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Gast231208

Inflationsgeschützte Anleihen-Leiter aufbauen

Empfohlene Beiträge

Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Hallo, bezugnehmend auf folgenden Artikel  https://www.morningstar.com/bonds/tips-ladder-funds-dont-yet-exist-they-should

Zitat

TIPS Ladder Funds Don’t Yet Exist, but They Should

Finally, a new fund proposal that makes sense.

John Rekenthaler  Jun 16, 2023

möchte ich die Idee in diesem Artikel zur Diskussion stellen, ein Portfolio aus inflationsgeschützten Euro-Staatsanleihen aufzubauen,

 

Dazu einige erste Fragen:

1. Macht eine Anleihenleiter, bestehend aus €-Inflationslinkern Sinn?  Wenn ja - für wen besonders?

2. Welche Laufzeiten sollte man nehmen? (z.B. 1-10 Jahre, 5-15 Jahre)

3. DIY -> die konkrete Produktauswahl (WKN) für jedes Jahr (oder wenn verfügbar in Deutschland einen ETF oder Fonds)

 

Es soll anfangs jetzt mal ein erstes Brainstorming werden, wobei wenn einige mit Ahnung hier auch mitmachen würden, sogar was 'Gescheites' dabei rauskommen kann.

 

Danke Euch im voraus

 

 

 

 

 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 2 Stunden von pillendreher:

1. Macht eine Anleihenleiter, bestehend aus €-Inflationslinkern Sinn?  Wenn ja - für wen besonders?

Hängt meiner Meinung nach vom Ausgangsniveau des Real Yields und den Erwartungen an das Real Yield hinsichtlich Zukunft ab. Inflationsindexierte Anleihen sind tendenziell für Anleger kurz vor oder bereits in der Entnahmephase sinnvoll (je höher das Real Yield, desto interessanter wird das ganze).

vor 2 Stunden von pillendreher:

2. Welche Laufzeiten sollte man nehmen? (z.B. 1-10 Jahre, 5-15 Jahre)

Hängt von den konkreten Anlagezielen ab. Um Kaufkraft in der Entnahmephase zu erhalten, und wenn das aktuelle Real Yield hinreichend hoch ist, dann kann der Zeitraum möglichst lange gewählt werden (wobei gleichzeitig das Emittentenrisiko berücksichtigt werden sollte - ich persönlich würde im Zweifel über mehrere Emittenten, d.h. Währungsräume streuen).

vor 2 Stunden von pillendreher:

3. DIY -> die konkrete Produktauswahl (WKN) für jedes Jahr (oder wenn verfügbar in Deutschland einen ETF oder Fonds)

Ich würde Anleihen grundsätzlich immer selbst zeichnen.

 

Aktuell liegt das Real Yield von 30 jährigen US-TIPS übrigens bei 1,97% p.a. und damit so hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr:
https://www.cnbc.com/quotes/US30YTIP

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Hicks&Hudson
vor 21 Minuten von pillendreher:

Kein Problem - man sieht ja an dem neuen Thread von mir, dass an inflationsgeschützten Anleihen wenig bis kein Interesse besteht - warum auch immer.

Warum wenig Interesse besteht, kann ich auch nur vermuten.

  • Die Anlageklasse ist nicht so einfach zu verstehen.
  • Wer sie versteht, traut sich wohl nicht so recht, gegen den Anleihenmarkt (der sehr effizient ist!) zu wetten.

 

vor 21 Stunden von pillendreher:

1. Macht eine Anleihenleiter, bestehend aus-Inflationslinkern Sinn?  Wenn ja - für wen besonders?

Kann ich daraus entnehmen, dass Du Dich hier zumindest vom Währungsrisiko fernhalten willst oder ?

 

 

vor 20 Stunden von Glory_Days:

Ich würde Anleihen grundsätzlich immer selbst zeichnen.

Sehe ich auch so.

 

 

Wenn ich mal bei unseren Bundesanleihen die aktuelle Break-Even-Inflationsrate ansehe, dann liegt die je nach Laufzeit zwischen 2,1 und 2,5% p.a. 

Puh, das ist jetzt wie immer die Frage oder eben Wette.

 

@pillendreher

Das Thema LINKER hatte ich tatsächlich auch mal vor einiger Zeit. Es ist glaube ich ca. ein Jahr her.

Ähnlich wie bei Dir, ist ein Vermehren des Vermögens eigentlich kein Thema mehr. 

Ich habe mich aber dann doch gegen diese Anlageklasse entschieden.

Vielleicht bringst Du mich ja dazu, das Thema noch einmal aufzugreifen.

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 9 Minuten von Hicks&Hudson:

Wer sie versteht, traut sich wohl nicht so recht, gegen den Anleihenmarkt (der sehr effizient ist!) zu wetten.

Warum wettet man mit (inflationsindexierten) Anleihen gegen den Anleihenmarkt? Möchtest du diese shorten? So oder so stellen inflationsindexierte Anleihen keine "Wette" dar, sondern eine Adressierung des unerwarteten Inflationsrisikos bezogen auf die Coupon-Zahlungen, auch auf kurzen Zeitskalen (das Zinsänderungsrisiko des Realzinses/Real Yields bzw. das damit verbundene Kursrisiko ist jedoch weiterhin immanent).

vor 9 Minuten von Hicks&Hudson:

Die Anlageklasse ist nicht so einfach zu verstehen.

Das sehe ich ähnlich - die wenigsten Anleger verstehen wirklich, wie inflationsindexierte Anleihen funktionieren. Daher kommt es zu - für sie - unerwarteten Ergebnissen, was sich häufig in Enttäuschung und einer Abkehr von dieser Anlageklasse äußert. Das gilt im Wesentlichen aber oftmals für alle Formen von Anleihen oder Anleihen-Fonds...

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 12 Minuten von Glory_Days:

Warum wettet man mit (inflationsindexierten) Anleihen gegen den Anleihenmarkt?

Weil Linker immer eine Wette darauf sind, dass der Anleihenmarkt die Inflationsentwicklung unterschätzt.

Käufer von Linkern glauben daher eigentlich (wenn auch unbewusst), dass sie die Höhe der künftigen Inflation systematisch besser abschätzen können als der sehr effiziente Anleihenmarkt.

Das ist für mich bisher der Hauptgrund gewesen, sie nicht zu nutzen.

 

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Glory_Days
vor 1 Minute von Hicks&Hudson:

 Weil Linker immer eine Wette darauf sind, dass der Anleihenmarkt die Inflationsentwicklung unterschätzt.

Du meinst die Markteilnehmer, der Anleihenmarkt als solches ist ein neutrales Objekt. Und die Aussage gilt auch nur im Sinne der Renditemaximierung bei der Wahl zwischen nominalen und inflationsindexierten Anleihen (und lässt die Risikobetrachtung völlig außen vor). Mit Anleihen will man aber typischerweise nicht seine Rendite maximieren - von daher läuft die Aussage völlig ins Leere.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 3 Minuten von Glory_Days:

Und die Aussage gilt auch nur im Sinne der Renditemaximierung bei der Wahl zwischen nominalen und inflationsindexierten Anleihen (und lässt die Risikobetrachtung völlig außen vor). Mit Anleihen will man aber typischerweise nicht seine Rendite maximieren - von daher läuft die Aussage völlig ins Leere.

Jein.

Vielleicht ist es besser, wenn man anstatt Renditemaximierung von einer Kosteneinsparung redet.

 

Natürlich ist es im Kern entscheidend, was ein Anleger will. Wenn er sich wirklich einfach nur gegen plötzliche, unvorhersehbare Inflation(sschocks) wappnen will, dann hat ein Kauf unabhängig der Differenz zu normalen Anleihen Sinn.

Anfang 2022 hätte das z.B. super gepasst, aber im Nachhinein sind wir alle schlauer.

 

Andere Anleger bedenken aber eben immer, dass es diese Absicherung gegen unerwartete Inflation nicht umsonst gibt.

Das sind dann die Mehrkosten oder eben eine geringere Rendite, die man als Risiko bezeichnen muss.

 

Wichtig ist doch einfach nur, zu verstehen:

Wenn die Inflation in Zukunft so kommt, wie der Markt es erwartet, dann schneidet man mit LINKERN deutlich schlechter ab, wie mit ´normalen´ Anleihen.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 3 Minuten von Hicks&Hudson:

Andere Anleger bedenken aber eben immer, dass es diese Absicherung gegen unerwartete Inflation nicht umsonst gibt.

Das sind dann die Mehrkosten oder eben eine geringere Rendite, die man als Risiko bezeichnen muss.

Man kennt doch das heutige Real Yield bei Halten bis zur Fälligkeit. Dieser relative Vergleich zwischen nominalen und inflationsindexierten Anleihen wird nur aus Renditegesichtspunkten interessant (und ist mangels Kenntnis der zukünftigen Inflationserwartung sinnlos). Daher sollten nur die Anlageziele oder die Risikobetrachtung bei einem solchen Vergleich eine Rolle spielen. Wenn ich als Anleger gar keine nominalen Anleihen kennen würde, sondern nur inflationsindexierte Anleihen spielt für meine Entscheidung nur das aktuelle Real Yield eine Rolle.

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Hicks&Hudson
Gerade eben von Glory_Days:

Man kennt doch das heutige Real Yield bei Halten bis zur Fälligkeit.

Richtig.

 

Gerade eben von Glory_Days:

Dieser relative Vergleich zwischen nominalen und inflationsindexierten Anleihen wird nur aus Renditegesichtspunkten interessant.

Ja, aber natürlich ist doch das auch entscheidend oder?

 

Gerade eben von Glory_Days:

Wenn ich als Anleger gar keine nominalen Anleihen kennen würde, sondern nur inflationsindexierte spielt für meine Entscheidung nur das aktuelle Real Yield eine Rolle.

Ja, das könnte man so unterschreiben, aber das ist eben nicht so.

Wieso sollte ich mir nicht die vergleichbare, normale Anleihen ansehen und schauen, was es dort an Mehrrendite gibt ?

Es ist eine Abwägung, wie viel Rendite ich liegen lasse, wenn es dumm läuft und ich mit meiner Prognose falsch liege.

 

Hartmut Walz hat zum Thema zwei gute Artikel geschrieben.

https://hartmutwalz.de/3-gruende-inflationsgebundene-anleihen/

https://hartmutwalz.de/3-gruende-inflationsgebundene-anleihen-teil-2/

 

Ich zitiere mal ein paar wichtige Sätze aus den Artikeln:

 

Zitat

Die Überwälzung des Inflationsrisikos auf den Schuldner ist mit Renditeverlusten verbunden und will wohl bedacht sein.

 

Zitat

Nur wenn Sie sehr risikoscheu sind oder davon überzeugt, dass die Preissteigerung stark und langanhaltend ist, sind Linker eindeutig eine gute Wahl.

 

Zitat

Der Markt für inflationsgebundene Anleihen ist eng – bei den deutschen Bundesanleihen beträgt er gerade einmal 4,4% aller Schuldtitel.

Entsprechend schlecht ist die Liquidität. Und entsprechend unerfreulich groß sind die Spannen zwischen An- und Verkaufspreisen. Ein wichtiger Grund hierfür ist der sehr hohe Anteil von risikoscheuen Langfristinvestoren in inflationsindizierten Anleihen (buy and hold). Da wird nicht viel getradet…

 

Zitat

Drei Probleme beim Einsatz von Linkern:

 

     1.     Mängel in der Inflationsberechnung

 

Die Sicherungsfunktion der Linker steht und fällt mit der Frage, ob die dem Inflationskupon zugrunde gelegte Preissteigerungsrate erstens korrekt und zweitens ausreichend zeitnah ermittelt wurde.

Kritik an der Berechnungsweise von Inflationsindizes allgemein und dem für Bundesanleihen angewandten HVPI im Besonderen gibt es zuhauf. Interessierte können sich z.B. hier über die Problematik der sogenannten Hedonischen Inflationsberechnung informieren.

Wie weit die Kritik an der Indexberechnung berechtigt ist und wie stark statistische Vorgehensweisen zu einer Unterschätzung der Messungen gegenüber der „wahren Inflation“ führen, lässt sich derzeit kaum sagen.

Eher untergeordnet ist die Problematik des Indexing-Gap, also der zeitlichen Lücke zwischen Auftreten der Inflation und der Messung und Publikation der Inflationszahlen. Das Indexing-Gap mag in sehr kurzen Zeiträumen problematisch sein, sollte sich jedoch bei den relevanten Zeiträumen von Langfristanlegern relativieren, da diese in Phasen abklingender Inflationsraten von der zeitlichen Verzögerung ja profitieren. Über den gesamten Inflationszyklus betrachtet neutralisiert sich die Wirkung des Indexing-Gap also von alleine.

 

     2.     Steigende Realzinsen

 

Ein grundsätzlich sehr ernstzunehmendes Problem ist das Szenario steigender Realzinsen. Tritt dieser Fall ein, haben Investoren in inflationsgebundenen Anleihen klar auf das falsche Pferd gesetzt.

Die Kursbewertung der obigen Beispielsanleihe würde pro Prozentpunkt Realzinssteigerung um knapp 10% sinken.

Auf die obige Beispielanleihe bezogen sinkt der rechnerische Ertragswertkurs von derzeit 124,2% bei einer Realzinssteigerung um einen Prozentpunkt auf rund 110%. Und bei Steigerung um vier Prozentpunkte auf zirka 83%.

Diese Zahlen mögen zunächst alarmierend aussehen. Jedoch sollte man bedenken, wie wenig wahrscheinlich starke Realzinssteigerungen angesichts der makroökonomischen Situation in der Eurozone und auch bei anderen führenden Währungsräumen sind. Interessierte lesen z.B. hier: „EZB, Inflation, realer Langfristzins …und was das mit Ihnen zu tun hat“.

Würde hingegen lediglich der Nominalzins steigen, die Inflationsrate jedoch parallel mit ihm, blieben die Auswirkungen auf die Bewertung von Linkern eher begrenzt. Dies ganz einfach, weil die Ertragswertminderung aus stärkerer Abzinsung durch die gegengerichtete Steigerung der Inflationskupons weitgehend kompensiert wird.

 

     3.     Echter Crash also Eintritt des Bonitätsrisikos selbst bei AAA-Staatsanleihen

 

Schließlich darf nicht übersehen werden, dass im Falle wirklich hoher Inflationsraten – also z.B. einer galoppierenden Inflation die inflationsgebundenen Anleihen zu stark wachsenden Finanzierungskosten des Schuldners führen.

Da hohe Inflationsraten wahrscheinlich mit starken wirtschaftlichen Problemen des Staates oder Währungsraums einhergehen, ist nicht auszuschließen, dass selbst inflationsgebundene Staatsanleihen, also Papiere mit einem Triple-A-Rating (AAA) in einem solchen Extremszenario ausfallgefährdet sind.

In meinem Buch „Konstruktive Crashgedanken“ unterscheide ich acht unterschiedlich gravierende wirtschaftliche Krisenszenarien. Zumindest in den beiden schwersten – also 7 und 8 – bieten inflationsgeschützte Anleihen keinen ausreichenden Schutz mehr.

Zitat

Also kommen inflationsgebundene Anleihen für Sie nur dann in Frage, wenn Sie davon überzeugt sind, dass die kommende Inflationsrate noch höher wird, als die bereits vom Markt erwartete und in den Kursen von Linkern somit bereits eingepreiste.

Mit dieser Überzeugung gehen Sie davon aus, dass Sie klüger sind oder mehr wissen als der Markt. Das ist durchaus möglich. Jedoch ist das Gegenteil ebenso möglich und – objektiv gesehen – wahrscheinlicher. Der Markt neigt zwar kurzfristig zu Übertreibungen. Langfristig hat er jedoch fast immer recht.

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Es ist eine Abwägung, wie viel Rendite ich liegen lasse, wenn es dumm läuft und ich mit meiner Prognose falsch liege.

Laut Kommer  https://www.gerd-kommer-invest.de/wp-content/uploads/2017-Kommer-BV-VZ-Praesentation-V12.pdf 

Zitat

Asset-Klassen von 1900 bis 2016 (117 Jahre)

Deutschland  - Reale Renditen in nationaler Währung:  Langfristige Staatsanleihen negativ - Kurzfristige Staatsanleihen/Geldmarkt  negativ.

 

Mit Inflationslinkern erzielt man zur Zeit eine positive Realrendite - für mich daher in der Entnahmephase eine überlegenswerte Option bzw. Zusatzbaustein zur Anleihen-/Festgeldleiter.

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 31 Minuten von pillendreher:

Mit Inflationslinkern erzielt man zur Zeit eine positive Realrendite

Die markierten Wörter sind das Entscheidende.

Hast Du die Artikel von Walz komplett aufmerksam gelesen ?

 

Man muss nur mal logisch nachdenken:

Sollte man wirklich glauben, dass es einfach so für jeden Privatanleger ein Produkt gibt, welches einem dauerhaft und ohne Risiken ermöglicht, die Inflation zu schlagen. Einfach Produkt kaufen, halten und sich nie wieder sorgen machen müssen, dass das eigene Vermögen real an Wert verliert oder sogar leicht an Wert gewinnt ?

 

Würde es das wirklich geben, würde ich sofort mein ganzes Vermögen dort anlegen und nie wieder ins Depot schauen. 

 

vor 31 Minuten von pillendreher:

für mich daher in der Entnahmephase eine überlegenswerte Option bzw. Zusatzbaustein zur Anleihen-/Festgeldleiter.

Ist ja nachvollziehbar.

Ich rate ja nicht ab von der Anlageklasse, aber die Risiken (und zwar alle) sollte man eben kennen und ich habe leider bei keiner anderen Anlageklasse so ein Gefühl, dass da einiges übersehen wird.

 

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Gast231208
vor 14 Minuten von Hicks&Hudson:

Man muss nur mal logisch nachdenken:

Glaubt ihr wirklich, dass es einfach so für jeden Privatanleger ein Produkt gibt, welches einem dauerhaft und ohne Risiken ermöglicht, die Inflation zu schlagen. Einfach Produkt kaufen, halten und sich nie wieder sorgen machen müssen, dass das eigene Vermögen real an Wert verliert ?

Beispiel für mich als einen 60jährigen Dollar-Rentner in den USA:

Ich habe einen Finanzbedarf aus meinem Depot von 30.000$ p.a. und ein Vermögen von ein 1,2 Millonen $.

Ich lege für die nächsten 30 Jahre eine TIPS-Leiter an mit 900.000$, jede Stufe mit einer Realrendite von knapp 2%. mit jeder Anleihenstufe  für 30.000$ die die reale Kaufkraft behalten, wenn ich bis zur Endfälligkeit halte und sogar noch inflationsbereinigt Zinsen abwerfen.

Die restlichen 300.000€ wandern in einen weltweiten Aktien-ETF, der nicht verkauft werden muss zur Finanzierung des Lebensbedarfs.

 

Finde ich nicht schlecht, aber weil es so nicht gemacht wird: wo ist der Haken?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Ja, aber natürlich ist doch das auch entscheidend oder?

Das war meine Aussage - für Anleihen sehe ich diesen Punkt als nachrangig an, insbesondere wenn es um Entscheidungen kurz vor oder in der Entnahmephase geht.

vor 1 Stunde von Glory_Days:

Mit Anleihen will man aber typischerweise nicht seine Rendite maximieren - von daher läuft die Aussage völlig ins Leere.

vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Ja, das könnte man so unterschreiben, aber das ist eben nicht so.

Wieso sollte ich mir nicht die vergleichbare, normale Anleihen ansehen und schauen, was es dort an Mehrrendite gibt ?

Es ist eine Abwägung, wie viel Rendite ich liegen lasse, wenn es dumm läuft und ich mit meiner Prognose falsch liege.

Den umkehrten Fall gibt es aber sicherlich und das Problem ist so gesehen symmetrisch. Real oder nominal ist austauschbar, da es nur auf den unbekannten zukünftigen Verlauf der Inflation(-serwartung) ankommt (der maßgeblich das nominale und reale Yield beeinflusst).

Zitat

Die Überwälzung des Inflationsrisikos auf den Schuldner ist mit Renditeverlusten verbunden und will wohl bedacht sein.

Das hängt damit zusammen, dass Inflationsschocks typischerweise eher selten auftreten. Nichtsdestotrotz besteht das Risiko jederzeit und sollte - abhängig vom Anleger - ggf. abgesichert werden.

Zitat

Nur wenn Sie sehr risikoscheu sind oder davon überzeugt, dass die Preissteigerung stark und langanhaltend ist, sind Linker eindeutig eine gute Wahl.

Nein, nur wenn man davon ausgeht, dass die Preissteigerung stärker als vom Markt aktuell erwartet sein wird, sind Linker eindeutig die bessere Wahl.

Zitat

Der Markt für inflationsgebundene Anleihen ist eng – bei den deutschen Bundesanleihen beträgt er gerade einmal 4,4% aller Schuldtitel.

Entsprechend schlecht ist die Liquidität. Und entsprechend unerfreulich groß sind die Spannen zwischen An- und Verkaufspreisen. Ein wichtiger Grund hierfür ist der sehr hohe Anteil von risikoscheuen Langfristinvestoren in inflationsindizierten Anleihen (buy and hold). Da wird nicht viel getradet…

Was jenseits des Emittentenausfallrisikos keine Rolle spielt, wenn der Anleger die inflationsgebundenen Anleihen bis zur Fälligkeit hält.

Zitat

Drei Probleme beim Einsatz von Linkern:

 

     1.     Mängel in der Inflationsberechnung

     2.     Steigende Realzinsen

     3.     Echter Crash also Eintritt des Bonitätsrisikos selbst bei AAA-Staatsanleihen

Der 1. Punkt (Mängel in der Inflationsberechnung) lässt sich wie Walz selbst eingesteht, nur schwer objektiv beurteilen und könnte sich in beide Richtungen (d.h. vor- oder nachteilhaft auswirken). Das Gap spielt für langfristige Anleger - wie er selbst sagt - keine Rolle.

Der 2. Punkt (Steigende Realzinsen) spielt bei Halten bis zur Fälligkeit keine Rolle. Diese Vorgehensweise halte ich ohnehin für empfehlenswert, denn damit kann man mit bereits feststehenden Werten kalkulieren und schaltet das Kursrisiko komplett aus. Nach Fälligkeit kann man Entscheidungen dann wieder auf Basis der dann aktuellen Situation wieder neu treffen.

 

Der 3. Punkt (Echter Crash also Eintritt des Bonitätsrisikos selbst bei AAA-Staatsanleihen) ist valide (bei AAA-Staatsanleihen aus heiterem Himmel aber äußerst unwahrscheinlich), und umfasst alle Formen von Anleihen/Obligationen.

vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Also kommen inflationsgebundene Anleihen für Sie nur dann in Frage, wenn Sie davon überzeugt sind, dass die kommende Inflationsrate noch höher wird, als die bereits vom Markt erwartete und in den Kursen von Linkern somit bereits eingepreiste. Mit dieser Überzeugung gehen Sie davon aus, dass Sie klüger sind oder mehr wissen als der Markt. Das ist durchaus möglich. Jedoch ist das Gegenteil ebenso möglich und – objektiv gesehen – wahrscheinlicher. Der Markt neigt zwar kurzfristig zu Übertreibungen. Langfristig hat er jedoch fast immer recht.

Nein, mit dieser Überzeugung gehe ich nicht davon aus, dass ich klüger oder besser prognostizieren kann als der Markt. Mit einer Anlage in inflationsindexierte Anleihen sichere ich mich nur gegen ein spezifisches Risiko ab (unerwartet höhere Inflation). Dieses Risiko muss allerdings vor dem Hintergrund des Gesamtportfolios gesehen werden.

vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Die markierten Wörter sind das Entscheidende.

Hast Du die Artikel von Walz komplett aufmerksam gelesen ?

Einzig und alleine das aktuelle Real Yield (zur Zeit) ist für den Anleger relevant, da dieser weder in die Vergangenheit noch in die Zukunft investieren kann, sondern ausschließlich in die Gegenwart. Entscheidend ist zudem, dass ein Anleger sich die aktuellen Konditionen für einen langen zukünftigen Zeitpunkt sichern kann, sofern er bis zur Fälligkeit hält (das ist nicht ohne Risiko, da er das Geld vorher aus unerwarteten Gründen benötigen könnte).

vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Man muss nur mal logisch nachdenken:

Sollte man wirklich glauben, dass es einfach so für jeden Privatanleger ein Produkt gibt, welches einem dauerhaft und ohne Risiken ermöglicht, die Inflation zu schlagen. Einfach Produkt kaufen, halten und sich nie wieder sorgen machen müssen, dass das eigene Vermögen real an Wert verliert oder sogar leicht an Wert gewinnt ?

 

Würde es das wirklich geben, würde ich sofort mein ganzes Vermögen dort anlegen und nie wieder ins Depot schauen. 

Inflationsindexierte Anleihen mit hohem Real Yield To Maturity bergen bei Liquidation vor Fälligkeit das Risiko des Kursverlustes. Wenn dieses Risiko von Anlegerseite her ausgeschlossen werden kann, stellt das Produkt (unter Vernachlässigung des Emittentenrisikos) genau das dar, was du schreibst.

Das Problem, weshalb du den letzten Satz nicht in die Realität umsetzen wirst, besteht darin, dass das Real Yield typischerweise viel zu gering ist, um damit vernünftige Altersvorsorge zu betreiben (siehe das Ayres/Nalebuff Buch über Lifecycle Investing, dort wird das ganze ausführlichst mit quantitativen Zahlen diskutiert).

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 36 Minuten von pillendreher:

Beispiel für mich als einen 60jährigen Dollar-Rentner in den USA:

Ich habe einen Finanzbedarf aus meinem Depot von 30.000$ p.a. und ein Vermögen von ein 1,2 Millonen $.

Ich lege für die nächsten 30 Jahre eine TIPS-Leiter an mit 900.000$, jede Stufe mit einer Realrendite von knapp 2%. mit jeder Anleihenstufe  für 30.000$ die die reale Kaufkraft behalten, wenn ich bis zur Endfälligkeit halte und sogar noch inflationsbereinigt Zinsen abwerfen.

Die restlichen 300.000€ wandern in einen weltweiten Aktien-ETF, der nicht verkauft werden muss zur Finanzierung des Lebensbedarfs.

 

Finde ich nicht schlecht, aber weil es so nicht gemacht wird: wo ist der Haken?

Folgende Risiken bestehen aus meiner Sicht:

  1. Die individuelle Inflation des Anlegers entspricht nicht der Inflation, dem die Linker folgen und fällt höher aus (weshalb die Kaufkrafterhaltung der Linker für individuelle Investoren keine Relevanz besitzen muss)
  2. Mängel in der Inflationsberechnung (siehe Argument von Walz - könnte sich allerdings auch als vorteilhaft für Anleger herausstellen)
  3. Idionsynkratisches Emittentenrisiko (kann durch Diversifikation minimiert/beseitigt werden; das daraus resultierende Fremdwährungsrisiko kann ebenfalls diversifiziert werden)
  4. Anleger können aus individuellen Gründen nicht bis zur Fälligkeit halten (Kursrisiko, das ggf. durch die individuelle Situation des Anlegers ausgeschlossen werden kann)
  5. Langlebigkeitsrisiko: Das Real Yield in der Zukunft könnte nach Fälligkeit der Anleihen-Leiter wesentlich geringer, z.B. auch stark negativ sein (weshalb man sich zum Abdecken des Langlebigkeitsrisikos ein heutiges hohes Real Yield möglichst lange sichern sollte)

Alle Risiken können aus meiner Sicht kontrolliert werden, sodass inflationsindexierte Anleihen bei einem hohen Real Yield ein sehr gutes Instrument darstellen.

 

Wenn ich heute vor Situation stehen würde, mich kurz vor der Entnahmephase zu befinden und eine Entnahme ohne Kapitalverzehr statistisch gesehen aufgrund zu geringer Ausgangskapitalbasis statistisch nicht hinreichend sicher möglich ist, dann würde ich sicherlich einen wesentlichen Anteil meines Vermögens breit gestreut in Linker investieren.

Ich persönlich gehe davon aus, dass das in meinem Fall nicht notwendig sein wird, da ich eine genügend große Kapitalbasis zum Zeitpunkt des Beginns der Entnahmephase anstrebe, sodass ich selbst in der Entnahmephase höheres Risiko eingehen kann, ohne dass sich das Langlebigkeitsrisiko statistisch gesehen materialisieren kann (wenn das Ausgangsvermögen vor Beginn der Entnahmephase groß genug ist, fällt man immer weich). In allen anderen Fälle können Linker bei hohem realen Yield aber Gold wert sein.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Die individuelle Inflation des Anlegers entspricht nicht der Inflation, dem die Linker folgen und fällt höher aus (weshalb die Kaufkrafterhaltung der Linker für individuelle Investoren keine Relevanz besitzen muss)

:thumbsup:

Wichtiger und guter Punkt.

 

Es ist also nicht garantiert, dass der individuelle Anleger mit einem Linker in der Praxis das erreicht, was er sich in der Theorie erhofft oder verspricht. Ich bin auch ein Freund von ´denke in Realrenditen´, aber das ist in der Praxis schon deshalb schwer, weil keiner von uns genau sagen kann, wie sich seine persönliche Inflation und daher sein ganzes Vermögen real entwickelt in Zukunft. Es geht schon damit los, ob man eine eigene Immo hat oder nicht. 

 

 

vor 2 Stunden von Glory_Days:

Alle Risiken können aus meiner Sicht kontrolliert werden, sodass inflationsindexierte Anleihen bei einem hohen Real Yield ein sehr gutes Instrument darstellen.

Ist Deine Meinung und die respektiere ich natürlich. Ich bin in Bezug auf den markierten Teil etwas anderer Meinung.

 

Linker können wie erwähnt für einige sicherlich eine sinnvolle Anlage sein (vielleicht gehört Pille ja dazu), aber man muss realistische Erwartungen haben. Sie sind nicht der heilige Gral, um IN DER PRAXIS sein INDIVIDUELLES Vermögen 100%ig SICHER real zu erhalten oder gar leicht zu vermehren. Das wäre in der Tat für einige Sehr-Vermögende der Heilige Gral.

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Ist Deine Meinung und die respektiere ich natürlich. Ich bin in Bezug auf den markierten Teil etwas anderer Meinung.

Kontrollieren ist ein großes Wort und von mir möglicherweise etwas hoch gegriffen. Man kann sie einigermaßen im Griff halten respektive steuern, Restrisiken werden immer bestehen.

vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Linker können wie erwähnt für einige sicherlich eine sinnvolle Anlage sein (vielleicht gehört Pille ja dazu), aber man muss realistische Erwartungen haben. Sie sind nicht der heilige Gral, um IN DER PRAXIS sein INDIVIDUELLES Vermögen 100%ig SICHER real zu erhalten oder gar leicht zu vermehren. Das wäre in der Tat für einige Sehr-Vermögende der Heilige Gral.

Die Güte von Linkern ist vor allem von Timing-Glück abhängig, da das hohe Real Yield am besten kurz vor der Entnahmephase benötigt wird. Darüber hat man keine Kontrolle. Man kann allerdings etwas planerisch vorgehen, wenn man noch etwas Zeit bis zum Beginn der Entnahmephase hat und das Real Yield schon etwas vorher sehr hoch sein sollte, sodass man sich dieses Real Yield schon frühzeitig für einen langen Zeitraum (20 - 30 Jahre) sichert.

Es gibt keinen wirklichen Haken an Linkern im Sinne einer Irreführung, wenn Linker bis zur Fälligkeit gehalten werden, nur die oben skizzierten Risiken und eventuell anfallende Opportunitätskosten (wobei diese mit Vorsicht zu genießen sind, da Alternativen mit höherem Risiko einher gehen könnten und für Anleger prinzipiell egal sind, wenn diese mit dem Real Yield der Linker für sich gesehen hinkommen zwecks Planbarkeit ihrer Entnahmephase).

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Glory_Days
vor 1 Minute von stagflation:

Vergesst nicht den Blog-Artikel von Gerd Kommer: Inflations­indexierte Anleihen – wie gut schützen sie vor Inflation?

Den kennen wir vermutlich alle bereits. Welche weiterführenden Punkte aus dem Artikel möchtest du hier zur Diskussion stellen?

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Hicks&Hudson
vor 42 Minuten von Glory_Days:
vor 44 Minuten von stagflation:

Vergesst nicht den Blog-Artikel von Gerd Kommer: Inflations­indexierte Anleihen – wie gut schützen sie vor Inflation?

Den kennen wir vermutlich alle bereits. Welche weiterführenden Punkte aus dem Artikel möchtest du hier zur Diskussion stellen?

Zumindest führt der Artikel nochmal gut auf, weshalb man zumindest ETFs auf Linker wirklich meiden sollte.

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 6 Stunden von Glory_Days:

Folgende Risiken bestehen aus meiner Sicht:

  1. Die individuelle Inflation des Anlegers entspricht nicht der Inflation, dem die Linker folgen und fällt höher aus (weshalb die Kaufkrafterhaltung der Linker für individuelle Investoren keine Relevanz besitzen muss)
  2. Mängel in der Inflationsberechnung (siehe Argument von Walz - könnte sich allerdings auch als vorteilhaft für Anleger herausstellen)
  3. Idionsynkratisches Emittentenrisiko (kann durch Diversifikation minimiert/beseitigt werden; das daraus resultierende Fremdwährungsrisiko kann ebenfalls diversifiziert werden)
  4. Anleger können aus individuellen Gründen nicht bis zur Fälligkeit halten (Kursrisiko, das ggf. durch die individuelle Situation des Anlegers ausgeschlossen werden kann)
  5. Langlebigkeitsrisiko: Das Real Yield in der Zukunft könnte nach Fälligkeit der Anleihen-Leiter wesentlich geringer, z.B. auch stark negativ sein (weshalb man sich zum Abdecken des Langlebigkeitsrisikos ein heutiges hohes Real Yield möglichst lange sichern sollte)

Alle Risiken können aus meiner Sicht kontrolliert werden, sodass inflationsindexierte Anleihen bei einem hohen Real Yield ein sehr gutes Instrument darstellen.

 

Wenn ich heute vor Situation stehen würde, mich kurz vor der Entnahmephase zu befinden und eine Entnahme ohne Kapitalverzehr statistisch gesehen aufgrund zu geringer Ausgangskapitalbasis statistisch nicht hinreichend sicher möglich ist, dann würde ich sicherlich einen wesentlichen Anteil meines Vermögens breit gestreut in Linker investieren.

Ich persönlich gehe davon aus, dass das in meinem Fall nicht notwendig sein wird, da ich eine genügend große Kapitalbasis zum Zeitpunkt des Beginns der Entnahmephase anstrebe, sodass ich selbst in der Entnahmephase höheres Risiko eingehen kann, ohne dass sich das Langlebigkeitsrisiko statistisch gesehen materialisieren kann (wenn das Ausgangsvermögen vor Beginn der Entnahmephase groß genug ist, fällt man immer weich). In allen anderen Fälle können Linker bei hohem realen Yield aber Gold wert sein.

Danke @Glory_Days  für die ausführliche Zusammenfassung, die den Sinn von Inflationslinkern im Depot treffend beschreibt.  :thumbsup:

Im Gegensatz zu Kommer, der (meiner Meinung) den Sinn von inflationsgeschützten Anleihen gründlich fehlinterpretiert.

 

Es geht nicht um Rendite, es geht auch nicht darum, dass konventionelle Anleihen prognostisch etwas besser abschneiden werden, sondern rein um Sicherheit.

Die Sicherheit, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine schon jetzt bekannte Summe inflationsbereinigt zu Verfügung zu haben und zugleich ist die reale Rendite bei Fälligkeit bekannt.

Das schafft Planbarkeit unabhängig von der Inflationserwartung.

 

 

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Hicks&Hudson
vor 9 Minuten von pillendreher:

Die Sicherheit, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine schon jetzt bekannte Summe inflationsbereinigt zu Verfügung zu haben und zugleich ist die reale Rendite bei Fälligkeit bekannt.

Das schafft Planbarkeit unabhängig von der Inflationserwartung.

Hast Du schon Anleihen im Auge, die Dir gefallen könnten ?

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 24 Minuten von pillendreher:

Im Gegensatz zu Kommer, der (meiner Meinung) den Sinn von inflationsgeschützten Anleihen gründlich fehlinterpretiert.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Kommer Themen falsch einordnet und einseitig oder zu eng gefasst betrachtet.

vor 24 Minuten von pillendreher:

Es geht nicht um Rendite, es geht auch nicht darum, dass konventionelle Anleihen prognostisch etwas besser abschneiden werden, sondern rein um Sicherheit.

Die Sicherheit, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine schon jetzt bekannte Summe inflationsbereinigt zu Verfügung zu haben und zugleich ist die reale Rendite bei Fälligkeit bekannt.

Das schafft Planbarkeit unabhängig von der Inflationserwartung.

So hatte ich dein Anliegen von Beginn an interpretiert. Vor diesem Hintergrund sind Linker bei hohem Real Yield zwecks Planbarkeit so gut wie optimal, wenn diese bis zur Fälligkeit gehalten werden.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Na ja, schauen wir uns an, was das in der Realität bedeutet. Betrachten wir zwei 10-jährige Bundesanleihen:

 

image.thumb.png.af2648c779c3a52ce303f6dc6e6db7d1.png

 

Folgendes gilt, wenn man die beiden Anleihen bis zur Fälligkeit hält:

  1. Die normale Anleihe ergibt eine Rendite vor Steuern von 2,5 % p.a.
  2. Die inflationsindexierte Anleihe ergibt - wenn sich die Inflation so entwickelt, wie die Märkte das zurzeit erwarten - ebenfalls eine Rendite vor Steuern von 2,51 % p.a.
  3. Die inflationsindexierte Anleihe ergibt eine reale Rendite vor Steuern von 0,2% p.a. Nach Steuern dürfte sie sogar negativ sein. Das wäre also deutlich weniger, als die oben angenommene 2% Realrendite.

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Gast231208
vor 19 Minuten von stagflation:

Na ja, schauen wir uns an, was das in der Realität bedeutet. Betrachten wir zwei 10-jährige Bundesanleihen:

 

image.thumb.png.af2648c779c3a52ce303f6dc6e6db7d1.png

 

Folgendes gilt, wenn man die Anleihen bis zur Fälligkeit hält:

  1. Die normale Anleihe ergibt eine Rendite vor Steuern von 2,5 % p.a.
  2. Die inflationsindexierte Anleihe ergibt - wenn sich die Inflation so entwickelt, wie die Märkte das zurzeit erwarten - ebenfalls eine Rendite vor Steuern von 2,51 % p.a.
  3. Die inflationsindexierte Anleihe ergibt eine reale Rendite vor Steuern von 0,2%. Nach Steuern dürfte sie sogar negativ sein. Das wäre also deutlich weniger, als die oben angenommene 2% Realrendite.

Ich glaub da liegt ein Missverständnis deinerseits vor

vor 8 Stunden von pillendreher:

Beispiel für mich als einen 60jährigen Dollar-Rentner in den USA:

Ich habe einen Finanzbedarf aus meinem Depot von 30.000$ p.a. und ein Vermögen von ein 1,2 Millonen $.

Ich lege für die nächsten 30 Jahre eine TIPS-Leiter an mit 900.000$, jede Stufe mit einer Realrendite von knapp 2%. mit jeder Anleihenstufe  für 30.000$ die die reale Kaufkraft behalten, wenn ich bis zur Endfälligkeit halte und sogar noch inflationsbereinigt Zinsen abwerfen.

Die restlichen 300.000€ wandern in einen weltweiten Aktien-ETF, der nicht verkauft werden muss zur Finanzierung des Lebensbedarfs.

 

Finde ich nicht schlecht, aber weil es so nicht gemacht wird: wo ist der Haken?

 

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stagflation

Oh! Das hat mich oben schon gewundert. Ich dachte, Du lebst in Deutschland? Lebst Du in den USA? Oder hast Du vor, in die USA zu ziehen?

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