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BWL0815

Wärmewende - gesamtgesellschaftliche Folgen, Mietmarkt, Energieerzeugung und co.

Empfohlene Beiträge

Bayer
vor 3 Stunden von Solara:

Danke für den Link, aber bei deinem Beispiel handelt es sich um Fernwärme.

Ich hätte gerne ein praktisches Beispiel für eine WP für einen Geschosswohnungsbau mit 30 Wohnungen in Innenstadtlage, wo ein Gebäude ans andere anschließt. Freifläche vor und hinter dem Haus nicht existent, öffentlicher Bürgersteig, hinten Tiefgaragenzufahrt. Wenn du eine Lösung hast, nur her damit.

 

 

Das ist schon eine Herausforderung. Wenn eine Erdwärmebohrung machbar ist gibt es ein relativ neues Konzept, die auf 10 Grad erwärmte Sole über die bisherigen Versorgungsschächte (z.B. Kamin)   in die einzelnen Wohnungen zu bringen. Dort wird mit einer kleinen WP pro Wohnung der Sole die Wärme entzogen und die Wohnung beheizt und das Brauchwasser erwärmt. Da es weniger Bereitstellungs- und Leitungsverluste gibt, ist das ganze auch effizienter als eine große WP im Keller , oder die bisherigen Gas- bzw Ölzentralheizungen. 

 

Mehrfamilienhäuser mit Erdwärme heizen Artikel zum Lesen 

 

Wärmepumpe im alten Mehrfamilienhaus  YT Video zum Schauen.

 

Das finde ich für Mehrparteienhäuser einen relativ neuen und interessanten Ansatz. 

Natürlich muss sowas ordentlich geplant und berechnet werden. 

 

Meine persönliche Energie- und Wärmewende habe ich vor mehr als 10 Jahren vollzogen und bin sehr zufrieden damit. Wir wohnen am Rande von München in einem sanierten REH aus den 60ern auf Niedrigenergiehausniveau.  Die Immopreise sind hier jenseits von Gut und Böse. Da ich in dem Viertel seit knapp 20 Jahre wohne und hier immer wieder Häuser verkauft werden, kann ich sagen,  dass  seit Mitte 2022 die Vermarktungszeiten deutlich länger werden und auch nicht mehr alles zu jedem Preis verkauft wird. 

Das in die Sanierung gesteckte Geld würde ich bei einem Verkauf auch wieder herausbekommen. Der Makler meines geringsten Misstrauens meinte vor kurzem: Mit Energieausweis A+ und 1800 KWk Strom für die Heizung wäre das Haus sofort weg, wenn ich wolle. Wir wollen halt nur nicht.    

 

 

 

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Bolanger

Mir fällt da halbwegs aktuell noch eine weitere vertane Lenkungswirkung des Staates explizit bzgl. der Wärmewende ein. Die Grundsteuer wird gerade neu aufgesetzt. Tendentiell wird es weiterhin so sein, dass Neubauten, die einen höheren Wert haben als Altbauten, auch höher besteuert werden. Warum denn das ? Neubauten verbrauchen seit der ersten Wärmeschutzverordnung stetig weniger Energie. Selbiges gilt für renovierte Altbauten. Diese Investition führt natürlich zu einem höheren Wert, der sich in der Grundsteuer wiederfindet. Gebot der Stunde wäre aber, die hochpreisigen (und damit typischerweise energetisch effizienteren) Gebäude weniger zu belasten, damit der Anreiz zur Sanierung gesteigert wird.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 22 Minuten von Bayer:

Wenn eine Erdwärmebohrung machbar ist gibt es ein relativ neues Konzept, die auf 10 Grad erwärmte Sole über die bisherigen Versorgungsschächte (z.B. Kamin)   in die einzelnen Wohnungen zu bringen.

Wie soll das in der münchner Innenstadt gehen?

Die Münchner Stadtwerke holen in einer Geothermieanlage die Wärme aus 2500 Meter Tiefe. Aber das ist in einen kleinen Vorort und reicht nicht für ganz München.

 

In Einzelfällen findet man immer auch gute Lösungen. Wenn man Gas verbietet braucht man für alle Wohnungen eine Lösung die besser als Gas ist und dann braucht man nicht verbieten.

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Fasteindialog
vor 10 Minuten von Bolanger:

Mir fällt da halbwegs aktuell noch eine weitere vertane Lenkungswirkung des Staates explizit bzgl. der Wärmewende ein. Die Grundsteuer wird gerade neu aufgesetzt. Tendentiell wird es weiterhin so sein, dass Neubauten, die einen höheren Wert haben als Altbauten, auch höher besteuert werden. Warum denn das ? Neubauten verbrauchen seit der ersten Wärmeschutzverordnung stetig weniger Energie. Selbiges gilt für renovierte Altbauten. Diese Investition führt natürlich zu einem höheren Wert, der sich in der Grundsteuer wiederfindet. Gebot der Stunde wäre aber, die hochpreisigen (und damit typischerweise energetisch effizienteren) Gebäude weniger zu belasten, damit der Anreiz zur Sanierung gesteigert wird.

Man kann  dann dagegen argumentieren und behaupten das Neubauten enorme Mengen an grauer Energie verpulvert haben. Es ist aus ökologischen Gesichtspunkten viel besser einen Altbau zu beziehen, als neu zu bauen. Es werden von der kriminellen Organisationen Menschen getötet wegen  Sandgewinnung und Beton.

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Solara
· bearbeitet von Solara
vor einer Stunde von Bayer:

Das ist schon eine Herausforderung. Wenn eine Erdwärmebohrung machbar ist

Danke für deine Mühe, ich habe mir deine Links durchgesehen. Es gibt bestimmt etliche Immobilien, für eine dezentrale Wärmepumpe infrage kommt. Und es mag auch Stadthäuser mit Garten geben. Das Objekt hat weder das eine, noch das andere. Das Haus aus den 60igern bedient hauptsächlich das Klientel, das 1-Zi-Whg sucht wie Studenten oder junge Leute, die von zuhause ausziehen oder solche, die ihr Einkommen nie steigern konnten und seit Jahrzehnten da leben. Der Standard der Wohnung ist so gehalten, dass sich diese Menschen ihre Wohnung leisten können.  Dass uns vom Makler ein Underrent bescheinigt wurde, zeigt dass wir zu gutmütig (=doof) waren, aber das nur am Rande.

 

Trotzdem ist schon der aktuelle Mietpreis für diese Leute das Ende der finanziellen Fahnenstange, sieht man ja an der Selbstauskunft. Ich sehe da keine Luft nach oben für eine kostspielige Modernisierungsumlage. Und so hoffe ich wirklich, dass Gas und auch die Gasheizungen noch lange erhalten bleiben, sonst bleibt die nicht so begüterte Schicht auf der Strecke oder zieht in die Prärie und fährt mit Deutschlandticket via Busverbindung halt 2 Stunden in die City. Aber stopp, das ist ja jetzt auch keine Lösung mehr, denn auch diese Häuser müssen ihren energetischen Standard erhöhen. Und nun?

 

 

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bmi
vor 3 Stunden von Hicks&Hudson:

Ich sage es deutlich: Ich bin ein Befürworter für mehr Regeln und auch Verbote. Ohne wird es nicht funktionieren. Der Mensch ist nicht der Typ, der freiwillig nachgibt und sich einschränkt, erst recht nicht ab einem gewissen Wohlstandslevel. 

Ziele wie Zero Covid, Zero Unfälle, Zero Verbrechen, Zero CO2, ... haben - überspitzt gesagt - alle eines gemeinsam: die Gefahr, dass wir am Ende bei Zero Freiheit landen. 

 

So wichtig die Bemühungen zur Rettung von irgendetwas auch oftmals sein mögen, ich bezweifle, dass das in der breiten Masse langfristig durchsetzbar ist und überhaupt weltweit ein Konsens gefunden wird. Wenn Letzteres nicht erreicht wird, also nur wir in unserer kleinen deutschen Blase bspw. CO2-Neutral werden, haben wir am Ende weder das Klima noch unseren Wohlstand gerettet. 

 

Was also machen? Gar nichts unternehmen ist wahrscheinlich die falsche Antwort. Alle durch Regeln und Verbote dazu zwingen aber ziemlich sicher ebenso. Also eher irgendwo in der Mitte? 

 

Jeder sollte doch die Freiheit haben, selbst zu entscheiden. Schon allein deswegen, weil keiner die Zukunft kennt und niemand ein Monopol auf die Wahrheit hat. Keiner kann "alles, was ist" sehen. Jeder hat seine Sichtweise, jeder ist durch seine Kultur/Herkunft im Denken und Handeln beeinflusst. Wissenschaft beruht auf kontinuierlicher Akkumulation von Wissen und der Entdeckung neuer Informationen. 

 

Also kann ich jedem nur empfehlen bescheiden zu bleiben, offen darüber zu diskutieren, keine überstürzten Entscheidungen zu treffen, andere Meinungen und Sichtweisen zu akzeptieren und niemanden durch Verbote und Regeln zu seiner eigenen Meinung und Sichtweise zu zwingen.

 

In diesem Sinne einen schönen Abend, in Freiheit.

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s1lv3r
vor einer Stunde von Fasteindialog:

Man kann  dann dagegen argumentieren und behaupten das Neubauten enorme Mengen an grauer Energie verpulvert haben. Es ist aus ökologischen Gesichtspunkten viel besser einen Altbau zu beziehen, als neu zu bauen.

 

Es ist allerdings irgendwie bei allen Ökologie-Diskussionen so, dass die alternativen Handlungsmöglichkeiten (andere) eigene Kosten und Probleme haben. Wenn man es auf die Spitze treibt landet man daher halt immer dabei, dass es ökologisch am besten wäre, wenn wir uns alle erschießen ...

 

Folgerichtig ist m.M.n. aber trotzdem, dass CO²-Reduktion einfach Wohlstandsverzicht bedeutet. Beim Wohnen muss man sich nur mal überlegen, dass die durchschnittliche Quadratmeterzahl pro Person in Deutschland 47,7 m² beträgt. Ich finde das persönlich unglaublich viel. Viel zu viel.

 

Ich denke es würde in Deutschland keinem wehtun, wenn wir auf die Durchschnittswerte von 1990 zurückfallen würden. Damals waren es noch rund 35 m². Schon wäre das hier diskutierte Problem wesentlich weniger schlimm.

 

Nebenbei bemerkt kann es in Deutschland mit angeblichem Wohnraummangel und unbezahlbaren Mieten ja eigentlich nicht angehen, dass wir trotz Zuwanderung pro Jahr konstant immer mehr m² pro Person verbrauchen ... in vielen Fällen ist das m.E.n. einfach eine inflationierte Anspruchshaltung (und an anderer Stelle natürlich auch eine Fehlsteuerung von fehlendem sozialen Wohnungsbau).

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Chips
vor 4 Stunden von The Statistician:

Es geht generell darum überhaupt zu sanieren. Dabei ist klar, dass man nicht auf Neubaustandard kommen wird, zumindest nicht in ökonomisch sinniger Weise. Es gibt aber nach wie vor Immobilien, deren Dächer keine nennenswerte Dämmung haben oder die Fenster ebenso uralt sind (mal zwei simple Beispiele). Bei Dächern gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die dann von bis kosten. Aber oft gibt es nun einmal viel Potential, wodurch man sehr kosteneffizient den Energieverbrauch sinken kann. Das Potential einfach liegen zu lassen, macht wenig Sinn. Bin ein großer Freund von 80-20, finanziell dann wesentlich sinniger und besser als den Status Quo zu belassen. Geht ja nicht darum gleich vom unteren Ende in die top Kategorien bei der Energieeffizienz zu kommen.

 

ja klar, du meinst die low hanging fruits. Manche Sanierungen amortisieren sich nach wenigen Jahr, meist ohne jegliche Förderung. Manch andere Sanierungen lohnen sich trotz Förderung vermutlich nie. zb. Fassadendämmung (außer Einblasdämmung). Oder von dichten 2 Glasfenster auf 3fach. Macht man die Fassade aber eh, weils sch ... aussieht, dann lohnt sich die Dämmung auch recht schnell. 

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Gast240102
· bearbeitet von fintech
vor 38 Minuten von s1lv3r:

 Beim Wohnen muss man sich nur mal überlegen, dass die durchschnittliche Quadratmeterzahl pro Person in Deutschland 47,7 m² beträgt. Ich finde das persönlich unglaublich viel. Viel zu viel.

 

Ich denke es würde in Deutschland keinem wehtun, wenn wir auf die Durchschnittswerte von 1990 zurückfallen würden. Damals waren es noch rund 35 m². Schon wäre das hier diskutierte Problem wesentlich weniger schlimm.

 

Ich finde das sind doch noch extrem niedrige Zahlen und vor allem ist das Wachstum nahe null. Wir sind heute beim US Stand von 1973...und der Wohnraum würde nicht (minimal) wachsen, wenn es nicht der Wunsch der Menschen wäre, denn teuer genug ist der Wohnraum um Wohnflächennachfrage dämpfend zu wirken.

M.E. ist es in einer völlig zerfallenden Gesellschaft mit immer unterschiedlicheren Gruppen nachvollziehbar, wenn sich viele etwas ein wenig in ihr zu Hause zurückziehen und dort ihre heile Welt bauen. und dann etwas mehr Platz beanspruchen. Insoweit sollte doch gerade die Zuwanderung analog zur USA die Segregation und den Rückzug ins Private und damit die Wohnraumnachfrage fördern. Wir liegen auch bei der Zimmeranzahl ziemlich weit zurück nach OECD Zahlen. Bei uns sind es ca. 1,8 Zimmer (auch relativ wenig im OECD Schnitt) und die USA liegen bei 2,4 und rund 90 m2 (971 square feet) pro Quadratmeter.

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 8 Minuten von fintech:

Ich finde das sind doch noch extrem niedrige Zahlen und vor allem ist das Wachstum nahe null. Wir sind heute beim US Stand von 1973...und der Wohnraum würde nicht (minimal) wachsen, wenn es nicht der Wunsch der Menschen wäre, denn teuer genug ist der Wohnraum um Wohnflächennachfrage dämpfend zu wirken.

Der höhere Wohnraumbedarf resultiert aus kleineren Familien, einer älteren Bevölkerung mit mehr Singles und weniger Kindern.

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PKW
vor 1 Stunde von Solara:

Aber stopp, das ist ja jetzt auch keine Lösung mehr, denn auch diese Häuser müssen ihren energetischen Standard erhöhen. Und nun?

Rechtzeitig verkaufen.
MachtEurenScheissAlleine

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reko

Gibt es eigentlich noch irgend ein anderes Land mit Gasheizungsverbot?

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Gast240102

ChatGPT sagt folgendes dazu:

image.thumb.png.d240d5a3de2408e73b0bb37f5de0a53e.png

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reko
· bearbeitet von reko

Mit den von ChatGPT berichteten Regulierungen in den Niederlanden oder in Großbritanien im Neubau könnte ich leben. Dort nutzt man auch keine Braunkohlekraftwerke sondern Kernkraftwerke.

edfenergy.com/heating/advice/uk-boiler-ban

 

Man kümmert sich vorher um den dafür nötigen Strom.

2022/12 Niederlande bauen zwei neue Atomkraftwerke.

2022/04 Boris Johnson will bis zu acht neue Atommeiler bauen lassen.

 

2023/04 Energieversorgung ohne Atomkraft: So erzeugt Deutschland aktuell Strom.

And the winner is .. Braunkohle.

So wird es auch bei Wärmepumpen sein. Aber man kann die Wärmepumpe dann als Klimaanlage nutzen.

atomkraft-energieversorgung.jpg

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 11 Stunden von bmi:

Ziele wie Zero Covid, Zero Unfälle, Zero Verbrechen, Zero CO2, ... haben - überspitzt gesagt - alle eines gemeinsam: die Gefahr, dass wir am Ende bei Zero Freiheit landen. 

 

So wichtig die Bemühungen zur Rettung von irgendetwas auch oftmals sein mögen, ich bezweifle, dass das in der breiten Masse langfristig durchsetzbar ist und überhaupt weltweit ein Konsens gefunden wird. Wenn Letzteres nicht erreicht wird, also nur wir in unserer kleinen deutschen Blase bspw. CO2-Neutral werden, haben wir am Ende weder das Klima noch unseren Wohlstand gerettet. 

 

Was also machen? Gar nichts unternehmen ist wahrscheinlich die falsche Antwort. Alle durch Regeln und Verbote dazu zwingen aber ziemlich sicher ebenso. Also eher irgendwo in der Mitte? 

 

Jeder sollte doch die Freiheit haben, selbst zu entscheiden. Schon allein deswegen, weil keiner die Zukunft kennt und niemand ein Monopol auf die Wahrheit hat. Keiner kann "alles, was ist" sehen. Jeder hat seine Sichtweise, jeder ist durch seine Kultur/Herkunft im Denken und Handeln beeinflusst. Wissenschaft beruht auf kontinuierlicher Akkumulation von Wissen und der Entdeckung neuer Informationen. 

 

Also kann ich jedem nur empfehlen bescheiden zu bleiben, offen darüber zu diskutieren, keine überstürzten Entscheidungen zu treffen, andere Meinungen und Sichtweisen zu akzeptieren und niemanden durch Verbote und Regeln zu seiner eigenen Meinung und Sichtweise zu zwingen.

 

In diesem Sinne einen schönen Abend, in Freiheit.

Keiner sagt, dass man alles auf Extrem machen muss. Wir wollen nicht chinesische Verhältnisse! Man kann darüber streiten, ob das Gesetz zu sehr Brechstange ist. Ich finde es ja auch nicht perfekt, aber es ist besser als gar nichts und zumindest besser als das wirkungslose Gelaber samt Nichts-Tun der Merkel-Regierung.

Der Punkt ist doch, dass man darüber diskutieren kann, was man noch als FREIHEIT definiert. Wieso sollen meine Kinder nicht die FREIHEIT haben, noch einigermaßen vernünftig leben zu können in 30+ Jahren, nur weil andere Menschen jetzt nicht bereit sind, ihre FREIHEITEN einzuschränken, die oftmals für andere Menschen keine Freiheit mehr sind, sondern nur noch purer Egoismus und Wohlstands-Bequemlichkeit? Ich finde, dass wir in Deutschland in vielen Bereichen leider nicht mehr von Freiheit sprechen können, sondern eher von "Jeder Depp kann machen was was er will, ohne, dass es negative Folgen für ihn hat."

Ich erinnere daran: Das Klimaziele sind einzuhalten! Punkt. Da gibt es kein Verhandeln, keine Toleranz, kein Drumherum, keine Verlängern. Manchmal habe ich das Gefühl, dass das bei einigen nicht ganz angekommen ist. Dass das kein Zuckerschlecken oder Wellness-Hotel mit 5 Sternen, sollte man akzeptieren.

 

Ich stimme Dir also zu, dass man irgendwo in der Mitte landen muss. Wir wollen weder eine Diktatur, noch aber wollen wir eine "Freiheit", in der es einzelne einen Dreck scheren darf, dass andere Menschen unter ihrem Verhalten leiden. 

Selbst mit Regeln halten sich viele Menschen nicht daran (sieht man ja in etlichen Bereichen, ob im Straßenverkehr oder in Sachen Müll z.B.). Sich auf die Eigenverantwortung und Freiwilligkeit zu verlassen, wird nicht funktionieren bei einem so großen Thema wie dem Klimaproblem. Wenn Regeln zu lasch und zu schwammig umgesetzt werden, bringen sie gar nichts. Man sieht das z.B. sehr gut am neuen Mehrweggesetz, welches seit Anfang des Jahres gilt für Speisen und Getränke zum Mitnehmen. Das Gesetz hätten sie sich komplett sparen können, weil der Effekt null wirkt (schaut euch mal entsprechende Berichte an oder achtet mal im Alltagsleben in der Gastronomie darauf).

 

Aber wen wundert es. In einem Land, in dem wir es nicht mal schaffen, eine lächerliches Tempolimit mit z.B. einem Kompromiss von 140 km/h einzuführen, weil gewisse Parteien die bescheuerte Auto-Lobby bis aufs Fleisch verteidigen und einigen wenigen Rasern ihre "Freiheit" nicht einschränken wollen, ist es kein Wunder, dass da kaum was voran geht. Dinge, die so simpel umzusetzen wären ohne Aufwand, aber letztendlich auch ihren kleinen Teil beitragen, wollen wir nicht anfassen, weil der Deutsche eben "sein Recht" auf Freiheit hat. Stattdessen verrenken wir uns in anderen Bereichen, in denen die Aufgabe fast unlösbar ist (wie eben im Gebäudesektor).

 

Ohne Nachteile/Einschränkungen/Verzicht wird es nicht funktionieren, egal wie. Das zu akzeptieren, fällt uns allen schwer, aber es ist die leidliche Wahrheit. Da kann man sich winden, wie man will.

Und ja, auch ich habe im sehr engen privaten Bereich in Sachen Gebäudethema eine riesen Herausforderung zu lösen mit einem alten Zweifamilienhaus (so wie vermutlich viele hier). Ich akzeptiere aber, dass diese Aufgabe irgendwie gelöst werden muss, auch wenn es sehr weh tun wird, nervlich und finanziell.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 57 Minuten von Hicks&Hudson:

Selbst mit Regeln halten sich viele Menschen nicht daran (sieht man ja in etlichen Bereichen, ob im Straßenverkehr oder in Sachen Müll z.B.). Sich auf die Eigenverantwortung und Freiwilligkeit zu verlassen, wird nicht funktionieren bei einem so großen Thema wie dem Klimaproblem

Ja, ich seh das auch so. Viele Leute interessieren sich heutzutage einen Scheiß für die direkte Umwelt vor der Haustür. Die ganzen Kippen müssten viel stärker bestraft werden, an Autobahn-ausfahrten/auffahrten und -kreuzen liegen (wenn ein Fastfood Restaurant in der Nähe war und ist) vielfach Müll der aus dem Fenster geworfen wird.  Bei uns zuhause im MFH werden die Papierkartons nicht zerrissen, so dass man die 1000 Liter Behälter schon abschließen musste. Hilft trotzdem vielfach nicht, dann werden die Kartons in den Müllraum gestellt und die Versandetiketten abgerissen, damit man die Person nicht mehr zuordnen kann (hat für mich schon Vorsatz Charakter). 

 

Will sagen: die direkte Umwelt um einen herum ist vielen doch schon scheiß egal. Klima? Was man nicht sehen kann? Was sich erst über Generationen problematisch zeigen kann? Scheiß drauf. So kommts mir manchmal vor.

 

Ich bin ein großer Freund von Freiheit und daher schon seit dem 18 Lebensjahr in FDP und Junge Liberale. Aber Freiheit hat Grenzen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Man sieht das z.B. sehr gut am neuen Mehrweggesetz, welches seit Anfang des Jahres gilt für Speisen und Getränke zum Mitnehmen. Das Gesetz hätten sie sich komplett sparen können, weil der Effekt null wirkt (schaut euch mal entsprechende Berichte an oder achtet mal im Alltagsleben in der Gastronomie darauf).

Auch hier - ein Gesetz und Verbot ist viel zu kompliziert, man braucht Personal für Kontrollen etc...  Wenn man will, das Mehrweg sich durchsetzt, dann hätte man einfach alle Verpackungshersteller verpflichtet, eine Steuer auf Einweg zu erheben - 1€ Aufpreis pro Plastiktüte oder Styroporschachtel und das Problem wäre  gelöst. Ähnlich ist es mit dem "Gebäudeenergiegesetz" und der CO2-Steuer, mit genug CO2-Preis würden die Leute selbst auf die Idee kommen auf Wärmepumpe umzurüsten.

vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Aber wen wundert es. In einem Land, in dem wir es nicht mal schaffen, eine lächerliches Tempolimit mit z.B. einem Kompromiss von 140 km/h einzuführen, weil gewisse Parteien die bescheuerte Auto-Lobby bis aufs Fleisch verteidigen und einigen wenigen Rasern ihre "Freiheit" nicht einschränken wollen, ist es kein Wunder, dass da kaum was voran geht.

Ich habe auf Seite 3 vorgerechnet, wie 300€/t CO2 zu 70ct teurerem Sprit führen würde. Ein Tempolimit bräuchte es dann gar nicht, die Leute würden von alleine <120 fahren. Der Shitstorm wäre trotzdem enorm. Eine derartige CO2-Steuer ist politisch nicht durchsetzbar.

 

Ich denke dass das auch einer der Hauptgründe ist, warum die Regierung den Weg über komplizierte Gesetze und Verbote geht, da verstehen die meisten Personen nicht, dass die Änderung des Gebäudeenergiegesetzes als Auswirkung haben wird, dass ihre Miete teurer werden wird. Allerdings ist das volkswirtschaftlich die schlechteste Lösung, weil nicht der freie Markt ermittelt, wo die CO2-Einsparung mit den geringsten Grenzkosten möglich ist. 

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 6 Minuten von slowandsteady:

Wenn man will, das Mehrweg sich durchsetzt, dann hätte man einfach alle Verpackungshersteller verpflichtet, eine Steuer auf Einweg zu erheben - 1€ Aufpreis pro Plastiktüte oder Styroporschachtel und das Problem wäre  gelöst.

Du hattest ja aufgezeigt, wie sich das mit dem Verbrauch von CO2 von Arm und Reich so darstellt.

 

Aber ist es bei Produkten die man kauft nicht so, dass die Einnahmen der MwSt durch "Konsum" vielfach durch ärmere Bevölkerungsschichten geschieht? Ich meine: die Einkommenssteuer zahlen viel die "starken Schultern", Konsumsteuern meist (gemessen am Gehalt) die "schwächeren Schultern". Verteuert man die Produkte mit einer Sondersteuer auf Verpackung jetzt so stark, ist das im täglichen Einkauf von Bedarfsartikeln hier und da problematisch. Bei einigen Produkten fehlt mir sogar die Fantasie, den Müll zu vermeiden. Bei so einer Packung Toilettenpapier z.B., die die große Plastiktüte drum herum hat. Was nähme man da "Alternativ"?

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 27 Minuten von slowandsteady:

Auch hier - ein Gesetz und Verbot ist viel zu kompliziert, man braucht Personal für Kontrollen etc...  Wenn man will, das Mehrweg sich durchsetzt, dann hätte man einfach alle Verpackungshersteller verpflichtet, eine Steuer auf Einweg zu erheben - 1€ Aufpreis pro Plastiktüte oder Styroporschachtel und das Problem wäre  gelöst. Ähnlich ist es mit dem "Gebäudeenergiegesetz" und der CO2-Steuer, mit genug CO2-Preis würden die Leute selbst auf die Idee kommen auf Wärmepumpe umzurüsten.

Jein. Deine Punkte sind gut, aber: Der Markt löst nicht alle Probleme von allein. Die, die es sich leisten können (egal, ob in der Gastronomie bei der Mehrwegsache oder auch bei den Heizungen), werden nötige Schritte nicht umsetzen, obwohl es nötig wäre.

 

vor 27 Minuten von slowandsteady:

Ich habe auf Seite 3 vorgerechnet, wie 300€/t CO2 zu 70ct teurerem Sprit führen würde. Ein Tempolimit bräuchte es dann gar nicht, die Leute würden von alleine <120 fahren.

Auch hier das Gleiche. Ein hoher Preis allein führt nicht dazu, dass sich Probleme von selbst lösen. Es führt leider zusätzlich dazu, dass es soziale Ungerechtigkeiten nährt. Wer viel Geld hat, kann sich FREIKAUFEN und wird nicht gezwungen, seinen Anteil zu leisten und das finde ich nicht in Ordnung. Dabei sind es gerade die sehr Wohlhabenden, die den höchsten CO2-Ausstoß haben. Wieso sollten diese Leute dann weiterhin genug Freiheiten haben, durch Geld ihren nötigen Beitrag zu umgehen, während andere, die wenig oder kein Geld haben, prozentual viel mehr bluten müssen.

Klimapolitik kann nur funktionieren, wenn sie sozial möglichst gerecht umgesetzt wird. Wird sie das nicht, wird die breite Gesellschaft erst recht keine Akzeptanz beisteuern.

Was auf keinen Fall sein darf, ist, dass Menschen durch das Hinschmeißen von ein paar Geldscheinen sich der Aufgabe Klima entziehen können (jetzt bin ich mal böse und sage, dass manche dies als "Freiheit" bezeichnen könnten). Ich finde das einen ganz wichtigen Punkt. Jetzt stellt sich die Frage, wie man dies klug umsetzt, so dass diese Vorgabe erfüllt wird.

 

Beim Heizungsthema samt den Förderungen wird ja auch stark kritisiert, dass keine soziale Komponente eingebaut wurde. Die Förderungen berücksichtigen nicht die Einkommen, sondern es ist Gießkanne. Ich weiß, dass es aus bürokratischen Gründen in Deutschland sehr schwer ist, keine Gießkanne zu benutzen, aber auch daran muss man arbeiten. 

 

Insgesamt möchte ich noch anmerken, dass ich ehrlich gesagt nicht mehr viel Hoffnung habe, dass wir das ganze Problem noch in den Griff bekommen. Es scheint mir eine mittlerweile unlösbare Aufgabe zu sein, weil wir schlichtweg viel zu viel verpennt haben die letzten 20 Jahre und das nicht nur im Klimabereich, sondern auch in vielen anderen, wichtigen Bereichen (Bildung, Pflege, Diversifizieren in wirtschaftlichen Stützbalken und nicht nur einseitiges Setzen auf die Autoindustrie usw.). Es ist zu wenig Geld da, was auch zu Problemen führen wird. Sich das Geld holen, da wo es zumindest etwas möglich wäre, will man nicht bzw. es würde selbst dann nicht reichen. Deutschland wird die volle Wucht aller versäumten Dinge die nächsten Jahrzehnte volle Kanne auf die Mütze bekommen, jede Wette. Hier muss man ehrlich sein zu sich selbst im Spiegel (und da nehme ich mich ausdrücklich nicht aus!): Das, was wir unseren Kindern hinterlassen werden und zwar in vielen Dingen - dafür schäme ich mich manchmal ehrlich gesagt.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 13 Minuten von Hicks&Hudson:

Klimapolitik kann nur funktionieren, wenn sie sozial möglichst gerecht umgesetzt wird.

Das wäre sehr einfach, wenn die Einnahmen des CO2-Preises dazu genutzt werden zB die Mehrwertsteuer (Entlastung Unterschicht) oder auch die Sozialabgaben (Entlastung der Mittelschicht) wieder zu senken. Hier die Verteilung der Abgabenlast nach Prozent des Einkommens in Deutschland.

73.svg

Bildquelle (und generell sehr lesenswert, aber hier off-topic): Steuermythen - Mythos 7 - gerechte Verteilung der Steuerlast

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CorMaguire
vor 3 Minuten von Hicks&Hudson:

... Dabei sind es gerade die sehr Wohlhabenden, die den höchsten CO2-Ausstoß haben. Wieso sollten diese Leute dann weiterhin genug Freiheiten haben, durch Geld ihren nötigen Beitrag zu umgehen, während andere, die wenig oder kein Geld haben, prozentual viel mehr bluten müssen....

Weil für diese Leute die Gesetze ausgestaltet werden? Normalos brauchen 50.000 Unterstützer um eine Petition an den Bundestag einzubringen (und werden teilweise noch von der Verwaltung behindert siehe diese Posse --> https://www.golem.de/news/einfache-anmeldung-gefordert-bundestag-muss-petition-zu-balkonkraftwerken-beraten-2304-173527.html).

 

Die von Dir genannten schicken ihre Lobbyisten oder man trifft sich bei entsprechenden "Events".

 

Warum müssen eigentlich Lobbyisten ihr Anliegen nicht öffentlich machen und 50.000 Unterstützer einwerben? Sorry bei mir ist heute Tag der Politikverdrossenheit :'(

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Hicks&Hudson
vor 1 Minute von CorMaguire:

Warum müssen eigentlich Lobbyisten ihr Anliegen nicht öffentlich machen und 50.000 Unterstützer einwerben? Sorry bei mir ist heute Tag der Politikverdrossenheit :'(

Politik ist und bleibt ein sehr dreckiges Geschäft, leider.

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oktavian
vor 16 Stunden von The Statistician:

Das Grundproblem ist doch am Ende, dass der Großteil dem gesetzten Ziel zustimmt. Wenn es dann um die Umsetzung geht, die natürlich Investitionen erfordert, sind viele dann plötzlich nicht mehr Willens.

Geld ist nicht immer das Problem. Es gibt genug Leute, die mit dem Auto zum Bäcker fahren und das Rad unnötig meiden etc. Ernsthaft sind diese Menschen nicht am Klima interessiert. Die große Zustimmung zur Klimaneutralität sehe ich im individuellen Handeln nicht widergespiegelt, gebe dir da Recht. Selbst 'Grüne' fliegen umher. Es ist nur nicht opportun eine andere Meinung zu vertreten, denn man muss vermeintlich als sozial gelten. Klimaklebende Gesetzesbrecher sollten lieber auf Ihren eignen Verbrauch schauen, als andere Menschen zu nötigen, aber Zwangsmaßnahmen/Verbote scheinen Akzeptanz zu finden.

vor 17 Stunden von The Statistician:
Zitat

Grüne, welche ein Niedrigenergiehaus für 1-2 Personen bauen, sind auch nicht wirklich grün. Was bringt dann niedrige kWh / m².

Ob grün oder nicht ergibt sich aus der genutzten Energieform. Eine niedrige kWh / m² bringt eine Effizienzsteigerung und damit einhergehend deutlich weniger Betriebskosten. Ein Umstieg ist in Summe dann noch einmal leichter möglich, sofern noch nicht vollständig vollzogen. Die potentiellen Einsparungen sind auch volkswirtschaftlich wünschenswert und stellt aus meiner Sicht ein stark unterschätztes Potential dar. Die ansteigende Wohnfläche je Person ist dann noch einmal ein gesondertes Thema.

Das Einfamilienhaus mit 1-2 Personen kann man rein durch Effizienzsteigerungen nicht retten von der Ökobilanz. Nur auf den Verbrauch zu schauen, ignoriert zudem den Ressourceneinsatz für die Herstellung (z.B. Abriss bezahlbarer Wohnraum/Neubau Luxuswohnungen).

Wohnfläche/Person ist für mich relevant und muss im Zusammenhang gesehen werden.

vor 15 Stunden von The Statistician:

Es gibt nur eine Partei, die die Klimaneutralität als Ziel nicht unterstützt. Da braucht man mir hier keine Propaganda vorwerfen...

In Baden-Württemberg wird beispielsweise ein unbebautes Grundstück höher besteuert als eine Privatvilla und die Privatvilla gleich wie der soziale Wohnungsbau bei der Grundsteuer (Wert der Immobilie irrelevant /Wohnfläche pro Person irrelevant). Dort regiert Grün federführend.

vor 16 Stunden von 50cent:

Ja, das stimmt. Das sollte auf jeden Fall mein nächstes Projekt werden auf dem Weg zur Klimaneutralität ;)

zudem geht das auch ohne Subvention und man muss daher kein Steuergeld abgreifen, was dann nicht ins Gesundheitssystem/Schulen etc. gehen kann. win-win Mich gruselt es immer vor den Förderungen, welche nur mit Expertengutachten gehen. Nach Förderung ist man oft nur geringfügig unter den Kosten es selbst zu machen (liegt auch an den Höheren Material/Teile-Preisen der Fachfirmen). Das erscheint mir dann zu asozial und ich warte auf niedrigere Preise oder mache es selbst. Habe auch lieber die Corona-Schnelltests selbst für <1€ gekauft als die staatlich 100% bezahlten Schnell-Tests vor Ort zum x-fachen Preis für den Steuerzahler solange es nicht ums Zertifikat ging.

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Gast240102
vor 2 Stunden von Hicks&Hudson:

Aber wen wundert es. In einem Land, in dem wir es nicht mal schaffen, eine lächerliches Tempolimit mit z.B. einem Kompromiss von 140 km/h einzuführen, weil gewisse Parteien die bescheuerte Auto-Lobby bis aufs Fleisch verteidigen und einigen wenigen Rasern ihre "Freiheit" nicht einschränken wollen, ist es kein Wunder, dass da kaum was voran geh

Es ist ein bisschen "off-topic" wie Dein Betrag, aber das Tempolimit ist ein schlechtes Beispiel, weil es doch zeigt, wie es gehen kann. Wir haben eine Richtgeschwindigkeit  von 130 km/h+ die generelle Regel, dass man ausschließlich  mit angepasster Geschwindigkeit fahren darf + Tempobegrenzungen auf ca. 30% (fest ) + (5-10% variable, zeitliche Tempolimts). Damit sind die Autobahnen hoch attraktiv und ziehen Verkehr von Landstraßen und Ortschaften und in diesem Verbundsystem haben wir das sicherste Verkehrssystem in der gesamten Eurozone mit 34 Toten auf 100.000 Kilometer. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 124 km/h auf Autobahnen (UBA) und bei Tempolimit 130 km/h bei 118 km/h. Wir erreichen also durch unsere intelligenten Mßanahmen 95% dessen, was ein Tempolimit 130 km/h bringen würde und wir haben die besten Ergebnisse im Verkehrssektor insgesamt. 

https://www.adac.de/news/verkehrstote-in-europa/

https://www.fdpbt.de/kurzstudie-tempolimit-autobahnen

 

Die Einspareffekte durch ein Tempolimit 130 km/h wären erstmal minimal und es könnte negative Effekte geben (Ausweichen auf Flüge + Landstraßen, Ortsverkehr durch Verlagerung).

Würden wir das mit Richtlinien  auch in anderen Sektoren wie der Wärme schaffen, wäre es egal, wenn die letzten 5% noch mit Gas heizen würden oder wir im Strom nur 95% EE erreichen würden.

Letztlich sollte man überlegen wie man die Autobahnregelung als Musterbeispiel auf andere Bereiche übertragen kann.

Selbst die Grünen waren so klug das Thema "Tempolimit" als irrelevant und rein symbolisch erstmal nicht zu verfolgen, da die Effekte klein sind.

 

Man könnte z.B. statt des neuen Gesetzes eine  Heizungsrichtlinie zum Wärmepumpeneinbau mit Förderung erlassen und wer sich nicht dran hält,  muss z.B. eine bestimmte Steuer (CO2 Preis zahlen) wie ja auch der Schnellfahrer deutlich mehr Sprit und damit Steuer zahlen muss. Wenn man mit so einer Regel auch nur 90% erreichen würde, wäre das den Zwangsmaßnahmen vorzuziehen und es spaltet die Gesellschaft nicht.

 

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Chips
vor 56 Minuten von slowandsteady:

Das wäre sehr einfach, wenn die Einnahmen des CO2-Preises dazu genutzt werden zB die Mehrwertsteuer (Entlastung Unterschicht) oder auch die Sozialabgaben (Entlastung der Mittelschicht) wieder zu senken. Hier die Verteilung der Abgabenlast nach Prozent des Einkommens in Deutschland.

73.svg

Bildquelle (und generell sehr lesenswert, aber hier off-topic): Steuermythen - Mythos 7 - gerechte Verteilung der Steuerlast

Sorry, Sozialbeiträge sind keine Steuern (zB. zahle ich mehr in die Rente ein, bekomme ich auch mehr raus, Unternehmer zahlen nix ein, bekommen auch auch nix) und wie soll man auf knapp 19% Steuern als Geringverdiener über die Umsatzsteuer kommen? Auf Miete gibt es 0 USt und die 7% USt-Produkte sollten einen relativ hohen Anteil ausmachen. 

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Gast
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