btp 10. Januar Hallo zusammen, mein Depot hat aktuell einen Buchwert von einer kleinen sechsstelligen Zahl und besteht hauptsächlich aus einem thesaurierendem ETF. Ein monatlicher Sparplan kauft 800€ des ETF hinzu. Hinzu kommen zwei kleine Einzel-Aktienpositionen mit wenigen tausenden Euros. I.d.R. verkaufe ich nichts und habe dies auch nicht vor. Auf mein Tagesgeld bekomme ich jedes Jahr ein wenig Zinsen (zweistelliger Betrag mit Freistellungsauftrag). Da ich keine Aktien/ETF verkaufe ist mein Sparerpauschbetrag seit Jahren weitgehend ungenutzt. Nach meinem Verständnis sind das 1000€ die ich jedes Jahr verschenke!?! Dies möchte ich gerne ändern. Welche Möglichkeiten gibt es? Aktien/ETF mit Ausschüttung (z.B. Dividendenaristokraten) verkaufen und genau so viele verkaufen, das die erwartete Ausschüttung 1000€ beträgt? Angenommen ich rechne mit 5% Ausschüttung müsste ich für 20.000€ Aktien kaufen? Ich verkaufe jedes Jahr genau soviel ETF/Aktien das ich auf 1000€ Gewinn rauskomme, sodass ich meinen Pauschbetrag ausschöpfen kann. Daran anschließend kaufe ich dann wieder ETF. Es fallen für die Transaktionen natürlich Kosten an, aber unter dem Strich mache ich einen deutlich Gewinn da ich den Pauschbetrag jährlich nutze Müsste beides doch genauso funktionieren oder habe ich einen Denkfehler? Welche Möglichkeiten gibt es noch? Wie nutzt ihr den Pauschbetrag aus? Danke und Grüße! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 10. Januar ab jetzt, im Januar, fällt auch wieder mal eine Vorabpauschale auf thesaurierende ETF an. Diese würde ich erstmal abwarten. Was dann noch fehlt, um die 1k€ auszunutzen, verkaufe Anteile des ETF. Wieder investieren würde ich dann in die ausschüttende Version des ETF, um dadurch den FSA automatisch auszunutzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity 10. Januar Beim aktuellen Zinsniveau (und positivem Kursverlauf) sollte bereits die Vorabpauschale hinreichend sein, um den Pauschbetrag bei einem 6-stelligen ETF-Depot auszunutzen. Falls nicht, ist Verkauf/Kauf eine Möglichkeit. Ob sich das nach Transaktionskosten rechnet, ist leicht zu kontrollieren. Nur deswegen auf Fonds mit hoher Ausschüttung umzusteigen, ist eine weniger gute Idee. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
monstermania 10. Januar Ich habe in den letzten Jahren meinen Freibetrag immer möglichst optimal ausgenutzt in dem ich 'alte' ETF-Anteile mit entsprechendem Gewinn darauf verkauft habe und anschließend gleich wieder neu gekauft habe (Teilfreistellung berücksichtigen!). Das setzt allerdings voraus, dass man weiß, welche Gewinne jeweils auf die einzelnen Kauftranchen aufgelaufen sind. Dazu erfasse ich jeden Sparplankauf in einer Excel-Liste. Damit kann ich dann genau ausrechnen, wie viele Anteile ich genau verkaufen muss um den verbleibenden Freibetrag optimal auszunutzen. 2023 gab es dann ja wieder Zinsen. Da waren dann über das Jahr die ersten 300€ vom FSA weg. Der Rest wieder wie gehabt per Verkauf/Kauf von ETF-Anteilen. 2024 kommt zunächst mal die Vorabpauschale, dann wohlmöglich sogar mehr Zinsen als 2023. Also erstmal abwarten. Man sollte den Effekt aber auch nicht überbewerten. Maximal lassen sich so rund 250€ p.a. dauerhaft steuerfrei machen. Und ja, durch den Verkauf/Kauf von ETF-Anteilen fallen Transaktionskosten an. Je nach Broker lohnt es sich also nicht die letzten 100€ offener Freibetrag auch ausnutzen zu wollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Belgien 10. Januar vor 15 Minuten von btp: Nach meinem Verständnis sind das 1000€ die ich jedes Jahr verschenke!?! Nein, Du "verschenkst" nur den ungenutzten Freibetrag von aktuell 1000€ (in der Vergangenheit bis 2022: 801€), der - würdest Du ihn sinnvoll nutzen - Dir eine Steuerersparnis von 263,75€ pro Jahr (ggf. durch KiSt etwas höher) einbringt. Dennoch ist natürlich sehr sinnvoll, den Freibetrag zu nutzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hicks&Hudson 10. Januar · bearbeitet 10. Januar von Hicks&Hudson vor 26 Minuten von btp: Nach meinem Verständnis sind das 1000€ die ich jedes Jahr verschenke!? Vielleicht sollten wir das erst einmal gerade rücken. Du verschenkst keine 1000 Euro. Es ist eher so, dass du nach aktuellem Stand ca. 270 Euro Steuern sparen würdest, sofern du den SPB nutzt, anstatt ihn nicht zu haben. Wenn überhaupt reden wir also über ca. 270 Euro pro Jahr, die man sozusagen "rausholen" könnte Könnte deswegen, weil keiner weiß, ob das Ausreizen des SPB ganz am Ende irgendwann (in 20, 30 oder 40 Jahren) überhaupt nötig war/viel Effekt hatte. Man braucht sich da nicht verrückt machen. Durch dein Tagesgeld und die Vorabpauschale sind es bei dir eh viel weniger als 270 Euro. vor 26 Minuten von btp: besteht hauptsächlich aus einem thesaurierendem ETF. Würde ich an deiner Stelle so lassen und nicht ändern nur aufgrund steuerlicher Sachen/die paar Euro. PS: @Belgienwar schneller. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
eugenkss 10. Januar vor 7 Stunden von btp: Aktien/ETF mit Ausschüttung (z.B. Dividendenaristokraten) verkaufen und genau so viele verkaufen, das die erwartete Ausschüttung 1000€ beträgt? Angenommen ich rechne mit 5% Ausschüttung müsste ich für 20.000€ Aktien kaufen? Bei Aktien: ja. Bei Aktien-ETF müsstest du noch die Teilfreistellung berücksichtigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian 10. Januar vor 8 Stunden von btp: I.d.R. verkaufe ich nichts und habe dies auch nicht vor. dann lasse es doch einfach so. Verkaufen und realisieren ist am einfachsten zum Nutzen des Pauschbetrages. Mit 100k kommst du für 2024 vermutlich über 1.000 €. Jeweils Anfang Dezember kann man überlegen etwas zu realisieren, wenn man noch unter 1k KAP Gewinn ist. Januar ist etwas früh. Für letztes Jahr kannst du jetzt nichts mehr ändern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
btp 11. Januar Danke euch für die sehr hilfreichen und ausführlichen Rückmeldungen! Vor allem die Erläuterung, das es keine 1000€, sondern nur die Kapitalertragssteuer auf die 1000€ ist =>263€. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
btp 19. Januar Ihr hattet Recht. Die Vorabpauschale ist über 1000€ und der Freibetrag wird somit voll ausgenutzt. Danke euch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hermann 25. Mai Trifft hier zwar jetzt nicht zu aber: Wenn man den Freibetrag nicht durch andere Assets, z.B. Tagesgeld ausnutzt, könnte man ja jedes Jahr den einen Thesaurier genau in der Höhe verkaufen und wieder einkaufen. Dies würde doch das steuerliche FIFO-Problem bei den Thesauren etwas lindern oder nicht? Also in der Entsparphase würde dies etwas bringen?!? Oder fällt dies ganz weg durch die Vorabbesteuerung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MeinNameIstHase 25. Mai Der Basiszins für die Vorabpauschale für 2023 beträgt 2,55%, für 2024 beträgt 2,29%. Die Vorabpauschale für 2023 gilt per 2.1.2024 als zugeflossen, und die Vorabpauschale für 2024 gilt per 2.1.2025 als zugeflossen. Auszug aus § 18 InvStG: Die Vorabpauschale ist der Betrag, um den die Ausschüttungen eines Investmentfonds innerhalb eines Kalenderjahres den Basisertrag für dieses Kalenderjahr unterschreiten. Der Basisertrag wird ermittelt durch Multiplikation des Rücknahmepreises des Investmentanteils zu Beginn des Kalenderjahres mit 70 Prozent des Basiszinses ... Man versteuert die entsprechenden Vorabpauschalen für ein bestimmtes Jahr immer erst im Zuflussjahr, ergo kann man sie auch nur im Zuflussjahr mit dem Sparer-Pauschbetrag (per Freistellungsauftrag) verrechnen. Die Höhe kann man aber schon ein Jahr früher berechnen, wenn man obige Basiszinssätze und den Rücknahmepreis kennt. Beim Verkauf von InvF-Anteilen gilt selbstverständlich das FiFo-Prinzip gem. § 20 Absatz 4 Satz 7 EStG, weil in § 19 InvStG auf die entsprechende Anwendung verwiesen wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag