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stagflation

Erwartete Lebenslänge und Auswirkungen auf das Entnahmedepot

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 1 Stunde von chirlu:

Es gibt das Renditerisiko – wir erwarten, dass es in Zukunft (zum Beispiel) durchschnittlich 7% p.a. Rendite geben wird, aber die Erwartung ist falsch, und es sind nur 5%. Und es gibt separat davon das Renditereihenfolgerisiko – es tritt zwar eine bestimmte Durchschnittsrendite auf, aber zum Anfang der Entnahmezeit ballen sich Jahre mit ungünstiger (unterdurchschnittlicher) Rendite, während die Jahre mit günstiger (überdurchschnittlicher) Rendite (die es geben muss, damit wir die erwartete Gesamtrendite erreichen) erst später kommen.

 

Das sehe ich ähnlich.

 

In meinen Monte-Carlo-Simulationen ist es aber egal, ob ein Verlauf scheitert, weil die Durchschnittsrendite zu klein war oder wegen des SoRR-Effekts. Ich kann noch nicht einmal erkennen, warum ein Verlauf gescheitert ist. Nimm die beiden zufällig ausgewählten Beispiel-Verläufe (3,5% Modell, #215):

 

image.png.373e8cf79c0f89728d445407957f7dbd.png

 

Wann genau ist bei der roten Kurve etwas schief gelaufen? Die ersten 7 Jahre waren jedenfalls nicht entscheidend - nach 7 Jahren war Gleichstand.

 

Auch das untere Diagramm in #187 zeigt, dass die Verläufe, die scheitern, eher am Ende der 35 Jahre scheitern. Es kann zwar sein, dass der Grund für das Scheitern ein SoRR-Effekt am Anfang ist - und es nur recht lange dauert, bis er sich auswirkt - aber das haben wir nicht gezeigt.

 

Deshalb erscheint es mir logischer, mich auf das Gesamt-Scheitern zu konzentrieren (Obst), als mich auf den SoRR-Effekt (Apfel) zu konzentrieren.

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Sapine

Es gibt viele Gründe, warum ein Entnahmeplan scheitert. Exemplarisch ein paar mögliche Gründe:

 

1) Die Entnahmerate ist zu hoch für die zu erwartende Rendite

(Beispiel: Entnahme 4 %, erwartete Rendite 3 %, Volatilität 5 %, Entnahmedauer 30 Jahre) 

2) Die tatsächliche Rendite ist niedriger als die erwartete Rendite

3) Die Reihenfolge der Renditen war schädlich für den Entnahmeplan 

 

Für mich sind aber auch folgende Entnahmen gescheitert in dem Sinn, dass sie nicht in dem Ausmaß zum Lebensunterhalt beigetragen haben wie wünschenswert

4) Die Entnahmerate ist sehr niedrig gewählt (niedriger Lebensstandard, reich gestorben)

5) Das Depot ist sehr defensiv aufgestellt (niedrige zu erwartende Rendite)

 

Wie sieht es mit Rentenversicherungen aus?

6) Es wird eine Rentenversicherung mit hohen Kosten abgeschlossen (schlechte Rendite)

7) Die gewählte Versicherungsgesellschaft geht pleite und die Abwicklung bringt schlechtere Renditen

8) Die in Aussicht gestellten Überschüsse in einer Lebensversicherung kommen nicht zum Tragen

 

Konzeptionelle Fehler

7) Ein langfristiger Entnahmeplan lässt keine Dynamisierung zu 

8) Hohe Steuern führen zu einer niedrigen Nettoentnahme

9) Fehlende Liquidität der Assets führt zu einem Vermögensverlust 

10) Das verwendete Modell zur Entnahme war nicht geeignet

 

Sonstige Krisen

11) Hohe Inflationsraten entwerten vorhandenes Vermögen (Extremfall Währungsreform)

12) Kriege, die Vermögensbestandteile direkt und indirekt vernichten

 

Die Liste ließe sich sicher noch mächtig verlängern. 

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ER EL
· bearbeitet von ER EL

 

vor 5 Stunden von stagflation:

Nimm die beiden zufällig ausgewählten Beispiel-Verläufe (3,5% Modell, #215):

 

image.png.373e8cf79c0f89728d445407957f7dbd.png

 

 

Ich denke aus diesem Verlauf könnte man folgern, dass die SORR für Mind. 8 Jahre relevant ist. 

Vielleicht wäre es interessant, zu sehen an welchem Jahr erfolgreicher Verlauf und gescheiterter Verlauf "i. d. R." auseinander laufen. 

vor 6 Stunden von stagflation:

Ich sage nicht, dass das SoRR unwichtig ist. Ich vermute, dass es möglicherweise (!) besser ist, sich auf das Risiko des Scheiterns zu konzentrieren, als auf das SoRR. Und dass man dabei das SoRR-Problem gleich mitlöst.

Das SORR Problem wird meiner Meinung nach (in letzter Konsequenz) dadurch gelöst, dass in diesen Modellen hier extrem hohe Summen benötigt werden. 

 

Was dazu eben führt, dass die SORR unwichtig wird und daher: 

vor 7 Stunden von chirlu:

Wenn das SoRR unwichtig ist, dann haben die „einfachen Entnahmerechner“ recht, es zu ignorieren.

 

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ER EL
vor 9 Stunden von stagflation:
vor 11 Stunden von Emilian:

 Vielen Erkenntnissen (z.B., dass die ersten 5-7 Jahre im Verlauf EXTREM wichtig sind) bin ich hier im Thread wieder begegnet, was ja auch zu erwarten war - Gut so!

 

Ob die ersten 5-7 Jahre im Verlauf EXTREM wichtig sind - da bin ich mir noch nicht sicher. Ich habe mich zugegebenermaßen noch nicht intensiv mit Entnahme-Strategien beschäftigt. Mich interessiert mehr die abstrakte Problemstellung. Vor allem interessieren mich die Ecken, an denen ich vorsichtig sein muss.

 

Auf vielen Webseiten wird vom SoRR gesprochen - und wie wichtig dieser Effekt sei. Mein Eindruck ist, dass das etwas übertrieben wird - und möglicherweise die Folge eines ganz anderen Fehlers ist.

 

Für mich versuchst du das Rad neu zu erfinden. Immer löblich wenn man sich einer Fragestellung kritisch nähert, aber sich bisher so gut wie gar nicht mit den existierenden Theorien beschäftigt zu haben, finde ich nicht sinnvoll ( du musst sie ja nicht akzeptieren, aber könntest darauf aufbauen). 

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ER EL
vor 9 Stunden von stagflation:

Die Frage, die ich in den Raum stellen würde, ist also: ist es sinnvoll sich auf das SoRR zu konzentrieren? Oder ist es besser, sich auf das Gesamtrisiko zu konzentrieren - und dabei das SoRR-Problem gleich mit zu lösen?

Ich denke mal das Gesamt Risiko wird nicht automatisch vernachlässigt. 

Ich hab extra mal die Asset Verteilung raus gesucht, auf die ich im vorherigen verwiesen habe: 

 

Ist sicher nochmal im Kontext zu betrachten. Aber vereinfacht gesagt wird das Risiko durch RK1:RK3 kontrolliert. Und genau das wird (oben) gemacht. Entsprechend dem Risiko, ist zu reagieren. Es scheint nicht konstant zu sein und ein Gesamtrisiko (wie du es nennst) erweckt für mich denn Eindruck, dass du das Risiko als konstant annimmst (was ich nicht machen würde). 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Übrigens: Abseits der reinen Mathematik wird die optimale Entnahmerate, Entnahmepraxis, Depotaufteilung für das Ruhestands- bzw. Privatiersdepot ausführlichst auf dieser Website diskutiert:

https://www.whitecoatinvestor.com/  

Es ist zwar speziell für den amerikanischen Markt und da für die Berufsgruppe Mediziner gedacht, dennoch kann man beim Durchstöbern einiges mitnehmen.

Ein paar sehr gute Artikel:

https://www.whitecoatinvestor.com/bernstein-says-stop-when-you-win-the-game/#:~:text=How Much Is Enough%3F,invested solely in safe assets. 

https://www.whitecoatinvestor.com/nearing-retirement-podcast-82/ 

https://www.whitecoatinvestor.com/investing-in-retirement/ 

https://www.whitecoatinvestor.com/most-important-factor-retirement-withdrawal/ 

 

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Der Heini

Sowohl W.Pfau, als auch finanzen-erklaert als auch BigERN haben nachgewiesen, dass durch einen Cash-Anteil zu Beginn das SoRR reduziert werden kann.

Es ist ja gerade in den ersten Jahren, wenn der Depotwert sehr hoch ist, gefährlich. Wenn man dann eine Cash-Reserve hält und im Crashfalle das Depot keine Entnahme erfährt, reduziert sich das SoRR erheblich und die mögliche SWR steigt an.

Wie viel und wie hoch, hängt von der Einsturzhöhe des Aktienanteils ab.

 

Ich würde mich mit dem SoRR genau beschäftigen, sehe das neben dem Langlebigkeitsrisiko als das Risiko an, auf das man wenig Einfluss hat. Die Entnahmerate kann man in kleinen Grenzen steuern (dynamische Entnahme), die absolute Entnahme auch, aber die anderen Punkte würde ich durch "separaten" Cashanteil in den ersten 5 Jahren und das Langlebigkeitsrisiko durch Familie (Erbe ja/nein usw.) oder eine Sofortrentenversicherung ab Alter 75 Jahren betrachten. Alles kann man nicht berücksichtigen, da man mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeitsannahmen schon große Unterschiede simulieren kann.

 

Wer sich mit den ganzen möglichen Risiken genauer beschäftigen möchte, dem empfehle ich:

https://www.amazon.de/Safety-First-Retirement-Planning-Integrated-Worry-Free/dp/1945640065

 

Dort wird vieles sehr genau dargelegt und die 9€ lohnen sich schon, die Risiken sind in USA die gleichen wie in DE, die Produkte sind nur unterschiedlich.

Weiterhin: Wer sein Leben lang auf Risiko setzt (nicht Beamter, kündbar oder selbstständig mit Insolvenzgefahr) kann im Alter nicht auf volle Sicherheit gehen. Beamte leben finanziell sicher und als Pensionär dann eben auch.

Ich bleibe dabei: https://retirementresearcher.com/dashboard/

Die dort angegebenen Prozentwerte sind in meinen Augen schon sehr konservativ gerechnet per Monte-Carlo-Simulation.

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chirlu
vor 6 Stunden von stagflation:

In meinen Monte-Carlo-Simulationen ist es aber egal, ob ein Verlauf scheitert, weil die Durchschnittsrendite zu klein war oder wegen des SoRR-Effekts.

 

Bei deinen Simulationen ist die Rendite bekannt und fix; daher kann es nur am SoRR liegen, wenn das Geld in manchen Fällen reicht und in anderen nicht.

 

vor 6 Stunden von stagflation:

Wann genau ist bei der roten Kurve etwas schief gelaufen? Die ersten 7 Jahre waren jedenfalls nicht entscheidend - nach 7 Jahren war Gleichstand.

 

Ja, die Auseinanderentwicklung kam danach. Beide Verläufe hatten schwache Renditen am Anfang, so dass sie nach den sieben Jahren deutlich im Minus waren (real noch deutlicher als nominal); sie waren also nach sieben Jahren in einer schlechten (Zwischen-)Ausgangslage. Die blaue Kurve hat dann Glück gehabt, gute Jahre erwischt und sich erholen können.

 

(Was markieren übrigens die Teilstriche an der y-Achse im Diagramm? Ich hatte angenommen, sie stehen zwischen 10000 und 100000 für 20000, 30000 usw.; aber es sind neun, nicht acht.)

 

vor 38 Minuten von Der Heini:

Sowohl W.Pfau, als auch finanzen-erklaert als auch BigERN haben nachgewiesen, dass durch einen Cash-Anteil zu Beginn das SoRR reduziert werden kann.

 

Also, ERN hält nicht so viel von Geldkissen (Teil 12 der SWR-Reihe):

Zitat

The Cash Cushion approach is really caught between a rock and a hard place. Either the drawdown is so long that you can’t possibly have enough cash to make it through or the drawdown is short enough that the cash cushion likely wouldn’t have made a big difference. We are not convinced!

Anleihenzelte – oder allgemein entsprechende gleitende Aufteilungen – hält er für sinnvoller.

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Der Heini
vor 34 Minuten von chirlu:

Anleihenzelte – oder allgemein entsprechende gleitende Aufteilungen – hält er für sinnvoller.

Ja das stimmt, da habe ich Anleihen und Cash in Gedanken gleich gesetzt.

Aber leider sind die Anleiherenditen bei uns (noch) nicht so gut wie in den USA. ERN geht da von amerikanischen Renditen aus. Hätten wir noch so negative Korrelation von Aktien zu Staats-Anleihen wie früher, wäre das wirklich besser statt Cash Anleihen zu nutzen, quasi Glidepath oder Tent-Struktur.

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Sapine

2017 hat Prof. Weber mit Zahlen passend zu seinem Arero auch eine Untersuchung zu Entnahmeplänen gemacht. Er kam dabei nur auf ein Pleiterisiko von 1 % bei einer Laufzeit von 30 Jahren und einer anfänglichen Entnahme von 4 %. Leider habe ich dazu bisher nur die Powerpoint gefunden. Entnahmestrategien beginnen auf Seite 14.

 

Von extraETF gibt es auch noch eine youtube Präsentation dazu. Die Veröffentlichung von Arero würde 10 Euro kosten. 

 

Und hier noch das Simulationstool von der Behavioralfinance der Uni Mannheim (Prof. Weber)

https://www.behavioral-finance.de/kopie-von-risiko-tool-risktool

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dividendgrowth
· bearbeitet von dividendgrowth

Schöne Diskussion, aber sehr abstrakt. Mich hat neulich eine Beobachtung zum Nachdenken angeregt:

Zum Mitarbeiterfest kam neulich ein Kollege, der ist zum Erreichen der damaligen Regelaltersgrenze von 60 Jahren in Pension gegangen. Und zwar 1986.

 

Wie war die Welt 1986, was war da Thema am Aktienmarkt und was ist seitdem passiert?

 

Und wenn ich das auf mich beziehe, ich gehe in 15 Jahren in Pension - Das heißt ich lebe jetzt aus seiner Perspektive im Jahr 1971. Passt ja sogar fast...Öl-/Energiekrise, Inflation, Krieg (in Nahost damals)...viele Parallelen.

(Achtung - alles Daten für einen Beamten!) 

 

Dank öffentlicher-dienst.info, Einkommensteuerportal, Deka-Rechner und anderer Daten kann ich einiges gut nachrecherchieren (Gerundet), Annahme Verheiratet, Frau ohne Einkommen wie damals üblich

 

Sein Gehalt 1971 : 2.414,70 DM Brutto - 450,66 Steuer = 1.964,04 DM = 1.120,- EUR (rund) Netto

Sein Gehalt 1986:  5.172,32 DM Brutto - 1.103,- Steuer = 4.069,32 DM Netto = 2.034,- EUR Netto

 

Seine Pension betrug 1986 als 3.979- Brutto - 729,50 Steuer = 3.249,50 DM = 1.625,- EUR Netto - 100,- Krankenvers. = 1.525,- EUR (1986)

 

Seine Pension heute: 3.412,34 EUR (netto) - 250,- KV = 3.150,- Netto Pension (2023)

 

Seine Rentenlücke betrug/beträgt zu 100% Gehalt

1971: 280,- EUR

1986: 508,- EUR und

2023: 1.287,- EUR

Kaufkraftvereinigt ist sie identisch - aber die absolute Zahl ist halt eben kräftig gestiegen.

 

Allein das ist schonmal beeindruckend.

 

Was hätte er also tun können, um seine Rentenlücke zu schließen - so, dass sie auch bis heute geschlossen bleibt - nur man den Aktienmarkt genommen?

Damals üblich war der Deka Fonds (Auflage 26.11.1956, nur deutsche Aktien. WKN 847450, 5,26% Ausgabeaufschlag, 1,46% TER)

 

Er fängt also 1966 an und spart 25,- EUR mit einer Dynamik von 5%/jährl.

bis 1971: 2.040,57 Eingezahlt, Endstand: 2.148,08; er erhöht auf 50,- EUR/mtl.

1976: 5.465,38 Eingezahlt, Endstand: 6.354,93 EUR; er erhöht auf 100,-/mtl., weil jetzt das Haus abbezahlt ist

1981: 13.030,76 einbezahlt, Endstand: 14.212,85; er erhöht auf 200,-/mtl. für die letzten 5 Jahre

1986: 27.761,- einbezahlt, Endstand: 67.235,85 EUR

 

Also rund 150.000,- DM hätten ihm Anfang 1987 zur Verfügung gestanden. Damals schweineviel Geld.

 

Bis 1981 lag seine Rendite WEIT unter Sparbuch, erst ab 1981 zog es.

Also fraglich, ob er die 60er und 70er überhaupt durchgehalten hätte - vermutlich nicht. Eine Lebensversicherung (5% jährlich) hätte damals am Ende das gleiche gebracht, wobei die Aktien die Rendite erst in den letzten 5 Jahren gebracht hätten.

 

Also 150.000,- DM = 75.000,- EUR 1986.

In einen theasaurierenden ETF gepackt und man verkauft jedes Jahr 4% also 500,- DM im Monat. 1986.

Heute wären das 250,- Monatl. Entmahmerate

 

Dazwischen lagen aber:

1987: 30% Black Monday (gleich im 1. Rentenjahr - Hammer)

1989: Japan Bubble

1991: Golfkrieg (-20%)

1993: Russland/Asien-Krise

2000: Dotcom Bubble

2001: 9/11

2008/9: Finanzkrise

2011: Eurokrise

2016: Brexit, Trump, Handelskrieg China

2020: Corona

2022: Russlandkrieg, Energiekrise

2023: Inflation...

 

Ob er da seine Entnahmestrategie hinbekommen hätte? Und ein bisschen tüdelig ist er heute ja auch schon...Und Pflegeheim steht nun wohl auch langsam an. Zwischenzeitlich auch mal Sonderentnahmen für neue Heizung, neues Dach, neues Auto....

Mein Fazit: die 75.000,- hätten es bei einer regelmäßigen Entnahme schwer gehabt, bis heute zu überleben.

 

(Dazukommt: viele Aktien und Fonds haben von 1966 bis heute nicht überlebt. Tatsächlich sind es die soluiden und überteuerten Brot- und Butter Hausbankfonds, die noch da sind).

Hätte er in Einzelaktien investiert - ich vermute mal...das wäre auch nicht gut ausgegangen. Was damals und zwischenzeitlich alles Mode war - und heute 0,- ist....

 

Also mein Fazit daraus für mich als planlosen Kleinanleger mit menschlicher Psyche:

Ausschüttung vor Thesaurierung

Brot- und Butter?ETF statt Einzelaktien und/oder Themen-ETF

Dividendenwachstum und Dividendenhöhe in vernünftiger Balance....

 

Ergebnis: Dividenden-ETF, die nicht bloß nach der Dividenhöhe gehen sondern auch über Qualitätsmerkmale verfügen, scheinen mit das Optimum zu sein.

 

Viel Text - bin auf eure Meinungen gespannt

 

 

(PS: Hätte er die 75.000,- 1986 im DekaFonds gelassen, wäre der 1987 gleich mal auf 47.300,57 gefallen...MINUS 23.951,58 EUR)

Hätte er bis heute nichts gemacht, hätte er jetzt exakt 592.376,69 EUR - aber auch NICHTS davon gehabt - und was will er jetzt mit 97 damit??!)

Zwischenzeitlich hätte er folgende Schwankungen gehabt:

1999: plus 89.000,- EUR

2001: minus 52.000,- und 

2002: minus 104.000.- nochmal runter...

2008: minus 178.000,- EUR

2018: minus 110.000,-

2022: minus 106.000,- EUR

Muss man auch erst mal aushalten....)

 

 

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Barqu
2 hours ago, dividendgrowth said:

Viel Text - bin auf eure Meinungen gespannt

Interesse Anekdote und vielen Dank fuer die Rueckrechnungen.

Ausser der Dividenstrategie deutet das ggf auch in die Richtung, warum es sich lohnen koennte Anleihen mit im Portfolio zu haben.

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dividendgrowth
vor 22 Minuten von Barqu:

Interesse Anekdote und vielen Dank fuer die Rueckrechnungen.

Ausser der Dividenstrategie deutet das ggf auch in die Richtung, warum es sich lohnen koennte Anleihen mit im Portfolio zu haben.

Tatsächlich ja. Ich überlege auch schon...

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chirlu
vor 3 Stunden von dividendgrowth:

der ist zum Erreichen der damaligen Regelaltersgrenze von 60 Jahren in Pension gegangen. Und zwar 1986.

 

Die Regelaltersgrenze war damals 65 Jahre. Es gab seinerzeit aber mehr Möglichkeiten, vorzeitig in Rente zu gehen. Teilweise war das auch vom Arbeitgeber gewünscht, der so ohne Entlassungen Leute von der Gehaltsliste werfen konnten (zu Lasten der Rentenversicherung).

 

vor 3 Stunden von dividendgrowth:

(Achtung - alles Daten für einen Beamten!)

 

Für Beamte lag die allgemeine Altersgrenze ebenfalls bei 65 Jahren. Eine besondere Altersgrenze von 60 Jahre galt z.B. für Polizisten und Berufsfeuerwehrleute. Eine frühere Pensionierung auf Antrag war regulär mit 63 (Bundesbeamte) bzw. mit 62 (Landesbeamte) möglich.

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dividendgrowth
vor 48 Minuten von chirlu:

 

Die Regelaltersgrenze war damals 65 Jahre. Es gab seinerzeit aber mehr Möglichkeiten, vorzeitig in Rente zu gehen. Teilweise war das auch vom Arbeitgeber gewünscht, der so ohne Entlassungen Leute von der Gehaltsliste werfen konnten (zu Lasten der Rentenversicherung).

 

 

Für Beamte lag die allgemeine Altersgrenze ebenfalls bei 65 Jahren. Eine besondere Altersgrenze von 60 Jahre galt z.B. für Polizisten und Berufsfeuerwehrleute. Eine frühere Pensionierung auf Antrag war regulär mit 63 (Bundesbeamte) bzw. mit 62 (Landesbeamte) möglich.

Indem Fall nicht ganz richtig. Polizei ging damals mit 60 und heute mit 62.

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chirlu
vor 23 Minuten von dividendgrowth:
vor einer Stunde von chirlu:

Eine besondere Altersgrenze von 60 Jahre galt z.B. für Polizisten und Berufsfeuerwehrleute.

Indem Fall nicht ganz richtig. Polizei ging damals mit 60

 

Was ist da jetzt „nicht ganz richtig“?

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Der Heini
vor 2 Stunden von Barqu:

Interesse Anekdote und vielen Dank fuer die Rueckrechnungen.

Ausser der Dividenstrategie deutet das ggf auch in die Richtung, warum es sich lohnen koennte Anleihen mit im Portfolio zu haben.

https://www.finanzen-erklaert.de/100-prozent-aktienquote-optimal/

 

Gibt viele Meinungen zu Anleihen im Entnahmeplan. Fraglich, ob die hohen Renditen der Staatsanleihen wiederkommen, die Zukunft ist ungewiss.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

@dividendgrowth Super interessante Ausführungen! Danke für die Mühe!

Allerdings sind 4% Entnahme UND bisherige Entnahmedauer von 36 Jahren UND zwischenzeitliche Sonderentnahmen schon recht sportliche Forderungen an ein Altersdepot. Wäre schon mit zwei von dreien schwierig.

 

LG

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dividendgrowth
vor einer Stunde von chirlu:

 

Was ist da jetzt „nicht ganz richtig“?

 

Ganz einfach: Für Beamte Allgemein stimmt, was du sagst, in meinem konkreten Beispiel stimmt, was ich sage. Die Regelaltersgrenze für Polizeibeamte und Bundeswehr war damals 60 Jahre.

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 2 Minuten von dividendgrowth:

Ganz einfach: Für Beamte Allgemein stimmt, was du sagst, in meinem konkreten Beispiel stimmt, was ich sage. Die Regelaltersgrenze für Polizeibeamte und Bundeswehr war damals 60 Jahre.

Nichts anderes schrieb @chirlu

vor 1 Stunde von dividendgrowth:

Eine besondere Altersgrenze von 60 Jahre galt z.B. für Polizisten und Berufsfeuerwehrleute.

Oder störst du dich am Wort "besondere"?

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chirlu

Jedenfalls störe ich mich an dem Wort „Regelaltersgrenze“. Die Regelaltersgrenze gibt es in der Rentenversicherung. Bei Beamten heißt es allgemeine Altersgrenze. Und für Polizeibeamte gilt auch nicht die allgemeine Altersgrenze, geschweige denn die Regelaltersgrenze, sondern eine besondere Altersgrenze.

 

Und deshalb war das in mehrfacher Hinsicht falsch:

vor 6 Stunden von dividendgrowth:

der ist zum Erreichen der damaligen Regelaltersgrenze von 60 Jahren in Pension gegangen.

Und zusätzlich irreführend, da von Polizei im ganzen Beitrag keine Rede war. Ich habe es richtiggestellt, damit niemand denkt, damals hätte die Regelaltersgrenze wirklich bei 60 gelegen.

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dividendgrowth
vor 2 Stunden von chirlu:

Jedenfalls störe ich mich an dem Wort „Regelaltersgrenze“. Die Regelaltersgrenze gibt es in der Rentenversicherung. Bei Beamten heißt es allgemeine Altersgrenze. Und für Polizeibeamte gilt auch nicht die allgemeine Altersgrenze, geschweige denn die Regelaltersgrenze, sondern eine besondere Altersgrenze.

 

Und deshalb war das in mehrfacher Hinsicht falsch:

Und zusätzlich irreführend, da von Polizei im ganzen Beitrag keine Rede war. Ich habe es richtiggestellt, damit niemand denkt, damals hätte die Regelaltersgrenze wirklich bei 60 gelegen.

OK, alles geklärt - Danke für die Korrektur.

(Ich dachte, du zweifelst meine Aussagen inhaltlich an)

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hilflos

es wäre Mal interessant wenn die Leute die schon länger ihr Depot entsparen, ihre Entnahmequote auflisten. Ich vermute Mal, dass die am Anfang sehr hoch ist, wegen neuen Auto/Wohnmobil 2-3 Traumreisen und dann fast auf 0 zurück geht. Erst im höheren Alter wird sie wieder ansteigen wegen Pflegekosten oder behinderten gerechtem Umbau. Eine gleichbleibende Entnahmequote werden wohl nur die haben, denen die Rente nicht zum leben reicht. Oder was entnimmt der 96 jährige Beamte mit über 3000.--€ Pension/Monat 

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Sapine

Das wird sehr von der individuellen Anforderung abhängen. Bei mir gab es ein Alterskapital für die ewige Entnahme und ein Überbrückungskapital für die Jahre bis zum Beginn der gesetzlichen Rente. Das ganze liegt 9 Jahre zurück und in drei Monaten beginnt mein offizielles Rentnerdasein.

 

Die Entnahmerate für mein eigentliches Alterskapital mit einer unendlichen Entnahme lag bei 3 % variabel. Für die Überbrückungszeit von gut 9 Jahren bis zum Beginn der gesetzlichen Rente gab es zusätzlich ein Überbrückungskapital, das komplett aufgezehrt werden sollte. Insofern kann ich dir keine "Gesamtentnahmerate" nennen. 

 

Wie das Leben so spielt kam noch eine kleine Erbschaft hinzu und die Börse meinte es gut mit mir. Aktuell entnehme ich weniger als 2 % p.a. vom Alterskapital und das Überbrückungskapital ist auch nicht komplett aufgebraucht. 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha

Ich teile die üblichen Risikowahrnehmungen nicht.

 

Mich sorgt wesentlich, wesentlich, wesentlich mehr, dass ich mit 60 tot umfalle als dass ich unerwartet 110 Jahre alt werde

 

Mich sorgt auch nicht, wieviel Geld ich mit 100 haben werde. Das kann man doch eh nicht prognostizieren, genausowenig wie ich mit 25 im Studium einen Plan hatte, was ich wohl mit 45 verdienen werden.

 

Unter der Annahme, dass wir die nächsten 60 jahre genauso heile Welt hier in Deutschland haben wie die letzten 60 Jahre in Westdeutschland wird die Rente schon zum Überleben ausreichen. Das Depot ist dann eben oben drauf, ob das jetzt 1000 Euro oben drauf sind oder 1500 euro oben drauf hat halt Auswirkungen auf den lebensstandard. aber wesentlich mehr Auswirkung hat es, ob ich Krebs habe oder nicht.

 

Das Risiko, dass wir die komemnden jahrzehnte keine heile Welt haben wurde hier meines Wissens noch nie angesprochen. --------------zensiert-------

China hat einen Diktator, Russland hat einen Diktator, Trump wäre einer und hat immer noch gute Chnacen trotz kapitolsturm und dem ganzen sonstigen wahnsinn,d en der Typ so treibt. der reichste Mann der Welt findet Diktatoren geil und hat deswegen Twitter egakuft um seine Botschaften zu verbreiten.

Die Briten haben den Brexit gewählt, die Ungarn und Polen fremdeln mit demokratischer Gewaltenteilung auch sehr. Über Erdogan brauchen wir nicht sprechen.

--------------zensiert-------

Aktuell brennt Frankreich, wir werden seit Jahren von ungesteuerter Migration "geprägt", derweil gehen die Ressourcen der Welt zuneige, Afrika steuert auf 3 Milliarden Menschen zu, die Ökosysteme werden noch immer nach und nach zerstört und die Welt wir heißer und heißer und in Teilen unbewohnbar.

 

Schwarze Schwäne hab ich noch garnicht genannt, ein Atomkrieg, eine "richtige Seuche", die die halbe Menschheit dahin rafft, ein Supervulkanausbruch, ein blöder Asteroidentreffer, irgendeine aus dem Ruder gelaufene Bio- oder Nano technolgie oder irgendwas aus der Teilchenphysik, Begegnung mit technologisch überlegenen und nicht wohlwollenden Außerirdischen oder was auch immer...

 

Ob mein Portfolio mit 80 Jahren mit einer 4% Entnahmerate klar kommt oder ob nur 3% klappen und ob es dann deshalb Kreuzfahrt 1. Klasse oder doch nur 2. Klasse wird ist im Vergleich zu den wahren Risiken meiner Zukunft doch vollkommen Pillepalle.

 

Ja, das Investieren ist ein Hobby, selbstverständlich darf man das bis ins allerkleinste Detail analysieren und dann wieder zurück und nochmal in Zwölftrillionen neuen Varianten. Ist alles fein, nur bisweilen beschleicht mich das Gefühl, ihr meint das tatsächlich ernst und macht Euch da wirkliche Sorgen. Die sollte man sich über ganz andere Dinge machen.

 

Schaut Euch die Sterbetafeln an. Nicht das Überleben bis 110 ist Euer wahres Problem, sondern der plötzliche Tod übermorgen.

 

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