Rene G Juli 5, 2023 Heute wurde mein Lyxor MSCI World Energy TR ETF (LYX0GK) mit dem Amundi S&P Global Energy Carbon Reduced ETF (IE000J0LN0R5 / A3DSS8) zusammengelegt. Für diesen "steuerrelevanten Umtausch" hat mir die ING Kapitalertragssteuern berechnet. Vorab wurde ich nicht darauf hingewiesen, dass es sich bei der „Verschmelzung“ um einen steuerpflichtigen Verkauf und Neukauf meiner Anteile handelt. Kann mir jemand sagen, ob so etwas zulässig ist? Bisher waren mir nur steuerneutrale Zusammenlegungen bekannt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Juli 5, 2023 · bearbeitet Juli 5, 2023 von stagflation vor 40 Minuten von Rene G: Vorab wurde ich nicht darauf hingewiesen, dass es sich bei der „Verschmelzung“ um einen steuerpflichtigen Verkauf und Neukauf meiner Anteile handelt. Es steht in dem Schreiben von Amundi Deutschland GmbH vom 19.05.2023 (Quelle, Hervorhebungen durch mich): Zitat ETF Verschmelzung zwischen Lxor MSCI World Energy TR UCITS ETF, WKN: LYX0GK / LYX0G8 (untergehender ETF) und Amundi S&P Global Energy Carbon Reduced UCITS ETF, WKN: A3DSS8 (aufnehmender ETF) Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten Sie darüber informieren, dass wir im Rahmen unserer fortlaufenden Produktentwicklung obige Änderungen an der ETF-Fondspalette vornehmen werden. Hierbei wird der oben genannte ETF fusioniert und somit auf einen anderen ETF verschmolzen. Details und sämtliche rechtliche sowie regulatorische Hinweise finden Sie in der beigefügten Anlegermitteilung. Steuerliche Aspekte einer grenzüberschreitenden Verschmelzung für deutsche Investoren: Gemäß §23 Abs. 4 InvStG können grenzüberschreitende Verschmelzungen, wie diese, für Anleger, die in der Bundesrepublik Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig sind, nicht steuerneutral gestaltet werden. Dementsprechend wird die Verschmelzung steuerlich so gewertet, wie wenn die Anteile des untergehenden Teilfonds zum Übertragungsstichtag veräußert und die infolge der Verschmelzung erhaltenen Anteile des aufnehmenden Teilfonds neu erworben wurden. [...] Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days Juli 5, 2023 · bearbeitet Juli 5, 2023 von Glory_Days vor 3 Stunden von Rene G: Kann mir jemand sagen, ob so etwas zulässig ist? Unabhängig davon, dass eine steuerneutrale Verschmelzung, wie von @stagflation bereits angemerkt, in dieser Konstellation regulatorisch nicht möglich gewesen wäre: Hättest du denn eine steuerneutrale Alternative (jenseits von Verlustverrechnung, die auch jetzt greifen würde) gehabt? Du hast mit Sicherheit keinen Anspruch darauf, dass ein Anbieter einen ggf. verlustbringenden Fonds nur wegen deiner Steuerstundung ewig fortführt. Wenn du das anders siehst, wäre ich über eine Klage gegen den Anbieter sehr amüsiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wpf-mk Juli 6, 2023 vor 13 Stunden von Glory_Days: [...] Du hast mit Sicherheit keinen Anspruch darauf, dass ein Anbieter einen ggf. verlustbringenden Fonds nur wegen deiner Steuerstundung ewig fortführt. Wenn du das anders siehst, wäre ich über eine Klage gegen den Anbieter sehr amüsiert. Ja, der Gedanke ist gut nachvollziehbar. Wenn man allerdings aus der Perspektive "Fonds lohnt sich nicht" argumentiert, wäre die Auszahlung allerdings nachvollziehbarer. Man kann sich dann ja immer noch entscheiden, den entsprechenden Nachfolgefonds zu erwerben. Aber den Kunden zu zwingen, den steuerlichen Nachteil in Kauf zu nehmen und gleichzeitig den Kunden nicht vom neuen Fonds überzeugen zu müssen, finde ich ein wenig unfair. Das dürfte auch dazu führen, dass kleinere Fonds im Zweifelsfall doch auch mal schneller steuerpflichtig verschmolzen werden. Du hast aber natürlich völlig recht, dass es da keine rechtliche Handhabe geben dürfte. Im Zweifelsfall werden die Anleger dann halt eher bei den Dickschiffen bleiben, die nicht so schnell aufgelöst werden dürften Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pirx Juli 6, 2023 vor 20 Minuten von wpf-mk: Ja, der Gedanke ist gut nachvollziehbar. Wenn man allerdings aus der Perspektive "Fonds lohnt sich nicht" argumentiert, wäre die Auszahlung allerdings nachvollziehbarer. Man kann sich dann ja immer noch entscheiden, den entsprechenden Nachfolgefonds zu erwerben. Auch hierbei würde ein Steuerereignis eintreten. Letztlich hat sich hier ein Anleger-Risiko verwirklicht, welches manche dadurch reduzieren, dass sie eben nur in Dickschiffe investieren (was allerdings das Risiko nicht komplett eliminiert). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stolper Juli 6, 2023 · bearbeitet Juli 6, 2023 von stolper vor 6 Stunden von Pirx: Letztlich hat sich hier ein Anleger-Risiko verwirklicht, welches manche dadurch reduzieren, dass sie eben nur in Dickschiffe investieren (was allerdings das Risiko nicht komplett eliminiert). ...exakt. Die Fondsgröße ist definitiv etwas, das man im Auge haben sollte. Viele kleine Fonds wurden bereits mit anderen verschmolzen, mit teils recht unangenehmen Folgen. Die beiden hier genannten ETFs bilden zusammengeführt weiterhin einen verhältnismäßig kleinen und speziellen ETF und gerade bei solchen Exoten kann es durchaus nochmal Änderungen (z.B. weitere Verschmelzung) geben. Auch um ESG-"Kompatibilität" zu erreichen wurde schon so manche Verschmelzung/Umklassifizierung durchgeführt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rene G Juli 6, 2023 Am 5.7.2023 um 17:58 von stagflation: Es steht in dem Schreiben von Amundi Deutschland GmbH vom 19.05.2023 (Quelle, Hervorhebungen durch mich): Vielen Dank für die Antworten. Von der ING habe ich im Mai folgende Info erhalten: Der Fonds wird mit einem anderen Fonds zusammengelegt“ „(…) Die Fondsgesellschaft hat uns noch nicht mitgeteilt, welche steuerlichen Auswirkungen die Verschmelzung hat. Wir wissen also noch nicht, ob dabei Steuern berechnet werden oder das steuerfrei abgerechnet wird. (…) Mein Gedanke war, da steht nichts von Verkauf oder Auflösung, dann wird es sich wohl um eine steuerneutrale Zusammenlegung handeln. Das Schreiben von Amundi habe ich nicht erhalten. Es gab jedoch einen Link dazu, wie ich eben festgestellt habe. Es mag sein, dass ich mich besser erkundigen hätte sollen. Aber die gewählten Begriffe „Zusammenlegung“ „Verschmelzung“ und „Fusionierung“ suggerieren mir etwas anderes als Verkauf und Kauf eines anderen Fonds . Andere Fondgesellschaften sind da wesentlich eindeutiger in ihrer Ausdrucksweise. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Juli 6, 2023 vor 5 Minuten von Rene G: Aber die gewählten Begriffe „Zusammenlegung“ „Verschmelzung“ und „Fusionierung“ suggerieren mir etwas anderes als Verkauf und Kauf eines anderen Fonds Es ist ja auch etwas anderes. Nur der steuerliche Effekt ist bei grenzüberschreitender Verschmelzung der gleiche. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Juli 6, 2023 vor einer Stunde von Rene G: Das Schreiben von Amundi habe ich nicht erhalten. Es gab jedoch einen Link dazu, wie ich eben festgestellt habe. Amundi kann Dich nicht direkt anschreiben, weil sie gar nichts von Dir (oder anderen Privatanlegern) wissen. Der Weg ist: Fondsgesellschaft -> Zentralverwahrer -> Bank/Broker -> Kunde Dein Broker sollte Dich also über dieses Dokument informiert haben. Alternativ kann und sollte man in solchen Situationen auch selbst beim Fondsanbieter oder im Web suchen (mit der Google, Bing, usw.). vor einer Stunde von Rene G: Aber die gewählten Begriffe „Zusammenlegung“ „Verschmelzung“ und „Fusionierung“ suggerieren mir etwas anderes als Verkauf und Kauf eines anderen Fonds . Solche Begriffe bedeuten jedenfalls Ärger und Zusatzaufwand... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juli 6, 2023 vor 11 Stunden von Pirx: Letztlich hat sich hier ein Anleger-Risiko verwirklicht, welches manche dadurch reduzieren, dass sie eben nur in Dickschiffe investieren (was allerdings das Risiko nicht komplett eliminiert). Wobei das Anlegerrisiko nicht nur bei kleinen ETFs besteht sondern verstärkt bei ETFs von bestimmten Anbietern. Leider ist Lyxor bzw. Amundi in dem Zusammenhang zuletzt sehr häufig negativ aufgefallen. Nicht nur das man Verschmelzungen vornimmt, die inhaltlich unglaublich sind sondern auch die Zahl der Verschmelzungen ist deutlich höher als bei anderen Anbietern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Juli 6, 2023 vor 53 Minuten von Sapine: Leider ist Lyxor bzw. Amundi in dem Zusammenhang zuletzt sehr häufig negativ aufgefallen. Nicht nur das man Verschmelzungen vornimmt, die inhaltlich unglaublich sind sondern auch die Zahl der Verschmelzungen ist deutlich höher als bei anderen Anbietern. Na ja, das ist die Folge der Übernahme von Lyxor. Dadurch gibt es viele Dubletten in der Fondspalette. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juli 7, 2023 Dubletten alleine waren es nicht. Sehr häufig kam es gerade bei Amundi zu ESG Umstellungen und teils wurden Fonds fusioniert, die wenig Gemeinsamkeit hatten. Natürlich kann man keinen Anbieter dazu zwingen, einen Fonds unendlich zu betreuen, dennoch sind die gefundenen Lösungen nicht wirklich kundenorientiert und kosten die Anleger oft bares Geld, ganz davon abgesehen, dass man plötzlich Positionen im Depot hat, die man gar nicht haben will. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rene G Juli 7, 2023 vor 13 Stunden von Sapine: Dubletten alleine waren es nicht. Sehr häufig kam es gerade bei Amundi zu ESG Umstellungen und teils wurden Fonds fusioniert, die wenig Gemeinsamkeit hatten. Natürlich kann man keinen Anbieter dazu zwingen, einen Fonds unendlich zu betreuen, dennoch sind die gefundenen Lösungen nicht wirklich kundenorientiert und kosten die Anleger oft bares Geld, ganz davon abgesehen, dass man plötzlich Positionen im Depot hat, die man gar nicht haben will. So sehe ich das auch. Der neue Fond weicht deutlich vom bisherigen ab. Ich werde mir in Ruhe überlegen, ob ich den Amundi ETF verkaufe und das Geld woanders investiere. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag