whong Oktober 11, 2023 Hallo liebes Forum, ich habe noch einen Fairr Riester Vertrag laufen, und bin jetzt zum Jahresende am überlegen ob kündigen oder nicht. Die aktuell angekündigte Änderung der AGBs hat mich wieder dazu gebracht, dass Thema vor Jahresende abzuschließen. aktueller Stand 1.645 € Beiträge 3.494 € Zulagen 5.140 € Summe -450 € Wertentwicklung, alle wissen warum :-( das Ding läuft seit Ende 2019, in der längerer Elternzeit habe ich nur wenig eingezahlt, nach dem Crash habe ich die Zahlungen erstmal eingestellt und nur das Minimum eingezahlt um die Zulagen abzugreifen. Zulagen erhalte ich für mich und meine drei Kinder, also insgesamt 1.075 €. Ich muss jährlich noch 1.025€ einzahlen um die vollen Zulagen zu erhalten. Zusätzlich als Altersvorsorge zahle ich noch jährlich knapp 10.000 € in einen Welt ETF ein, der Riester ist also eher untergeordneter Bedeutung. Eine Betriebsrente gibt es auch noch. Jetzt habe ich mir zwei Szenarien überlegt, siehe auch beigefügte Screenshots. Variante 1: ich bespare das Ding noch 13 Jahre weiter, so lange Zulagen fließen. Ergibt bei optimistischer Annahme von 2% Rendite am Ende 37.500 € Diese lasse ich dann 15 Jahre bis Renteneintritt liegen, ergibt bei 2% Zinsen zum Renteneintritt 49.000 €. Rentenfaktor ist ca 27,6, ergibt also eine Rente von 135 €/Monat Variante 2: ich kündige den Mist und packe das was von dem Elend übrig bleibt und den Eigenanteil (i.M. 1.175 € pro Jahr) in einen langweiligen Welt ETF mit 7% Rendite. Ebenfalls 13 Jahre. Ergibt dann 28.000 €. Diese lasse ich dann auch für 15 Jahre liegen und komme auf 75.000 € zum Renteneintritt. Ergibt bei 4% Auszahlung eine Rente von 250 €/Monat. Steuer, etc noch gar nicht berücksichtigt. In beiden Varianten zahle ich knapp 18.000 € ein, bei der Riester Variante kommen noch 16.000€ Zulagen dazu. Da fahre ich doch trotz der tollen staatlichen Förderung mit der schnöden selbst verwalteten ETF Variante besser? Dann würde ich förderschädlich kündigen und muss mir um den Mist keine Gedanken mehr machen. Aktuell ist der Schaden noch nicht all zu groß, nur ob ich weiter drauf setzen soll weiß ich nicht. Oder habe ich etwas übersehen? PS: bei Änderung der AGB's von Raisin kann ich nur förderschädlich kündigen? Die können da also munter ändern was Sie wollen und für mich heißt es friss oder stirb? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Oktober 11, 2023 Variante 3: Beitragsfrei stellen Wenn du jetzt kündigst, bekommst du nur deine selbst eingezahlten Beiträge zurück abzüglich des Wertverlusts, überschlägig 1.200 €. Nach 28 Jahren ist das Kapital im Vertrag wenigstens Beiträge + Zulagen, etwa 5.000 €. Das ist eine Rendite von über 5%, die sonst anderweitig sicher erwirtschaftet werden müsste. Da müsste der Schmerz beim Anblick des Vertrags schon sehr groß sein, um darauf zu verzichten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cjdenver Oktober 11, 2023 · bearbeitet Oktober 11, 2023 von cjdenver Du bekommst nahezu 50% Förderung und überlegst dennoch den Vertrag förderschädlich zu kündigen? Ist mir unverständlich, vor allem weil das ja eh nur ein winziger Teil deines Portfolios ist. Ich würde den weiter laufen lassen und weiter besparen. Die Niedrigzinsperiode ist erstmal vorbei (und allem Anschein nach auch für eine ganze Zeit), das heißt die Entwicklung sollte jetzt auch wieder besser werden. Am Ende ist der Sinn von Fairr ja nichts anderes als ein ETF-Depot im Versicherungsmantel, wenn du also davon ausgehst dass ein ETF-Depot weiterhin 7% abwirft dann müsste die Performance bei Fairr ja dementsprechend deutlich höher sein als 2%. Oder du vergleichst Äpfel mit Birnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian Oktober 11, 2023 vor 2 Stunden von whong: Zulagen erhalte ich für mich und meine drei Kinder, also insgesamt 1.075 €. Ich muss jährlich noch 1.025€ einzahlen um die vollen Zulagen zu erhalten. Zusätzlich als Altersvorsorge zahle ich noch jährlich knapp 10.000 € in einen Welt ETF ein, der Riester ist also eher untergeordneter Bedeutung. Eine Betriebsrente gibt es auch noch. das ist schon sehr gut, lass dir die Stimmung nicht vermiesen mit den ETFs bist du top dabei Schuld an der Misere bei Riester war/ist die Politik wegen der Garantie. Würde auch den Vertrag lassen und auf die Politik hoffen. Die Regierung möchte da prüfen und wenn die drei Parteien nicht total unfähig und/oder korrupt sind, werden sie auch die Fehler erkennen. Ansonsten kriegt man eben die Beiträge+Zulagen sicher zurück. Nicht aufregen sondern aktiv selbst vorsorgen ist schon der beste Weg. Wie ist denn dein Riester aktuell investiert? 2% wären pessimistisch, aber die Dinger sind leider extrem prozyklisch wegen der Garantie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Oktober 11, 2023 vor 6 Minuten von cjdenver: Du bekommst nahezu 50% Förderung und überlegst dennoch den Vertrag förderschädlich zu kündigen? Ist mir unverständlich, vor allem weil das ja eh nur ein winziger Teil deines Portfolios ist. +1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neon0406 Oktober 11, 2023 vor 2 Stunden von cjdenver: Du bekommst nahezu 50% Förderung und überlegst dennoch den Vertrag förderschädlich zu kündigen? Ist mir unverständlich, vor allem weil das ja eh nur ein winziger Teil deines Portfolios ist. Ich würde den weiter laufen lassen und weiter besparen. Die Niedrigzinsperiode ist erstmal vorbei (und allem Anschein nach auch für eine ganze Zeit), das heißt die Entwicklung sollte jetzt auch wieder besser werden. Am Ende ist der Sinn von Fairr ja nichts anderes als ein ETF-Depot im Versicherungsmantel, wenn du also davon ausgehst dass ein ETF-Depot weiterhin 7% abwirft dann müsste die Performance bei Fairr ja dementsprechend deutlich höher sein als 2%. Oder du vergleichst Äpfel mit Birnen. Volle Zustimmung Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
whong Oktober 12, 2023 Hallo, danke für eure tollen Rückmeldungen. Geht ja eindeutig in Richtung weiter laufenlassen. Also Beitragsfrei stellen will ich das nicht und dann in 30 Jahren da noch 5000 € hinterherzurennen. Das Portfolio besteht aus Minimum Volatility ETF, viel Rendite machen die nicht. Wenn ich mir da die letzten Jahre anschaue sind die 2 % schon realistisch. Da war meine Überlegung, wenn die mal wieder besser laufen sollten, dann wird ja der einfache Welt ETF auch besser laufen? Die Performance die letzten 4 Jahre war in Summe selbst ohne den Crash einfach mies. Zudem habe ich dann immer noch die Sorge, dass im nächsten Crash das Ding wieder vor die Wand gefahren wird. Ok, die Einzahlungen und Zulagen (in Summe 32.000€) habe ich am Ende ja sicher. Alternativ habe ich mir überlegt, dass Ding noch weiter zu besparen und dann abzuwarten was die Politik aus der Riester Reform macht, aber das Thema wird nach meinem Eindruck ja auch nicht wirklich vorangetrieben. Weiß jemand denn was zur Kündigung bei Änderung der AGBs? Tatsächlich nur förderschädlich? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster Oktober 12, 2023 · bearbeitet Oktober 12, 2023 von Bigwigster vor 11 Minuten von whong: Das Portfolio besteht aus Minimum Volatility ETF, viel Rendite machen die nicht. Wenn ich mir da die letzten Jahre anschaue sind die 2 % schon realistisch. Renditeerwartung sollte schon auf Augenhöhe sein mit einem MSCI World sein, du darfst nicht nur auf einen kurzen Zeitraum schauen und daran eine Renditeerwartung festmachen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Oktober 12, 2023 vor 6 Minuten von Bigwigster: Renditeerwartung sollte schon auf Augenhöhe sein mit einem MSCI World sein... Wie das, wenn in jedem Crash am Tiefpunkt verkauft wird? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster Oktober 12, 2023 · bearbeitet Oktober 12, 2023 von Bigwigster vor 4 Minuten von Schwachzocker: Wie das, wenn in jedem Crash am Tiefpunkt verkauft wird? Ich dachte die Aussage bezieht sich auf das Produkt Minimum Volatility ETF Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Oktober 12, 2023 vor 8 Minuten von Schwachzocker: Wie das, wenn in jedem Crash am Tiefpunkt verkauft wird? vor 4 Minuten von Bigwigster: Ich dachte die Aussage bezieht sich auf das Produkt Minimum Volatility ETF Ist es bei diesen Produkten sinnvoll, sie am Tiefpunkt zu verkaufen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster Oktober 12, 2023 vor 2 Minuten von Schwachzocker: Ist es bei diesen Produkten sinnvoll, sie am Tiefpunkt zu verkaufen? Nein Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Matunus Oktober 12, 2023 vor 11 Stunden von whong: Weiß jemand denn was zur Kündigung bei Änderung der AGBs? Tatsächlich nur förderschädlich? Abgesehen davon, dass du durch die Mail an die Existenz des Vertrags erinnert wurdest: Ändert sich denn an den für den Riester relevanten AGBs überhaupt etwas? Ich habe die 100 Seiten zwar nicht durchgearbeitet, aber Raisin Pension taucht dort ausschließlich im Zusammenhang mit dem ETF Rürup auf. Die letzten AGB-Änderungen beim Riester warten m.E. die von Anfang 2022 durch Sutor. Raisin ist ja ohnehin nur der Vermittler. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cjdenver Oktober 12, 2023 · bearbeitet Oktober 12, 2023 von cjdenver Bei Riester ist die einseitige AGB-Änderung de fakto ausgeschlossen da der Anbieter kein Kündigungsrecht hat. Du kannst also der Änderung widersprechen und der Vertrag läuft weiter. Ob man das wegen allgemeinen Änderungen machen sollte sei mal dahingestellt. Zur Sache: du bist zu 100% in Aktien investiert und beschwerst dich - kann ich echt nicht nachvollziehen. Du hast nun mal ein Garantieprodukt abgeschlossen, das mit einem normalen ETF-Depot zu vergleichen ist einfach unsinnig. So wie dein Fairr-Riester derzeit aussieht würden ihn wahrscheinlich viele mit Kusshand abkaufen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Feranda Oktober 12, 2023 Variante 4: Kapital zu einem vernünftigen Anbieter mit vernünftiger Aktienquote portieren und so lange besparen, wie es zulagentechnisch Sinn macht. Und das aktuelle Minus in Kauf nehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
whong Oktober 12, 2023 Ich bin ja total überrascht, Mal Meinungen zu lesen, dass der Fairr Riester behalten werden soll :-) Aaargh. So ein eigentlich untergeordnetes Thema und ich mache mir so viele Gedanken drum. Das muss sich die nächsten Tage erst einmal setzen. ok, das mit den AGB Änderungen habe ich jetzt auch verstanden. Danke für die Infos. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MichaelMueller Oktober 14, 2023 Am 12.10.2023 um 10:18 von whong: Zudem habe ich dann immer noch die Sorge, dass im nächsten Crash das Ding wieder vor die Wand gefahren wird. Ok, die Einzahlungen und Zulagen (in Summe 32.000€) habe ich am Ende ja sicher. Welches dann in 30 Jahren auch nur noch die Hälfte Wert ist, solltest du auch Bedenken... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
whong Oktober 19, 2023 Guten Morgen noch mal zusammen. In der Nachricht zur Änderung der AGB heißt es "Sollten Sie Ihr Widerspruchsrecht ausüben, weisen wir Sie darauf hin, dass wir von unserem vertraglich vereinbarten Kündigungsrecht Gebrauch machen werden und damit eine Fortführung der vertraglichen Beziehung zwischen Ihnen und uns leider nicht mehr möglich ist. " Ist das überhaupt zulässig? Dass der Anbieter den Vertrag kündigt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Richie_Rich Oktober 20, 2023 On 10/12/2023 at 10:32 AM, Schwachzocker said: Wie das, wenn in jedem Crash am Tiefpunkt verkauft wird? Das Memo muss mir entgangen sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cjdenver Oktober 20, 2023 vor 21 Stunden von whong: Ist das überhaupt zulässig? Dass der Anbieter den Vertrag kündigt? Siehe #14. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jak Oktober 22, 2023 · bearbeitet Oktober 22, 2023 von jak Am 19.10.2023 um 09:05 von whong: Guten Morgen noch mal zusammen. In der Nachricht zur Änderung der AGB heißt es "Sollten Sie Ihr Widerspruchsrecht ausüben, weisen wir Sie darauf hin, dass wir von unserem vertraglich vereinbarten Kündigungsrecht Gebrauch machen werden und damit eine Fortführung der vertraglichen Beziehung zwischen Ihnen und uns leider nicht mehr möglich ist. " Ist das überhaupt zulässig? Dass der Anbieter den Vertrag kündigt? Ich denke hier werden einige Dinge durcheinandergeworfen. Du hast 3 Verträge: Sutor Bank als Banksparplan, MyLife als Rentenversicherer, und Raisin als Verwalter. Endet das Vertragsverhältnis mit Raisin, so bleiben die anderen Verträge davon unbetroffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Oktober 22, 2023 vor einer Stunde von jak: Du hast 3 Verträge: Sutor Bank als Banksparplan, MyLife als Rentenversicherer, und Raisin als Verwalter. Das Prinzip ist richtig, allerdings bezieht sich der Vertrag mit Raisin nur auf das tolle Cockpit, ist also relativ überflüssig. Mit Mylife hat man als Endkunde in der Ansparphase keinen Vertrag; nur Sutor hat einen mit Mylife. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jak Oktober 23, 2023 vor 19 Stunden von chirlu: Das Prinzip ist richtig, allerdings bezieht sich der Vertrag mit Raisin nur auf das tolle Cockpit, ist also relativ überflüssig. Mit Mylife hat man als Endkunde in der Ansparphase keinen Vertrag; nur Sutor hat einen mit Mylife. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ecostream Oktober 25, 2023 · bearbeitet Oktober 25, 2023 von ecostream Ich habe meinen fairr-Riester vor einem Jahr gekündigt und diese Entscheidung nie bereut. Das restliche Geld habe ich jetzt in den S&P 500 ETF von Vanguard gesteckt und ich bin mir sicher, dass ich den Verlust bis zum Rentenbeginn in 25 Jahren damit wieder drin habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Doso Oktober 26, 2023 Ich habe meinen Fairr Riester auch gekündigt und es nicht bereut. Geld liegt jetzt in einem marktbreiten ETF drin. Im Zweifel verbrenne ich mein Geld lieber selbst als das ich das die "Profis" von Sutor machen lasse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag