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Chemstudent

Anfängerfragen zu Zertifikaten und Optionsscheinen

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Das Thema "Rollverluste" ist auch wieder was für sich. Der Begriff an sich ist nämlich irreführend. Der Rollvorgang ist immer wertneutral. Dadurch entstehen weder Gewinne noch Verluste.

Das einzige was sich ändert ist die Partizipationsrate. Ein Beispiel:

Future von XYZ notiert in Contango, d.h. der auf den Frontmonat folgende Kontrakt ist teurer. z.B. Frontmonat bei 100 USD und nachfolgender Kontrakt bei 103

Hat man nun 1.000 USD investiert und damit 10 Einheiten die man bei Fälligkeit des Frontkontrakts rollen muss, so kann man für den Erlös von 1.000 USD lediglich 9,7 Einheiten des Folgekontrakts zu 103 erwerben.

Dies impliziert aber keinerlei Verlust, da die 9,7 Einheiten weiterhin 1.000 USD Wert sind. Man besitzt lediglich weniger Einheiten und damit ist die Partizipationsrate geringer. Dies spielt aber nur für gewöhnliche KO-Zertifikate eine Rolle da bei Faktor-Zertifikaten der Hebel immer konstant bleibt bzw. täglich auf den Ausgangswert zurückgesetzt wird.

Das selbe Spiel ergibt sich in einer Backwardationsituation (Frontkontrakt teurer als Folgemonat) entsprechend umgekehrt.

Der Rollvorgang ist damit immer wertneutral, so wie es im Commerzbankbeispiel dargestellt ist.

Die Rollkosten sind natürlich vorhanden, denn es muss ja ein Kontrakt geschlossen und ein neuer eröffnet werden und das bedingt natürlich Transaktionskosten und der Spread wird auch jedes mal implizit mitbezahlt.

Die von dir aufgelisteten Kosten sind alle im Zertifikat enthaltenen Kosten. Aber die beiden Faktoren können je nach Lage auf dem Zins- und Futuremarkt durchaus erheblich sein.

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uang

Danke für deine Antwort. 

Stimmt, das rollen an sich ist wertneutral, es wirkt sich aber dennoch (wie du ja auch schreibst) auf den Wert eines Derivats/Zertifikats aus, je nachdem ob die Forward Kurve des  Basiswert im Contango oder Backwardation ist, ob ich short oder long bin.

Am ‎19‎.‎04‎.‎2019 um 11:13 von passiv_Investor:

Dies spielt aber nur für gewöhnliche KO-Zertifikate eine Rolle da bei Faktor-Zertifikaten der Hebel immer konstant bleibt bzw. täglich auf den Ausgangswert zurückgesetzt wird

Zitat

Die Rollkosten sind natürlich vorhanden, denn es muss ja ein Kontrakt geschlossen und ein neuer eröffnet werden und das bedingt natürlich Transaktionskosten und der Spread wird auch jedes mal implizit mitbezahlt.

Was heißt das aber nun konkret für Faktor-Zertifikate? Wie reicht die Emittentin die Kosten welche ihr durch Transaktion+Spread entstehen an mich weiter? Wie du ja auch schreibst, gibt es keinen Basispreis der angepasst werden kann. Und vor allem, wie hoch sind diese Kosten für mich als Anleger (in Faktor-Zertifikate). Kann man das anhand der aktuellen Forward Kurve (grob) ausrechnen? Für KO-Zertifikaten gibt es dazu in den Prospekten eine Formel. Für Faktor-Zertifikate konnte ich bisher nichts dazu finden.

Gibt es hinsichtlich der Höhe der "Rollverluste" die ich als Anleger habe Unterschiede zwischen KO- und Faktor-Zertifikaten?

 

 

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passiv_Investor
vor 3 Stunden von uang:

Was heißt das aber nun konkret für Faktor-Zertifikate? Wie reicht die Emittentin die Kosten welche ihr durch Transaktion+Spread entstehen an mich weiter? Wie du ja auch schreibst, gibt es keinen Basispreis der angepasst werden kann. Und vor allem, wie hoch sind diese Kosten für mich als Anleger (in Faktor-Zertifikate). Kann man das anhand der aktuellen Forward Kurve (grob) ausrechnen? Für KO-Zertifikaten gibt es dazu in den Prospekten eine Formel. Für Faktor-Zertifikate konnte ich bisher nichts dazu finden.

Gibt es hinsichtlich der Höhe der "Rollverluste" die ich als Anleger habe Unterschiede zwischen KO- und Faktor-Zertifikaten?

 

Es gibt zwar keinen Basispreis aber es gibt einen sogenannten "Strategieindex" und in den werden natürlich auch alle Kosten reingerechnet.

Als simples Beispiel: Der Strategieindex startet beim Wert von 100 und das Faktor-Zertifikat hat einen Hebel von 5. Nehmen wir an, das Zertifikat kostet 20 Euro, dann investiert der Emittent 100 Euro (das 5-fache deines Einsatzes) und für das Fremdkapital stellt er Zinsen in Rechnung, die in den Strategieindex verrechnet werden. Ebenso natürlich die Kosten, wenn ein Future in einen anderen gerollt wird und dadurch Handelskosten entstehen.

Die Rolloverkosten sind immer die selben, das ist nicht produktabhängig. In den Prospekten bzw. auf der Zertifikatewebseite sollten die aktuellen Kostensätze auch ausgewiesen sein für den Strategieindex.

Die Kosten aus der Strukturkurve kannst du auch sehr leicht ersehen, wenn du die Preise der Frontmonate vergleichst. Bist du immer Long in einem Contangomarkt, dann wirst du Geld verlieren und ebenso wenn du Short in einem Backwardationmarkt bist.

Du wirst nur dafür bezahlt werden, wenn du gegen den Markt setzt und damit eine Absicherungsposition einnimmst und nicht dafür, dass du mit dem Markt wettest.

Schließlich müsste der Kassapreis stärker steigen als du für den höheren Futurepreis bezahlt hast, wenn du long bist bzw. stärker fallen als du für den Short erhalten hast in Backwardation.

Das sind aber keine reinen "Produktkosten" sondern marktimplizierte Kosten für das Halten der Position.

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uang
Am 23.4.2019 um 16:39 von passiv_Investor:

Die Rolloverkosten sind immer die selben, das ist nicht produktabhängig. In den Prospekten bzw. auf der Zertifikatewebseite sollten die aktuellen Kostensätze auch ausgewiesen sein für den Strategieindex.

Vielen Dank nochmal für die Klarstellung. Dann preist die Emittentin die Kosten welche ihr beim Wechsel des Futures anfallen also in die "Indexgebühr" ein.

Bei diesem Produkt (CJ3D7V) bezahle ich demnach pauschal (neben den Finanzierungskosten von 0,4%) 0,75% p.a. und muss mir plump gesagt über das Rollen und die Forward-Kurve keine Gedanken machen.

 

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passiv_Investor

korrekt, so ist es

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uang

Hab mich heute etwas in Bonus und reverse Bonus Zertifikate eingelesen. Vermutlich eine schnell geklärte Frage, aber es ist spät und ich komm grade nicht drauf... :)

Was ich nicht recht nachvollziehen kann, ist, dass ein Reverse Bonus Zertifikat auf den Euro Stoxx 50 mit z.B. ca 17% Puffer zur Barriere fast keine Rendite bringt - auch größtenteils unabhängig davon wie hoch/tief der Bonuskurs ist. Während ein Bonus Zertifikat mit dem gleichen Abstand eine ganz ordentliche Rendite bringen kann - natürlich umso höher, umso höher der Bonuskurs ist.

Um mit Reverse Bonus Zertifikaten eine ähnliche Rendite zu erziehlen müsste ich deutlich mehr Risiko eingehen (Puffer zwischen Barriere - Basispreis reduzieren).

Weshalb ist das so? Im Anhang zwei Screenshots zur Veranschaulichung

 

Danke.

bonus.PNG

reverse_bonus.PNG

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reckoner

Hallo uang,

 

erstmal sind solche Renditeangaben fast immer falsch (weil die Dividenden fehlen).

Aber davon abgesehen hast du durchaus recht, mir ist das schon vor Jahren aufgefallen, und seitdem beschäftige ich mich nicht mehr mit reversen Zertifikaten, das ist totaler Müll.

 

Stefan

 

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Der EuroStoxx50 ist ein Kursindex und da sind die Dividenden nicht enthalten.

Der Septemberfuture notiert daher auch niedriger als der aktuelle Indexkurs.

Die aktuellen Dividendenrenditen von EuroStoxx50 Unternehmen findest du hier: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/742407/umfrage/dividendenrendite-der-euro-stoxx-50-unternehmen/

 

Hier noch ein interessanter Artikel dazu: https://www.aktiencheck.de/kolumnen/Artikel-Reverse_Bonuszertifikate_Absichern_Koepfchen-9558570

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uang
vor 9 Stunden von reckoner:

Hallo uang,

 

erstmal sind solche Renditeangaben fast immer falsch (weil die Dividenden fehlen).

Aber davon abgesehen hast du durchaus recht, mir ist das schon vor Jahren aufgefallen, und seitdem beschäftige ich mich nicht mehr mit reversen Zertifikaten, das ist totaler Müll.

 

Stefan

 

Hallo reckoner,

hatte mit dem Euro Stoxx 50 eigentlich extra einen Index rausgesucht, welcher keine Dividenden enthält. Das kann daher kein Grund für eine falsch berechnete Rendite sein. Hast du nur die reverse Zertifikate für dich abgeschrieben, oder Bonus Zertifikate insgesamt?

 

@passiv_Investor

Danke für den Artikel (und auch grundsätzlich mal ein großes Dankeschön, dass du speziell in diesem Unterforum immer so schnell zu Stelle bist :thumbsup:).

In dem Artikel steht auch nochmal, dass sich bei Reverse Zertifikaten Basiswerte mit kleinen Dividenden besser eignen. Daher auch meine Wahl des Euro Stoxx 50 Kursindex.

Hast du denn eine Erklärung weshalb man bei den Reverse Zertifikaten einen deutlich riskantere Barriere wählen muss um auf eine ähnliche Rendite wie mit Bonus Zertifikaten zu kommen? Wenn man sich mal beispielhaft die Zertifikate aus dem obigen Screenshot anschaut fällt auf, dass die meisten seit November mehr oder weniger den selben Preis haben (Reverse Kurs - Bonus)*0,01. Weshalb hat sich der Kursanstieg seit Januar nicht auf den Preis ausgewirkt?

 

Bei den Bonus Zertifikaten war das der Fall, hier entspricht der aktuelle Preis dem (Basispreis + Aufgeld)*0,01

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Nur weil es ein Kursindex ist, bedeutet es ja nicht, dass die im Index enthaltenen Titel keine Dividenden ausschütten.

Das tun sie natürlich trotzdem, nur werden die Dividendenkursabschläge dann vom Indexwert abgezogen, da anders als beim Performanceindex (wie z.B. DAX) nicht unterstellt wird, dass die Dividenden vollständig reinvestiert werden.

Insofern ist der Stand des Index für die Fälligkeit des Zertifikats niedriger erwartet aufgrund der Dividendenausschüttungen. Darum zeigt es bei Reverse Bonus Zertifikaten u.a. eine schlechtere Rendite an.

Je näher die Barriere, desto höher das Risiko, dass man das Anrecht auf den Bonus verliert, ergo muss die Rendite hier höher sein.

Das ist genau das, was der von mir verlinkte Artikel auch beschreibt. Bei den Standard Bonuszertifikaten ist es immer der Nullpunkt und bei den Reverse Bonus kann der Emittent das Reverse Level selbst festlegen und damit auch Rendite und Risiko steuern.

 

Hier noch zwei Links:

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/zertifikate-1-1-erklaerstueck-bonus-zertifikate-1410513.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

 

https://www.grin.com/document/350501

 

 

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uang

Danke. Dass die Unternehmen des Euro Stoxx 50 natürlich Dividenden ausschütten war mir klar. Aber ich dachte, dass die Dividenden für das Zertifikat unerheblich sind, da diese ja im Kursindex nicht direkt berücksichtigt werden.

Die unterschiedlichen Renditen (Long vs short) bei gleichem Abstand zur Barriere sind also zum einen durch die Dividenden und zum anderen durch das unterschiedliche Chance/Risiko (max. Verlust und max. Gewinn) Verhältnis begründet?

 

Gibt es denn z.B. bei folgendem Zertifikat noch etwas besonderes zu beachten? Versteckte Kosten o.ä., oder bringt dieses Zertifikat tatsächlich gut 16% Rendite? https://www.ariva.de/zertifikate/HX8UUL

 Vorausgesetzt natürlich, dass die Thyssen Krupp Aktie nicht innerhalb von 44 Tagen eine Kurssteigerung von 22% schafft. Was sicher nicht ausgeschlossen, aber bei der aktuellen Nachrichtenlage doch eher unwahrscheinlich ist.

 

16% Rendite ist natürlich etwas gierig, aber selbst wenn man ganz konservativ an die Sache ran geht und einen Puffer von gut 43% bei 72 Tagen Restlaufzeit wählt wäre das mit diesem Papier immer noch eine Rendite von 4%

https://www.ariva.de/zertifikate/GA4Y6V

Also, wo ist da der Haken?

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domkapitular

Ein Haaken ist, dass man bei Schwellenbruch überproportional verliert. HX8UUL hat einen inneren Wert von grob 4,5 € und kostet 6 € -> 30% Aufgeld. Bei Schwellenbruch bedeutet das ganz grob : 20% Steigerung Aktie - Verlust Zertifikat 66% (2€ - 6€)

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

hatte mit dem Euro Stoxx 50 eigentlich extra einen Index rausgesucht, welcher keine Dividenden enthält. Das kann daher kein Grund für eine falsch berechnete Rendite sein.

Doch, natürlich ist das ein Grund. Und zwar weil bereits jetzt ziemlich sicher feststeht, dass der Index durch die Dividendenzahlungen belastet wird.

Nimm' mal theoretisch an, alle enthaltenen Unternehmen würden Morgen eine Dividende von 50% ausschütten. Dann hätte sich neben den Einzelwerten auch der Index halbiert.

 

Zitat

Hast du nur die reverse Zertifikate für dich abgeschrieben, oder Bonus Zertifikate insgesamt?

Beides, aber aus unterschiedlichen Gründen. Revers: zu wenig Rendite, Bonus allgemein: ich mag die Pfadabhängigkeit nicht mehr. Außerdem gibt es immer mehr Zockerpapiere mit aberwitzigem Bonuslevel, was praktisch einen höheren Hebel generiert, und die Renditen verfälscht*.

 

*ich weiß wie man rechnet (erwartete Dividenden immer vom Basiskurs abziehen, der Bonusrendite die Rissrendite gegenüberstellen etc.), aber die meisten Internetseiten nicht

 

Zitat

Aber ich dachte, dass die Dividenden für das Zertifikat unerheblich sind, da diese ja im Kursindex nicht direkt berücksichtigt werden.

Leider völlig falsch gedacht, in einem Kursindex werden Dividenden nämlich gerade voll berücksichtigt (im Gegensatz zu einem Performanceindex).

 

Ich würde mir wünschen, dass es nur noch eins von beidem geben darf, da sollte der Anlegerschutz mal verbessert werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass Bankberater immer den Index als Vergleich nehmen der gerade besser zur Zielsetzung passt.

 

Stefan

 

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uang
· bearbeitet von uang

Immer mal wieder wenn ich Zeit und Lust habe beschäftige ich mich mit verschiedenen Wertpapiertypen. Das Thema Bonus Zertifikate hab ich nicht weiter verfolgt, da wie u.a. von domkapitular angemerkt die Aufgelder und damit der überproportionale Verlust beim reißen der Schwelle tatsächlich enorm sind. Über einen kurzen Abstecher zu Aktienanleihen bin ich zu Discount Zertifikaten gekommen und finde das Prinzip unter folgenden Gesichtspunkten sehr interessant.

 

Vorausgesetzt man wählt solche Basiswerte die man grundsätzlich auch gut und gerne 10+ Jahre im Depot belassen würde.

 

Vorausgesetzt man sieht (als konservativer Anleger) den entgangenen Gewinnen (und Dividenden) bei starkem überschreiten des Caps gelassen hinterher.

 

Dann bieten einem Discount Zertifikate doch im schlechteren Fall die Möglichkeit "günstig" Einzelwerte einzukaufen, oder eben die Stillhalterprämie zu kassieren. Grundsätzlich meine ich zu verstehen wie einfache Discount Zertifikate funktionieren, aber ein paar Fragen bleiben doch noch und vermutlich hört sich dass für mich erstmal wieder toller an als es am Ende ist :)

 

Ich hab mir vorrangig Zertifikate angeschaut bei denen der Basispreis ca. 15-20% über dem Cap liegt und die Laufzeit max. 1 Jahr, eher aber um die 6 Monate beträgt.

Ist der relative Abstand des Caps und die Laufzeit festgelegt wird die Seitwärtsrendite doch hauptsächlich von der impliziten Volatilität (da hat sich ein Fehler eingeschlichen... ??der letzten x Monate, des letzten Jahres??) des Basiswerts bestimmt, oder? 

Unter den DAX Werten dürfte Wirecard aktuell die höchste Rendite bringen, daher folgenden Schein als Beispiel. https://www.hsbc-zertifikate.de/home/details#!/isin:DE000TR5WDU2

Kurs: 113,83€

Basispreis: 144,85€

Cap: 120,00€ (-->17% Puffer)

Discount: 21,33%

Seitwärtsrendite (nicht annualisiert): 5,36%

 

Ariva gibt für das Papier ein negatives "Aufgeld" von ca. -21% an. Ich kann hier aber nur ein minimales Abgeld erkennen, 144,85€-21,33% = 113,95. Also ist der Briefkurs ca. 0,12€ unter dem inneren Wert des Zertifikats. Haben Discount Zertifikate in der Regel kein Aufgeld?

 

Weiter gibt es doch nun 4 mögliche Szenarien (unter der Annahme, dass ich den Schein bis zum Bewertungstag halte)

1. Wirecard steigt um mehr als 5,36%, dann wäre ein Direktinvestment besser gewesen. Als konservativer Anleger gebe ich mich aber mit den 5,36% Seitwärtsrendite zufrieden und gräme mich nicht weiter :)

2.) Wirecard liegt zwischen 120,01-152,61€. Zertifikat war im Vergleich zum Direktinvestment die bessere Wahl und ich kassiere 5,36%.

3.) Wirecard liegt zwischen 113,83-120€. Die Aktie wird mir ins Depot gebucht und ich habe einen "Buchgewinn" zwischen 0-5,3%.

4.) Wirecard notiert unter 113,84€. Die Aktie wird ins Depot gebucht und ich habe einen "Buchverlust" von -0,1-X%

Der Buchverlust von X% kann natürlich ordentlich ausfallen (umso wichtiger sind dann Zeit und Überzeugung in den Basiswert), allerdings ist der Puffer von gut 21% auch relativ hoch...

 

Stimmen diese Szenarien so, oder übersehe ich etwas? Erfolgt die Einbuchung der Aktien kostenlos? Im P&L Verzeichnis von Consors konnte ich nichts finden..

 

Gibt es außer dem Spread noch sonstige Produktkosten? Mir scheint es auf den ersten Blick so, dass man hier als einfacher Kleinanleger ggü. den Profis die selbst die entsprechenden Optionen schreiben gar nicht soooo arg im Nachteil ist.

 

 

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passiv_Investor
vor 34 Minuten von uang:

Ich hab mir vorrangig Zertifikate angeschaut bei denen der Basispreis ca. 15-20% über dem Cap liegt und die Laufzeit max. 1 Jahr, eher aber um die 6 Monate beträgt.

Ist der relative Abstand des Caps und die Laufzeit festgelegt wird die Seitwärtsrendite doch hauptsächlich von der impliziten Volatilität (??der letzten x Monate, des letzten Jahres??) des Basiswerts bestimmt, oder? 

Die implizite Volatilität ist die erwartete Volatilität für die Zukunft. Diese leitet sich nicht aus der Vergangenheit ab, sondern aus den Preisen für Optionen und damit den Erwartungen der Marktteilnehmer.

Wenn du dir die Schwankung der Wirecardaktie in den letzten Monaten anschaust, dann siehst du auch, dass diese höhere erwartete Schwankung durchaus seine Richtigkeit hatte. Bedeutet aber nicht, dass der Titel tatsächlich in Zukunft wieder so viel schwankt oder sogar nicht noch mehr schwanken kann als erwartet.

 

vor 42 Minuten von uang:

Stimmen diese Szenarien so, oder übersehe ich etwas? Erfolgt die Einbuchung der Aktien kostenlos? Im P&L Verzeichnis von Consors konnte ich nichts finden..

 

Gibt es außer dem Spread noch sonstige Produktkosten? Mir scheint es auf den ersten Blick so, dass man hier als einfacher Kleinanleger ggü. den Profis die selbst die entsprechenden Optionen schreiben gar nicht soooo arg im Nachteil ist.

Einbuchung der Aktie ist kostenfrei. Kenne keinen Broker, der hierfür etwas verlangt. Aber die werden ja mittlerweile kreativ, wo sie noch überall was rausschlagen können.

Discountzertifiakte sind in der Tat die Emittentenprodukte mit den geringsten eingepreisten Kosten. Übrigens immer den Aktienanleihen vorzuziehen, denn dort lassen sich Kosten gerne mal besser verstecken als bei den gut vergleichbaren Discountpapieren.

 

Übrigens ist das Zertifikat die ganze Laufzeit über handelbar. D.h. wenn du die Aktien doch nicht haben willst und dir der Verlust zu groß werden sollte, dann kannst du das Zertifikat auch einfach wieder losschlagen. Am besten nur während der Handelszeit des Basiswerts denn dann sind die SPreads auch am geringsten.

 

vor 41 Minuten von uang:

Ariva gibt für das Papier ein negatives "Aufgeld" von ca. -21% an. Ich kann hier aber nur ein minimales Abgeld erkennen, 144,85€-21,33% = 113,95. Also ist der Briefkurs ca. 0,12€ unter dem inneren Wert des Zertifikats. Haben Discount Zertifikate in der Regel kein Aufgeld?

Die abgezinsten erwarteten Dividenden nicht vergessen ;-)

Da es kein Risiko für den Emittenten gibt, da das KO-Ereignis fehlt und es keine finanzierte Position ist, braucht es auch kein Aufgeld.

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uang

Auf dich ist Verlass in diesem Thread ;) Danke.

Das mit der impliziten Volatilität hatte ich kurz nach dem posting noch korrigiert, hatte da vorher noch was zur historischen Volatilität stehen...

Gibt es denn eine frei zugänglich Seite auf welcher ich mir die implizite Volatilität (am besten noch im Verhältnis zur historischen V.) für verschiedene Basiswerte anzeigen lassen kann?

 

Handelst du denn selbst Discount Zertifikate? Auf welche Parameter achtest du?

 

@reckoner bzgl. Bonus Zertifikaten meintest du, dass du diese nicht mehr handelst. Wie schauts mit Discounts aus?

 

 

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digitalreisen

Ich habe mich ein bisschen in Optionsscheine und Derivate eingelesen und dabei sind zwei Fragen offen geblieben: 

 

- Wenn ich ein Optionsschein bis zum Ende der Laufzeit behalten und dann ausüben möchte, ist der der Kurs des Optionsscheins für mich irrelevant, oder? 

- Wie kann ich ein Optionsschein ausüben? Soweit ich das verstehe, ist das ja nicht der normale Verkauf, weil ich da den Optionsschein einfach wieder abtreten würde. 

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passiv_Investor
vor 27 Minuten von uang:

Gibt es denn eine frei zugänglich Seite auf welcher ich mir die implizite Volatilität (am besten noch im Verhältnis zur historischen V.) für verschiedene Basiswerte anzeigen lassen kann?

Klar, die Webseite der jeweiligen Terminbörse. Ansonsten geht es auch auf der Plattform TWS von Interactive Brokers. Hier gibt es auch Demokonten.

Ich persönlich nutze das BOOST Tool für die Volatilitäten: https://boost.finance.coach/

 

vor 28 Minuten von uang:

Handelst du denn selbst Discount Zertifikate? Auf welche Parameter achtest du?

Nein, ich handle keine Emittentenprodukte. Ich baue mir diese selbst mit Optionen. Ich bin Optionshändler.

vor 13 Minuten von digitalreisen:

- Wenn ich ein Optionsschein bis zum Ende der Laufzeit behalten und dann ausüben möchte, ist der der Kurs des Optionsscheins für mich irrelevant, oder? 

Ja, die Option verfällt immer wertlos. Die bezahlte Prämie geht vollständig verloren. Du kannst lediglich den Basiswert zum Basispreis (Strike) beziehen (Call) oder veräußern (Put). Aber Achtung, viele Emittenten lassen keine Ausübung zu oder haben lediglich cash settlement in ihren Bedingungen stehen.

vor 15 Minuten von digitalreisen:

- Wie kann ich ein Optionsschein ausüben? Soweit ich das verstehe, ist das ja nicht der normale Verkauf, weil ich da den Optionsschein einfach wieder abtreten würde. 

Dazu muss eine Meldung an das Emittentenhaus gehen. Die Details dazu findet man in den Bedingungen des jeweiligen Derivats.

Bei börslichen Optionen (keine Optionsscheine) ist das deutlich einfacher, da muss man nur einen Mausklick in der Handelsplattform machen.

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uang
vor 11 Stunden von passiv_Investor:

Klar, die Webseite der jeweiligen Terminbörse. Ansonsten geht es auch auf der Plattform TWS von Interactive Brokers. Hier gibt es auch Demokonten.

Ich persönlich nutze das BOOST Tool für die Volatilitäten: https://boost.finance.coach/

Das IB Demokonto müsste ich mir bei Gelegenheit noch anschauen. Auf der Website der eurex konnte ich aber nichts zur impliziten Volatilität der einzelnen Basiswerte finden - geschweige denn mir z.B. mal alle DAX Werte nach Impliziter V. sortieren. 

Bei der CME gibt's die Daten evtl. nachdem man sich dort einen Account angelegt hat? http://go.cmegroup.com/EQ-quikStrike-vol-tool Das müsste ich heute Abend von zu Hause genauer anschauen...

vor 11 Stunden von passiv_Investor:

Nein, ich handle keine Emittentenprodukte. Ich baue mir diese selbst mit Optionen. Ich bin Optionshändler.

Das dachte ich mir eigentlich ;). Mal aus reiner Neugierde und falls nicht zu privat... Optionshändler so nebenher, oder verdienst du deinen Lebensunterhalt damit? Als Angestellter, oder selbstständig?

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reckoner
· bearbeitet von reckoner

Hallo,

 

Zitat

Haben Discount Zertifikate in der Regel kein Aufgeld?

Natürlich haben die kein Aufgeld, wer würde denn ein Discountzertifikat ohne Discount kaufen (Discount=Abgeld)? Das ist doch der Sinn der ganzen Sache, ohne Discount kannst du dir ja gleich den Basiswert kaufen.

 

Bei Aktienanleihen ist es auch nicht anders (sollte nicht anders sein - wie gesagt lässt sich da etwas mehr verstecken). Discountzertifikate und Aktienanleihen sind nämlich identische Produkte, ich kann dir das eine in das andere umrechnen; die einzigen beiden Unterschiede sind die Stücknotiz und der 0%-Kupon (ich schreibe ausdrücklich nicht "fehlender Kupon"), und beides ändert nichts an den Ergebnissen.


Stefan

 

PS: Wenn man die beiden Produkte direkt miteinander vergleicht sieht man übrigens, dass Aktienanleihen fast immer schlechter rentieren.;)

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uang

Ariva führt bei den Produktbeschreibungen immer ein negatives Aufgeld auf, ich konnte aber bisher nicht nachvollziehen was damit genau gemeint ist. Es entspricht nicht dem Discount... .

 

Was ich mit meiner Frage aber (in unpräziser Weise) auch meinte waren sonstige Kosten die die Emittentin an mich weitergibt, bzw. zusätzlich erhebt. Aber so wie ich das Produkt jetzt verstehe, bezahle ich nur den Spread. (?)

 

Beispielhaft habe ich mir für ein Discount Zertifikat auf Wirecard mal dargestellt wie sich unterschiedliche Entwicklungen des Basiswerts am Bewertungstag auf das Zertifikat auswirken. Ist das so richtig dargestellt?

 

@reckoner (und andere)

handelst du (ihr) denn Disocunt Zertifikate? Welche Caps und Laufzeiten wählst du (ihr)? Einzelwerte oder Indizes?

 

Wirecard_Discount.PNG

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passiv_Investor
vor einer Stunde von uang:

Ariva führt bei den Produktbeschreibungen immer ein negatives Aufgeld auf, ich konnte aber bisher nicht nachvollziehen was damit genau gemeint ist. Es entspricht nicht dem Discount... .

 

Was ich mit meiner Frage aber (in unpräziser Weise) auch meinte waren sonstige Kosten die die Emittentin an mich weitergibt, bzw. zusätzlich erhebt. Aber so wie ich das Produkt jetzt verstehe, bezahle ich nur den Spread. (?)

 

Beispielhaft habe ich mir für ein Discount Zertifikat auf Wirecard mal dargestellt wie sich unterschiedliche Entwicklungen des Basiswerts am Bewertungstag auf das Zertifikat auswirken. Ist das so richtig dargestellt?

 

@reckoner (und andere)

handelst du (ihr) denn Disocunt Zertifikate? Welche Caps und Laufzeiten wählst du (ihr)? Einzelwerte oder Indizes?

 

Wirecard_Discount.PNG  0   26 kB

Der Basiswert der ISIN DE000TR7PQN9 ist Alphabet und nicht Wirecard.

Im Prospekt der Emittentin findest Du alles über die Kosten: https://www.hsbc-zertifikate.de/home/details#!/isin:DE000TR7PQN9

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passiv_Investor
Am 18.7.2019 um 09:22 von uang:

Das IB Demokonto müsste ich mir bei Gelegenheit noch anschauen. Auf der Website der eurex konnte ich aber nichts zur impliziten Volatilität der einzelnen Basiswerte finden - geschweige denn mir z.B. mal alle DAX Werte nach Impliziter V. sortieren. 

Bei der CME gibt's die Daten evtl. nachdem man sich dort einen Account angelegt hat? http://go.cmegroup.com/EQ-quikStrike-vol-tool Das müsste ich heute Abend von zu Hause genauer anschauen...

Das dachte ich mir eigentlich ;). Mal aus reiner Neugierde und falls nicht zu privat... Optionshändler so nebenher, oder verdienst du deinen Lebensunterhalt damit? Als Angestellter, oder selbstständig?

An der EUREX handle ich fast nie, daher schaue ich auch selten auf deren Webseite aber die CBOE hat sowas auf jeden Fall: http://www.cboe.com/trading-tools/strategy-planning-tools/volatility-finder

Da ich aber die TWS habe und dort nach der Vola schauen kann, bzw. im BOOST Tool, brauche ich keine weitere Webseite, um das anzuzeigen.

Ich bin Vollzeit Optionshändler aber rein privat.

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uang

uups, hatte mir für verschiedene Scheine mal so Tabellen erstellt und scheinbar die ISIN nicht korrigiert. Gemeint war dieses https://www.hsbc-zertifikate.de/home/details#!/isin:DE000TR6TX94 Laut HSBC Prospekt gibt es sonst keine Kosten, aber bei solchen Zertifikaten frag ich als Anfänger lieber doppelt nach ;)

 

Danke für den Link. Der "Volatility Ranker" kostet zwar Geld (gibt ne kostenlose 14 Tage Probezeit), aber für einzelne Werte kann man sich immerhin die implied volatility über verschiedene Zeiträume anzeigen.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

handelst du (ihr) denn Disocunt Zertifikate? Welche Caps und Laufzeiten wählst du (ihr)? Einzelwerte oder Indizes?

Dazu mal etwas ausführlicher: Vorweg, Discountzertifikate (und Aktienanleihen, wie gesagt ist das das Selbe) sind defensive Investments, man hat damit in der Regel einen Hebel unter 1, dafür aber etwas Sicherheit bzw. Rabatt.

Daher eignen sich diese Derivate meiner Ansicht nach eher nicht zum kurzfristigen Traden, da sollte man schon gehebelte Produkte nehmen (=Hebel >1).

 

Man kann Discountzertifikate so sehen, dass man immer einen Vorteil hat, entweder eine ordentliche Rendite, oder - im Vergleich zum Direktkauf - einen Rabatt (der Discount).

Aber (Grundsatz): An der Börse gibt es nichts geschenkt.

Die Gegenargumentation ist nämlich, dass man entweder Kursgewinne die man mit dem Direktinvestment gehabt hätte verschenkt hat, oder aber einen Basiswert geliefert bekommt den man - nach dem Kurseinbruch - vielleicht gar nicht mehr haben möchte (oder zumindest noch günstiger hätte kaufen können).

 

Ich persönlich kaufe nur Zertifikate auf Basiswerte die ich auch direkt kaufen würde (oder sogar schon im Depot habe), und wähle auch gezielt die Emittenten die im Fall der Fälle auch liefern (kein Barausgleich), halte dann fast immer bis zum Ende der Laufzeit; wenn ich vorher aussteige dann meist, weil der Cap fast erreicht und die Rendite nicht mehr angemessen ist (Risiko für einen Kursrückgang des Basiswertes ist niemals Null, muss also entsprechend vergütet werden).

 

Cap: Die besten Renditen bekommt man bei einem Cap ungefähr gleich dem Kurs des Basiswert (bei Optionen sagt man "am Geld"). Und davon weiche ich vielleicht etwas ab, je nach dem ob ich den Basiswert eher haben möchte oder eher nicht.

Man muss sich dann nämlich entscheiden was einem wichtiger ist, Rendite oder Discount. Will ich eine Aktie haben, dann wähle ich einen höheren Cap; und wenn es dann trotzdem nicht klappt (mit der Lieferung) ist wenigstens die Rendite richtig toll. Wenn ich hingegen auf die Rendite abziele, dann nehme ich einen niedrigeren Cap und verzichte auf etwas Rendite; wenn das schief geht waren wenigstens die eingebuchten Aktien deutlich günstiger als beim potentiellen Direktkauf.

Weit vom Cap abweichen darf man imho aber nicht. Denn sonst hat man entweder Renditen im unteren einstelligen Prozentbereich (das rechtfertigt das Risiko nicht), oder man kauft den Basiswert fast ohne Discount.

 

Laufzeit: Etwa ein paar Monate, meist bis zum übernächsten großen Verfallstag.

Bei zu kurzen Laufzeiten lohnt imho der Aufwand nicht (Auswahl, Spesen), und bei längeren sinkt die p.a.-Rendite zu weit ab.

 

Auswahl: Jahrelang war meine Datenbasis OnVista, aber seit dem die ihre Seite arg verschlimmbessert haben bin ich zu Ariva gewechselt. Dort gehe ich mit einem konkreten Basiswert in die Suche, und kopiere das Ergebnis in eine spezielle "Datenübernahme"-Exceltabelle. Dort werden die wichtigen Daten herausgefiltert und an mein Format angepasst, das Ergebnis kopiere ich dann wieder und füge es in meine richtige Tabelle ein (dazu sollte man wissen, wie man bei Excel nur die Daten einfügen kann, also nicht die Formeln). Dann noch ein paar Ergänzungen (ggf. Dividenden, bei Aktienanleihen im Idealfall der Zinsstart*), fertig. Dauert nur ein paar Minuten.

In meiner Tabelle werden dann vor allem 3 Renditen ausgerechnet (Discount, Seitwärts und Maximal), jeweils absolut und p.a. Danach kann ich dann beliebig sortieren.

 

*muss aber nicht unbedingt sein, man kann die Stückzinsen auch einfach komplett weglassen und sich selber auch nur die Zinsen von Kauf bis Fälligkeit anrechnen - ändert fast nichts an den Ergebnissen

 

Bedenken muss man, dass der ganze Aufwand den ich Treibe am Ende vielleicht einen Mehrgewinn von 1 oder 2% bringt (lohnt sich also nicht bei 1000 Euro Kapital). Die wichtigste Entscheidung ist und bleibt aber der Basiswert, der bringt nämlich den Rest.

 

Insgesamt hab' ich bisher etwa 100 solche Derivate in meinem Besitz gehabt. Und mein Depot besteht mittlerweile zu einem größeren Teil aus Aktien die ich von Emittenten geliefert bekommen habe.

 

Noch eine Anmerkung: Mit Rendite meinte ich immer die Seitwärtsrendite. Bitte nicht auf Discount oder Maximalrendite schauen, das sagt alleine gar nichts.

 

Stefan

 

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