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stagflation

Erwartete Lebenslänge und Auswirkungen auf das Entnahmedepot

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monstermania
Am 1.7.2023 um 19:06 von Der Heini:

3. Anleger, die gar keine Rente erwarten, fast alle Selbstständigen zum Beispiel.

Wobei das mit 'gar keiner Rente' zumindest in D auch so eine Sache ist.

Ich kenne 2 ehemals Selbstständige, die es versäumt haben eine entsprechende Altersvorsorge auf die Kette zu kriegen. Und in einem Fall hat man natürlich immer schön auf Dicke Hose gemacht. Es wäre also durchaus Geld da gewesen auch eine private AV aufzubauen. Aber Beide haben eine Wohnung und leider keinen Hunger.

Ja, Sie müssen kleine Brötchen backen. Aber keine Rente zu bekommen bedeutet in D eben nicht unter der Brücke schlafen zu müssen.

Insofern finde ich auch Einführung einer verpflichtenden AV für Selbstständige als absolut richtig.

 

 

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Pfennigfuchser
vor 23 Stunden von Sapine:

4. Bin ich ausreichend intelligent und flexibel genug, einen klugen Plan zu entwickeln und umzusetzen. 

4a) Ist der Plan auch dann noch umsetzbar, wenn ich im Alter geistig nicht mehr so flexibel bin oder mir sogar Demenz etc droht. Mithin: ist der Plan im Alter ein Selbstläufer?

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Der Heini
vor 4 Stunden von monstermania:

Aber keine Rente zu bekommen bedeutet in D eben nicht unter der Brücke schlafen zu müssen.

Ist das dann die Grundsicherung? Du schreibst von Rente? Kenne mich da ehrlich gesagt noch nicht richtig gut mit aus.

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HalloAktie
vor 11 Minuten von Der Heini:

Ist das dann die Grundsicherung? Du schreibst von Rente? Kenne mich da ehrlich gesagt noch nicht richtig gut mit aus.

Nennt sich "Grundsicherung im Alter", Mini-Renten und sonstige Einkünfte werden nahezu vollständig darauf angerechnet.

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Sapine
vor 2 Stunden von Pfennigfuchser:

4a) Ist der Plan auch dann noch umsetzbar, wenn ich im Alter geistig nicht mehr so flexibel bin oder mir sogar Demenz etc droht. Mithin: ist der Plan im Alter ein Selbstläufer?

Das wollte ich mit dem Wörtchen "kluger" Plan zum Ausdruck bringen. 

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monstermania
vor einer Stunde von Der Heini:

Ist das dann die Grundsicherung? Du schreibst von Rente? Kenne mich da ehrlich gesagt noch nicht richtig gut mit aus.

Genau. Grundsicherung im Alter, die quasi JEDER Deutsche bekommen kann.

Natürlich werden auf die Grundsicherung neben Minirenten, die ja auch viele Selbstständige im Laufe Ihres Lebens erworben haben, auch Vermögenswerte angerechnet. 

Zitat: "Von den Beziehern im Rentenalter waren 2,5% auf Grundsicherung angewiesen. Betrachtet man diejenigen, die unmittelbar vor dem Renteneintritt selbstständig waren, waren sogar 3,7% auf Grundsicherung angewiesen, fast doppelt so viele wie zuvor sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (1,8%)."

Quelle: https://www.vgsd.de/grundsicherung-im-alter-almosen-oder-soziale-haengematte/

 

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satgar
vor 2 Stunden von monstermania:

Genau. Grundsicherung im Alter, die quasi JEDER Deutsche bekommen kann.

Natürlich werden auf die Grundsicherung neben Minirenten, die ja auch viele Selbstständige im Laufe Ihres Lebens erworben haben, auch Vermögenswerte angerechnet. 

Zitat: "Von den Beziehern im Rentenalter waren 2,5% auf Grundsicherung angewiesen. Betrachtet man diejenigen, die unmittelbar vor dem Renteneintritt selbstständig waren, waren sogar 3,7% auf Grundsicherung angewiesen, fast doppelt so viele wie zuvor sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (1,8%)."

Quelle: https://www.vgsd.de/grundsicherung-im-alter-almosen-oder-soziale-haengematte/

 

Grundsicherung im Alter ist von der Ausgestaltung und den Mechanismen nichts anderes als Hartz4/Bürgergeld. Ziel sollte sein, genau das nicht erleben zu müssen. Sonst findet man sich in den üblichen SpiegelTV Reportagen beim Tafel-Besuch wieder…..

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dividendgrowth

Die Höhe der "Grundsicherung" beträgt 449 Euro beziehungsweise 808 Euro für (Ehe-)Paare + Kosten für eine angemessene Unterkunft.

Wenn man bedenkt, dass man den ganzen Tag Zeit hat, mal lieber mit dem Taxi zum Arzt möchte, als mit dem Bus...kein erstrebenswertes Lebensziel.

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Fasteindialog
vor 10 Stunden von monstermania:

Wobei das mit 'gar keiner Rente' zumindest in D auch so eine Sache ist.

Ich kenne 2 ehemals Selbstständige, die es versäumt haben eine entsprechende Altersvorsorge auf die Kette zu kriegen. Und in einem Fall hat man natürlich immer schön auf Dicke Hose gemacht. Es wäre also durchaus Geld da gewesen auch eine private AV aufzubauen. Aber Beide haben eine Wohnung und leider keinen Hunger.

Ja, Sie müssen kleine Brötchen backen. Aber keine Rente zu bekommen bedeutet in D eben nicht unter der Brücke schlafen zu müssen.

Insofern finde ich auch Einführung einer verpflichtenden AV für Selbstständige als absolut richtig.

 

 

Eine verpflichtende AV für Selbständige gibt es in vielen Berufen bereits. Nennt sich Handwerkerpflichtversicherung und eine Befreiung ist erst nach 18 Jahren bzw.  nachdem man 216 Monate Pflichtbeiträge gezahlt hat , möglich.

Als ich mich vor 23 Jahren selbstständig gemacht habe, waren da viele Aasgeier unterwegs und haben mich beraten, Jeder einzelne hat mir geraten, sofort nach 18 Jahren aus der GRV auszutreten und das Geld in "sein" Altesrvorsorgeprodukt  zu stecken. Ich wurde damals sehr schlecht beraten und würde mit meinen Wissen von heute, viele Entscheidungen anders tätigen bzw. mich im Vorfeld selber informieren.

Ich konnte mich nie dazu durchringen, die mir  aufgeschwatzten  Verträge zu kündigen und was anderes mit dem Geld zumachen, wahrscheinlich wäre das die finanziell bessere Entscheidung gewesen.

Das ist dann wohl diese Pfadabhängigkeit, von der man liest.

In der GRV bin ich allerdings immer noch Mitglied und bezahle (anders als mir empfohlen) weiter meinen Regelbeitrag. 

Mal sehen was da in zirka 20 Jahren so bei rauskommt. In der Zwischenzeit lege ich das Geld welches übrigbleibt in ETF und Einzelaktien an, da habe ich zumindest die alleinige Kontrolle, bzw. Verantwortung, Wenn das in die Hose geht, dann weiß ich das ich die Schuld bei mir suchen muss, und nicht bei irgendwelchen Geiern aus der Finanzbranche.

 

Noch eine kurze Bemerkung:

einer der Versicherungsmakler die mich 2001 beraten haben, ist noch auf meinem Radar.

Der fuhr immer so einen schönen Mercedes Cabrio und machte fette Urlaube, trug tolle Anzüge usw.  Seit 3 Jahren arbeite ich manchmal bei dem zuhause.

Er ist jetzt im Ruhestand, wohnt in einer 46 m² Mietwohnung im DG ohne Fahrstuhl, alten Renault Kleinwagen und kein Geld übrig, um mal eine Pizza beim Italiener zu essen.

Bitte nicht falschverstehen, mir geht es nicht um Schadenfreude sondern darum, das dieser Versicherungsmakler offensichtlich kein Fachmann für Produkte für die Altersvorsorge war.

 

 

 

 

 

 

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dividendgrowth
vor 4 Minuten von Fasteindialog:

kein Geld übrig

war wohl selbst sein bester Kunde...?

Deine Beschreibung erinnert mich an "Voll normaal" von Tom Gerhard. Da gabs doch auch den schmierigen Berater, und den bekloppten Vatter vom Tommie, der sein 1.000,- DM bei dem anlegen wollte. damit sie kommt, "die Rendite...

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monstermania
vor 13 Stunden von satgar:

Grundsicherung im Alter ist von der Ausgestaltung und den Mechanismen nichts anderes als Hartz4/Bürgergeld. Ziel sollte sein, genau das nicht erleben zu müssen. Sonst findet man sich in den üblichen SpiegelTV Reportagen beim Tafel-Besuch wieder…..

Das die Grundsicherung kein 'Lebensziel' sein sollte, ist doch logisch.:rolleyes:

Es wird nur teilweise so getan, als würde ein Selbständiger unter der Brücke landen, wenn er es nicht schafft einige Millionen für Seine Altersvorsorge zusammen zu bekommen und Ihm irgendwann das Geld ausgeht. 

Das mag in anderen Ländern der Fall sein, aber zum Glück nicht in Deutschland. Die Konsequenzen am Ende des Lebens ohne Geld dazustehen hält sich damit zumindest in Grenzen.

 

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81
vor 58 Minuten von monstermania:

Das mag in anderen Ländern der Fall sein, aber zum Glück nicht in Deutschland. Die Konsequenzen am Ende des Lebens ohne Geld dazustehen hält sich damit zumindest in Grenzen.


Sehe ich auch so.
Das ist eben die eine Leitplanke, die andere wäre ein bescheidener Konsum und kein auf die Spitze getriebener Frugalismus "zu Lebzeiten", falls man doch schon mit 65 ins Gras beißen sollte.

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

In Nachbarthreads wird über die "Aktienrente" diskutiert. Ein spannendes Thema! Viele Aspekte sind wichtig. Angefangen von der Rendite über Kosten, Zulagen, Steuern, Vertrauenswürdigkeit des Anbieters bis hin zu den Fragen: Brauche ich das? Welche Variante passt am besten für mich?  

 

In den folgenden Posts möchte ich mich auf die finanziellen und mathematischen Aspekte fokussieren. Ich möchte wissen, wie sich einzelne Varianten unterscheiden - und welche Rente man bekommen kann, wenn man im Alter 67 (falls man dieses erreicht) mit 100.000 € startet.  

Dazu möchte ich mir folgende Varianten anschauen und die Rente berechnen:

  1. Selbstbau-Entnahmedpeot
  2. Freiwillige Versicherung   
  3. Pflichtversicherung

Jede Variante möchte ich mir mit zwei verschiedenen Anlage-Strategien anschauen:

  1. Anlage in Anleihen
  2. Anlage in Aktien

Sofern es keine Einwände gibt, werde ich folgende Parameter verwenden:

  1. Startalter: 67, Startkapital: 100.000 €
  2. Prognosen des statistischen Bundesamtes über die zukünftigen Sterberaten für den Jahrgang 1973 (siehe erster Post in diesem Thread)
  3. Anleihen: Rendite: 2,6%, Volatilität: 0%
  4. Aktien: Rendite: 7%, Volatilität: 14%
  5. Inflation: 2% (benötigt für eine steigende Rente, bei der real immer die gleiche Rente gezahlt wird)

Nicht betrachtet werden Steuern. Ebenfalls nicht weiter betrachtet werden Kosten.  

Hier die Prognose des statistischen Bundesamtes für den Jahrgang 1973. Die Kurven sind so normiert sind, dass Alter 67 = 100%. Für Details: siehe den ersten Beitrag in diesem Thread. Anmerkung: die Prognosen des statistischen Bundesamtes gehen nur bis zum Alter 100. Die Werte für Alter 101 - 110 sind geschätzt.


image.png.38f1d3ca41f55a8f24538496bf6838ef.png

 

Bei den folgenden Simulationen werde ich mit diesen Kurven rechnen - nicht mehr mit mittleren Lebensdauern, wie bisher. Bei Bedarf werde ich diese Kurven um ein paar Jahre nach rechts verschieben. Beispielsweise, wenn anzunehmen ist, dass es Auswahleffekte gibt, wie z.B. bei freiwilligen Versicherungen, in denen sich eher gesunde und langlebige Menschen ansammeln.

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Sapine

0 % Volatilität bei Renten erscheint mir unrealistisch. 

 

Weder ein reines Anleihen- noch ein reines Aktiendepot erscheint mir sinnvoll. 60/40 Aktien/Anleihen würde mehr Sinn machen? 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Prinzipiell hast Du Recht. Aber es geht zuerst um Modellrechnungen. Wir wollen uns anschauen, wie die Modelle funktionieren. Deshalb zuerst einfache Annahmen - dann kann man einiges sogar noch mit einer Tabellenkalkulation rechnen. Später können wir auch etwas realistischere und komplexere Depots betrachten. Diese werden irgendwo in der Mitte zwischen unseren Modellannahmen liegen.

 

Die klassische Rentenversicherung mit einer Garantierente von 3,25% (entspricht ungefähr 2,6% effektiv) rechnet übrigens auch mit 0% Volatilität.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Betrachten wir zunächst Entnahmedepots und Versicherungen mit einer festen Verzinsung von 2,6%. Alle Rechnungen lassen sich mit einer Tabellenkalkulation durchführen. Man braucht noch keinen Monte-Carlo Simulator.

 

In dem folgenden Diagramm werden die möglichen Renten für 100.000 € Anfangskapital gezeigt. Für jede betrachtete Variante gibt es zwei Kurven. Erstens eine Rente, die konstant bleibt (real also abnimmt) - und zweitens eine Rente, die mit der Inflation (hier mit 2% angenommen) ansteigt (real also konstant bleibt).

 

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  1. Die obere dunkelblaue Linie ist die monatliche Rente bei einer Männer-Pflichtversicherung. Der Rentenfaktor beträgt 55 (wobei dieser von der angenommenen Verzinsung abhängig ist, hier 2,6%). Wenn man eine mit der Inflation ansteigende Rente möchte, muss man am Anfang einen Abschlag von 19% akzeptieren.
  2. Die obere rote Linie ist die monatliche Rente bei einer Pflichtversicherung für Frauen. Gegenüber den Männern liegt die Rente um 10% niedriger. Der Rentenfaktor beträgt 49. Der Abschlag für die ansteigende Rente ist etwas höher als bei den Männern, nämlich 21%.
  3. Die Kurven für eine gemischte Pflichtversicherung (Männer und Frauen, hier nicht gezeigt) dürften in der Mitte zwischen den roten und blauen Kurven liegen.
  4. Die Kurven für eine freiwillige Versicherung (Männer, Frauen, gemischt, hier nicht gezeigt) liegen unter den Kurven für die entsprechende Pflichtversicherung. Es muss davon ausgegangen werden, dass im Versichertenkollektiv mehr langlebige als kurzlebige Menschen sind. Bei der freiwilligen Unisex-Versicherung muss man zusätzlich annehmen, dass sich mehr Frauen als Männer versichern. Der Vorteil einer Pflichtversicherung ist, dass Entmischungeffekte vermieden werden, die Rechnungen einfacher werden und letztendlich höhere Renten garantiert werden können. Menschen, die erwartbar kürzer leben als der Durchschnitt, werden jedoch durch Pflichtversicherungen benachteiligt.
  5. Die Entnahmedepots, hier gerechnet mit einem Endalter drei Jahre nach Erreichen der 10% "noch lebend" Schwelle, führen zu deutlich geringeren Rentenzahlungen. Die Wahrscheinlichkeit beträgt 10%, dass das Kapital alle ist, obwohl man noch lebt. Dafür besteht eine 90% Wahrscheinlichkeit, dass beim Tod noch Geld vorhanden ist, das man vererben kann.
  6. Bei den Entnahmedepots ist der anfängliche Abschlag für eine steigende Rente höher als bei den Versicherungen (28%). Der Break-Even-Punkt für einen Gleichstand mit der konstanten Rente wird erst später erreicht. Im Durchschnitt erhält man mit der steigenden Rente bis zu seinem Tod weniger Gesamt-Rente und vererbt mehr Kapital. Für die meisten Rentner ist das keine gute Option.

Bei einer konstanten Verzinsung von 2,6% p.a. können Versicherungen eine deutlich höhere Rente auszahlen. Wenn man nicht unbedingt etwas vererben will oder aus anderen Gründen jederzeit auf sein Kapital zugreifen möchte, haben Versicherungen deutlich sichtbare Vorteile.

 

Anmerkung: wenn ich hier von Versicherungen spreche, meine ich Versicherungen im mathematischen Sinne - keine "realen" Versicherungen. Letztere können Nachteile haben (Kosten, viel niedrigere Rentenfaktoren wegen besonders vorsichtiger Kalkulation, usw.). Wobei es durchaus "reale" Versicherungen geben kann, die den hier gezeigten mathematischen Versicherungen recht nahe kommen. Wenn man eine Versicherungslösung anstrebt, muss man diese suchen. Dabei kann man die Angebote mit der Modellrechnung vergleichen - und erhält dadurch einen Anhaltspunkt für die Güte der Angebote.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

Vielen Dank für die sehr wertvollen Ausführungen!

Eine Sache vielleicht: Die angenommene Inflation halte ich für zu niedrig! Dies führt oft zu Überschätzungen der Kaufkraft z.B. der Renten in der etwas entfernteren Zukunft....
Ich habe rückblickend 2 Werte gefunden; 2,9% für die letzten 60 Jahre oder aber 2,5% für die letzten 75 Jahre. Man könnte also über eine angenommene Inflation von mind. 2,5% nachdenken.

Ferner stimme ich Sapines Ruf nach Betrachtung eines gemischten Aktien/Anleihendepots zu, aber darauf hast Du ja mit Verweis auf einen späteren Zeitpunkt bereits geantwortet.

 

 

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Hermann
Am 2.5.2023 um 15:59 von stagflation:

die eigene erwartete Lebenslänge einplanen.

Sorry, falls das bereits in den letzten 15 Seiten diskutiert wurde:

Die erwartete Lebenslänge ist mMn etwas zu kurz gedacht. (Es sei denn es ist "aktives Leben" gemeint)

Korrekter wäre dann vielleicht: die benötigte Geldmenge pro Lebensjahr. Nach dem Ableben natürgemäß: 0€ (Beerdungskosten sind nicht der Bedarf eines Toten)

 

Nur weil das Siechtum nach hinten raus heuer länger dauert und es gute lebenserhaltende Maschinen den Spitälern gibt heisst das nicht, dass der Geldbedarf mit 70 der gleiche wie mit 95 ist.

Die Frage ob man als Stubenhocker, als Wohnmobilreisenderoder als Weltreisender mit dem Flugzeug glücklich ist, ist ja eigene Sache und produziert unterschiedliche Kosten.

 

 

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stagflation

Ein kleiner Exkurs: ich habe Rentenfaktoren in Abhängigkeit von dem Rechnungszins berechnet:

 

image.png.8b84fe8ae4d421cc977ca41d979a0310.png

 

Jetzt kann jeder, dessen Leistungsphase mit 67 beginnt, seine Police und seinen Rechnungszins heraussuchen und schauen, um wie viel sein Rentenfaktor und sein garantierter Rentenfaktor zu niedrig ist. ;-)

 

Die grüne Kurve (Unisex Gemischt Freiwillig) habe ich berechnet als Bisex Frauen Pflicht mit 3 zusätzlichen Lebensjahren.

 

Bei den meisten Versicherungen dürfte der garantierte Rentenfaktor niedriger sein als die hier gezeigten Werte. Gründe:

  1. Kosten
  2. Andere Prognosen für die Sterberaten als die vom statistischen Bundesamt für den Jahrgang 1973
  3. Denk- und Rechenfehler meinerseits
  4. Versicherungen sind vorsichtig und garantieren weniger, als sie könnten. Dies führt zu Überschüssen in der Leistungsphase. Wenn man daran glaubt, dass die Überschüsse korrekt berechnet werden und auch fair auf die Versicherten ausgeschüttet werden, könnte einem der Rentenfaktor egal sein.

Vor einem Jahr gab es Rentenversicherungen mit einem garantierten Rentenfaktor <20 bei einem Rechnungszins von 0,25%. Laut der obigen grünen Kurve könnte der Rentenfaktor aber bei 33 liegen. Hier wurde also sehr vorsichtig kalkuliert.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 24 Minuten von stagflation:

Vor einem Jahr gab es Rentenversicherungen mit einem garantierten Rentenfaktor <20 bei einem Rechnungszins von 0,25%. Laut der obigen grünen Kurve könnte der Rentenfaktor aber bei 33 liegen. Hier wurde also sehr vorsichtig kalkuliert.

Unter 20 ist auch echt frech. Aber gibt’s. Ist zum Glück aber nicht die Regel.

 

Condor hat bei Jahrgang 1973 ohne Hinterbliebenenabsicherung im Rentenbezug per Rentenbeginn 67 folgendes:

 

Garantiefaktor: 27,70€

Aktueller Faktor: 28,40€

 

Basiert allerdings auf 0,10% Rechnungszins und nach DAV 2004 R abgeleiteter Sterbetafel (unisex).

 

Eingepreiste Kosten die üblichen 1,5% jeder Rentenzahlung.
 

 

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stagflation
vor einer Stunde von satgar:

Garantiefaktor: 27,70€

Aktueller Faktor: 28,40€

 

Ich finde es in Ordnung, wenn Versicherungen vorsichtig sind - und etwas Luft einkalkulieren. Bis zu 25% Abschlag auf den Rentenfaktor ist vermutlich tolerabel? Bei dem Condor-Angebot beträgt der Abschlag des garantierten Rentenfaktors zur grünen Kurve 17%. Das scheint mir sehr gut zu sein!

 

Ich habe eine Debeka Bisex Rentenversicherung aus 2004. Damals wurden noch keine Rentenfaktoren ausgewiesen. Aber man kann den Rentenfaktor berechnen aus garantierter Rente und garantiertem Rückkaufswert. Ich komme auf einen Rentenfaktor von 43,4. Der Höchstrechnungszins betrug damals 2,75%. Mit meinen Berechnungen (siehe obiges Diagramm) komme ich auf einen Rentenfaktor von ungefähr 51. 43,4 wäre ein Abschlag von 16%, was ziemlich gut ist. Allerdings hat die Debeka bei Vertragsabschluss die Sterbetafeln von 1994 (DAV 1994 R) verwendet. Wikipedia schreibt dazu:

Zitat

Die Tafel DAV 1994 R berücksichtigt den Trend zur größeren Lebensdauer (wegen des medizinischen Fortschritts und der Verbesserung der Lebensumstände) für später geborene Personen aus heutiger Sicht nicht ausreichend vorsichtig und darf daher nicht mehr von Rentenversicherungen verwendet werden.

Ich bin jedenfalls gespannt, ob die Debeka die versprochenen Leistungen noch absenken wird. Wenn sie es macht, wird es wahrscheinlich kurz vor Eintritt in die Leistungsphase sein.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 24 Minuten von stagflation:

 

Ich finde es in Ordnung, wenn Versicherungen vorsichtig sind - und etwas Luft einkalkulieren. Bis zu 25% Abschlag auf den Rentenfaktor ist vermutlich tolerabel? Bei dem Condor-Angebot beträgt der Abschlag des garantierten Rentenfaktors zur grünen Kurve 17%. Das scheint mir sehr gut zu sein!

 

Ich habe eine Debeka Bisex Rentenversicherung aus 2004. Damals wurden noch keine Rentenfaktoren ausgewiesen. Aber man kann den Rentenfaktor berechnen aus garantierter Rente und garantiertem Rückkaufswert. Ich komme auf einen Rentenfaktor von 43,4. Der Höchstrechnungszins betrug damals 2,75%. Mit meinen Berechnungen (siehe obiges Diagramm) komme ich auf einen Rentenfaktor von ungefähr 51. 43,4 wäre ein Abschlag von 16%, was ziemlich gut ist. Allerdings hat die Debeka bei Vertragsabschluss die Sterbetafeln von 1994 (DAV 1994 R) verwendet. Wikipedia schreibt dazu:

Ich bin jedenfalls gespannt, ob die Debeka die versprochenen Leistungen noch absenken wird. Wenn sie es macht, wird es wahrscheinlich kurz vor Eintritt in die Leistungsphase sein.

Schauen wir mal, wie sich die Angebotslandschaft per 01.01.2025 mit 1% Höchstrechnungszins verändern wird.

 

Ich bin wirklich sehr gespannt, was sich so alles tun wird. Höchstrechnungszins, Rentenpaket 2, Betriebsrentenstärkungsgesetz 2, Lindner-Rente. Man kann nicht sagen, dass da nicht was auf uns zu kommen würde. Man darf gespannt sein.

 

Bei den Versicherern kommt auch immer mehr das Thema des (zumindest teilweisen) fondsgebundenen Rentenbezugs oder auch Entnahmeplänen in Fahrt. Ich freu mich drauf, was so kommt.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Was die Erhöhung des Höchstrechnungszinses auf 1% betrifft, zeigt mein letztes Diagramm, was passieren wird: die Rentenfaktoren werden um 11% steigen - falls die Versicherer den neuen Höchstrechnungszins verwenden und sonst nichts ändern.

 

Für die von Dir genannten Rentenfaktoren der Condor ergibt sich:

  • Garantiefaktor: 27,7 --> 30,7
  • Aktueller Faktor: 28,4 --> 31,5

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chirlu
vor 2 Stunden von stagflation:

Hier wurde also sehr vorsichtig kalkuliert.

 

Bei meinem Vertrag bei der Europa (abgeschlossen bei einem Höchstrechnungszins von 0,9%) wird der garantierte Rentenfaktor doppelt vorsichtig kalkuliert: Zum einen nur mit 0,5% Rechnungszins, zum anderen mit 25% Abschlag auf die Sterbewahrscheinlichkeiten, die in der DAV 2004 R stehen.

 

vor 2 Stunden von stagflation:

Kosten

 

Üblich sind 1,5%. Aus einem Rentenfaktor von 35 ohne Kosten wird dann zum Beispiel einer von 34,5.

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Chris75
· bearbeitet von Chris75

Da bei uns die Grundversorung+ wahrscheinlich über Renten und Mieteinkünfte gedeckt sein wird, frag ich mich, welche Werte und welches Modell ich für ein dynamisches Entsparen annehmen könnte. Also ein eher weiter Korridor von min/max in der Entspar-Rate.

 

Dazu habe ich mit dem hier erwähnten cFIREsim-Rechner folgendes simuliert:

Zur Vereinfachung mit einem 1.000.000 EUR Portfolio. Geplante Zeit der Entsparphase von 35 Jahren, 5% dynamische Rate p.a. mit Floor 3% und Cap 10%, inflationsangepasst auf Jahr 1.

Assetverteilung 70% Stocks, 10% Gold, 20% Bonds.

 

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Das Ergebnis hat mich etwas verwundert, da die Erfolgswahrscheinlichkeit mit 100% ausgegeben wird.

 

grafik.thumb.png.9fb64cd5b7d273449bb3e00ba4e1929d.png

 

Wo liegt hier der Fehler? Zu wenig Datenreihen (nur 118 cycles)? Oder hab ich den Rechner falsch bedient? Gibt es vielleicht noch alternative Rechner die ich für eine dynamische Entsparung mit Cap und Floor verwenden könnte?

 

Wenn ich die Diskussion verfolge, dann wird 'Save' eher mit einem festen Wert von 3,25%-3,50% gerechnet, oder? Mir erschließt sich dann nicht, warum dann bei einer eher geringen Reduktion auf 3,00% (floor) soviel mehr an Dynamik nach oben (5%-10%) möglich wäre.

 

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