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MonacoFranzl

L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF USD

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Rotenstein
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Es könnte am Ende wie so oft bei Entscheidungen unter Ungewissheit sein, dass immer irgendwelche ex-post Faktoren in einer beliebigen Zeitperiode der Vergangenheit existiert haben und Renditen ex-post "erklärbar" machen, es aber ex-ante nicht systematisch vorhersehbar ist, welche das zukünftig in einer gegebenen Period sein werden und in welche Richtung. Aufgrund dieser Gegebenheit sind Faktoren der Vergangenheit nicht nützlich für Entscheidungen von Anlegern.

 

Ich hätte das zwar nicht so elegant ausdrücken können, genau das aber ist meine (gegenwärtige) Schlussfolgerung zu den Faktoren.

 

Nicht nur können die Faktoren halt gut einmal zehn oder 20 Jahre abwesend sein (was länger ist, als der praktische Anlagehorizont vieler Anleger), sondern es ist möglich, dass es sie künftig in der bisher definierten Form nie wieder geben wird, weil sich das Marktgeschehen grundsätzlich geändert hat. 

 

Von daher bleibe ich beim Heuhaufen. 

vor 3 Stunden von HJP16:

Ich würde das Thema Kosten gerne nochmal weiter beleuchten und bin der Meinung, dass die Gerd-Kommer-ETF TER von 0,5% so ohne weiteres nicht mit einem günstigen z.B. 4 ETF Depot, das im Durchschnitt z.B. 0,2 %TER hat, verglichen werden kann: 

 

Die 1 ETF Lösung (sofern nicht rein marktkapitalisiert) hat doch den Vorteil, dass auf das Rebalancing innerhalb des Fonds keine Steuern anfallen. Sondern nur Transaktionskosten, die ich in meinem 4-ETF Depot auch habe. 

 

Die Kosten von 0.5% sind zwar im Bereich dessen, was man in Deutschland für solch einen ETF erwarten kann. Ich finde sie aber viel zu hoch für einen langfristig orientierten Anleger. Welche Rendite der ETF abwerfen wird, wissen wir nicht - die hohen Kosten aber werden anfallen und die Rendite senken. 

 

Mag sein, dass weniger Steuern anfallen, wenn das Rebalancing im ETF stattfindet; dazu sollten Experten etwas sagen. Ich möchte nur erstens einwerfen, dass du eine Ein-ETF-Lösung bekanntlich auch billiger haben kannst und dann ggf. die gleichen Steuervorteile hast, und zweitens, dass möglicherweise sehr viele Steuern anfallen werden, sollte der ETF mal geschlossen werden.

 

Ich würde eher auf Produkte von einem grossen Anbieter mit viel Volumen setzen, also mindestens im zweistelligen Milliardenbereich. Da würde ich am ehesten erwarten, dass es sie in zehn, 20 oder 30 Jahren noch gibt und nicht vorher durch Auflösung in Deutschland Kapitalertragsteuer anfällt.  

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HJP16
vor 2 Stunden von Vogelhaus:

Prof Weber hält nicht viel von dem GK Ding. 

Naja, ohne jetzt über eine mögliche zukünftige Überperformance von Faktoren zu reden: Mich würde mal interessieren, warum GK es schafft, in seinem ETF Faktoren und viele andere vermeintlich komplizierte Spielregeln / Erkenntnisse der Kapitalmarktforschung zu integrieren und das gleiche TER zu haben, wie der in meinen Augen recht "simple" (aber deshalb nicht schlechte) ARERO? Ich würde zumindest mal drauf tippen, dass die Faktoren zu keiner Unterperformance führen sondern ggf. ein Upside liefern. Dementsprechend muss der GK-ETF - zumindest im Vergleich zum Arero - seine Kosten für die Integration von Faktoren gar nicht reinholen. 

 

Und, natürlich sollte man den GK nicht nur auf Faktoren reduzieren. Mich lässt u.a. der Cap der großen Positionen ruhiger schlafen und ich muss nicht mehr mit mehreren ETF die hoch bewerten Dickschiffe reduzieren - und um Einwänden vorzubeugen: Wenn die "magnificient 7" in den kommenden Dekaden auch weiter hochkapitalisiert und gleichzeitig die Renditetreiber bleiben, dann habe ich mit Zitronen gehandelt (so wie in den letzten Jahren). Wie wahrscheinlich ist das? Die Geschichte zeigt, dass die Dickschiffe kommen und gehen. Siehe Japanische Tech Unternehmen oder Firmen wie IBM. Von daher ist der Aspekt für mich als buy and hold Anleger (und Steuersparer) besonders wichtig. Auch hat sich historisch gezeigt, dass Bewertungsniveaus ziemlich gut mit der zu erwartenden Rendite der kommenden 10 Jahre korrelieren. Da liegt der GK-ETF gerade bei unter 15 während der Vanguard all-world schon bei 18 liegt (Quelle: Extra-ETF).

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein
vor 57 Minuten von HJP16:

Ich würde zumindest mal drauf tippen, dass die Faktoren zu keiner Unterperformance führen sondern ggf. ein Upside liefern. 

Ich wäre mir nicht so sicher, ob die Faktoren nicht eine Unterrendite in deinem Investitionszeitraum liefern könnten. Value und Small Cap laufen ja schon seit vielen Jahren eher schlecht. Ob dies nun eine Zyklizität darstellt oder ob der Markt sich fundamental verändert hat, weiss niemand. 

vor 57 Minuten von HJP16:

Mich lässt u.a. der Cap der großen Positionen ruhiger schlafen und ich muss nicht mehr mit mehreren ETF die hoch bewerten Dickschiffe reduzieren - und um Einwänden vorzubeugen: Wenn die "magnificient 7" in den kommenden Dekaden auch weiter hochkapitalisiert und gleichzeitig die Renditetreiber bleiben, dann habe ich mit Zitronen gehandelt (so wie in den letzten Jahren). Wie wahrscheinlich ist das? Die Geschichte zeigt, dass die Dickschiffe kommen und gehen.

Nun, ich gönne dir deinen ruhigen Schlaf. Allerdings verschenkt man durch das Kappen nicht nur einen Teil der möglichen künftigen Rendite aus denjenigen 6 Firmen, die derzeit bei über 1% Anteil liegen (Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Alphabet, Meta). Nein, man kappt ja auch die künftigen, derzeit noch unbekannten Gewinner, die irgendwann einmal die derzeitigen Spitzenreiter ablösen werden. Und überdies zwingt dies den ETF auch, ständig Positionen zu verkaufen, was mit Kosten verbunden sein und den ETF gegen einen nach Marktkapitalisierung gewichteten ETF benachteiligen dürfte. 

vor 57 Minuten von HJP16:

Auch hat sich historisch gezeigt, dass Bewertungsniveaus ziemlich gut mit der zu erwartenden Rendite der kommenden 10 Jahre korrelieren. Da liegt der GK-ETF gerade bei unter 15 während der Vanguard all-world schon bei 18 liegt (Quelle: Extra-ETF).

Zwar scheint es einen Zusammenhang zwischen gegenwärtigem Bewertungsniveau und künftiger Rendite zu geben. Ob es so einfach ist, dies zu umgehen und seine persönliche Rendite zu steigern,  indem man vermehrt die optisch günstigeren Aktien kauft, weiss ich nicht, wage ich aber zu bezweifeln. Ich vermute, dass sich sehr langfristig gesehen - also über mehrere Konjunkturzyklen hinweg - die ruhige Hand und das prognosefreie Investieren auszahlen wird, und dazu eignet sich mangels eines besseren Systems eben die sture Gewichtung nach (freier) Marktkapitalisierung. 

 

Wenn man nach regionalem BIP oder anderen Kriterien investiert, dürfte es wichtig sein, bei der einmal gewählten Strategie zu bleiben, um nicht ins Performance-Chasing zu verfallen. Einige Anleger - und dazu würde ich mich zählen, wenn ich denn so anlegte - werden das nicht durchhalten, weil sie zum Teil über Jahre eine Unterrendite gegenüber dem Markt ertragen müssten. Wie langfristig der Gerd-Kommer-ETF verfügbar sein wird und wie treu ihm seine Anleger bleiben werden, muss sich erst noch zeigen.

 

In den nächsten drei, vier Jahrzehnten werden noch viele Säue durchs Dorf getrieben werden. Die Gewichtung nach Marktkapitalisierung jedoch wird als eine sehr einfache Strategie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bleiben, so dass es eine Strategie darstellt, die man wirklich langfristig wird verfolgen können. 

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HJP16
vor 49 Minuten von Rotenstein:

Nun, ich gönne dir deinen ruhigen Schlaf. Allerdings verschenkt man durch das Kappen nicht nur einen Teil der möglichen künftigen Rendite aus denjenigen 6 Firmen, die derzeit bei über 1% Anteil liegen (Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Alphabet, Meta). Nein, man kappt ja auch die künftigen, derzeit noch unbekannten Gewinner, die irgendwann einmal die derzeitigen Spitzenreiter ablösen werden.

Richtig, aber das wirkt nur auch in die andere Richtung. Wenn die Spitzenreiter (Top 10 im All-World sind 20%) verschwinden, heißt das, dass 20% Deines Portfolios über einen ggf. längeren Zeitraum eine negative Rendite erzielen wird. Mal gespannt, wer das 10 Jahre lang aussitzt. Zudem tragen im Schnitt nur 4-6% der Weltaktien zur Rendite bei. Nur weil wir durch die letzten 10 Jahre gewohnt sind, dass es die hochkapitalisierten Dickschiffe sind, muss dies in Zukunft nicht der Fall sein. 

 

vor 57 Minuten von Rotenstein:

Zwar scheint es einen Zusammenhang zwischen gegenwärtigem Bewertungsniveau und künftiger Rendite zu geben. Ob es so einfach ist, dies zu umgehen und seine persönliche Rendite zu steigern,  indem man vermehrt die optisch günstigeren Aktien kauft, weiss ich nicht, wage ich aber zu bezweifeln.

Naja, der Zusammenhang zwischen Langfristrendite und Bewertung ist schon sehr valide - insbesondere auf lange Zeiträume (10 Jahre+)- auch für US Werte. Mit vermeintlich "optisch günstigen Aktien" hat das recht wenig zu tun. In die in den letzten Jahren stark gestiegenen Bewertungen der USA (KGV >20) möchte ich ehrlich gesagt nicht reinsparen - alle Erfahrungen der Vergangenheit deuten auf sehr geringe Renditen in die längere Zukunft gerichtet hin. Zudem muss es auch keine Regel sein, dass die USA immer als Profiteur aus Krisen hervorgeht. 

 

Aus diesen Gründen hatte ich immer ein Problem damit einzig auf einen Vanguard All- World zu setzen (im Kinderdepot mache ich das allerdings). Allerdings - um etwas raus zu zoomen aus der Diskussion - sprechen wir hier über Feintuning. Das Schlimmste ist, nicht investiert zu sein oder in Krisen zu verkaufen. Wenns keine anderen Alternativen gäbe, dann wäre ich auch mit dem All-world sehr zufrieden und er wird auch seine Rendite liefern. 

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chirlu
vor 1 Stunde von HJP16:

Wenn die Spitzenreiter (Top 10 im All-World sind 20%) verschwinden, heißt das, dass 20% Deines Portfolios über einen ggf. längeren Zeitraum eine negative Rendite erzielen wird.

 

Nicht notwendigerweise eine negative Rendite, sondern nur eine Unterrendite (z.B. nur +20%, während andere Aktien +90% liefern).

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HJP16
vor 2 Stunden von chirlu:

Nicht notwendigerweise eine negative Rendite, sondern nur eine Unterrendite (z.B. nur +20%, während andere Aktien +90% liefern).

Das erscheint realistisch! 20% auf 10 Jahre sind dann ~ 2% p.a. abzüglich Inflation bleiben dann real irgendwas um die 0 % für diesen Anteil des Portfolios. 

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein
vor 13 Stunden von HJP16:

Richtig, aber das wirkt nur auch in die andere Richtung. Wenn die Spitzenreiter (Top 10 im All-World sind 20%) verschwinden, heißt das, dass 20% Deines Portfolios über einen ggf. längeren Zeitraum eine negative Rendite erzielen wird. Mal gespannt, wer das 10 Jahre lang aussitzt. Zudem tragen im Schnitt nur 4-6% der Weltaktien zur Rendite bei. Nur weil wir durch die letzten 10 Jahre gewohnt sind, dass es die hochkapitalisierten Dickschiffe sind, muss dies in Zukunft nicht der Fall sein. 

Die zehn grössten Positionen in meinem Vanguard Total World Stock (VT) nehmen derzeit (31. März 2024) etwas weniger als 18% ein und verteilen sich wie folgt: 

 

Microsoft Corp. 3.79%

Apple Inc. 3.02%

NVIDIA Corp. 2.60%

Alphabet Inc. Class A+C 2.01%

Amazon.com Inc. 1.97%

Facebook Inc. Class A 1.30%

Lilly & Co. 0.80%

Berkshire Hathaway Inc. Class B 0.78%

JPMorgan Chase & Co. 0.70%

Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. Ltd. 0.70%

 

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass alle diese Firmen in den nächsten 10 Jahren pleite gehen. Mag sein, dass sie gegenüber den anderen tausenden von Unternehmen im ETF künftig eine Unterrendite liefern werden (obwohl es dafür bisher wenige Hinweise gibt). Sollte dies eintreffen, wird sich dies dann aber über einen längeren Zeitraum im ETF automatisch anpassen, ohne dass ich etwas tun muss.

 

ETFs wie der Kommer-ETF werden sicher viele Transformationen durchlaufen. Beispielsweise könnte ja die Kappung künftig bei 0.5% oder bei 2% angesetzt werden, da es keine logische Begründung für 1% gibt und die Überrendite historisch doch bei 1% keineswegs aufgehört hat. Oder die Regionengewichtung könnte angepasst werden, weil sich die Weltlage verändert (wie ja auch viele hier im Forum, die historisch bedingt auf 30% Schwellenländeranteil gesetzt haben, diesen Anteil nun prozyklisch nach unten korrigiert haben). Oder bestimmte Faktoren kommen aus der Mode oder lassen sich nicht mehr so darstellen, wie es derzeit geschieht, und müssen angepasst werden. Oder es gibt Änderungen wegen ESG und anderem Gedöns.

 

All dies wird zu direkten und indirekten Kosten führen. Manche Anleger werden wegen der Änderungen den ETF verkaufen und dann eben auf die neueste durchs Dorf getriebene eierlegende Wollmilchsau aufspringen. 

 

Letztlich hängt die Anlageentscheidung von individuellen Faktoren ab. Ich habe für mich die Marktkapitalisierung gewählt, weil ich keine überzeugenden Gründe für eine andere Gewichtung finden konnte und weil ich hoffe, damit Verhaltensfehler zu vermeiden. Denn die Logik der Marktkapitalisierung ist für mich so überzeugend, dass ich daran festhalten kann, auch wenn ich eine Unterrendite gegenüber... gegenüber was genau eigentlich?... erzielen sollte. Die Benchmark ist für mich der Markt, und mit meinem ETF bin ich der Markt. 

 

Andere mögen die Sachlage anders beurteilen oder andere persönliche Voraussetzungen mitbringen. Jeder so, wie er will. 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 14 Stunden von HJP16:

In die in den letzten Jahren stark gestiegenen Bewertungen der USA (KGV >20) möchte ich ehrlich gesagt nicht reinsparen - alle Erfahrungen der Vergangenheit deuten auf sehr geringe Renditen in die längere Zukunft gerichtet hin.

Dann bin ich auf deine Alternative gespannt. Widersprechen sich deine Aussagen nicht etwas?

vor 14 Stunden von HJP16:

Das Schlimmste ist, nicht investiert zu sein oder in Krisen zu verkaufen.

Marktkapitalisierung hat den Vorteil, dass sie Anleger vor zu vielen (aktiven) Fehlentscheidungen bewahrt. Ich bin ein großer Freund davon, als Anleger das zu nehmen, was der Markt für einen bereithält. Nur dieser Ansatz ist in meinen Augen wirklich prognosefrei. Überlassen wir alles der unsichtbaren Hand des Marktes und stellen unser Portfolio so auf, dass wir für alle zukünftigen Szenarien gewappnet sind (= Diversifikation). Die bessere Diskussion ist dann das Rebalancing auf der obersten Ebene - nicht Gewichtungsfragen auf unteren Ebenen - und auch hier würde ich die Philosophie verfolgen, so selten wie möglich einzugreifen.

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Vogelhaus
vor einer Stunde von Rotenstein:

Die zehn grössten Positionen in meinem Vanguard Total World Stock (VT)

Darf ich mal fragen, wie du das in Deutschland handelst?

 

bei der Commerzbank kommt, dass da Dokumente (KID und Zulassung) fehlen. 

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Diamantenhände
vor 18 Minuten von Vogelhaus:

Darf ich mal fragen, wie du das in Deutschland handelst?

Sagt doch keiner.

 

Schweiz.

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HJP16
vor einer Stunde von Rotenstein:

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass alle diese Firmen in den nächsten 10 Jahren pleite gehen. Mag sein, dass sie gegenüber den anderen tausenden von Unternehmen im ETF künftig eine Unterrendite liefern werden (obwohl es dafür bisher wenige Hinweise gibt). Sollte dies eintreffen, wird sich dies dann aber über einen längeren Zeitraum im ETF automatisch anpassen, ohne dass ich etwas tun muss.

Es spricht ja keiner davon, dass sie pleite gehen - das werden sie vermutlich nicht tun. Aber schaue Dir doch mal die historischen TOP 10 und insbesondere die Gewichte der Top 10 in den Indices an. Vor gut 10 Jahren (Januar 2011) lagen überhaupt nur 2 Unternehmen bei >1% Gewichtung (im MSCI World - habe keine andere Quelle gefunden) - bezogen auf einen ACWI oder einen All-world sind die % dann noch geringer. Das waren:

 

1. Exxon Mobile 1,67%

2. Apple 1,25%

3. General Electric 

4. Microsoft 0,86%

5. IBM 0,86%

6. Chevron 0.8%

7. HSBC 0,79%

8. Nestle

9. Proctor & Gamble

10. JP Morgan 0,72%

 

Diese Unternehmen gibt es ja alle noch, aber sie sind bis auf zwei Ausnahmen innerhalb von 10 Jahren alle aus der TOP 10 gerutscht. Für weiter zurückliegende Zeiträume waren wiederum andere Unternehmen dominierend und gar nicht zu sprechen von der Japan Blase Ende der 80er Jahre in die man mit reiner Marktkapitalisierung auch voll reingelaufen wäre. Es ist also ein Kommen und ein Gehen in der Top 10 - das sollte man schon wissen und sich mit seinem rund 20% Top 10 Anteil immer noch wohl fühlen.

 

vor 1 Stunde von Rotenstein:

ETFs wie der Kommer-ETF werden sicher viele Transformationen durchlaufen. Beispielsweise könnte ja die Kappung künftig bei 0.5% oder bei 2% angesetzt werden, da es keine logische Begründung für 1% gibt und die Überrendite historisch doch bei 1% keineswegs aufgehört hat. Oder die Regionengewichtung könnte angepasst werden, weil sich die Weltlage verändert (wie ja auch viele hier im Forum, die historisch bedingt auf 30% Schwellenländeranteil gesetzt haben, diesen Anteil nun prozyklisch nach unten korrigiert haben). Oder bestimmte Faktoren kommen aus der Mode oder lassen sich nicht mehr so darstellen, wie es derzeit geschieht, und müssen angepasst werden. Oder es gibt Änderungen wegen ESG und anderem Gedöns.

 

Warum Du glaubst, dass ein Index / ETF, der seine Regeln aus wissenschaftlichen Erkenntnissen ableitet, auf einmal Änderungen einführt, die irgendein "Gedöns" oder irgendwelche Modethemen berücksichtigen? Gleichzeitig gebe ich Dir in sofern recht, dass ein "komplizierter" ETF - bei dem viel passiert - auch vermeintlich viel geändert werden kann. Da ist ein Vanguard all-world m.E. auch "sicherer", aber auch hier könnten willkürlich ESG Filter eingebaut werden - Xtrackers macht das ja gerade auch vor. 

 

vor 1 Stunde von Rotenstein:

Letztlich hängt die Anlageentscheidung von individuellen Faktoren ab. Ich habe für mich die Marktkapitalisierung gewählt, weil ich keine überzeugenden Gründe für eine andere Gewichtung finden konnte und weil ich hoffe, damit Verhaltensfehler zu vermeiden. Denn die Logik der Marktkapitalisierung ist für mich so überzeugend, dass ich daran festhalten kann, auch wenn ich eine Unterrendite gegenüber... gegenüber was genau eigentlich?... erzielen sollte. Die Benchmark ist für mich der Markt, und mit meinem ETF bin ich der Markt. 

Ich glaube auch, dass Du damit gut fahren wirst - insbesondere wenn Du an dieser Strategie eisern festhältst. Ich selbst kann eben mit reiner Marktkapitalisierung nicht gut schlafen und mir geht es auch gar nicht darum, einen All-world marktkapitalisierten Ansatz schlecht zu reden, aber auch dieser hat eben Risiken die (so wie ich glaube) einige unterschätzen, weil diese Strategie in den letzten 10 Jahren einfach super funktioniert hat.

 

vor 1 Stunde von Rotenstein:

Andere mögen die Sachlage anders beurteilen oder andere persönliche Voraussetzungen mitbringen. Jeder so, wie er will. 

Auch da gehe ich voll mit! :-)

vor 1 Stunde von Rotenstein:

Die Benchmark ist für mich der Markt, und mit meinem ETF bin ich der Markt.

 

PS: Das könnte man auch anders sehen und sich die ca. 8000 liquide handelbaren Aktien gleichgewichtet in sein Depot legen. Marktkapitalisierung ist eben auch nur ein "Faktor". 

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FlintheartG.
vor 38 Minuten von Vogelhaus:

Darf ich mal fragen, wie du das in Deutschland handelst?

 

bei der Commerzbank kommt, dass da Dokumente (KID und Zulassung) fehlen. 

Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating

ETF | A2PKXG | IE00BK5BQT80  (gibt es auch ausschüttend, Unterschiede zum VT sind minimal)

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Bigwigster
vor 16 Minuten von HJP16:

die historischen TOP 10

In diesem Zusammenhang sicher mal wieder interessant:

image.thumb.png.40f6d518f60b0063899ab2bfed447419.png

Quelle

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 2 Stunden von Rotenstein:

...Die Benchmark ist für mich der Markt, und mit meinem ETF bin ich der Markt. 

vor 21 Minuten von HJP16:

PS: Das könnte man auch anders sehen...

Nein, bzw. man kann es natürlich anders sehen, aber man sieht es dann falsch.

 

vor 21 Minuten von HJP16:

...und sich die ca. 8000 liquide handelbaren Aktien gleichgewichtet in sein Depot legen....

Dann hat man aber alles andere als den Markt bzw. die Marktmeinung. Man hat dann seine eigene Spekulation auf tendenziell kleinere Werte, die durch nichts begründet ist, außer Gefühle.

Man kann alles mögliche machen und dies mit den Gefühlen und den ruhigen Schlaf begründen. Dies entzieht sich dann aber einer sachlichen Diskussion.

Manche Leute knallen sich jeden Abend eine Flasche Wein in die Birne und begründen das mit guten Gefühlen. Mit Sachargumenten braucht man da nicht kommen. Von dem Niveau reden wir hier.

 

vor 21 Minuten von HJP16:

...Marktkapitalisierung ist eben auch nur ein "Faktor". 

Nein!

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HJP16
vor 1 Stunde von Glory_Days:
vor 15 Stunden von HJP16:

In die in den letzten Jahren stark gestiegenen Bewertungen der USA (KGV >20) möchte ich ehrlich gesagt nicht reinsparen - alle Erfahrungen der Vergangenheit deuten auf sehr geringe Renditen in die längere Zukunft gerichtet hin.

Dann bin ich auf deine Alternative gespannt. Widersprechen sich deine Aussagen nicht etwas?

vor 15 Stunden von HJP16:

Das Schlimmste ist, nicht investiert zu sein oder in Krisen zu verkaufen.

Ich verstehe nicht, wo der Widerspruch liegt? Keiner zwingt mich dazu, marktkapitalisierungsgewichtet in die USA oder in den MSCI World zu investieren, wenn mir das resultierende US exposure und die Bewertungen zu hoch sind. Der GK-ETF adressiert ja genau dieses Problem ohne aber die USA komplett außen vor zu lassen. Alternativ könnte ich auch den STOXX 600 nehmen. Da sind auch international agierende Unternehmen drin zu deutlich(!) niedrigeren Bewertungen. Es gibt auch noch 100 andere Möglichkeiten seinen risikobehafteten Teil des Vermögens in Aktien zu investieren - soll ich die jetzt alle aufzählen? :-)

 

vor 1 Stunde von Glory_Days:

Marktkapitalisierung hat den Vorteil, dass sie Anleger vor zu vielen (aktiven) Fehlentscheidungen bewahrt. Ich bin ein großer Freund davon, als Anleger das zu nehmen, was der Markt für einen bereithält. Nur dieser Ansatz ist in meinen Augen wirklich prognosefrei. Überlassen wir alles der unsichtbaren Hand des Marktes und stellen unser Portfolio so auf, dass wir für alle zukünftigen Szenarien gewappnet sind (= Diversifikation). Die bessere Diskussion ist dann das Rebalancing auf der obersten Ebene - nicht Gewichtungsfragen auf unteren Ebenen - und auch hier würde ich die Philosophie verfolgen, so selten wie möglich einzugreifen.

Das ist eine gute Philosophie und ich kann Dir nur ans Herz legen, daran festzuhalten. Vermeidung von Fehlentscheidungen ist ein großer Renditetreiber.

Ich glaube allerdings, dass Du Anfang der 90er Jahre - nachdem die Japan Blase gerade geplatzt ist - der "unsichtbaren Hand des Marktes" / Marktkapitalisierung nicht ganz so vertraut hättest. Diese "Hand" kann nämlich über Jahre recht irrational handeln (Beispiel Japan oder Dotcom). 

vor 12 Minuten von Bigwigster:

In diesem Zusammenhang sicher mal wieder interessant:

image.thumb.png.40f6d518f60b0063899ab2bfed447419.png

Danke für die Quelle! Das bringt es auf den Punkt! 

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HJP16
· bearbeitet von HJP16
vor 22 Minuten von Schwachzocker:

Dann hat man aber alles andere als den Markt bzw. die Marktmeinung. Man hat dann seine eigene Spekulation auf tendenziell kleinere Werte, die durch nichts begründet ist, außer Gefühle.

Man kann alles mögliche machen und dies mit den Gefühlen und den ruhigen Schlaf begründen. Dies entzieht sich dann aber einer sachlichen Diskussion.

Manche Leute knallen sich jeden Abend eine Flasche Wein in die Birne und begründen das mit guten Gefühlen. Mit Sachargumenten braucht man da nicht kommen. Von dem Niveau reden wir hier.

 

vor 43 Minuten von HJP16:

...Marktkapitalisierung ist eben auch nur ein "Faktor". 

Nein!

Ich will Dir Deine starke Meinung nicht nehmen, aber man kann die weltweit verfügbaren Aktien auf alle möglichen Arten gewichten. Z.B. wie Andreas Beck, der sein Portfolio nach Gewinnen der Unternehmen gewichtet oder wie Prof Weber, der den Aktienanteil nach BIP und ausschließlich large caps gewichtet. Wenn das aus Deiner Sicht einfach nur "FALSCH" ist, weil nicht der "Markt", dann gut.... habe Deine Meinung. 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 19 Minuten von HJP16:

Ich verstehe nicht, wo der Widerspruch liegt?...

Du sagst, dass Du nicht in die USA mit dem schlimmen KGV reinsparen möchtest, machst dann aber genau das, nur nicht so viel. Das ist ein Widerspruch!

Welche dunkle Macht zwingt Dich, in die USA reinzusparen?

 

Sind die Zukunftsaussicht in den USA nun schlecht oder nicht? Wenn sie nachvollziehbar schlechter sind als in anderen Teilen der Welt, dann ist es natürlich ratsam, die USA ganz zu meiden und nicht nur teilweise.

Die Wahrheit ist natürlich, dass Du es nicht im geringsten weißt, womit wir wieder bei der Marktkapitalisierung wären.

 

Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund, in Hornbach genau soviel Geld zu investieren wie in Microsoft. Nichts anderes macht man mit der Gleichgewichtung.

 

vor 6 Minuten von HJP16:

Ich will Dir Deine starke Meinung nicht nehmen, aber man kann die weltweit verfügbaren Aktien auf alle möglichen Arten gewichten...

Ja, das ist mir bekannt. Man kann die Aktien auch nach den Verhältnissen der aktuellen Bundesligatabelle gewichten. Es kann ja sein, dass man damit gut schlafen kann.

 

vor 6 Minuten von HJP16:

...Wenn das aus Deiner Sicht einfach nur "FALSCH" ist, weil nicht der "Markt", dann gut.... habe Deine Meinung. 

Nein, dass ist nicht "falsch", sondern es ist dann nicht "der Markt". Ich fürchte, Du hast meine "starke Meinung" inhaltlich überhaupt nicht verstanden.

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HJP16
vor 3 Minuten von Schwachzocker:

Die Wahrheit ist natürlich, dass Du es nicht im geringsten weißt, womit wir wieder bei der Marktkapitalisierung wären.

Genau! Ich weiß es nicht. Niemand weiß es. Deshalb ist die Konsequenz aber nicht Marktkapitalisierung. 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 5 Minuten von HJP16:

Genau! Ich weiß es nicht. Niemand weiß es. Deshalb ist die Konsequenz aber nicht Marktkapitalisierung. 

Doch, das ist die Konsequenz, jedenfalls dann wenn es nach Sachlogik geht. Wenn es nach Gefühl geht natürlich nicht.

Aber Du sagst ja klar, dass Du es nicht magst, wenn die Top10 allein 20% ausmachen. Die restlichen Anleger auf dieser Welt mögen es aber. Sogar Mr. Buffett, der in dieser Diskussion nicht fehlen darf, mag Apple besonders.

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HJP16
vor 15 Minuten von Schwachzocker:

Doch, das ist die Konsequenz, jedenfalls dann wenn es nach Sachlogik geht. Wenn es nach Gefühl geht natürlich nicht.

Aber Du sagst ja klar, dass Du es nicht magst, wenn die Top10 allein 20% ausmachen. Die restlichen Anleger auf dieser Welt mögen es aber. Sogar Mr. Buffett, der in dieser Diskussion nicht fehlen darf, mag Apple besonders.

Gibt es dazu andere Meinungen dazu hier im Forum ? 

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Bigwigster
vor 4 Minuten von HJP16:

Gibt es dazu andere Meinungen dazu hier im Forum ? 

Mehr als genug, das Fass würde ich nicht aufmachen :narr:

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Hans-Hubert
vor 1 Minute von HJP16:

Gibt es dazu andere Meinungen dazu hier im Forum ? 

Also dass marktneutrales Investieren Marktkapitalisierung bedeutet ist ein FAKT, keine Meinung.

Ob man das persönlich gut oder schlecht findet, ist eine MEINUNG.

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Bigwigster
vor 2 Minuten von Hans-Hubert:

Also dass marktneutrales Investieren Marktkapitalisierung bedeutet ist ein FAKT, keine Meinung.

 

image.thumb.png.ff3b8698e98ac097eda1d8702dd48fd6.png

 

ACWI IMI:

image.png.dc5d49f7a7d93cbd5367621b29d09f48.png

 

Gar nicht so einfach marktneutral zu sein ;-)

 

 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor einer Stunde von Bigwigster:

In diesem Zusammenhang sicher mal wieder interessant: …

 

Wie viele Leute wohl überlesen, dass darin die Überrendite gezeigt wird? ^_^

 

vor 24 Minuten von Bigwigster:

Gar nicht so einfach marktneutral zu sein ;-)

 

Normalerweise versteht man unter „Gewichtung nach Marktkapitalisierung“ schon „Gewichtung nach Freefloat-Marktkapitalisierung“, auch ohne es ausdrücklich zu sagen. Dann kommen natürlich noch die Länder mit Barrieren.

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Bigwigster
vor 4 Minuten von chirlu:

Normalerweise versteht man unter „Gewichtung nach Marktkapitalisierung“ schon „Gewichtung nach Freefloat-Marktkapitalisierung“, auch ohne es ausdrücklich zu sagen

Stimmt natürlich, wollte nur sticheln, dass es nicht ganz so simpel ist mit der einen wahren Gewichtungsmethode :thumbsup:

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