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seraphuriel

Fragen zur Quellensteuer im Anlagebereich

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seraphuriel

Hallo zusammen.

 

nachdem ich mich an das Thema komplete Steuern etwas herangetastet habe stoße ich auf ein paar Fragen, die ich nicht eindeutig beantworten kann. Ich stelle sie einfach mal und hoffe es gibt hier ein paar Erfahrungen, die ich mitnehmen kann während ich dabei bin meine Finanzen endlich mal vernünftig zu strukturieren und aufzuräumen.

 

1) Quellensteuerbefreiung für Irland

Zwischen D und IRL besteht ja ein DBA. Soweit ich das richtig verstanden habe werden auf irländische Dividenden keine Quellsteuern erhoben. Allerdings habe ich gelesen, dass es "immer wieder zu problemen bei der Verrechnung kommt, und den Kleinanlegern dennoch von der Broker-Bank die 20% Quellensteuer abgezogen werden". Die Lösung soll wohl sein, den irländischen Behörden einen Nachweis zum Steuersitz in einem EU Land offenzulegen. Dieser kann über die Bank erfolgen, wenn man die Dokumente dafür einreicht.

Leider habe ich von meinen beiden Depot-Banken hierzu noch keine Anwort bekommen und die Anfragen stehen seit über 5 Wochen nur auf "in Bearbeitung". Ebenfalls habe ich gelesen, dass einige Broker Banken sich weigern, diese Auskunft zu erteilen. Leider habe ich keine Infos gefunden, welche Banken hier mitspielen und welche nicht. Ich weiß aber, dass man über die DKB den Prozess relativ problemlos für Frankreich machen kann, um die Quellsteuer zumindest auf die anrechenbaren 12% zu drücken. Mir geht es aber speziell um Irland. Und ehrlich gesagt wundert es mich, dass es hier so weinig Informationen gibt, weil wegen den Steuervorteilen nahezu alle ETFs über Irland laufen. Ich weigere mich zu glauben, dass ich der einzige bin, der dem Thema irländische Quellensteuer hinterherläuft, da doch alle Welt wie blöd in ETFs einzahlt.

Speziell dazu frage ich, weil ich gerne den Vanguart All World (Dist.) ETF mit als Position in das Dividenden-Depot aufnehmen möchte, allerdings nicht vorhabe neben den 26% für Deutschland noch zusätzliche 20% an der Quelle abzugeben.

Hat jemand hier dieses Thema erfolgreich angehen können?

 

2) Quellensteuerberechnung unter dem Freistellungsauftrag

Wenn ich Dividenden aus einem Land mit anrechenbarer Steuer bekommen (zb USA), habe ich Quellsteuerabzüge obwohl ich noch unter meinen 800 bzw 1000 EUR Freistellungsauftrag liege. Müsste diese nicht ebenfalls gestrichen sein im Rahmen des DBA oder werden die Steuern in einer Art Reihenfolge verrechnet, dass die Freistellung hier nicht greift? Wie ist der praktische Umgang mit diesem Thema, solange meine Dividendenhöhe jetz noch keine Betragshöhe hat um eine Rückerstattung anzufordern? Auch hierzu würden mich Erfahrungen und Praxistipps freuen. Akzeptiert ihr die Steuer einfach? Sammelt ihr und gebt eine Rückerstattung nach 2 Jahren für das gesammelte Kleinzeug an? Was ist das Best Practise?

 

Bitte entschuldigt, wenn das für den ein oder anderen eventuell banale Fragen sind hier, aber ich würde gerne mit relativ wenigen dämlichen Fehlern in ein vernünftiges Setup starten bzw. das mal ordnen (war schon viel zu lange Chaos). Ich habe in meinem Verwandtenkreis zwei Anlageberater, die wirklich erfolgreich sind, die mir zu diesen Fragen beide keine valide Antwort geben konnten. Ebensowenig zwei Steuerberater, die ich kenne. Der eine eher im privaten Bereich angesiedelt und der zweite eine mittelgroße bis große Kanzlei, bei dem ich auch mit dem eigenen Unternehmen bin. Die Auskünfte der Banken selbst halten sich wie geschildert auch in Grenzen. Somit hoffe ich in der Masse der Mitanleger vielleicht etwas schlauer zu werden.

 

Vielen lieben dank vorab.

Un ich wünsche euch einen guten Jahresbeschluss und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2024!!!

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west263
vor 11 Minuten von seraphuriel:

weil ich gerne den Vanguard All World (Dist.) ETF mit als Position

Du musst unterscheiden zwischen Aktien und Dividenden und Fonds/ETF und Ausschüttungen.

 

mWn fällt diese Quellensteuer bei ETF/Fonds bei der KAG an und nicht bei dir als Anleger. Von daher werden Ausschüttungen nur mit der Kapitalertragssteuer  von ~26,3% (ohne Kirchensteuer) belegt. Du kannst also völlig entspannt den ETF besparen, da fällt keine zusätzliche Quellensteuer an.

 

Bei Aktien aus Irland ist es so, wie Du es schreibst. Die Banken könnten die Anleger verifizieren, tun dieses aber nicht und deswegen fallen bei Dividenden noch zusätzliche Kosten an, die man sich sehr kostenintensiv zurück holen könnte.

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chirlu
vor 22 Minuten von seraphuriel:

Und ehrlich gesagt wundert es mich, dass es hier so weinig Informationen gibt, weil wegen den Steuervorteilen nahezu alle ETFs über Irland laufen.

 

Keinerlei Zusammenhang. Für irische Einzelaktien dagegen interessiert sich, wie du merkst, in der Tat kaum jemand.

 

vor 26 Minuten von seraphuriel:

Wenn ich Dividenden aus einem Land mit anrechenbarer Steuer bekommen (zb USA), habe ich Quellsteuerabzüge obwohl ich noch unter meinen 800 bzw 1000 EUR Freistellungsauftrag liege.

 

Wiederum: Kein Zusammenhang. Die USA interessiert es nicht, was du in Deutschland versteuerst. Sie behalten ihre 15% ein, die auch nicht erstattungsfähig sind, und fertig.

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seraphuriel

Ok. Super. Vielen Dank euch beiden!!!

 

vor 14 Minuten von west263:

mWn fällt diese Quellensteuer bei ETF/Fonds bei der KAG an und nicht bei dir als Anleger.

Dass die Quellensteuer bei Fonds komplett am Anbieter hängen bleiben war mir so nicht bewusst.

vor 5 Minuten von chirlu:

Für irische Einzelaktien dagegen interessiert sich, wie du merkst, in der Tat kaum jemand.

Ja, in der Tat. Mir ging es ja auch nur um den ETF.

 

Ein interessanter Punkt wäre noch dies:

vor 15 Minuten von west263:

Die Banken könnten die Anleger verifizieren, tun dieses aber nicht

Was ist der Grund hierfür? Erleidet die Bank hier intern irgendwelche Nachteile? Leider kenne ich niemanden, der dort arbeitet um das zu erfragen. Es scheint da aber auch Unterschiede zugeben. Die DKB (wie erwähnt) scheint hier mitzuspielen, während andere Institute das direkt ablehnen.

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west263
vor 6 Minuten von seraphuriel:

Was ist der Grund hierfür?

Datenschutz und es spielt keine Rolle, ob Du es gerne möchtest. Sie schützen doch trotzdem.

 

vor 7 Minuten von seraphuriel:

Dass die Quellensteuer bei Fonds komplett am Anbieter hängen bleiben war mir so nicht bewusst.

das wird intern verrechnet, mWn. Aber @chirlukann das mit absoluter Sicherheit viel viel besser erklären ;)

Ich weiß für mich, irische ETF/Fonds sind problemlos, irische Aktien mit hoher Dividende sind bäh. und das reicht mir erstmal.

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Ramstein
vor 43 Minuten von seraphuriel:

Dass die Quellensteuer bei Fonds komplett am Anbieter hängen bleiben war mir so nicht bewusst.

Genau das war die Begründung für die Teilfreistellung und das Gesamtergebnis ist sehr positiv für den ETF-Anleger. :thumbsup:

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