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easyjo

Expresszertifikat halten oder verkaufen?

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B.Axelrod
vor 1 Stunde von Maikel:

Damals war das Zinsniveau wesentlich geringer. Das erklärt auch die aus heutiger Sicht vergleichsweise schlechten Konditionen dieses Express-Zertifikats.

Das damalige Zinsniveau Könnte andererseits auch ein Grund gewesen sein, so ein Zertifikat zu kaufen; um überhaupt etwas Rendite zu erzielen.

Die DEKA hat solchen Mist aufgelegt hat, um überhaupt etwas Rendite zu erzielen- das stimmt.

Zitat

Das Produkt richtet sich an Privatkunden, die das Ziel der allgemeinen Vermögensbildung / -optimierung verfolgen und einen mittel- bis langfristigen
Anlagehorizont haben. Bei dem vorliegenden Produkt handelt es sich um ein Produkt für Anleger mit erweiterten Kenntnissen und / oder Erfahrungen mit
Finanzprodukten.
Der Anleger kann Verluste tragen bis zum vollständigen Verlust des eingesetzten Kapitals und legt keinen Wert auf einen Kapitalschutz.

Jemand mit der geforderten Erfahrung des Basisinformationsblattes würde wohl kaum ..

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boersenchris
· bearbeitet von boersenchris
Am 27.11.2023 um 16:41 von bondholder:

Bevor wir über solche Fragen reden, möchte ich bitte einen viel wichtigeren Punkt diskutieren – die Sinnfrage:

 

Für welche Privatanleger sind Zertifikate wie das "DekaBank Express-Zertifikat Memory mit Airbag 01/2028 bezogen auf den MSCI World Climate Change ESG Select 4.5% Decrement" eine sinnvolle Geldanlage? Kennt ihr Personen, denen ihr so ein Zertifikat mit gutem Gewissen empfehlen würdet? Gibt es in diesem Forum jemanden, der dieses Zertifikat gerne kaufen möchte? Wärt ihr froh, wenn der Sparkassenberater eurer Großmutter sowas ins Depot gelegt hätte? Denkt ihr darüber nach, eure Aktienfonds zu verkaufen und das Geld stattdessen in solche Zertifikate anzulegen? Bzw haltet ihr es für eine clevere Anlageidee, statt Festgeld, Bundesanleihen oder Pfandbriefen derartige Zertifikate zu kaufen?

 

Das Zertifikat wurde im Herbst 2021 aufgelegt, das war noch zu Zeiten von Nullzinsen / Minuszinsen. Da wurden Expresszertifikate, Aktienanleihen, o.ä. gerne als Ersatz für Tages-/Festgeldangebote vermarktet. Durch den festen Zinssatz von in diesem Fall 2,15% konnte man so dem Kunden ein Produkt mit einer vermeintlich positiven Verzinsung anbieten.

 

Dabei ist das Express-Zertifikat natürlich ein riskanteres Produkt als ein Sparbuch oder Sparkassenbrief. Es hat aber durch den MSCI-Index immerhin eine sehr breite Streuung mit über 1.000 Aktien und durch die Express-Konstruktion auch eine gewisse Absicherung (solange der zugrundeliegende Index oberhalb von 70% des Startwertes liegt). Die "Memory"- und die "Airbag"-Komponente sind auch eher defensiv - und der grüne Anstrich mit "ESG" und "Climate Change" paßt doch genau in den politischen und gesellschaftlichen Zeitgeist... ;)

 

Wenn man sich im Zertifikatebereich nicht allzugut auskennt, aber dennoch dort investieren möchte, würde ich eher ein (Deep-)Discount-Zertifikat oder (Deep-)Bonus-Zertifikat auf den DAX, EuroStoxx 50 o.ä. empfehlen. Für eine Filialbank ist das hier diskutierte Express-Zertifikat aber nicht soooo schlecht...

 

Aus heutiger Sicht (mit dem höheren Zinsniveau) gibt es natürlich Anlagen mit einem vergleichbaren Zinssatz wie die obigen 2,15% und weniger bis kein Risiko (je nach Definition). Sparkassen und Volksbanken sind aber bei Tagesgeld (das diskutierte Express-Zertifikat könnte ja wohl auch täglich verkauft werden) noch relativ zurückhaltend und bieten da teilweise unter 1%. Möchte man dort dann höhere Zinsen, muß man eben auf Festgeld oder irgendein Zertifikat (die werden auch jetzt nach dem Ende der Nullzins-Ära offenbar noch kräftig verkauft) ausweichen.

 

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Maikel
· bearbeitet von Maikel
vor 15 Stunden von boersenchris:

Wenn man sich im Zertifikatebereich nicht allzugut auskennt, aber dennoch dort investieren möchte, würde ich eher ein (Deep-)Discount-Zertifikat oder (Deep-)Bonus-Zertifikat auf den DAX, EuroStoxx 50 o.ä. empfehlen.

Im Prinzip eine gute Idee, aber solche Deep-Zertifikate haben in der Zeit von Null-/Minuszinsen auch kaum Rendite gebracht.

Je deeper, umso näher am Tagesgeld-Niveau.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
Am 27.11.2023 um 18:52 von B.Axelrod:

Aber es wird ja sicher ein Beratungsprotokoll geben.

Da steht dann sinngemäß drin: "Kunde kam in die Filialbank und wollte höhere Erträge als 0.X% auf das Girokonto". Unterschrieben vom Kunden. Also alles paletti, so doof sind die nicht ;) 

Am 27.11.2023 um 18:52 von B.Axelrod:

Einem 89jährigen wurde ein Zertifikat verkauft, das keinen Kapitalschutz hat und eine begrenzte sechsjährige Laufzeit.

Na und? Ich kann auch als 89-jähriger die österreichische Staatsanliehe mit 100 Jahren Laufzeit oder auch Wirecard-Anleihen kaufen, solange ich noch geschäftsfähig bin. Die nachträgliche Erklärung als geschäftsunfähig wäre IMHO der einzige Weg, dagegen vorzugehen, dies ist aber kaum möglich, da bräuchte man schon ein ärztliches Testament mit Diagnose Demenz vor dem Kauftermin. Und selbst damit wäre es zweifelhaft, ob der Bankberater die Geschäftsunfähigkeit hätte erkennen können.

 

Aber so viel Schaden ist doch nicht entstanden - wenn es jetzt für 94€ verkauft werden kann, dann sind das "nur" -6% Verlust, oder? Und dieser Verlust ist sicher auch der längeren Laufzeit in Kombination mit Zinsanstieg zurückzuführen, bei Anleihen hätte man auch ähnliche Verluste erlitten.

Am 24.11.2023 um 17:28 von easyjo:

Mein Bekannter ist sich unsicher was er tun soll denn er versteht die Modalitäten des Expresszertifikates nicht, ich im Übrigen auch nicht. Das ist einfach zu komplex und verwirrend (Basiswert, Schwelle usw.)

Meine Empfehlung: Weg damit - er versteht es nicht und man sollte nichts haben, was man nicht versteht. Er hat ja dann immer noch 18.800€ übrig, die er so investieren kann, wie es ihm beliebt.

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franko
vor 33 Minuten von slowandsteady:

Die nachträgliche Erklärung als geschäftsunfähig wäre IMHO der einzige Weg, dagegen vorzugehen, dies ist aber kaum möglich, da bräuchte man schon ein ärztliches Testament mit Diagnose Demenz vor dem Kauftermin. Und selbst damit wäre es zweifelhaft, ob der Bankberater die Geschäftsunfähigkeit hätte erkennen können.

Da käme es nur darauf an, dass der Kunde zum Zeitpunkt seiner Willenserklärung tatsächlich (nachweisbar) geschäftsunfähig war (§ 105 BGB). Ob der Bankberater das hätte erkennen können, ist irrelevant.

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bondholder
vor 6 Stunden von slowandsteady:

Aber so viel Schaden ist doch nicht entstanden - wenn es jetzt für 94€ verkauft werden kann, dann sind das "nur" -6% Verlust, oder?

Es könnte sein, dass die Sparkasse zusätzlich noch Transaktionskosten berechnet – aber auch 93,5 wäre ein Kurs, zu dem ich die Angelegenheit ohne Groll abhaken würde.

 

vor 6 Stunden von slowandsteady:

Meine Empfehlung: Weg damit - er versteht es nicht und man sollte nichts haben, was man nicht versteht.

Ja, das wäre auch meine Empfehlung. Bei dem aktuellen Zinsniveau läßt sich die Differenz zum Einstandspreis mit Geldmarktfonds, Bundesanleihen, Pfandbriefen oder Festgeld in überschaubarer Zeit ausgleichen.

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