hicks&Hudson:

@geldvermehrersprach von einem "weltweiten-Aktien-ETF".

 

Was mir hier im Faden wieder auffällt und das nicht zum ersten Mal:

Man tut sich rein aus steuerlichen Gründen schwer, sich von Dingen zu trennen, die eigentlich nicht gut für einen sind/die man eigentlich nicht mehr haben will.

@GeldanlegER.

Merkst du nicht, dass du da nicht rational/vernünftig/logisch tickst im Moment?

Es ist eine rein mentale Sache. Innerlich weißt du, dass du deine ganzen Einzel-Aktien verkaufen willst und eigentlich willst du es auch. Es hindert dich rein das Steuern-Zahlen. Ist es nicht so? Sei bitte ehrlich.

Wenn das so ist, dann ist das einfach falsch. Würdest du eine Aktie, die dick im Plus ist, von der du aber nicht mehr überzeugt bist, auch weiter im Depot lassen, nur weil du keine Steuern auf den bisherigen Gewinn zahlen willst? Es ist fast so, als ob man warten wollen würde, bis sie wieder fällt, damit man keine Steuern zahlen muss, wenn man sie endlich verkauft.

Klar ist es so. 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 7 Minuten von GeldanlegER.:

Klar ist es so. 

Danke! 

Genau das sind aber diese kleinen, wichtigen Entscheidungen bei der Anlage.

Sie fallen nicht leicht, weil uns unser Kopf Streiche spielt.

Der Klassiker ist eben wie gesagt das Verhalten eines Anlegers in Bezug auf eine Aktie, die schon im Depot liegt. Je nachdem, ob sie im Plus, im Minus oder bei +/- Null ist. Je nach Stand tendiert unser Hirn eher zum Verkauf oder eher zum Halten. Dabei sollte das völlig egal sein. Es dürfte nur zählen, ob man sie Stand heute nochmal kaufen würde, sofern sie nicht schon im Depot wäre. Kennst du sicherlich auch diesen "Klassiker". Bei dir ist das gerade ganz genauso.

 

Du willst hin zu "einfaches Depot aus ACWI etc,", weil du davon überzeugt bist, dass das mit den Einzelaktien ex ante eher nicht weiter gut ist. Anstatt es einfach vernünftig so zu machen, wie dein Verstand es dir richtig empfiehlt, lässt du das irrationale Teufelchen reingrätschen und machst es nicht und das eben nur, weil du keine Steuern zahlen willst (die du aber irgendwann ja auch mal zahlen musst).

Du musst nix überstürzen, aber denke mal in Ruhe über meine Zeilen nach.

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GeldanlegER.
vor 2 Minuten von Hicks&Hudson:

Danke! 

Genau das sind aber diese kleinen, wichtigen Entscheidungen bei der Anlage.

Sie fallen nicht leicht, weil uns unser Kopf Streiche spielt.

Der Klassiker ist eben wie gesagt das Verhalten eines Anlegers in Bezug auf eine Aktie, die schon im Depot liegt. Je nachdem, ob sie im Plus, im Minus oder bei +/- Null ist. Je nach Stand tendiert unser Hirn eher zum Verkauf oder eher zum Halten. Dabei sollte das völlig egal sein. Es dürfte nur zählen, ob man sie Stand heute nochmal kaufen würde, sofern sie nicht schon im Depot wäre.

Kennst du sicherlich auch diesen "Klassiker".

Bei dir ist das gerade ganz genauso.

Du willst hin zu "einfaches Depot aus ACWI etc,", weil du davon überzeugt bist, dass das mit den Einzelaktien ex ante eher nicht weiter gut ist. Anstatt es einfach vernünftig so zu machen, wie dein Verstand es dir richtig empfiehlt, lässt du das irrationale Teufelchen reingrätschen und machst es nicht und das eben nur, weil du keine Steuern zahlen willst (die du aber irgendwann ja auch mal zahlen musst).

Du musst nix überstürzen, aber denke mal in Ruhe über meine Zeilen nach.

Aber das temporäre Risiko bestünde doch „nur“ darin, dass die dann verbliebenen Aktien signifikant schlechter laufen als der Gesamtmarkt. Im best case entnehme ich aus dem Aktienportfolio und das übrige Kapital vermehrt sich, weil ich es nicht anrühre. Ich habe zwar einen Jetlag, aber müsste der Aktienkorb nicht um mindestens 26,375% schlechter als der Gesamtmarkt, damit es sich NICHT rechnet?

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 18 Minuten von GeldanlegER.:

Aber das temporäre Risiko bestünde doch „nur“ darin, dass die dann verbliebenen Aktien signifikant schlechter laufen als der Gesamtmarkt.

"Nur" ist gut :( Dein Einzelaktien-Depot ist nichts anderes als ein aktiver Bauchgefühls-Fonds ohne Gebühren und wenn du dir mal ansiehst, wie extrem aktive Fonds immer wieder abstürzen (auch nach etlichen Jahren, in denen sie gut liefen), dann würde ich da nicht nur von einer "nur-Gefahr" sprechen.

Bedenke, dass die Abhandlung von @Fondsanleger1966in Bezug auf maxDD eher nicht gelten für dein Einzelaktien-Depot. Da kann es deutlich tiefer gehen.

 

Tipp noch:

https://www.deltavalue.de/ankereffekt

 

Übrigens noch:

Ist hier zwar noch nicht geschehen und ich halte die User hier für so kompetent, dass sie das nicht tun, aber trotzdem zur Sicherheit: Sollte hier jemand irgendwann anfangen, deine Einzelaktien-Liste samt Gewinnen zu "analysieren" und dir sozusagen "Tipps" geben, welche Aktien "noch gut" / haltenswert sind und welche nicht, dann solltest du diese Ratschläge komplett ignorieren. Du könntest in diesem Fall genauso gut die letzten fünf Ausgaben von "Der Aktionär" (sprich: Finanzporn) durchblättern und nach den dortigen Empfehlungen handeln. 

 

Du musst ja nicht gleich auf einen Schlag innerhalb einer Stunde alles umwerfen.

Den Verlusttopf würde ich aber definitiv angehen. Das Problem bleibt aber, dass du eben aktiv auswählen musst, welche Aktien du raus wirfst und welche nicht und dieses Auswählen sollte auch nicht ankereffekt-mäßig so passieren, dass du darauf achtest, welche Aktien wie viel im Gewinn sind. Genau das ist das Problem und ist so schwierig. Du müsstest so entscheiden, wie wenn alle Werte z.B. bei Null Gewinn sind. Nur dann würde dein Hirn rational agieren.

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 42 Minuten von GeldanlegER.:

aber müsste der Aktienkorb nicht um mindestens 26,375% schlechter als der Gesamtmarkt, damit es sich NICHT rechnet?

So einfach ist das nicht.

 

Du kannst es mal grob annähern und berechnen.

Ich mache es mal vereinfacht mit einem Beispiel (du kannst auch andere Zeiträumen nehmen bzw. eben Parameter ändern).

 

Szenario 1:

Du machst gar nix und lässt dein aktuelles Depot inkl. Einzelaktien die nächsten 20 Jahre weiterarbeiten mit 2,15 Mio "Anfangskapital".

Szenario 2:

Du verkaufst alle Einzelaktien, zahlst also die 130k Steuern und fängst dann mit 2,02 Mio "Anfangskapital" an in einem weltweiten-Aktien-ETF (also dem Markt, wobei du am Ende nicht vergessen solltest, dass du dort 30% Teilfreistellung bekommst auf die Gewinne).

 

Du kannst einen simplen Rechner benutzen im Netz.

 

Variante 1:

1.png.a26ee00d64e3dc0ef93c6d20ba84bf61.png

 

Variante 2:

2.png.6a3d34fa6c7d14297b4cd5989d83c5ca.png

 

In diesem Beispiel hast du also schon bei 0,4% p.a. Mehrrendite des Marktes die gezahlten Steuern sozusagen wieder "drin".

Dabei sind die 30% TFS des Welt-Aktien-ETFs noch gar nicht berücksichtigt.

Auch nicht berücksichtigt sind steuerliche Elemente wie Vorabpauschalen oder Steuern, die auf Dividenden deiner Einzelaktien etc anfallen. 

 

Jetzt musst du eben für dich entscheiden, ob dir sozusagen ein Vorsprung von 0,4% p.a. gegenüber dem Markt reicht, um durch deine aktive Auswahl an Aktien etc den Markt zu schlagen (ja, schlagen, nicht mithalten, denn für "nur mithalten" brauchst du dir den ganzen Krempel mit Einzelaktien einfach nicht antun). Du bist sozusagen der aktive Fondsmanager, der sein "Talent" einschätzen muss.

 

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Bast
vor 37 Minuten von GeldanlegER.:

Im best case entnehme ich aus dem Aktienportfolio und das übrige Kapital vermehrt sich, weil ich es nicht anrühre. Ich habe zwar einen Jetlag, aber müsste der Aktienkorb nicht um mindestens 26,375% schlechter als der Gesamtmarkt, damit es sich NICHT rechnet?

Du gibst an, 2000€ im Monat zu benötigen. In 17 Jahren ist Deine Liquidität über Rentenzahlungen komplett gesichert. Bis dahin kannst Du pro Jahr 120k vor Steuern aus Deinem angesparte Kapital verkonsumieren. Die einzige Möglichkeit, dass der Plan scheitern könnte, besteht darin, grobe Fehler zu machen. Was machst Du Dir über vorzeitige Steuerzahlungen und Steuerstundungseffekte Gedanken? 

 

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Schwachzocker
vor 46 Minuten von Hicks&Hudson:

...und machst es nicht und das eben nur, weil du keine Steuern zahlen willst (die du aber irgendwann ja auch mal zahlen musst).

Und wenn die Aktie im Minus steht können wir sie auch nicht verkaufen, denn man will ja nicht mit Verlust verkaufen.

 

vor 34 Minuten von Hicks&Hudson:

Übrigens noch:

Ist hier zwar noch nicht geschehen und ich halte die User hier für so kompetent, dass sie das nicht tun, aber trotzdem zur Sicherheit: Sollte hier jemand irgendwann anfangen, deine Einzelaktien-Liste samt Gewinnen zu "analysieren" und dir sozusagen "Tipps" geben, welche Aktien "noch gut" / haltenswert sind und welche nicht, dann solltest du diese Ratschläge komplett ignorieren. Du könntest in diesem Fall genauso gut die letzten fünf Ausgaben von "Der Aktionär" (sprich: Finanzporn) durchblättern und nach den dortigen Empfehlungen handeln. 

Ist das nicht in Posting 538 geschehen?

 

Zitat

Sieht recht solide aus, kaum Risiko, Dividenden gibt es auch noch, und zusätzlich noch Cash-Flow, sogar etwas für Witwen und Waisen, keine Bauchschmerzen

Ich habe aber leichtes Hirnsausen bei derartigen Analysen.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 52 Minuten von Schwachzocker:

Und wenn die Aktie im Minus steht können wir sie auch nicht verkaufen, denn man will ja nicht mit Verlust verkaufen.

So ist es und so kann man immer "Anker" finden, die einen daran hindern, "loszulassen". Irgendwo habe ich auch mal gehört, dass dieser Anker sogar einfach nur Dividenden sein können. Da hast du sicherlich auch schon einmal davon gehört.;)

 

vor 52 Minuten von Schwachzocker:

Ist das nicht in Posting 538 geschehen?

Das weiß ich nicht, weil ich das nicht sehe (IGNORE) und (nach deinem Hinweis ) vermutlich erst recht nicht sehen will (kann ich kaum glauben, dass hier wirklich direkte Empfehlungen zu den Einzelaktien des TO gegeben werden) :unsure:

 

Nachtrag:

Verdammt, jetzt hast du mich getriggert und ich habe den Post 538 doch ausgeklappt.

Was soll ich sagen? Mir fehlen die Worte :(

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Schwachzocker
vor 5 Minuten von Hicks&Hudson:

...Irgendwo habe ich auch mal gehört, dass dieser Anker sogar einfach nur Dividenden sein können. Da hast du sicherlich auch schon einmal davon gehört.;)

Ich hörte beiläufig von solchen Gerüchten.

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wolf666
· bearbeitet von wolf666

Hier scheinen einige nicht zu wissen, dass 20-30 zufällig ausgewählte Aktien kaum höhere Risiken aufweisen als 1000 Aktien. Link1 Link2

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 48 Minuten von Schwachzocker:
vor 53 Minuten von Hicks&Hudson:

...Irgendwo habe ich auch mal gehört, dass dieser Anker sogar einfach nur Dividenden sein können. Da hast du sicherlich auch schon einmal davon gehört.;)

Ich hörte beiläufig von solchen Gerüchten.

Das sind nicht nur Gerüchte.:(

Zitat

Der Anker-Effekt ist ein kognitives Phänomen, das sich auf die Art und Weise auswirkt, wie wir Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen. Wenn wir mit einer Fülle von Informationen konfrontiert werden, neigen wir dazu, uns auf eine bestimmte Information zu konzentrieren und unsere gesamte subjektive Wahrnehmung daran auszurichten. Im Bereich der Kapitalmärkte wird der Anker-Effekt oft auf Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder die Dividendenrendite angewandt. Investoren können dazu neigen, diese Kennzahlen als primäre Indikatoren für den Erfolg oder Misserfolg eines Investitionsportfolios zu betrachten und andere relevante Faktoren zu vernachlässigen.

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