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Beginner81

Diskussion zur "SWR-Serie" auf earlyretirementnow.com

Empfohlene Beiträge

Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

Hier kann zu den einzelnen Artikeln der Serie diskutiert werden

 

#1 – Einführung und erste Ergebnisse

 

https://earlyretirementnow.com/2016/12/07/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-1-intro/

 

Untersuchungen zu Entnahmeraten müssen selbst durchgeführt werden, um sie auf die persönliche Situation zuschneiden zu können.

 

Die 4%-Regel aus der Trinity-Studie bzw. Bengens Untersuchungen ist aus verschiedenen Gründen kritisch zu hinterfragen (Teile 3-6).

 

Parameter für die Studie (teilweise gültig für weitere Teile der Serie):

  • monatliche Entnahmen
  • Entnahmezeiträume 30-60 Jahre
  • Endwerte von 0-75% des Anfangswerts
  • Extrapolation nach 2016 mittels Durchschnittsrenditen
  • Berücksichtigung des Einflusses von Aktienbewertungen (Shiller-CAPE)
  • Berücksichtung dynamischer Auszahlungsregeln (z.B. Shiller-CAPE, weniger Entnahme im Alter, Eintritt in staatl. Rente)
  • Aktienanteil: S&P 500, Anleihenanteil: 10-jährige US-Staatsanleihen (jeweils 1871-2016)
  • reale (also inflationsbereinigte) monatliche Renditen
  • Berechnung von 6,5 Millionen sicheren Entnahmeraten, abhängig vom Startzeitpunkt, von der Entnahmedauer (30,40,50,60 Jahre), von der Aktiengewichtung (0-100% in 5%-Schritten), vom Endvermögen (0-100% des Startkapitals in 25%-Schritten), vom Auszahlungsmuster (an die Inflation angepasst, langsamer als die Inflation etc.)

 

Sichere Entnahmeraten bei vollständigem Vermögensverzehr:

 

1.JPG

 

Zentrale Ergebnisse:

 

  • Hohe Erfolgswahrscheinlichkeit bei 75-100% Aktienanteil und Entnahmerate < 3,5%
  • 5% Entnahmerate illusorisch
  • Erfolgswahrscheinlichkeit stark abhängig von hoher Aktienquote
  • Erfolgswahrscheinlichkeit stark abhängig von der Entnahmedauer. Für Portfolio mit 80% Aktien und 20% Anleihen liegt die Rate für 30-jährige Entnahme ca. 0,5 Prozentpunkte höher als bei 60-jähriger Entnahmedauer:

 

2.jpg

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Sapine

In jedem Fall ein sehr lesenswerter Blog für alle, die sich dem Thema Entnahmephase nähern. Die Blogbeiträge selbst sind von recht unterschiedlicher Qualität und Tiefgang. 

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Bolanger

Hallo,

 

gibt es ggf. einen systematischen Fehler? Bei 3,5% Entnahmerate und 40 Jahren sind die Daten nicht konsistent:

 

100% Aktien: 99% Chance

75% Aktien: 100% Chance

50% Aktien: 98% Chance

 

Oder kann man das irgendwie erklären?

 

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chirlu
vor 5 Minuten von Bolanger:

Oder kann man das irgendwie erklären?

 

Kannst du erst einmal erklären, welches Problem du da siehst?

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Bolanger

Der Trend stimmt nicht bzw. in diesem Punkt gibt es keinen.

 

Die Erfolgs-Wahrscheinlichkeiten nehmen im heatmap nach rechts und nach unten ab. Das ist so zu erwarten. Warum nimmt die Wahrscheinlichkeit dann von 99 auf 100% zu, wenn ich mich bei 3,5% Entnahme und 40 Jahren nach unten bewege? An Rundungsfehler glaube ich nicht bei etwa 36.000 Simulationen pro Wert im heatmap. Vielleicht irre ich aber auch.    

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 5 Stunden von Bolanger:

Hallo,

 

gibt es ggf. einen systematischen Fehler? Bei 3,5% Entnahmerate und 40 Jahren sind die Daten nicht konsistent:

 

100% Aktien: 99% Chance

75% Aktien: 100% Chance

50% Aktien: 98% Chance

 

Oder kann man das irgendwie erklären?

 

Spiel dich mal mit diesem Rechner  https://www.bvi.de/service/rechner/entnahmerechner/ ,dann siehst du, dass die Erfolgsaussichten (= Überlebenswahrscheinlichkeit des Depots und nicht das maximale Endvermögen) für ein Depot mit 3,5% p.a. Entnahme und 100% Aktienquote historisch nicht am Erfolgversprechendsten war, sondern durch Hinzunahme von Anleihen deutlich verbessert werden konnte.

 

=> Weniger Risiko (eine geringere Aktienquote) brachte bei Entnahmeraten von 3% bis 3,5% viel bessere Ergebnisse, dass man nicht vorzeitig Pleite geht

      (Die Wahrscheinlichkeit der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein sinkt zugleich).

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Beginner81
vor 6 Stunden von Bolanger:

Oder kann man das irgendwie erklären?

Derartig detaillierte Fragen können wohl besser im Kommentarbereich des originalen Blogs gestellt und beantwortet werden.

vor einer Stunde von pillendreher:

sondern durch Hinzunahme von Anleihen (bis ca. 50%, siehe obige Tabelle) deutlich verbessert werden konnte.

 

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dividendgrowth

Also auf deutsch: ich nehme einen ETF, der jährlich 3,5% ausschüttet (z.B. Vanguard FTSE All-World High Dividend), verzehre sie Ausschüttungen und es reicht für ewig.

Tatsächlich freut sich der Fiskus am Ende über die Erbschaftssteuer....

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chirlu
vor 12 Minuten von dividendgrowth:

Also auf deutsch: ich nehme einen ETF, der jährlich 3,5% ausschüttet (z.B. Vanguard FTSE All-World High Dividend), verzehre sie Ausschüttungen und es reicht für ewig.

 

Thema verfehlt: Hier geht es um (inflationsbereinigt) gleichbleibende Entnahmen, nicht um Entnahmen in irgendeiner Höhe.

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Vogelhaus
vor einer Stunde von chirlu:

 

Thema verfehlt: Hier geht es um (inflationsbereinigt) gleichbleibende Entnahmen, nicht um Entnahmen in irgendeiner Höhe.

Wenigstens muss sich der High Dividend Yielder um dieses Thema keine Gedanken machen. Allerdings wird er Schwierigkeiten haben, den selben Depotstand in seinem Arbeitsleben hinzubekommen, wie es gebühren- und steueroptimierter Thesaurierer im MSCI World hinbekäme. Um auf pari pari zu kommen, braucht der Vanguard High Dividend mehr investierte Masse und daher auch eine um paar % höhere Sparquote. Das wird oftmals verschwiegen. Denn die 3,5% sind ja vom Depotwert, und der ist chronisch niedriger als bei marktneutralen Thesaurierern.

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B8GKDB10,IE00B4L5Y983

 

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von dividendgrowth:

Also auf deutsch: ich nehme einen ETF, der jährlich 3,5% ausschüttet (z.B. Vanguard FTSE All-World High Dividend), verzehre sie Ausschüttungen und es reicht für ewig.

Äh,,, Nein!

 

1.) Du weißt nicht, wieviel der in Zukunft ausschüttet.

2.) Es wäre damit eine niedrigere Rendite zu erwarten, wodurch die Wahrscheinlichkeit, während der Entnahmephase Pleite zu gehen, höher wird. 

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dividendgrowth
· bearbeitet von dividendgrowth
vor 24 Minuten von Vogelhaus:

Wenigstens muss sich der High Dividend Yielder um dieses Thema keine Gedanken machen. Allerdings wird er Schwierigkeiten haben, den selben Depotstand in seinem Arbeitsleben hinzubekommen, wie es gebühren- und steueroptimierter Thesaurierer im MSCI World hinbekäme. Um auf pari pari zu kommen, braucht der Vanguard High Dividend mehr investierte Masse und daher auch eine um paar % höhere Sparquote. Das wird oftmals verschwiegen. Denn die 3,5% sind ja vom Depotwert, und der ist chronisch niedriger als bei marktneutralen Thesaurierern.

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B8GKDB10,IE00B4L5Y983

 

Der war auch nur dahingesagt...man kann auch umschichten bei Rentenbeginn(sehr teuer)...oder einen aussch. MSCI World nehmen, da mag die Yield on cost nach 30 Jahren auch bei 10% sein.

Der Trick ist doch - MAN WEIß ES NICHT. Habe ich eine gute Rente oder Pension + guter BAV + Heim abbezahlt, dann kann ich schön entnehmen und genießen. Bei Mini-Rente muss ich aufpassen. Man kann halt 100 werden oder es einen 3 Tage nach Renteneintritt (wie einen Kollegen von mir) plötzlich erwischen. Das wichtigste ist, man kann ruhig schlafen kann und sich bis zum Schluss soviele Möglichkeiten wie eben möglich offen hält. Nichts ist schlimmer, als keine Wahlmöglichkeiten mehr zu haben. Daher beabsichtige ich so zu planen, dass ich grds. nicht jeden Monat entnehmen MUSS....und mich trotzdem nicht einschränken brauche

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

#2 – Kapitalerhalt vs. Kapitalverzehr

 

https://earlyretirementnow.com/2016/12/14/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-2-capital-preservation-vs-capital-depletion/

 

  • Kapitalerhalt: „Erfolg“ bedeutet realen Kapitalerhalt am Ende des Entnahmezeitraums (in % des Anfangskapitals)
  • Kapitalverzehr: „Erfolg“ bedeutet Kapital >0 am während und am Ende des Entnahmezeitraums

 

Problematik bei Kapitalverzehr:

  • Im Entnahmezeitraum Angst vor vollständigem Kapitalverzehr vor Tod
  • ggf. kein Erbe für Nachfahren
  • Trivialität: Ein Entnahmezeitraum von 30 Jahren kann nicht einfach auf z.B. 60 Jahre extrapoliert werden, da einige niedrige Depotstände nach 30 Jahren zwar als Erfolg gezählt werden, aber (viel) zu gering sind, um noch weitere 30 Jahre zu überdauern.

 

Ergebnis einer Simulation mit konstanten Renditen:

Je kürzer der Entnahmezeitraum ist, desto größer ist der Unterschied in der möglichen SWR zwischen Kapitalerhalt und Kapitalverzehr.

 

 

Simulation analog zu #1:

  • Entnahmezeiträume 30 und 60 Jahre
  • Vollständiger Kapitalverzehr und Kapitalerhalt von 25%, 50%, 75%, 100% nach 30/60 Jahren; Zwischenzeitliche Unterschreitung des Kapitalerhalts zulässig
  • Aktienquoten 0%, 25%, 50%, 75%, 100% (Rest: Anleihen)

 

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Alternative Darstellung:

  • Erfolgswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit der Aktienquote
  • Entnahmezeiträume 30 und 60 Jahre
  • Vollständiger Kapitalverzehr und Kapitalerhalt 100%

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Ergebnisse:

  • Von der Trinity-Studie (30 Jahre, Kapitalverzehr) abweichende Parameter führen zu deutlich geringeren Erfolgswahscheinlichkeiten
  • Je länger der Entnahmezeitraum, umso mehr ist die Erfolgswahrscheinlichkeit von einer hohen Aktienquote abhängig (mit ihr monoton zunehmend)
  • Bei Kapitalerhalt 100% und hoher Aktienquote übersteigt (!) die Erfolgswahrscheinlichkeit bei 60 Jahren die von 30 Jahren.

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

#3 – Aktienbewertung mittels Shiller-KGV (CAPE)

 

https://earlyretirementnow.com/2016/12/21/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-3-equity-valuation/

 

  • CAPE:= Kurs/10-Jahres-Durchschnitt der Gewinne
  • Langfristiger Durchschnitt des CAPE: 15
  • Langfristige Schwankungsbreite: 5-40
  • Statistisch signifikante Beziehung zwischen CAPE und zukünftiger durchschnittlicher Renditen:
  • CAPE<15: 9% p.a.
  • 15<CAPE<20: 6% p.a.
  • 20<CAPE<30: 3% p.a.
  • CAPE>30: -1% p.a.

 

Annualisierte Renditen (10 Jahre) in Abhängigkeit des CAPE (rote Linien: Durchschnitt):

 

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Im Folgenden werden nur Diagramme für 30-jährige Zeithorizonte betrachtet. Für 60-jährige siehe Originalartikel.

 

Erfolgswahrscheinlichtkeiten in Abhängigkeit des CAPE:

 

4% Entnahme und Kapitalerhalt 0%:

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4% Entnahme und Kapitalerhalt 50%:

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3,5% Entnahme und Kapitalerhalt 50%:

 

4.JPG

 

3,25% Entnahme und Kapitalerhalt 50%:

 

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Ergebnisse:

  • Aktienquoten <30% generell nachteilig
  • Für CAPE<30: Aktienquote >70% generell vorteilhaft
  • Für CAPE>30: Aktienquote >50% besser vermeiden
  • Entnahmerate von 3,25% führt zu hoher Erfolgswahrscheinlichtkeit, nahezu unabhängig vom CAPE
  • Kapitalerhalt senkt erwartungsgemäß die Erfolgswahrscheinlichkeit
  • 4%-Regel unsicher gerade bei niedriger Aktienquote

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Sapine

Wenn ich es richtig verstanden habe, wurden Zeiträume zurück bis 1871 verwendet (?) für diese Auswertungen. Was man dabei nicht vergessen darf ist, dass früher bei langlaufenden Renten Realrenditen größer Null keine Seltenheit waren. Tatsächlich gehen die Berechnungen in dem Artikel von einer Realrendite von 2,6 % aus. Daher schneiden auch die Depots mit hohem Rentenanteil vergleichsweise gut ab. Das scheint mir deutlich zu optimistisch mit Blick auf die Zukunft. Streng genommen muss das Shiller KGV auch noch in Relation zur Rendite bei Renten betrachten. 

 

Davon abgesehen denke ich auch, dass man das Shiller KGV bei seiner Aktienquote berücksichtigen sollte. In dem Artikel gibt es einen netten Vergleich zum Thema Durchschnittstemperatur. Wer das Shiller KGV ignoriert also indirekt von einem mittleren Wert ausgeht, der verhält sich so wie jemand, der seine Kleidung nach der Durchschnittstemperatur ausrichtet. Im Sommer wird er schwitzen und im Winter erbärmlich frieren. 

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Der Heini
vor einer Stunde von Sapine:

Davon abgesehen denke ich auch, dass man das Shiller KGV bei seiner Aktienquote berücksichtigen sollte.

Was aber auch schwierig ist, da außerhalb eines wirklich tiefen Bärenmarktes das Cape immer recht hoch ist, die letzten 20 Jahre. Wer bei niedrigem Cape kauft, besitzt wahrscheinlich auch eine hohe Aktienquote bei hohem Cape. Da das Cape einen 10 Jahreszeitraum abdeckt, ist das zu träge, um Markttiming zu betreiben.

Zitat

Price earnings ratio is based on average inflation-adjusted earnings from the previous 10 years, known as the Cyclically Adjusted PE Ratio (CAPE Ratio)

 

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Beginner81
vor einer Stunde von Sapine:

Realrendite von 2,6 % aus. Daher schneiden auch die Depots mit hohem Rentenanteil vergleichsweise gut ab.

 

Eher nicht, was noch ein Argument für eine hohe Aktienquote wäre.

Ich denke, so 75-90% Aktien wäre eine sinnvolle Quote.

vor 7 Minuten von Der Heini:

Da das Cape einen 10 Jahreszeitraum abdeckt, ist das zu träge, um Markttiming zu betreiben.

 

Wieso, das Punktwolkendiagramm zeigt doch eindeutig einen Zusammenhang auf?

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

#4 – Einbeziehung von Renten

 

https://earlyretirementnow.com/2017/01/04/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-4-social-security-pensions/

 

Bei der Einbeziehung einer ab einem bestimmten Zeitpunkt einsetzenden Rentenzahlung wird die Entnahme vor der Rentenzahlung erhöht und ab der Rentenzahlung verringert:

 

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Untersucht wird, um wieviel sich die durchschnittliche sichere Entnahmerate unter verschiedenen Parametern dadurch erhöht.

 

Parameter:

  • Einsetzen der Rentenzahlung 20, 25 oder 30 Jahre nach Eintritt in den Ruhestand
  • Anteil der jährlichen Rentenzahlung am Gesamtkapital zu Beginn: 1% oder 2%
  • Ohne Beachtung des CAPE, 20<CAPE<30, 20<CAPE<30 mit ursprünglicher SWR<4%
  • Aktienquote 100%
  • Ruhestandsdauer 60 Jahre

 

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Bemerkung: Die Ergebnisse sind proportional zur Höhe der Rentenzahlung, Zwischenwerte können daher rechnerisch ermittelt werden (z.B. 1,4*0,131%, für Rentenzahlung von 1,4%).

 

 

Veränderungen der Fehlerquoten:

 

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Weitere Tabellen mit zusätzlichen Parametern

 

  • 25 Jahre Rentendauer mit Rentenhöhe 1%
  • 30 Jahre Rentendauer mit Rentenhöhe 2%
  • Aktienquoten 70,80,90,100%
  • Endkapital 0 und 50% des Anfangskapitals
  • durchschnittliche Entnahmeraten von 3/3,25/3,5/3,75/4%
  • Ruhestandsdauer 50/60 Jahre

 

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

#5 – Anpassung der Lebenshaltungskosten

 

https://earlyretirementnow.com/2017/01/11/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-5-cost-of-living-adjustments/

 

Grundidee: Erhöhung der SWR durch Verringerung der Entnahmerate über die Entnahmedauer (COLA:=„cost of living adjustment“):
 

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In der „Trinity“-Studie“ wird wird eine Entnahmevariante mit Verzicht auf die Inflationsanpassung vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen eine sehr geringe Ausfallwahrscheinlichkeit der 4%-Regel.
Dies ist jedoch insofern ein Trugschluss, als dass damit ein massiver Kaufkraftverlust bei langer Entnahmedauer (<30 Jahre) einhergeht (25-50% der ursprünglichen Kaufkraft)!

 

Im folgenden wird eine jählich prozentual abnehmende Entnahme mit Inflationsanpassung vorgestellt.

 

Verlust der Kaufkraft in Abhängigkeit von Entnahmedauer und negativer COLA:

 

 

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  • Ergebnis: Je nach Konsumpolster und Entnahmehorizont scheint eine Verringerung der Entnahme um 1% p.a. sinnvoll möglich zu sein.

 

Nachfolgend werden 4 Varianten untersucht:

 

  • Verringerung der Entnahme um 0,5% p.a.
  • Verringerung der Entnahme um 1% p.a.
  • Verringerung über 5 Jahre mit 2% p.a., danach konstant weiter
  • Start mit 75% der Entnahmerate und Steigerung um 5% p.a. bis 100%

 

 

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(Mediane) Erhöhung der SWR (analog #4, Entnahmedauer 60 Jahre, Aktienquote 100%):

 

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Ausfallwahrscheinlichkeiten:

 

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Erfolgswahrscheinlichkeiten in Abhängigkeit der Aktienquote (Kapitalerhalt 50%, 20<CAPE<30:

 

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Ergebnisse:

 

  • COLA funktioniert trivialerweise am schlechtesten, wenn man es am ehesten bräuchte (20<CAPE<30, SWR 4%).
  • 4%-Regel erscheint bzgl. der Ausfallwahrscheinlichkeit wenig praktikabel, am ehesten noch bei Verringerung der Entnahme um 1% p.a..
  • Erhöhung der SWR um 0,25% (bzw. 0,5% bei Verringerung der Entnahme um 1% p.a.) i.A. möglich zu sein.
  • Hohe Aktienquote auch hier sinnvoll bzw. notwendig.

 

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

#6 – Fallstudie 2000-2016

 

https://earlyretirementnow.com/2017/01/18/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-6-a-2000-2016-case-study/

 

Ein erster Zweifel an der 4%-Regel im Zeitraum 2000-2016 entsteht durch die Tatsache, dass die kumulierten Renditen von Portfolios mit verschiedenen Aktienquoten alle unterhalb einer realen Rendite von 4% bleiben:

 

 

1.JPG

 

 

Kombination aus Daten und Simulation

 

  • Entnahme 4%, inflationsangepasst
  • Aktienquoten von 50-100%;
  • Simulation ab 2017 mit Annahme von 6,6% realer Aktien- und 0,5% realer Anleihenrendite

 

2.JPG

 

 

Sichere Entnahmeraten

 

  • Zeitraum 2000-2030
  • Aktienquoten 0-100%
  • Kapitalerhalts 0-100%

 

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Ergebnisse

 

  • 4%-Regel für diesen Zeitraum keineswegs sicher!
  • Aktienquote hätte/sollte/müsste niedrig gewesen sein.
  • 4%-Regel hätte für Standardrentner (65 Jahre) womöglich funktioniert, für FIRE-Rentner erholt sich das Portfolio vermutlich nicht mehr.
  • Der Autor Michael Kitces verwendet irreführende Darstellungen mit Nominalwerten. Außerdem werden die Durationen der Anleihen für positive Ergebnisse nach Belieben angepasst (1970er Jahre: kurze Laufzeit; 2000er Jahre: lange Laufzeit)

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

#9/10 – Guyton-Klinger-Regeln

 

Die von Guyton/Klinger vorgeschlagene Entnahme wird nur unter den relevanten bzw. charakteristischen Kriterien, den „Leitplanken“, untersucht:

  • Beträgt die Entnahmerate (aktueller Entnahmewert geteilt durch aktuellen Portfoliowert) mehr als das 120% der anfänglichen Auszahlungsrate, wird der Entnahmewert um 10 % reduziert.
  • Beträgt die Entnahmerate (aktueller Entnahmewert geteilt durch aktuellen Portfoliowert) weniger als 80% der anfänglichen Auszahlungsrate, wird der Entnahmewert um 10 % erhöht.
  • Inflationsanpassung bei 12-monatiger positiver Rendite;
  • Keine Inflationsanpassung bei 12-monatiger negativer Rendite
  • Monatliche Auswertung bzw. Anpassung der Entnahme

 

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Weitere Mechanismen fließen aus Plausibilitätsgründen nicht ein, siehe Originalartikel.

 

 

Untersuchung der Ruhestandeintritte 1966 und 2000 (anfängliche Entnahmeraten: 4%, 5%, 6%)

 

Ergebnisse:

  • Positiv: Kein vollständiger Kapitalverzehr
  • Negativ: Die Höhe der Entnahmen verringert sich drastisch, je nach anfänglicher Entnahmerate um 50-70%!
  • Irreführende Darstellung bzw. Trugschluss: Entnahmerate bleibt nahezu konstant, die Höhe der Entnahme ist aber auch vom (gesunkenen) Portfoliowert abhängig.


 

Untersuchung aller Ruhestandseintritte ab 1871

  • Anfängliche Entnahmerate 4%
  • Minimum, Median, 10- und 25-Perzentil
  • 30 Jahre
  • Aktienquote 80%

 

2.JPG

 

 

Verteilung der Entnahmebeträge (oben) und Entnahmeraten (unten)

 

3.JPG

 

(Senkrechte Strichlinien: „Leitplanken“)

 

Ergebnisse

  • Höhere Entnahmebeträge als bei Anwendung der 4%-Regel erwartbar („Ernten“ der durchschnittlich hohen Gewinne der 4%-Regel)
  • 15% Wahrscheinlichkeit, weniger als 80% des ursprünglichen Betrages zu entnehmen

 

Untersuchung aller Ruhestandseintritte ab 1871 (20<CAPE<30)

 

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Verteilung der Entnahmebeträge (oben) und Entnahmeraten (unten)

 

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Ergebnisse

  • Das Zeitintervall von stark zurückgehenden Entnahmebeträgen weitet sich (erwartbar) aus.
  • 24% Wahrscheinlichkeit, weniger als 80% des ursprünglichen Betrages zu entnehmen
  • Erhöht man die anfängliche Entnahmerate von 4 auf 5%, werden die Werte (erwartbar) nochmals schlechter.


 

Zusammenfassung

  • Guyton/Klinger-Regel i.a. besser als die 4%-Regel, aber nach wie vor naiv.
  • Das geringe Risiko einer Pleite durch die 4%-Regel wird durch das moderate Risiko einer ggf. langanhaltenden geringen Entnahmerate ersetzt.
  • Eine anfängliche Entnahmerate von 5% ist bei hohem CAPE ungeeignet.

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

#11 – Fallstudie: 6 Kriterien für 8 Strategien

 

https://earlyretirementnow.com/2017/03/15/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-11-criteria/

 

Untersucht werden 8 verschiedene Entnahmestrategien:

 

  1. klassische 4%-Regel
  2. Guyton/Klinger-Regel (4% anfängliche Entnahme, 20% Leitplanken, 10% Anpassung der Entnahme)
  3. Guyton/Klinger-Regel (5% anfängliche Entnahme, 20% Leitplanken, 10% Anpassung der Entnahme)
  4. 4% jährliche bzw. 1/3 % monatliche Entnahme des aktuellen Depotwerts
  5. Variable Percentage Withdrawal (VPW) – Entnahme in % des aktuellen Depotwerts abhängig vom Lebensalter, siehe https://www.bogleheads.org/wiki/Variable_percentage_withdrawal
  6. CAPE-Regel (Entnahmefaktor a+b/CAPE) mit a=0,01 b=0,5; Entnahme bzgl. dem aktuellen Depotwert
  7. CAPE-Regel ( Entnahmefaktor a+b/CAPE) mit a=0,015 b=0,5; Entnahme bzgl. dem aktuellen Depotwert
  8. CAPE-Regel ( Entnahmefaktor a+b/CAPE) mit a=0,02 b=0,5; Entnahme bzgl. dem aktuellen Depotwert

 

  • Aktienquote 80%
  • Entnahmedauer 60 Jahre (1957-2016)
  • monatliche Simulation

 

1.JPG

 

Statistik

 

2.JPG

 

 

Bewertungskriterien für die Entnahmerate

  1. Anpassung an Fundamentaldaten
  2. Angemessenheit der anfänglichen Entnahmerate
  3. Geringe kurzfristige Volatilität
  4. Keine langanhaltende und hohe Verringerung
  5. Potentielle Erhaltung der Kaufkraft über mind. 30 Jahre
  6. Anfängliche Entnahmerate ist nicht zu niedrig

 

Bewertung (Skala A-F)

 

3.JPG

 

 

Ergebnis

  • Bewertungen sind (subjektiv) nachvollziehbar, ausführliche Bewertung siehe Blogpost.
  • CAPE-Regel klarer Gewinner; offen bleibt die Auswahl von a und b, wobei a=0,015 und b=0,5 praktikabel erscheinen.

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Sapine

Ich vermute die bei 6-8 verwendete Formel ist falsch. Korrekt wäre meiner Einschätzung nach (ganz sicher bin ich auch nicht): 

 

a + b*CAEY

dabei ist CAEY = cyclically adjusted earnings yield was nichts anderes ist als 100/Cape

 

Bei a=1 und Shiller Cape = 30 kämen dann raus: 1+ 0,5 * 0,33333 = 2,6667 % (6.)

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81
vor 6 Stunden von Beginner81:

CAPE-Regel (Entnahmefaktor a+b/CAPE) mit a=0,01 b=0,5

 

Also ich komme bei CAPE=30 mit der Formel auf 0,01+0,5/30=0,0267=2,67%

 

Bei BIG ERN heißt es:

"A rule based on the Shiller CAPE: Calculate the Cyclically-Adjusted Earnings Yield (=1/CAPE) and use this as a proxy for expected equity returns. Then set the withdrawal rate to W = a + b*CAEY with the appropriate parameters for a and b. The first time I encountered this rule was at the cFIREsim site where they use this exact parameterization as their default values: a=1% and b=0.5. (There is some science behind the parameter choice and we will deal with the details in a later post!)"

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Sapine

mit 0,01 stimmt die Formel dann wieder - dachte vorhin hätte da eine 1 gestanden für a. Im Artikel steht a = 1 %

 

Unabhängig davon muss man bei den Grafiken beachten, dass die Untersuchung mit einem Startdatum 1958 arbeitet. Das war in mehrfacher Hinsicht ein guter Zeitpunkt für Amerikaner mit dem Ruhestand anzufangen. Nicht nur dass man über etliche Dekaden positive reale Anleiherenditen hatte, waren die ersten 13 Jahre freundliche Börsenjahre. Gerade die ersten Jahre sind bekanntermaßen die gefährlichsten. 

 

Hier kann man mit den Parametern für die Entnahme nach Shiller spielen

Bei Spending Plan "variable CAPE" auswählen, dann kann man die Parameter a (Constant Adjustment) und b (Cyclically Adjusted Earnings Yield Multiplier) eingeben und das ganze in Kombination mit verschiedenen Portfolios. Die Erfolgsquote von 100 % für das SORR ist beeindruckend. Es gab aber durchaus Zyklen, die auf unter 50 % der Zielentnahme abgesackt sind. 

https://cfiresim.com/

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