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Sophiaaa

Steuervorteile ausschüttende oder thesaurierende ETFs?

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chirlu
vor 42 Minuten von Jesse_L:

meines Erachtens hat eine Vorab-Steuer auf einen unrealisierten Buchgewinn eine andere Qualität als eine Steuer auf einen tatsächlich realisierten Gewinn. 

 

Für nicht fungible und schwer handelbare Güter würde ich zustimmen (z.B. Immobilie, Einzelunternehmen), das ist ja auch ein Dauerthema bei der Erbschaftssteuer. Aber hier hat man die Möglichkeit, jederzeit Anteile zu verkaufen, um die Steuer aufzubringen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor einer Stunde von Jesse_L:

Zum Inhalt: meines Erachtens hat eine Vorab-Steuer auf einen unrealisierten Buchgewinn eine andere Qualität als eine Steuer auf einen tatsächlich realisierten Gewinn. 

 

Na ja. Nimm an Du machst eine Vermögensaufstellung. Auf der Bank liegen auf einem Girokonto 10.000 €. Jetzt investierst Du die 10.000 € in einen Aktienfonds. Hat sich Dein Vermögen dadurch geändert?

 

Nach einem Jahr ist der Kurs des Aktienfonds um 30% gestiegen. Du machst wieder eine Vermögensaufstellung. Rechnest Du den Aktienfonds mit dem Kaufwert von 10.000 € in Dein Vermögen? Oder mit dem Zeitwert von 13.000 €? Oder mit 0 €? Ist Dein Vermögen also gewachsen? Oder nicht?

 

Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Aber es sollte klar werden, dass Gewinne nicht erst bei einem Verkauf entstehen - sondern dass es um die viel grundlegendere Frage geht: wie werden Wertpapiere bewertet.

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Jesse_L

@chirlu, stagflation: und mal angenommen, im Jahr darauf fällt der Kurs wieder. Die Steuer auf die Vorabpauschale ist dann trotzdem erst mal weg bis ich die Position tatsächlich auflöse. Vielleicht bin ich auch einfach alt genug, um mich noch gut an Zeiten zu erinnern, als nur realisierte G/Vs relevant waren. Aber die Diskussion ist natürlich überflüssig, es ist wie es ist, meine bescheidene Meinung ist da komplett irrelevant. Insofern: ich gebe nach o:).

Sollte man nur eben auch in Erwägung ziehen bei der Frage ausschüttend/thesaurierend.

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stagflation

Ja, da ist eine Asymmetrie. Fiktive Gewinne soll man versteuern, fiktive Verluste werden nicht erstattet. Unschön.

 

Das gibt es aber häufiger im Steuerrecht. Verluste werden anders behandelt als Gewinne.

 

Allerdings gibt es auch Gründe dafür. Es gibt immer wieder Schlaumeier, die Verlustregeln für Steuersparmodelle nutzen. Von daher ist es nachvollziehbar, dass das Finanzamt an dieser Stelle Riegel vorschiebt.

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chirlu
vor 10 Minuten von Jesse_L:

mal angenommen, im Jahr darauf fällt der Kurs wieder. Die Steuer auf die Vorabpauschale ist dann trotzdem erst mal weg (…)

Sollte man nur eben auch in Erwägung ziehen bei der Frage ausschüttend/thesaurierend.

 

Wenn du einen Ausschütter nimmst, passiert in der Situation doch genau dasselbe: Du hast die Ausschüttung versteuert und bekommst die Steuer nicht wieder, nur weil der Kurs fällt.

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cp03525

Muss ich jetzt sowohl bei Thesaurierenden als auch bei Ausschüttenden ETF Jahrzehntelang die Steuerabrechnnungen / Vorabpauschalen sammeln und am Ende Einreichen? Welche der beiden Varianten ist weniger Aufwand?

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west263
vor 34 Minuten von cp03525:

Vorabpauschalen sammeln und am Ende Einreichen?

Du musst da nichts einreichen, daß wird beim Verkauf automatisch verrechnet 

Wenn Du es im Überblick haben möchtest, solltest Du sie tatsächlich aufbewahren. 

 

vor 35 Minuten von cp03525:

Welche der beiden Varianten ist weniger Aufwand?

weniger Aufwand hast Du mMn mit ausschüttend.

 

 

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cp03525
vor 8 Minuten von west263:

...

 

weniger Aufwand hast Du mMn mit ausschüttend.

 

 

kannst du das begründen? 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 7 Minuten von cp03525:

kannst du das begründen?

 

Es treten seltener (positive) Vorabpauschalen auf.

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stagflation
vor 59 Minuten von cp03525:

Muss ich jetzt sowohl bei Thesaurierenden als auch bei Ausschüttenden ETF Jahrzehntelang die Steuerabrechnnungen / Vorabpauschalen sammeln und am Ende Einreichen? Welche der beiden Varianten ist weniger Aufwand?

 

Das hat überhaupt nichts mit der Vorabpauschale zu tun. Man sollte IMMER alle Belege zu seinen Wertpapieren aufheben. So lange, bis man sie verkauft hat und bis alle Steuern endgültig festgesetzt sind.

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cp03525
vor 1 Minute von stagflation:

 

Das hat überhaupt nichts mit der Vorabpauschale zu tun. Man sollte IMMER alle Belege zu seinen Wertpapieren aufheben. So lange, bis man sie verkauft hat und bis alle Steuern endgültig festgesetzt sind.

Na dann wären Thesaurierer doch wenige Verwaltungsaufwand? Oder Ausschütter mit wenigen Aussschüttungen pro Jahr, weil beim Thesaurierer dann doch die Vorabpauschale rausgesucht und nachgerechnet werden muss?

 

 

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west263
· bearbeitet von west263
vor 28 Minuten von cp03525:

kannst du das begründen? 

sagen wir es mal so. Die Vorabpauschale gibt es seit 2018 und mit dem Niedrigzinsen war der Basiszins bis 2023 sehr niedrig bis sogar negativ. Da war ein thesaurierender ETF mit null Aufwand verbunden.

Diese Zeit sind aber vorbei und so wie es sich momentan darstellt, hätte ich dann lieber einen ausschüttenden ETF und zwar bei einem Broker, der diese Ausschüttung kostenlos und selbstständig wieder anlegt. So würde sich mein Aufwand in Grenzen halten.

 

Für jemanden der seinen FSA nicht ausnutzt ist ein thesaurierender ETF momentan die beste und einfachste Art und ohne Aufwand diesen zu nutzen.

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Niklasschnick
vor 10 Stunden von west263:

Für jemanden der seinen FSA nicht ausnutzt ist ein thesaurierender ETF momentan die beste und einfachste Art und ohne Aufwand diesen zu nutzen.

"ausschüttender" ist gemeint, oder?

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west263
vor 6 Stunden von Niklasschnick:

"ausschüttender" ist gemeint, oder?

Ich habe schon thesaurierend gemeint, da man in den letzten Jahren nur mit Verkäufen und Gewinnrealisierung den FSA ausnutzen konnte.

Momentan kann man auch die Vorabpauschale dafür nutzen.

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Moneycruncher
vor 18 Stunden von west263:

weniger Aufwand hast Du mMn mit ausschüttend.

 

vor 18 Stunden von chirlu:

Es treten seltener (positive) Vorabpauschalen auf.

 

vor 17 Stunden von west263:

Die Vorabpauschale gibt es seit 2018 und mit dem Niedrigzinsen war der Basiszins bis 2023 sehr niedrig bis sogar negativ. Da war ein thesaurierender ETF mit null Aufwand verbunden.

Diese Zeit sind aber vorbei und so wie es sich momentan darstellt, hätte ich dann lieber einen ausschüttenden ETF

Deswegen habe ich mein gerade aufgelöstes Zweitdepot aus 2008 in A1JX52 getauscht. Mir gefällt die steuerliche und zeitliche "Asymmetrie" beim Thesaurieren nicht. Ausschütter sind cleaner. Bei der Abgeltungssteuer war die komplette Steuerbefreiung eine ganz andere Hausnummer und ich habe 15 Jahre in Thesaurierer investiert ohne Besteuerung einer Vorabpauschale.

 

Sehr unschön natürlich, dass die Besteuerung solche Auswirkungen auf Anlageentscheidungen hat. Man soll sie ja angeblich gar nicht berücksichtigen..

 

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Hicks&Hudson

Ich habe mittlerweile auch meinen kompletten Bestand SPDR ACWI IMI auf den Vanguard All World Ausschütter gewechselt.

Das ist keine Empfehlung! 

Ich habe einfach keinen Bock, Vorabpauschale-Daten und -unterlagen zu sammeln oder wie einige hier jedes Jahr Rechnungen aufzustellen, ob alles korrekt abgerechnet wurde. 

Dass ich damit dauerhaft steuerlich minimal schlechter fahre (weniger Steuerstundung) und keine Garantie habe, dass null Vorabpauschale anfällt trotz Ausschütter, ist mir klar und das akzeptiere ich.

Ich zahle also gerne bissl "Gebühren" für weniger Bürokratie.

 

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Diamantenhände

:narr:

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Moneycruncher
vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Ich habe mittlerweile auch meinen kompletten Bestand SPDR ACWI IMI auf den Vanguard All World Ausschütter gewechselt.

Das ist keine Empfehlung! 

Ich habe einfach keinen Bock, Vorabpauschale-Daten und -unterlagen zu sammeln oder wie einige hier jedes Jahr Rechnungen aufzustellen, ob alles korrekt abgerechnet wurde. 

Dass ich damit dauerhaft steuerlich minimal schlechter fahre (weniger Steuerstundung) und keine Garantie habe, dass null Vorabpauschale anfällt trotz Ausschütter, ist mir klar und das akzeptiere ich.

Ich zahle also gerne bissl "Gebühren" für weniger Bürokratie.

 

:thumbsup:

Man könnte noch ergänzen "..eventuell steuerlich minimal schlechter..".

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wodorne
· bearbeitet von wodorne
Am 18.12.2023 um 01:39 von newbie2013:

Bei den Ausschüttungen ist vor allem der Vorteil, dass sich die Entnahme dadurch von ganz alleine regelt.

Ich habe noch nicht den ganzen Faden gelesen, aber dieser Satz ist mir ins Auge gefallen. Ich sehe nämlich Vor- und Nachteil gerade umgekehrt. Es ist für mich gerade der Vorteil des Thesaurierers, dass ich immer voll investiert bin und nur dann entnehme, wenn es für mich passt. Das verbessert auf lange Sicht die Rendite. Bei einer Ausschüttung bestimmt dagegen die Fondsgesellschaft, wann man Geld bekommt. Das führt dazu, dass das Geld eine Weile ungenutzt herum liegt oder aber es schlägt auf die Lebensführung durch, wenn man auf die Ausschüttung warten muss.

Ich selbst habe einen Mix und verkaufe monatlich etwas unter Anrechnung eventueller Ausschüttungen.

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Moneycruncher
vor 11 Stunden von wodorne:

Bei einer Ausschüttung bestimmt dagegen die Fondsgesellschaft, wann man Geld bekommt.

..und man entscheidet selbst, ob und wieviel man wieder reinvestiert.

 

Finanztip hat das mal mit 100% Reinvestition über einen langen Zeitraum gerechnet - es gab nur einen kleinen Unterschied zwischen Dis und Acc. Man kann hier offensichtlich nach individueller Praktikabilität und Geschmack entscheiden.

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Barqu
3 hours ago, Moneycruncher said:

Man kann hier offensichtlich nach individueller Praktikabilität und Geschmack entscheiden.

So hatte es der Gesetzgeber auch geplant, als er "besser 25% von X als nix" einfuehrte.

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Lazaros
Am 17.12.2023 um 13:29 von newbie2013:

Was aber, wenn ich 2000 € brauche und der Kurs bei 47,5 € ist? Dann müsste ich 42,10 Anteile verkaufen, muss aber in der Praxis 43 Anteile verkaufen. Der 0,9er Anteil ist dann weg...

Aber gut, das ist Haarspalterei.

Wenn man aber eine Cashreserve hat (was man ja ohnehin haben sollte), so dass man garnicht verkaufen muss, hat man immer noch mehr Flexibilität und kann günstig nachkaufen. Aber nicht breit gestreut, sondern ganz gezielt die Branchen die im Crash besonders unterbewertet sind. Oder man könnte noch schnell in Edelmetalle umschichten, falls es einen Bankenkrise ist, etc. pp. Man wäre auf jeden Fall flexibler imho.

:D Klasse - ich mag deine Art von trockemem Humor.

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cp03525
Am 20.1.2024 um 11:31 von Hicks&Hudson:

... Ich habe einfach keinen Bock, Vorabpauschale-Daten und -unterlagen zu sammeln oder wie einige hier jedes Jahr Rechnungen aufzustellen, ob alles korrekt abgerechnet wurde. 

Dass ich damit dauerhaft steuerlich minimal schlechter fahre (weniger Steuerstundung) und keine Garantie habe, dass null Vorabpauschale anfällt trotz Ausschütter, ist mir klar und das akzeptiere ich.

Ich zahle also gerne bissl "Gebühren" für weniger Bürokratie.

 

Ich bin auch bereit eventuell ein bisschen mehr Steuern zu zahlen, als zu rechnen und zu sammeln, denn der ETF soll ja 20 Jahre in jeder Lebenssituation weiterlaufen ohne dass ich mich damit stressen will.... (Steuererklärung stresst schon genug) aber muss ich das beim Ausschütter nicht auch aufbewahren und rechnen? 

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