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BWL0815

Wärmewende - gesamtgesellschaftliche Folgen, Mietmarkt, Energieerzeugung und co.

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Solara
vor 52 Minuten von slowandsteady:

Warum muss ich in jedes neue MFH heute eine Tiefgarage bauen? 

Weil man für jede Wohnung in Bayern beispielsweise 2 Stellplätze nachweisen muss. Da wird ein Grundstück sehr schnell zu klein beim oberirdischen Parken.

vor 52 Minuten von slowandsteady:

Da kommt es jetzt IMHO auf 10.000€ mehr oder weniger (Mehrpreis Gasheizung vs. Wärmepumpe) auch nicht an

Der Mehrpreis von 10.000 Euro ist ein typisch grünes Märchen und auch Dr. Google hilft hier nicht weiter. Die Realität sieht nämlich anders aus. Wenn ich ein Haus der Energieklasse E und schlechter habe, ist es mit dem Einbau einer Wärmepumpe nicht getan. Es müssen (!) zusätzliche Maßnahmen her, damit die WP wirtschaftlich arbeiten kann. Es hilft auch nicht die Maßnahmen zu strecken, erst die kaputte Heizung durch Wärmepumpe zu ersetzen und dann, sobald man sich wirtschaftlich erholt hat, die Dämmung in Angriff zu nehmen. Eine WP muss optimal dimensioniert sein um wirtschaftlich zu arbeiten. Zu kleine WP arbeiten ständig am Limit und verschleißen (vor Dämmung). Zu große (nach Dämmung) müssen sich zu oft abschalten - takten - und verschleißen ebenfalls schnell. Das alles bei angepeilten 15-20 Lebensjahren und einem zwischenzeitlichen Austausch des Verdichters. Immerhin haben die Erdkollektoren und Sonden eine Lebensdauer von 40 Jahren, sonst kann man den eingewachsenen Garten samt altem Baumbestand wieder rausreißen.

vor 53 Minuten von slowandsteady:

ber letztendlich sind wir da genau beim deutschen "Problem": Solange Gas Faktor 2.5-3 billiger pro kWh als Strom ist, wird sich eine Wärmepumpe nicht amortisieren. In Ländern in denen der Strom im Verhältnis zu Gas billig ist (zB Norwegen), gibt es schon längst überwiegend Wärmepumpen und auch Norwegen hat nicht nur "Neubauten".

Warum wird immer mit Länder verglichen, die mit Deutschland so wenig gemeinsam haben wie die Sprache? Die paar Millionen Norweger passen allein schon in die Metropolregion München rein. Für deren Wärmebedarf würde sich auch in Deutschland genug regenerative Energie finden.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 18 Minuten von slowandsteady:

Heizkörpertausch reicht auch bei vielen Altbauten für die Vorlauftemperaturen für eine Wärmepumpe aus.

Wenn es möglich und wirtschaftlich ist, dann wird es sowieso gemacht. Dafür braucht man keine Verbote. Es gibt aber Fälle wo es für den Eigentümer, für die deutsche Gesellschaft und das Weltklima absolut unsinnig ist.

 

"Möglich sind auch andere Varianten wie Stromdirektheizungen" :narr:

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BWL0815
15 minutes ago, slowandsteady said:

Heizkörpertausch reicht auch bei vielen Altbauten für die Vorlauftemperaturen für eine Wärmepumpe aus.

Technisch ja, aber ideal ist es nicht. Ist eben die Frage was passiert (will heißen wie und wo kommt der Strom dafür her und was kostet es), wenn am Ende Millionen Wärmepumpen mit Vorlauftemperaturen von 55 Grad betrieben werden, weil das der beste Kompromiß für den Einzelnen ist.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 10 Minuten von BWL0815:

wenn am Ende Millionen Wärmepumpen mit Vorlauftemperaturen von 55 Grad betrieben werden, weil das der beste Kompromiß für den Einzelnen ist.

Als Vermieter einer Innenstadt-Altbauwohnung mit Eigentümergemeinschaft ist die Stromdirektheizung der beste Weg für mich.

Ich bin mir aber sicher, dass München rechtzeitig 65% grünes Gas im Netz planen wird und ich weiter eine Gastherme nutzen kann oder das Gesetz wieder zurückgezogen wird (360° Wende).

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BWL0815
· bearbeitet von BWL0815
10 minutes ago, reko said:

Als Vermieter einer Innenstadt-Altbauwohnung ist die Stromdirektheizung der beste Weg für mich.

 

Wenn der Staat die Mehrkosten im Betrieb die dem Mieter dadurch entstehen am Ende nicht dir aufdrückt, das ist meine ich explizit so angedacht.

 

26 minutes ago, reko said:

Wenn es möglich und wirtschaftlich ist, dann wird es sowieso gemacht. Dafür braucht man keine Verbote. Es gibt aber Fälle wo es für den Eigentümer, für die deutsche Gesellschaft und das Weltklima absolut unsinnig ist.

 

"Möglich sind auch andere Varianten wie Stromdirektheizungen" :narr:

 

Sagen wir so, es wird unter Zwang ggü. den verbliebenen Alternativen wirtschaftlich werden, ich zahle im laufenden Betrieb nicht mehr, als ich es mit einer Ölheizung tun würde (allerdings auch nicht weniger), aber der Mehrpreis in der Anschaffung und Installation ggü. der Ölheizung wird sich nicht amortisieren. Ich werde das alles so lange aussitzen so lange es geht, bis dahin werden sich sicher auch noch bessere Lösungen als heute finden, betrifft immerhin 3/4 aller Haushalte.

 

PS: Was mich wundert, dass bisher keine E-Fuels oder Biokraftstoffe für Ölheizungen im Gespräch sind, quasi E65 Diesel.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 9 Minuten von BWL0815:

Wenn der Staat die Mehrkosten im Betrieb die dem Mieter dadurch entstehen am Ende nicht dir aufdrückt, das ist meine ich explizit so angedacht.

Im oben zitierten Text ist das nicht vorgesehen. Wenn es noch kommen sollte, dann dürfte die entstehende Wohnungsnot und die daraus resultierende Mietsteigerung entschädigen.

Die Folge wird eine Explosion bei den Netzausbaukosten sein. Man braucht sich nur überlegen was nötig ist um München mit Strom zu beheizen. Da sind die Probleme mit E-Auto-Ladestationen Peanuts.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 12 Minuten von BWL0815:

PS: Was mich wundert, dass bisher keine E-Fuels oder Biokraftstoffe für Ölheizungen im Gespräch sind, quasi E65 Diesel.

Soviel Biomasse gibt es nicht und E-Fuels würden selbst unter idealen Bedingungen (Produktion mit 2ct/kWh PV-Strom aus der Wüste) mindestens 20ct/kWh kosten - mit E-Fuels heizen (oder auch Auto fahren) ist unbezahlbar, dagegen ist die Wärmepumpe ein Schnäppchen ;) Aber das bitte im anderen "E-Fuels" Thread diskutieren.

Porsche AG: E-Fuels könnten 10 Euro pro Liter kosten - Autofahren wäre Luxus (bw24.de)

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reko
· bearbeitet von reko
vor 10 Minuten von slowandsteady:

mindestens 20ct/kWh kosten - mit E-Fuels heizen (oder auch Auto fahren) ist unbezahlbar, dagegen ist die Wärmepumpe ein Schnäppchen

Da wäre ich mir nicht so sicher. Selbst wenn man JAZ 2,5 erreicht wären Strom für 50ct/kWh ein optimistisches Szenario. Mit zeitabhängigen Stromtarifen nutzt auch die JAZ nichts mehr.

Da man Energie importieren muß und sie für den Transport sowieso braucht werden die einfachen Wasserstoffträger (Methanol, Ammoniak) nicht teurer als Wasserstoff sein. eBenzin muß es nicht sein, wäre aber auch nicht so viel teurer.

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Maikel
vor 14 Stunden von fintech:

Die Regierung wird Dein Gas ab 2027 /2028 nämlich durch den Einbezug des Heizgases in den Emissionshandel so verteuern wie Du es Dir selbst 2022 nicht  in Albträumen vorstellen konntest, so dass Du um eine Wärmepumpe betteln wirst.

Das erinnert mich irgendwie an die alte Forderung der Grünen nach einem Spritpreis von 5 DM je Liter.

 

Als der Spritpreis dann kriegsbedingt stieg, gab es nicht nur einen Rabatt, auch die Erhöhung der CO2-Abgabe auf den Sprit wurde ausgesetzt. Beides um z.B. die Pendler mit geringem Einkommen zu entlasten.

 

 

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The Statistician
· bearbeitet von The Statistician
Zitat

Ich werde das alles so lange aussitzen so lange es geht, bis dahin werden sich sicher auch noch bessere Lösungen als heute finden, betrifft immerhin 3/4 aller Haushalte.

Bei der ganzen Diskussion verstehe ich nicht welche Alternativen manche im Kopf haben. Alte Immobilien mit miserabler Energieeffizienz (teils um die 300 kWh / m² o.Ä.) müssen ohnehin entweder ordentlich saniert oder abgerissen werden (sofern Abriss & Neubau sinnvoller ausfällt). Wenn man an dem Ziel Klimaneutralität bis 2045 festhalten möchte, dann kann man bei solchen Themen doch keine weiteren 10 Jahre o.Ä. warten um entsprechende Änderungen anzustoßen. Schließlich dauert es auch lange bis der gesamte Bestand klimaneutral ausfällt (mit der aktuellem Gesetz nicht einmal geplant). Und hier gibt es bis auf die AfD keine Partei, die daran nicht festhalten möchte. Den armen Rentner, der sich keinerlei Investitionen leisten kann gibt es heute, morgen und übermorgen. Da besteht viel mehr die Frage wie man mit solchen individuellen Situationen bestmöglich umgeht, statt die Pläne aufgrund dieser Personengruppen in großen Teilen verwerfen zu wollen. Eine Sanierung ist zu teuer. Ein Heizungsaustausch soll es auch nicht sein, da das kostet und Sanierungen teils ebenso erforderlich sind. Scheinbar denken manche, dass bis 2045 eine klimaneutrale Option ohne nennenswerte Mehrkosten vom Himmel fällt. 

 

Ich selber sehe das Gesetz auch skeptisch, aber selbst wenn man einen nennenswerten CO2-Preis einführt (Emissionshandel kommt für den Wärmebereich ja ohnehin zukünftig), führt das letztlich zum selben Outcome und der damit verbundenen Kritik an den Kosten. Statt einer gesetzlichen Vorschrift, steigen dann eben die aktuellen Betriebskosten erheblich an. Eine Sanierung und ein Umstieg auf eine Heizung mit weniger CO2-Emissionen wird dadurch umso attraktiver. Wer sich das nicht leisten kann, hat dann auch beim Status Quo ein Problem. An der Kostenkomponente der Umrüstung (und ggf. Sanierung) ändert sich dadurch nichts. Wenn man dann von klimaneutralen E-Fuels in diesem und manch anderen Kontexten liest, dreht sich mir auch immer wieder der Magen um. Wer will denn für eine derart ineffiziente Alternative in diesen Bereichen entsprechend zahlen? Die Kosten lägen um ein Vielfaches höher als bei fossilem Heizöl. Von den erforderlichen Dimensionen der weltweiten Produktion mal ganz abgesehen. 

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von The Statistician:

Alte Immobilien mit miserabler Energieeffizienz (teils um die 300 kWh / m² o.Ä.) müssen ohnehin entweder ordentlich saniert oder abgerissen werden (sofern Abriss & Neubau sinnvoller ausfällt).

Niemand kann die Regierung an solchen Gesetzen hindern. Aber wenn neue Wohnungen nicht finanziert werden können dann fehlen eben die Wohnungen und wenn das Stromnetz nicht radikal ausgebaut wird dann fehlt der grüne Strom. Dann haben wir zwar alle Wärmepumpen aber betreiben sie mit Kohlestrom. Die CO2 Intensität unseres Stroms spricht Bände.

Das ist Aktionismus ohne Sinn und Verstand.

 

vor einer Stunde von The Statistician:

aber selbst wenn man einen nennenswerten CO2-Preis einführt (Emissionshandel kommt für den Wärmebereich ja ohnehin zukünftig), führt das letztlich zum selben Outcome und der damit verbundenen Kritik an den Kosten. 

Ein CO2 Preis hat die gleiche Wirkung. Da das Kapital aber sinnvoll dort eingesetzt wo es am nützlichsten ist, erreicht man das Ziel mit weniger Aufwand. Eine Mischung aus CO2 Preis und Verboten macht die Marktmechanismen zunichte und führt zu einen schlechteren Ergebnis. Das Verbot ist immer stärker als der Preis. Ein Verbotsgesetz kann das mit unzähligen Ausnahmeregelungen nicht kompensieren.

 

vor einer Stunde von The Statistician:

Wer will denn für eine derart ineffiziente Alternative in diesen Bereichen entsprechend zahlen? Die Kosten lägen um ein Vielfaches höher als bei fossilem Heizöl.

Warum diese Angst vor E-Fuels? Wenn sie zu teuer sind, dann regelt das der Markt. Aber es gibt für Deutschland keinen Weg vorbei an Energieimporten und wenn sie grün sein sollen damit Wasserstoffträgern. Das hat sogar der Klimaminister verstanden.

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Bayer
Am 25.4.2023 um 10:24 von Solara:

Gibt es überhaupt schon Lösungen für Wärmepumpen bei Mehrgeschossbauten?

Hier wird bald die größte Flusswärmepumpe Europas in Betrieb genommen, die das Potenzial hat, 50.000 Haushalte mit Wärme zu versorgen.

 

Lösungen gibt es für vieles. Es muß nur umgesetzt werden. 20 Jahre Tiefschlaf im Bereich Gebäude und Verkehr kann man nicht in kurzer Zeit aufholen. 

 

Diesen Aufschrei bezüglich kalte Enteignung der Hausbesitzer kann ich nicht verstehen und auch nicht mehr hören. Wenn ich nicht das Geld habe, für meine Immobilie entsprechende Rücklagen für Instandhaltung und Sanierung zu bilden, dann kann ich mir die Immobilie einfach nicht leisten. 

In der Niedrigzins Zeit wurden wahrscheinlich viele Immobilienfinanzierungen auf Kante genäht. Und für Rücklagen hat man später immer noch Zeit. 2 €/ m² und Monat ist ein guter Richtwert. D.h. bei 125m² Wohnfläche jährlich 3.000,-- auf ein separates Konto für die Immo. 

Ich denke, dass die Zahl an Zwangsversteigerungen in den nächsten  Jahren deutlich ansteigen wird.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Wenn wir ein CO2-Preis einfordern, der wirkliche Einsparungen zur Folge hätte, dann wäre das Geschrei noch viel, viel höher. Mal konkret, was ein Preis von zB 300 Euro/Tonne (zur Erreichung des 1.5 Ziels) bedeuten würde:

  • Gas wird 7ct/kWh teurer (0.247kg/kWh)
  • Strommix 2022 0.428/kWh für 2021 -> Stromheizung wird 12.8ct/kWh teurer
  • Wärmepumpe mit JAZ 2.5 (Altbau) -> 5.1ct/kWh teurer
  • Wärmepumpe mit JAZ 4 (Neubau) -> 4.2ct/kWh teurer
  • Flug München – Berlin -> 73€ teurer (246kg)
  • Bahnfahrt München - Berlin (50g/km/Passagier, 504 Bahnkilometer) -> 0.7ct pro Fahrt teurer
  • Flug München – New York -> 1156€ teurer (3856 kg)

Und das wichtigste für Deutschland:

  • 1l Benzin hat 2,35kg CO2 -> 70ct teurer
  • 1l Diesel/Heizöl hat 2.6kg CO2 -> 78ct teurer

Das Gejammer über die Spritpreise wäre unsäglich, wenn wir das beschließen, es wird ja jetzt schon über die 25€/t gejammert... Ein CO2-Preis der wirklich merkliche Einsparungen zur Folge hätte, würde eben auch deutlich weniger Konsum bedeuten für 99% der Bevölkerung. Das Thema Inlandsflüge hätte sich dann auch erledigt und Urlaub mit Langstreckenflug würde man sich vielleicht einmal im Leben gönnen.

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joker11
· bearbeitet von joker11

Das Ganze ist eine gigantische Ressourcen- u. Geldverschwendung. Erstmal Vision u. Verbot, aber keine praktische Lösung parat haben...ungekehrt wäre vernünftig. Hinzu kommt noch die mangelnde Diversifizierung. Den zukünftigen Strompreis kann sich ja jeder mit 2 Cent Grips ausmalen, wenn alles elektrifiziert wird, das nächste Problem mit Ansage. Gegenteilige Prognosen dürften auf "Kugel Eis" Niveau sein.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 10 Minuten von slowandsteady:

Wenn wir ein CO2-Preis einfordern, der wirkliche Einsparungen zur Folge hätte, dann wäre das Geschrei noch viel, viel höher.

Der CO2 Preis ist bereits eingeführt. Die Höhe bestimmt wie schnell und umfassend CO2 reduziert wird. Das ist die Entscheidung die die Regierung treffen muß.

Bei gleichen Kosten wird man ohne konsequenten CO2 Preis immer weniger erreichen. Es ist dumm mit staatlicher Planwirtschaft höhere Kosten als nötig zu verursachen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 3 Minuten von reko:

Bei gleichen Kosten wird man ohne konsequenten CO2 Preis immer weniger erreichen. Es ist dumm mit staatlicher Planwirtschaft höhere Kosten als nötig zu verursachen.

Da stimme ich dir zu. CO2-Preis (+ entsprechende Steuern um der Produktions-Verlagerung ins unbesteuerte Ausland entgegenzuwirkung) wären das Mittel der Wahl. Ich halte aber einen höheren CO2-Preis für weniger politisch durchsetzbar als ein Gasheizungsverbot, Gründe siehe Rechnung oben. Erinnere dich mal, wie Anfang 2022 über einen Anstieg der Spritpreise um 30ct gejammert wurde...

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BWL0815
· bearbeitet von BWL0815
1 hour ago, The Statistician said:

Bei der ganzen Diskussion verstehe ich nicht welche Alternativen manche im Kopf haben.

 

Ich denke da an effektivere Wärmepumpen und Heizkörper speziell für Bestandsbauten, da das absehbar der größte Markt sein wird. Die Preise für die Wärmepumpen selbst werden vermutlich auch fallen. Vll. kippt oder entschärft eine Nachfolgeregierung das auch alles.

 

Solange die vorhandene Heizung also keinen Totalschaden erleidet tue ich erstmal nichts, erst hatte ich überlegt noch rechtzeitig eine neue Ölheizung einzubauen (das Verbot von Ölheizungen stand schon vor Habecks Amtsübernahme im Raum). Habeck hat bestehende Pläne meine ich nur um 2 Jahre vorgezogen, was die CDU zum Thema von sich gibt, darf man als Wahlkampfgetöse verbuchen, im Grunde verfolgen Union, SPD und Grüne in dieser Frage die selbe Politik.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 5 Minuten von slowandsteady:

 Ich halte aber einen höheren CO2-Preis für weniger politisch durchsetzbar als ein Gasheizungsverbot.

Du meinst man kann den Mietern sagen, dass es ja nur die Hausbesitzer trifft? Die CO2 Steuer ist da, man zieht die Schaube langsam an. Das wird auch beim Strompreis so kommen.

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FranzFerdinand

Eine vernünftige Wärmewende wäre geplant und würde v.a. auf dezentrale Wärmeerzeugung zB in Blockheizkraftwerken setzen. Ist in Italien (Südtirol) ganz beliebt und wesentlich effizenter, als jedes Haus auf Wärmepumpe umzurüsten. Setzt aber einen Fahrplan über 10 Jahre voraus, Strassen aufreissen, Anschlusszwang. Das Ergebnis wäre aber wesentlich besser als der jetzige Weg.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 4 Minuten von FranzFerdinand:

dezentrale Wärmeerzeugung zB in Blockheizkraftwerken setzen

das ist eher die zentale Versorgungsvariante. Fernwärme ist auch bei der deutschen Politik beliebt. Da darf man den Leuten aber vorher nicht Wärmepumpen aufzwingen.

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Solara
vor 29 Minuten von Bayer:

Danke für den Link, aber bei deinem Beispiel handelt es sich um Fernwärme.

Ich hätte gerne ein praktisches Beispiel für eine WP für einen Geschosswohnungsbau mit 30 Wohnungen in Innenstadtlage, wo ein Gebäude ans andere anschließt. Freifläche vor und hinter dem Haus nicht existent, öffentlicher Bürgersteig, hinten Tiefgaragenzufahrt. Wenn du eine Lösung hast, nur her damit.

 

Hinweis: in Innenstadtlagen gibt es ganz viele solcher Straßenzüge. Ich habe noch nirgendwo eine Lösung dafür gefunden oder gesehen außer Fernwärme. Ein Anruf bei den Münchner Stadtwerken hat ergeben, dass für dieses Viertel nicht mal ein Planungsansatz besteht, vom Bau gar nicht erst zu reden. Auf die Energiewende hin angesprochen, ist der Mitarbeiter dann in einen wutentbrannten 2-minütigen Monolog verfallen. Er hat der Heizungspolitik der Regierung viele Namen gegeben, aber keinen, den man hier schreiben könnte. :-*

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reko
· bearbeitet von reko
vor 24 Minuten von Solara:

in Innenstadtlagen gibt es ganz viele solcher Straßenzüge.

Es dürfte die Mehrzahl der Wohnungen in der münchner Innenstadt sein. Man braucht nur mal eine Satellitenkarte ansehen.

 

vor 24 Minuten von Solara:

Ein Anruf bei den Münchner Stadtwerken hat ergeben, dass für dieses Viertel nicht mal ein Planungsansatz besteht, vom Bau gar nicht erst zu reden.

Zuerst muß man da ein Kraftwerk in der Nähe bauen. In der Innenstadt kommen da nur Gaskraftwerke in Frage, aber auch dafür braucht man erst mal Freiflächen.

 

Ich sehe da nur die Möglichkeit eine Kraft-Wärmekopplung in den oft noch vorhandenen Kellerräumen der einzelnen Häuser aufzubauen. Wenn das Haus der städtischen Wohnungsgenossenschaft GWG gehört geht das noch. Aber viele dieser von der GWG gebauten Wohnungen wurden in Eigentümergemeinschaften überführt.

Bei enger sechsstöckiger Bebauung wird es für Wärmepumpen knapp. Da saugt man nur die kalte Luft des Nachbarn an. Ich glaube auch nicht, dass das münchner Bauamt das erlaubt.

 

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Gast240102
vor 15 Minuten von Solara:

Danke für den Link, aber bei deinem Beispiel handelt es sich um Fernwärme.

Ich hätte gerne ein praktisches Beispiel für eine WP für einen Geschosswohnungsbau mit 30 Wohnungen in Innenstadtlage, wo ein Gebäude ans andere anschließt. Freifläche vor und hinter dem Haus nicht existent, öffentlicher Bürgersteig, hinten Tiefgaragenzufahrt. Wenn du eine Lösung hast, nur her damit.

 

Hinweis: in Innenstadtlagen gibt es ganz viele solcher Straßenzüge. Ich habe noch nirgendwo eine Lösung dafür gefunden oder gesehen außer Fernwärme. Ein Anruf bei den Münchner Stadtwerken hat ergeben, dass für dieses Viertel nicht mal ein Planungsansatz besteht, vom Bau gar nicht erst zu reden. Auf die Energiewende hin angesprochen, ist der Mitarbeiter dann in einen wutentbrannten 2-minütigen Monolog verfallen. Er hat der Heizungspolitik der Regierung viele Namen gegeben, aber keinen, den man hier schreiben könnte. :-*

Ernsthaft: Wo ist Dein Problem? Du warst wohl noch nie in Asien. Du kannst Luft-Luft-Wärmepumpen installieren und gegen den Lärm hilft schon seit längerem Ohropax! Außerdem hast Du damit gleich eine Schutzmaßnahme gegen die Folgen des Klimawandel dabei, weil die Luft-Luft-Wärmepumpen auch kühlen können  und der totale Klimaschutz hat vor allem Vorrang. Man muss das Baurecht nur anpassen. In Asien geht es doch auch und das Bild ist kein Einzelfall. Davon gibt es viele im Internet.

 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 28 Minuten von fintech:

Man muss das Baurecht nur anpassen.

Auch wenn das sarkastisch gemeint war hast du die Lösung genannt. Irgendeinen Tod muss man sterben, wenn man Wärmepumpe haben will, aber keine der vielen anderen Lösungen (zB Fernwärme, Außengerät auf Dach, WP mit Erdsonde, Abriss+Neubau) in Frage kommen. 

vor 29 Minuten von reko:

Zuerst muß man da ein Kraftwerk in der Nähe bauen. [...] aber auch dafür braucht man erst mal Freiflächen.

Wir könnten auch ein paar Verkehrsflächen in der Stadt opfern. Ein Außengerät für eine größere Wärmepumpe braucht auch nicht mehr Platz als ein Parkplatz (oder 5 kreuz und quer liegende Lime-Scooter) am Straßenrand. Für mehrspurige Schnellstraßen oder den Bau einer neuen Autobahn in Berlin findet sich auch genug Platz.

vor 28 Minuten von fintech:

In Asien geht es doch auch

Die asiatische Lösung kostet dafür auch keine 30.000€ aufwärts pro Wohnung, sondern eher so 1000€. Hat halt auch seine Vorteile.

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oktavian
vor 3 Stunden von The Statistician:

Alte Immobilien mit miserabler Energieeffizienz (teils um die 300 kWh / m² o.Ä.) müssen ohnehin entweder ordentlich saniert oder abgerissen werden (sofern Abriss & Neubau sinnvoller ausfällt). Wenn man an dem Ziel Klimaneutralität bis 2045 festhalten möchte, dann kann man bei solchen Themen doch keine weiteren 10 Jahre o.Ä. warten um entsprechende Änderungen anzustoßen. Schließlich dauert es auch lange bis der gesamte Bestand klimaneutral ausfällt (mit der aktuellem Gesetz nicht einmal geplant).

nicht vergessen: Die sind immer noch energetisch pro Person besser als eine Top-sanierte Villa mit >1.000 m² / Person. Bei den externalisierten Kosten sollte man auch etwas auf die Personenzahl schauen. Grüne, welche ein Niedrigenergiehaus für 1-2 Personen bauen, sind auch nicht wirklich grün. Was bringt dann niedrige kWh / m².

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