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Martie

Anlageziel "erreicht" - Wechsel auf Rentenfonds?

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Martie

Seid gegrüßt liebe Forengemeinde,

 

ich würde gerne mit euch einen Wechsel meiner Anlagestrategie diskutieren, die ich über die letzten Jahre verfolgt habe. Ich bin in dieser Zeit mit meinem 100%-Aktien-Depot (Ein-Zeiler Vanguard All-World) wirklich sehr gut gefahren. So gut, dass ich mich mittlerweile finanziell bis zu einem gewissen Grad eigentlich zurücklehnen kann. 

 

Was mir allerdings immer schwer fiel ist eine Entnahme, wenn sie nicht automatisch durch ausschüttende Produkte erfolgte. Soll heißen die Größe des Depots hat irgendwann nahezu Ballonartig zugenommen, ohne dass ich von diesem Wertzuwachs wirklich profitiert hätte, weil ich eben keinerlei Verkäufe getätigt habe. Gleichzeitig hat es mich aber mental belastet die Schwankungen des Depots zu sehen. Da meine Kinder irgendwann so oder so genug erben werden, würde ich nun gerne das Risiko der Anlage reduzieren, ohne aber direkt in etwas wie deutsche Staatsanleihen zu investieren (so sicher muss es nicht sein, und auch hier gäbe es ja wieder das Dilemma mit den Verkäufen).

 

Ich hätte gerne eine Zwischenlösung mit:

- weniger Schwankungen als Aktien

- mehr Ausschüttungen als Aktien

- Kapitalerhalt (zumindest annähernd)

Dafür wird auch bewusst eine geringere Rendite p.a. in Kauf genommen.

 

Konkret reden wir bei dem Depot von einem Anlagebetrag von ca. 390.000 (neben abbezahlter Immobilie und sicherem Einkommen).

 

Durch den Zins-Schock sind ja viele Rentenfonds deutlich unter Druck geraten, weswegen ich mich frage, ob für mich die Zeit der Umschichtung gekommen ist. Konkret denke ich dabei an Produkte wie:

 

PIMCO GIS Income Fund E Class EUR (Hedged) Income

Und:

Franklin Income Fund A(Mdis)USD

 

Einfach um monatlich Geld für die extra Portion Lebensqualität zu haben, ohne mir irgendwelche weiteren Gedanken machen zu müssen.

Beide Produkte könnte man heutzutage ohne Ausgabeaufschlag bekommen. Dass es hier keinerlei Teilfreistellung gibt ist mir bewusst.

 

Mir fällt es allerdings etwas schwer hier die Risiken einzuschätzen. Beides sind Rentenfonds, insofern besteht natürlich immer ein Risiko bezüglich steigender Zinsen. Dieses Risiko würde ich Stand heute eingehen. Allerdings sind beide auch ziemlich USA-lastig. Seht ihr darin eine größere Gefahr? Ansonsten hält der PIMCO zum größten Teil IG Anleihen und kommt dabei auf eine für mich ausreichende Höhe an Ausschüttungen, während die im Franklin enthaltenen Anleihen schon deutlich Ramsch-lastiger sind.

 

In Frage käme für mich auch eine Mischung, z.B. 2/3 des Anlagekapitals in einen Fonds mit hoher Ausschüttung und 1/3 weiter in Aktien zu halten. Der Gedanke dahinter wäre, dass der Anteil Aktien den Kapitalerhalt des Depots langfristig erhalten könnte, während der Rentenfonds für die Ausschüttungen sorgt.

 

Dass es auch Auszahlpläne gibt ist mir bewusst (und auch dass diese wohl langfristig die höchste Rendite in meinem Fall liefern würden) aber ich möchte wie gesagt eigentlich generell raus aus dem 100%-Aktien Risiko.

 

Wie sieht ihr das? 

 

Viele Grüße an euch

Martie

 

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DividendenHannes

 

vor 23 Minuten von Martie:

Ich bin in dieser Zeit mit meinem 100%-Aktien-Depot (Ein-Zeiler Vanguard All-World) wirklich sehr gut gefahren.

 

vor 21 Minuten von Martie:

Konkret reden wir bei dem Depot von einem Anlagebetrag von ca. 390.000 (

Wie viel Kursgewinn ist in dem Betrag enthalten? Bei einer Umschichtung werden ja Steuern fällig.

 

 

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Martie
vor 6 Minuten von DividendenHannes:

 

 

Wie viel Kursgewinn ist in dem Betrag enthalten? Bei einer Umschichtung werden ja Steuern fällig.

 

 

Tatsächlich nicht mal so viel, da ich den "Ausstiegs-Gedanken" schon mehrfach hatte und diesen auch immer wieder kurzfristig durchgezogen habe, dann aber aufgrund mangelnder Alternativen doch wieder eingestiegen bin. Rückblickend natürlich jedes Mal ein Fehler. Konkret reden wir aktuell nur von grob 15% Kursgewinnen.

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wodorne
· bearbeitet von wodorne

Wie weit ist es denn noch bis zum Ruhestand?

Die von Dir angedachten Fonds sind ziemlich teuer. Warum kein Index auf Euro-Anleihen als Ergänzung der bestehenden Position?

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Martie
vor 4 Minuten von wodorne:

Wie weit ist es denn noch bis zum Ruhestand?

Die von Dir angedachten Fonds sind ziemlich teuer. Warum kein Index auf Euro-Anleihen?

Bis zum Ruhestand ist es eigentlich noch ein gutes Stück (ca. 20 Jahre). Allerdings habe ich in der Verwandtschaft schon zu viele Fälle gehabt, zu deren "goldener Rente" es aufgrund von Krankheiten letztlich nie gekommen ist, sodass ich gerne schon vorher von meinem Depot profitieren möchte. 

 

Ein Index auf Euro-Anleihen kam mir bisher noch nicht wirklich auf den Schirm, da die Zinsen bzw. Ausschüttungen doch recht mager waren im Vergleich.

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PeterS
· bearbeitet von PeterS

Wie wärs mit einem Auszahlplan, wie es zB die Gefa-Bank anbietet? Du kannst mit 50.000-100.000€ anfangen und das Geld was ausgezahlt wird bewusst für (teurere) Hobbies verwenden. 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 41 Minuten von Martie:

 

Wie kommst du denn vom super günstigen Vanguard All-World, zu diesen sehr teuren Produkten? Wenn du die schon geringere Rendite von Rentenfonds im Vergleich zu 100% Aktien auch noch durch laufende Kosten von 1,5% p.a. schmälerst, bleibt nach Inflation und Steuern wahrscheinlich auch ohne den Verbrauch der Ausschüttungen schon nur noch eine Negativrendite für diesen Portfolioanteil, wäre das okay für dich?

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Martie
vor 3 Minuten von s1lv3r:

 

Wie kommst du denn vom super günstigen Vanguard All-World, zu diesen sehr teuren Produkten? Wenn du die schon geringere Rendite von Rentenfonds im Vergleich zu 100% Aktien auch noch durch laufende Kosten von 1,5% p.a. schmälerst, bleibt nach Inflation und Steuern wahrscheinlich nur noch eine Negativrendite für diesen Portfolioanteil, wäre das okay für dich?

Ich denke das verlockende daran ist das "fire and forget". Zumindest Kapitalerhalt wäre allerdings schon schön. Von Kapitalerhalt bin ich bei beiden Produkten auch eigentlich ausgegangen, da der Löwenteil der negativen Rendite der letzten Jahre eben durch die Zinserhöhungen zustande kam und mein Einstieg zu entsprechend niedrigen Kursen stattfinden würde (zumindest beim PIMCO). Gehst du hier langfristig trotzdem von einer Negativrendite aus?

 

Eine Negativrendite dieses Portfolioanteils wäre für mich insofern zu verschmerzen, wenn der Aktienanteil diesen langfristig kompensieren würde (quasi oben angesprochene Aufteilung von 2/3 Renten und 1/3 Aktien).

 

 

vor 15 Minuten von PeterS:

Wie wärs mit einem Auszahlplan, wie es zB die Gefa-Bank anbietet? Du kannst mit 50.000-100.000€ anfangen und das Geld was ausgezahlt wird bewusst für (teurere) Hobbies verwenden. 

Der Vorzug des Auszahlplans wäre wohl die höhere Sicherheit, zum einen aufgrund der Planbarkeit als auch der Einlagensicherung.

Die Anlage in einen Rentenfonds sollte aber ja eigentlich eine höhere Rendite liefern (da höheres Risiko), oder nicht?

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 57 Minuten von Martie:

Seid gegrüßt liebe Forengemeinde,

Gruß zurück u. danke für diesen Thread.

Es ist schön, mal ein Thema zu behandeln, in dem es nicht um Rendite-Maximierung oder um Überoptimieren des Depots geht, sondern darum, wie man das schon (ausreichend) Erreichte sichern kann, anstatt es wieder zu verlieren. An Letzteres denken einige Anleger manchmal nicht und sie tun es umso weniger, je euphorischer ihr Depot gelaufen ist und dies dann nochmal umso weniger, je länger diese euphorische Zeit (bislang) angehalten hat.

 

Ich war in einer ähnlichen Situation wie du.

Zur konkreten Vorgehensweise (Produkte etc) schreibe ich dir daher gleich etwas...

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Martie
vor 8 Minuten von Hicks&Hudson:

Gruß zurück u. danke für diesen Thread.

Es ist schön, mal ein Thema zu behandeln, in dem es nicht um Rendite-Maximierung oder um Überoptimieren des Depots geht, sondern darum, wie man das schon (ausreichend) Erreichte sichern kann, anstatt es wieder zu verlieren. An Letzteres denken einige Anleger manchmal nicht und sie tun es umso weniger, je euphorischer ihr Depot gelaufen ist und dies dann nochmal umso weniger, je länger diese euphorische Zeit (bislang) angehalten hat.

 

Ich war in einer ähnlichen Situation wie du.

Zur konkreten Vorgehensweise (Produkte etc) schreibe ich dir daher gleich etwas...

Danke, ich freue mich schon auf deinen Input :) 

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PeterS
vor 18 Minuten von Martie:

Der Vorzug des Auszahlplans wäre wohl die höhere Sicherheit, zum einen aufgrund der Planbarkeit als auch der Einlagensicherung.

Die Anlage in einen Rentenfonds sollte aber ja eigentlich eine höhere Rendite liefern (da höheres Risiko), oder nicht?

Die Vorteile hast du schon aufgezählt. Deinen letzten Punkt/Satz verstehe ich nicht. Berechnest du deine Rendite nur auf einzelne Produktebene? Du solltest dir deine Gesamtrendite von allen Assets anschauen und für dich ein Gesamtrisiko festlegen. Dazu genügen in der Regel als Privatperson ein Tagesgeldkonto (oder mehrere bzw. sichere Staatsanleihen) und Aktien. In deiner Situation also, wenn du mehr (Gesamt-)Rendite wünschst, legst du etwas weniger in den Auszahlplan und erhöhst dein Aktiendepot.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 40 Minuten von Martie:

Eine Negativrendite dieses Portfolioanteils wäre für mich insofern zu verschmerzen, wenn der Aktienanteil diesen langfristig kompensieren würde (quasi oben angesprochene Aufteilung von 2/3 Renten und 1/3 Aktien)

Sich von teuren Produkten fern zu halten wäre gerade bei niedrigerer Renditeerwartung ein wichtiger Punkt. In Richtung Fire and Forget Lösung könnte doch auch ein Lifestrategy Produkt von Vanguard gehen:

 

Vanguard LifeStrategy 40% Equity UCITS ETF Distributing (IE00BMVB5N38)

 

Entspricht 40% FTSE ALL World + 60% Anleihen bei einer 0,25% TER.

Bei deinen Angaben halte ich so etwas für geeignet. Bitte im Chart auch den kürzlichen Drawdown durch die Zinsanhebungen beachten, es handelt sich hier trotzdem noch um ein risikobehaftetes Produkt. Der Anleihen Anteil beinhaltet den gesamten Anleihenmarkt (€ gehedged), also auch Unternehmsanleihen, auch dem sollte man sich bewusst sein. 

Wenn deine Risikotoleranz das mitmacht wäre es eine gute langfristige Lösung. Neben der Risikotoleranz wäre aber fast noch wichtiger, dass du diese Lösung (oder jede Andere) dann auch wirklich durchziehst.  

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 28 Minuten von PeterS:

Du solltest dir deine Gesamtrendite von allen Assets anschauen und für dich ein Gesamtrisiko festlegen. Dazu genügen in der Regel als Privatperson ein Tagesgeldkonto (oder mehrere bzw. sichere Staatsanleihen) und Aktien.

:thumbsup:

 

@Martie

Das ist ein wichtiger Punkt, den Peter hier nennt.

Du solltest schon versuchen, dein gesamtes Vermögen als ein Ganzes zu sehen, sonst läufst du Gefahr, Fehler zu machen.

Hier hast du schon gute Andeutungen gemacht, dass du das kannst:

vor 1 Stunde von Martie:

So gut, dass ich mich mittlerweile finanziell bis zu einem gewissen Grad eigentlich zurücklehnen kann.

Diesen Satz würdest du ja so nicht schreiben, wenn du da nicht deinen gesamten, finanziellen Status (sicheres Gehalt, alle deine Vermögensgegenstände inkl. Haus, mögliche Erbschaft etc) mitberücksichtigen würdest oder?

 

vor 1 Stunde von Martie:

Was mir allerdings immer schwer fiel ist eine Entnahme, wenn sie nicht automatisch durch ausschüttende Produkte erfolgte. Soll heißen die Größe des Depots hat irgendwann nahezu Ballonartig zugenommen, ohne dass ich von diesem Wertzuwachs wirklich profitiert hätte, weil ich eben keinerlei Verkäufe getätigt habe. Gleichzeitig hat es mich aber mental belastet die Schwankungen des Depots zu sehen.

Scheint mir, dass du wie viele ein mentales Problem hast, was sich dadurch zeigt, dass du denkst, du könntest durch regelmäßige Ausschüttungen etc. ein besseres Gefühl bekommen für den Nutzen deines Depots.

Daran müsstest du arbeiten, denn natürlich hat dein Vanguard Depot einen Nutzen erbracht und gut gearbeitet, sogar wohl eher noch besser, als wenn du ein Produkt mit häufigen Ausschüttungen gewählt hättest damals.

 

Ich kann daher wie die Vorschreiber nur abraten, in die Falle solcher Produkte hier zu tappen:

vor 1 Stunde von Martie:

Du hast hier laufende Kosten von bis zu knapp 2% p.a. (!!).

Das ist bezogen auf die Renditeewartung dieser Fonds extrem teuer! 

Bedenke immer: Es gibt keinen einzigen Free Lunch, der so sicher und garantiert ist wie weniger Kosten!

 

vor 1 Stunde von Martie:

Ich hätte gerne eine Zwischenlösung mit:

- weniger Schwankungen als Aktien

Am einfachsten erreichst du dies wirklich, indem du einfach deinen Aktienteil reduzierst und z.B. durch Festgeld oder auch Geldmarktfonds ersetzt. Es gibt keine andere Portfolio-Variante, mit welcher du eine Verringerung der Volatilität so gezielt und genau steuern kannst. Keine Mischfonds, keine eigenen Multi-Asset-Kreationen!

Irgendwelchen Rentenfonds mit recht hoher Duration (um die 8 z.B.) geben dir keine Garantie, dass die Volatilität soweit und jederzeit gedämpft wird, dass du dort bist, wo du ja sein willst.

 

vor 1 Stunde von Martie:

mehr Ausschüttungen als Aktien

Das solltest du wie gesagt wirklich überdenken.

Benötigst du denn wirklich diese Ausschüttungen? Reicht dein Gehalt nicht aus?

Täusche ich mich oder sparst du aktuell ja noch Geld vom Gehalt?

Wenn das so ist, dann ist das mit den Ausschüttungen totaler Quatsch.

 

vor 1 Stunde von Martie:

Kapitalerhalt (zumindest annähernd)

Nur du kannst hier entscheiden, wo deine passende Balance ist zwischen weiterhin bissl Rendite machen und Risiko senken.

Entsprechend kannst nur du festlegen, wie viel sichere Bankeinlagen/Geldmarkt du z.B. einsetzen willst.

Du wirst sicherlich die Faustregel kennen, dass deine knapp 400.000 Euro Vanguard im blöden Fall recht flott auf 200.000 Euro einbrechen können, wenn auch nur vorübergehend. Du musst in dich gehen und "erfühlen", wo deine Schmerzgrenze liegt und was du aushalten willst/kannst und hier (wichtig!) immer bezogen auf dein gesamtes Vermögen und nicht nur die 390.000 im Vanguard.

Und bitte nicht einfach alles nur prozentual, sondern auch und erst recht in echten Euro, denn wir leben und zahlen in Euro und nicht in Prozenten Vermögen oder Gehalt.

Dann justierst du dein neues Depot entsprechend und verkaufst einfach einen Teil des Vanguard und ersetzt ihn durch Bankeinlagen oder einen Geldmarktfonds. 

 

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Martie
vor 6 Minuten von Bigwigster:

Sich von teuren Produkten fern zu halten wäre gerade bei niedrigerer Renditeerwartung ein wichtiger Punkt. In Richtung Fire and Forget Lösung könnte doch auch ein Lifestrategy Produkt von Vanguard gehen:

 

Vanguard LifeStrategy 40% Equity UCITS ETF Distributing (IE00BMVB5N38)

 

Entspricht 40% FTSE ALL World + 60% Anleihen bei einer 0,25% TER.

Bei deinen Angaben halte ich so etwas für geeignet. Bitte im Chart auch den kürzlichen Drawdown durch die Zinsanhebungen beachten, es handelt sich hier trotzdem noch um ein risikobehaftetes Produkt. Der Anleihen Anteil beinhaltet den gesamten Anleihenmarkt (€ gehedged), also auch Unternehmsanleihen, auch dem sollte man sich bewusst sein. 

Wenn deine Risikotoleranz das mitmacht wäre es eine gute langfristige Lösung. Neben der Risikotoleranz wäre aber fast noch wichtiger, dass du diese Lösung (oder jede Andere) dann auch wirklich durchziehst.  

 

Vermutlich sollte ich, wenn ich die LS von Vanguard in Betracht ziehe, aber nicht unter den LS 60 gehen, oder? Ansonsten verschenkt man ja die Teilfreistellung auf den Anleihenanteil. Prinzipiell würde meine Risikotoleranz das vermutlich hergeben. Allerdings ist man hier eben auch ein großes Stück weg von den hohen Ausschüttungen des PIMCO (nichtmal die Hälfte), dafür hätte man langfristig höhere Renditechancen.

Allerdings ist diese Verlagerung weg von "hohe Ausschüttungen heute" zu "mehr Kapital in der Zukunft" ja eigentlich genau das, was ich nur bedingt möchte. mh.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 53 Minuten von Martie:

Ich denke das verlockende daran ist das "fire and forget". Zumindest Kapitalerhalt wäre allerdings schon schön. Von Kapitalerhalt bin ich bei beiden Produkten auch eigentlich ausgegangen, da der Löwenteil der negativen Rendite der letzten Jahre eben durch die Zinserhöhungen zustande kam und mein Einstieg zu entsprechend niedrigen Kursen stattfinden würde (zumindest beim PIMCO). Gehst du hier langfristig trotzdem von einer Negativrendite aus?

 

Ein ausschüttender Anleihenfonds schüttet ja i.d.R. seine ganze Rendite aus. Wenn du nicht auf eine Änderung des Zinsniveaus spekulierst, die Zinserwartung also außen vorlässt und die Ausschüttungen "verlebst" (also nicht reinvestierst), bleibt der Kurs also theoretisch betrachtet gleich und daher wird dieser Portfolioanteil ziemlich sicher inflationsbereinigt immer kleiner werden.

 

Weiterhin muss man sagen, das je höher die Rendite bei Anleihenfonds ist, desto mehr Ramsch ist drin (und im Pimco sind zum Teil auch Wandelanleihen, der ist also noch risikoreicher unterwegs ...). Man rückt also immer weiter in Richtung aktienähnliches Risiko und die Korrelation mit Aktien steigt wieder. Das ist dann ggf. nicht mehr das, was du erreichen willst.

 

Ob die reale Gesamtrendite (also mit reinvestierten Ausschüttungen, nach Inflation und ggf. Steuern) von High Yield Anleihen mit US-Fokus in Zukunft negativ ist, ist natürlich eine andere Frage. Als ETF (z.B. IE00B4PY7Y77) kriegt man da im Moment ~5,5% p.a. Die Inflationserwartung für Deutschland in 2024 liegt je nach Quelle irgendwo bei 2% bis 3% ... wenn du jetzt auch noch 1,5% Kosten für einen Fonds abdrückst und Steuern drauf bezahlen musst, ist man schon nahe der Negativrendite ... und da haben wir noch gar nicht über das Währungsrisiko und die Auswirkungen des unterschiedlichen Zinsniveaus für Anleger (--> internationaler Fisher-Effekt) gesprochen.

 

PS: Die Idee mit dem LifeStrategy finde ich nicht schlecht. Der tut zumindest tatsächlich das, was du scheinbar erreichen willst (Risiko rausnehmen). Bei deinen beiden Anleihenfonds wäre, ich mir da nicht so sicher, ob du dieses Ziel erreichen würdest.

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wolf666
vor 1 Stunde von Martie:

Ich hätte gerne eine Zwischenlösung mit:

- weniger Schwankungen als Aktien

- mehr Ausschüttungen als Aktien

- Kapitalerhalt (zumindest annähernd)

Dafür wird auch bewusst eine geringere Rendite p.a. in Kauf genommen.

Also da fällt mir eigentlich nur eine Immobilie ein.

 

Rentenfonds halte ich für keine gute Lösung, da die Zinsen schnell gesenkt werden können und wahrscheinlich in Zukunft auch werden.

 

Oder wenn es Wertpapieren sein sollen, dann wie du schon angesprochen hast, LS60 - aber die Ausschüttungen werden wohl kleiner als bei Immobilie sein.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 7 Minuten von Martie:

Vermutlich sollte ich, wenn ich die LS von Vanguard in Betracht ziehe, aber nicht unter den LS 60 gehen, oder? Ansonsten verschenkt man ja die Teilfreistellung auf den Anleihenanteil.

Leider nein. Du stellst hier steuerliche Aspekte vor die viel wichtigere Sache, nämlich deine eigene Risikotoleranz.

Wenn LS60, dann weil du das Risiko wirklich aushalten kannst und es passt für dich, aber nicht, weil der steuerlich ein bisschen attraktiver ist.

Diese Denke zeigt eigentlich eher, dass Mischfonds für dich eher fraglich sind oder kontraproduktiv sein könnten.

Es ist da nicht selten der Fall, dass Erwartungen an diese Produkte geknüpft werden, die nicht sicher erfüllt werden können. 

Daher hattest du ja auch die beiden teuren aktiven Fonds im Auge. Auch da scheint es mir, dass du zu sehr falsche Vorstellungen / Erwartungen hast.

 

Bedenke bitte immer, dass nicht sicher ist, dass ein Mischfonds deutlich oder exakt weniger Drawdown haben wird als du es dir vorstellst oder ausrechnest. Wenn dir das bewusst ist, dann ist aber alles ok in der Hinsicht und du kannst auch da was für dich finden.

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McScrooge
vor 1 Stunde von Martie:

So gut, dass ich mich mittlerweile finanziell bis zu einem gewissen Grad eigentlich zurücklehnen kann. 

Herzlichen Glückwunsch.

Die Fonds würde ich aufgrund ihrer Kosten nur als Beimischung empfehlen. Du solltest dann noch andere Vehikel weiter im Depot haben, die diese Kosten etwas mit erwirtschaften. Ich habe den Income selbst im Depot und nutze ihn auch um das Risiko etwas rauszunehmen. Ja, der ist teuer, schüttet aber monatlich aus. 
Rendite sollen andere Bestandteile bringen. Und auch ich lese es gerne, dass hier jemand nicht mehr die letzten Prozente aus dem Depot kitzeln will, sondern sich um den Erhalt kümmert. Darüber denken zu wenige nach.

 

Du brauchst also für dich erstmal eine klare Position wieviel Risiko du überhaupt noch haben willst.

Solltest Du eine Lösung ohne Aktien anstreben, fände ich die Idee mit den 2 Fonds nicht so gut.

Denk also zuerst darüber nach, wieviel Drawdown für dich ok wäre.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Warum machst Du es nicht so, wie es Kommer empfiehlt? Wenn man weniger Schwankungen im Portfolio haben möchte, erhöht man den den risikoarmen Anteil.

 

Es sollte doch immer darum gehen, bei gegebenem Risiko ein möglichst gutes Rendite-Risiko-Verhältnis zu erhalten. Mit dem risikoreich:risikoarm Modell erreicht man das. Mit dem Wechsel auf teure Fonds nicht.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor einer Stunde von Martie:

Ansonsten verschenkt man ja die Teilfreistellung auf den Anleihenanteil

Da du das so hervorgehoben hast, fällt mir noch ein:

Ist dir bewusst gewesen, dass der PIMCO und der FRANKLIN beide keinerlei TFS haben?

Die Kombi "hohe TER + keine TFS + aktives Management" sind bei Misch-/Rentenfonds so ziemlich das schlechteste, was man auswählen kann.

 

PS: Habe erst jetzt gelesen, dass dir das schon bekannt war mit der TFS.

Um so mehr wundert mich, dass du diese Fonds im Auge hattest.:wacko:

Das Verhältnis von Nachsteuer-Renditeerwartung zu Kosten ist einfach mies bei diesen Fonds finde ich, besonders beim PIMCO ist es katastrophal. 

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Schwachzocker

Ich habe das jetzt zweimal gelesen und überhaupt nicht begriffen, wo überhaupt das Problem ist.

 

Wozu werden plötzlich Ausschüttungen benötigt, die man bisher nicht brauchte?

Wieso kann man keine Anteile verkaufen?

Wieso werden deutsche Staatsanleihen ausgeschlossen? Weil sie zu sicher sind? So etwas wie "zu sicher" gibt es nicht.

Wieso ist Verkaufen ein Dilemma?

Was ist mit Kapitalerhalt gemeint? Man kann sein Kapital nicht erhalten, wenn man davon entnimmt. Das geht nun einmal nicht. Vielleicht kann man die Kaufkraft erhalten.

Wie zum Teufel kommt man auf diese sündhaft teuren Produkte?

 

Meiner Meinung nach sollte sich der TO zunächst mit folgenden Fakten auseinandersetzen:

 

- Ausschüttungen sind genau solch eine Entnahme wie Anteilsverkäufe.

- Es macht keinen Sinn, einen Teil des Vermögens unabhängig vom übrigen Vermögen zu betrachten. Man hat nun einmal nur ein Vermögen.

- Geld, welches verkonsumiert wird, ist weg.

 

Frage an den TO: Sind diese Dinge bereits begriffen? Ansonsten kann das ein langer und schwieriger Thread werden.

 

vor 9 Minuten von stagflation:

Warum machst Du es nicht so, wie es Kommer empfiehlt? Wenn man weniger Schwankungen im Portfolio haben möchte, erhöht man den den risikoarmen Anteil.

Paaaah...Kommer... Der will doch nur sein Produkt verkaufen.:narr:

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 42 Minuten von Martie:

Allerdings ist diese Verlagerung weg von "hohe Ausschüttungen heute" zu "mehr Kapital in der Zukunft" ja eigentlich genau das, was ich nur bedingt möchte. mh.

Wenn du mental den eigenständigen Verkauf von Anteilen nicht in Erwägung ziehst, gäbe es auch Depots die automatisch Verkäufe monatlich oder quartalsweise durchführen. Also eine Art negativer Sparplan ;-). Damit hast du dann Ausschüttungen in der Höhe wie du möchtest.

Außerdem könnte ich mir bei dir auch sehr sinnvoll einen Finanzberater auf Honorarbasis vorstellen der dich bei den mentalen Hürden unterstützt. Ich würde vermuten, es wäre das Geld auf jeden Fall wert und würde wahrscheinlich nach Kosten trotzdem zu deutlich besseren Ergebnissen führen.

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Rick_q
· bearbeitet von Rick_q
vor 28 Minuten von Schwachzocker:

Wieso kann man keine Anteile verkaufen?

Kann man, kostet aber. 

Dazu muss man immer ausrechnen wieviel soll ich verkaufen, wie hoch darf ich nächstes Jahr verkaufen, Zeit vergeuden. Und wo steht es wieviel ich bei dem jeweiligen Produkt verkaufen kann ohne langfristig Kapitalerhalt nicht zu gefährden oder gar Vermögen komplett aufgebraucht wird? 

 

vor 28 Minuten von Schwachzocker:

Wieso werden deutsche Staatsanleihen ausgeschlossen?

Zu wenig Rendite. 

 

vor 28 Minuten von Schwachzocker:

Was ist mit Kapitalerhalt gemeint?

Na, dass das Kapital langfristig keine Kaufkraft verliert und min. also mit Inflation mitwächst. 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 41 Minuten von McScrooge:

Die Fonds würde ich aufgrund ihrer Kosten nur als Beimischung empfehlen. Du solltest dann noch andere Vehikel weiter im Depot haben, die diese Kosten etwas mit erwirtschaften

Hm, diese Logik finde ich strange.

Das ist so, wie wenn man 100.000 € auf dem Giro mit 0% liegen hat, trotzdem einen Kredit über 100.000 € zu 2% aufnimmt und dann mit diesem Geld in den Nasdaq geht, anstatt in einen eigentlich geplanten S&P500, weil die 2% Kreditzinsen zusätzlich erwirtschaftet werden müssen :D.

Die einfachere Variante ist wohl offensichtlich. 

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oktavian
vor 2 Stunden von Martie:

Kapitalerhalt des Depots langfristig erhalten

was bedeutet das für dich? Nach Steuern und Inflation? Oder soll nur der Betrag vor Steuern und Inflation in der Depotanzeige gehalten werden?

vor einer Stunde von Martie:

Vermutlich sollte ich, wenn ich die LS von Vanguard in Betracht ziehe, aber nicht unter den LS 60 gehen, oder? Ansonsten verschenkt man ja die Teilfreistellung auf den Anleihenanteil.

korrekt. Dann besser den LS 60 und noch Anleihen-ETF dazumischen.

vor 2 Stunden von Martie:

Allerdings habe ich in der Verwandtschaft schon zu viele Fälle gehabt, zu deren "goldener Rente" es aufgrund von Krankheiten letztlich nie gekommen ist, sodass ich gerne schon vorher von meinem Depot profitieren möchte.

profitierst du nicht schon durch die Sicherheit Geld zu haben (weniger Sorgen)? Scheinbar waren die Schwankungen mit negativen Gefühlen verbunden. Ich kann das nicht nachvollziehen, da ich von meiner Psyche her auch von nicht ausgegebenem Geld profitiere und auch die Schwankungen besser weg stecken kann. Klar, macht es Sinn das Geld auszugeben, will da nichts gegen sagen. Die Sichtweise klingt mir aber sehr negativ.

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