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Kleinstein

Thesaurierer vs Ausschütter durchgerechnet

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Sapine

Zu viel bezahlte Steuern kann man im Folgejahr über die Steuererklärung zurückholen. Kein seltener Vorgang im Rentenalter und noch mehr bei vorgezogenem Ruhestand. Wenn die Steuer zum Jahresanfang fällig wird, verliert man die Rendite von fast einem Jahr. 

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aboutflux

Hallo zusammen, ich möchte dieses Thema nochmal ausgraben. Ich bin noch am Anfang meiner Sparphase und habe aktuell 30k in 3 Thesaurierern, sowie 3k Dividendentitel die ich gerne behalten möchte. Vom Freibetrag nutze ich also ~150€ jährlich und zahle ein paar Taler Vorabpauschale. Bei den ETF würde ich mir gerne das Rebalancing sparen und langfristig auf den heiligen Gral FTSE-AW umstellen. Jetzt gibt es folgende Optionen:

  1. Kursgewinne realisieren und auf Ausschütter umschichten (~1k Steuern fällig) 
  2. ETF laufen lassen  und den neuen Ausschütter A1JX52 bis 70k besparen
  3. einen neuen Thesaurierer A2PKXG besparen
  4. mit einem Dividenden-ETF wie dem A1T8FV bereits jetzt den gesamten Freibetrag ausschöpfen und den Thesaurierer besparen.

Vielleicht ist das ganze am Ende auch zu verkopft und langfristig egal. Hat von euch jemand Ideen dazu?

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Sapine
vor 23 Minuten von aboutflux:

Hallo zusammen, ich möchte dieses Thema nochmal ausgraben. Ich bin noch am Anfang meiner Sparphase und habe aktuell 30k in 3 Thesaurierern, sowie 3k Dividendentitel die ich gerne behalten möchte. Vom Freibetrag nutze ich also ~150€ jährlich und zahle ein paar Taler Vorabpauschale. 

Mit folgenden Angaben kann man was vernünftiges raten. 

Hast Du keinen Freistellungsauftrag? Pauschbetrag 1000 oder 2000 Euro?

Wie sieht es mit dem Gewinnanteil bei den Fonds aus? In Euro?

Wie hoch ist die Sparrate? 

Bei welchem Broker legst Du an (Kosten)?

 

Grob überschlagen dürftest Du durch die Vorabpauschale um die 300 Euro zusätzlich genutzt haben vom Pauschbetrag. Entscheidend ist der Fondswert zu Anfang 2023 gewesen. Ohne Freistellungsauftrag müsstest Du eine Steuererklärung abgeben, um in den Genuss von Steuererstattungen zu kommen.

Zitat

Bei den ETF würde ich mir gerne das Rebalancing sparen und langfristig auf den heiligen Gral FTSE-AW umstellen. Jetzt gibt es folgende Optionen:

  1. Kursgewinne realisieren und auf Ausschütter umschichten (~1k Steuern fällig) 
  2. ETF laufen lassen  und den neuen Ausschütter A1JX52 bis 70k besparen
  3. einen neuen Thesaurierer A2PKXG besparen
  4. mit einem Dividenden-ETF wie dem A1T8FV bereits jetzt den gesamten Freibetrag ausschöpfen und den Thesaurierer besparen.

1-2) erst beantwortbar mit den Infos

3) Was besparst Du jetzt? Grundsätzlich ist der A2PKXG gut geeignet für den langfristigen Vermögensaufbau

4) Würde ich zu Beginn des Vermögensaufbaus sein lassen, jedenfalls wenn Steuererstattung Dein einziges Motiv ist. 

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satgar
vor 27 Minuten von aboutflux:

Hallo zusammen, ich möchte dieses Thema nochmal ausgraben. Ich bin noch am Anfang meiner Sparphase und habe aktuell 30k in 3 Thesaurierern, sowie 3k Dividendentitel die ich gerne behalten möchte. Vom Freibetrag nutze ich also ~150€ jährlich und zahle ein paar Taler Vorabpauschale. Bei den ETF würde ich mir gerne das Rebalancing sparen und langfristig auf den heiligen Gral FTSE-AW umstellen. Jetzt gibt es folgende Optionen:

  1. Kursgewinne realisieren und auf Ausschütter umschichten (~1k Steuern fällig) 
  2. ETF laufen lassen  und den neuen Ausschütter A1JX52 bis 70k besparen
  3. einen neuen Thesaurierer A2PKXG besparen
  4. mit einem Dividenden-ETF wie dem A1T8FV bereits jetzt den gesamten Freibetrag ausschöpfen und den Thesaurierer besparen.

Vielleicht ist das ganze am Ende auch zu verkopft und langfristig egal. Hat von euch jemand Ideen dazu?

Was ist mit (Zins-)Erträgen aus deinem risikoarmen Teil deiner asset allocation, respektive deinem Notgroschen? Bei 3-3,5% Zins ist nicht viel Guthaben notwendig, um alleine dort schon den sparerpauschbetrag auszuschöpfen.

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aboutflux

Super, danke für die schnellen Antworten!

Ich bespare A2PLS9, A2PLBK, A2PLTC (BIP gewichtet) seit 4 Jahren und bin nach der Forumslektüre von dieser Strategie eher abgekommen, außerdem bin ich zu undiszipliniert beim Rebalancing. Sparrate von 200€ soll in den nächsten 2 Jahren dank Einkommenssteigerung auf 800-1000€ steigen. Anlageziel 500k+ in 30 Jahren, nur Aktien. Notgroschen ist auch nicht so mein Ding, sind max. 3 NMG.

Freistellungsauftrag 1000€

Gewinne aktuell bei ca. 6000€

Broker bei der DKB, habe aber auch ein Traderepublic Konto, finde beides preislich überschaubar. 

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Sapine

Wenn man seine Schwäche erkannt hat (schlechtes Rebalancing), ist es nur konsequent, das für die Zukunft zu vermeiden. Chapeau!

 

1)+2) Die Gewinne würden (ohne Börseneinbruch) für 6 Jahre reichen und da sind weder die Vorabpauschale noch die Dividendenausschüttungen berücksichtigt. Wie vermutet macht eine Umstellung auf Ausschütter in der jetzigen Phase Deines Vermögensaufbaus keinen Sinn mehr. Bei den angestrebten Sparraten kann es auch schneller als geplant passieren, dass die Vorabpauschalen in wenigen Jahren ausreichen, um den Pauschbetrag auszunutzen. 

 

Deshalb ist der A2PKXG  eine vernünftige Wahl. Alternativ kannst Du Dir auch noch den von Invesco anschauen (IE000716YHJ7) und den IE00B3YLTY66 SPDR MSCI ACWI IMI, der noch etwas breiter investiert. Die geben sich alle nicht viel. 

 

Nutze die Gelegenheit vor Jahresende immer eine der Positionen zu reduzieren für den Pauschbetrag und bei der Gelegenheit kannst Du gleich in den neuen ETF umschichten. 

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aboutflux
Zitat

Chapeau!

Danke B-) 

Zitat

Nutze die Gelegenheit vor Jahresende immer eine der Positionen zu reduzieren für den Pauschbetrag und bei der Gelegenheit kannst Du gleich in den neuen ETF umschichten. 

Daran habe ich gar nicht gedacht. So werde ich es machen mit dem A2PKXG. Bei der Vanguard-"Genossenschaft" fühle ich mich wohl, werde dort bleiben.

Besten Dank!

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satgar
vor 20 Minuten von aboutflux:

Danke B-) 

Daran habe ich gar nicht gedacht. So werde ich es machen mit dem A2PKXG. Bei der Vanguard-"Genossenschaft" fühle ich mich wohl, werde dort bleiben.

Besten Dank!

Das ist übrigens nur in den USA eine Genossenschaft. Für die deutschen Anleger sieht das anders aus ;)

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chirlu
vor 10 Stunden von aboutflux:

Vom Freibetrag nutze ich also ~150€ jährlich und zahle ein paar Taler Vorabpauschale.

 

Verstehe ich nicht. Warum zahlst du „Vorabpauschale“ (gemeint wohl, dass du Steuern auf die Vorabpauschale zahlst; die Vorabpauschale ist nichts zu zahlen, sondern ein fiktiver Ertrag), wenn du doch noch 850 Euro Freibetrag zur Verfügung hast?

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sparfux

Ich bin natürlich mal wieder in die Falle getappt: Ich wollte einen ausschüttenden Fonds (Amundi S&P SmallCap 600 ESG UCITS ETF - ETF039) von der Targobank nach Flatex übertragen. Da ausschüttend dachte ich, ich kann ihn auch im Januar gleich übertragen und es kollidiert nicht mit der Vorabpauschale, was ja bekanntlich zu einem unvollständigen Übertrag der Steuerdaten führen kann. Kurz nach dem Übertrag kam dann die Abrechnung der Vorabpauschale der Targobank. Ob die Vorabpauschale jetzt an Flatex mit- oder nachgemeldet wurde, muss ich noch irgendwie herausfinden.

 

Warum schreibe ich das ganze hier in diesem Thread? Ich war bisher eigentlich der Ansicht, dass ausschüttende Fonds mit Hinblick auf die Einfachheit (auch und vor allem aus steuerlicher Sicht) der bessere Weg wären. Das scheint aber in vielen Fällen nicht so zu sein. Ich habe mal abzuschätzen versucht, wie hoch die Ausschüttungsrendite eines Fonds sein muss, damit keine Vorabpauschale anfällt:

 

Auschüttungsrendite >= 0,7 * Basiszins / (1 + Wertentwicklung)

 

Die Wertentwicklung spielt hier rein, weil annualisierte Ausschüttungsrenditen wohl bezogen auf den letzten Kurs des Jahres berechnet werden. Siehe z.B. hier. Die Basisrendite wird immer dann zur Berechnung der Vorabpauschale heran gezogen, wenn die Wertentwicklung mindestens 0,7 * Basiszins betrug. Damit kann man sagen, dass man erst ab einer Ausschüttungsrendite von

 

Auschüttungsrendite >= 0,7 * Basiszins / (1 + 0,7 * Basiszins)

 

sicher sein kann, dass keine Vorabpauschale mehr anfällt. Das wären dann für 2024 bei einem Basiszinz von 2,29% 1,58% Ausschüttungsrendite. Natürlich würde bei entsprechend hoher Wertentwicklung auch bei kleineren Ausschüttungsrenditen keine Vorabpauschale anfallen. Ich hoffe, ich habe richtig gerechnet. Anmerkungen gerne ...

 

Viele Fonds haben Ausschüttungsrenditen kleiner 1,58%. Der oben verlinkte MSCI World ETF z.B. 1,05%. (Wobei der sicher eine höhere Wertentwicklung in 2024 hatte).

 

Das Risiko, dass auch ein ausschüttender Fonds Vorabpauschale zahlen muss ist also nicht zu vernachlässigen ... wie ich ja am eigenen Leibe erfahren konnte!

 

Damit sind die Pos und Cons für ausschüttend vs. thesaurierend für mich wieder verschoben:

		|Vorteile					|Nachteile
________________|_______________________________________________|______________________________________________
Ausschüttend	|- Kontinuierlicher Geldzufluss			|- Kosten bei Umrechnung der Ausschüttung 
		|- Geringeres Risiko einer Vorabpauschale	|- Erhöhter Aufwand beim "Performancetracking"
		|						|- Risiko einer Vorabpauschale weiter vorhanden
		|						|
Thesaurierend	|- Keine Kosten durch Auschüttungen		|- Vorabpauschale fällt an
		|- Einfaches "Performancetracking"		|  --> fehleranfällig bzgl. Steuern
		|- Minimal bessere Langfristperformance		|- Kein regelmäßiger Geldzufluss

In Anbetracht der obigen Überlegungen, neige ich eher wieder dazu, auf thesaurierende ETF zu setzen. Kontinuierlichen Geldzufluss brauche ich nicht. Ganz "perfekt" ist leider keine von beiden Varianten.

 

 

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chirlu
vor 10 Minuten von sparfux:

Ich hoffe, ich habe richtig gerechnet. Anmerkungen gerne ...

 

Ich verstehe deine Rechnung nicht, insofern kann ich nichts zur Richtigkeit sagen. Aber die Vorabpauschale 2024, die gerade abgerechnet wird, wird errechnet aus dem Kurs zu Jahresanfang 2024 (davon 70% des Basiszinses), und dann werden die Ausschüttungen des Jahres 2024 davon abgezogen, gegebenenfalls bis 0 erreicht ist. Die Wertentwicklung von Anfang bis Ende 2024 spielt nur dann eine Rolle, wenn sie weniger als 70% des Basiszinses erreicht, weil dann die Deckelung wirkt.

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sparfux
vor 31 Minuten von chirlu:

 

Ich verstehe deine Rechnung nicht, insofern kann ich nichts zur Richtigkeit sagen. Aber die Vorabpauschale 2024, die gerade abgerechnet wird, wird errechnet aus dem Kurs zu Jahresanfang 2024 (davon 70% des Basiszinses), und dann werden die Ausschüttungen des Jahres 2024 davon abgezogen, gegebenenfalls bis 0 erreicht ist. Die Wertentwicklung von Anfang bis Ende 2024 spielt nur dann eine Rolle, wenn sie weniger als 70% des Basiszinses erreicht, weil dann die Deckelung wirkt.

Das ist auch mein Verständnis. Die Rechnung wird dadurch etwas komplizierter, dass Ausschüttungsrenditen von Fonds wohl meist auf den Kurs zum Jahresende bezogen werden, während die Vorabpauschale, wie Du schreibst, ausgehend vom Kurs des Jahresanfangs berechnet wird.

 

Ausschüttungsrendite * Kurs(Jahresende) = 0,7 * Basiszins * Kurs(Jahresanfang)

 

Ausschüttungsrendite * (1 + Wertsteigerung) * Kurs(Jahresanfang) = 0,7 * Basiszins * Kurs(Jahresanfang)

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Schauen wird uns den Fonds an: Amundi S&P SmallCap 600 ESG UCITS ETF - ETF039, WKN: ETF039

  • Kurs am 2.1.2024: 61,93 €
  • Kurs am Jahresende: 70,04 €
  • Basisertrag und Vorabpauchale: 0,99 €  ( 61,93 € * 2,29% * 0,7% )
  • Ausschüttungen in 2024 laut Amundi Homepage: 0,647 USD (= 0,60 €) am 14.02.2024

Stimmt. Das wäre ein Fonds, bei dem die Ausschüttungen in 2024 geringer waren als die Vorabpauschale.

 

Was die "Ausschüttungsrendite" angeht: ich glaube nicht, dass es eine offizielle Definition gibt, mit welchem Stichtag gerechnet werden soll.

 

Bei dem Thema "Dividendenrendite" weiß ich, dass jede Webseite unterschiedlich rechnet. Ich würde vermuten, dass es bei "Ausschüttungsrendite" ähnlich ist. Warum Jahresende? Und nicht Geschäftsjahresende? Oder (Geschäfts-) Jahresanfang? Oder Record Date? Oder Jahres-Durchschnittswert?

 

EDIT: Schauen wir, was das Web sagt:

Zitat

Die Ausschüttungsrendite ist prozentuale Angabe der erfolgten Ausschüttungen von Fonds oder ETF’s oder anderer Anlageprodukte. Die Ausschüttungsrendite spiegelt den Betrag wider, der in den vergangen 12 Monaten ausgeschüttet worden ist.  Meistens wird die zuletzt erfolgte Ausschüttung annualisiert und durch den Nettoinventarwert (NAV) des Wertpapiers zum Zeitpunkt der Zahlung geteilt.

(Quelle)

Zitat

Die Ausschüttungsrendite gibt das Verhältnis zwischen der Brutto-Ausschüttung (inkl. KESt) und dem Rechenwert des Fonds am Ex-Tag des Vorjahres an.

(Quelle)

Zitat

Die Ausschüttungs­rendite ergibt sich rechnerisch aus den Ausschüttungen inner­halb der vergangenen zwölf Monate geteilt durch den aktuellen Preis des Fonds.

(Quelle)

 

Siehst Du? Jeder rechnet anders. Also, am besten verwendest Du die "Ausschüttungsrendite" nicht, weil nicht definiert ist, was damit gemeint ist.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux
vor 15 Minuten von stagflation:

Siehst Du? Jeder rechnet anders. Also, am besten verwendest Du die "Ausschüttungsrendite" nicht, weil nicht definiert ist, was damit gemeint ist.

Wobei die letzte Quelle ja genau die gleiche Definition ist, wie bei meiner oben angegebenen Quelle:

Zitat

Die Dividendenrendite (Yield) wird basierend auf den Ausschüttungen des Kalenderjahres im Verhältnis zum letzten Kurs des Jahres berechnet.

... wenn man es auf das Kalenderjahr bezieht.

 

Leider habe ich keinen Weg gefunden, eine generalisierte, ganz akkurate Abschätzung herzuleiten. Wenn Du da einen besseren Weg weißt, immer her damit. Ansonsten glaube ich schon, dass meine Rechnungen eine Orientierung bieten können, wie hoch die Ausschüttungen sein müssen, damit man sicher keine Vorabpauschale bezahlen muss. Vielleicht kann man noch ein wenig weiter vereinfachen (da es ja eh nur eine Abschätzung ist):

 

Ausschüttungsrendite(sicher ohne Vorabpauschale) >= 0,7 * Basiszins

 

... und das Ergebnis auf Grund der Berechnungen und praktischer Erfahrungen, ist eben, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass bei ausschüttenden Fonds keine Vorabpauschale anfallen wird.

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SlowHand7
vor 9 Minuten von sparfux:

Leider habe ich keinen Weg gefunden, eine generalisierte, ganz akkurate Abschätzung herzuleiten. Wenn Du da einen besseren Weg weißt, immer her damit. Ansonsten glaube ich schon, dass meine Rechnungen eine Orientierung bieten können, wie hoch die Ausschüttungen sein müssen, damit man sicher keine Vorabpauschale bezahlen muss. Vielleicht kann man noch ein wenig weiter vereinfachen (da es ja eh nur eine Abschätzung ist):

 

Ausschüttungsrendite(sicher ohne Vorabpauschale) >= 0,7 * Basiszins

 

 

Mit Renditen zu rechnen ist doch unnötig.

Man hat den Basisertrag der schon seit einem Jahr bekannt ist.

Darauf werden die Ausschüttungen angerechnet. Sind diese höher als der Basisertrag wird keine VAP fällig.

Ansonsten wird die Differenz als VAP ausgeschüttet.

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satgar
vor 20 Minuten von sparfux:

Leider habe ich keinen Weg gefunden, eine generalisierte, ganz akkurate Abschätzung herzuleiten

Du machst es dir komplizierter als nötig. Wurde schon beschrieben, wieso.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux
vor 33 Minuten von satgar:

Du machst es dir komplizierter als nötig.

OK, ich denke Du hast Recht. Ich hätte die ganze Rechnung weglassen sollen. Schon allein deshalb, weil die Diskussion jetzt darüber eigentlich meinen Hauptpunkt verdeckt:

 

Wenn man sich nicht darauf verlassen kann, dass gängige (marktbreite) ausschüttende ETF über die Jahre ohne Vorabpauschale sind, kann man auch gleich thesaurierende ETF nehmen und deren Vorteile dann sicher haben.

 

Die Vorteile sind:

  • Keine Kosten bei Währungsumrechnungen durch $-Ausschüttungen
  • Einfaches Performancetracking
  • Nach den Berechnungen im Forum immer noch minimal bessere Langfristrendite

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Sapine

Das Problem entsteht doch nur, weil eine Fondsgesellschaft wenig ausschüttet. Mit einer Ausschüttung von unter 1 % wird zu wenig versteuert und entsprechend wird die fehlende Steuer über die Vorabpauschale nachgeholt. 

 

Natürlich ist die jeweilige Schwelle in jedem Jahr anders. Bei hohem Basiszins, wird die Ausschüttung bei mehr Fonds nicht ausreichen und in Jahren mit niedrigem Basiszins reicht auch eine kleine Ausschüttung. 

 

Die nächsten Jahre werden zeigen mit welchen Konstellationen wir konfrontiert wurden. Bei mir hat in den vergangenen Jahren die Ausschüttung des Vanguard FTSE All World immer ausgereicht. Wer in einen ETF auf den Nasdaq investiert, dürfte da weniger Glück gehabt haben und muss häufig ähnlich wie beim Thesaurierer Steuern auf die Vorabpauschale abführen. 

 

Selbst bei einem Dividendenfonds ist es nicht sicher, dass die Ausschüttung reicht. Aber sollte es zu Fehlern kommen bei der Korrektur des Einstandspreises, dürfte der konstruktionsbedingt kleiner sein als bei thesaurierenden Fonds. In jedem Fall ist der Liquiditätsbedarf zum Jahresanfang deutlich kleiner. Bei kleinen und mittleren Depots vermutlich null. 

 

Man muss halt wissen, welche Aspekte einem wie wichtig sind und in was man investiert. 

 

 

vor einer Stunde von sparfux:

Die Vorteile sind:

  • Keine Kosten bei Währungsumrechnungen durch $-Ausschüttungen
  • Einfaches Performancetracking
  • Nach den Berechnungen im Forum immer noch minimal bessere Langfristrendite
  • Das mit den Währungsumrechnungen ist tatsächlich ärgerlich. 
  • Beim Performancetracking wirst Du die Performance wegen fehlender Berücksichtigung der Steuerabzüge zu hoch berechnen
  • Das mit der minimal besseren Langfristrendite bezieht sich nur auf die Ansparphase. 

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chirlu
vor 17 Minuten von Sapine:

Das mit der minimal besseren Langfristrendite bezieht sich nur auf die Ansparphase.

 

Und auf die „Gesamtlebensdauer“, was das Entscheidende ist.

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Sapine
vor 16 Minuten von chirlu:

Und auf die „Gesamtlebensdauer“, was das Entscheidende ist.

Das ist wohl abhängig vom Zeitpunkt der Investition. 

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 3 Stunden von chirlu:

Und auf die „Gesamtlebensdauer“, was das Entscheidende ist.

Nein, das ist nicht sicher. Da stimme ich @Sapine zu. Wir hatten das vor kurzem schon in einem anderen Thread.

 

In der Ansparphase ist der steuerpflichtige Ertrag beim Thesaurierer nie höher als beim Ausschütter, sofern die Steuer auf die Vorabpauschale aus der laufenden Sparrate (vor deren Investition) beglichen wird und für die Steuer so keine Anteile verkauft werden.

 

Insgesamt ist der Unterschied zwischen Thesaurierer und Ausschütter in der Ansparphase allerdings nicht sehr hoch. Der absolut größte Teil des Wertzuwachses bleibt bei einer durchschnittlichen Wertentwicklung in beiden Fällen unversteuert und erhöht so den latenten steuerpflichtigen Anteil am aufgebauten Vermögen stark.

 

In der Entnahmephase bezahlt der Ausschütter die Steuern aus der Ausschüttung. Reicht dem Anleger der verbleibende Rest der Ausschüttung aus, braucht er keine Anteile zu verkaufen und deckt so auch nicht die hohen latenten Steuern auf.

 

Der Thesaurier muss in der Entnahmephase dagegen Anteile mit hohen latenten Steuern verkaufen, um

1.) ein Zusatzeinkommen durch die Entnahme zu generieren (vergleichbar zum Ausschütter)

2.) die Steuern auf die Vorabpauschale zu begleichen, die jetzt nicht mehr aus einer Sparrate beglichen werden können, und

3.) die Steuern zu begleichen, die aus den Verkäufen entstanden sind/aufgedeckt wurden.

 

Dieser Effekt *kann* sehr viel stärker sein als der entgegengesetzte in der Ansparphase.

 

Daher *kann* ein Thesaurierer in bestimmten Konstellationen nicht nur in der Entnahmephase, sondern auch in der Gesamtbetrachtung von Anspar- und Entnahmephase eine höhere Steuerbelastung auslösen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Ich sehe schon... Ich muss doch mal meinen Monte-Carlo-Generator anpassen und ein paar Fälle durchrechnen lassen ;-)

 

Das erinnert mich an einen Vortrag zum Anfang meines Studiums... Ein Freund hat mich zu einer Philosophie-Vorlesung mitgenommen. Der Vortragende erzählte, dass die Dinge manchmal anders sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen. "Nehmen Sie zwei gleich große Becher. Füllen Sie eines mit heißen Wasser, das andere mit kaltem Wasser. Stellen Sie beide in den Gefrierschrank. Was meinen Sie, welches zuerst gefroren ist? Sie werden sich wundern! Das mit dem heißen Wasser". Als mögliche Begründung nannte er, dass ein Teil des Wassers im heißen Becher verdampfe und dass dann weniger Wasser bis auf Gefriertemperatur heruntergekühlt werden müsse.

 

Ich fand das etwas merkwürdig - aber der Vortragende war immerhin Physiker und Philosoph.

 

Viele Jahre später, als es draußen -7° war, habe ich ein paar Versuche gemacht: ich habe mehrere Plastikbecher mit unterschiedlich heißem Wasser gefüllt und nach draußen gestellt. Ich konnte sehen, dass das heiße Wasser sehr schnell kälter wurde und dass von den Bechern mit heißen Wasser tatsächlich mehr verdunstet war. Auch den Temperaturverlauf innerhalb der Becher fand ich interessant. Aber die Becher mit kaltem Wasser waren trotzdem schneller gefroren.

 

Ich habe damals im Web recherchiert und herausgefunden, dass dieses Phänomen den Namen Mpemba-Effekt hat. Es ist viel darüber geschrieben worden und es gibt auch mehrere Erklärungsversuche.

 

Aber diejenigen, die das Experiment durchgeführt haben, konnten den Effekt NICHT sehen. Es scheint sich also mehr oder weniger um einen Hoax zu handeln. Wikipedia schreibt:

Zitat

2016 analysierten Henry C. Burridge und Paul F. Linden die bis dahin vorliegenden experimentellen Studien zu dem Thema und führten darüber hinaus selbst sehr sorgfältig geplante Experimente durch. Dabei kamen sie zu dem ernüchternden Ergebnis, dass sämtliche Arbeiten, die angeblich den Mpemba-Effekt nachwiesen, unter methodischen Mängeln litten und keine einzige davon (mit Ausnahme von Mpembas eigener Originalarbeit) Datenmaterial lieferte, das die Existenz des Mpemba-Effektes stützte. Auch die eigenen Experimente der beiden Autoren blieben in dieser Hinsicht völlig ergebnislos. Sie schlossen daraus, dass der Mpemba-Effekt in Wirklichkeit überhaupt nicht existiert, sondern auf einem wissenschaftlichen Irrtum beruht.

 

Ich finde die These, dass Ausschütter in der Entnahmephase und vielleicht sogar über die Gesamtlebensdauer Vorteile haben, interessant. Es klingt nachvollziehbar und es wäre möglich. Aber ich möchte das sehen, sonst fällt es mir schwer, es zu glauben.

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Fondsanleger1966
vor 3 Stunden von stagflation:

Ich finde die These, dass Ausschütter in der Entnahmephase und vielleicht sogar über die Gesamtlebensdauer Vorteile haben

... *können*!

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Wenn man die obige Diskussion, dass die Ausschüttungen, wenn überhaupt, dann gerade so zum Abdecken der Vorabpauschale ausreichen, ist die Annahme, dass man mit einem Ausschütter in der Entnahmephase Vorabpauschale und Finanzbedarf rein aus der Ausschüttung decken kann und nichts zusätzlich verkaufen muss, meines Erachtens eher unrealistisch.

 

vor 9 Stunden von Sapine:

Mit einer Ausschüttung von unter 1 % wird zu wenig versteuert …

Jetzt erklären mir die Mitforisten, dass eine Rechnung/Abschätzung der Mindestausschüttungsrendite unnötig ist und 2 Posts später ziehst Du genau den Vergleich mit der Ausschüttungsrendite eines ETF. :D

 

Die Leute denken halt so. Deshalb habe ich mich ja an einer solchen Abschätzung versucht. Wenn man sicher sein will, dass nie Vorabpauschale bei einem Fonds anfällt, muss er mindestens 0,7*Basiszins jährlich ausschütten.
 

 

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Sapine
vor 54 Minuten von sparfux:

Wenn man die obige Diskussion, dass die Ausschüttungen, wenn überhaupt, dann gerade so zum Abdecken der Vorabpauschale ausreichen, ist die Annahme, dass man mit einem Ausschütter in der Entnahmephase Vorabpauschale und Finanzbedarf rein aus der Ausschüttung decken kann und nichts zusätzlich verkaufen muss, meines Erachtens eher unrealistisch.

 

Jetzt erklären mir die Mitforisten, dass eine Rechnung/Abschätzung der Mindestausschüttungsrendite unnötig ist und 2 Posts später ziehst Du genau den Vergleich mit der Ausschüttungsrendite eines ETF. :D

Es ist immer die Frage welche Ziele Du anstrebst. Wenn die Vermeidung der Vorabpauschale im Vordergrund steht (scheint bei Dir ja so), dann muss man sich die übliche Ausschüttungshöhe anschauen. Die "normalen" Fonds wie MSCI World oder FTSE All World hatten Ausschüttungen in ausreichender Höhe in den letzten Jahren. Meine EM-Fonds haben deutlich mehr ausgeschüttet als nötig. Bei Dividendenfonds dürftest Du ebenfalls kein Problem haben. 

Zitat

Die Leute denken halt so. Deshalb habe ich mich ja an einer solchen Abschätzung versucht. Wenn man sicher sein will, dass nie Vorabpauschale bei einem Fonds anfällt, muss er mindestens 0,7*Basiszins jährlich ausschütten.

Wenn das Dein Ziel ist ... 

Mir ist es wichtig, dass ich nicht permanent am Verkaufen bin und dafür ist es gut, wenn die Ausschüttungsquote in der Nähe meines Bedarfs liegt. Dabei spare ich Steuern in der Entnahmephase. Was ich nicht schätze ist, wenn mein Freibetrag am Anfang des Jahres bereits ausgeschöpft ist und Steuern vom Verrechnungskonto abgebucht werden. 2008 habe ich halt auch ein paar Thesaurierer gekauft und die schlagen jetzt jedes Jahr zu. Fonds die "zu wenig" ausschütten sind bei mir nicht das Problem. Steuern auf Vorabpauschalen erfordern zusätzliche Verkäufe, die ich nicht haben will, weil teuer. Solche Gründe sind für mich wichtiger als die Transparenz bei der Vorabpauschale. Weder bin ich bei einem Billigbroker noch mache ich permanent Depotüberträge. Meine Bank bekommt die steuerlichen Dinge recht zuverlässig hin, so what? 

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