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Chemstudent

Anfängerfragen zu Zertifikaten und Optionsscheinen

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Peter23

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem echten Future auf einen Index z.B. den S&P 500 und einen Mini Future Zertifikat? Bzw. gehe ich davon aus, dass ein Zertifikat teurer ist als ein Future, aber welche Parameter machen es um wieviel teurer?

 

Weil die Antwort ggf. auf die Ausgestaltung des jeweiligen Zertifikats ankommt anbei ein konkretes Beispiel:

http://ars.ariva.de/v0.5/product/isin/DE000NG19P90/DT--PK/de/DE/document?authToken=eyJhbGciOiJIUzUxMiJ9.eyJzdWIiOiJzbXJ0aHNlIiwicm9sZXMiOlsiUk9MRV9CRVJBVEVSIiwiVVNFUl84MzEiLCJSRUFMTV9TbWFydEhvdXNlIl0sImV4cCI6MTUxNzQwNjIxMn0.nTJTnq_-9vs33doTlasCDKTw3OiVjpJWSRULzQrM1nTX8aNuy9nF_5VZqTaTCbwMF2hOKv8CDqWKWUz3kvcTgA

 

Erstmal geht es mir hier nicht darum, wie ein Future funktioniert bzw. könnt ihr davon ausgehen, dass ich das in der Theorie im Detail verstehe. Es geht mir eher darum, was der Unterschied bzgl. Kapitaleinsatz bzw. Kosten der beiden Produkte ist.

 

Ich leg mal selbst los:

Wenn der Basiswert unter einen gewissen definierten Wert fällt, dann verliert man seinen Einsatz (zumindest wenn man beim Future den Margin-Call nicht bedient (tägliche Glattstellung); beim Future unter Umständen sogar mehr als den Einsatz). Bei steigendem Basiswert profitiert man linear vom Wertzuwachs (beim Future durch Guthaben auf dem Margin-Konto; beim Zertifikat durch einen steigenden Wert des Zertifikats, wobei abzüglich von Finanzierungskosten). Im Grunde sind beide Produkte sehr äquivalent zu dem Kauf des Basiswertes auf Kredit. Mit dem Unterschied, dass der Kredit nicht direkt aufgenommen wird sondern impliziter Bestandteil des Produkts ist. Beim Future ist das derzeit ein sehr günstiger Zinssatz, der dort implizit enthalten ist (häufig gar negativ). Bei dem Zertifikat oben zahlt man anscheinend 5,06 % Finanzierungskosten p.a., so dass dieses Produkt nur dann interessant ist, wenn man kurzfristig spekulieren will und sowohl (kurzfristig) keinen günstigeren Kredit aufnehmen bzw. keine Möglichkeit hat in einen günstigen echten Future zu investieren (bzw. es ggf. als zu kompliziert) angesehen wird.

 

Meine Überlegungen führen dazu, dass dieses (und vl sogar solche Zertifikate im Allgemeinen) preislich (bzw. bezogen auf die Finanzierungskosten) sehr unattraktiv ist. In diesem Kontext wäre dann die konkrete Frage: Seht ihr das auch so? Oder vergesse ich einen entscheidenen Vorteil von diesen Zertifikaten?

 

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DrFaustus

Future: Unbegrenztes Verlustpotenzial

Minifuture: Verlust auf Kapitaleinsatz begrenzt

 

Future: Theoretisch kein Kapitaleinsatz, jedoch Margin. (kann jedoch auch über vorhandene Depotpositionen gedeckt werden)

Minifuture: Kapitaleinsatz

 

Future: Kosten beschränkt auf Geld/Brief Spanne und Handelskosten. Ansonsten fair bewertet

Minifuture: Emittent verdient mit. Und das ordentlich.

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 18 Minuten schrieb DrFaustus:

Future: Unbegrenztes Verlustpotenzial

Na ja, es ist aber ziemlich selten, dass man deutlich mehr als das Guthaben des Margin-Konto verliert und wenn auch nicht viel mehr.

 

Außerdem kann der Basiswert beim S&P 500 ja nicht unter 0 fallen, so dass ein Long-Future zumindest dadurch beschränkt ist bzgl des Verlustes.

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Peter23
vor einer Stunde schrieb DrFaustus:

Future: Unbegrenztes Verlustpotenzial

Minifuture: Verlust auf Kapitaleinsatz begrenzt

 

Future: Theoretisch kein Kapitaleinsatz, jedoch Margin. (kann jedoch auch über vorhandene Depotpositionen gedeckt werden)

Minifuture: Kapitaleinsatz

 

Future: Kosten beschränkt auf Geld/Brief Spanne und Handelskosten. Ansonsten fair bewertet

Minifuture: Emittent verdient mit. Und das ordentlich.

Okay, das widerspricht ja jetzt nicht dem, was ich schreibe und ich nehme es mal als Bestätigung. Ich verstehe jetzt nur noch nicht, für wen solche Zertifikate gut sein sollen. ME kennt man sich entweder gut genug mit der Materie aus, dass man Futures mit Margin-Konto betreiben kann, oder man kennt sich dafür nicht genügend aus, dann sollte man aber auch die Zertifikate nicht kaufen, weil man die dann auch nicht genügend versteht.

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otto03
· bearbeitet von otto03
vor 25 Minuten schrieb Peter23:

Okay, das widerspricht ja jetzt nicht dem, was ich schreibe und ich nehme es mal als Bestätigung. Ich verstehe jetzt nur noch nicht, für wen solche Zertifikate gut sein sollen. ME kennt man sich entweder gut genug mit der Materie aus, dass man Futures mit Margin-Konto betreiben kann, oder man kennt sich dafür nicht genügend aus, dann sollte man aber auch die Zertifikate nicht kaufen, weil man die dann auch nicht genügend versteht.

 

Ist sicherlich auch eine Frage der bewegten Volumina.

 

Bei einem Future auf den DAX (FDAX) stehst du bei einem FDAXstand von 13.245,03 mit 331.125,75 Euronen im Feuer.

Beim MiniDAX (FDXM) darfst du den Wert durch 5 teilen.

 

Lynx verlangt für ein initial overnight margin über 30.000,00 € - oder möchtest du Daytrader werden, dann wird es billiger.

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Peter23
vor 10 Minuten schrieb otto03:

Ist sicherlich auch eine Frage der bewegten Volumina.

 

Bei einem Future auf den DAX (FDAX) stehst du bei einem FDAXstand von 13.245,03 mit 331.125,75 Euronen im Feuer.

Beim MiniDAX (FDXM) darfst du den Wert durch 5 teilen.

 

Lynx verlangt für ein initial overnight margin über 30.000,00 €

Okay, Point taken. D.h. Mini-Futures könnten eine Alternative sein, aber nur wenn es sich dabei nicht um Zertifikate handelt sondern um "echte" (Mini-)Future, bei denen das Mini nur bedeutet, dass er kleiner ist, aber ansonsten (fast) baugleich, d.h. insb., dass es auch ein Margin-Konto etc. gibt. Richtig so?

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otto03
vor 2 Minuten schrieb Peter23:

Okay, Point taken. D.h. Mini-Futures könnten eine Alternative sein, aber nur wenn es sich dabei nicht um Zertifikate handelt sondern um "echte" (Mini-)Future, bei denen das Mini nur bedeutet, dass er kleiner ist, aber ansonsten (fast) baugleich, d.h. insb., dass es auch ein Margin-Konto etc. gibt. Richtig so?

 

beispielhaft Lynx

https://www.lynxbroker.de/service/margin-anforderungen/

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Peter23
vor 3 Minuten schrieb otto03:

Also nochmal: Meine Quintessenz wäre Mini-Future-Zertifikate (wie oben von mir verlinkt) sind meist viel zu teuer. Mini-Future mit Margin-Konto wie z.b. E-mini S&P 500, der unter vielen anderen in Deinem Link enthalten ist, sind für viele Anleger wegen des kleineren Volumens durchaus sinnvoll. Richtig so?

 

Das ist natürlich nur grob. Im Einzelfall kommt es natürlich auf die jeweiligen Konditionen an.

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otto03
Gerade eben schrieb Peter23:

Also nochmal: Meine Quintessenz wäre Mini-Future-Zertifikate (wie oben von mir verlinkt) sind meist viel zu teuer. Mini-Future mit Margin-Konto wie z.b. E-mini S&P 500, der unter vielen anderen in Deinem Link enthalten ist, sind für viele Anleger wegen des kleineren Volumens durchaus sinnvoll. Richtig so?

 

Das ist natürlich nur grob. Im Einzelfall kommt es natürlich auf die jeweiligen Konditionen an.

 

Ob sie sinnvoll sind kann ich nicht beurteilen, ich kaufe/verkaufe weder Futures noch Mini Futures und erst recht keine Mini-Future-Zertifikate weil ich keine Ahnung davon habe.  

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Peter23
Gerade eben schrieb otto03:

und erst recht keine

Wobei diese Formulierung schon andeutet, dass Du auch davon ausgehst, dass Mini-Futures-Zertifikate die deutlich schlechtere Variante wären.

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DrFaustus

Noch vergessen: Future benötigt Termingeschäftsfähigkeit.

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Peter23
vor 8 Minuten schrieb DrFaustus:

Noch vergessen: Future benötigt Termingeschäftsfähigkeit.

 Nur zur Vollständigkeit: Mini-Futures mit Margin-Konto à la E-mini S&P 500 (https://www.lynxbroker.de/service/margin-anforderungen/) auch. Für den Kauf von Zertifikaten (auch falls sie Mini-Future genannt werden) braucht man diese allerdings nicht.

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DrFaustus

Ja, meinte die Zertifikate. Das andere sind für mich eher CFDs.

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hapsi

Hallo zusammen,

 

weiß jemand, wo man am besten Informationen zu Neuemissionen von Staatsanleihen bekommt? Insbesondere türkische.

Neuemissionen von Unternehmen wären auch interessant.

 

Viele Grüße

hapsirin

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reckoner

Hallo,

 

wofür brauchst du Neuemissionen? Anleihen kauft man an der Börse (und da könnte ich dir Quellen nennen).

 

Stefan

 

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

Das Zeichnen von Staatsanleihen bei Emission ist was für die richtig großen Jungs.

Vergiß das einfach. (Wenn du so reich wärst, dass du zur Zielgruppe gehörst, würdest du hier nicht fragen.)

 

Als Kleinanleger kauft man Staatsanleihen üblicherweise an Handelsplätzen (Börsen).

Die Börse Stuttgart z.B. hat eine Übersicht zu Notierungsaufnahmen von Anleihen:

Stuttgart: Anleihen-Neueinführungen

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hapsi

Danke für die Infos. Es ging mir nicht primär um das Zeichnen - bei Anleihen stehen vermutlich die institutienellen Anleger im Vordergrund. Eher darum, dass man erfährt, dass es die eine oder andere neue Anleihe gibt.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Als der FC Schalke 04 vor zwei Jahren zwei neue Anleihen emittierte, habe ich eine der beiden direkt über die Webseite der Knappen gezeichnet. Die Zuteilung der Anleihe und deren Einbuchung in mein Depot hat mich null Euro an Gebühren gekostet (kann bei anderen Depotbanken natürlich anders sein). Es kann also eine Überlegung wert sein, den Markt bzw. die Nachrichten regelmäßig hinsichtlich anstehender Emissionen zu sichten und sich bei konkreten Anlässen bei den emittierenden Unternehmen bezüglich der Zeichnungsmoglichkeiten direkt zu informieren. 

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Akaman

PCC kann man auch kostenlos direkt zeichnen. Allerdings war es in der Vergangenheit meist so, dass man über die Börse - je nach Volumen auch nach Kosten - auch mal günstiger drankam.

 

Disclaimer: Ich kaufe keine PCC-Anleihen mehr, da ich das Chance-Risiko-Profil inzwischen sehr schlecht finde. Die einzige, die ich noch halte, wird zum 1.10.18 zurückgezahlt.

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Dividenden-Pirat

Ich bin in einem Bericht in der Euro am Sonntag auf folgendes Zertifikat gestoßen:

 

DE000CZ549S6 - 

Unlimited Tracker auf CO2 Emissionsrechte ICE

 

Im Zeichen des Klimawandel und dem Handel mit den den Emissionsrechten bei dem jährlich die Verfügbare Menge verringert wird, scheint es eine interessante Sache an der Entwicklung teil zu haben. 

 

Hat jemand hier sich schon eine tiefere Meinung gebildet?

 

Viele Grüße

 

 

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passiv_Investor

Ein Kollege von mir hat darüber seine Bachelorarbeit geschrieben. Fazit war, dass viel zu viele CO2-Zertifikate im Umlauf waren und das immer massiv den Preis gedrückt hat, wenn deren Ablaufdatum näher rückte und jeder die ungenutzten Rechte noch schnell loswerden wollte.

Kein wirklich prognostizierbarer liquider Markt, den ich handeln würde.

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Zickzack

Was macht man eigentlich, wenn man es verpeilt hat, Optionsscheine bei der DiBa vor Fälligkeit einzutauschen, und die jetzt seit Tagen (mit einer schönen großen grünen Zahl) blöde im Depot rumliegen, ohne dass ich was mit ihnen anstellen kann?

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passiv_Investor

Abwarten und Tee trinken. In den Zertifikats- bzw. Optionsscheinbedingungen steht drinnen, wann der Emittent das Produkt nach Ablauf abrechnet. In der Regel sind das 7-14 Tage nach Ablauf.

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Zickzack

Uff, danke. Ich war schon in Sorge. :)

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