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Brambelino

Gerd Kommer: "70 % USA sind ein Klumpenrisiko"

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Drengist
· bearbeitet von Drengist

Spannende Debatte, aber ist es nicht auch irgendwie wurscht? Will heißen: Egal welche Strategie man wählt, es kommt am Ende anders als man dachte.

 

Ein Beispiel: Die Staaten könnten am Beginn eines neuen Super-Cycle stehen, die Chinesen dagegen schwächeln. Die Entwicklungsländer kommen gleichzeitig nicht aus dem Quark. Was mache ich mit der Erkenntnis? USA übergewichten? China runter, weil das Wachstumsmodell an seine Grenzen stößt und das Land wirtschaftspolitisch (siehe beispielsweise Alibaba) so erratisch agiert? EM rauf, weil irgendwann müssen sie ja aufholen? Oder USA runter, weil instabile Demokratie, Risiko Trump und angebliche Entdollarisierung der Welt? Aber vielleicht steigt auch Europa endgültig ab, Italien ist ja für viele schon halb verloren. Und der Euro muss doch irgendwann scheitern, haben doch schon so viele prophezeit! Und Deutschland steigt auch gerade ab, höre ich immer wieder. Japan sowieso mit seinen Schulden und der Überalterung.

 

Einige haben es ja schon hier geschrieben: Es ist hinreichend gut, sich auf eine einigermaßen gute Verteilung auf die Welt-Regionen (Diversifikation) einzulassen und einfach mehr oder minder dabei zu bleiben. Sich nicht von kleinen oder größeren Wellen, Nachrichten oder Ereignissen beeindrucken zu lassen. 10% mehr oder weniger Nordamerika ist insoweit egal, weil man einfach nicht vorhersagen kann, ob sich die Entscheidung als gut oder schlecht erweisen wird.

 

Ich bin gerade aktuell bei:

55% Nordamerika, 15 % Europa, 18 % EM und 12% Pazifik (darin enthalten ein wenig World Small) Die Verteilung folgt keiner Regel, hat sich über die letzten 2 Jahre so ergeben, immer +/- ein paar Prozentpunkt schwankend, je nach Performance. In den ersten Jahren habe ich versucht, das Depot irgendwie zu optimieren. Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei.

 

EM sehe ich bei eigentlich 20, Pazifik (inkl Japan) bei 10. Warum? Keine Ahnung, weil die Zahlen dann glatt gezogen sind. ;)

 

Ich kann aber verstehen, wenn es manchen leichter fällt, wenn sie sich an einem Indikator wie dem BIP ausrichten, denn es gaukelt einem Sicherheit vor.

 

Ich habe letztlich nur zwei Glaubenssätze: 1. Der globale Kapitalimus wird weiter bestehen und mal besser und mal etwas schlechter funktionieren 2. Sollte ich mich bei 1. irren, ist mein Depot egal, dann habe wir andere Probleme. Bzw: Ich bin nicht bereit, dieses aus meiner Sicht sehr geringe Risiko einzupreisen. Das kostet zu viel Rendite.

 

Ist meine Verteilung gut (genug)? Geht es besser? Niemand kann wirklich behaupten, das zu wissen. Es ist in jedem Fall ausreichend gut diversifiziert und das reicht mir. Die Alternative wäre, seine Strategie permanent der aktuellen Lage anzupassen. Nur dann ist aber einer Unterrendite sicher.

 

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 6 Minuten von Drengist:

Spannende Debatte, aber ist es nicht auch irgendwie wurscht? Will heißen: Egal welche Strategie man wählt, es kommt am Ende anders als man dachte.

:thumbsup: - anders (etwas kürzer) gesagt: stay the course   

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Drengist
vor 3 Minuten von pillendreher:

:thumbsup: - anders (etwas kürzer) gesagt: stay the course   

Aeh, ja, so ungefähr könnte man mein Geschreibsel zusammenfassen. :)

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Synthomesc
vor 13 Stunden von Brambelino:

 

Natürlich bietet eine solche Dominanz ein gewisses Risiko  aber spätestens mit dem nächsten Rebalancing wären ergänzende Marktanteile doch angleichbar. Noch dazu erwirtschaften die großen Tech-Konzerne ihren Umsatz über den gesamten Globus verteilt und nicht nur innerhalb der USA, womit nationale Einflüsse doch sicherlich im Rahmen bleiben.

 

 

 

So sehe ich das auch und @Hicks&Hudson hat es treffend auf den Punkt gebracht:

 

vor 13 Stunden von Hicks&Hudson:

Eine Abbildung der Welt nach MCAP, also z.B. per ACWI (IMI) spiegelt die Meinung aller Anleger da draußen. Wer davon abweicht, muss also der Meinung sein, dass er die Entwicklung und Risiken besser einschätzen kann, als der ganze Rest

Dazu möchte ich ergänzen, er kann es schlicht weg nicht besser als der Markt auf Dauer.


Ergo führt m.E. kein Weg daran vorbei und dieses Klumenrisiko ergo USA in einem World ETF kann ich echt nicht mehr hören! ;)

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chirlu
vor 13 Stunden von Brambelino:

Dann müsste Apple nach meinem Verständnis im ETF einen Anteil von 10/1000 = 0,01 % aufweise

 

0,01 (ein Hundertstel) sind 1%, nicht 0,01% (das wäre ein Zehntausendstel oder 0,0001).

 

Aber davon abgesehen: Angenommen, der Kurs von Apple verzehnfacht sich. Was muss der Fonds tun, um wieder nach der (dadurch veränderten) Marktkapitalisierung gewichtet zu sein?

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DividendenHannes
vor 1 Stunde von chirlu:

Aber davon abgesehen: Angenommen, der Kurs von Apple verzehnfacht sich. Was muss der Fonds tun, um wieder nach der (dadurch veränderten) Marktkapitalisierung gewichtet zu sein?

Gar nichts. Das passiert "automatisch", da der Marktwert der gehaltenen Aktien sich nur ändert.  Wenn ein ETF-Anteil z.B. ursprünglich eine Apple Aktie für 1 Cent enthielt, enthält der ETF-Anteil nach der 1.000% Steigerung auch nur eine Apple Aktie, aber die ist dann 10 Cent wert. Der neue Marktwert des ETF-Anteils wäre dementsprechend 9 Cent gestiegen. und beim Nachkaufen müsste man 9 Cent mehr bezahlen, aber es wird trotzdem pro ETF-Anteil nur eine Apple Aktie gekauft.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 22 Stunden von Hicks&Hudson:

Eine Abbildung der Welt nach MCAP, also z.B. per ACWI (IMI) spiegelt die Meinung aller Anleger da draußen. Wer davon abweicht, muss also der Meinung sein, dass er die Entwicklung und Risiken besser einschätzen kann, als der ganze Rest

Der Markt bewertet Unternehmen und sucht nicht die optimale Risikoverteilung. Die Preise werden von aktiven Anlegern gemacht die fehlbewertete Aktien suchen und nicht das optimale Markowitzportfolio erreichen wollen. Es wäre Zufall wenn es so entstehen würde.

Wenn ein passiver Fonds alle Aktien nach Marketcap einkauft, dann ist das eine willkürliche Festlegung und hat praktische Gründe. Aber auch eine Gewichtung nach BIP wäre genauso willkürlich und ist auf Länderebene auch wieder Marketcap gewichtet.

Der Unterschiede zwischen Marketcap und BIP Gewichtung entsteht dadurch, dass es in manchen Ländern einen geringeren Anteil börsennotierter Unternehmen gibt. Das BIP spiegelt auch nicht die Gewinnmöglichkeiten wieder. Die passiven Fonds würden die Unternehmensbewertung verzerren, wenn sie überwiegend nach BIP und nicht nach Marketcap gewichten.

 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 2 Stunden von DividendenHannes:

Gar nichts.

 

Ey, nicht spoilern!

 

vor 2 Stunden von DividendenHannes:

nach der 1.000% Steigerung

 

Verzehnfachung ist „nur“ +900%.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 10 Stunden von satgar:

Beck ist übrigens mE nicht Anti MCAP beim GPO sondern nutzt dort einen Ansatz, der die Länder nach deren Gewinn gewichtet. Sein Modell soll damit wohl nochmal etwas anderes als BIP und MCAP sein. 

Richtig. BIP macht nur Weber (bzw. eigentlich wirklich nur im Arero Fonds, denn Weber hat im letzten Buch ein Portfolio mit MCAP aufgezeigt und auch empfohlen: Aktienteil per MCAP Welt-ETF). Aber keiner der drei macht MCAP.

Es ist aber korrekt, dass besonders Beck in Interviews immer wieder betont, dass MCAP eigentlich keine dumme Wahl ist bzw. manchmal sagt er sogar, dass es ziemlich clever ist, weil es einfach die mit Abstand günstigste Variante ist.

Hier z.B. geht er auf das Thema ein: KLICK (und übt damit erstaunlicherweise sogar ein wenig Kritik an seiner Gewichtung)

Übrigens: Bei 19:16 erklärt er für einen marktkapitalisierenden Index:

Zitat

"...hat den uuuuunglaublichen Vorteil, wahnsinnig effizient zu sein!"

:D (Gruß an Herrn uuuungesund)

Im weiteren Videoverlauf äußert sich Beck übrigens noch zu den Schwellenländern, BIP usw.

 

vor 10 Stunden von Drengist:

Spannende Debatte, aber ist es nicht auch irgendwie wurscht? Will heißen: Egal welche Strategie man wählt, es kommt am Ende anders als man dachte.

So ist es wohl. Aber gerade, wenn es egal ist, dann würde ich erst recht das machen, was am billigsten ist oder? Das wäre für mich rational und logisch.

Unterschwellig erklärt Beck es ja oben im Video ungefähr so.

Er trennt dort auch sehr gut zwischen der puren Theorie und der echten Praxis.

Wenn in Backtests z.B. festgestellt wird, dass BIP seit 1970 im Vergleich zu MCAP 0,4% p.a. besser performed hat, dann dabei aber unterschlagen wird, dass dieser Vergleich ohne die in der Praxis anfallenden Mehrkosten von BIP erfolgt, dann ist das nicht ´komplett´. Dieses ´winzige´ Detail ist eben nicht so unwichtig finde ich.

 

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Hicks&Hudson
vor 43 Minuten von Hicks&Hudson:

BIP macht nur Weber (bzw. eigentlich wirklich nur im Arero Fonds, denn Weber hat im letzten Buch ein Portfolio mit MCAP aufgezeigt und auch empfohlen: Aktienteil per MCAP Welt-ETF).

Kleine Ergänzung hierzu: KLICK (Seit seinem letzten Buch ist das Thema wie gesagt auch bei Weber kein so Eindeutiges mehr).

 

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Drengist
· bearbeitet von Drengist
vor 3 Stunden von Hicks&Hudson:

So ist es wohl. Aber gerade, wenn es egal ist, dann würde ich erst recht das machen, was am billigsten ist oder? Das wäre für mich rational und logisch.

Unterschwellig erklärt Beck es ja oben im Video ungefähr so.

Er trennt dort auch sehr gut zwischen der puren Theorie und der echten Praxis.

Wenn in Backtests z.B. festgestellt wird, dass BIP seit 1970 im Vergleich zu MCAP 0,4% p.a. besser performed hat, dann dabei aber unterschlagen wird, dass dieser Vergleich ohne die in der Praxis anfallenden Mehrkosten von BIP erfolgt, dann ist das nicht ´komplett´. Dieses ´winzige´ Detail ist eben nicht so unwichtig finde ich.

 

Ja und Nein. Ich würde mit Grenznutzen argumentieren: Wie viel zusätzliche Zeit bin ich bereit, einmalig oder dauerhaft zu investieren, um die Kosten meines Portfolios um weiter 0,1 Prozentpunkte zu senken? Ab wann ist der Grenznutzen dieser Kosteneinsparung negativ? Bei mir geht es relativ schnell, ich arbeite viel, da bleibt wenig Freizeit, die ich ungern mit einem Mikro-Management des Depots verbringen will. Aber ich kann verstehen, dass es bei anderen (bei dir) anders ist. Ich habe beispielsweise noch einen alten MSCI-World mit einer TER von 0,4. Aber den zu verkaufen und in einem günstigeren zu reinvestieren, eventuell noch Steuern auf Gewinne zu zahlen, um dann über die kommenden 10 Jahre vielleicht geschätzte 1000 Euro zu sparen. Nope!

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s1lv3r
vor 6 Minuten von Drengist:

Ja und Nein. Ich würde mit Grenznutzen argumentieren: Wie viel zusätzliche Zeit bin ich bereit, einmalig oder dauerhaft zu investieren, um die Kosten meines Portfolios um weiter 0,1 Prozentpunkte zu senken?

 

Das Argument des Grenznutzens zieht aber bei so gut wie niemandem, der hier im Forum aktiv ist, denn Forenaktivität ist doch immer zu 80% Zeitverschwendung/Hobby und nur zu 20% Fortbildung in Investmentthemen.

 

Hier zu schreiben, aber dann nicht 30 Minuten zu haben um 1000€ zu sparen, erscheint mir etwas seltsam ... :lol:

 

vor 6 Minuten von Drengist:

Aber den zu verkaufen und in einem günstigeren zu reinvestieren, eventuell noch Steuern auf Gewinne zu zahlen, um dann über die kommenden 10 Jahre vielleicht geschätzte 1000 Euro zu sparen.

Ich warte einfach auf den nächsten großen Crash, um etwaige Altbestände umzuschichten. Dann kann ich mich sogar bei einem Crash mit +40% Verlust noch über die Gelegenheit freuen, steuerneutral umzuschichten. :lol:

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Vogelhaus
vor 2 Stunden von Drengist:

Wenn in Backtests z.B. festgestellt wird, dass BIP seit 1970 im Vergleich zu MCAP 0,4% p.a. besser performed hat, dann dabei aber unterschlagen wird, dass dieser Vergleich ohne die in der Praxis anfallenden Mehrkosten von BIP erfolgt, dann ist das nicht ´komplett´. Dieses ´winzige´ Detail ist eben nicht so unwichtig finde ich.

 

Und wenn man nur an Schaltjahren investiert hat, konnte man mit einem MCAP Portfolio 2% Mehrrendite p.a. generieren. 

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Hicks&Hudson
vor 12 Minuten von Vogelhaus:

Und wenn man nur an Schaltjahren investiert hat, konnte man mit einem MCAP Portfolio 2% Mehrrendite p.a. generieren. 

Und wenn man die 200 Tage-Linien Strategie mit einem MCAP ETF umgesetzt hätte, wäre es noch viel lukrativer gewesen bei gleichzeitig viel weniger Risiko :D

Leider bringt uns das Vergangene nix :(.

 

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DividendenHannes
vor 6 Stunden von chirlu:

Ey, nicht spoilern!

Hatte deinen Beitrag als Frage und nicht als Hausaufgabe für den Themenersteller interpretiert. Solltest du vielleicht das nächstes mal deutlich schreiben.

 

vor 6 Stunden von chirlu:

Verzehnfachung ist „nur“ +900%.

Das ist richtig. Es war früh und ich war nicht ganz wach. Ich meinte mit 1000% Steigerung die Steigerung auf 1000% vom ursprünglichen Wert. Rechnungen müssten stimmen.

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Johannes34567

 

 

 

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Drengist
vor 5 Stunden von s1lv3r:

 

Das Argument des Grenznutzens zieht aber bei so gut wie niemandem, der hier im Forum aktiv ist, denn Forenaktivität ist doch immer zu 80% Zeitverschwendung/Hobby und nur zu 20% Fortbildung in Investmentthemen.

 

Hier zu schreiben, aber dann nicht 30 Minuten zu haben um 1000€ zu sparen, erscheint mir etwas seltsam ... :lol:

 

Ja, das geht für mich einfach zusammen. Ich bräuchte grob überschlagen 8 Jahre, bis sich der Wechsel lohnt, dafür ist mir meine Zeit zu schade, bzw der Gewinn zu gering. Optimierung hat Grenzen.

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geldvermehrer
vor 14 Stunden von reko:

Der Markt bewertet Unternehmen und sucht nicht die optimale Risikoverteilung. Die Preise werden von aktiven Anlegern gemacht die fehlbewertete Aktien suchen und nicht das optimale Markowitzportfolio erreichen wollen. Es wäre Zufall wenn es so entstehen würde.

Wenn ein passiver Fonds alle Aktien nach Marketcap einkauft, dann ist das eine willkürliche Festlegung und hat praktische Gründe. Aber auch eine Gewichtung nach BIP wäre genauso willkürlich und ist auf Länderebene auch wieder Marketcap gewichtet.

Der Unterschiede zwischen Marketcap und BIP Gewichtung entsteht dadurch, dass es in manchen Ländern einen geringeren Anteil börsennotierter Unternehmen gibt. Das BIP spiegelt auch nicht die Gewinnmöglichkeiten wieder. Die passiven Fonds würden die Unternehmensbewertung verzerren, wenn sie überwiegend nach BIP und nicht nach Marketcap gewichten.

 

Das optimale Markowitzportfolio gibt es aber doch gar nicht, dachte ich:unsure:

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Vogelhaus

 

Markowitz ist doch ein Scharlatan.  

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Hicks&Hudson
vor 12 Stunden von geldvermehrer:

Das optimale Markowitzportfolio...

...ist hier auch nicht das Thema.

 

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Brambelino
· bearbeitet von Brambelino

Vielen Dank für all die tollen Beiträge hier!

 

Die Diskussion Marktkapitalisierung vs. BIP wird wohl niemals ein Ende finden, weil die Zukunft ungewiss bleibt. :D Eine Betrachtung verschiedener Risiken ist zwar durchaus interessant, z. B. Klumpenrisiko USA vs. politische Risiken (China/Taiwan) vs. wirtschaftliche Risiken (Innovationsverlust in Europa), doch sind diese Risiken ohnehin niemals vollständig ausgleichbar.

 

Deshalb naiv gefragt: Wäre es denn nicht andenkbar, ähnlich wie Gerd Kommer in seinem neuen Fonds, die Marktkapitalisierung und BIP-Gewichtung zu vermischen und zu einem klassischen BIP-Portfolio einfach noch einen kostengünstigen ACWI (IMI) hinzuzupacken?

 

Von einem monatlichen Sparplan gingen dann je 50 % in den ACWI-ETF und die anderen 50 % in den BIP-Selbstbau.

 

Oder wäre das Quatsch?

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Drengist
· bearbeitet von Drengist
vor 37 Minuten von Brambelino:

Vielen Dank für all die tollen Beiträge hier!

 

Die Diskussion Marktkapitalisierung vs. BIP wird wohl niemals ein Ende finden, weil die Zukunft ungewiss bleibt. :D Eine Betrachtung verschiedener Risiken ist zwar durchaus interessant, z. B. Klumpenrisiko USA vs. politische Risiken (China/Taiwan) vs. wirtschaftliche Risiken (Innovationsverlust in Europa), doch sind diese Risiken ohnehin niemals vollständig ausgleichbar.

 

Deshalb naiv gefragt: Wäre es denn nicht andenkbar, ähnlich wie Gerd Kommer in seinem neuen Fonds, die Marktkapitalisierung und BIP-Gewichtung zu vermischen und zu einem klassischen BIP-Portfolio einfach noch einen kostengünstigen ACWI (IMI) hinzuzupacken?

 

Von einem monatlichen Sparplan gingen dann je 50 % in den ACWI-ETF und die anderen 50 % in den BIP-Selbstbau.

 

Oder wäre das Quatsch?

Es ist vollkommen Schnurz! "Nicht lang schnacken, Kopf in Nacken", würde man in meiner Heimat dem Rheinland sagen. Einfach investieren, nicht so lange nachdenken. Mach es einfach Pii mal Daumen: 50-60% Nordamerika 15-20% Europa 15-20% EM, 10-15 Prozent Pazifik inkl Japan.

 

Wozu brauchst du die Indikatoren? Als eine doch am Ende völlig willkürliche Leitplanke (die Zukunft ist unsicher) zur Aufteilung der Sparrate? Verstanden, wenn es für dich psychologisch so einfacher ist. Als Maßstab, um doch irgendwie besser als (was eigentlich?) zu sein? Vergiss es!

 

 

 

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PKW
vor 29 Minuten von Brambelino:

Von einem monatlichen Sparplan gingen dann je 50 % in den ACWI-ETF und die anderen 50 % in den BIP-Selbstbau.

Hätte, hätte, Fahrradkette

vor 5 Minuten von Drengist:

Als eine doch am Ende völlig willkürliche Leitplanke (die Zukunft ist unsicher) zur Aufteilung der Sparrate?

Um den alten Finanzwesir zu zitieren: Wenn du so viel Wert auf die Allokation legst, dann aber bitte auch mindestens einmal im Jahr ordentlich rebalancen. Sonst war die mühsam erarbeitete Aufteilung fürs Achterdeck. Du wirst weder mit dem einen noch dem anderen arm sterben, sofern du nur den einmal gewählten Weg konsequent weitergehst.
Das "konsequent" fällt am leichtesten, wenn man außer einmalig Sparplan einrichten nichts weiter tun muß. Also nimm in Gottes Namen den All World, einen ACWI (der IMI ist gerade günstiger geworden) oder auch den Kommerschen ETF. Selbst ein MSCI World oder ein schnöder ETF auf den S&P500 sorgen dafür dass du nicht arm stirbst. Es ist zwar ungewiss, welcher davon in 30 Jahren die Nase vorn hat, dein größter Fehler wäre nicht zu investieren.   

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Okabe
Am 20.7.2023 um 09:39 von Hicks&Hudson:

Was man möglichst nicht vergessen sollte: Eine Abbildung der Welt nach MCAP, also z.B. per ACWI (IMI) spiegelt die Meinung aller Anleger da draußen.

Es spiegelt die Meinung der Anleger zu den verfügbaren Anlagen wider.

 

Extrembeispiel: USA MCAP sind 10 Euro (10 Unternehmen, jeweils 1 Euro) , China MCAP 1 Euro (ein Unternehmen, 1 Euro). Beide Länder haben je 10 Unternehmen, China aber 9 nicht Börsennotierte, die an der Börse auch je 1 Euro wert wären.

 

Die Erwartungen an beide Länder (BIP) sind aufgrund der Bewertungen folglich identisch.

 

Wenn man nun nach MCAP investiert, dann hat man mMn. ein viel höheres Risiko als wenn man nach BIP investiert. Nach BIP hat man aber in diesem Fall ein höheres Klumpenrisiko, denn ggf. setzt sich BIP aus deutlich anderen Anteilen zusammen als die Aktien.

 

Von daher halte ich ohne Berücksichtigung von Kosten etc. eine Orientierung am BIP für sinnvoller, mit Berücksichtigung dass das BIP ggf. nicht korrekt abgebildet wird - in dem Fall wäre fraglich, ob Aktien genügend mit dem BIP korrelieren. Falls nicht würde ich entsprechend in Richtung MCAP gehen, aber auch nur dann.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor einer Stunde von Brambelino:

...

Deshalb naiv gefragt: Wäre es denn nicht andenkbar, ähnlich wie Gerd Kommer in seinem neuen Fonds, die Marktkapitalisierung und BIP-Gewichtung zu vermischen und zu einem klassischen BIP-Portfolio einfach noch einen kostengünstigen ACWI (IMI) hinzuzupacken?

 

Von einem monatlichen Sparplan gingen dann je 50 % in den ACWI-ETF und die anderen 50 % in den BIP-Selbstbau.

 

Oder wäre das Quatsch?

Ich wüsste nicht, welchen Sinn das machen sollte. Aber andenken kann man natürlich vieles.

Wenn man sich ohnehin im Aktienbereich seine eigene Aufteilung abseits der Markkapitalisierung bauen will, dann weiß ich nicht, was man dann noch mit einem All-World oder ACWI will. Es läuft dann halt auf eine mehr oder weniger willkürliche Aufteilung der Regionen raus. Kein Problem! Ich mache es auch so. 

Hauptsache breit gestreut und Verzicht auf Stockpicking und Markettiming.

 

vor 40 Minuten von PKW:

Um den alten Finanzwesir zu zitieren: Wenn du so viel Wert auf die Allokation legst, dann aber bitte auch mindestens einmal im Jahr ordentlich rebalancen. Sonst war die mühsam erarbeitete Aufteilung fürs Achterdeck....

So ist es! Warum überhaupt erst eine filigrane Aufteilung machen, wenn sie doch nicht gehalten werden soll? Dann kann ich auch gleich bei Marktkapitalisierung bleiben und habe ein einfaches Leben.

 

Am 20.7.2023 um 09:39 von Hicks&Hudson:

Was man möglichst nicht vergessen sollte: Eine Abbildung der Welt nach MCAP, also z.B. per ACWI (IMI) spiegelt die Meinung aller Anleger da draußen.

vor 7 Minuten von Okabe:

Es spiegelt die Meinung der Anleger zu den verfügbaren Anlagen wider.

Ja, na und? Nur in die können wir investieren, und nur um die kann es gehen.

 

vor 7 Minuten von Okabe:

...

Extrembeispiel: USA MCAP sind 10 Euro (10 Unternehmen, jeweils 1 Euro) , China MCAP 1 Euro (ein Unternehmen, 1 Euro). Beide Länder haben je 10 Unternehmen, China aber 9 nicht Börsennotierte, die an der Börse auch je 1 Euro wert wären.

 

Die Erwartungen an beide Länder (BIP) sind aufgrund der Bewertungen folglich identisch.

 

Wenn man nun nach MCAP investiert, dann hat man mMn. ein viel höheres Risiko als wenn man nach BIP investiert. Nach BIP hat man aber in diesem Fall ein höheres Klumpenrisiko, denn ggf. setzt sich BIP aus deutlich anderen Anteilen zusammen als die Aktien.

 

Von daher halte ich ohne Berücksichtigung von Kosten etc. eine Orientierung am BIP für sinnvoller, mit Berücksichtigung dass das BIP ggf. nicht korrekt abgebildet wird - in dem Fall wäre fraglich, ob Aktien genügend mit dem BIP korrelieren. Falls nicht würde ich entsprechend in Richtung MCAP gehen, aber auch nur dann.

Ich verstehe ehrlich gesagt nur Bahnhof.

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