ETF-Anbieter Stewardship, Engagement und Stimmrechtsausübung

[qwertzui]

Durch einen Blogbeitrag von Hartmut Walz (https://hartmutwalz.de/etf-gefahren) bin ich auf die Frage aufmersam geworden, wie die ETF-Anbieter mit den Stimmrechten umgehen und in welchem Umfang sie Einfluss auf das Management nehmen. Gibt es dazu belastbare Statistiken und Analysen, die über selbstbeweihräuchernde Werbeversprechen hinausgehen? 

[chirlu]

Die Anbieter veröffentlichen Berichte mit Statistiken (z.B. Blackrock einschließlich iShares).

[Gast250104]

Oder Vanguard Investment stewardship

[qwertzui]

Ich finde es immer schwierig zu unterscheiden, ob das bloße Glaubensbekenntnisse sind oder ob dem auch Taten folgen. Und so viel Freizeit die Jahresberichte durchzugehen und zu vergleichen, habe dann doch nicht . Ich hatte gehofft, dass es von unabhängiger Seite Analysen dazu gibt. 

[stagflation]

vor 50 Minuten von qwertzui:

 Ich hatte gehofft, dass es von unabhängiger Seite Analysen dazu gibt. 

 

Die gibt es.

 

Die Ergebnisse reichen von "harmlos" bis "Blackrock – die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns“ (Film auf arte).

 

Du kannst Dir aussuchen, welcher Analyse Du glauben möchtest.

[qwertzui]

vor 4 Stunden von stagflation:

 

Die Ergebnisse reichen von "harmlos" bis "Blackrock – die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns“ (Film auf arte).

Ich kenne diese "Doku" und sie ist Müll. Hier wird mit Mitteln der Propaganda ein Feindbild erzeugt, um die Zuschauer zu fesseln, ekelhaft.

Nein, mir geht es konkret um die Frage welche Anbieter ihre Stimmrechte tatsächlich ausüben, ob sie das sinnvoll machen oder nur immer im Sinne des Vorstandes stimmen und nach welchen Leitlinien sie da vorgehen, um für Aktionäre und Gesellschaft einen Nutzen zu generieren. Das sie im Prinzip durch die relativ hohen Beteiligungen diese Möglichkeiten haben, ist ja unbestritten. 

[oktavian]

Am 23.7.2023 um 15:08 von qwertzui:

Und so viel Freizeit die Jahresberichte durchzugehen und zu vergleichen, habe dann doch nicht

evtl. auch was zu Proxy Advisory Firms einlesen

[qwertzui]

vor 2 Stunden von oktavian:

evtl. auch was zu Proxy Advisory Firms einlesen

Interessant, an die Möglichkeit habe ich gar nicht gedacht. Aber logisch, dass es auch dafür Beratungsfirmen gibt. 

[oktavian]

vor 13 Stunden von qwertzui:

Aber logisch, dass es auch dafür Beratungsfirmen gibt. 

Im Endeffekt ist es immer so, wenn man die Aktie schon lange hält und die Berichte gelesen hat und paar Interviews mit den Vorständen etc. Dann kann man es selbst besser einschätzen und sieht manches auch anders. Die Empfehlung kann ja nur binär sein dafür/dagegen und nicht z.B. besser abgestuft. Ich habe in letzter Zeit z.B. bei Immobilienunternehmen gegen Dividenden gestimmt, weil ich für mehr prophylaktischen Schuldenabbau war bzw. für Ausschüttungen aus Verkäufen, welche nicht gemacht wurden als die Preise gut waren. Als kleiner Aktionär stimmt man dann eher mit den Füßen ab und geht aus der Aktie raus. Bei ausl. Gesellschaften wird es auch teilweise mit deutschen Depots teuer abzustimmen.

[Sapine]

In dem Zusammenhang sollte man auch nicht vergessen, dass es für Inhaber von Einzelaktien die Möglichkeit gibt, Stimmrechte zu übertragen. Ich habe das letztes Jahr endlich auf die Reihe bekommen und denke es ist besser als die eigenen Stimmen einfach verpuffen zu lassen. Aber ist natürlich nicht wirklich on topic wenn es um die Frage geht, wie sich Fondsgesellschaften verhalten. 

 

 

[Sapine]

Die Börsenaufsicht SEC hat im November 2024 Anklage gegen Invesco erhoben wegen irreführender ESG-Behauptungen

https://www.velaw.com/insights/sec-charges-invesco-advisers-for-making-misleading-esg-claims/

 

In ihrem Bericht zur Stewardship steht ESG im Fokus ist mein Eindruck. Eine echte Beurteilung ist aus diesen Marketing geprägten Selbstdarstellungen vermutlich kaum zu ermitteln. 

https://www.invesco.com/emea/en/insights/2023-stewardship-report.html