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Orcinus

PKV mit Öffnungsaktion oder GKV mit pauschaler Beihilfe

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Orcinus

Hallo zusammen,

 

zahlreiche anonyme Voranfragen haben ergeben, dass mich keine PKV regulär aufnehmen würde.

 

Ich bin am 1.11. verbeamtet worden und bin bereits 42 Jahre alt (Quereinsteiger).

 

Da Niedersachsen vor kurzem die pauschale Beihilfe eingeführt hat, ist meine Entscheidung nun etwas schwieriger geworden:

 

Gehe ich in die PKV mit Öffnungsaktion oder bleibe ich in der GKV mit pauschaler Beihilfe?

 

Ich habe jetzt einen Vergleich von dem Makler bekommen. Aus meiner laienhaften Sicht finde ich die Leistungen der Barmenia ganz gut. Die Barmenia würde mich aktuell 420 Euro. Für meine freiwillige GKV zahle ich im Moment 700 Euro (also mit pauschaler Beihilfe so rund 350). Bin im Moment in A12/Stufe 4. Ab August steige ich als Oberschullehrer dann ja aber in A13 auf und ab September 2024 bin ich in A13/Stufe 5. Ich würde dann mit pauschaler Beihilfe etwa 450 € für meine freiwillige GKV zahlen. Dann wäre die Barmenia und die GKV preislich in etwa vergleichbar.

 

Für die PKV sprechen für mich vor allem die schnellere Terminvergabe (auf einen Orthopädentermin habe ich auch schon mal 4 Monate warten müssen) und die wahrscheinlich etwas besseren Leistungen trotz Öffnungsaktion. Dagegen spricht für mich die Angst vor möglichen Anzeigepflichtverletzungen, obwohl ich alle Daten gut aufgearbeitet hab, und auch die Angst vor starken Preiserhöhungen, da ich ja erst sehr spät einsteige. Der Bürokratieaufwand, wenn auch wohl nicht ganz so schlimm, ist natürlich auch nervig. Und man muss vor den Terminen ja genau wissen, was Beihilfe und PKV bezahlen.

 

Bei der GKV ist das natürlich einfacher. Hier schreckt mich allerdings als Kleinanleger sehr ab, dass ich dann später wahrscheinlich neben Abgeltungssteuer auch noch Abgaben an die GKV auf meine Gewinne=Altersrücklagen zahlen muss.

 

Die Entscheidung ist für mich nicht leicht, aber ich tendiere dazu, die Barmenia zu nehmen. Hat jemand noch einen abschließenden Rat vor meiner Entscheidung?

 

Vielen, lieben Dank!

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Pirx

Bezüglich der konkreten Versichrungs-/Tarifberatung möchte ich den entsprechenden Experten den Vortritt lassen, dafür erachte ich mich nicht als ausreichend kompetent.

 

Ich möchte allerdings davor warnen, PKV automatisch mit "besserer Leistung" gleichzusetzen. Je nach Tarifwerk können in Teilbereichen (Reha, psychische Erkrankungen wie z.B. Depression, Heilmittel & Co. um ein paar Beispiele zu nennen) die Leistungen sogar deutlich schlechter als in der GKV sein. Hier hilft nur der genaue Vergleich der inkludierten Leistungen.

 

Du solltest detailliertere Information zur Verfügung stellen (Partner/Kinder vorhanden bzw. geplant -> Versicherung der Kinder, konkrete Tarifbezeichnung der Barmenia usw), da anhand deiner Informationen ein sinnvoller Ratschlag mir nicht möglich erscheint.

 

LG, Pirx

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Orcinus

Besten Dank für die schnelle Rückmeldung!
 

Bei der Barmenia würde ich die Bausteine GK30, GK20P und PVB bekommen - also nur den Grundtarif, der mehr oder weniger die Beihilfe Niedersachsens spiegelt. 
 

Zurzeit bin ich bei der Techniker versichert, wo ich auch bleiben würde. 
 

Ich bin 42 Jahre alt, Lehrer und lebe mit meiner Freundin zusammen. Heirat oder Kinder sind nicht geplant. Eine Reduzierung der Arbeitszeit plane ich nicht, schließe das aber in höherem Alter auch nicht komplett aus. 
 

Vor meinem Quereinstieg habe ich etwa 10 Jahre als Angestellter gearbeitet. 
 

 

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Ryker
· bearbeitet von Ryker
vor 16 Stunden von Orcinus:

Bei der GKV ist das natürlich einfacher. Hier schreckt mich allerdings als Kleinanleger sehr ab, dass ich dann später wahrscheinlich neben Abgeltungssteuer auch noch Abgaben an die GKV auf meine

Gewinne=Altersrücklagen zahlen muss.

Hast Du als Angestellter in die GRV eingezahlt und die Wartezeit von 5 Jahren erfüllt? Dann wärst Du beim Eintritt in den Ruhestand voraussichtlich auch GRV-Rentner und müsstest bei Vorliegen der weiteren Voraussetzungen in der Krankenversicherung der Rentner versichert werden. Für Kapitalerträge müssen dort keine Krankenversicherungsbeiträge abgeführt werden.

 

Zitat

Die Entscheidung ist für mich nicht leicht, aber ich tendiere dazu, die Barmenia zu nehmen. Hat jemand noch einen abschließenden Rat vor meiner Entscheidung?

Mich hat in meiner Zeit als privatversicherter Beamter der zusätzliche Papierkram (Rechnungen sammeln, bei PKV + und Beihilfe einreichen) so genervt, dass ich die freiwillige (gesetzliche) Versicherung bei entsprechender Beteiligung des Dienstherrn mit Handkuss genommen hätte. Gab es aber damals noch nicht.

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Orcinus

Vor meiner Verbeamtung habe ich 9 Jahre als Redakteur gearbeitet und anschließend 2 Jahre als angestellter Lehrer. 
 

Die Krankenversicherung der Rentner wäre natürlich super. Aber im Arbeitsleben müsste ich auch für jeden Tagesgeldkontogewinn usw. Abgaben an die GKV zahlen, oder? 

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chirlu
vor einer Stunde von Orcinus:

Aber im Arbeitsleben müsste ich auch für jeden Tagesgeldkontogewinn usw. Abgaben an die GKV zahlen, oder? 

 

Ja, allerdings bist du bald ja nicht mehr so furchtbar weit von der Beitragsbemessungsgrenze entfernt. Dort ist Schluss.

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Orcinus

Ich werde jetzt wohl in die PKV gehen.

Hauptsächlich habe ich Angst vor den Kosten. Wenn ich die 420 Euro als Anfangsbeitrag nehme, komme ich bei 3% Steigerung pro Jahr bei 854 Euro in 25 Jahren raus. Mit dem Ruhestand würde der Beitrag dann auf etwa 500 Euro sinken, aber dann ja auch wieder ansteigen. Wenn ich bis etwa 90 lebe, würde der Beitrag wohl bis dahin etwa auf 900 Euro ansteigen (nach meiner laienhaften Berechnung). Das ist natürlich übel, aber wenn ich 25 Jahre lang rund 150 Euro pro Monat spare, habe ich bei Pensionseintritt einen ziemlich guten Puffer, um die hohen Beiträge zu stemmen. Mein Sold wird bis dahin ja natürlich auch um einiges steigen. Sollte so also gut machbar sein.

Wenn ich in die GKV gegangen wäre, kommt bei einer Steigerung von 3% bei Pensionseintritt bei mir auch ein Betrag von etwa 1000 Euro raus. Könnte natürlich sein, dass das dann im Ruhestand etwas besser als der PKV-Beitrag wäre, aber wer weiß. Außerdem hätte ich dann wahrscheinlich Abzüge bei meinen Kapitalerträgen. Könnte sein, dass ich dann in diese Krankenversicherung für Rentner komme, aber wer weiß, was in 25 Jahren ist.

Ich habe auch mal mit sehr laienhaften Blick versucht einzuschätzen, wie sich die gesundheitlichen Leistungen der  PKV/niedersächsischen Beihilfe und der GKV unterscheiden. Da ist die PKV/Beihilfe wohl leicht besser, denke ich. Schwer zu sagen. Großer Pluspunkt ist natürlich die schnellere Terminvergabe und die Abrechnung nach höheren Sätzen, aber sonst  dürfte das wohl einigermaßen gleich sein. Mir ist auch aufgefallen, dass die Beihilfe weniger zahlt als die PKV im Grundtarif. Da müsste man natürlich immer die Differenz zahlen.

Ich danke Euch nochmals vielmals für Eure Hilfe! Ich kann nur allen raten, die in einer ähnlichen Situation sind, sich gleich einen VersicherungsBERATER zu suchen, der einem hilft. Ich habe da vor ein paar Monaten leider niemanden gefunden, der sich auch gut mit Beihilfe etc. auskennt, aber irgendwo sollte es ja so jemanden geben.

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satgar
vor 3 Minuten von Orcinus:

komme ich bei 3% Steigerung pro Jahr

Vielfach musst du eher um die 5% einplanen.

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Orcinus

Das gilt tatsächlich auch für eine PKV mit Beihilfe? Das wäre ich mit 67 ja bei 1400 Euro pro Monat. 

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Okabe

Nein. Niemand weiß, wie die medizinische Inflation in den nächsten Dekaden sein wird.

 

Bei der GKV sieht es allerdings genauso, da werden die Beiträge (p.P.) ziemlich genauso steigen.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 20 Minuten von Orcinus:

Das gilt tatsächlich auch für eine PKV mit Beihilfe? Das wäre ich mit 67 ja bei 1400 Euro pro Monat. 

Absolute Zahlen mögen da manchmal erschrecken, aber man darf ja nicht den allgemeinen Kaufkraftverlust der 25 Jahre vergessen. 1.400 EUR muten heute krasser an, als Sie es in 25 Jahren sein werden. Bei der Beihilfe auch Achtung: mit der Pensionierung sinkt normalerweise der PKV Anteil und der Beihilfeanteil des Dienstherrn steigt. So ist mir das zumindest noch geläufig.

 

Man zahlt schon 2024 in der GKV + Pflege erstmal über 1.000 EUR insgesamt im Monat. Hätte man das Leuten vor 25 Jahren erzählt, wären die wohl vom Stuhl gefallen. Denn im Jahr 2000 waren es nur 504,57 EUR. In EUR umgerechnet 1980: 183,60 EUR. Von daher muss man das alles immer in Relationen setzen.

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Orcinus

Im Ruhestand steigt die Beihilfe tatsächlich auf 70%, das kommt mir natürlich sehr zugute. Ich denke dann kann ich das wohl wagen. Vlt. bekomme ich ja auch noch irgendwann die 30% Risikozuschlag weg.

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Okabe

Den wirst du nicht wegkriegen. Mit 42 in die PKV inkl. Risikozuschlag wird definitiv teurer als GKV, soviel muss klar sein. Kommt also hauptsächlich drauf an, ob die Mehrleistungen es dir wert sind.

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Orcinus

Warum wäre die GKV auf jeden Fall billiger? Im Moment wäre die PKV ja sogar etwas billiger. Ist die Preissteigerung in der PKV also voraussichtlich doch höher?

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Okabe

Im Moment vielleicht, aber auch mit 70% Beihilfe wirst du im Alter deutlich mehr hinlegen. Die KVdR ist nunmal außerordentlich günstig.

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Orcinus

Was heißt denn genau außerordentlich günstig? Wie würde sich das als Beamter mit Pension und Rentenanspruch darstellen? 
 

Außerordentlich günstig wäre es natürlich, wenn die RV 50% meiner KV bezahlt und ich auf meinen Anteil nochmal 50% pauschale Beihilfe bekomme. Dann müsste ich nur 25% der Kosten tragen, aber das kann ich mit nicht vorstellen. 

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chirlu
vor 5 Stunden von Orcinus:

Außerordentlich günstig wäre es natürlich, wenn die RV 50% meiner KV bezahlt und ich auf meinen Anteil nochmal 50% pauschale Beihilfe bekomme.

 

Die Rentenversicherung zahlt ihren Zuschuss nur auf die Rente, nicht auf weitere Einnahmen. Wie die pauschale Beihilfe berechnet wird und ob da der Zuschuss angerechnet wird, müsstest du in den Beihilferegelungen nachlesen.

 

Wegen „außerordentlich günstig“: Möglicherweise dachte @Okabe, dass der KV-Beitrag überhaupt nur auf die gesetzliche Rente anfällt. Das wäre dann allerdings ein Irrtum, denn das Ruhegehalt wird wie eine Betriebsrente behandelt und ist somit auch in der KVdR beitragspflichtig. Auf Kapitalerträge musst du in der KVdR hingegen keine Beiträge zahlen.

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Okabe

Das dachte ich in der Tat. :o Dann bitte meinen Beitrag ignorieren!

 

Ist ja irre. Gut dass du meinen Fehler korrigiert hast @chirlu. In diesem Fall würde ich dann wohl doch zur PKV raten. Das ganze System gehört wirklich mal überarbeitet.

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Allesverwerter
Am 17.12.2023 um 17:00 von satgar:

Vielfach musst du eher um die 5% einplanen.

Meine Realität in den letzten 20 Jahren: +7% p.a.

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satgar
vor 1 Minute von Allesverwerter:

Meine Realität in den letzten 20 Jahren: +7% p.a.

Es gibt bessere Erfahrungen, es gibt schlechtere Erfahrungen. Ist ja letztlich nichts besonderes. 7% jedes Jahr halte ich aber für im Durchschnitt nicht realistisch. Was ich selbst schon alles gesehen habe und ebenso hier im Forum benannt wird. Mit 7% pro Jahr gehört man eher zu den pechvögeln.

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Monachus
vor 32 Minuten von Allesverwerter:

Meine Realität in den letzten 20 Jahren: +7% p.a.

Welcher Tarif bei welchem Versicherer?

vor 32 Minuten von satgar:

Mit 7% pro Jahr gehört man eher zu den pechvögeln.

Oder zu denen, die einen dieser Einsteiger-Tarife abgeschlossen hatten, die nicht für einen langjährigen Verbleib kalkuliert waren.

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Allesverwerter

 

vor 9 Minuten von Monachus:

Welcher Tarif bei welchem Versicherer?

Oder zu denen, die einen dieser Einsteiger-Tarife abgeschlossen hatten, die nicht für einen langjährigen Verbleib kalkuliert waren.

Allianz

Tarif VS600V plus VSZ2V sowie Pflege und Krankentagegeld

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Monachus
vor 17 Minuten von Allesverwerter:

Allianz

Tarif VS600V plus VSZ2V sowie Pflege und Krankentagegeld

Hm, die Suche im Internet bringt kaum Ergebnisse. Wenn es kein Einsteiger-Tarif ist kann ich mir nur vorstellen, dass sich für Deine Altersgruppe die Risikostruktur verschlechtert hat, Stichwort "Entmischung".

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