Zum Inhalt springen
Anja Terchova

Warum wollen soviele Leute mit Mitte Vierzig in Teilzeit oder mit Mitte Fünfzig finanzielle Unabhängingkeit?

Empfohlene Beiträge

s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 50 Minuten von redwood:

Wobei die Freude auch sehr stark in den Hintergrund rücken kann, wenn es nicht (mehr) nur um Selbstverwirklichung geht, sondern man wirklich davon leben muss.

 

Das geht wohl vielen so, die ihr Hobby zum Beruf machen. Freiberufliche Fotografen, Hochzeitsplaner, Hundetrainer, Reitlehrer, Webdesigner, etc. ... und das Blödeste ist dann wohl, wenn man dann auch noch feststellen muss, dass es eben viele Menschen gibt, die das gleiche Hobby und die selbe Idee hatten und die Verdienstmöglichkeiten in diesen "Selbstverwirklichungs-Berufen" daher leider massiv drücken.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
Am 8.1.2025 um 14:14 von Sapine:

Das eigentliche Problem entsteht weil man

1) erkennen muss, wann man sich den Ausstieg leisten kann und

2) den Mut braucht, es zu tun

 

Ich erinnere mich noch gut, wie ich nächtelang Excel Sheets gefüllt habe mit den unterschiedlichsten Parametern. Ich bin mir sicher, dass 90 % der WPF-Mitglieder dazu tendiert hätten es nicht zu tun (zu kleines Vermögen). Schlaflose Nächte hatte ich rückblickend nur vor der Entscheidung. Danach war ich zu sparsam aber ich hatte auch Glück, dass die ersten zehn Jahre nach der Entscheidung nur zwei kleinere Crashs enthielten.

 

Ich bin jetzt immerhin schon so weit, dass ich ein Leben auf Bürgergeldniveau bis zur Rente haben könnte. Ich finde selbst diese "Sicherheit" schon sehr cool.

 

und ich werde in 2025 auch gleich mal mit etwas unbezahltem Urlaub nehmen  und freu mich schon darauf.

 

Für die finanzielle Freiheit unter Berücksichtigung der Rente werden mir definitiv unter 1 Mio. Euro in heutiger Kaufkraft genügen. Als Mieter.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 7.1.2025 um 17:00 von stagflation:

 

Ich habe selbst mal ein paar Rechnungen gemacht (hier) und dabei kam heraus, dass die Pleite-Wahrscheinlichkeit bei einer Entnahmerate von 4% recht hoch ist. Wir hatten damals aber auch gesehen, dass es Unterschiede zwischen USA und Deutschland gibt - und dass man Ergebnisse aus den USA besser nicht 1:1 auf Deutschland überträgt.

Mein Problem ist eher, dass ich auch viele erfolgreiche Szenarien bei einer solchen Strategie nicht verkraften würde.

 

In wie vielen Fällen ist es in der Vergangenheit dann doch gut gegangen, weil zwar das Depot katastrophal eingebrochen ist, aber dann im Weltuntergang völlig außergewöhnlich gute 10 Jahre folgten, die das Vermögen retten konnten. das weiß man aber nicht, wenn aus der eigenen Million plötzlich nur noch 500k geworden sind und es zappenduster ausschaut.

 

Ich habe mich daher dafür entscheiden, ein Entnahmemodell mit einem sicheren Sockelbetrag anzustreben. Später ist das die gesetzliche Rente, davor muss das eben bei mir der Verbrauch eines sicher angelegten Gelddepots sein.

Das riskante Depot ist dann der Konsum. Den kann man notfalls auch mal 2-3 Jahre einschränken.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 8.1.2025 um 08:26 von Der Heini:

 

Nur sind (siehe auch dieser Thread) die Deutschen viel risikoscheuer als die Amerikaner in diesen Dingen und daher eher bei 3-3,25% angesiedelt und sterben dann sehr wahrscheinlich mit einem guten Geldpolster. Das ist jedem selber überlassen, was er riskieren möchte. Ein Hilfsjob als Rentner ist ja nur im worst-case nötig, nicht die Regel. Kenne da einige, die sind gar nicht so unglücklich damit.

Ich persönlich würde aber niemals über 3,5% entnehmen, da ich sonst schlaflose Nächte hätte.

Ich finde für mich die Sockelbetragsstrategie gut.

 

Angenommen ich höre 16 Jahre vor Rentenbeginn auf und will 3000€ im Monat haben.

 

mit der 4% Regel brauche ich dafür 900.000€ im Depot, oder mit Sicherheitszuschlag und 3% Entnahme gar 1,2 Mio. Euro.

 

Wenn ich aber sage, ich möchte 1500€ im Monat für 16 Jahre als Sockel entnehmen z.B. aus einem Geldmarktfonds, dann genügend mir dafür 288.000€

 

Für die anderen 1500€ oben drauf mit der 4% Regel dann 450.000€

 

Das ganze basiert auf der Annahme, dass ich dann eine Rente+Krankenversicherung ebenfalls im Wert von 1500€/Monat bekomme.

 

+ Unterm Strich brauche ich 162.000€ weniger bzw. nur 82% der Depotsumme. Bei mir macht das statistisch eine um 4 Jahre kürzere Ansparphase. (bzw. 462.000€ weniger als bei der 3% Strategie)

+ ich habe einen sicheren Sockelbetrag und fühle mich damit wohler, weil eine Pleite so nicht möglich ist

+ wenn ich mich in starken Krisen bei stark geschrumpften Depot nicht mehr an die 4% ran traue, sondern meinetwegen nur noch an 3% oder 2,5%, dann ist der Einbruch in absoluten Summen nur halb so hoch. 

+ ich kann für den Konsumanteil deutlich höheres Risiko fahren

+ ich spare mir spezielle Risikominimierungsstrategien wie glidepath (o.ä) mit ggf. steuerschädlichem Umschichtungen. 

 

Es gibt natürlich auch Nachteile:

- ich brauche eine gesetzliche Rente in passender Höhe.

- die Chancen als Multimillionär alt zu werden reduzieren sich, da ja das Depot kleiner ist, risikoärmer ist und teilweise geplant verkonsumiert wird

- ich muss ggf. schon in der Ansparphase mit etwas weniger Rendite auskommen, falls ich nicht später umschichten möchte.

- es gibt bei positiver Marktentwicklung weniger zu vererben, weil ein Teil des Depots garantiert bis zur Rente verbraucht wird

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor einer Stunde von Cepha:

Wenn ich aber sage, ich möchte 1500€ im Monat für 16 Jahre als Sockel entnehmen z.B. aus einem Geldmarktfonds, dann genügend mir dafür 288.000€

Das wäre dann aber ohne Inflationsausgleich über die 16 Jahre gerechnet, der also aus der Verzinsung nach Steuern kommen müsste.

 

Wir wissen aber, dass es auch über längere Zeiträume Phasen gibt, in denen der Geldmarkt nur negative Realzinsen abwirft.

 

Insofern finde ich das als Sockel = Basisversorgung für die überlebenswichtigen Ausgaben sehr knapp gerechnet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
· bearbeitet von Cepha

Inflation ist über lange Zeiträume immer eine Unsicherheit, egal was man macht.

Damit wird man leben können müssen.

 

Mit den 1500€ (+Zins) im Sockel käme ich schon gut klar. Warmmiete und andere Fixkosten sind 850€, Krankenversicherung ca. 250 Euro. Bleiben noch 400€ zum Überleben.

 

Der ganze Rest aus der Entnahme des Depots für Konsumwünsche kommt dann ja noch oben drauf.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
deralex80

Das Leben ist nur bedingt planbar. Wäre ich z.B. nicht geschieden und hätte kein schulpflichtiges Kind, wäre ich als echter "Digitaler Nomade" wahrscheinlich ganz woanders bzw. eigentlich längst das, was als "finanziell frei" gilt. Selbst mit wenigen Einschränkungen müsste ich eigentlich nicht mehr arbeiten. Die Frage ist ja: was dann ? Ich bin ein umtriebiger Mensch und brauche immer was zu tun. Auch will ich nicht im Ausland leben oder um die Welt tingeln.

Es gibt andere Menschen die wollen keine Kinder, nicht heiraten und und in den "besten Jahre" um die Welt reisen.

 

Es gibt mehr im Leben als Arbeit gegen Geld oder Rendite für Vermögen. Ich engagiere mich z.B. ehrenamtlich und übe eine Tätigkeit aus, die zu wenig entloht wird, um davon zu leben. Verrückt, oder ? Davon gibt es mehr als genug. Einige Menschen haben das als Hauptberuf und hey, sie sind auch zufrieden. 

Es gibt andere Menschen, die sind so verrückt und haben mehrere Kinder. Eine unbezahlte Tätigkeit, die mehr als erfüllend sein kann und sogar noch, vorausgesetzt man vernachlässigt die Kinder nicht, ein echter Beitrag zur Gesellschaft ist. Die kriegen allerdings keine Likes auf Insta und sind dann in gewissen Kreisen nix Wert. 

 

Ich würde mir wieder mehr eine Gesellschaft wünschen, in der nicht auf jedes Anliegen die Antwort kommt: was hab ich denn davon ? Bei vielen Leute kann man nur sagen: wenn ihr Social Media löscht und dafür sinnvolleren, ebenfalls unbezahlten Tätigkeiten, nachgeht wäre der Welt geholfen.

 

Die Fragen die ich mir immer gestellt habe war: was treibt mich an und wo will ich hin. Ich fand es immer wichtig gutes Geld zu verdienen und mir ein gewisses Vermögen zu verdienen um ggf. flexibler zu sein. Heute setze ich diese Flexibilität ein um soziales Engagement zu realisieren und mehr Zeit für mein Kind zu haben. Ich hätte auch andere Optionen wie oben beschrieben aber Vernögen verschafft einem erstmal Flexibilität. Das war mir persönlich immer wichtig. Aber die Welt ist bunt und die Lebensentwürfe auch oft nicht so durchgeplant und auf Effizienz getrimmt wie im Eingangspost beschrieben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli

Hi Alex,

 

für den ersten Post ein sehr guter Einstieg ins Forum und in den Faden. Gefällt mir.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Drengist
· bearbeitet von Drengist

Sehr interessante Debatte,

 

Ich habe in den vergangenen Jahren auch eine Entwicklung durchgemacht, vermögenstechnisch bin vielleicht heute in etwa bei @Cepha. Heute in Teilzeit oder in 4-5 Jahren komplett aufhören?

 

Während ich vor fünf Jahren noch den Tag herbei gesehnt habe, gar nicht mehr zu arbeiten, denke ich heute etwas anders. Mein Vermögen ist so groß, dass mich ein möglicher Jobverlust nicht mehr juckt. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gerade bei nahe 0 liegt, ist das ein schönes Gefühl. Die Altersvorsorge (bei normalen Renteneintritt) ist mehr als ausreichend. Jetzt kann ich in Ruhe nachdenken, wie ich mich letztlich entscheiden will.

 

Am Ende - so würde ich meinen - geht es den meisten ja nicht darum, den ganzen Tag nichts mehr zu tun, sondern darum, selbstbestimmt zu entscheiden, wofür man seine Zeit hergibt (entgeltlich oder unentgeltlich). Zeit ist ein knappes Gut, je älter man ist, desto knapper ist wird es. Vielleich finde ich eine Arbeit für die Gemeinschaft, die mit Spaß macht, aber eben nicht gut bezahlt wird oder gar ein Ehrenamt? Und natürlich kann auch der Job, den man bereits hat, Erfüllung geben. Traurig wäre es nur, wenn man mit seinem Leben so gar nichts anzufangen weiß und der Job die sich ansonsten einstellende Langweile vermeiden soll.

 

Hier im Forum ist die Debatte um finanzielle Unabhängigkeit sehr von Vorsicht geprägt. Entnahmerate nicht über 3,5 % Prozent, am Besten unter drei. Kapital soll sich trotzdem weiter vermehren, eine Millionen reicht nicht. Das halte ich für übertrieben. Ich muss nicht mal mein Kapital erhalten. Warum auch? Meine Tochter wird in jedem Fall gut versorgt sein, ich muss ihr keine 500.000 oder gar Millionen hinterlassen.

 

Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich einige 100.000 Euro oder mehr rumliegen haben werde, wenn ich irgendwann sterbe. Aber ist das mein Ziel? Nein.

 

Noch eine Erkenntnis der vergangenen Jahre: Ich brauche nicht viel, aber gemessen an dem, was manche im Forum vorgeben monaltlich ausgeben oder was man in Deutschland so im Schnitt verdient, ist es immer noch sehr viel (2.5k, das umfasst meinen Anteil an den Gemeinkosten der Familie: Miete, Lebensmittel, Urlaub und Ausgaben allein für mich, insgesamt liegen wir wahrscheinlich bei 4.5k). Aber gemessen an dem, was ich verdiene, ist es weniger als 50%. Kein Auto, kein Haus, keine anderen Dinge, die viel Geld kosten. Urlaub: Ja, gerne und viel und am Ende dann auch teuer. Kein 5* Hotels, aber 2 Wochen in Irland wandern in normalen B&Bs kostet für die Familie auch locker 5k inkl Flug und Verpflegung.

 

Ich kann nicht von 1500 Euro oder noch weniger leben. Dafür reise und esse ich zu gerne. Gleichzeitig wundere ich mich über Freunde und Kollegen, die sich unbedingt eine Immobilie zulegen wollen, sich dafür aber auch sehr strecken müssen (Großstadt). 25-30 Jahre abzahlen, für was? Die Kinder sind dann raus, das Haus viel zu groß und ich kann leider nicht einfach einen Schornstein verkaufen, um mir den Wunsch einer Amerika-Reise zu erfüllen.

 

Jeder Jeck ist anders, sagt man in meiner alten Heimat.

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nostradamus
vor 43 Minuten von Drengist:

Gleichzeitig wundere ich mich über Freunde und Kollegen, die sich unbedingt eine Immobilie zulegen wollen, sich dafür aber auch sehr strecken müssen (Großstadt). 25-30 Jahre abzahlen, für was?

Dann frag doch einfach mal deine Freunde und Kollegen. ;-) Die dürften sich doch entsprechende Gedanken gemacht haben, und die können ja ganz unterschiedlich sein, insofern vielleicht wirklich interessant. Mein Vater meinte früher, dass es bei ihm (wie auch bei seinen Freunden und Bekannten) gar keine Frage war, dass man nach dem Studium eine Familie gründet und sich ein Haus kauft. Genauso hat man mit 18 Jahren den Führerschein gemacht und sich ein Auto gekauft. Die prinzipielle Frage "so oder anders" gab es nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Drengist
vor 1 Minute von Nostradamus:

Dann frag doch einfach mal deine Freunde und Kollegen. ;-) Die dürften sich doch entsprechende Gedanken gemacht haben, und die können ja ganz unterschiedlich sein, insofern vielleicht wirklich interessant. Mein Vater meinte früher, dass es bei ihm (wie auch bei seinen Freunden und Bekannten) gar keine Frage war, dass man nach dem Studium eine Familie gründet und sich ein Haus kauft. Genauso hat man mit 18 Jahren den Führerschein gemacht und sich ein Auto gekauft. Die prinzipielle Frage "so oder anders" gab es nicht.

Die Gründe ist oft ähnlich:

1. Betongold wird als solider und sicherer angesehen als Zahlen in einem Depot. (Angst vor der Börse)
2. Man will etwas vererben (und zwar kein Depot, dabei sollte man wissen, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Kinder nie in das Elternhaus zurückziehen werden)
3. Lebensstil: Ich will Garten und Platz (noch am ehesten verständlich)
4. Die falsche Vorstellung, es wäre finanziell immer lukrativer zu kaufen statt zu mieten. (Ist es meist nicht)



PS: Ich hab den Führerschein gemacht, aber in meinem ganzen Leben nur 2 Jahre lang ein Auto (Polo Bj 1975) besessen.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nostradamus
· bearbeitet von Nostradamus
vor 15 Minuten von Drengist:

3. Lebensstil: Ich will Garten und Platz (noch am ehesten verständlich)

Da könnte man sich auch ein Haus mieten. Hausbesitzer haben ihre Entscheidung nicht unbedingt rein aufs Finanzielle hin optimiert. Manche Hausbesitzer wollen einfach was Eigenes haben, um die Dinge dann auch baulich so verändern zu können wie sie es gerne hätten. Weiterhin werden sie nicht mehr vom Vermieter genervt. Das eigene Reich ist halt vielen wichtig, selbst wenn Mieten mit spitzem Bleistift kalkuliert erwartungsgemäß finanziell besser sein könnte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
OttoKleinanleger
· bearbeitet von OttoKleinanleger
Am 16.2.2025 um 23:50 von Cepha:

Ich finde für mich die Sockelbetragsstrategie gut.

 

Angenommen ich höre 16 Jahre vor Rentenbeginn auf und will 3000€ im Monat haben.

 

mit der 4% Regel brauche ich dafür 900.000€ im Depot, oder mit Sicherheitszuschlag und 3% Entnahme gar 1,2 Mio. Euro.

 

Wenn ich aber sage, ich möchte 1500€ im Monat für 16 Jahre als Sockel entnehmen z.B. aus einem Geldmarktfonds, dann genügend mir dafür 288.000€

 

Für die anderen 1500€ oben drauf mit der 4% Regel dann 450.000€

 

Das ganze basiert auf der Annahme, dass ich dann eine Rente+Krankenversicherung ebenfalls im Wert von 1500€/Monat bekomme.

 

...

Im Prinzip passt es schon, dass man den Kapitalbedarf in einen Teil "von jetzt bis Ableben" und einen zweiten Teil in "jetzt bis Beginn der Rente" aufteilt. Allerdings passt dein Ansatz nicht. Die 4% Regel geht von 30 Jahren aus und du vergleichst das jetzt mit 16 Jahren Kapitalverzehr aus einem Geldmarktfond.

 

 

Am 20.2.2025 um 15:52 von Cepha:

Mit den 1500€ (+Zins) im Sockel käme ich schon gut klar. Warmmiete und andere Fixkosten sind 850€, Krankenversicherung ca. 250 Euro. Bleiben noch 400€ zum Überleben.


Glückwunsch, nur 850€ Fixkosten. Ich bin da etwas höher, nicht zuletzt wegen eines Autos. Grob 250€ für Krankenkasse würde ich auch rechnen. Ich würde aber noch freiwillig in der GKV (edit: muss Rentenversicherung heißen) einzahlen, zum einen um Jahre zu sammeln, zum anderen um sicher in die Krankenkasse der Rentner zu kommen. (edit: ist Blödsinn - für die Krankenkasse der Rentner reicht die Mitgliedschaft in der GKV). Mindestbetrag (edit: für die freiwillige gesetzliche Rente) ist was um die 100€ pro Monat, glaube ich. Ich weiß nicht, mit 400€ zum Überleben würde ich schwer klar kommen. Das wäre man dann ungefähr auf dem Niveau eines Bürgergeldempfängers.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 15 Minuten von OttoKleinanleger:

Mindestbetrag ist was um die 100€ pro Monat, glaube ich.

 

18,6% (Beitragssatz) aus 556 Euro (Minijobgrenze), somit 103,42 Euro.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha

Rentenansprüche aus der GRV habe ich doch ab 5 Beitragsjahren?

 

für die KVdR muss ich doch zu 90% in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens (was auch immer das ist) in der GKV versichert sein, aber ich muss doch nicht zwingend ständig Beiträge in die Rentenkassen bezahlt haben.

Oder verstehe ich da was falsch?

Am 24.2.2025 um 21:49 von OttoKleinanleger:

Im Prinzip passt es schon, dass man den Kapitalbedarf in einen Teil "von jetzt bis Ableben" und einen zweiten Teil in "jetzt bis Beginn der Rente" aufteilt. Allerdings passt dein Ansatz nicht. Die 4% Regel geht von 30 Jahren aus und du vergleichst das jetzt mit 16 Jahren Kapitalverzehr aus einem Geldmarktfond.

Ich hab kein 100% Aktiendepot und auch kein 60/40 Depot wie in der Trinity Studie, sondern für diese Zwecke eins aus 75% Aktien, 12,5% Anleihen und 12,5% Gold. Das hat die letzten Jahrzehnte seit Aufhebung der Goldpreisbindung eine sichere "ewige" Entnahmerate von mehr als 4%/a nach Inflation ermöglicht.

Ein Restrisiko bleibt vermutlich immer, völlig egal, was man macht.

Sollte es ganz blöd laufen muss ich halt mit der Entnahme für eine Weile runter gehen, das ist unschön, ist dann halt so.

 

Ich sehe für mich keinen Sinn darin, aus lauer Angst ein Jahre und Jahre zu warten, bis das Depot immer größer und "sicherer" wird.

 

Zumindest sehe ich das heute so, wo ich die Entscheidung zur Kündigung noch nicht reffen muss/kann/will.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
OttoKleinanleger
vor 4 Stunden von Cepha:

entenansprüche aus der GRV habe ich doch ab 5 Beitragsjahren?

 

für die KVdR muss ich doch zu 90% in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens (was auch immer das ist) in der GKV versichert sein, aber ich muss doch nicht zwingend ständig Beiträge in die Rentenkassen bezahlt haben.

Oder verstehe ich da was falsch?

 Hast recht, war mein Denkfehler. Stimmt, du musst nur in der gesetzlichen Krankenkasse sein. Habe das verwechselt, mit der Chance auf früher in Rente.
 

vor 4 Stunden von Cepha:

Ich hab kein 100% Aktiendepot und auch kein 60/40 Depot wie in der Trinity Studie, sondern für diese Zwecke eins aus 75% Aktien, 12,5% Anleihen und 12,5% Gold. Das hat die letzten Jahrzehnte seit Aufhebung der Goldpreisbindung eine sichere "ewige" Entnahmerate von mehr als 4%/a nach Inflation ermöglicht.

 

...

Ich wollte nur darauf Hinweisen, dass du

a) 3000€ nach 4% Regel für den Rest des Lebens

mit

b) 1500€ aus Risikoarm für 16 Jahre, zgl. 1500€ nach 4% für Rest des Lebens

gleich gesetzt hast. Die Gleichsetzung hinkt IMHO.

 

vor 4 Stunden von Cepha:

Zumindest sehe ich das heute so, wo ich die Entscheidung zur Kündigung noch nicht reffen muss/kann/will.

Na ja, ich muss mich (leider) mit dem Thema auseinander setzen. Fck-U-Money hat auch eine Einfluß auf den Arschkriecher-Faktor und dementsprechend bin ich bei Personalmaßnahmen immer vorne auf der Liste.
 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Der Heini
vor 14 Stunden von Cepha:

Zumindest sehe ich das heute so, wo ich die Entscheidung zur Kündigung noch nicht reffen muss/kann/will.

Das ist ja genau das Problem.

Als ich noch weit weg war von den Altersbezügen (ob Rente/ Privatier usw. egal), hab ich zwecks Unwissenheit mit 4% gerechnet. 

Heute mit Ü50 rechne ich nur noch mit 3% Wunsch-WR bzw. mit unter 3% SWR (was mir aber dann Sorgen bereiten würde).

 

Warum? Wie bei so vielen fällt die SWR mit steigendem Depot, da die absolute benötigte Entnahme weniger schnell steigt als das Depot die letzten Jahre.

Daher kommen auch bei den jetzigen Privatiers hier im Forum die niedrigen Entnahmeraten, sie brauchen schlicht nicht so viel zu entnehmen. Das hat aber nichts mit der möglichen SWR zu tun, schön, wenn es so ist.

 

Ich bemerke bei mir, daß ich aber meine Wunschentnahme im Alter mit steigendem Depot auch anhebe, und zwar ordentlich. Dadurch habe ich a) mehr Reserve und b) kann mir mehr Luxus leisten (bessere Reisen, Luxusgegenstände usw.). Ob ich das dann auch so durchziehe, weiß ich nicht, aber der Gedanke gefällt mir so gut, daß ich dafür lieber noch ein paar Jahre weiterarbeite.

 

Das hat aber mit der möglichen (rechnerischen) SWR und wann man aufhört zu arbeiten nicht viel zu tun.

Wer möchte, kann bei 30 Jahren locker mit 3,25-3,5% rechnen (diversifiziertem Depot) und auf 60 Jahre mit 3% rechnen. Man muss sich nur vorher klar sein, daß es im langen Bärenmarkt dann an die Nerven geht und die Ruhe bewahren, dafür simuliert man ja vorher alles durch.

 

BTW:: Mit Mitte vierzig hätte ich aber nie in Erwägung gezogen, frühestens mit Mitte fünfzig.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger
vor 1 Stunde von Der Heini:

Ich bemerke bei mir, daß ich aber meine Wunschentnahme im Alter mit steigendem Depot auch anhebe, und zwar ordentlich. Dadurch habe ich a) mehr Reserve und b) kann mir mehr Luxus leisten (bessere Reisen, Luxusgegenstände usw.). Ob ich das dann auch so durchziehe, weiß ich nicht, aber der Gedanke gefällt mir so gut, daß ich dafür lieber noch ein paar Jahre weiterarbeite.

Ist das nicht ein ganz normaler Effekt? Ich beobachte bei mir und in meinem Umfeld folgendes: In jungen Jahren ist der neue Job super. Man lernt dazu, hat Erfolg, steigt auf und bekommt Gehaltserhöhungen. Zur Mitte des Arbeitslebens nimtm der Reiz des Jobs ab. Karriereschritte werden seltener oder langsamer und es gibt vieles, was man schonmal gesehen hat und was sich wiederholt. Der Wunsch zum frühen Ausstieg reift und wird immer stärker. Im höheren Erwerbslebensalter stellt man dann fest, dass man mit dem Einsteig in den Ausstieg ein neues, ggf. sogar das letzte kapital seines Lebens aufschlägt. Eigentlich ist der Job ja gar nicht so schlecht, auch mit den siozialen Kontakten, die er bringt. Und um ehrlich zu sein hat man ja auch ausreichend geld gesammelt, sodass man keine Angts mehr vor einem Jobverlust hat. Die Kinder sind groß, haus weit abbezahlt etc. Auf einmal wird der Wunsch zum Ausstieg wieder geringer, bis auch das soziale Umfeld in die rente geht. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
timk
Am 24.2.2025 um 21:49 von OttoKleinanleger:

Glückwunsch, nur 850€ Fixkosten. Ich bin da etwas höher, nicht zuletzt wegen eines Autos. Grob 250€ für Krankenkasse würde ich auch rechnen. Ich würde aber noch freiwillig in der GKV einzahlen, zum einen um Jahre zu sammeln, zum anderen um sicher in die Krankenkasse der Rentner zu kommen. Mindestbetrag ist was um die 100€ pro Monat, glaube ich. Ich weiß nicht, mit 400€ zum Überleben würde ich schwer klar kommen. Das wäre man dann ungefähr auf dem Niveau eines Bürgergeldempfängers.

Wie kommt ihr auf so geringe GKV-Beiträge. Sind in der Entnahme nur geringe Gewinne enthalten auf die Beiträge anfallen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
OttoKleinanleger
· bearbeitet von OttoKleinanleger
vor 1 Stunde von timk:

Wie kommt ihr auf so geringe GKV-Beiträge. Sind in der Entnahme nur geringe Gewinne enthalten auf die Beiträge anfallen?

Sorry, ich glaube ich habe da etwas Blödsinn geschrieben. Ich habs noch mal editiert.

 

Hoffentlich erzähle ich jetzt nicht wieder Mist. Ich glaube der Mindestbeitrag zur freiwilligen GKV berechnet sich bei meiner Krankenkasse auf Basis der Mindestbemessungsgrundlage von 1248,33€. Das macht dann 14,6% KK (182,26€) + 3,4% Zusatzbeitrag (42,44€) + 3,6% Pflege (44,94€), was in Summe ca. 270€ sind, also 20€ mehr als die genannten 250€.

Um unter 1248,33€ Kapitalerträge pro Monat zu bleiben kann man schon deutlich höhere Beträge entsparen, solange man nicht nur von Dividenden leben will oder nur Tenbagger im Depot hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
timk
vor 16 Minuten von OttoKleinanleger:

Sorry, ich glaube ich habe da etwas Blödsinn geschrieben. Ich habs noch mal editiert.

 

Hoffentlich erzähle ich jetzt nicht wieder Mist. Ich glaube der Mindestbeitrag zur freiwilligen GKV berechnet sich bei meiner Krankenkasse auf Basis der Mindestbemessungsgrundlage von 1248,33€. Das macht dann 14,6% KK (182,26€) + 3,4% Zusatzbeitrag (42,44€) + 3,6% Pflege (44,94€), was in Summe ca. 270€ sind, also 20€ mehr als die genannten 250€.

Um unter 1248,33€ Kapitalerträge pro Monat zu bleiben kann man schon deutlich höhere Beträge entsparen, solange man nicht nur von Dividenden leben will oder nur Tenbagger im Depot hat.

Ah okay. Bei mir wird es ein hoher Anteil von Dividenden sein, so dass ich auf wesentlich höhere Beiträge kommen werde.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast250305
· bearbeitet von Rentenpirat
Quellen
vor einer Stunde von OttoKleinanleger:

Sorry, ich glaube ich habe da etwas Blödsinn geschrieben. Ich habs noch mal editiert.

 

Hoffentlich erzähle ich jetzt nicht wieder Mist. Ich glaube der Mindestbeitrag zur freiwilligen GKV berechnet sich bei meiner Krankenkasse auf Basis der Mindestbemessungsgrundlage von 1248,33€. Das macht dann 14,6% KK (182,26€) + 3,4% Zusatzbeitrag (42,44€) + 3,6% Pflege (44,94€), was in Summe ca. 270€ sind, also 20€ mehr als die genannten 250€.

Um unter 1248,33€ Kapitalerträge pro Monat zu bleiben kann man schon deutlich höhere Beträge entsparen, solange man nicht nur von Dividenden leben will oder nur Tenbagger im Depot hat.

Das halte ich für ein Gerücht. Es dürfte keinen Unterschied machen ob du nun Dividenden / Zinsen bekommst oder Betrag X aus deinem Depot entnimmst (soweit es sich um Gewinne handelt und nicht über eingezahltes Geld). 

 

Sprich ob ich nun 3000€ Gewinne entnehme oder 3000€ Dividenden habe -> Beides identisch, nach meiner Ansicht für die Berechnung der GKV Beiträge.

 

Quellen: https://www.test.de/Krankenversicherung-Beitrag-auf-Aktiengewinne-1036310-0/ , https://www.tk.de/resource/blob/2065874/ba96d1184a0c12f6cd2f7d4bafc1780c/beratungsblatt-beitragspflichtiges-einkommen-01-2019-data.pdf (hier ist von Kapitalerträgen die Rede)

 

Wenn ich mich irre, würde ich mich freuen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Apfelkomplott

Richtig, aber eine Entnahme ist halt immer Gewinn plus Einlage, während Dividende 100% Gewinn ist. Das heißt auf die gleiche Gesamtsumme sollten bei Entnahme zumeist weniger Beiträge und Steuern fällig werden als bei Dividenden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast250305
vor 2 Minuten von Apfelkomplott:

Richtig, aber eine Entnahme ist halt immer Gewinn plus Einlage, während Dividende 100% Gewinn ist. Das heißt auf die gleiche Gesamtsumme sollten bei Entnahme zumeist weniger Beiträge und Steuern fällig werden als bei Dividenden.

Alles klar - dann passt das. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Der Heini
vor 53 Minuten von Apfelkomplott:

Richtig, aber eine Entnahme ist halt immer Gewinn plus Einlage, während Dividende 100% Gewinn ist. Das heißt auf die gleiche Gesamtsumme sollten bei Entnahme zumeist weniger Beiträge und Steuern fällig werden als bei Dividenden.

Sofern man das noch steuern kann, da FA doch von FiFo ausgeht, d.h. verkauft man einfach werden die höchsten Gewinne zuerst verkauft (falls alle Anteile gleich gestiegen ist, zur Vereinfachung). Gerade im hohen Alter stelle ich mir die steuerliche Optimierung der Verkäufe schwierig vor.

Hoffe, ich liege jetzt nicht falsch mit FIFO.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...