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Wuppi

WisdomTree Global Quality Dividend Growth UCITS ETF

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Wuppi
· bearbeitet von Wuppi

Liebe Foristi,

 

mich würde einmal eure Meinung zum WisdomTree Global Quality Dividend Growth UCITS ETF interessieren. Er wurde hier im Forum an der ein oder anderen Stelle schon einmal erwähnt, oftmals in einem Atemzug mit dem Fidelity Global Quality Income ETF. Gerade mit Blick auf das beliebte Thema Dividendenwachstum ist dies in meinen Augen ein spannender Kandidat. Damit wir aber wissen wovon wir reden hier ein kurzer Überblick.

 

Zitat

Alle Details zum ETF gibts direkt beim Anbieter, hier.

 

Stammdaten

  • Gesamt­kosten­quote: (TER)0,38 %
  • Tracking Differenz: 0,27%
  • Index­abbildung: Physisch
  • Abbildungs­art: Optimiert
  • Ertrags­verwendung: Ausschüttend
  • Fonds­größe: 517,18 Mio. EUR
  • Fonds­auflage: 02.11.2016
  • Fonds­währung: USD
  • Währungsabsicherung: Nein 
  • Fondsdomizil: Irland
  • Aktienpositionen: 586

 

Er bildet den von WisdomTree eigens aufgelegten Index "WisdomTree Global Developed Quality Dividend Growth Index (TR)" ab. 

 

Allokation (siehe: Factsheet)

  1. Vereinigte Staaten 57,38 %
  2. Schweiz 9,37 %
  3. Frankreich 5,90 %
  4. Vereinigtes Königreich 5,34 %
  5. Japan 3,91 %
  6. Niederlande 2,49 %
  7. Kanada 2,20 %
  8. Hong Kong 1,99 %
  9. Australien 1,94 %
  10. Schweden 1,93 %

 

Regionen

  1. Nordamerika 58,79 %
  2. Europa 32,35 %
  3. Asien 6,17 %
  4. Pazifik 1,96 %
  5. Lateinamerika 0,06 %

 

Branchen (siehe: Factsheet)

  1. Technologie 20,15 %
  2. Basiskonsumgüter 18,24 %
  3. Gesundheitswesen 17,25 %
  4. Industrie 15,22 %
  5. Zykl. Konsumgüter 14,57 %
  6. Finanzen 8,10 %
  7. Grundmaterialien 2,30 %
  8. Kommunikation 1,70 %
  9. Immobilien 1,12 %
  10. Versorger 0,93 %
  11. Energie 0,37 %


Größte Positionen

  1. Microsoft 4,63 %
  2. Apple 3,43 %
  3. Novartis AG 2,89 %
  4. Nestle S.A.2,67 %
  5. LVMH 2,65 %
  6. Johnson & Johnson 2,38 %
  7. Procter & Gamble Company 2,21 %
  8. Merck & Co. Inc. 1,82 %
  9. Roche Holding AG 1,80 %
  10. Coca-Cola Company 1,79 %

 

Hier die Beschreibung aus dem Investment Case Prospekt

 

Mit den Strategien für Qualität, Dividenden und Wachstum profitieren die Investoren von dem stilsicheren, transparenten und systematischen Investmentprozess von WisdomTree, der auf wissenschaftlichem Research basiert

 

  • Aufnahmescreening
    • Liquiditäts- und Dividenden-Screening – Es werden nur dividendenausschüttende Unternehmen mit einer Dividendendeckung von mindestens eins und einer Mindestmarktkapitalisierung sowie einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen zur Gewährleistung von Liquidität berücksichtig
    • Composite Risk Score – Qualitäts- und Momentum-Scores werden verwendet, um Unternehmen einzustufen und die stärksten von den riskantesten Unternehmen zu trennen. Die riskantesten Unternehmen wie auch mögliche Value-Fallen werden ausgeschlossen.
    • ESG-Belange – Die Indexmitglieder werden zudem auf ESG-Kriterien (Environmental, Social und Corporate Governance) hin gescreent, die innerhalb des ESG-Rahmens von WisdomTree definiert sind.
  • Aktienauswahl
    • Basierend auf dem "Quality" Gedanken aus Unternehmen mit dem besten zusammengesetzten Score aus drei Fundamentalkennzahlen1 , die unseres Erachtens hochwertige Unternehmen am besten repräsentieren:
      • Return on equity (ROE)
      • Return on assets (ROA)
      • Erwartungen der Analysten zum Gewinnwachstum
  • Gewichtung
    • Jährliches Rebalancing
    • Gewichtung nach dem „Dividend Stream“ – Die Gewichtung für jede Aktien leitet sich aus dem Dividendenbetrag ab, den das Unternehmen in den vorangegangenen 12 Monaten in USD ausgeschüttet hat (Dividende pro Aktie x Anzahl der ausgegebenen Aktien)
    • Durch diese Gewichtungsmethodik ist es möglich, die Größe des Unternehmens zu berücksichtigen und die Bewertung des Portfolios zu steuern, da sichergestellt wird, dass sich die Strategie nicht auf überteuerte Aktien konzentriert.
    • Diversifizierung: Es gelten Deckelungen für einzelne Aktien (5 %) sowie für Länder und Sektoren, um eine Diversifizierung sicherzustellen.

 

Der Fokus der Einzelpositionen liegt auf Large-Caps im Bereich Blend/Wachstum

 

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Abschließend noch ein Performance Chart über die letzten 6 Jahre im Vergleich mit dem Fidelity Global Income und dem FTSE All World

 

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Und noch ein paar Informationen zum Sharpe Ratio und Volatilität

 

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Die Jungs bei echtgeldTV haben sich den ETF vor einem Jahr auch schon einmal genauer angeschaut, das Video dazu gibts hier:

 

 

Meine Meinung:

 

  • Der Fokus bzw. Faktor "Quality" ist weder besonders noch neu allerdings finde ich die Auswahl- und Rebalancingkriterien interessant (Keine Branche mehr als 20%, kein Einzelwert mehr als 5%)
  • Auch finde ich die Branchenverteilung interessant: 1) Technologie 2) Defensiver Konsum 3) Gesundheit - oftmals findet bei weltweiten ETFs Finanzen oder auch zyklischen Konsum wesentlich höher gewichtet 
  • Bei aktuell etwas über 2% Dividendenrendite würde ich den ETF nicht unbedingt als klassischen "Dividenden-ETF" deklarieren, da gibt es sicherlich andere die eine solche Bezeichnung tatsächlich verdienen.
  • Mir reichen 580 Werte aus um breit zu diversifizieren und ich sehe dies nicht unbedingt als Manko gegenüber noch breiter gestreuten ETFs, zumal die Auswahl ja bereits lediglich "Qualitätsaktien" umfasst
  • Das Dividendenwachstum des ETFs ist beachtlich und liegt seit Auflage in 2016 bei über 14% p.a.
  • Es ist zwar ein "Global" Fonds allerdings liegt der Fokus auf den Developed Markets womit man kein EM abdeckt
  • Der zugrunde liegende Index beinhaltet auch kein SC d.h. der Fokus liegt ganz klar auf LC
  • Negativ anzumerken sind für mich die ESG Kriterien - sicherlich eine persönliche Meinung aber ich bin kein Fan davon und finde Investments in Öl, Rüstung oder Tabak nicht verwerflich
  • Das vermeintlich "geringe" Fondsvolumen von knapp über 500 Millionen € ist im Vergleich zum FTSE Allworld schon sehr gering

 

Jetzt würde mich eure Meinung interessieren. Ist dieser ETF für euch überhaupt ein interessantes Investment, eine mögliche Ergänzung im Portfolio oder sogar eine mögliche Alternative zum FTSE All World? Was würde aus eurer Sicht für oder gegen ein Investment sprechen? 

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GenerationY

Wie du schon geschrieben hast werden die entwickelten Märkte abgebildet. Die korrektere Benchmark wären somit eben diese bspw. in Form des allseits bekannten MSCI Worlds. 
 

Ansonsten finde ich persönlich ihn wirklich interessant und logisch nachvollziehbar aufgebaut. Ich finde er kann auch als Basisprodukt dienen, da er sehr wohl diversifiziert zu sein scheint und das vermutlich wegen der selbst aufgelegten Kappungsgrenzen auch bleiben wird. Die ein oder andere Chance kann man natürlich verpassen da eben (Wachstums)Aktien die bisher noch keine Finger Dividende zahlen ausgeschlossen werden. In Summe ein toller ETF für alle die gerne Dividend growth investive betreiben wollen - vorausgesetzt die Steigerung bleiben so hoch. Kann ich mir aber nicht vorstellen. 

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dividendgrowth

Hallo,

ich mag diesen ETF und packe 30% mittlerweile meines monatl. Sparbetrages da rein.

Ich stehe auf wachsende Ausschüttungen und könnte mir vorstellen, dass dieser ETF auch als "1-Etf-Lösung"  reicht (genauso wie der Fidelity Global Income -meine größte Position- und der Spdr US Dividend Aristocrats).

 

Kann mir aber vorstellen, wenn es wieder einen Hype/Blasenbildung gibt (wie Japan 80er, Dotcom 90er) laufen diese ETF erstmal hinterher - werden dann aber auch bei weitem nicht so abgestraft - weil sie auf Qualität setzen.

Und langfristig setzt sich Qualität immer durch - meine Meinung.

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Wuppi

@GenerationY du hast recht was die Benchmark angeht. Ich habe deshalb hier auch nochmal einen Vergleich zum klassischen MSCI World Index angehängt sowie einen Vergleich des iShares World Quality Dividend ETF (auch wenn der Vergleich etwas hinkt, da die Anzahl der Unternehmen viel geringer und die Ausschüttungsquote höher ist)

 

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Anhand dieses Charts finde ich die Performance des WisdomTrees ausserordentlich gut. Nicht nur das er den klassischen MSCI World sowie alle anderen Indizis klar geschlagen hat, sondern auch, dass die gute Performance bereits VOR dem Corona Crash begonnen hat - eine Phase in der der Wachstumsanteil z.B. im FTSE All World noch sehr stark performt hat. Der EM Teil aus dem FTSE All World hingegen hinkt natürlich in Sachen Performance dafür hinterher.

 

Ich muss sagen, je mehr ich mich mit dem WisdomTree beschäftige umso mehr gefällt er mir. Bei der Auswahl für ein 1-ETF KISS Portfolio muss man sich natürlich des Ausschlusses von EM im klaren sein. Die Diskussion darum wurde ja bereits an anderer Stelle ausführlich geführt.

 

Mich würden aber weitere Meinungen zum WisdomTree interessieren? (und picke deshalb mal ein paar raus von denen ich weiß, dass sie ihn schon einmal hier und da angesprochen haben - verzeiht mir das ich euch hier her "locke" :P)

  • Ich habe gesehen, dass du dich auch schonmal damit beschäftigt hast @hattifnatt (dir gefiel damals die Umstellung auf ESG nicht, weiß aber nichtmehr ob das für dich direkt ein Ausschlusskriterium war?)
  • Ich tagge auch mal @nougatfalte, der den WisdomTree neben dem ebenfalls angesprochenen Fidelity Quality im Depot hat. Vielleicht magst du uns kurz erläutern wie es zu deiner Portfolio Zusammenstellung kam? Und vlt. warum du den WisdomTree neben dem Fideltiy Quality (und Fidelity Europe + SPDR US Div Aristo) im Depot hast?
  • @Sapine , du hattest ein deinem damaligen Thread "Ausschüttende Value ETFs gesucht" auch den WisdomTree gelistet, ihn aber aufgrund seiner ESG Komponente nicht weiter in Betracht gezogen bzw. dies als bedeutendes Manko gesehen? 
  • @edanDu hattest in Sapines Thread geschrieben, dass dir die Überschneidung mit den klassischen MSCI World Indizes zu groß ist - was würde denn aus deiner Sicht gegen den WisdomTree als einzigen ETF im Portfolio anstelle eines klassischen iShares MSCI World sprechen? Oder ist dein Portfolio lediglich so aufgestellt, dass dir der Wisdomtree zu viele Doppelungen gebracht hätte?

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Sapine

Grundsätzlich betrachte ich Qualitätskriterien bei Dividenden Fonds als wichtig. Andernfalls fängt man sich mehr noch als bei einem marktbreiten ETF den Schmodder ein. Fallen Angels oder solche mit übermäßig hohen Ausschüttungen und und und. 

 

Welcher aber jetzt konkret gut oder weniger gut ist, habe ich nicht tiefer analysiert. 

 

Eine Überschneidung mit dem MSCI World sehe ich nicht als kritisch, einfach ein anderer Baustein für die weltweite Anlage. 

 

ESG betrachte ich prinzipiell kritisch. Ich denke, dass das Thema einfach nicht ausgegoren ist. Ganz vermeiden kann man es ohnehin nicht, weil man bei manchen Fonds zwangsbeglückt wird, aber ich muss es mir nicht freiwillig aussuchen, wenn es gute Alternativen gibt. 

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hattifnatt
vor 1 Stunde von Wuppi:

Ich habe gesehen, dass du dich auch schonmal damit beschäftigt hast @hattifnatt (dir gefiel damals die Umstellung auf ESG nicht, weiß aber nichtmehr ob das für dich direkt ein Ausschlusskriterium war?)

Danke für die ausführliche Vorstellung!

 

ESG ist für mich kein Ausschlusskriterium - die ESG-Umstellung hatte mir insbesondere beim iShares MSCI World Quality Dividend A2DRG5 nicht gefallen, weil damit auch die Anzahl der Positionen halbiert wurde. Dort fehlen dann aus unerfindlichen Gründen auch Nestlé und LVMH, die hier schonmal drin sind. Die Branchengewichtung ist auch besser als beim A2DRG5 (z.B. hier doppelt so viele Basiskonsumgüter wie Finanzen, beim A2DRG5 eher 1:1).

 

Wie hier schonmal erwähnt, ist er wohl eine gute Alternative zu meinem bisherigen Favoriten Fidelity Global Quality Income (oder eine gute Komponente für einen Mix), v.a. wenn es mit dem Dividendenwachstum so weitergeht - das werde ich mal beobachten ;)

 

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edan
· bearbeitet von edan

Ich mag Ausschüttungen, diese sind aber beim Wisdom Tree Global Quality Dividend Growth auch nicht mehr viel höher als bei einem Standard World ETF wie z.b. Vanguard Developed World A12CX1.

Die TER ist beim Wisdom Tree ist um einiges höher (0,38% vs 0,12%), die Strategie muss also dauerhaft überzeugen. Vola und Max. Drawdown haben sich zuletzt nicht groß unterschieden.

 

Es ist eben eine Grundsatzfrage, ob man dauerhaft vom Quality und Dividenden Konzept überzeugt ist und deswegen Aktien von großen Weltunternehmen ausschließt, oder lieber breiter aufgestellt ist.

Ich vermute der Wisdom Tree ETF hat sich in jüngster Vergangenheit wegen Chat GPT (Microsoft) und den Schlankheitsspritzen (Novartis) so gut entwickelt. Ich setze derzeit jedoch lieber auf die Breite.

 

Ich denke man macht mit dem Wisdom Tree ETF aber auch nichts falsch.

Wir leben hier was die Anlagemöglichkeiten angeht  mittlerweile in einem Schlaraffenland, so breit diversifizierte Produkte zu günstigen Konditionen erweben zu können und schreiben als aufgeklärte Anleger über die letzten wenige Prozente Optimierung.

Viele Menschen können oder wollen gar nicht investieren. Wenn sie dann investieren, landen sie dann womöglich bei der örtlichen Sparkasse oder bei einem Strukturvertrieb mit überhöhten Gebühren. Dann kann es jedoch immer noch passieren das Aktien (ETFs) nicht verstanden wurden, man sich im Anlagehorizont und/oder  Risikotragfähigkeit übernimmt und in Panik verkauft.

 

Der Wisdom Tree ist ausreichend diversifiziert und in den Gebühren noch verkraftbar.

Wichtig für den Anlageerfolg sind vor allem die Höhe der Sparrate und das Durchhaltevermögen. Wenn du von dem Konzept nachhaltig überzeugt bist und dir das hilft, in unruhigen Börsenphasen standhaft zu bleiben, dann spricht nichts gegen den Kauf.

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cutter111th
vor 15 Minuten von edan:

 

 

Wichtig für den Anlageerfolg sind vor allem die Höhe der Sparrate und das Durchhaltevermögen. Wenn du von dem Konzept nachhaltig überzeugt bist und dir das hilft, in unruhigen Börsenphasen standhaft zu bleiben, dann spricht nichts gegen den Kauf.

Mehr muss dazu nicht gesagt werden. 

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nougatfalte
Am 12.5.2023 um 19:06 von Wuppi:

Ich tagge auch mal @nougatfalte, der den WisdomTree neben dem ebenfalls angesprochenen Fidelity Quality im Depot hat. Vielleicht magst du uns kurz erläutern wie es zu deiner Portfolio Zusammenstellung kam? Und vlt. warum du den WisdomTree neben dem Fideltiy Quality (und Fidelity Europe + SPDR US Div Aristo) im Depot hast?

Moin :-)

 

ich bin überrascht, dass ich hier im Forum markiert wurde, da ich doch ein reiner Gelegenheitsnutzer und stiller Mitleser bin. Aber gerne gebe ich auch mal meinen Senf dazu ;-)

 

Wie du schon richtig sagst, besteht mein Depot heute aus:

  • 40% WisdomTree Quality Dividend Growth (nenne ich nur noch "WistomTree QDG")
  • 40% Fidelity GQI (Fidelity GQI)
  • 10% SPDR US Dividend Aristocrats
  • 10% Fidelity Europe Quality Income

Fazit vorweg: Ich bin sehr happy mit dem Depot - so happy wie noch nie, um genau zu sein. Für MICH ist es so das perfekte Depot. Sowohl aus einer emotionalen Ebene, die war mir sehr wichtig, als auch von einer "analytischen Ebene". Die Performance ist auch okay ;) Ich bin inzwischen (!) komplett tiefenentspannt was mein Depot angeht, auch wenn es mal an einem Tag xx.xxx€ schwankt (was nun auch nicht jeden Tag vorkommt, aber halt auch mal passiert).

 

Wie es dazu kam:

Ich hatte irgendwann den Wunsch entwickelt, vom Einzelaktien-ETF-Wildwuchs-Depot komplett auf ein reines ETF Depot zu wechseln. ETFs mit einer, für mich, stimmigen Dividendenstrategie hatte ich bis dato nicht gefunden. Die bis dato bestehenden Index-Konzepte gingen für mich zu sehr auf den Gesamtertrag, erzeugten Branchen-Allokation, die sehr stark bspw. in "Finanzen" gingen etc pp.. Irgendwas war da immer, mit dem ich mich nicht anfreunden konnte.

 

Eigentlich wollte ich etwas haben, was mehr oder weniger "sector neutral" ist - also in Richtung einer Allokation, die der des Marktes entspricht und trotzdem etwas mehr Dividende als der reine AllWorld. :rolleyes: (den ich sonst aber jedem meiner Freunde und Bekannten empfehlen würde, wenn diese mich dazu fragen).

 

Phase 1:

Dann habe ich irgendwann mit dem WisdomTree für mich entdeckt, ich habe mich in die Index Methodology reingearbeitet und fand das Konzept & die daraus resultierende Allokation sehr gut. Eigentlich war es sehr ähnlich zu dem, wie ich mein Einzelaktien-Depot hätte haben wollen. Es gab diesen ETF jedoch nicht als "Ausschütter" in DE.. schade :-(

 

Die Alternative war dann der Fidelity Quality Income, den gab es in DE, hatte "okay" Volumen und schmeckte mir im Grunde auch.. (wenn auch mit ganz kleinen Abstrichen: USA Allokation eher hoch, Finanzen auch). Trotzdem finde ich das Index-Konzept gut und ich habe dann meinen Sparplan darauf angefangen. Mein Einzelaktien-ETF-Wildwuchs habe ich dann nur noch "liegenlassen".

 

Aus der Vergangenheit existierte der "SPDR US Dividend Aristocrats" bei mir auch noch im Depot.

 

Phase 2:

 

Irgendwann schieb mir ein Kumpel, mit dem ich manchmal bissel Fachsimpel und dem ich vom WisdomTree QDG erzählt hatte: "Hey, den ETF gibts nun als Sparplan in DE". Ich hab mich dann hingesetzt und ich wollte endlich Ruhe und Ordnung im Depot. Keine Einzelaktien, die mich ggf. zu Fehlern verleiten und die mich immer mal wieder emotional "getouched" haben. 

 

Nun hatte ich also:

  • Ein Wildwuchs aus Einzelaktien & ein paar "spezial ETFs" ;-)
  • Fidelity GQI
  • SPDR US Dividend Aristo

Ich war hin- und hergerissen und habe mir mit Morningstar X-Ray ein paar Allokationen durchgespielt und mir ein paar Monate Bedenkzeit gegeben.

 

Phase 3

 

Ich habe mich dann nach etwas Überlegung hingesetzt und wirklich das ganze bestehende Depot verkauft (bis auf den SPDR US Dividend Aristo) und direkt alles wieder angelegt.

 

Meine wichtigen Punkte waren:

  • Fidelity oder WisdomTree: Ich kann es im Grunde gar nicht einschätzen, welcher ETF der bessere ist: Fidelity oder WisdomTree. Der WisdomTree hatte da auch noch sehr(!) geringes Volumen gehabt (auch wenn man den Thesaurierer dazuzählt). Und ich dachte mir; "hey nimm einfach beide gleichgewichtet, sieht auch mit X-Ray ganz gut aus". Das Depot ist vom Volumen auch groß genug, dass es sinnvoll ist (in meinen Augen) und man nicht nur 3,50 Mark Dividende pro Ausschüttung bekommt und es sich gar nicht lohnt, dafür extra eine neue Order zu machen.. Also die Reinvestition macht schon noch Spaß :-)
  • Der SPDR US-Dividend Aristo: Zum einen hatte ich den ETF schon. Andererseits war das Dividendenwachstum i.d. Vergangenheit schon gut und der TR auch. Außerdem war der ETF bei mir auch schon mit ein paar Kursgewinnen im Depot

Die drei zusammen haben mir gut gefallen. Aber die Länder-Allokation war mir dann doch etwas zu stark auf die USA beschränkt. Ich wollte dem SPDR ein Gegengewicht (gleichgewichtet) entgegenstellen. Und naja.. long story short: Nach ein bissel Rercherche ist es der Fidelity geworden, da ich diesen in der Gesamtportfolio passend fand. Die Auswahl an ausschüttenden Europa-ETFs, die meinen Kriterien entsprechen, ist auch nicht unbedingt soooo groß - und soweit bin ich damit happy, obwohl das Fondvolumen echt problematisch klein ist. Naja.. schauen wir mal :) 

 

Am Ende sieht das Depot in etwa so aus: (siehe Screenshots).

 

Fazit: Für mich war es eine gute Entscheidung bis dato. Ich bin emotional gut gestellt mit dem Depot. Ich spare jeden Monat x.xxx€ in diese ETFs mit der Aufteilung 40/40/10/10 und mit gelegentlichen zusätzlichen Einzahlungen balance ich immer wieder auf diese Allokation.

Würde ich es empfehlen? Kommt drauf an.. mMn stellt sich schon die Frage nach dem Sinn der Dividende. Klingt zwar etwas doof, aber: Wenn man/jemand/ich in 30 Jahren vllt ein Depot-Volumen von 80.000€ zusammen bekommt, dann ist es doch eher nervig die Dividende jedes Mal wieder anlegen zu müssen.. und auch der Faktor "Motivation" ist dann doch eher gering, wenn man sich gedanklich eine Portion Pommes dafür kaufen könnte.

Falls man aber ein Depotvolumen zusammenbekommt, bei dem die Dividende motiviert und ggf. gedanklich "die Miete zahlt" (oder einen Teil), dann kann es eine Alternative zum AllWorld sein. Wenn man sich nicht sicher ist, Motivation eh nicht braucht oder möchte, dann halt den AllWorld ;-) Ich denke, man ist mit beidem auf einem sehr guten Weg.

 

Puh, langer Text geworden. Ich hoffe es hilft weiter ;-)

 

Schokoladige Grüße! Nougatfalte

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nougatfalte
· bearbeitet von nougatfalte

Ach schade, ich kann meinen Beitrag gar nicht bearbeiten. Da sind noch ein paar Tippfehler und komische Sätze drin & ich hätte gerne noch ein paar Ergänzungen gemacht.

Was ich noch sagen wollte:

  • Der SPDR gibt dem Ganzen nochmal eine "Value-Note" mit ein paar Sektoren, die im Fidelity & WT nicht so ausgeprägt sind. Ob man das braucht? Vermutlich nicht!
  • Ich hab kürzlich hier im Forum eine (zwar nicht schöne, aber weise) Grafik gesehen. Die hab ich mir sogar gespeichert. (siehe Anhang). Ich würde diese zu 100% unterschreiben. Wenn es einem also hilft, die hoffentlich steigenden, Dividenden zu vereinnahmen - dann ist doch genial. Vermeidet das größte Risiko; Fehler von uns selbst.
  • Ich selbst habe durch das Depot etwas über 1000€/mntl an Ausschüttungen (im Schnitt) und merke inzw., dass mir diese deutlich wichtiger sind, als der Depotwert. Genau das wollte ich erreichen. So bin ich deutlich resistenter gegenüber Kursschwankungen geworden. Alle paar Monate checke ich, wie sich die "Ausschüttungsprognose" entwickelt und das motiviert mich sehr. (achja, sind wir nicht herrlich irrationale Geschöpfe :myop:)
  • Am Ende ist das doch alles starkes Grenznutzen-Optimieren: Fidelity, Vanguard, WT, etc pp... mit allen von den drei ETFs kann man gut ans Ziel kommen und der Rest sind persönliche Präferenzen. Der große Hebel im Vermögensaufbau ist sicherlich nicht in der Ausdifferenzierung dieser drei ETFs zu suchen.

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hattifnatt
vor 28 Minuten von nougatfalte:

Ich selbst habe durch das Depot etwas über 1000€/mntl an Ausschüttungen (im Schnitt) und merke inzw., dass mir diese deutlich wichtiger sind, als der Depotwert. Genau das wollte ich erreichen. So bin ich deutlich resistenter gegenüber Kursschwankungen geworden. Alle paar Monate checke ich, wie sich die "Ausschüttungsprognose" entwickelt und das motiviert mich sehr.

+1 ;) 

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Backpacker
· bearbeitet von Backpacker

Danke schonmal für die Vorstellung.

 

Hatte mir den Fonds auch mal angeschaut. Wirklich schlecht ist er nicht, aber so wirklich dafür spricht jetzt auch nix.

 

Der Fidelity scheint in Strategie, Regionen und Top Positionen sehr ähnlich. Zudem ist er breiter. Gewissermaßen ist der Wisdom Tree also ein beschnittener Fidelity. Woher die Überrendite letztes Jahr herrührte müsste man mal im Detail wühlen.

 

Edit: Hier stand Müll.

 

Die Ausschüttungen liegen auch nur knapp über 2%, und damit nicht wirklich über dem klassischen All-World. Nicht dass der Fidelity ein Hochausschütter wäre, aber er liegt zumindest zwischen 2,5 und 3%.

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BigSpender09
vor 31 Minuten von Backpacker:

Der Fidelity [...] ist er breiter. Gewissermaßen ist der Wisdom Tree also ein beschnittener Fidelity.

Genau umgekehrt m.E.

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Backpacker

Danke dir.

 

Grad nochmal nachgeschaut, du hast recht. Ich hatte den Fidelity mit gut 1.000 Positionen in Erinnerung.

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nougatfalte
· bearbeitet von nougatfalte

 

Die Frage wäre dann ja doch: Was genau bedeutet "breiter"? Ich denke, das ist gar nicht so ganz einfach zu beantworten, ob hier einer von beiden als "breiter" gelten kann. 

 

WT:

  • Positionen: 588
  • Top 10 Positionen: 27% Gewichtung
  • Top 50 Positionen: 61% Gewichtung
  • Top 100 Positionen: 75% Gewichtung
  • Die hintersten 100 Positionen (Position 488 bis 588): 0,81% Gewichtung
  • Die hintersten 200 Positionen (Position 388 bis 588): 2,75% Gewichtung
  • Die hintersten 300 Positionen (Position 288 bis 588): 6,32% Gewichtung

 

Der WT hat eine ziemlich starke Spreizung zw. den Top-Positionen und dem Long-Tail. Die hintersten 400 Positionen (Gewichtung: 12,94%) haben weniger Gewicht als die Top4 (Gewichtung: 13,9%) Positionen.

Es braucht die hintersten 498 Positionen, um die gleiche Gewichtung zu erhalten, wie die Top 10 Positionen. (also alle, bis auf die ersten 90) -> Entspricht

84,69 % [Anzahl Positionen], um das Gewicht der Top 10 Positionen auszugleichen. 

 

Fidelity

  • Positionen: 253
  • Top 10: 16,6% Gewichtung
  • Top 50: 40,5% Gewichtung
  • Top 100: 61,19% Gewichtung
  • Die hintersten 100 Positionen (Position 253-154): 20,52% Gewichtung

 

Auch wenn der Fidelity in Summe nicht viele Positionen hat, findet hier eine verhältnismäßig gleichmäßige Verteilung des Fondsvolumens auf die enthaltene Positionen statt. Hier braucht es "nur" die hintersten 69 Positionen, um die gleiche Gewichtung wie die Top 4 zu erreichen.

Und die hinteren 87 Positionen erreichen die gleiche Gewichtung wie die Top 10 Positionen. -> Entspricht bis zu 34,39 % [Anzahl der Positionen], um die Top 10 auszugleichen. 

 

Vergleich AllWorld: Beim AllWorld brauchst du ca. die hintersten 2860 Positionen, um die top 10 auszugleichen. Das entspricht bis zu 76,71 % [Anzahl der Positionen].

 

Fidelity erreicht eine "effektive Breite" & Streuung des Fondsvolumens. Es gibt eigentlich keine "Alibi-Positionen" mit 0,0001% Gewichtung. Eine gleichmäßigere Streuung der Einlagen kann man fast nur von einem Equal-Weight-Index erwarten.

 

Ich denke, die verhältnismäßig gleichmäßige Verteilung und dadurch erreichte "effektive Breite" (-> Vermeidung von Einzelunternehmen-Klumpen) ist einer der großen "Pro's" des Fidelity im vgl. zum WT.

 

 

Oder anders:

 

Die zusätzlichen 330 Positionen (die der WT mehr hat gegenüber dem FD) machen ca. 8% der Gewichtung des WT aus. Also etwas weniger als die ersten zwei Positionen im WT. Der WT ist auf jeden deutlich Fall fokussierter, auch wenn dieser mehr Positionen hat (die jedoch großteils homöopathische Dosis haben). 

 

Länder-Allokation & Finanzbranche:

 

Dafür hat der WT ein Cap beim US-Anteil von max. 60% + schärfere Kriterien für Werte aus dem Finanzbereich. Von der Länder-Allokation neigt der WT etwas weniger zu einem starken USA-Klumpen im Vergleich zum FD (oder AllWorld). Ich denke, dass beides ist das große "Pro" des WT (für mich).

 

Fazit:

 

Ich finde, es ist nicht wirklich zu sagen, welcher "breiter" ist. Kommt auf die Perspektive an:

  • Wenn man rein quantitativ nach Positionen rangeht, dann ist der WT auf jeden Fall breiter als der FD ;-)
  • Wenn man nach Vermeidung von "Klumpigkeit" geht, ist der Fidelity besser gestreut als der WT 
  • Wenn man nach Ländern-Allokation geht, ist der Fidelity klumpiger als der WT..
  • Wenn es um Maximierung der "Quantitativen-Breite" geht, ist natürlich der AllWorld die bessere Wahl
  • Wenn es eine Maximierung der "Effektiven-Breite" (=Vermeidung von "Klumpigkeit") geht, dann doch eher ein Equal-Weight Index-Konzept.. ;-)

 

Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch :-P , daher hab ich beide (WT & FD) gleichgewichtet im Depot.

 

vor 13 Stunden von Backpacker:

Wirklich schlecht ist er nicht, aber so wirklich dafür spricht jetzt auch nix.

Naja, kommt halt drauf an, was man will! Ist halt ein Strategie-ETF. Wenn man einen Quality-Ansatz mit (potenziell stärker wachsenden..) Ausschüttung (..als der Markt) will, dann spricht halt einiges dafür. 

Schlussendlich ist es doch wie immer: man muss es mögen + es sollte die eigene Investment-Philosophie repräsentieren. Wenn das der Fall ist, hat man hier doch passende Produkte. Wenn nicht, dann gibts ausreichend Alternativen. ;)

 

Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch, daher hab ich beide gleichgewichtet 

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Backpacker

OK, das ist mal ordentlich analysiert. Danke dafür.

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BigSpender09

Sehr interessante ausführungen. Danke.

 

Was im Vergleich noch auffällt ist die Verteilung der Größe.

 

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Der Fidelity ist hier deutlich homogener aufgestellt.

 

Im Fidelity ist außerdem der Valueanteil höher und somit auch hier eine homogenere Verteilung gegeben.

 

Fidelity

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Beim Wisdomtree liegt der Schwerpunkt auf große Blend - Growth Unternehmen.

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Birk

Mich würde auch der WisdomTree US Quality Dividend Growth UCITS ETF interessieren, aber die ausschüttende Anteilsklasse ist leider nur an der Börse Berlin handelbar.

 

Der Global scheint auch nicht verkehrt zu sein, danke für die Aufschlüsselung der Fonds, @nougatfalte :thumbsup:

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Wuppi
· bearbeitet von Wuppi
Am 12.5.2023 um 19:22 von Sapine:

Grundsätzlich betrachte ich Qualitätskriterien bei Dividenden Fonds als wichtig. Andernfalls fängt man sich mehr noch als bei einem marktbreiten ETF den Schmodder ein. Fallen Angels oder solche mit übermäßig hohen Ausschüttungen und und und. 

Das mit der Qualität sehe ich genau so, wobei ich finde das der WisdomTree hier, auch wenn er als solche "gekennzeichnet" ist, kein wirklicher Dividenden Fonds ist. Bei knapp über 2% gibt es da doch deutlich Fonds mit einem deutlich stärkeren Fokus auf Ausschüttungen. Bei den komplett marktbreiten ETFs fällt zum Glück der größte Teil des "Schmodders" hinten rüber weil sich die Gewichtung im Nano-Bereich bewegt.

 

Am 12.5.2023 um 19:22 von Sapine:

ESG betrachte ich prinzipiell kritisch. Ich denke, dass das Thema einfach nicht ausgegoren ist. Ganz vermeiden kann man es ohnehin nicht, weil man bei manchen Fonds zwangsbeglückt wird, aber ich muss es mir nicht freiwillig aussuchen, wenn es gute Alternativen gibt. 

Am 12.5.2023 um 21:27 von hattifnatt:

ESG ist für mich kein Ausschlusskriterium - die ESG-Umstellung hatte mir insbesondere beim iShares MSCI World Quality Dividend A2DRG5 nicht gefallen, weil damit auch die Anzahl der Positionen halbiert wurde. Dort fehlen dann aus unerfindlichen Gründen auch Nestlé und LVMH, die hier schonmal drin sind. Die Branchengewichtung ist auch besser als beim A2DRG5 (z.B. hier doppelt so viele Basiskonsumgüter wie Finanzen, beim A2DRG5 eher 1:1).

Absolut, ich kann das auch nicht ganz verstehen warum das so ein Hype geworden ist die letzten Jahre und Anleger hier dann teilweise einfach vor "vollendete" Tatsachen gestellt werden wenn die Fondsgesellschaft irgendwann mal entscheidet das das jetzt so gemacht wird. Bei Unternehmen weiß man ja zumindest vorher was ihr Geschäft ist und kann sich entscheiden - aber plötzlich durch ein ESG Kriterium ausgeschlossen zu werden ist gefühlt so, wie wenn du in BMW investierst und sie plötzlich sagen wir machen Schokolade. Das war dann nicht der Grund für das eigene Investment. Bin mal gespannt wo das noch hinführt die nächsten Jahre. Leider gibt es bei solchen spezielleren Fonds wie dem WisdomTree oder Fidelity keine Alternativen.

 

Am 12.5.2023 um 21:27 von hattifnatt:

Wie hier schonmal erwähnt, ist er wohl eine gute Alternative zu meinem bisherigen Favoriten Fidelity Global Quality Income (oder eine gute Komponente für einen Mix), v.a. wenn es mit dem Dividendenwachstum so weitergeht - das werde ich mal beobachten ;)

Dann bin ich mal gespannt zu welchem Entschluss du die nächsten Jahre kommen wirst wenn wir die weitere Performance kennen :) 

 

Am 13.5.2023 um 09:50 von edan:

Ich mag Ausschüttungen, diese sind aber beim Wisdom Tree Global Quality Dividend Growth auch nicht mehr viel höher als bei einem Standard World ETF wie z.b. Vanguard Developed World A12CX1. Die TER ist beim Wisdom Tree ist um einiges höher (0,38% vs 0,12%), die Strategie muss also dauerhaft überzeugen. Vola und Max. Drawdown haben sich zuletzt nicht groß unterschieden.

 

Es ist eben eine Grundsatzfrage, ob man dauerhaft vom Quality und Dividenden Konzept überzeugt ist und deswegen Aktien von großen Weltunternehmen ausschließt, oder lieber breiter aufgestellt ist. Ich vermute der Wisdom Tree ETF hat sich in jüngster Vergangenheit wegen Chat GPT (Microsoft) und den Schlankheitsspritzen (Novartis) so gut entwickelt. Ich setze derzeit jedoch lieber auf die Breite.

Sehe den WisdomTree auch nicht als Grund wenn man besonders auf Ausschüttungen steht was die % Höhe angeht. Das Wachstum ist hingegen die letzten Jahre schon ein Kritierium und könnte in einigen Jahren richtig spannend werden. Bei ca. 10% Wachstum p.a. ist das ein ordentlicher Schneeball der da ins Rollen kommt.

 

Am 13.5.2023 um 09:50 von edan:

Wir leben hier was die Anlagemöglichkeiten angeht  mittlerweile in einem Schlaraffenland, so breit diversifizierte Produkte zu günstigen Konditionen erweben zu können und schreiben als aufgeklärte Anleger über die letzten wenige Prozente Optimierung.

Viele Menschen können oder wollen gar nicht investieren. Wenn sie dann investieren, landen sie dann womöglich bei der örtlichen Sparkasse oder bei einem Strukturvertrieb mit überhöhten Gebühren. Dann kann es jedoch immer noch passieren das Aktien (ETFs) nicht verstanden wurden, man sich im Anlagehorizont und/oder  Risikotragfähigkeit übernimmt und in Panik verkauft.

Absolut, der Erfolg wird am Ende nicht daran gemessen wo und wie wir die letzten % unserer Asset Allokation hin und herschieben - und die nahezu unendlichen Möglichkeiten sind bereits ein Schlaraffenland im Vergleich zu früheren Zeiten.

 

Am 13.5.2023 um 09:50 von edan:

Wichtig für den Anlageerfolg sind vor allem die Höhe der Sparrate und das Durchhaltevermögen. Wenn du von dem Konzept nachhaltig überzeugt bist und dir das hilft, in unruhigen Börsenphasen standhaft zu bleiben, dann spricht nichts gegen den Kauf.

+1 :) Hier kann ich nur zustimmen und bemerke manchmal selber noch wie man hier und da überlegt, rumschraubt und Dinge verändert. Am Ende wird der Erfolg aber maßgeblich durch die Höhe der Investitionen und die Zeit bestimmt. Und hier hilft den allermeisten vermutlich KISS um genau jegliche Zweifel und Spieltrieb zu unterbinden.

 

Am 26.5.2023 um 23:09 von nougatfalte:

Moin :-)

 

ich bin überrascht, dass ich hier im Forum markiert wurde, da ich doch ein reiner Gelegenheitsnutzer und stiller Mitleser bin. Aber gerne gebe ich auch mal meinen Senf dazu ;-)

Na man muss bloß mal zu einem Thema was andere interessiert etwas Ausführlicheres geschrieben haben und zack, wird man in eine Diskussion verwickelt :) Aber darum geht es in einem Forum ja auch - schön, dass du hier so ausführlich kommentiert hast!

 

Am 26.5.2023 um 23:09 von nougatfalte:

Fazit vorweg: Ich bin sehr happy mit dem Depot - so happy wie noch nie, um genau zu sein. Für MICH ist es so das perfekte Depot. Sowohl aus einer emotionalen Ebene, die war mir sehr wichtig, als auch von einer "analytischen Ebene". Die Performance ist auch okay ;) Ich bin inzwischen (!) komplett tiefenentspannt was mein Depot angeht, auch wenn es mal an einem Tag xx.xxx€ schwankt (was nun auch nicht jeden Tag vorkommt, aber halt auch mal passiert).

Und damit bist du vermutlich schon weiter als so mancher der immer noch rumprobiert, optimiert, zweifelt und hin- und her agiert weil er eben "noch" nicht zufrieden ist. Das Stadium zu erreichen wo man sich entspannt(er) zurücklehnen kann, von seinem Konzept/Investment überzeugt ist und nicht jeden Tag ins Depot schaut oder gefühlt jedes Quartal seine Strategie über den Haufen wirft ist der Anfang vom Erfolg. (Meistens jedenfalls :D)

 

Am 26.5.2023 um 23:09 von nougatfalte:

Wie es dazu kam:

Ich hatte irgendwann den Wunsch entwickelt, vom Einzelaktien-ETF-Wildwuchs-Depot komplett auf ein reines ETF Depot zu wechseln. ETFs mit einer, für mich, stimmigen Dividendenstrategie hatte ich bis dato nicht gefunden. Die bis dato bestehenden Index-Konzepte gingen für mich zu sehr auf den Gesamtertrag, erzeugten Branchen-Allokation, die sehr stark bspw. in "Finanzen" gingen etc pp.. Irgendwas war da immer, mit dem ich mich nicht anfreunden konnte.

 

Eigentlich wollte ich etwas haben, was mehr oder weniger "sector neutral" ist - also in Richtung einer Allokation, die der des Marktes entspricht und trotzdem etwas mehr Dividende als der reine AllWorld. :rolleyes: (den ich sonst aber jedem meiner Freunde und Bekannten empfehlen würde, wenn diese mich dazu fragen).

 

Phase 1:

Dann habe ich irgendwann mit dem WisdomTree für mich entdeckt, ich habe mich in die Index Methodology reingearbeitet und fand das Konzept & die daraus resultierende Allokation sehr gut. Eigentlich war es sehr ähnlich zu dem, wie ich mein Einzelaktien-Depot hätte haben wollen. Es gab diesen ETF jedoch nicht als "Ausschütter" in DE.. schade :-(

 

Die Alternative war dann der Fidelity Quality Income, den gab es in DE, hatte "okay" Volumen und schmeckte mir im Grunde auch.. (wenn auch mit ganz kleinen Abstrichen: USA Allokation eher hoch, Finanzen auch). Trotzdem finde ich das Index-Konzept gut und ich habe dann meinen Sparplan darauf angefangen. Mein Einzelaktien-ETF-Wildwuchs habe ich dann nur noch "liegenlassen".

 

Aus der Vergangenheit existierte der "SPDR US Dividend Aristocrats" bei mir auch noch im Depot.

 

Phase 2:

 

Irgendwann schieb mir ein Kumpel, mit dem ich manchmal bissel Fachsimpel und dem ich vom WisdomTree QDG erzählt hatte: "Hey, den ETF gibts nun als Sparplan in DE". Ich hab mich dann hingesetzt und ich wollte endlich Ruhe und Ordnung im Depot. Keine Einzelaktien, die mich ggf. zu Fehlern verleiten und die mich immer mal wieder emotional "getouched" haben. 

 

Nun hatte ich also:

  • Ein Wildwuchs aus Einzelaktien & ein paar "spezial ETFs" ;-)
  • Fidelity GQI
  • SPDR US Dividend Aristo

Ich war hin- und hergerissen und habe mir mit Morningstar X-Ray ein paar Allokationen durchgespielt und mir ein paar Monate Bedenkzeit gegeben.

 

Phase 3

 

Ich habe mich dann nach etwas Überlegung hingesetzt und wirklich das ganze bestehende Depot verkauft (bis auf den SPDR US Dividend Aristo) und direkt alles wieder angelegt.

Danke für die Herleitung deiner Erfahrungen und Gedanken. Ich denke vielen geht es ähnlich bis sie für sich zu einer geeigneten bzw. passenden Lösung gefunden haben.

 

Am 26.5.2023 um 23:09 von nougatfalte:

Meine wichtigen Punkte waren:

  • Fidelity oder WisdomTree: Ich kann es im Grunde gar nicht einschätzen, welcher ETF der bessere ist: Fidelity oder WisdomTree. Der WisdomTree hatte da auch noch sehr(!) geringes Volumen gehabt (auch wenn man den Thesaurierer dazuzählt). Und ich dachte mir; "hey nimm einfach beide gleichgewichtet, sieht auch mit X-Ray ganz gut aus". Das Depot ist vom Volumen auch groß genug, dass es sinnvoll ist (in meinen Augen) und man nicht nur 3,50 Mark Dividende pro Ausschüttung bekommt und es sich gar nicht lohnt, dafür extra eine neue Order zu machen.. Also die Reinvestition macht schon noch Spaß :-)
  • Der SPDR US-Dividend Aristo: Zum einen hatte ich den ETF schon. Andererseits war das Dividendenwachstum i.d. Vergangenheit schon gut und der TR auch. Außerdem war der ETF bei mir auch schon mit ein paar Kursgewinnen im Depot

Die drei zusammen haben mir gut gefallen. Aber die Länder-Allokation war mir dann doch etwas zu stark auf die USA beschränkt. Ich wollte dem SPDR ein Gegengewicht (gleichgewichtet) entgegenstellen. Und naja.. long story short: Nach ein bissel Rercherche ist es der Fidelity geworden, da ich diesen in der Gesamtportfolio passend fand. Die Auswahl an ausschüttenden Europa-ETFs, die meinen Kriterien entsprechen, ist auch nicht unbedingt soooo groß - und soweit bin ich damit happy, obwohl das Fondvolumen echt problematisch klein ist. Naja.. schauen wir mal :) 

Ich denke es geht wie so oft nicht um "welcher der bessere ist" sondern am Ende entscheidet - womit fühle ich mich wohler. Und das immer unter den gegebenen Annahmen wie z.B. weniger Zeit in das Lesen von Quartalsberichte zu stecken, möglichst viel passiv/automatisiert laufen lassen, wiederkehrende Ausschüttungen etc. Ansonsten würde man immer etwas finden das besser gelaufen ist und sich ärgern warum man nicht dort investiert ist, diese oder jenes hat kommen sehen etc. Aber das ist wieder die Psyche und Gedankenspielerei die man an der Börse ohnehin schnellstmöglich beiseite schieben sollte.

 

Am 26.5.2023 um 23:09 von nougatfalte:

Fazit: Für mich war es eine gute Entscheidung bis dato. Ich bin emotional gut gestellt mit dem Depot. Ich spare jeden Monat x.xxx€ in diese ETFs mit der Aufteilung 40/40/10/10 und mit gelegentlichen zusätzlichen Einzahlungen balance ich immer wieder auf diese Allokation.

 

Würde ich es empfehlen? Kommt drauf an.. mMn stellt sich schon die Frage nach dem Sinn der Dividende. Klingt zwar etwas doof, aber: Wenn man/jemand/ich in 30 Jahren vllt ein Depot-Volumen von 80.000€ zusammen bekommt, dann ist es doch eher nervig die Dividende jedes Mal wieder anlegen zu müssen.. und auch der Faktor "Motivation" ist dann doch eher gering, wenn man sich gedanklich eine Portion Pommes dafür kaufen könnte.

Falls man aber ein Depotvolumen zusammenbekommt, bei dem die Dividende motiviert und ggf. gedanklich "die Miete zahlt" (oder einen Teil), dann kann es eine Alternative zum AllWorld sein. Wenn man sich nicht sicher ist, Motivation eh nicht braucht oder möchte, dann halt den AllWorld ;-) Ich denke, man ist mit beidem auf einem sehr guten Weg.

 

Puh, langer Text geworden. Ich hoffe es hilft weiter ;-)

Danke für deinen detaillierten Input! Ich bin bei dir das es am Ende viele "tolle Produkte" gibt und viele werden dafür Sorgen, dass man am globalen Wirtschaftswachstum partizipiert. Ob man sich in 30 Jahren dann fragt warum der eine oder andere Fonds x% mehr Rendite gemacht hat muss jeder für sich entscheiden - ich denke aber das ist müßig. Wichtig ist für sich zu entscheiden was einen motiviert am Ball zu bleiben und damit zu schauen, was es dafür bedarf. Hohe Kursgewinne (wenn auch nur auf dem Papier), regelmäßige Ausschüttungen, niedrige Vola etc etc.

 

Weiterhelfen tun solche Diskussionen auf jedenfall! :) 

 

Am 26.5.2023 um 23:40 von nougatfalte:

Was ich noch sagen wollte:

  • Der SPDR gibt dem Ganzen nochmal eine "Value-Note" mit ein paar Sektoren, die im Fidelity & WT nicht so ausgeprägt sind. Ob man das braucht? Vermutlich nicht!
  • Ich hab kürzlich hier im Forum eine (zwar nicht schöne, aber weise) Grafik gesehen. Die hab ich mir sogar gespeichert. (siehe Anhang). Ich würde diese zu 100% unterschreiben. Wenn es einem also hilft, die hoffentlich steigenden, Dividenden zu vereinnahmen - dann ist doch genial. Vermeidet das größte Risiko; Fehler von uns selbst.
  • Ich selbst habe durch das Depot etwas über 1000€/mntl an Ausschüttungen (im Schnitt) und merke inzw., dass mir diese deutlich wichtiger sind, als der Depotwert. Genau das wollte ich erreichen. So bin ich deutlich resistenter gegenüber Kursschwankungen geworden. Alle paar Monate checke ich, wie sich die "Ausschüttungsprognose" entwickelt und das motiviert mich sehr. (achja, sind wir nicht herrlich irrationale Geschöpfe :myop:)
  • Am Ende ist das doch alles starkes Grenznutzen-Optimieren: Fidelity, Vanguard, WT, etc pp... mit allen von den drei ETFs kann man gut ans Ziel kommen und der Rest sind persönliche Präferenzen. Der große Hebel im Vermögensaufbau ist sicherlich nicht in der Ausdifferenzierung dieser drei ETFs zu suchen.

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Der Grafik kann ich nur Zustimmen, vor allem wenn es darum geht sich langfristig "verrückt" zu machen oder über die "Opportunitätskosten" zu streiten. Der Erfolg wird mehr durch uns Anleger und unser Handeln beeinflusst als durch Aktienkurse oder Inflationsdaten.

 

Am 30.5.2023 um 20:42 von nougatfalte:

 

Die Frage wäre dann ja doch: Was genau bedeutet "breiter"? Ich denke, das ist gar nicht so ganz einfach zu beantworten, ob hier einer von beiden als "breiter" gelten kann. 

 

WT:

  • Positionen: 588
  • Top 10 Positionen: 27% Gewichtung
  • Top 50 Positionen: 61% Gewichtung
  • Top 100 Positionen: 75% Gewichtung
  • Die hintersten 100 Positionen (Position 488 bis 588): 0,81% Gewichtung
  • Die hintersten 200 Positionen (Position 388 bis 588): 2,75% Gewichtung
  • Die hintersten 300 Positionen (Position 288 bis 588): 6,32% Gewichtung

 

Der WT hat eine ziemlich starke Spreizung zw. den Top-Positionen und dem Long-Tail. Die hintersten 400 Positionen (Gewichtung: 12,94%) haben weniger Gewicht als die Top4 (Gewichtung: 13,9%) Positionen.

Es braucht die hintersten 498 Positionen, um die gleiche Gewichtung zu erhalten, wie die Top 10 Positionen. (also alle, bis auf die ersten 90) -> Entspricht

84,69 % [Anzahl Positionen], um das Gewicht der Top 10 Positionen auszugleichen. 

 

Fidelity

  • Positionen: 253
  • Top 10: 16,6% Gewichtung
  • Top 50: 40,5% Gewichtung
  • Top 100: 61,19% Gewichtung
  • Die hintersten 100 Positionen (Position 253-154): 20,52% Gewichtung

 

Auch wenn der Fidelity in Summe nicht viele Positionen hat, findet hier eine verhältnismäßig gleichmäßige Verteilung des Fondsvolumens auf die enthaltene Positionen statt. Hier braucht es "nur" die hintersten 69 Positionen, um die gleiche Gewichtung wie die Top 4 zu erreichen.

Und die hinteren 87 Positionen erreichen die gleiche Gewichtung wie die Top 10 Positionen. -> Entspricht bis zu 34,39 % [Anzahl der Positionen], um die Top 10 auszugleichen. 

 

Vergleich AllWorld: Beim AllWorld brauchst du ca. die hintersten 2860 Positionen, um die top 10 auszugleichen. Das entspricht bis zu 76,71 % [Anzahl der Positionen].

 

Fidelity erreicht eine "effektive Breite" & Streuung des Fondsvolumens. Es gibt eigentlich keine "Alibi-Positionen" mit 0,0001% Gewichtung. Eine gleichmäßigere Streuung der Einlagen kann man fast nur von einem Equal-Weight-Index erwarten.

 

Ich denke, die verhältnismäßig gleichmäßige Verteilung und dadurch erreichte "effektive Breite" (-> Vermeidung von Einzelunternehmen-Klumpen) ist einer der großen "Pro's" des Fidelity im vgl. zum WT.

 

Oder anders:

 

Die zusätzlichen 330 Positionen (die der WT mehr hat gegenüber dem FD) machen ca. 8% der Gewichtung des WT aus. Also etwas weniger als die ersten zwei Positionen im WT. Der WT ist auf jeden deutlich Fall fokussierter, auch wenn dieser mehr Positionen hat (die jedoch großteils homöopathische Dosis haben). 

 

Länder-Allokation & Finanzbranche:

 

Dafür hat der WT ein Cap beim US-Anteil von max. 60% + schärfere Kriterien für Werte aus dem Finanzbereich. Von der Länder-Allokation neigt der WT etwas weniger zu einem starken USA-Klumpen im Vergleich zum FD (oder AllWorld). Ich denke, dass beides ist das große "Pro" des WT (für mich).

Danke an dieser Stelle auch nochmal für die Details zur Allokation. Das ist am Ende ja nicht unerheblich zu verstehen in was man investiert, welche Länder, Branchen, Unternehmensgrößen etc. Man erkennt auf jedenfall die Fokussierung beim WisdomTree - was wie immer in manchen Phasen gut, in anderen Phasen wiederum schlecht sein kann. Man muss sich dessen bloß bewusst sein. Ich finde beim WisdomTree gerade die Obergrenzen interessant von 60% (für die USA, andere Länder 20%), 5% für Einzelunternehmen. Auch die Branchenverteilung finde ich interessant denn Technologie, Defensiver Konsum und Gesundheit sind in meinen Augen sehr stabile Sektoren die sowohl für Wachstum als auch für die Basis stehen.

 

Am 30.5.2023 um 20:42 von nougatfalte:

 

Fazit:

 

Ich finde, es ist nicht wirklich zu sagen, welcher "breiter" ist. Kommt auf die Perspektive an:

  • Wenn man rein quantitativ nach Positionen rangeht, dann ist der WT auf jeden Fall breiter als der FD ;-)
  • Wenn man nach Vermeidung von "Klumpigkeit" geht, ist der Fidelity besser gestreut als der WT 
  • Wenn man nach Ländern-Allokation geht, ist der Fidelity klumpiger als der WT..
  • Wenn es um Maximierung der "Quantitativen-Breite" geht, ist natürlich der AllWorld die bessere Wahl
  • Wenn es eine Maximierung der "Effektiven-Breite" (=Vermeidung von "Klumpigkeit") geht, dann doch eher ein Equal-Weight Index-Konzept.. ;-)

 

Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch :-P , daher hab ich beide (WT & FD) gleichgewichtet im Depot.

 

Naja, kommt halt drauf an, was man will! Ist halt ein Strategie-ETF. Wenn man einen Quality-Ansatz mit (potenziell stärker wachsenden..) Ausschüttung (..als der Markt) will, dann spricht halt einiges dafür.  Schlussendlich ist es doch wie immer: man muss es mögen + es sollte die eigene Investment-Philosophie repräsentieren. Wenn das der Fall ist, hat man hier doch passende Produkte. Wenn nicht, dann gibts ausreichend Alternativen. ;)

 

Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch, daher hab ich beide gleichgewichtet 

Durch die Mischung von beiden nimmst du halt dem WT seine Fokussierung und fügst insgesamt etwas mehr "Value" und "Finanzen" hinzu. Auch mehr die Bereiche Mid- und Smallcaps, wobei ich für letzteres vermutlich dann doch eher noch einen SmallCap ETF ins Depot holen würde wenn einem der Faktor wichtig ist. Ob du falsch liegst kannst nur du Beurteilen da du deine Ziele kennst :) Ich finde die Gleichgewichtung hingegen eine smarte Lösung.

 

Persönlich drehen sich die Überlegungen was den großen ETF Baustein im Depot angeht um einen Mix aus WisdomTree, Fidelity, World + EM + SC.

 

In beiden (Wisdom & Fidelity) ist mir der Schwellenländeranteil viel zu gering gewichtet und ich bin der Meinung, dass diese über die nächsten 30 Jahre eine signifikante Rollen spielen werden. Deshalb ist ein gewisser EM Anteil für mich wichtig. Die 10% SmallCap stehen noch zur Disposition, denn das wäre 1) der einzige Theasaurierende ETF im Depot und 2) geht es um die Frage des Impacts bei 10% Gewichtung und ob es das dann wirklich ausmacht oder man es gleich bleiben lassen kann. 

 

Am 31.5.2023 um 14:43 von BigSpender09:

Sehr interessante ausführungen. Danke.

 

Was im Vergleich noch auffällt ist die Verteilung der Größe.

 

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Der Fidelity ist hier deutlich homogener aufgestellt.

 

Im Fidelity ist außerdem der Valueanteil höher und somit auch hier eine homogenere Verteilung gegeben.

 

Fidelity

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Beim Wisdomtree liegt der Schwerpunkt auf große Blend - Growth Unternehmen.

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Danke für die Aufstellung, die Verteilung der Unternehmensgröße ist, ebenso wie die Länder- oder Unternehmensallokation, bei Fonds natürlich immer interessant und wichtig zu analysieren. Interessant das der WisdomTree doch eher fokussiert auf Large Caps im Bereich Blend/Wachstum (über 70% Anteil) ist während der Fidelity hier nur auf etwas über 45% kommt. Der kaum präsente Anteil von SmallCaps lässt mich überlegen ob man noch einen SmallCap ETF hinzufügt sollte man die beiden oben genannten Fonds für sein ETF Depot wählen. 

 

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Schön zu sehen, dass hier eine Diskussion losgetreten wurde mit doch recht vielen Insights, Meinungen und Gedankengängen. Wie mehrfach gesagt wurde, misst sich der Erfolg des Vermögensaufbaus am Ende sicherlich nicht daran ob man Fonds A mit 32% oder Fonds B mit 67% gewichtet sprich ob man einen WisdomTree, einen Fidelity, einen iShares SmallCap oder FTSE All World wählt. Die höhe der Investitionen und die Zeit die man "durchhält" sind viel enstcheidender.

 

Ich mache mir schon seit einigen Wochen Gedanken über die Ausrichtung meiner Asset-Allocation Gedanken gerade weil sich durch das Thema Familie einiges geändert hat. Mir gefällt der WisdomTree nach wie vor sehr gut, auch wenn man hier natürlich bewusst auf das Thema "Quality" als Faktor setzt und damit auch einige Top-Aktien ausschließt die aktuell keine Dividende Zahlen. Für mich ist allerdings gerade der Fokus auf Bilanzen und Bewertung nicht unwichtig und ich habe Bauschmerzen damit in Unternehmen wie Nvidia, Tesla & Co investiert zu sein, auch wenn der Anteil im Zuge eines über 3000 Positionen starken All-Worlds natürlich sehr gering ist.

 

Die aktuelle Überlegung für den großen ETF Anteil im Depot (75%) beinhalten einen Mix aus WisdomTree, Fidelity und klassischem World (in welcher Konstellation tbd) + EM und ggf. nem kleinen SC Anteil. 

 

Im Einzelaktien Bereich des Depots (Gewichtung ca. 15%) werde ich neben ausgewählten Value-Werten vermutlich weiterhin gezielt auf Wachstum setzen und hier dann ggf. auch die Werte aufnehmen, die beim Wisdom/Fideltiy aufgrund keiner Dividende rausfallen wie z.B. Alphabet.

 

Leider lässt sich weder der WisdomTree noch der Fidelity aktuell bei der ING besparen was bedeutet, dass man entweder auf z.B. die Comdirect/Consors oder Neobroker wie Scalable/Trade Republic etc. ausweichen muss. Interessant das die ING als "traditionelle" Bank hier im Vergleich hinterherhinkt was ihr ETF Angebot angeht.

 

Anyhow, das war jetzt ne ganze Menge für nen Donnerstagmorgen. Mal schauen was die Gedanken und die Entscheidungen in den kommenden Tagen/Wochen so machen. Allen die bis hierhin gelesen haben wünsche ich nen schönen Donnerstag! :) 

 

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DividendenHannes

Hallo zusammen,

da ich mich auch intensiver mit dem WisdomTree Global Quality Dividend Growth beschäftigt habe, bin ich froh zufällig diese sehr interessante und relativ aktuelle Diskussion gefunden zu haben.

 

Der WT GQDG ETF bildet in meinem Portfolio (neuerdings) die größte Position. Am meisten gefällt mir, dass nach der Ausschüttung der gesamten Dividenden gewichtet wird. Die Begrenzung der Gewichtungen (Sektoren, Länder und Unternehmen) finde ich auch sehr gut. Dass die Top 10 Positionen knapp 27% der Gewichtung haben, ist auf den ersten Blick etwas abschreckend, aber da es Unternehmen sind, die weltweit in den Industrieländern die meisten Dividenden in Summe ausschütten und deren Gewinne ihre Ausschüttungen übersteigen, finde ich das nicht schlimm. Durch die Begrenzung auf 5% pro Unternehmen hat man im Extremfall 100% auf 20 Positionen gleichverteilt, was immer noch ein Mindestmaß an Diversifikation bietet.

 

 

Da ich  mein Portfolio auch aufräume und Wildwuchs abstellen möchte, bin ich auf der Suche nach passenden Beimischungen für den WT GQDG ETF. Mehr als insgesamt 3 oder maximal 4 ETFs möchte ich nicht mehr. @nougatfalteDanke für den Einblick in dein Portfolio.

 

Den Fidelity Global Quality Income ETF finde ich zu ähnlich zu dem WT GQDG. Ich kann nachvollziehen, dass man sich den auch ins Portfolio legt, aber mir gefällt die Methode vom WT GQDG besser.

 

Den erwähnten SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF gucke ich mir noch etwas genauer an. Der würde durch den Schwerpunkt auf Mid und Samll Cap eine gute Ergänzung sein. Dividendenwachstum ist auch überdurchschnittlich und stabil. Wäre vielleicht ein Kandidat, den ich mir eventuell ins Portfolio hole. Leicht negativ werte ich allerdings, dass der 100% USA ist, wobei ich bei einem etwas höheren USA-Anteil wenig Bauchschmerzen hätte.  

 

Beim Fidelity Europe Quality Income ist mir das Fondsvolumen etwas zu gering. Wäre zwar kein Hindernis, aber hinzukommt noch, dass ich persönlich eine leichte Abneigung gegen eine höhere Gewichtung der Eurozone habe, da ich schon abhängig genug vom Euro bin. Um das Gewicht der USA etwas zu reduzieren, kann man den ETF natürlich beimischen.

 

Bisher bin ich bei meinen Recherchen bei dem WisdomTree Emerging Markets Equity Income UCITS ETF hängen geblieben, der nach ähnlichem Prinzip wie der WT GQDG ETF funktioniert, aber ausschließlich Unternehmen aus Schwellenländern beinhaltet und mehr auf Dividenden fokusiert. Den Fokus auf Dividende finde ich bei Schwellenländern allerdings nicht schlecht, da ich wenigstens Ausschüttungen haben möchte wenn Kursgewinne auf absehbarer Zeit ausbleiben könnten. Was ich nicht ganz optimal finde, ist die Gewichtung vom Finanzsektor mit ca. 25% und die hohe Gewichtung der Top10 Positionen (gut 28%, ähnlich wie beim WT GQDG). Die Begrenzung der Gewichtung der Länder, Sektoren und pro Unternehmen finde ich hingegen sinnvoll (analog zum WT GQDG: 25% pro Land, 25% pro Sektor und 5% pro Unternehmen). Aus meiner Sicht eine recht gute Beimischung als Ergänzung zum WT GQDG ETF, da es 0 Überschneidungen bei den Ländern gibt. Bei der Gewichtung dieses ETFs tue ich mich allerdings etwas schwer (unter anderem weil Taiwan und China zusammen ~50% ausmachen). Hat sich von euch schon jemand diesen ETF angeguckt? Die Historie und das Wachstum der Ausschüttungen ist sehr beeindruckend.

 

Beste Grüße,
Hannes

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nougatfalte
· bearbeitet von nougatfalte

Hallo Hannes,

 

denke für deine Schilderung. 
 

Zur späten Stunde werfe ich mal A2PQDR in den Raum. (Fidelity Emerging Markets Quality Income UCITS ETF (Dist))

 

Den finde ich ganz spannend für die EM. Volumen ist auch hier .. ausbaufähig, aber immerhin die Tendenz sieht gut aus, der hat schon Mittelzufluss.
 

Gewichtung der Holdings und Länder/Branchen-Allokation finde ich okay bis gut (klar, China / Taiwan hat man immer irgendwie dabei und Finanzen auch). Immerhin auch ein ausgeprägtes Gegengewicht mit Technologie bei den Sektoren.
Indien ist höher gewichtet als beim normalen MSCI/Vanguard-EM), die Kombi China/TW dafür etwas geringer. 

 

Wenn ich gerade unbedingt bei den EM rein wollen würde, wäre dieser oder der Vanguard meine Wahl. Dividende ist aktuell knapp über 4%, das finde ich schon ganz gut :)
 

Den WT hab ich mir schon mal angeguckt, die Details hab ich nicht mehr 100% auf’n Zettel, aber der kam nicht in Frage (zT wegen der von dir bereits genannten Gründe).

 

Bei Konzepten wie dem WT und FD muss man halt schon an Fundamentaldaten aus den EM glauben, also dass diese in der Breite stimmen. Da habe ich noch meine Schmerzen mit. Und gerade bei dem sehr fokussierten WT Index.

 

Grüße! 

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Wuppi
vor 16 Stunden von DividendenHannes:

Hallo zusammen,

da ich mich auch intensiver mit dem WisdomTree Global Quality Dividend Growth beschäftigt habe, bin ich froh zufällig diese sehr interessante und relativ aktuelle Diskussion gefunden zu haben.

 

Der WT GQDG ETF bildet in meinem Portfolio (neuerdings) die größte Position. Am meisten gefällt mir, dass nach der Ausschüttung der gesamten Dividenden gewichtet wird. Die Begrenzung der Gewichtungen (Sektoren, Länder und Unternehmen) finde ich auch sehr gut. Dass die Top 10 Positionen knapp 27% der Gewichtung haben, ist auf den ersten Blick etwas abschreckend, aber da es Unternehmen sind, die weltweit in den Industrieländern die meisten Dividenden in Summe ausschütten und deren Gewinne ihre Ausschüttungen übersteigen, finde ich das nicht schlimm. Durch die Begrenzung auf 5% pro Unternehmen hat man im Extremfall 100% auf 20 Positionen gleichverteilt, was immer noch ein Mindestmaß an Diversifikation bietet.
 

Da ich  mein Portfolio auch aufräume und Wildwuchs abstellen möchte, bin ich auf der Suche nach passenden Beimischungen für den WT GQDG ETF. Mehr als insgesamt 3 oder maximal 4 ETFs möchte ich nicht mehr. @nougatfalteDanke für den Einblick in dein Portfolio.

In welche Richtung möchtest du dein Portfolio denn gestalten wenn der WT GQDG mittlerweile die größte Positione darstellt? Baust du wie nougtafalte radikal um d.h. trennst dich von Einzelaktien & Co auf einen Schlag und schichtest um? Möchtest du bei 3-4 ETF eine gewisse Aufteilung World/EM haben? Wie sieht es mit SC aus? Setzt du ganz auf den Faktor Quality oder kommen für dich auch andere Faktoren in Frage?

 

vor 16 Stunden von DividendenHannes:

Bisher bin ich bei meinen Recherchen bei dem WisdomTree Emerging Markets Equity Income UCITS ETF hängen geblieben, der nach ähnlichem Prinzip wie der WT GQDG ETF funktioniert, aber ausschließlich Unternehmen aus Schwellenländern beinhaltet und mehr auf Dividenden fokusiert. Den Fokus auf Dividende finde ich bei Schwellenländern allerdings nicht schlecht, da ich wenigstens Ausschüttungen haben möchte wenn Kursgewinne auf absehbarer Zeit ausbleiben könnten. Was ich nicht ganz optimal finde, ist die Gewichtung vom Finanzsektor mit ca. 25% und die hohe Gewichtung der Top10 Positionen (gut 28%, ähnlich wie beim WT GQDG). Die Begrenzung der Gewichtung der Länder, Sektoren und pro Unternehmen finde ich hingegen sinnvoll (analog zum WT GQDG: 25% pro Land, 25% pro Sektor und 5% pro Unternehmen). Aus meiner Sicht eine recht gute Beimischung als Ergänzung zum WT GQDG ETF, da es 0 Überschneidungen bei den Ländern gibt. Bei der Gewichtung dieses ETFs tue ich mich allerdings etwas schwer (unter anderem weil Taiwan und China zusammen ~50% ausmachen). Hat sich von euch schon jemand diesen ETF angeguckt? Die Historie und das Wachstum der Ausschüttungen ist sehr beeindruckend.

Zwischen Fidelity & WT gibt es für beide ETFs Dinge die für sie sprechen. Bei WT ist es laut de.extraetf definitiv das Dividendenwachstum das deutlich besser abschneidet als beim Fidelity. Es schaut fast so aus, als wäre hier irgendeine Berechnung falsch? 28% p.a. Wachstum über knapp 10 Jahre ist sehr beachtlich, vor allem im letzten Jahr über 44% Wachstum? Auch merkwürdig erscheint mir die Dividendenrendite welchei im Jahr 2015 noch 3,96% betrug, im Jahr 2021 5,13%, 2022 dann bei 6,45% lag und in 2023 über 8% ausmachen soll? Das ist eigentlich ein ungutes Zeichen da für mich Investments mit über 5%+ Dividendenrendite immer etwas Beunruhigend sind.  Der Grund ist vermutlich in der großen Anzahl Rohstoff- und Energieunternehmen zu finden aber das finde ich ehrlicherweise nicht so attraktiv.

 

Interessant ist auch die Verteilung zwischen Fidelity & WT:

 

image.png.74496d8db96d22187c52af57140e6366.pngimage.png.cb667204bf3bde725cc82619beb69433.png

 

WT ist quasi eine Wette auf Large-Cap Value Plays - auch nicht wirklich das was ich beim Global Div Grow Quality spannend finde, nämlich die schöne Verteilung im Blend Bereich, auch über die Mid-Caps hinweg.

 

Ich überlege aktuell, ob man bei den EM nicht einfach klassisch auf den EM IMI setzt und für den Weltanteil zum Wisdomtree noch einen World SC hinzunimmt. Das wären dann insgesamt 3 ETFs und die Gewichtung kann man frei wählen. Bewusst sein muss einem natürlich weiterhin, dass man den World-Anteil mit einem 100% Quality-Faktor ETF wählt.

 

vor 13 Stunden von nougatfalte:

Indien ist höher gewichtet als beim normalen MSCI/Vanguard-EM), die Kombi China/TW dafür etwas geringer. 

Das finde ich am Fidelity übrigens ganz spannend, denn ich glaube Indien, genau so wie Afrika werden in den kommenden 20-40 Jahren noch eine bedeutende Rolle spielen. Ob sie das allerdings nicht nur demographisch sondern auch am Kapitalmarkt tun werden steht natürlich in den Sternen.

vor 13 Stunden von nougatfalte:

Wenn ich gerade unbedingt bei den EM rein wollen würde, wäre dieser oder der Vanguard meine Wahl. Dividende ist aktuell knapp über 4%, das finde ich schon ganz gut :)

Was spricht aus deiner Sicht für den Vanguard und nicht z.B. für den EM IMI? Der Vergleich hinkt natürlich durch den IMI Anteil aber dann wäre die andere Frage: Ist für dich SC gar kein relevanter/interessanter Faktor?

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DividendenHannes

Hallo zusammen,

danke für euer Feedback.

 

@nougatfalte

Die Methode für den Fidelity Emerging Markets Quality Income Index habe ich mir grob angeguckt, aber ich muss mich in die Methodik noch mehr einlesen. Gut finde ich, dass Banken bzgl. Qualität anders bewertet werden als die restlichen Unternehmen, aber Details muss ich mir genauer angucken. Da ich nicht die hellste Leuchte bin, muss ich aber noch etwas Zeit aufbringen und mich mit der Methodik beschäftigen.

Dein Hinweis zu den Fundamentaldaten bzgl. Schwellenländer ist berechtigt. Die Daten sind wahrschlich weniger zuverlässig als bei Unternehmen aus Industrieländern.

 

Der Größte Unterschied zwischen dem Fidelity EM und WT EM ist, dass der Fidelity auf Quality+Dividenden und der WT hauptsächlich auf Dividenden setzt. Der WT hat einen Qualitätsfilter "nur" zur Risikominderung. Bisschen irritierend war vielleicht mein Hinweis, dass der WT EM ähnlich wie der WT GQDG funktioniert. Grundsätzlich funktionieren die beiden auch sehr ähnlich und es gibt auch genug gleiche Mechanismen, aber an entscheidender Stelle setzt der EM-Index auf Dividendenrendite und der Quality-Index auf Qualität.

 

@Wuppi

 

vor 2 Stunden von Wuppi:

In welche Richtung möchtest du dein Portfolio denn gestalten wenn der WT GQDG mittlerweile die größte Positione darstellt? Baust du wie nougtafalte radikal um d.h. trennst dich von Einzelaktien & Co auf einen Schlag und schichtest um? Möchtest du bei 3-4 ETF eine gewisse Aufteilung World/EM haben? Wie sieht es mit SC aus? Setzt du ganz auf den Faktor Quality oder kommen für dich auch andere Faktoren in Frage?

Ja, ich bau radikal um. Einzelaktien werde ich in Zukunft nur noch <5% haben wollen und die Anzahl an ETFs soll sehr übersichtlich bleiben. Fundamentalanalyse ist sehr interessant und ich persönlich bin auch tendenziell Fundamentalist bzgl. Aktien, aber ein ausreichend großes Portfolio an Einzeltitel möchte ich aus diversen Gründen nicht pflegen. Mit ETFs beschäftige ich mich auch sehr gerne, aber wesentlich mehr als 3 oder 4 ETFs sollen es bei mir nicht sein. Auch wenn es viele interessante ETFs gibt und eine bewusste Kombination nicht schädliche ist, möchte ich kein ETF-Zoo in Zukunft haben.

 

Faktoren kommen für mich prinzipiell alle infrage, aber manche nur in Kombination. Bei mir und meinem ETF-Portfolio geht es nicht darum den Markt zu übertreffen, sondern dass ich grundsätzlich von den Methoden der Indices relativ überzeugt bin und gut schlafen kann. Ohne Rendite kann ich allerdings nicht gut schlafen ;)
Dividenden sind für mich ein wichtiger Teil beim Investieren und deswegen bevorzuge ich ausschüttende ETFs. Entsprechend finde ich bei dem WT GQDG es gut, dass nur Unternehmen enthalten sind, welche auch Dividende zahlen. Hohes und nachhaltiges Dividendenwachstum ist ein Merkmal, was ich auch sehr schätze. Dass nur dividendenzahlende Unternehmen in einem ETF enthalten sind, ist allerdings kein Muss-Kriterium. ESG/SRI-Filter mag ich nicht, aber ich akzeptiere im Zweifel so ein Feigenblatt, wenn es keine vergleichbare Alternative gibt.

 

Der WT GQDG soll in Zukunft Kern meines Portfolios sein und ich mache mir jetzt noch Gedanken zu Beimischungen. Überschneidungen spielen dabei eine untergeordnete Rolle für mich. Wichtig ist, dass ich mir die Überschneidungen bewusst bzgl. Diversifikation angucke und auf der Grundlage entscheide. Unterm Strich sind weniger Überschneidungen aber in meinen Augen besser. Irgendwie muss ich die Daseinsberechtigung für einen ETF mir gegenüber begründen können. Schwellenländer, Small Cap und Equal Weight ETFs haben ich erstmal im Hinterkopf. Ich lasse mich auch gern inspirieren. Den US Aristocrates ETF hatte ich zum Beispiel noch nicht auf dem Schirm.


Bzgl. Gewichtung von World/EM habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und ich ich tendiere im Moment zu 25% EM.

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Behemoth

Beim Fidelity Global Quality Income (IE00BYXVGZ48) gefällt mir nicht, dass da beispielsweise an 3. Stelle eine Nvidia mit 1,71% enthalten ist (im Vanguard FTSE All-World nur 1,1%). Nvidia hat derzeit ein KGV von über 200 und eine Dividendenrendite von 0,04%. Vermutlich sahen diese Daten zum Zeitpunkt der letzten Indexanpassung besser aus, da der Kurs im letzten Jahr stark gestiegen ist. Trotzdem verstehe ich unter Qualität und Dividendenwachstum etwas anderes.

 

Auch interessant finde ich wiederum den Invesco FTSE RAFI All-World 3000 (IE00B23LNQ02). Der bildet grob den FTSE Global All-Cap Index ab, gewichtet aber nach Fundamentalfaktoren (Umsatz, Cashflow, Buchwert und Dividenden) statt nach Marktkapitalisierung. Eine Tesla ist da mit nur 0,1% enthalten, eine Nvidia mit 0,15%. Top-Positionen sind Berkshire, Apple und Microsoft, jeweils mit etwa 1,15%, wobei Berkshire höher sowie Apple und Microsoft niedriger als im Vergleichsindex nach Marktkapitalisierung gewichtet sind. Die Ausschüttungsrendite beträgt um 2,5%. Die RAFI-Indizes wurden als Reaktion auf die Internet-/Techblase Ende der 90er Jahre entwickelt und sollen durch die Fundamentalgewichtung solche Exzesse vermeiden.

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hattifnatt
vor 2 Stunden von Behemoth:

Vermutlich sahen diese Daten zum Zeitpunkt der letzten Indexanpassung besser aus, da der Kurs im letzten Jahr stark gestiegen ist.

Das ist doch super, dann wird es bei der nächsten Anpassung runtergewichtet oder fliegt ganz raus, aber den Kursanstieg hat man mitgenommen.

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