Verwaltungskosten in der bAV

[Glory_Days]

Eine Frage an die Experten hier im Forum. Was rechtfertig diese extreme Steigerung des Verwaltungskostensatzes im Rentenbezug im Vergleich zur Aufschubdauer?

Gemäß der Gesetzgebung sind Versicherungsgesellschaft nur zur Weitergabe von 50% des Kostenüberschusses in Form von Überschussbeteiligung an die Versicherungsnehmer verpflichtet.
Könnte eine Gesellschaft grundsätzlich ein Interesse daran haben, diese berechneten Kosten im Verhältnis zu den tatsächlich entstehenden Kosten künstlich hochzuschrauben?

Unter Berücksichtigung der Inflation wird die reale Rendite damit zwangsläufig negativ ausfallen (Steuern und Abgaben kommen ggf. noch hinzu).

[cjdenver]

Kommt das nicht vor allem darauf an was vereinbart wurde?

[Glory_Days]

vor 13 Minuten von cjdenver:

Kommt das nicht vor allem darauf an was vereinbart wurde?

D.h. du meinst, die Gesellschaft kann die Höhe der Verwaltungskosten einfach nach Gutdünken festlegen? Vereinbart ist ein schönes Wort, wenn man keine Alternative zur Wahl hat.

[chirlu]

vor 31 Minuten von Glory_Days:

Was rechtfertig diese extreme Steigerung des Verwaltungskostensatzes im Rentenbezug im Vergleich zur Aufschubdauer?

 

Überweisungen kosten Geld. Die Beantwortung von Anfragen kostet Geld; vielleicht haben Rentenbezieher öfter Anlass zu Anfragen (oder mehr freie Zeit dafür), als das während der Aufschubphase der Fall war. Anfordern und Auswerten von Lebensbescheinigungen kostet Geld.

 

Nachtrag: Übrigens bin ich mir bei der Formulierung gar nicht sicher, ob es wirklich um unterschiedliche Beträge geht oder ob womöglich derselbe Betrag zweimal in Relation zu unterschiedlichen Größen gesetzt wird.

 

vor 23 Minuten von cjdenver:

Kommt das nicht vor allem darauf an was vereinbart wurde?

 

Es geht hier um die tatsächlichen Ausgaben (vermutlich aus einem Geschäftsbericht o.ä.), nicht um die vertraglich vereinbarten Kosten.

[Glory_Days]

vor 15 Minuten von chirlu:

Überweisungen kosten Geld. Die Beantwortung von Anfragen kostet Geld; vielleicht haben Rentenbezieher öfter Anlass zu Anfragen (oder mehr freie Zeit dafür), als das während der Aufschubphase der Fall war. Anfordern und Auswerten von Lebensbescheinigungen kostet Geld.

Überweisungen werden doch heute nicht mehr manuell ausgeführt - wie hoch werden da die Kosten schon sein. Die internen Prozesse sollten (hoffentlich) alle automatisiert sein vom Übergang des Vertrages in den Rentenbezug bis zum Exkasso. Der zweite Punkte ist ebenso widersinnig, da das Gegenteil plausibel erscheint (solange das Geld fließt, ist alles in Ordnung; davor kann ich mir über zig Optionen Gedanken machen und kontaktiere die Gesellschaft öfters). Wie häufig wird so eine Lebensbescheinigung je Vertrag im Inland angefordert und wie viel Zeit kostet die Bearbeitung je Lebensbescheinigung einen Sachbearbeiter wirklich?

Zitat

Es geht hier um die tatsächlichen Ausgaben (vermutlich aus einem Geschäftsbericht o.ä.), nicht um die vertraglich vereinbarten Kosten.

Ja, das ist ein Auszug aus der Standmitteilung des vergangenen Geschäftsjahres und sollten die tatsächlichen Ausgaben sein.

In den Versicherungsbedingungen steht:

Zitat

Der für die Ermittlung der Deckungsrückstellung zu berücksichtigende Rechnungszins und die Verwaltungskosten werden im Technischen Geschäftsplan festgelegt, der der Genehmigung der Aufsichtsbehörde bedarf.

Wie überprüft die BaFin das ganze denn?

[chirlu]

vor 1 Minute von Glory_Days:

Überweisungen werden doch heute nicht mehr manuell ausgeführt.

 

Ich bin sicher, dass die Bank auch automatisch ausgeführte Überweisungen in Rechnung zu stellen vermag.

 

Ich erwähne noch einmal meine nachträglich ergänzte Aussage:

vor 12 Minuten von chirlu:

Nachtrag: Übrigens bin ich mir bei der Formulierung gar nicht sicher, ob es wirklich um unterschiedliche Beträge geht oder ob womöglich derselbe Betrag zweimal in Relation zu unterschiedlichen Größen gesetzt wird.

 

[Glory_Days]

vor 8 Minuten von chirlu:

Ich bin sicher, dass die Bank auch automatisch ausgeführte Überweisungen in Rechnung zu stellen vermag.

vor 11 Minuten von Glory_Days:

- wie hoch werden da die Kosten schon sein.

vor 8 Minuten von chirlu:

Ich erwähne noch einmal meine nachträglich ergänzte Aussage:

vor 21 Minuten von chirlu:

Nachtrag: Übrigens bin ich mir bei der Formulierung gar nicht sicher, ob es wirklich um unterschiedliche Beträge geht oder ob womöglich derselbe Betrag zweimal in Relation zu unterschiedlichen Größen gesetzt wird.

Das sind doch Kostensätze je Kapitaleinheit - alles andere wäre doch grotesk.

 

Ergänzend zur Diskussion hinsichtlich tatsächliche/tarifliche Kosten. In den tariflichen Bestimmung steht:

Zitat

Von diesen Überschüssen werden nach Abzug der Verwaltungskosten (soweit fiktiv: 2 Prozent) vorrangig die sozialen Komponenten und dann Bonuspunkte finanziert.

[cjdenver]

vor 5 Stunden von chirlu:

Es geht hier um die tatsächlichen Ausgaben (vermutlich aus einem Geschäftsbericht o.ä.), nicht um die vertraglich vereinbarten Kosten.

 

vor 5 Stunden von Glory_Days:

Ja, das ist ein Auszug aus der Standmitteilung des vergangenen Geschäftsjahres und sollten die tatsächlichen Ausgaben sein.

 

Ah ok - in dem Fall wird das - auch unter Berücksichtigung der von @chirlugenannten Gründen - schon plausibel sein.

 

Man hat bei einem typischen Rentenversicherungsvertrag ja auch höhere prozentuale Verwaltungskosten in der Rentenbezugs- als in der Ansparphase. 

[Glory_Days]

vor 1 Minute von cjdenver:

Man hat bei einem typischen Rentenversicherungsvertrag ja auch höhere prozentuale Verwaltungskosten in der Rentenbezugs- als in der Ansparphase. 

Das sind schon enorme Summen, die da jährlich zu Stande kommen, wenn man alle Verträge in Summe berücksichtigt. Liegt das an fehlender Effizienz der Gesellschaften, oder können hier Kosten groß gerechnet werden?

[stagflation]

vor 50 Minuten von Glory_Days:

Das sind schon enorme Summen, die da jährlich zu Stande kommen, wenn man alle Verträge in Summe berücksichtigt

 

Wie viele Leute arbeiten in einer Versicherung? Wie hoch sind die Gehälter? Multipliziere die beiden Zahlen... Addiere Büroraummiete, Liegenschafts- und EDV-Kosten... Und man kommt auf enorme Summen...

[Glory_Days]

vor 14 Minuten von stagflation:

Wie viele Leute arbeiten in einer Versicherung? Wie hoch sind die Gehälter? Multipliziere die beiden Zahlen... Addiere Büroraummiete, Liegenschafts- und EDV-Kosten... Und man kommt auf enorme Summen...

Müssen wir uns um Versicherungen in Deutschland etwa Sorgen machen?

[Sapine]

vor 20 Minuten von Glory_Days:

Müssen wir uns um Versicherungen in Deutschland etwa Sorgen machen?

Wenn irgendwann doch das Provisionsverbot kommt, kann es eng werden. Jedenfalls für manche Versicherungen, die auf die entsprechenden Vertriebswege stützen. 

[Glory_Days]

Der Punkt ist doch der, dass die Subtraktion zweier großer Zahlen ebenfalls eine große Zahl ergeben kann. Daher ist der Einwurf von @stagflation weitestgehend nichtssagend.

[cjdenver]

vor 3 Stunden von Glory_Days:

Das sind schon enorme Summen, die da jährlich zu Stande kommen, wenn man alle Verträge in Summe berücksichtigt. Liegt das an fehlender Effizienz der Gesellschaften, oder können hier Kosten groß gerechnet werden?

Ich würde ja sagen das liegt ein Stück weit an der Illusion dass der Verkäufer der ursprünglich mal eine hohe Provision für den Verkauf der Versicherung erhalten hat und der dafür eigentlich der Hauptansprechpartner des Versicherungsnehmers sein sollte, dieser Funktion wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen gerecht wird und die meisten Kunden dann bei den häufigen Rückfragen (die sicherlich ebenso durch schlechte Beratung mitverursacht werden) dann doch wieder bei der Versicherung auf der Matte stehen. Und wie schon geschrieben wurde, jedes Beschwerdeschreiben muss auch wieder beantwortet werden und erzeugt Kosten - Kosten die eigentlich vermeidbar gewesen wären wenn ja wenn der Verkäufer für seine Provision auch was tun würde