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aktiendealer

Was passiert mit den Aktien bei einer Insolvenz?

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aktiendealer

Meine Frage ist eigentlich ganz einfach.

Eine Firma geht insolvent und wird auch nicht gerettet/saniert. Sie hört quasi auf zu existieren.

 

Behalten die Anteilshaber ihre Aktien? Können die Aktien weiterhin gehandelt werden?

 

Oder werden die Aktien quasi bei den Börsen gelöscht?

 

 

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Pirx

Ist dir bewusst, dass Du als Aktionär Miteigentümer an einem Unternehmen bist?

Wieviel ist ein Unternehmensanteil wohl wert, wenn das Unternehmen Insolvenz anmeldet?

Wieso sollte man "Anteile" an einem Unternehmen handeln wollen, welches nach Abschluss des Insolvenzverfahrens nicht mehr existiert?

 

LG, Pirx

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reko
vor 1 Minute von aktiendealer:

Behalten die Anteilshaber ihre Aktien? Können die Aktien weiterhin gehandelt werden?

 

Oder werden die Aktien quasi bei den Börsen gelöscht?

Die Aktien bleiben im Depot bis man die Bank beauftragt sie wertlos auszubuchen. Sie werden aber meist nicht mehr an relevanten Börsen gelistet. Wenn es noch eine Wahrscheinlicheit gibt etwas zurückzubekommen werden die Aktien ev. im grauen Markt gehandelt.

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SlowHand7
vor 3 Minuten von reko:

Die Aktien bleiben im Depot bis man die Bank beauftragt sie wertlos auszubuchen. Sie werden aber meist nicht mehr an relevanten Börsen gelistet. Wenn es noch eine Wahrscheinlicheit gibt etwas zurückzubekommen werden die Aktien ev. im grauen Markt gehandelt.

Das hängt doch wohl vom Land, Unternehmen und Verwahrstelle ab.

Die BBBY wurden ohne Weisung einfach eingezogen und wertlos ausgebucht.   :(

 

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stagflation

Ich habe neulich mal Aktien gekauft. Von der Achterbahn AG, einem Unternehmen, das 2003 Insolvenz angemeldet hat.

 

Die Aktien gab es aber nicht an der Börse, sondern im Antiquariat. Jetzt hängen sie bei mir an der Wand:

 

Werner-Aktie.jpg.a1c7eb8dd2e8c75ddb188c1070766f98.jpg

 

Hübsch, nicht?

 

Heutige Aktionäre können davon nur träumen. Heutzutage werden Aktien nicht mehr auf Papier gedruckt, sondern sie fristen ihr Dasein in Form von Bits und Bytes in einer Computer-Datenbank.

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Gast240408

Die hat einer meiner Freunde seit 20 Jahren auf der Toilette haengen. Da gehoert Werner auch hin :D

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slowandsteady
vor einer Stunde von aktiendealer:

Behalten die Anteilshaber ihre Aktien? Können die Aktien weiterhin gehandelt werden?

Ja und ja. Du kannst heute noch Wirecard-Aktien handeln zu einem Preis minimal über Null.

Irgendwann könnte auch die letzte Börse den Handel einstellen, dann könntest du die Aktien theoretisch immer noch privat weiterverkaufen (Käufer finden wird aber schwer).

Wenn das Insolvenzverfahren dann abgeschlossen ist - bei Wirecard vermutlich noch ein paar Jahre - wird die Bank bzw. Clearstream die Position einfach löschen und somit "wertlos ausbuchen" und fertig. Vor dem Abschluss des Insolvenzverfahren besteht ja immer noch die Chance dass der Insolvenzverwalter noch irgendwo Geld findet.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 15 Stunden von myrtle:

Die hat einer meiner Freunde seit 20 Jahren auf der Toilette haengen. Da gehoert Werner auch hin :D

Klar! Werner hat ja auch eine Lehre zum Installateur bei Meister Röhrich gemacht... :lol:

 

@aktiendealer: was willst Du denn eigentlich wissen? Geht es Dir um die Aktien als solche? Oder um die Anteile an der Aktiengesellschaft, die durch Aktien verbrieft werden? Das muss man durchaus unterscheiden.

 

Wenn eine Aktiengesellschaft Insolvenz anmeldet, kann man die Aktien oft noch handeln. Manchmal wird früher oder später der Handel an einigen oder an allen Börsen ausgesetzt. Dann kannst Du Deine Aktien nicht mehr handeln (außer privat). Du hast aber auf jeden Fall noch Anteile an der Unternehmen.

 

Wenn Aktiengesellschaft aufhört zu existieren, hast Du keine Anteile mehr an dem Unternehmen. Ja nachdem, wie die Aktiengesellschaft aufhört zu existieren, bekommst Du kurz vorher noch etwas für Deinen Anteile ausgezahlt - oder auch nicht.

 

Wenn Deine Aktien "Effektive Stücke" sind, kannst Du sie auch nach dem Ende der Aktiengesellschaft behalten. Meistens haben sie aber keinen Wert mehr. Vielleicht kannst Du sie noch auf dem Flohmarkt verkaufen. Vielleicht bekommen sie auch noch mal einen Wert als Sammlerstück - so wie alte Briefmarken. Das ist aber eher selten.

 

Wenn Deine Aktien nur Datensätze in einem Computersystem sind, werden sie vermutlich irgendwann wertlos ausgebucht und gelöscht.

 

Geht es um einen konkreten Fall?

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chirlu
vor 4 Stunden von slowandsteady:

Wenn das Insolvenzverfahren dann abgeschlossen ist - bei Wirecard vermutlich noch ein paar Jahre - wird die Bank bzw. Clearstream die Position einfach löschen und somit "wertlos ausbuchen" und fertig.

 

Nein, das passiert nicht von allein.

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SlowHand7
· bearbeitet von SlowHand7
vor 38 Minuten von chirlu:

 

Nein, das passiert nicht von allein.

Nein! Doch! Ohh!  :)

Ich hatte oben BBBY erwähnt.

 

Da hatte ich vorsorglich den Verlust per Depotübertrag realisiert damit das in den Verlusttopf der Bank kommt.  :)

Im Oktober wurden sie dann für wertlos erklärt und ausgebucht.

 

per Ex-Tag 18.10.2023
Die Aktien wurden für null, nichtig und wertlos erklärt.
Es wird keine weiteren Ausschüttungen geben.
Ausbuchung wegen Wertlosigkeit
Der Verlust wurde nicht in den Verrechnungstopf eingestellt,
da Veranlagungstatbestand i.S.v. § 20 Absatz 6 Satz 6 EStG.

 

Wo wir gerade bei dem Thema sind:

Vielleicht möchte noch jemand seine Wirecard los werden?

Ein Verkauf in Hamburg kostet ja Gebühren und bei kleinen Mengen gibt das einen Totalverlust den man mit dem FA diskutieren darf.  :(

Kleine Mengen nehme ich kostenlos an.

Für größere Mengen gibt es noch ein paar Euro.  :)

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padavona
vor 9 Stunden von aktiendealer:

Meine Frage ist eigentlich ganz einfach.

Die Antwort darauf ist auch ganz einfach: Wie von einigen schon angesprochen, wird die Aktie massiv an Wert verlieren und irgendwann an den Börsen vom Handel ausgesetzt werden. In der Theorie kann man sie noch "auf eigene Faust" handeln (solange man einen Käufer findet), wird aber schwierig ohne entsprechende Infrastruktur. Früher oder später wird die Aktie wertlos aus deinem Konto ausgebucht. Und als in Deutschland steuerpflichtiger Privatanleger darf man aus einer wertlosen Ausbuchung entstehende Verluste sogar nur bis 20 k€ mit Gewinnen verrechnen.

 

Bevor die Aktie vom Handel ausgesetzt wird schlägt sie als Pennystock vielleicht noch ein paar Kapriolen, weil ein paar Daddler ihr Glück versuchen :D

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chirlu
vor 6 Minuten von padavona:

sogar nur bis 20 k€ mit Gewinnen verrechnen

 

Wichtiger Zusatz: Pro Jahr. Man kann also auch 100000 Euro verrechnen, aber es dauert fünf Jahre.

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stagflation
vor 9 Stunden von SlowHand7:

per Ex-Tag 18.10.2023

Die Aktien wurden für null, nichtig und wertlos erklärt.
Es wird keine weiteren Ausschüttungen geben.
Ausbuchung wegen Wertlosigkeit
Der Verlust wurde nicht in den Verrechnungstopf eingestellt,
da Veranlagungstatbestand i.S.v. § 20 Absatz 6 Satz 6 EStG.

 

Spannend! In § 20 Absatz 6 Satz 6 EStG geht es um Kapitallebensversicherungsverträge? Was ist da genau passiert?

 

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Gast240123

§ 20 Abs. 1 Nr. 6 EStG -> Kapitallebensversicherungen

§ 20 Abs. 6 S. 6 EStG -> Verluste aus Kapitalvermögen...

 

Unternehmen, die sich in den USA in einem Insolvenzverfahren befinden, bekommen das Kürzel "Q" angehängt. 

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stagflation

Danke! Wer Absätze und Sätze in Gesetzen richtig zählen kann, ist klar im Vorteil! :lol:

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