Quasan Juli 5, 2023 Hallo zusammen, Riestern ist ja mittlerweile (zu Recht) ziemlich verpönt und ich glaube, dass es nur wenige Konstellationen gibt, in denen es sinnvoll sein kann, einen Riester-Vertrag zu besparen. Speziell wenn man Kinder hat, für die man Kindergeld bezieht, und wenn ein Elternteil ein rel. geringes Einkommen hat, kann eine Riester-Rente durchaus rentabel sein. Hinzu kommt noch die Möglichkeit der Abfindung einer Kleinbetragsrente, so dass man die Auszahlung nicht wie bei Riester normalerweise vorgesehen über die Rentenzeit streckt, sondern direkt bei Renteneintritt das gesamte Vermögen ausgezahlt bekommen kann. Bei uns ist es beispielsweise so, dass wir mit zwei Kindern etwa 775 Euro jährlich einzahlen müssen, um 775 Euro Zulage zu erhalten. Die Auszahlung erfolgt erst mit Eintritt ins Rentenalter. In unserem Fall in etwa 25 Jahren. Entsprechend würde sich die sichere monatliche Rendite so berechnen: Die Rendite insgesamt beträgt sicher 100%, da ja die Einzahlungen gleich der Zulagen sind. Allerdings muss man ja bedenken, dass das Kapital bis zum Renteneintritt, also 25 Jahre gebunden ist. Wenn ich den Vertrag dann nur vier Jahre bespare (wegen der Abzielung auf die Abfindung) komme ich auf folgende jährliche Renditen: Jahr 1: 100% / 25 Jahre = 4,00 %/Jahr Jahr 2: 100% / 24 Jahre = 4,17 %/Jahr Jahr 3: 100% / 23 Jahre = 4,35 %/Jahr Jahr 4: 100% / 22 Jahre = 4,55 %/Jahr Die durchschnittliche Rendite pro Jahr würde also (4,00% + 4,17% + 4,35% + 4,55%) / 4 = 4,26% betragen. Das halte ich für eine risikoarme Anlageform für durchaus rentabel. Ich hoffe, die Rechnung stimmt so, ansonsten gern korrigieren. Es verbleibt natürlich auch noch die Option, dass der Riester-Vertrag über dem Garantiebetrag rentiert. In diesem Fall kommt die Rendite obendrauf. Die 4,26% sind entsprechend das absolute Minimum... immer vorausgesetzt, dass man unterhalb der Abfindungsgrenze bleibt. Könnt ihr meine Rechnung & Gedanken nachvollziehen? Ich möchte mich an dieser Stelle bei @Fondsanleger1966bedanken, der mich mit seinen Beiträgen auf diese Gedanken gebracht hat. Ich habe mich dazu entschlossen einen separaten Thread zu eröffnen, um diesem etwas mehr Sichtbarkeit zu geben. Hilfreich wäre, wenn jemand das Ganze in eine Formel drücken könnte mit den folgenden Variablen: Jährliche Beiträge (in meinem Fall 775 Euro) Jährliche Zulage (in meinem Fall 775 Euro) Jahre bis zum Renteneintritt (in meinem Fall 25 Jahre) Jahre bis Beitragsfreistellung (in meinem Fall 4 Jahre) Das Ergebnis sollte dann die Minimalrendite pro Jahr sein (in meinem Fall 4,26%) Als weiterer Punkt wird interessant, welche Riester-Produkte überhaupt für diese Strategie geeignet sind. @Fondsanleger1966hatte den Riester-Tarif der Hanse Merkur genannt. Welche Alternativen gibt es dazu? Ich hoffe auf einen lebhaften Austausch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Juli 5, 2023 vor 48 Minuten von Quasan: Bei uns ist es beispielsweise so, dass wir mit zwei Kindern etwa 775 Euro jährlich einzahlen müssen, um 775 Euro Zulage zu erhalten. D.h. 3230 Euro Bruttoverdienst. Würde ich nicht als „relativ geringes Einkommen“ im Riester-Sinn betrachten (sind schon 74% des Maximums). vor 53 Minuten von Quasan: Jahre bis Beitragsfreistellung (in meinem Fall 4 Jahre) Spricht auch nicht unbedingt dafür, wenn die Kinder quasi schon erwachsen sind. vor 50 Minuten von Quasan: mit den folgenden Variablen Erwarteter Steuersatz bei Auszahlung wäre noch wesentlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Juli 5, 2023 Hmm. Ich verstehe Deine Rechnung nicht. Wie kommst Du auf 4,00 .. 4,55 %? Hast Du da schon die Kosten eingerechnet? Und wie sieht es aus mit Steuern? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Quasan Juli 6, 2023 vor 6 Stunden von chirlu: Spricht auch nicht unbedingt dafür, wenn die Kinder quasi schon erwachsen sind. Die Kinder sind 2014 und 2016 geboren. Ich vier Jahre kommen daher, dass wir nicht länger einzahlen können, weil sonst die Gefahr besteht, über die Abfindungsgrenze zu kommen. vor 6 Stunden von chirlu: Erwarteter Steuersatz bei Auszahlung wäre noch wesentlich Unbekannt, aber da ich ja auf für Abfindung abziele, wird alles auf einen Schlag ausgezahlt. Ich würde daher der Einfachheit davon ausgehen, dass kein steuerlicher Vorteil gegeben ist, also ich zahle jetzt steuerfrei ein und versteuer voll bei Auszahlung. vor 6 Stunden von stagflation: Hmm. Ich verstehe Deine Rechnung nicht. Wie kommst Du auf 4,00 .. 4,55 %? Hast Du da schon die Kosten eingerechnet? Und wie sieht es aus mit Steuern? Es sind noch 25 Jahre bis zur Rente. Wenn wir dieses Jahr 775 Euro einzahlen, erhalten wir 775 Euro Zulagen. Das Geld ist aber bis zum Renteneintritt gebunden und ich gehe erstmal davon aus, dass der Riester-Vertrag am Ende nur mit dem Garantiebetrag ausgezahlt wird. Die Rendite meiner Einlage beträgt im Jahr der Einlage also immer 100% und in allen Folgejahren bis zur Rente exakt 0%. Entsprechend ergibt sich die jährliche Rendite aus 100% / AnzahlJahreBisRenteneintritt. Je näher ich dem Renteneintritt komme, desto höher die jährliche Rendite, weil das Kapital nicht so lang unverzinst im Riester-Vertrag liegt. Ich hoffe, das ist verständlich. Kosten habe ich nicht berücksichtigt, weil sie soweit ich weiß den Garantiebetrag nicht verringern. Unabhängig von den Kosten steht mit der Garantiebetrag zu, soweit ich das verstanden habe. Korrigiert mich sonst. Zu Steuern habe ich mich bei der Antwort an @chirlugeäußert. vor 7 Stunden von chirlu: vor 7 Stunden von Quasan: Bei uns ist es beispielsweise so, dass wir mit zwei Kindern etwa 775 Euro jährlich einzahlen müssen, um 775 Euro Zulage zu erhalten. D.h. 3230 Euro Bruttoverdienst. Würde ich nicht als „relativ geringes Einkommen“ im Riester-Sinn betrachten (sind schon 74% des Maximums). Ja, das stimmt, letztlich kann sich mit der Berechnung (soweit sie stimmt) aber ja jeder selbst ermitteln, ob sich riestern lohnt oder nicht. Eine deutlich bessere garantierte Rendite ist sicherlich möglich, wenn man weniger verdient (und Kinder hat). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ER EL Juli 6, 2023 vor 8 Stunden von Quasan: jährliche Renditen: Jahr 1: 100% / 25 Jahre = 4,00 %/Jahr Jahr 2: 100% / 24 Jahre = 4,17 %/Jahr Jahr 3: 100% / 23 Jahre = 4,35 %/Jahr Jahr 4: 100% / 22 Jahre = 4,55 %/Jahr Ich bin der Meinung man müsste das geometrische Mittel berechnen: (1550/775)^(1/25)=1,0281138266560 sprich ca 2,81% p. a. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Quasan Juli 6, 2023 I'm Prinzip ist es ja wie eine Festgeldanlage. Ich zahle heute 775 Euro ein und weiß, dass ich in 25 Jahren 1.550 Euro zurück bekomme. Ich habe das mal bei zinsen-berechnen eingegeben und der kommt auch auf 4%: https://www.zinsen-berechnen.de/festgeldrechner.php?paramid=ecicmfmqqg vor 18 Minuten von ER EL: (1550/775)^(1/25)=1,0281138266560 sprich ca 2,81% p. a. Das ist laut dem Rechner übrigens die Rendite mit "Zinssammlung", also unter Berücksichtigung des Zinseszinseffektes. Das ist hier aber ja nicht gegeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ER EL Juli 6, 2023 vor 38 Minuten von Quasan: Das ist laut dem Rechner übrigens die Rendite mit "Zinssammlung", also unter Berücksichtigung des Zinseszinseffektes. Das ist hier aber ja nicht gegeben Ich denke man muss den Zinseszins berücksichtigen. Würdest du heute in Festgeld mit 2,81% investieren und jährlich die Zinszahlung auf das Festgeldkonto bekommen, hättest du nach 25 Jahren aus 775 Euro 1550 Euro gemacht. Meiner Meinung nach möglich ein passendes Festgeld Angebot zu finden und einfacher als Riester. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Quasan Juli 6, 2023 vor 6 Minuten von ER EL: Ich denke man muss den Zinseszins berücksichtigen. Würdest du heute in Festgeld mit 2,81% investieren und jährlich die Zinszahlung auf das Festgeldkonto bekommen, hättest du nach 25 Jahren aus 775 Euro 1550 Euro gemacht. Ich muss dir zustimmen. Ich muss das ja gegen eine Alternative abgleichen, bei der ich durchaus vom Zinseszinseffekt profitieren würde. Entsprechend sind tatsächlich die 2,81% anzurechnen, also bzgl. meiner 4 Jahre: Jahr 1: 2,81% Jahr 2: 2,93% Jahr 3: 3,06% Jahr 4: 3,20% Im Durchschnitt ist es dann eine garantierte Rendite von 3,00%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chris75 Juli 6, 2023 · bearbeitet Juli 6, 2023 von Chris75 Ich hab deine Angaben mal im Hanse-Merkur Rechner eingegeben und komme dann auf folgendes Ergebnis: Angaben: Angestellter, geb. 5.7.1981, 40.000 Einkommen, 2 Kinder (2014,2016) =Eigenbeitrag p.a. 825 EUR, Förderung 775 EUR, Gesamtbeitrag p.a. 1.600 EUR. Ergebnis: Eigene Einzahlung über 25 Jahre insgesamt 20.625 (825x25); Gesamteinzahlung inkl. Zulage sind 40.000 EUR. Endkapital 48.886,90, steuerlicher Ertrag über 25 Jahre 8.886,90. Würdest Du diese Werte in einen Zinsrechner eingeben, kommst Du auf eine Bruttorendite von 6,1%: Also nur Deine Einzahlung über 825 EUR jährlich, 25 Jahre, Endkapital 48.886 EUR. ABER: Du kommst ja nicht an Dein Geld und kannst Dir nur 30% auszahlen lassen. Von diesen 30% geht dann nochmal die Steuer zum Halbeinkünfteverfahren weg. Wenn Du auflösen würdest und 100% des Kapitals herausziehen würdest, dann musst Du auch die gesamte staatliche Förderung zurückzahlen. Dazu sind m.E. die 48.886 nicht garantiert, sondern enthalten auch die nicht garantierten Überschüsse. Das ist aber jetzt nur eine Vermutung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Quasan Juli 6, 2023 vor 2 Minuten von Chris75: ABER: Du kommst ja nicht an Dein Geld und kannst Dir nur 30% auszahlen lassen. Von diesen 30% geht dann nochmal die Steuer zum Halbeinkünfteverfahren weg. Wenn Du auflösen würdest und 100% des Kapitals herausziehen würdest, dann musst Du auch die gesamte staatliche Förderung zurückzahlen. Dazu sind m.E. die 48.886 nicht garantiert, sondern enthalten auch die nicht garantierten Überschüsse. Das ist aber jetzt nur eine Vermutung. Achtung! Ich ziele hierbei auf die Abfindung ab! Ich will den Vertrag nur so weit besparen, dass ich unterhalb der Abfindungsgrenze bleibe, siehe auch Abfindungen von Riester-Kleinbetragsrenten. Wenn wir kein Kindergeld mehr bekommen, ist Riester sowieso sofort völlig unattraktiv. Die Kinder sind jetzt 6 und 8. Also werden wir noch maximal 17 Jahre Kindergeld bekommen, die Zeit bis zur Rente sind aber noch 25 Jahre. Ich würde demnach ca. alle 4 Jahre versuchen einen neuen Vertrag zu besparen, um bei jedem Vertrag unter der Kleinbetragsrentengrenze zu bleiben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chris75 Juli 6, 2023 vor 2 Minuten von Quasan: Achtung! Ich ziele hierbei auf die Abfindung ab! Ich will den Vertrag nur so weit besparen, dass ich unterhalb der Abfindungsgrenze bleibe, siehe auch Abfindungen von Riester-Kleinbetragsrenten. Wenn wir kein Kindergeld mehr bekommen, ist Riester sowieso sofort völlig unattraktiv. Die Kinder sind jetzt 6 und 8. Also werden wir noch maximal 17 Jahre Kindergeld bekommen, die Zeit bis zur Rente sind aber noch 25 Jahre. Ich würde demnach ca. alle 4 Jahre versuchen einen neuen Vertrag zu besparen, um bei jedem Vertrag unter der Kleinbetragsrentengrenze zu bleiben. Okay, verstehe. Ich würd das aber trotzdem nicht machen. Die Rendite aus dem Vertrag ist eine völlig unbekannte. Wenn Du den Vertrag nach kurzer Zeit wieder still legst, ist es möglich, dass durch die laufenden Kosten der Vertrag dann eine negative Rendite ausweist. Dann bleiben nur noch die Zulagen. Was dann von den Zulagen überig kannst Du nicht sagen. Zudem weißt Du nicht, wie das in 25 Jahren gehandhabt wird. Insbesondere, wenn Du innerhalb einer gewissen Zeit 4 Auszahlunge aus verschiedenen Verträgen zu Riester bekommst. D.h. Du kannst eine Rendite nicht rechnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
A832jka Juli 6, 2023 Ich halte das ganze für einen enormen administrativen Aufwand für Peanuts. Selbst wenn es sich rechnerisch knapp rentieren sollte würde ich davon Abstand nehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Quasan Juli 6, 2023 vor 1 Minute von Chris75: Die Rendite aus dem Vertrag ist eine völlig unbekannte. Wenn Du den Vertrag nach kurzer Zeit wieder still legst, ist es möglich, dass durch die laufenden Kosten der Vertrag dann eine negative Rendite ausweist. Dann bleiben nur noch die Zulagen. Was dann von den Zulagen überig kannst Du nicht sagen. Zudem weißt Du nicht, wie das in 25 Jahren gehandhabt wird. Insbesondere, wenn Du innerhalb einer gewissen Zeit 4 Auszahlunge aus verschiedenen Verträgen zu Riester bekommst. D.h. Du kannst eine Rendite nicht rechnen. Ich rechne hier quasi mit einer Null-Rendite, weil diese mir bei einem Riester-Vertrag ja garantiert wird. Die Kosten des Riester-Vertrags verringern ja nicht den Garantie-Betrag. Insofern kann ich doch durchaus eine Mindestrendite berechnen, die sich letztlich ausschließlich aus den Zulagen speist. vor 2 Minuten von Chris75: Zudem weißt Du nicht, wie das in 25 Jahren gehandhabt wird. Insbesondere, wenn Du innerhalb einer gewissen Zeit 4 Auszahlunge aus verschiedenen Verträgen zu Riester bekommst. D.h. Du kannst eine Rendite nicht rechnen. Das ist tatsächlich der Punkt, der schwierig ist. Wer weiß, wie die Regelungen in 25 Jahren sind... gibt es diese Kleinbetragsrenten noch? Wo liegen die Grenzen? Gibt es Vorkehrungen vom Gesetzgeber, die es verhindern zig Kleinrenten gleichzeitig zu beziehen. In dem Punkt stimme ich die absolut zu. vor 3 Minuten von A832jka: Ich halte das ganze für einen enormen administrativen Aufwand für Peanuts. Selbst wenn es sich rechnerisch knapp rentieren sollte würde ich davon Abstand nehmen. Nachvollziehbarer Punkt. Genau das ist die zentrale Frage, die ich mir stelle. Um sie beantworten zu können, versuche ich erstmal die konkreten (korrekten) Zahlen zu ermitteln. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ER EL Juli 6, 2023 vor 21 Minuten von Quasan: Im Durchschnitt ist es dann eine garantierte Rendite von 3,00%. Jetzt müsstest du aber noch berücksichtigen, dass das Geld was in Riester geht nicht versteuert wird. Würdest du die 775 versteuern, blieben (vielleicht) 550. Wobei am Ende nur die Erträge zu versteuern wären. Bei Riester hättest du mehr Kapital zu Beginn, weil nicht versteuert, aber dafür bei der Auszahlung (beinahe? ) alles zu versteuern. Sprich man müsste eig ausrechenen, welche Summe man mit 550 Euro erwirtschaften könnte. 550x1,03^25=1152 Mit Riester hättest du also mehr (1550) erreicht. Nehmen wir an dein persönlicher Steuersatz liegt zukünftig zufällig bei ca. 26,375% (entspricht Kapitalertragssteuer+Soli). Dann bleiben von 1550 Euro noch 1141 Bei Festgeld wäre nur der Ertrag (602) zu versteuern, blieben also von 1152 Euro noch 993 Euro. Lohnt sich das dafür? Mir wäre der Aufwand zu hoch mit Riester. Ich hab selbst schon diverse Kalkulationen bzgl Riester und Rürup gemacht und die Pläne jedes Mal wieder verworfen. Einziges Resümee, dass ich für mich treffen konnte: Es könnte sich in den Jahren vor der Rente lohnen, wenn man damit die Steuerlast senkt und dann in der Entnahmephase einen sehr niedrigen Steuersatz hat (ggf. sogar gar keine Steuern zahlt). Warum erst in den Jahren vor der Entnahme? Weil ich dann nur wenige Jahre an das Renditemodell des Vertrages gebunden bin und ich prinzipiell der Meinung bin, nicht im Vertrag angelegt erwirtschaftet eine bessere Rendite. Ein paar Jahre "schlechtere" Rendite könnte aber durch eine sehr gute Steuerersparnis ausgeglichen werden. Das ist nur eine Idee die nicht weiter ausgefeilt habe, da es noch sehr weit entfernt ist. Aktuell reicht mir für mich die generelle Entscheidung gegen Riester / Rürrup. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Quasan Juli 6, 2023 Letztlich verbleibt natürlich beim Riestern noch eine Hoffnung darauf, dass man am Ende über dem Garantiebetrag liegt. Beim Festgeld ist die Rendite vorher klar, bei Riester ist es eine Mindestrendite... wobei ich sagen muss, dass ich nach den Erfahrungen mit meinem DWS Riester-Fondssparplan den Glauben verloren habe, über dem Garantiebetrag rauszukommen. Daher ja auch diese Berechnungen und Überlegungen hier. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Karl-Heinz Juli 6, 2023 Das sind alles Milchmädchenrechnungen. Die Versteuerung wird hier teilweise komplett ausgeblendet, ist aber der entscheidende Haken an der Sache. Man muss die individuelle Förderkonstellation ausrechnen und dann entscheiden ob es sich lohnt. Die Zulagen sind in den meisten Fällen kein Renditebooster oder Geschenk, welches man abgreift sondern schlicht und ergreifend die vorgezogene Steuerersparnis, durch die steuerliche Freistellung der Riesterbeiträge. Die Rechnung kommt dann bei Versteuerung in der Rente. Zum TE: Rein von den Zahlen und einem ersten Überschlag, denke ich, dass es sich lohnen kann, aber sicherlich kein Muss ist. Ich persönlich würde in dieser Konstellation das Konstrukt Riester lieber umgehen und anderweitig investieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Juli 6, 2023 vor 1 Stunde von A832jka: Ich halte das ganze für einen enormen administrativen Aufwand für Peanuts. Selbst wenn es sich rechnerisch knapp rentieren sollte würde ich davon Abstand nehmen. +1 vor 1 Stunde von ER EL: Lohnt sich das dafür? Mir wäre der Aufwand zu hoch mit Riester. +1 vor einer Stunde von Karl-Heinz: Ich persönlich würde in dieser Konstellation das Konstrukt Riester lieber umgehen und anderweitig investieren. +1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Feranda Juli 6, 2023 Warum lässt eigentlich jeder bei der Berechnung außen vor, dass ein Riester Vertrag auch Rendite erzielen kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ER EL Juli 6, 2023 vor 9 Minuten von Feranda: Warum lässt eigentlich jeder bei der Berechnung außen vor, dass ein Riester Vertrag auch Rendite erzielen kann? Können heißt nicht tun Ich würde die erste Rechnung ohne Rendite machen, damit hat man einen Eindruck über den "Renditeeffekt" der Förderung. Häufig führt das dazu, dass einem erstmal klar wird, wie wenig Vorteil es doch bringt. Wenn mich dieser Effekt doch ansatzweise überzeugt kann ich die Berechnung weiter ausführen und Rendite des Vertrags berücksichtigen. Das kann man dann für verschiedene Renditen also z. B. 2%, 3%, 4%. Alles über 4% halte ich aber für unrealistisch. Mich haben am Ende auch Rechnungen mit Rendite nie überzeugen können. Man kauft eine Versicherung und das kostet Rendite, welche durch den Effekt (in meiner Konstellation) nie ausgeglichen werden kann (für aktuell lange Laufzeiten). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Quasan Juli 6, 2023 vor 10 Minuten von ER EL: Ich würde die erste Rechnung ohne Rendite machen, damit hat man einen Eindruck über den "Renditeeffekt" der Förderung. Häufig führt das dazu, dass einem erstmal klar wird, wie wenig Vorteil es doch bringt. Das halte ich auch für sinnvoll. Bei Geringverdienern mit Kindern glaube ich, dass allein das schon sehr attraktiv sein kann. Die Rendite, die der Riester-Vertrag dann noch erwirtschaftet, ist das quasi ein Goodie obendrauf. Nach meinen Erfahrungen mit einem Riester-Fondssparplan sollte man damit aber nicht rechnen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HPeterH Juli 6, 2023 Ich kann den TE schon nachvollziehen und bin der Meinung, dass man dieses Vorhaben nicht auf den cent genau durchrechnen kann. Es gibt zu viele Unbekannte, wie z.B. die Steuersätze heute und bei Auszahlung sowie Renditeerwartungen. Derzeit könnte man pro Vertrag wohl eher in Richtung 10 KEUR ansparen, um dennoch die Kleinbetragsrente zu bekommen. Das hängt dann von den Rentenfaktoren ab, die sich auch noch ändern können. Das Argument des Aufwandes kann ich nicht nachvollziehen. Solange man aus diesem Vorhaben keine Wissenschaft macht ist doch ein neuer Vertrag alle paar Jahre schnell online abgeschlossen. Und je näher der TE an die Auszahlung kommt, desto höher wird die Rendite. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Quasan Juli 6, 2023 vor 7 Minuten von HPeterH: Und je näher der TE an die Auszahlung kommt, desto höher wird die Rendite. Stimmt, ABER: irgendwann fällt das Kindergeld weg und somit auch die Kinderzulage. Meine Frau wird kurz vor dem Renteneintritt kein Kindergeld mehr beziehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dandy Juli 6, 2023 Leider gibt es bei Riester sehr viele Fallstricke, insbesondere auf der Kostenseite. Dafür müsstest du die Kosten, insbesondere bei Beitragsfreistellung, dir von der Versicherung geben lassen. Wenn es ein klassische Rentenversicherung mit Garantiezins werden sollte, können dennoch versteckte Kosten dazu führen, dass man am Ende weniger als den Garantiezins erhält. Auch etwaige Kosten, die bei Einmalabfindung anfallen, sind zu berücksichtigen. Ich glaube, ohne wirklich kompetenten Makler (was sich in diesem Fall kostenseitig wohl eher nicht lohnen dürfte), wird man in einige Fettnäpfchen dabei treten. Es gibt soweit ich weiß auch die Möglichkeit, den mittelbar Begünstigten Partner die Förderungen einstreichen zu lassen, wenn man selbst nur eine Minimalpolice abschließt (60€ im Jahr sind das glaube ich). Dann erhält die Partnerin die vollen Zulagen, wenn sie selbst auch nur 60€ in den Vertrag einzahlt. Das sollte sich eigentlich immer lohnen, so lange sie nicht arbeitet, auch über der Abfindungsgrenze. Aber wie geschrieben ist das alles (bestenfalls) Halbwissen von mir und das Thema ist (leider) sehr kompliziert, weshalb Riester ja auch so in Verruf geraten ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Juli 6, 2023 · bearbeitet Juli 6, 2023 von chirlu vor 8 Stunden von Quasan: vor 15 Stunden von chirlu: Erwarteter Steuersatz bei Auszahlung wäre noch wesentlich Unbekannt (…). Ich würde daher der Einfachheit davon ausgehen, dass kein steuerlicher Vorteil gegeben ist, also ich zahle jetzt steuerfrei ein und versteuer voll bei Auszahlung. Bei Einzahlung wird hier ein theoretischer Steuersatz von 50% verwendet (775/1550). Wenn bei der Auszahlung wieder annähernd 50% fällig werden, wird die Förderung vollständig zurückgeholt; dann hast du eine (nominale) Nullrendite. Wenn der Steuersatz bei Auszahlung 40% beträgt, sind es 20%, die sich auf 25 Jahre verteilen (0,7% p.a.). Deine erhofften 2,8% p.a. bekommst du nur bei Steuersatz 0. vor 2 Stunden von Dandy: Es gibt soweit ich weiß auch die Möglichkeit, den mittelbar Begünstigten Partner die Förderungen einstreichen zu lassen, wenn man selbst nur eine Minimalpolice abschließt (60€ im Jahr sind das glaube ich). Dann erhält die Partnerin die vollen Zulagen, wenn sie selbst auch nur 60€ in den Vertrag einzahlt. Riester mit mittelbarer Förderberechtigung lohnt sich quasi nie – jedenfalls nicht aus Gesamtsicht des Ehepaars. Wenn man den unmittelbar begünstigten Partner mit seinen hohen Einzahlungen bei niedriger Förderung ausblendet, lohnt es sich rein für den mittelbar begünstigten Partner natürlich schon. Hier im Thread sind allerdings beide unmittelbar förderberechtigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HPeterH Juli 6, 2023 @Dandy Die Kosten sind nahezu irrelevant, wenn der TE als rendite ausschließlich die Zulagen betrachtet. zur Auszahlung muss der Anbioeter mind. die Einzahlungen (eigene Beiträge plus Zulagen) auszahlen. Ggf. würde der Anbieter dann auf seinen eigenen Kosten sitzenbleiben. Es besteht aber zumindest die Möglichkeit, dass es neben dem Beitragserhalt noch eine zusätzliche Rendite gibt. Also ja, die Kosten spielen eine Rolle, aber sie beziehen sich nur auf eine unerwartete Zusatzrendite. Bei betrachtung des TE sind sie irrelevant @chirlu Deine Rechnung stimmt nicht. 100 EUR Einzahlung kosten bei 505 Steuersatz netto nur 50 EUR. Auf die 100 EUR Einzahlung gibt es die gleiche Förderung oben drauf. Am Ende stehen dort 200 EUR, die der TE wiederum mit Steduersatz 50% auszahlen lässt. Er erhält bei 50% Steuersatz also 100 EUR raus. Sein Vermögen hat sich also vor als auch nach Steuern bei einer 100%-Förderquote um 100% erhöht. @Quasan Deine Rendite erhöht sich jahr für jahr, wenn die Förderquote gleich bleibt. Du musst ja nicht nach dem Ende der Kinderförderung weiter einzahlen. Deine Kinder sind aber noch recht jung. Bei einer Förderquote von 100% 10 jahre vor der Rente erhältst Du eine Rendite von 10% p.a. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag