Zum Inhalt springen
ToTheTop

Elternhaus von 1900 und "Neue Heizung"

Empfohlene Beiträge

ToTheTop

Hi zusammen,

 

es geht hier um eine große finanzielle Entscheidung für meine Eltern und die Frage wie ich am Besten unterstützen kann.

 

Die Faktenlage:

 

  • Zweifamilienhaus von etwa 1900
  • Oma (Anfang 80) wohnt in unterer Einheit, meine Eltern (Ende 60 Rentner und Ende 50 Bald-Rentner) in der oberen
    • beide Wohnungen haben etwa 100m2 Wohnfläche
    • Ölheizung, die mittlerweile so um die 33 Jahre auf dem Buckel haben dürfte
    • Dach des Hauses wurde vor etwa 10 Jahren erneuert
    • Die Wohnung oben wurde Anfang der 90er komplett saniert
    • Die Wohnung unten vielleicht in den 80er Jahren
    • Zusammengefasst energetisch alles andere als high level
    • dazu kommt, dass meine Eltern zumindest im direkten Wohnbereich sehr stark heizen - 23 Grad sind im Winter Standard
  • Eltern schieben "plötzlich" etwas Panik was passieren soll, wenn die Heizung den Geist aufgibt 
    • wenn Oma stirbt bzw in Pflegeheim muss, könnte ein Hausverkauf eine sehr reale Alternative für meine Eltern werden. Es handelt sich um ein Grundstück in Hanglage was einiges an Pflege erfordert.
    • ich habe aber absolut keine Ahnung wie real diese Alternative wirklich werden wird, emotionaler Wert, Gewohnheit - da sprechen schon noch einige Dinge dagegen
    • die Wohnung unten wird definitiv nicht vermietet, wenn meine Oma nicht mehr da sein sollte
  • Eltern haben eine Rente von etwa 3000€ brutto und ein niedriges 6-stelliges Vermögen
  • Eltern waren bei einem kostenlosen "Energieberater" von der Stadt, der Mensch hat ihnen eine Wärmepumpe empfohlen, etwas über die tollen Subventionen/KFW etc und die tollen Leih-Heizungen erzählt mit denen man die Lieferzeiten der Wärmepumpe überbrücken könnte wenn die alte Heizung sich kurzfristig verabschiedet
    • Ich möchte keinem zu nahe treten aber mir fällt es sehr schwer nicht-Honorarberatern irgendwas zu glauben - denn irgendjemand muss sie ja bezahlen und der hat auch Interessen...

 

So und jetzt kommen wir zu dem eigentlichen Dilemma.
Ich bin das einzige Kind und für meine Eltern die einzige Möglichkeit sich objektive Informationen zu dem Thema zu beschaffen (mal abgesehen von Freunden/Verwandten/Energieberatern/Verkäufern) und ich habe nicht den geringsten Plan von dem Thema.

 

Von Euch möchte ich in erster Linie gar keine konkreten Empfehlungen ob noch schnell ne Gasheizung gekauft werden soll oder ein Balkonkraftwerk oder ne Erdwärmepumpe oder was auch immer (dafür wäre ich aber natürlich auch dankbar!!!), sondern ich suche Quellen mit denen ich einen kleinen Business Plan zu dem Thema erstellen kann.

 

  • Welche Fragen soll ich in welcher Prio angehen? 
  • Woher bekomme ich Infos? Welche Infoseiten sind seriös?
  • Welche Heizungsarten kommen überhaupt in Frage?
  • Welche Vor- und Nachteile bieten die Heizungen?
  • Wie muss die Heizung dimensioniert sein?
  • Was hat eine Wärmepumpe für einen Rattenschwanz, wieviel Geld muss in die Dämmung des Hauses gesteckt werden, damit meine Eltern sich nicht im Winter bei 17 Grad den Arsch abfrieren
  • Wie kalkuliere ich die Kosten? Gibt es valide Rechner etc
  • Gibt es Honorarberater/ Gutachter die man zu Rate ziehen kann?
  • Was macht überhaupt Sinn wenn man in 5 Jahren plötzlich das Haus verkaufen will?

 

Anders gefragt, wie würdet ihr an das Thema ran gehen, wenn ihr absolut keinen Plan hättet?

 

 

Danke euch schonmal!!!

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast230427

EXAKT dafür ist der Energieberater der örtlichen Kommune da. Du kannst ihm durchaus vertrauen, keine Sorge.

 

Geht doch gemeinsam hin. Er berät i.d.R. sehr objektiv.

 

Die Dimensionierung der Heizung und der Heizflächen macht der Handwerker inkl. hydraulischem Abgleich, usw. Was für alte Menschen manchmal sehr gewöhnungsbedürftig ist: Sie meinen ein Heizkörper müsste "warm" werden und denken dabei eher an Heizkörper, die kochend heiß werden und geradezu die Konvektionswärme ins Gesicht pusten. Sie verstehen oft nicht, dass genau das falsch ist und es eine energetische Todsünde ist. Wenn ein Heizkörper richtig heiß wird, dann läuft etwas falsch im System. Dann gehen sie runter in den Keller und verändern die Vorlauftemperaturen und Kennlinien. Dann wars das mit der tollen energetischen Einsparung.

 

Den Rest berechnet dir alles der Handwerker und der Energieberater. Jetzt vertrau einfach mal drauf, geh selbst hin, lass es dir berechnen und ich verspreche dir, du gehts mit einem guten Gefühl raus. Denn genau deshalb wird der von der Kommune finanziert, dass eben keine Interessen vertreten werden. Der sagt dir durchaus schon, wenn du nur wegen gewissen Anreizen völligen Humbug mit bspw. der Dimensionierung der Batterien der PV-Anlage machst... Ich war selbst bei einem aufgrund zwei Häuser von mir und muss sagen, dass ich selten so fachlich gut und kompetent beraten wurde.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966

Schreib doch noch etwas zu Dir, damit evtl. Rat-/Tippgeber die Gesamtsituation besser einschätzen können (Dein Alter, Beruf, örtliche Nähe, Zeitbudget, handwerkl./technisches/wirtschaftliches Verständnis, ...).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein

Du sagst nichts zu Lage und Verkaufswert des Gebäudes. Würdest du einziehen? Warum würde die Oma-Wohnung nicht wieder vermietet?

M. E. macht eine Sanierungsplanung wenig Sinn, wenn die Nutzungsplanung nicht da ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Bei einer freien EG-Wohnung dachte ich sofort an "Wohnen gegen Hilfe". D.h. jemanden, der den Garten versorgt und vielleicht auch deine Eltern unterstützt. Das wäre vermutlich besser, als die Wohnung leer und unbeheizt stehen zu lassen. In einem Zweifamilienhaus sollte man Mieter auch recht problemlos wieder loswerden im Fall der Fälle. 

 

Aber bevor es so weit kommt, müsst ihr Euch Gedanken machen, wie die Zukunft aussehen kann/soll. Was entspricht der Wunschvorstellung deiner Eltern? Wie rüstig ist die Oma oder wird der Gedanke ans Pflegeheim schon konkret? Nur wenn deine Eltern tendenziell im Haus verbleiben wollen, machen weitere Schritte Sinn. Wie viel Geld sollte in dem Fall ins Haus investiert werden. Ohne Wärmedämmung von außen wird es eine Wärmepumpe schwer haben. Dazu können auch neue Fenster gehören. Wären Deine Eltern bereit sich das zu leisten inklusive Dreck und Ärger? Später als mit Ende 60 würde ich so ein Projekt nicht stemmen wollen, da werden sie Unterstützung brauchen.

 

Was die Wärmepumpe angeht hat der Energieberater vermutlich recht mit seinem recht pragmatischen Ansatz. Man sitzt nicht gleich im kalten, wenn die Heizung kaputt geht. Nerven wird es natürlich trotzdem kosten. Es schadet auch nicht, wenn du bei einem kommunalen Energieberater an deinem Wohnort ergänzende Informationen einholst. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ToTheTop
vor 2 Minuten von Fondsanleger1966:

Schreib doch noch etwas zu Dir, damit evtl. Rat-/Tippgeber die Gesamtsituation besser einschätzen können (Dein Alter, Beruf, örtliche Nähe, Zeitbudget, handwerkl./technisches/wirtschaftliches Verständnis, ...).

Klar, gerne.

 

Mitte 30, selbstständig in der IT, lebe nicht in Deutschland, kein handwerkliches Geschick, technisches Verständnis zum Thema Heizung pendelt Richtung null - da komm ich aber schnell rein, wenns sein muss, wirtschaftliches Verständnis ist da, Business Cases berechnen mache ich regelmäßig, wenn auch in einem etwas anderen Umfeld.

Ich bin Berater und ich will meine Eltern hier auch nur "beraten". Entscheiden werden sie am Ende selbst (wobei sie mir in finanziellen Fragen definitiv vertrauen werden). Da nehm ich auch gerne Verantwortung auf mich, ich habe ein sehr hohes Einkommen und wenn irgendwas nicht laufen sollte könnte ich alles querfinanzieren.

Die worst cases wären das meine Eltern/Oma die Wohnung nicht mehr auf ihre Wohlfühltemperatur bekommen oder die Sanierung plötzlich Richtung 100k geht. 

 

Denn:

vor 21 Minuten von Ramstein:

Du sagst nichts zu Lage und Verkaufswert des Gebäudes. Würdest du einziehen? Warum würde die Oma-Wohnung nicht wieder vermietet?

M. E. macht eine Sanierungsplanung wenig Sinn, wenn die Nutzungsplanung nicht da ist.


Westdeutschland, Pampa, nächste Großstadt etwa 80km entfernt, Hauswert ca. 250.000€ plus/minus
Das ist ein Familienhaus, meine Eltern werden nicht mit "Fremden" zusammen wohnen wollen. Und die Konstellation Mieter/Vermieter im gleichen Haus wäre sicher nicht ideal. Wie gesagt, das ist für meine Eltern keine Option und da habe ich volles Verständnis für.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
vor 2 Minuten von ToTheTop:

Das ist ein Familienhaus, meine Eltern werden nicht mit "Fremden" zusammen wohnen wollen. Und die Konstellation Mieter/Vermieter im gleichen Haus wäre sicher nicht ideal. Wie gesagt, das ist für meine Eltern keine Option und da habe ich volles Verständnis für.

Vom "echten" Vermieten würde ich nach den Erfahrungen meiner Großeltern in ähnlicher Konstellation eher abraten. Aber eine freie Wohnung könnte eine Option für eine spätere häusliche Pflege durch eine dort wohnende/lebende Pflegekraft für die Eltern sein.

vor 5 Minuten von ToTheTop:

Westdeutschland, Pampa, nächste Großstadt etwa 80km entfernt, Hauswert ca. 250.000€ plus/minus

Ist es überhaupt verkaufsfähig? Und auch noch in 10, 20, 30, ... Jahren?

 

Wem gehört das Haus derzeit überhaupt? Denn:

Zitat

Gehen alte Heizungen nach 2024 kaputt, wird es laut dem Gesetzentwurf Übergangsfristen geben. Die 65-Prozent-Regel für den Einbau neuer Heizungen gilt zudem nicht für Hausbesitzer, die über 80 Jahre alt sind. Erst wenn deren Haus vererbt oder verkauft wird, greift das neue Recht – mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren.

 https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-03/bundesregierung-gebaeudeenergiegesetz-verbot-gasheizung 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ToTheTop
vor 10 Minuten von Sapine:

Bei einer freien EG-Wohnung dachte ich sofort an "Wohnen gegen Hilfe". D.h. jemanden, der den Garten versorgt und vielleicht auch deine Eltern unterstützt. Das wäre vermutlich besser, als die Wohnung leer und unbeheizt stehen zu lassen. In einem Zweifamilienhaus sollte man Mieter auch recht problemlos wieder loswerden im Fall der Fälle. 

Die Wohnung müsste kernsaniert werden wenn meine Oma nicht mehr da ist. Da kommt man mit 50k sicher nicht hin. Für meine Eltern als Rentner zuviel und wirtschaftlich wohl auch nicht sinnvoll. Ich könnte und würde das übernehmen, wenn es für meine Eltern einen Mehrwert hätte.

 

Das ist halt wirklich eine doofe Situation, denn du stellst die richtigen Fragen:

 

vor 14 Minuten von Sapine:

Aber bevor es so weit kommt, müsst ihr Euch Gedanken machen, wie die Zukunft aussehen kann/soll. Was entspricht der Wunschvorstellung deiner Eltern? Wie rüstig ist die Oma oder wird der Gedanke ans Pflegeheim schon konkret? Nur wenn deine Eltern tendenziell im Haus verbleiben wollen, machen weitere Schritte Sinn. Wie viel Geld sollte in dem Fall ins Haus investiert werden. Ohne Wärmedämmung von außen wird es eine Wärmepumpe schwer haben. Dazu können auch neue Fenster gehören. Wären Deine Eltern bereit sich das zu leisten inklusive Dreck und Ärger? Später als mit Ende 60 würde ich so ein Projekt nicht stemmen wollen, da werden sie Unterstützung brauchen.

 

Opa ist letztes Jahr verstorben und der war eigentlich der Fitte von meinen beiden Großeltern. Meine Oma ist körperlich und geistig einfach alt. Die muss man noch nicht pflegen, kochen geht auch noch gut, aber dann hört es auch auf. Dennoch sehr lieb und einfach, das ist alles aktuell kein Problem.
Keine Krankheiten. Und keine Ahnung ob sie es noch 1 Jahr oder 10 Jahre macht. Sie hat nochmal deutlich abgebaut nach dem Tod meines Opas.

Der Punkt ist aber der, sie hat 50 Jahre in dem Haus gelebt. Meine Eltern 30 mittlerweile. Solange meine Oma nicht in Pflege muss werden meine Eltern das Haus nicht verkaufen. Meine Eltern sind noch fit aber mein Vater geht auch direkt auf die 70 zu. Ich glaube aber auch nicht daran, dass man es sich in ein paar Jahren wenn Oma nicht mehr ist, einfacher macht das Haus zu verkaufen...

 

vor 8 Minuten von Fondsanleger1966:

Ist es überhaupt verkaufsfähig? Und auch noch in 10, 20, 30, ... Jahren?

Nebenan wurden in den letzten Jahren doch mehrere Häuser mit ähnlicher Substanz verkauft. Das Angebot an Bestandsimmobilien ist halt wirklich klein, das Grundstück - trotz Hang - schön und gepflegt. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass es für 200k nicht sofort weg wäre... 

 

vor 13 Minuten von Fondsanleger1966:

Wem gehört das Haus derzeit überhaupt?

eine Wohnung meinem Vater, eine Wohnung meiner Mutter - Oma hat lebenslanges Wohnrecht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PeterS

Im ersten Stepp gehst du die Machbarkeit an und im zweiten Stepp sie wirtschaftlichen Möglichkeiten. 

 

In der Machbarkeit wird geklärt, welche Heizungsarten anhand der Dämmungen und Energieeffizienz möglich sind. Also im Endeffekt, ob WP oder nicht. In der Wirtschaftlichkeit wird dann betrachtet, ob überhaupt bezahlbar für euch bzw ob man sich das leisten möchte. 

 

Für die Machbarkeit kannst du einen Energieberater nutzen, was du anscheinend schon gemacht hast. Beim Thema Wirtschaftlichkeit musst du dir verschiedene Optionen durch 2-3 Handwerkerfirmen (Vergleich) ranziehen. 

 

Persönlich kann ich mir gut vorstellen, dass ihr die alte Ölheizunng mit Tank abbaut und ein Gasbrennwert-Gerät in Betrieb nimmt, falls ihr ein Hausanschluss an der Straße habt. 

Des weiteren würde ich noch in einem auf Heizungen spezialisiertes Forum eine zweite Meinung einholen. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
joker11

Ich lebe auch eher in der Pampa (West) und die Immobilien gingen hier z.T. zu absurden Preisen weg. Die Frage ist, ob Käufern nach der Zinswende das Geld immer noch so locker in der Tasche sitzt. Ich weiß jetzt nicht, wieviel qm2 Grundstück bei dir enthalten ist, aber wenn ich höre 1900...dann sagt mir meine innere Stimme "Abriss+Neubau" anstatt neverending Sanierung (obwohl das erneuerte Dach natürlich ein wesentlicher Pluspunkt ist). Emotional natürlich wieder eine ganz andere Berurteilungsgrundlage.

 

Thema Heizung: Die primäre Frage muss doch sein, wo der persönliche Schwerpunkt liegen soll (außer Oma will 23 Grad). Politische Risiken sind quasi nicht kalkulierbar, Preisrisiken noch weniger. Falls es nur um den Preis ginge...gaaanz leicht ein Szenario denkbar, bei welchem Gas quasi nix kostet und der Strom für eine Wärmepumpe ein vielfaches davon. Kurzum, was ist der persönliche Schwerpunkt ?

 

Wenn ich jetzt genau in dieser Situation steckte und es ginge nur um Oma/Opa/Eltern, wäre meine Überlegung (insofern Geld eine Rolle spielt): Jedwede größere Investition "armortisiert" sich für Eltern/Großeltern ohnehin nicht mehr, sollen die lieber mit dem Geld ein schönes Leben genießen. Sollte das Haus anschließend verkauft werden -> Stichwort 1900...dürfte man das investierte Geld kaum on top wieder rauskriegen. Kurzum: Mal den Heizungsbauer fragen, wie die Ersatzteillage der 30 Jahre alten Heizung ist und wie lange sie es potentiell noch machen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ananbt

Ein kompetenter Energieberater wird aber auf die fehlende Dämmung egal ob Fassade oder Dach hinweisen.

Vll Fenstertausch und erst zum Schluss wird erst die Heizung auf die nun dann erforderliche Heizlast getauscht.

 

Alles andere ist leider nicht zielführend.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von ananbt:

Vll Fenstertausch und erst zum Schluss wird erst die Heizung auf die nun dann erforderliche Heizlast getauscht.

Dämmen ist definitiv wichtiger und besser investiertes Geld als die beste Heizung. Die dann ev. nur die halbe Leistung braucht und deren Wirkungsgrad nicht mehr so wichtig ist. Als Wärmepumpe gibt es noch die Möglichkeit eine Splitklimaanlage mit Heizbetrieb einzubauen - ist einfacher nachzurüsten und energetisch besser als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit ungeeigneten Heizkörpern (siehe 3. Video).

WÄRMEPUMPE: Wie geht das eigentlich? | #58 Energie und Klima

Welche WÄRMEPUMPE ist die richtige? | #59 Energie und Klima

WÄRMEPUMPE - klimaschädlicher als GAS? | #60 Energie und Klima

Der 3. Teil ist relevant für Altbau.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist gut für die Übergangszeit, wenn man zur Not auch ohne Heizung auskommt. Wenn es richtig kalt wird, dann ist wenig Unterschied zu Elektro-Heizlüftern, die man für 100 € im Baumarkt bekommt. Der Angst, dass die Heizung kurzfristig ausfällt kann man damit besser begegnen.

Beim Dämmen gilt: erst Fenster, dann Decke/Dach, dann Außenwände innen oder außen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
vormtor

Erst dämmen, dann eine neue passgenaue Heizungsanlage. Das Problem, dass die Maßnahmen zur Dämmung im Verhältnis zum Wert der Immo unverhältnismäßig hoch sind, haben derzeit viele Eigentümer von Altbauten.

 

Ich würde auch erst einmal Szenarien für die weitere mittel- bis langfristige Nutzung des Hauses abklopfen, d.h. mit Deinen Eltern besprechen.

Wenn es um Immos aus dem Familienbesitz geht und die Verwandten an der Entscheidungsfindung beteiligt sind, überzeugen rationale oder ökonomische Argumente oftmals nicht. Da spielen dann vielfach ganze andere Faktoren eine Rolle. Dem muss man sich stellen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Ist das nicht irre? - Falls wir tatsächlich kurz vor dem Klimakollaps stehen, wollen wir jetzt erst einmal durch einen immensen Energie und CO2-Aufwand näher an die Schwelle rücken und bei Altbauten von 1900 im Bezug auf die Gesamt-Klimabilanz dann wann genau davon erstmalig profitieren?


Das gleiche gilt für Heizungen: Werden diese heute aus Luft und Liebe, also CO2-neutral, hergestellt? Woher kommen die Materialien und die Energie für den Heizungsbau? Wie sieht die Gesamt-Klimabilanz aus? Ab wann amortisiert sich so eine Heizung rein im Bezug auf Treibhausgase (Kosten mal außen vorgelassen)?

Wie kann man diese unmögliche Situation für Eigentümer am besten auflösen, dem Klima langfristig zu helfen, ohne ihm kurz- und mittelfristig dafür schaden zu müssen? Verzicht ist wahrscheinlich der bessere Ansatz...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
OceanCloud
· bearbeitet von OceanCloud

Ein Freund hat vor Jahren das alte Haus seines Onkels aus der Erbmasse erworben. Anschließend die Ölheizung rausgeworfen und stattdessen eine Solarthermie-anlage aufs Dach (Optimal nach Süden ausgerichtet), einen Wassertank in einen Abstellraum gestellt und an den Wänden unter Putz Wasserleitungen installieren lassen, die vom Wassertank gespeist werden. 

Das Wasser muss nicht mal 30 Grad warm sein, damit es in den Räumen warm ist.

Falls es arg kalt sein sollte, kann er noch mit einem Holzofen heizen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Ehrlich gesagt würde ich mal darüber nachdenken, ob ihr das Haus überhaupt langfristig halten wollt. Das ist natürlich eine sehr emotionale Sache und solche Entscheidungen sind nicht einfach. Aber brauchen deine Eltern noch das große Haus mit all den Problemen und offenen Fragen, wenn die Oma nicht  mehr da ist und das halbe Haus dann ohnehin leer steht? Sie werden ja auch nicht jünger. Vielleicht wäre es für die beiden eine Lösung, dann in einer kleinere Wohnung zu ziehen. Eine Frage ist natürlich, ob und wie das Haus ggf. verkauft werden kann.  Ein altes Haus in der Pampa .... da wird es eventuell nicht so einfach, einen Käufer zu finden, der einen guten Preis zahlt.

vor 18 Minuten von OceanCloud:

Ein Freund hat vor Jahren das alte Haus seines Onkels aus der Erbmasse erworben. Anschließend die Ölheizung rausgeworfen und stattdessen eine Solarthermie-anlage aufs Dach, einen Wassertank in einen Abstellraum gestellt und an den Wänden unter Putz Wasserleitungen installieren lassen, die vom Wassertank gespeist werden. 

Das Wasser muss nicht mal 30 Grad warm sein, damit es in den Räumen warm ist 

Da hat er aber bestimmt auch noch eine andere Heizung. 30 Grad Vorlauftemperatur würde für die meisten unsanierten Altbauten nicht ansatzweise ausreichen. Und wie soll das im Winter funktionieren, wenn wenig Sonne scheint?

 

Einen Holzofen/Kaminofen in Reserve zu haben ist natürlich immer gut .... auch als Back-Up, wenn die Heizung mal ausfällt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ToTheTop

Danke für die vielen Denkanstöße!!!

 

Die Frage ob das Haus langfristig gehalten werden soll oder nicht, lässt sich leider aktuell nicht beantworten. Die Oma lebt noch, ist zumindest halbwegs fit, und wir werden sie definitiv nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen, bevor sie pflegebedürftig ist. Und darauf baut nunmal die Entscheidung auf, was mit meinen Eltern passieren wird.
Soll aber heute auch nicht mein Thema sein - wenn sie irgendwann raus aus dem Haus wollen, suche ich ihnen eine schöne EG Wohnung mit Garten zur Miete. Finanziell lässt sich das alles regeln.

 

vor 4 Stunden von reko:

Beim Dämmen gilt: erst Fenster, dann Decke/Dach, dann Außenwände innen oder außen.

Fenster sind 30 Jahre bzw über 30 Jahre, die müssen definitiv gemacht werden. Wären mindestens 7-8 Fenster (wenn man Schlafzimmer und bereits neue Badezimmerfenster außen vor lässt).

Dach ist relativ neu, Zwischendecken halt auch mindestens 30 Jahre.

Außenwände ... Leute, sorry - ich bin ein Noob auf dem Gebiet. Meine Mutter hat mir erzählt es ist ein "Ziegelsteinhaus und zwischen Ziegel und Außenwand befindet sich eine 10cm Schicht Styropor, der Styropor wurde beim Streichen des Hauses vor 10 Jahren ausgebessert - wo es nötig war"
könnt ihr damit etwas anfangen??? Der Energieberater meinte, das wäre bei so einem alten Haus schonmal eine gute Voraussetzung für eine Wärmepumpe. Ich konnte ja leider nicht dabei sein, weshalb ich nicht weiß ob meine Mutter das sehr vereinfacht wiedergibt oder ob der Mann wirklich kompetent war. Zu meinem Gefühl habe ich ja schon etwas geschrieben.

 

vor 12 Stunden von PeterS:

Persönlich kann ich mir gut vorstellen, dass ihr die alte Ölheizunng mit Tank abbaut und ein Gasbrennwert-Gerät in Betrieb nimmt, falls ihr ein Hausanschluss an der Straße habt. 

Hab grade noch mit meinen Eltern gesprochen. Dass sie etwas "Panik" schieben, hat folgenden Grund: Eltern und Opa hatten vor Jahren schon alles für GAS vorbereitet, der Hausanschluss ist bereits gelegt. Jetzt ist die Ölheizung aber nicht totzukriegen - laut meinem Vater ist sie anscheinend schon 38 und nicht 33 Jahre. Das drohende bzw kommende Verbot von Gasheizungen bringt da halt grade etwas Unruhe rein.
Haben eben besprochen, dass sie sich mal Angebote von mehreren Firmen machen lassen bzgl Wärmepumpe (inkl notwendiger Dämmung) und Ersatz der Öl- durch eine Gasheizung.

 

vor 2 Stunden von vormtor:

Das Problem, dass die Maßnahmen zur Dämmung im Verhältnis zum Wert der Immo unverhältnismäßig hoch sind, haben derzeit viele Eigentümer von Altbauten.

 

 

vor 10 Stunden von joker11:

Jedwede größere Investition "armortisiert" sich für Eltern/Großeltern ohnehin nicht mehr, sollen die lieber mit dem Geld ein schönes Leben genießen. Sollte das Haus anschließend verkauft werden -> Stichwort 1900...dürfte man das investierte Geld kaum on top wieder rauskriegen.

Mein erster Impuls ist grade, dass Sanierung + Wärmepumpe bei einem (Uralt-)Haus im Wert von ca. 250k, mit reeller Chance, dass in 2-10 Jahren ein Verkauf ansteht - wirtschaftlich gesehen absoluter Humbug wäre.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 59 Minuten von ToTheTop:

Dach ist relativ neu, Zwischendecken halt auch mindestens 30 Jahre.

Es geht nicht um die Dichtheit sondern um die Dämmung. Falls der Dachboden zugänglich und nicht ausgebaut ist, dann ist eine Dach/Deckendämmung einfach und billig.

 

vor 59 Minuten von ToTheTop:

Ziegelsteinhaus und zwischen Ziegel und Außenwand befindet sich eine 10cm Schicht Styropor

Das ist schon ganz gut. Ein Energieberater kann den Wärmeverlust durch jede Wand und jede Decke ausrechnen, dann sieht man ob es sich lohnt noch was zu verbessern. Einfach ist auch im Winter in geheizten Räumen mit einen einfachen Infrarottemperaturmessgerät (ab 30€) die Wandtemperaturen (Fenstersturz) zu prüfen. Wo es kalt ist geht Wärme verloren. Kalte Wände sind unangenehm und oft der Grund warum die Raumtemperatur sehr hoch eingestellt wird.

Man kann auch einen Onlinerechner selbst nutzen. Z.B. Ubakus.de

grafik.thumb.png.38f841b5a7d97828d8be03d0a1898705.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Solara
vor 15 Minuten von ToTheTop:

Eltern und Opa hatten vor Jahren schon alles für GAS vorbereitet, der Hausanschluss ist bereits gelegt.

Das ist doch perfekt. Bevor ihr zigtausende für Dämmung und Wärmepumpe in die Hand nimmt, würde ich noch schnell eine Gasheizung einbauen. Billiger gehts nicht und die 23 Grad können auch bleiben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sascha.
vor 42 Minuten von ToTheTop:

Mein erster Impuls ist grade, dass Sanierung + Wärmepumpe bei einem (Uralt-)Haus im Wert von ca. 250k, mit reeller Chance, dass in 2-10 Jahren ein Verkauf ansteht - wirtschaftlich gesehen absoluter Humbug wäre.

Ja. Das ist sicherlich so.
Man muss sich des Risikos bewusst sein, das die alte Heizung kaputtgehen kann. Dafür ein wenig Geld an die Seite legen. Das reicht.
Es loht sich nicht jetzt hektisch eine neue Heizung einzubauen.
In drei Jahren kommt irgendwer in der Politik auf die Idee, das Wärmepumpen nichtmehr benutzt werden sollen, weil das Stromnetz keine Wärmepumpen und Elektroautos gleichzeitig versorgen kann.
Dann wird der Neueinbau von Wärmepumpen verboten.

Ich habe vor 3 jahren eine hochwertige Gasheizung einbauen lassen. Dann fängt jemand einen Krieg an und alles ist danach anders.
Wenn man Wärmepumpen mal ehrlich durchrechnet, mit den Verlusten in den Kraftwerken, Überleitungsverlusten, Verlusten in den Umspannwerken und den Verlusten in der Wärmepumpe selber, stoßen sie vermutlich mehr CO2 aus wie eine gute Gasheizung.
Insbesondere, weil unser Strom immernoch teilweise aus Kohle und Gasverstromung stammen.
Ist halt wie beim Elektroauto. Mehr schein als sein.

Man darf nicht jedem Mist hinterherlaufen. Vielleicht läuft die Heizung ja auch noch 30 Jahre.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ToTheTop
vor 32 Minuten von Sascha.:

Man muss sich des Risikos bewusst sein, das die alte Heizung kaputtgehen kann. Dafür ein wenig Geld an die Seite legen. Das reicht.
Es loht sich nicht jetzt hektisch eine neue Heizung einzubauen.

Wäre es mein Haus und ich würde dort wohnen, würde ich es wahrscheinlich auch so machen.

Aber für ein Rentnerpärchen kann das Szenario Wärmepumpe + Sanierung ein Damoklesschwert sein, dass einen großen Teil der Ersparnisse pulverisiert. Ich verstehe schon, dass sie es jetzt regeln wollen, damit man Planungssicherheit hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein

Gasheizung ca. 15.000 Euro

Wärmepumpe ca. 25.000 Euro

Wenn ich nicht vor 3 Jahren eine neuen Gasheizung eingebaut hätte, wäre sie jetzt fällig.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko

Gasheizungen sollen lt. Entwurf erlaubt werden, wenn sie mit mindestens 65% Wasserstoff oder Biogas betrieben werden. Ich bin mir sehr sicher, dass wir ohne Gasheizungen nicht auskommen. Deshalb wird entweder Wasserstoff ins Gasnetz eingespeist oder wieder zurückgerudert. Auch eine Ölheizung kann mit E-Fuel oder Bio-Diesel betrieben werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nachdenklich
vor 17 Minuten von Ramstein:

Gasheizung ca. 15.000 Euro

Ich habe vor gut zwei Jahren einen neuen Brennwertkessel eingebaut: unter 10.000,- Euro.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
· bearbeitet von satgar

Schau dir in jedem Fall auch die Förderungen nach KFW oder Bafa an. Gerade bei der KFW gibts für zwei Wohneinheiten doppelte Förderung. Das ist das Programm 261, mit dem man je Ziel Effizienzhaus sogar einen negativen Effektivzins erreichen kann und mit dem Kredit dann sogar Geld verdient. Das sollte man sich in jedem Falle ansehen. Das macht letztlich aber nur Sinn, wenn man (die Familie) langfristig das Haus auch behält idealerweise. Aber auch wenn es verkauft würde, sollte der erhöhte Effizienzgrad in der Zukunft bessere Preise bringen

 

https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/Förderprodukte/Bundesförderung-für-effiziente-Gebäude-Wohngebäude-Kredit-(261-262)/

 

https://public.kfw.de/tilgungsrechner-rest/index.html
 

Auch die Fördermoglichkeiten des Bundeslandes und der Kommune prüfen. Die Stadt München legt auf die Tilgungszuschüsse des KfW Programms z.B. noch 10% oben drauf. Dafür muss aber auch ein KfW 55 oder 40 Standard erreicht werden, was ziemlich anspruchsvoll ist. KfW 40 für Altbau mE nahezu unmöglich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...