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BWL0815

Wärmewende - gesamtgesellschaftliche Folgen, Mietmarkt, Energieerzeugung und co.

Empfohlene Beiträge

slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 23 Stunden von oktavian:

Wir haben nicht die Macht und auch nicht den Willen anderen Ländern unsere Regelungen aufzudrücken. Das ist aber auch das Problem der dt. Wärmewende: Mit dem Geld könnte man global garantiert mehr CO2 Einsparung erreichen als mit Zwangsmaßnahmen und willkürlichen Subventionen in Deutschland. Wissenschaftlich gesehen ist eine Bepreisung und damit Verhinderung der Externalisierung der Kosten der effizienteste Weg, aber lässt sich nicht global durchsetzen.

Wenn die gesamte EU an einem Strang ziehen würde und folgende Maßnahmen einführen würde:

  • CO2-Preis von zB 100€/t oder mehr, ohne Ausnahmen für Stahlindustrie etc.
  • Importe aus Ländern mit gleich hohem CO2-Preis sind zollfrei
  • Importe aus Ländern ohne CO2-Preis oder mit geringerem CO2-Preis werden mit der doppelten Differenz im CO2-Preis belegt, wenn Daten zur CO2-Intensität der Produktion fehlen, wird pauschal der schlechteste Fall angenommen 
  • Die CO2-Steuer wird von den Staaten dazu genutzt, einerseits großflächig EEG und Stromnetz auszubauen und andererseits für die Sozialsysteme. Idealerweise können wir mit den Erlösen die Steuer auf Arbeitslohn dann deutlich senken bzw. abschaffen.

Die EU ist immer noch ein sehr großer Zielmarkt, würden wir das konsequent durchsetzen, würden sich auch viele Hersteller in anderen Ländern anpassen müssen und wollen, wenn sie weiterhin die EU bedienen wollen. Zudem wäre das auch gleich eine einheimische Industrieförderung, wir wollen ja wieder unabhängiger von China etc. werden. Was es allerdings zur Konsequenz hätte, wäre, dass sich die Preise vieler Dinge im Verhältnis zueinander verschieben, manche Dinge würden nur wenig teurer, manche sehr viel teurer.

Das Gebäudeenergiegesetz wird dafür abgeschafft ;) 

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cutter111th
vor 49 Minuten von slowandsteady:

Wenn die gesamte EU an einem Strang ziehen würde und folgende Maßnahmen einführen würde:

  • CO2-Preis von zB 100€/t oder mehr, ohne Ausnahmen für Stahlindustrie etc.
  • Importe aus Ländern mit gleich hohem CO2-Preis sind zollfrei
  • Importe aus Ländern ohne CO2-Preis oder mit geringerem CO2-Preis werden mit der doppelten Differenz im CO2-Preis belegt, wenn Daten zur CO2-Intensität der Produktion fehlen, wird pauschal der schlechteste Fall angenommen 
  • Die CO2-Steuer wird von den Staaten dazu genutzt, einerseits großflächig EEG und Stromnetz auszubauen und andererseits für die Sozialsysteme. Idealerweise können wir mit den Erlösen die Steuer auf Arbeitslohn dann deutlich senken bzw. abschaffen.

Die EU ist immer noch ein sehr großer Zielmarkt, würden wir das konsequent durchsetzen, würden sich auch viele Hersteller in anderen Ländern anpassen müssen und wollen, wenn sie weiterhin die EU bedienen wollen. Zudem wäre das auch gleich eine einheimische Industrieförderung, wir wollen ja wieder unabhängiger von China etc. werden. Was es allerdings zur Konsequenz hätte, wäre, dass sich die Preise vieler Dinge im Verhältnis zueinander verschieben, manche Dinge würden nur wenig teurer, manche sehr viel teurer.

Das Gebäudeenergiegesetz wird dafür abgeschafft ;) 

Hätte wahrscheinlich eher zur Konsequenz, dass wir neben extrem hohen Preisen und somit mehr Inflation  hier wieder Lieferengpässen zu kämpfen hätten.  und unsere Stahlindustrie wandert dann ab?? Was genau wäre da gewonnen? Erkläre mal

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 19 Minuten von cutter111th:

und unsere Stahlindustrie wandert dann ab??

Nö, in meinem Vorschlag wäre es (bei gleichem CO2-Ausstoß) sinnvoller Stahl für die EU innerhalb der EU (oder eines anderen Landes mit entsprechendem CO2-Preis) zu produzieren, da ausländischer Stahl mit der doppelten CO2-Steuer belegt würde. Globalisierung gäbe es weiterhin, wenn zB in Island Aluminium wegen Strom aus Geothermie vergleichsweise CO2-arm produziert werden kann, könnte das Aluminium trotz CO2-Steuer bei Einfuhr noch billiger sein als unseres.

vor 19 Minuten von cutter111th:

Lieferengpässen

Es darf weiterhin alles eingeführt werden, nur der Preis wird aus "Verschmutzer"-Ländern wird eben deutlich teurer. Wenn ein Land nicht die notwendige Transparenz in den CO2-Ausstoß der Produktion ermöglicht, wird pauschal der Worst-Case angenommen.

vor 19 Minuten von cutter111th:

somit mehr Inflation

Nicht unbedingt. Manche Dinge würden deutlich teurer, aber wenn die CO2-Steuer dazu genutzt würde, andere Steuern abzuschaffen bzw. komplett wegfallen zu lassen (zB 0% auf Lebensmittel), würde sich die Inflation in Grenzen halten bzw. (einheimische) Lebensmittel wie Getreide/Mehl vielleicht sogar günstiger werden. Was sich ändern würde, sind die relativen Preise von CO2-intensiven und CO2-neutralen Dingen. Zum Beispiel würde Getreide deutlich weniger teurer als Zement. Fleisch würde (Methan Kühe) im Verhältnis deutlich teurer als Getreide. Und ja, das hätte durchaus Einfluss auf unsere Lebensrealität - zB würden Jobs, die "Vor-Ort-Anwesenheit" erfordern, deutlich besser bezahlt werden müssen, weil Pendeln teurer wird. Niemand wird dann mehr 100km/Tag zur Arbeit fahren wollen.

 

Das System funktioniert, wenn ein erheblicher Teil der weltweiten Kaufkraft mitmachen. Ein einzelnes Land kann nicht viel bewegen, die komplette EU als Zielmarkt jedoch schon. Wenn 50-80% der Länder dieses Modell einführen, können es sich die anderen 20%-50% gar nicht mehr leisten, es nicht auch zu tun. Das Argument "Es bringt nichts, wenn wir CO2 einsparen, aber die anderen Länder nicht" ist eben nicht unbedingt ein valides. Irgendwer muss nun mal anfangen, wenn sich eine Mehrheit einig ist, kann sie es so gestalten, dass die Länder, die nichts tun, entsprechend "bestraft" werden, indem sie ihre Produkte nur noch schwer an die Mehrheit der Länder verkaufen können.

 

Am 18.5.2023 um 06:16 von Okabe:

CO2 Abgaben auf ausländisches Erdgas vollständig streichen.

[...]

Der Effekt ist, dass EE schneller den wirtschaftlichen breakeven erreichen wird (im Vergleich zu Fossilen).

Das wird nur dazu führen, dass mehr Gasfelder erschlossen werden, weil die Nachfrage nach Erdgas steigt und sich plötzlich auch schwer zu erschließende Felder rentieren.

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Okabe
vor 13 Minuten von slowandsteady:

Das wird nur dazu führen, dass mehr Gasfelder erschlossen werden, weil die Nachfrage nach Erdgas steigt und sich plötzlich auch schwer zu erschließende Felder rentieren.

Höchstens kurzfristig und sooo einen großen Einfluss haben Steuern in nur einem Land dann auch nicht. Mittelfristig würde aber der Verbrauch von Gas/Öl zurückgehen. Siehe z.B. die Emirate, in denen Öl verbrannt wird um Strom für Klimaanlagen zu erzeugen. Da muss man sich schon fragen, warum machen die das? Weil Öl eben extrem günstig ist.

Wenn PV deutlich günstiger wird, dann werden die umschwenken auf PV und schon sinkt der Ölverbrauch.

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BWL0815
· bearbeitet von BWL0815

Kurze Zwischenfrage ehe ich an anderer Stelle Fakenews verbreite, eine Verbot von Ölheizungen hatte meine ich die Vorgängerregierung schon auf den Weg gebracht, sprich Union und SPD, während das Verbot von Gasheizungen jetzt quasi aus heiterem Himmel kommt, ist das soweit korrekt? Immerhin wurden Gasheizungen meine ich bis vor kurzem noch gefördert und man hat an Nordstream 2 gebaut, das alles würde wenig Sinn machen hätte man vorgehabt Gasheizungen zu verbieten, da ich selbst mit Öl heize, ging das Thema weitgehend an mir vorbei.

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oktavian
vor 11 Stunden von slowandsteady:

Das Argument "Es bringt nichts, wenn wir CO2 einsparen, aber die anderen Länder nicht" ist eben nicht unbedingt ein valides. Irgendwer muss nun mal anfangen

Das Argument ist eben CO2 Sparen zu sehr hohen Kosten und dabei Kinderarmut, Chancenungleichheit, keine Wehrhaftigkeit der Demokratie etc in Kauf zu nehmen, macht keinen Sinn. Also der Preis spielt eine Rolle. Die reichen Grünen opfern lieber die anderen und wollen uns dazu zwingen. Sehr arme Mitbürger werden ausgepreist, welche kaum Preiselastizität haben, weil man nun einmal Essen und Wohnen muss. Reiche haben schon die höchsten Emissionen. Dann werden sie psychologisch zugrunde gerichtet, weil sie gezwungen sind in die Sozialhilfe zu gehen.

 

Ich bin daher für einen CO2-Freibetrag pro Kopf und das Abschöpfen der vollen Zahlungsbereitschaft für weiteres CO2 durch Emissionrechte-Auktionen in Gruppen von Leuten mit ähnlichem Einkommen/Vermögen.:narr:

 

vor 12 Stunden von slowandsteady:

Importe aus Ländern ohne CO2-Preis oder mit geringerem CO2-Preis werden mit der doppelten Differenz im CO2-Preis belegt, wenn Daten zur CO2-Intensität der Produktion fehlen, wird pauschal der schlechteste Fall angenommen 

als ich nachhaltiges Management studiert habe an der Uni, waren die Zahlen sehr ungenau. Also wir haben nicht einmal exakte Zahlen. Die ausländischen Firmen würden das einfach fälschen und billiger anbieten. Border adjustment ist schwer durchsetzbar. Dann müssen die anderen Staaten auch richtig haften. Die Chinesischen Betrugsfirmen, welche in Deutschland an die Börse gegangen sind, wurden in China z.B. nicht verfolgt.

 

Weiteres Problem ist, dass CO2 eben nicht alles ist. Es geht auch teils um andere Gase.

 

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reko
· bearbeitet von reko

Da jetzt Fernwärme als die Beleg für die Technologieoffenheit gesehen wird frage ich mich wie meine Gemeinde auf dem Land ein Fernwärmenetz organisieren will und wie Wärme- und Pumpverluste mit dem Effizienz-Fetischismus vereinbar sind. Was mache ich bis zu dem Zeitpunkt wenn die Gemeinde ihr Fernwärmenetz baut und ich dann zwangsangeschlossen werde? Was mache ich bis überhaupt eine Entscheidung über eine Fernwärmeversorgung für mein Haus getroffen wird? Muß ich dann eine Wärmepumpe wieder abreißen?

Ich bin für Kraft-Wärme-Kopplung - aber dezentral innerhalb eines Gebäudes.

Dimensionierung von Fernwärmenetzen


2023/05/20 Was Habecks Pläne für klimafreundlichere Heizungen beinhalten

 

Am 19.5.2023 um 21:49 von oktavian:

Weiteres Problem ist, dass CO2 eben nicht alles ist. Es geht auch teils um andere Gase.

Z.B. F-Gase aus Wärmepumpen und Stromverteilanlagen

 

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CorMaguire
vor 26 Minuten von reko:

...  frage ich mich wie meine Gemeinde auf dem Land ein Fernwärmenetz organisieren will....

So

oder so

 

vielleicht?

 

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reko
vor 1 Minute von CorMaguire:

So

Das bezeichnet man inzwischen politisch korrekt als "Nahwärme". Es ist aber klar, dass auf dem Land die Entfernungen größer und die Wohneinheiten geringer sind. Damit ist "Nahwärme" sehr viel teurer als klassische "Fernwärme" in den Städten.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 33 Minuten von reko:

wie meine Gemeinde auf dem Land ein Fernwärmenetz organisieren will

Man muss nicht auf die Gemeinde warten. Mehrere Haushalte (Nachbarn) können sich auch zusammen tun. So geschehen in einem Dorf nahe meinem Heimatdorf - da werden 4 (oder 5?) Häuser mit einer gemeinsamen Hackschnitzelheizung befeuert, die der lokale Bauer betreibt. In der Stadt aber vermutlich deutlich komplizierter, weil nicht nur Privatgrund involviert und auch nicht alle einig...

vor 33 Minuten von reko:

Wärme- und Pumpverluste mit dem Effizienz-Fetischismus

Verluste bei Fernwärme sind in der Tat ein Problem. Aber auch hier gilt: Je niedriger die "Vorlauftemperatur" des Hauses (damit meine ich Temperatur in der Fernwärmeleitung), desto weniger Verluste gibt es. Um eine Sanierung kommt man also auch bei Fernwärme nicht herum. Ich denke, dass bei Wärmepumpen aber lange Fernwärmeleitungen in der Regel keinen Sinn machen - es dürfte billiger sein, immer nur 2-4 Häuser zusammenzuschließen.

vor 33 Minuten von reko:

Was mache ich bis zu dem Zeitpunkt wenn die Gemeinde ihr Fernwärmenetz baut und ich dann zwangsangeschlossen werde?

Ich glaube kaum, dass es einen Zwangsanschluß für bestehende sanierte Gebäude mit 1 Jahre alter Heizung geben wird.  Ansonsten: Was machst du, wenn die Gemeinde beschließt, dass du 20.000€ Kanalgebühren zahlen sollst? Das ist nun mal ein nicht vermeidbares Risiko als Besitzer eines "im-mobilen" Betonklotzes, du kannst nicht einfach eine Gemeinde weiter ziehen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 7 Minuten von slowandsteady:

Man muss nicht auf die Gemeinde warten. Mehrere Haushalte (Nachbarn) können sich auch zusammen tun.

Für die Gerichte ist es Fernwärme wenn die Wärme-Bereitstellung durch eine wirtschaftlich eigenständige Einheit erfolgt. Die Nachbarn müssen also eine Firma gründen, die dann auch eine Buchführung braucht und Steuern zahlen muß. Das wird kaum wirtschaftlich umsetzbar sein.

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reko
· bearbeitet von reko

Kalte Nahwärme wäre noch eine Option mit weniger Verlusten um die Wärmepumpen mit einen besseren Wärmereservoir als Luft zu versorgen. Es kann nicht jeder ein Tiefbohrung oder Grundwasser nutzen.

Das würde auch die schlechte Effizienz an kalten Tagen beseitigen und damit den nötigen Ausbau des Stromnetzes begrenzen.

Das muß aber alles von den Gemeinden ausgehen und die Verantwortung kann nicht per Gesetz den Hausbesitzern aufgezwungen werden. Richtig wäre ein Gesetz, dass die Gemeinden zwingt eine verbindliche Planung zur Wärmeversorgung aufzustellen. In meiner Straße wurde von 3 Jahren eine Gasleitung verlegt. Dazu mußte die Gemeinde eine Konzession an den Gasnetzbetreiber vergeben. Jetzt bauen alle Luftwärmepumpen ein um dann festzustellen, dass das Stromnetz nicht ausreicht.

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oktavian
vor 1 Stunde von reko:

Da jetzt Fernwärme als die Beleg für die Technologieoffenheit gesehen wird frage ich mich wie meine Gemeinde auf dem Land ein Fernwärmenetz organisieren will

die werden vermutlich keine Riesenanlagen auf dem Land bauen. Fernwärme ginge in Verbindung mit Biogas (oder heißt das Nahwärme?) oder auch mit größeren Wärmepumpen, welche z.B. Gewässer nutzen. Lokale Biogasanlagen bei  mir in der Nähe nutzen die Wärme oftmals gar nicht, selbst die im Gewerbegebiet nicht, was schon verwundert. Luftwärmepumpen sind einfacher zu installieren/warten/austauschen. Wüsste hier niemanden, der Erdwärme kann.

vor 59 Minuten von reko:

Jetzt bauen alle Luftwärmepumpen ein um dann festzustellen, dass das Stromnetz nicht ausreicht.

Das Ganze ohne dynamische Tarife bzw. Steuerungen mit offenen APIs. Man könnte das Stromnetz/Preise kurzfristig vorhersagen und im Zweifelsfall vorheizen, wenn Preise niedrig oder Preise vorhersehbar stark steigen (Wind/Solar lässt sich vorhersagen). Die Hausbewohner würden Macht abgeben, was ihre Zimmertemperatur angeht. Zumindest die Preise für Strom sind wieder ordentlich gefallen. Wobei die Wärmepumpen wohl nicht gerne an/aus geschaltet werden, sondern möglichst konstant laufen sollten. Problem bei den Daten ist auch, dass man Abwesenheit erkennen könnte für Einbrecher.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 23 Minuten von oktavian:

Luftwärmepumpen sind einfacher zu installieren/warten/austauschen. Wüsste hier niemanden, der Erdwärme kann.

Luftwärmepumpen werden uns auf die Füße fallen. Sie bringen überhaupt nichts, da wir die Stromversorgung und die Stromnetze für die kalte Dunkelflaute auslegen müsssen. Die Sonne schickt uns keine Rechnung aber China für die Solarzellen, Akkus und die Stromleitungen. Diese Kosten hängen nicht vom Stromverbrauch sondern von der installierten Leistung ab.

Insbesondere wenn wir den Strom subventionieren wird es auch bei den Wärmepumpen einen Reboundeffekt geben und insbesondere wenn man angeblich den Strom für die Wärmepumpe selbst erzeugt.

Rebound-Effekte: Dreht sich der Stromzähler bei PV-Prosumern schneller?

 

 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 35 Minuten von oktavian:

Das Ganze ohne dynamische Tarife bzw. Steuerungen mit offenen APIs. Man könnte das Stromnetz/Preise kurzfristig vorhersagen und im Zweifelsfall vorheizen, wenn Preise niedrig oder Preise vorhersehbar stark steigen (Wind/Solar lässt sich vorhersagen). Die Hausbewohner würden Macht abgeben, was ihre Zimmertemperatur angeht. Zumindest die Preise für Strom sind wieder ordentlich gefallen. Wobei die Wärmepumpen wohl nicht gerne an/aus geschaltet werden, sondern möglichst konstant laufen sollten.

  • Wärmepumpen halten es schon aus, ein paar Mal pro Tag an- und ausgeschaltet zu werden. Es sollte nur nicht alle 5 Minuten zwischen "an" und "aus" wechseln, "nur" 10-20 Takte pro Tag sind schon ein sehr guter Wert.
  • Ich gebe gerne die Macht ab zu bestimmen ob meine Heizung von 8-10 Uhr oder 12-14 Uhr läuft, solange ich dadurch Geld spare und es weiterhin warm genug ist.
vor 2 Stunden von reko:

Die Nachbarn müssen also eine Firma gründen, die dann auch eine Buchführung braucht und Steuern zahlen muß

  • Steuern zahlt man nur wenn Gewinn (nach Abschreibung) da ist - wenn man mit dem Nachbarn zusammen "Fernwärme" macht, kann man die Preise für Wärme so gestalten, dass kein Gewinn entsteht. Wenn es die Stadtwerke oder ein Externer (Wärme-Contracting) macht, soll natürlich Gewinn übrigbleiben ;) 
  • Eine Firma hat mehr Bürokratie, spart aber dafür die 19% Mehrwertsteuer bei der Anschaffung. Für die Ersparnis kann ich dann auch die nächsten Jahrzehnte den Steuerberater zahlen, viele Buchungen fallen ja nicht mehr an wenn es einmal läuft.
  • Man kann es auch als GbR ohne große Bürokratie laufen lassen, solange man sich einig ist (zB 2 Häuser auf einem Grundstück innerhalb der Familie).
vor 14 Minuten von reko:

Natürlich verbrauche ich mehr Strom, wenn ich an vielen Tagen eigenen Strom für <10ct/kWh haben kann. Ich kenne einige PV-Besitzer, die sich danach ein E-Auto und/oder Wärmepumpen angeschafft haben, das ist dann der Renditeturbo auf die Anlage. In Summe verbrauchen sie jetzt mehr Strom, sparen aber trotzdem Primärenergie ein. Und ja, natürlich ist der Bezug von PV-Strom ohne Netzentgelte eine indirekte Subvention - aber wir wollen ja auch, dass PV-Besitzer so viel wie möglich von ihrem eigenen Strom netzdienlich verbrauchen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 6 Minuten von slowandsteady:

aber wir wollen ja auch, dass PV-Besitzer so viel wie möglich von ihrem eigenen Strom netzdienlich verbrauchen.

Nur tun sie das bei der Wärmepumpe nur zu der Zeit wenn sowieso abgeregelt werden muß und im Winter wollen sie Strom aus dem Netz. Die Luftwärmepumpe ist nicht netzdienlich.

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oktavian
vor 3 Stunden von slowandsteady:

wir wollen ja auch, dass PV-Besitzer so viel wie möglich von ihrem eigenen Strom netzdienlich verbrauchen.

was ist daran netzdienlich in Zeiten von Überschuss-Solarstrom nichts abzunehmen und wenn es keine Sonne gibt Strom abzunehmen?

vor 3 Stunden von slowandsteady:

Natürlich verbrauche ich mehr Strom, wenn ich an vielen Tagen eigenen Strom für <10ct/kWh haben kann. Ich kenne einige PV-Besitzer, die sich danach ein E-Auto und/oder Wärmepumpen angeschafft haben, das ist dann der Renditeturbo auf die Anlage.

bestätigt meine Annahme, dass es vielen PV Besitzern primär um cash auf Kosten der Allgemeinheit (Subventionen) geht und nicht um die Umwelt. Diese Ladestation Subventionen, welche dann letztendlich doch nicht öffentlich zugänglich gemacht werden, passten auch ins Bild. Sieht man am rebound-Effekt, welcher wirtschaftlich zu erklären ist (geringer Preis = mehr Konsum). Ich habe moralische Zweifel an der subventionierten PV auf Kosten der Allgemeinheit, auch wenn ich in einem 'Bürgerwindpark' mit drin bin, welcher auch eine subventionierte putoption von ~6,5 Cent je kWh nutzt. PV kommt immer noch teurer.

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Hotzenplotz2

 

vor 4 Minuten von oktavian:

bestätigt meine Annahme, dass es vielen PV Besitzern primär um cash auf Kosten der Allgemeinheit (Subventionen) geht und nicht um die Umwelt.

Verrückt, dass Privatpersonen versuchen Subventionen optimal auszunutzen.

Wenn Firmen das mit Kerosin, Grundwasser o.ä. machen ist das natürlich kein Problem aber bei PV sollte man das natürlich sofort unterbinden.

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oktavian
vor 6 Minuten von Hotzenplotz2:

Wenn Firmen das mit Kerosin, Grundwasser o.ä. machen ist das natürlich kein Problem aber bei PV sollte man das natürlich sofort unterbinden.

bei Firmen ist es klar: Es gibt keinen Altruismus und shareholder value bzw. management Gehälter sind am wichtigsten.

Bei Privatpersonen ist es auch Ok. Nur muss man nicht so tun oder glauben, als hätte man mit einem Balkonkraftwerk/PV etwas signifikantes für die Umwelt getan. Wie gesagt hätte ich ein schlechtes Gewissen, die Subventionen abzugreifen und dann Strompreisarbitrage durch den konstanten Jahrespreis im Einkauf zu betreiben. Ohne Subventionen rechnet es sich aber nicht.

Daher versuche ich den Konsum zu reduzieren. Nebenbei haben wir in meiner Region schon genug EE und redispatch ist ein Problem (wir nutzen also die Energie nicht vor Ort und zum Transport fehlen Leitungen). Das könnte bei anderen auch anders aussehen. Auch sind die Flächenziele für Windenergie bereits erreicht.

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Hotzenplotz2

Naja es gibt halt unterschiedliche Motivationen. Wenn man mal rüber ins PV Forum schaut sieht man, dass die wenigsten Anlagen aus finanziellen Gründen geplant werden.
Ganz im Gegenteil die Leute bauen das sogar trotz höherer Ausgaben als Einnahmen. Das ist also definitiv keine haltbare Argumentation.
ich würde sagen der größte Teil tut es aus einem Umweltgedanken, ein weiteres gewichtiger Punkt ist die Autarkie (das finde ich zwar nicht wirklich sinnvoll aber gerade bei Speichern ist das das Hauptargument).


Wer hier das reine Business sieht sind die großen Stromanbieter die Dachflächen unter Wert anmieten um dann mit PV darauf Geld zu machen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

 

vor 32 Minuten von Hotzenplotz2:

Verrückt, dass Privatpersonen versuchen Subventionen optimal auszunutzen.

Der Staat (bzw. der CO2-Handel) zahlte auch für freiwillig zugelassene Elektrotretroller bis zu 300€ THG-Prämie pro Jahr. Das war 2021 meine prozentual beste Rendite, jetzt wird es jetzt wieder abgeschafft, nachdem es zu bekannt wurde und die Behörden wohl zu sehr genervt hat (ich habe mit meiner Zulassung 3 Beamte in der Zulassungsstelle beschäftigt, insg. 2h :)): E-Roller gratis mit THG-Quote - EFAHRER.com (chip.de) 

 

Moralisch schon ein bisschen verwerflich und führt den Zertifikatehandel ab absurdum, aber warum sollte ich es nicht mitnehmen? Ich habe ja immerhin keine 100 E-Roller auf mich zugelassen, sondern nur einen :D Corona Teststellen waren eine noch größere Verschwendung von Steuergeldern, genauso wie der BER.

vor 15 Minuten von Hotzenplotz2:

Wer hier das reine Business sieht sind die großen Stromanbieter die Dachflächen unter Wert anmieten um dann mit PV darauf Geld zu machen.

Das ist genauso ein valides Geschäftsmodell wie "Wir kaufen dein Auto (unter Wert)" oder "Immobilien Offmarket Schnäppchen" oder "seltene 10000€ Briefmarke auf dem Flohmarkt für 1€ gekauft" oder "Ich bezahle den Steuerberater, damit er meine Steuer wegoptimiert".

vor 19 Minuten von oktavian:

Wie gesagt hätte ich ein schlechtes Gewissen, die Subventionen abzugreifen und dann Strompreisarbitrage durch den konstanten Jahrespreis im Einkauf zu betreiben.

Das Problem ist hier nur, dass der Strommarkt aktuell fast ausschließlich konstante Strompreise anbietet und diese zu Lasten der Nicht-PV-Besitzer verzerrt sind.

Wenn irgendwann dynamische Tarife üblich wären, dann zahlt ein PV-Besitzer einen höheren kWh-Durchschnittspreis als der Nicht-PV-Besitzer, weil der PV-Besitzer nur in den "dunklen" und damit "teureren" Stunden kaufen muss.

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oktavian
vor 10 Minuten von slowandsteady:

Das Problem ist hier nur, dass der Strommarkt aktuell fast ausschließlich konstante Strompreise anbietet und diese zu Lasten der Nicht-PV-Besitzer verzerrt sind.

Wenn irgendwann dynamische Tarife üblich wären, dann zahlt ein PV-Besitzer einen höheren kWh-Durchschnittspreis als der Nicht-PV-Besitzer, weil der PV-Besitzer nur in den "dunklen" und damit "teureren" Stunden kaufen muss.

ich denke solche Tarife brauchen wir. Derzeit gibt es keinen Anreiz für intelligente Steuerungen. Versuche mal bestehende Gas/Öl-Heizung, Heizstab, Wärmepumpe, Solarwärme, PV und steuerbare Haushaltsgeräte in ein Gesamtsystem zu integrieren ohne Studium...

 

vor 29 Minuten von Hotzenplotz2:

Naja es gibt halt unterschiedliche Motivationen. Wenn man mal rüber ins PV Forum schaut sieht man, dass die wenigsten Anlagen aus finanziellen Gründen geplant werden.

evtl schreiben es die knallharten Kapitalisten nicht direkt rein , um mehr kostenlose Hilfe abzugreifen :-). Nein, ich will auch nicht sagen, dass es das nicht gibt. Aber dann muss man sich auch fragen wieso überhaupt und wo geht das Geld hin? Es ist doch klar, dass größere Anlagen / Windenergie umweltfreundlicher wären. So braucht man viel Wartung / kleine Wechselrichter / Gerüst stellen ist ein Einmalaufwand. Also vom Umweltaspekt sehe ich da nicht den Vorteil bei einzelnen Dächern vs Energieversorger. Kaufen diese Leute dann ihre Komponenten nach sozialen und Umweltkriterien (möglichst wenig China / möglichst haltbar /gut recycelbar) anstatt nur nach Preis?

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BWL0815

Ganz interessant zum Thema, mit der Wärmepumpe könnte dann auch gleich die Klima-Anlage Einzug halten, im Sommer wird es zwar an PV Strom nicht mangeln, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass es ganz so nicht im Sinne des Erfinders war:

 

https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/robert-habecks-waermewende-fuer-600-euro-drei-fragen-zum-heizen-mit-split-klimaanlagen-heizungstausch-li.350907

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Okabe
vor 13 Stunden von BWL0815:

Ganz interessant zum Thema, mit der Wärmepumpe könnte dann auch gleich die Klima-Anlage Einzug halten, im Sommer wird es zwar an PV Strom nicht mangeln, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass es ganz so nicht im Sinne des Erfinders war:

 

https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/robert-habecks-waermewende-fuer-600-euro-drei-fragen-zum-heizen-mit-split-klimaanlagen-heizungstausch-li.350907

 

Wieso sollte das nicht im Sinne des Erfinders sein. Dass Klimaanlage vorwiegend kühlen ist eine typisch Deutsche Ansicht - ich hab ja dazu genug hier in diesem Thread geschrieben.

 

Aber nochmal kurz: das moderate Kühlen/Entfeuchten für den GESAMTEN deutschen Sommer entspricht ungefähr der Energie für das Beheizen während eines einzigen richtig kalten Tags im Winter.

 

Und: Ein einziges Balkonkraftwerk gibt im Sommer genug Energie, um damit ein 200qm Einfamilienhaus zu kühlen/entfeuchten. Mit anderen Worten: der Energiebedarf ist wirklich niedrig.

 

Dazu kommt, dass durch das Kühlen/Entfeuchten wahrscheinlich volkswirtschaftlich Energie gespart wird, weil weniger getrunken wird, weniger Eis gegessen wird, die Leute effektiver arbeiten und schlafen können, es weniger Notarzteinsätze wegen Hitzekollaps gibt und so weiter.

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reko
· bearbeitet von reko

Der Betreiber des berliner Strom- und Gasnetzes Gasag:

2023/05/23 „Es sieht fürchterlich aus“ : Gasag-Chef sieht keine Infrastruktur für Wärmewende in Berlin .. 40 Prozent der CO₂-Emissionen stammten aus der Wärmerzeugung. Das werde auch noch lange so bleiben, zumal der erste Entwurf für die kommunale Wärmeplanung des Senats erst Anfang 2026 vorliege .. Auf der Erzeugerseite fehlt es schlicht an Kapazitäten, um ausreichend grünen Strom für die Verkehrswende und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu erzeugen. .. „Wir brauchen ungefähr eine Verdreifachung des Stromnetzes“, sagte der Gasag-Chef und plädierte für eine „integrierte Energieplanung“ .. Ein neues Wohnquartier klimaneutral zu bauen, sei kein Problem, wenn die Frage beantwortet werde, wo im Winter der Ökostrom herkomme. Als Absicherung für die Dunkelflauten werde man (Bio-)Gas und Wasserstoff brauchen.

 

Deutschlands größter Energiedienstleister Westenergie:

2023/05/23 Heizungsgesetz - „fundamentale“ Verbesserung gefordert .. Eine kommunale Wärmeplanung sei die Basis dafür, dass die Wärmewende in den Häusern organisiert werde. Berücksichtigt werden müssten dabei die Stromnetze, die für die Wärmepumpen ertüchtigt werden müssten, und die Wärmenetze, die für die Fernversorgung ausgebaut werden müssten. Gasnetze seien dort notwendig, wo andere Lösungen wirtschaftlich schlechter seien.

 

In anderen Städten und Regionen dürfte es nicht besser aussehen. Der Netzausbau braucht viel Zeit und wird sich im Netzentgelt wiederspiegeln.

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