BullenBaer September 5, 2006 Hallo, ich habe kürzlich gelesen, dass TRY-Anleihen (Türkei) ein ziemlich hohe Rendite bringen. Was also ist von TRY-Anleihen zu halten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dorschkopp September 6, 2006 Naja, die Renditen sind nicht schlecht, aber du hast zu dem Emittentenrisiko ( was nicht sehr hoch ist ) das Währungsrisiko. D.h. keiner kann dir sagen wie der Stand der türkischen Lira im Verhältnis zum Euro sein wird, wenn du deine Anleihe in 3 Jahren zurückgezahlt bekommst. Gruß, Dorschkopp Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BullenBaer September 6, 2006 Naja, die Renditen sind nicht schlecht, aber du hast zu dem Emittentenrisiko ( was nicht sehr hoch ist ) das Währungsrisiko. D.h. keiner kann dir sagen wie der Stand der türkischen Lira im Verhältnis zum Euro sein wird, wenn du deine Anleihe in 3 Jahren zurückgezahlt bekommst. Gruß, Dorschkopp ok, das Währungsrisiko ist sicher vorhanden, aber eine Anleihe muss man doch sicher nicht bis zum Ende der Laufzeit behalten. Wenn der Anleihenkurs sich positiv entwickelt bzw. das Währungsverhältnis Euro/TRY, kann man doch die Anleihe bereits früher verkaufen und obendrein bekommt man doch immer die Stückzinsen, die täglich zunehmen, ausbezahlt oder sehe ich das falsch? Die Stückzinsen werden einem beim Kauf abgezogen, also muss man sie doch beim Verkauf ausbezahlt bekommen?! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dorschkopp September 6, 2006 Genau das ist der Punkt, das Währungsverhältnis und der Anleihekurs KÖNNEN sich positiv entwickeln. Tun sie es hingegen nicht musst du die Anleihe halten und hoffen, dass sich das Währungsverhältnis wieder dem Punkt annähert, an dem du die Anleihe erworben hast. Das Verhältnis zwischen den Währungen kann deutlich deine Rendite schmälern oder aber auch nach oben treiben. Mir persönlich wäre das Risiko zu hoch. Deine Vermutung zu den Stückzinsen ist richtig. Man bekommt die anteiligen Zinsen ausgezahlt und die Papiere sind jederzeit an der Börse handelbar ( Transaktionskosten und vor allem die Liquidität beachten ! ) Gruß, Dorschkopp Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BullenBaer September 6, 2006 · bearbeitet September 6, 2006 von BullenBaer Dorschkopp, du hast recht, wenn der Anleihekurs nach unten geht, muß man die Anleihe - insofern man Verlust vermeiden will - halten und hoffen, dass sich das Währungsverhältnis wieder dem Punkt annähert, an dem man die Anleihe erworben hat. Das ist bei einer Aktie, Fond, Zertifikat u.a. aber auch nicht anders. SPÄTESTENS aber am Ende der Laufzeit bekommt man aber doch bei Kupon (fix) Anleihen 100 % ausbezahlt. Kauft man also meintewegen eine Anleihe bei 95% und die Anleihe bewegt sich dann nach unten und erreicht bis zum Laufzeitende nicht mehr die 95%, dann muß man die Anleihe zwar halten bis zum Laufzeitende, am Laufzeitende bekommt man aber 100% ausbezahlt + Zinsen. Letztendlich hat man dann doch immer die Gewissheit, dass man Gewinn macht und sei es erst am Laufzeitende es sei denn der Emittent oder der Anleihenbegeber ist zahlungsunfähig was bei einem positiven Rating ja nun relativ unwahrscheinlich ist. Ein gewisses Risiko besteht natürlich immer, die habe ich auch bei Aktien oder Fonds. Im Unterschied zu einer Aktie, deren Kurs ab Kaufdatum auch nach unten gehen kann und sich vieleicht nie mehr erholt, hat man doch aber wie ich oben schon schrieb, bei Anleihen immer die relative Gewissheit, 100% am Laufzeitende ausbezahlt zu bekommen oder sehe ich das falsch :'( Das Risiko erscheint mir also im Vergleich zur Aktie geringer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dorschkopp September 6, 2006 Tut mir Leid, ich schreib manchmal etwas verkorkst. Ja, du bekommst 100% ausbezahlt. Aber bekommst du für diese 100% türkischen Lira auch die Summe an Euro, die du heute dafür bekommen würdest ? Wenn die Lira nur noch die Hälfte im Vergleich zum Euro wert wären, bekommst du eben nur das halbe Geld. Deswegen lieber in Anleihen investieren, die auf Euro notieren. Es sei denn man weiss was man macht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
avanti_core September 6, 2006 Du kannst dein Geld auch als Festgeld in Türkei anlegen, dann bekommst du 4-5%, natürlich als Euro oder Dollarkonto und bekommst es als Euro oder Dollar mit Zinsen ausgezahlt. Das machen viele! Es könnte aber sein,dass es nur für türkische Staatsbürger ist. Das muss ich mal nachfragen ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dorschkopp September 6, 2006 Du kannst dein Geld auch als Festgeld in Türkei anlegen, dann bekommst du 4-5%, natürlich als Euro oder Dollarkonto und bekommst es als Euro oder Dollar mit Zinsen ausgezahlt. Das machen viele! Es könnte aber sein,dass es nur für türkische Staatsbürger ist. Das muss ich mal nachfragen ! Die Frage ist aber dabei, wie hoch dein Geld bei der jeweiligen Bank abgesichert ist ! Gruß, Dorschkopp Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
avanti_core September 6, 2006 Es gibt ein paar gute Banken, die sind sehr gut abgesichert, Rest kann man vergessen. Da kannst du auch eine halbe Mio. einzahlen, die sind sicher.Aber es gibt auch einige wie Denizbank, bei denen ist es nur bis 20.000 Euro abgesichert, das ist dann nervig Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
uzf September 6, 2006 Auf meinen Türkeiurlauben haben Hassan und Co. mir die DM,Euros oder Dollars aus der Hand gerissen und unterm Kopfkissen versteckt. Soll heissen die Türken trauen Ihrer eigenen Lira nicht.Gold und Silber lieben sie auch. TRL ist gut für einen kurzen Zock. mfg aus Antalya uzf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BullenBaer September 6, 2006 · bearbeitet September 6, 2006 von BullenBaer Tut mir Leid, ich schreib manchmal etwas verkorkst. Ja, du bekommst 100% ausbezahlt. Aber bekommst du für diese 100% türkischen Lira auch die Summe an Euro, die du heute dafür bekommen würdest ? Wenn die Lira nur noch die Hälfte im Vergleich zum Euro wert wären, bekommst du eben nur das halbe Geld. Deswegen lieber in Anleihen investieren, die auf Euro notieren. Es sei denn man weiss was man macht tja, aber auf Anleihen, die auf Euro notieren, gibts nur geringe Renditen oder ????? Auf meinen Türkeiurlauben haben Hassan und Co. mir die DM,Euros oder Dollars aus der Hand gerissen und unterm Kopfkissen versteckt. Soll heissen die Türken trauen Ihrer eigenen Lira nicht.Gold und Silber lieben sie auch.TRL ist gut für einen kurzen Zock. mfg aus Antalya uzf naja, die neue türk. Lira gibts ja noch nicht so übermäßig lange meines Wissens. Und bei neuen Währungen sind die Leute naturgemäß immer etwas vorsichtig, das war doch beu uns mit der Euro-Einführung auch nicht anders. Was haben die Leute geschimpft. Die gute alte Mark einfach so zu verschrotten bla bla bla. Wie auch immer, die Türkei hängt wirtschaftlich mittlerweile so sehr an Europa dran, dass es sich Europa kaum leisten könnte, dass die türk. Währung den Bach runter geht. Außerdem ist die Türkei ein - geostrategisch gesehen - wichtiges NATO-Mitglied - gerade jetzt durch die ständigen Krisen im nahen Osten - und somit ist es auch für die USA äußerst wichtig, dass die Türkei wirtschaftlich stabil bleibt. Ich rechne das mit den Währungsrisiken mal in Ruhe durch und nehme dann hier noch mal Stellung dazu. Irgendwie kann ich es noch nicht richtig nachvollziehen, dass die Währungsschwankung ein Risiko sein soll, weil der Kurs der Anleihe sich doch an der Währungsschwankung orientiert; wenn die türk. Lira an Wert verliert gegenüber dem Euro, steigt der Anleihenkurs und umgekehrt, das Ganze ist also indirekt proportional. Wie man's dreht und wendet, verliert die Lira an Wert, kriege ich dafür einen höheren %-Satz bei der Anleihe, das gleicht sich also doch irgendwie aus. Nur wenn der Anleihenkurs über 100% steigt wirds problematisch, denn am Laufzeitende gibt's eben nur 100%, während die türk. Lira eigentlich mehr an Wert verloren hat als die 100% aussagen und somit könnte man also Verlust machen. Liege ich damit falsch? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dorschkopp September 6, 2006 Irgendwie kann ich es noch nicht richtig nachvollziehen, dass die Währungsschwankung ein Risiko sein soll, weil der Kurs der Anleihe sich doch an der Währungsschwankung orientiert; wenn die türk. Lira an Wert verliert gegenüber dem Euro, steigt der Anleihenkurs und umgekehrt, das Ganze ist also indirekt proportional. Sie orientiert sich nur bedingt an den Währungsschwankungen, denn du kannst auch als U.S. Bürger mit harten Dollars eine auf türkische Lira notierende Anleihe kaufen. Das Währungsrisiko ist in diesem Fall größer als das Emittentenrisiko. Ich würde so eine Anleihe nicht auf blauen Dunst kaufen. Gruß mit Fuß ... und Tschuß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Larry.Livingston September 6, 2006 · bearbeitet September 6, 2006 von zz-80 Du könntest ja auch hingehen und gleichzeitig dein Währungsrisiko hedgen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BullenBaer September 7, 2006 · bearbeitet September 7, 2006 von BullenBaer aha, hedgen, also absichern. Wie es denn das nun wieder zu verstehen oder ist das nur ein Gag ?! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dorschkopp September 7, 2006 Ich würde sagen es ist halb Gag, halb Ernst. Du kannst dein Währungsrisiko sicherlich ein wenig schmälern, aber das schlägt sich dann natürlich auch auf deine Rendite nieder. @zz-80 Kannst du ein Beispiel geben, wie du hedgen würdest ? Nicht, dass ich das für einen praktikablen Weg halte, aber mit Hedgen habe ich mich noch nicht weiter auseinandergesetzt. Daher die Frage Gruß, Dorschkopp Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BullenBaer September 7, 2006 · bearbeitet September 7, 2006 von BullenBaer das Hedgen kann ja sicher nur eine andere Anlageform sein. Naja, und was kommt dafür in Frage. Sicher Optionsscheine oder Zertifikate, die bei einer Währungsschwankung genau das Gegenteil machen wie die Anleihe, aber Dorschkopp, wie du schon richtig bemerktest, das bedeutet natürlich, dass die Rendite geschmälert wird, denn wenn man mit der Anleihe gewinnt, verliert man mit dem Hedging-Objekt und umgekehrt. Gruß BullenBaer Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 7, 2006 @ Dorschkopp: Angenommen du kaufst eine TRY Anleihe mit 5 Jahren Laufzeit. (nom. 100.000 EUR) Dann bekommst du in 5 Jahren einen Betrag in TRY, von dem du Heute noch nicht weisst, was er in EUR Wert ist. Also machst du folgendes: Du kaufst dir eine Verkaufsoption für TRY. Damit hast du Heute schon einen Basispreis für die TRY mit dem du kalkulieren kannst. Bewegt sich der Kurs in eine für dich günstigere Richtung, so kannst du deine Option verfallen lassen, da du ja Kursgewinne einheimsen kannst. Devisenoptionen werden von vielen Banken angeboten. Aber hauptsächlich für Gewerbe und Firmenkunden. Als Privatmann müsste man aber auch da ran kommen (ist aber etwas teurer) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
uzf September 7, 2006 Wenn ich mich schon mal entschieden hätte so ein Schweinskram wie TRL zu kaufen,hegde ich nicht.Sondern bete. mfg kann ja auch gutgehen uzf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 7, 2006 Wenn ich mich schon mal entschieden hätte so ein Schweinskram wie TRL zu kaufen,hegde ich nicht.Sondern bete.mfg kann ja auch gutgehen uzf Ist TRL nicht ne Sendung auf MTV? Naja, wenn du hegdt, dann brauchst du nicht zu beten. Das ist doch der sinn vom Hedgen!!!! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Larry.Livingston September 7, 2006 Jep, war halb Joke, halb ernst gemeint... Wer auf die Rendite der TRY Anleihen schielt muss als Privatanleger wohl oder übel in den sauren Währungskursapfel beißen. Hedging ist für den Privatanleger teuer, ein Fonds zB würde die Summe auf (Rückzahlungs)Termin handeln. So wie Faustus es beschreiben hat, idR. aber als Devisentermingeschäft und nicht per Option. Lieber weniger Rendite dafür festen Wechselkurs... bei Schwellenländeranleihen ist das Chance/Risikoverhältnis nicht wirklich optimal... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dorschkopp September 7, 2006 Da würde ich auch lieber ein höheres Emittentenrisiko eingehen, das ist absehbarer ( siehe dazu auch: auf Euro notierende Jamaika-Anleihen ) Gruß, Dorschkopp Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 7, 2006 Jep, war halb Joke, halb ernst gemeint... Wer auf die Rendite der TRY Anleihen schielt muss als Privatanleger wohl oder übel in den sauren Währungskursapfel beißen. Hedging ist für den Privatanleger teuer, ein Fonds zB würde die Summe auf (Rückzahlungs)Termin handeln. So wie Faustus es beschreiben hat, idR. aber als Devisentermingeschäft und nicht per Option. Lieber weniger Rendite dafür festen Wechselkurs... bei Schwellenländeranleihen ist das Chance/Risikoverhältnis nicht wirklich optimal... Nein, schon als Option, sonst kann man sich ja die Mehrrendite schenken! Terminkurse werden ja mit Hilfe der Zinsdifferenz zwischen den Ländern errechnet. Bei einem Termingeschäft musst du liefern, auch wenn der aktuelle Marktkurs günstiger für dich wäre. Bei einer Option kannst du dir den besten Preis aussuchen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Larry.Livingston September 7, 2006 Glaub mir, Fonds machen Devisentermingeschäfte... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 8, 2006 Nun, ok bei Fonds stimmt das. Warum auch immer. Vielleicht hängt das mit den beschränkungen im Verkaufsprospekt zusammen, dass ein Fonds zum Beispiel keine Derivate handeln darf. Aus meinem Praktikum in der Auslandabteilung weiß ich aber, dass größere Firmen sich hauptsächlich über Optionen absichern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag