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Rebentao

Wie anlegen bei riesiger Inflation (Argentinien)

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wolf666
vor 5 Minuten von Apartment Buyer:

Meist denken viele Immobilien sind Inflationsschutz, das treibt die Preise.

Das würde doch ausreichen um in Immobilien zu investieren.

Man soll mit Jahrekaltmiete arbeiten (also nicht zu teuer kaufen), den die Mieten sinken nicht (zumindest ist mir nicht bekannt, dass in irgendwelchem Land die Mieten konstant gesunken sind), und da Inflation die Preise auch bei Miete hoch treibt, gehen die Immobilienpreise "automatisch" auch hoch mit.

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Cauchykriterium

 

vor 1 Minute von wolf666:

die Mieten konstant gesunken

Was denn nun? Sind die Mieten nun konstant oder gesunken? Oder meinst Du eine möglicherweise gleichbleibend negative Veränderungsrate der Mieten? Und wenn ja, warum wäre es wichtig, dass diese negative Veränderungsrate gleichbleibend bliebe?

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wolf666
vor 5 Minuten von Cauchykriterium:

 

Was denn nun? Sind die Mieten nun konstant oder gesunken? Oder meinst Du eine möglicherweise gleichbleibend negative Veränderungsrate der Mieten? Und wenn ja, warum wäre es wichtig, dass diese negative Veränderungsrate gleichbleibend bliebe?

Ich glaube du hast einiges überlesenen:

vor 8 Minuten von wolf666:

den die Mieten sinken nicht (zumindest ist mir nicht bekannt, dass in irgendwelchem Land die Mieten konstant gesunken sind)

 

Anderenfalls verstehe ich nicht was du mit deinen Fragen genau wissen willst?

 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

@wolf666 

Im Prinzip sind Immobilien "inflationssicher". Den Trick mit "Ich kaufe Immobilie und die Inflation tilgt meine Schulden" kennen aber alle Marktteilnehmer. Es kann funktionieren, aber auch schiefgehen.

 

Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Immobilien in Deutschland ein sehr schlechter Inflationsausgleich. (Quelle: Nicht jede Immobilie lohnt sich in der Inflation - foraim)

image.png.68b48b4e9135cced01761a21c0cbbda6.png

Immobilien unterliegen auch immer den lokalen Regelungen und Gesetzen. Ein Land mit Hyperinflation ist meist ein ziemlich instabiles "Shithole" und keiner weiß, ob dieses Land in 5 Jahren wieder stabile Verhältnisse hat oder einen jahrelangen Bürgerkrieg bekommt. Was wird zB in den nächsten 5 Jahren in der Türkei passieren? Und auch in Deutschland kann keiner den Immobilienpreis vorhersagen: Was passiert in Deutschland, wenn die Grünen 80% erreichen und ein sofortiges Verbot von Gasheizungen eingeführt wird, aber die Gasheizung in deiner vermieteten Wohnung endgültig kaputt geht? Dann kannst du beim Umrüsten auf Wärmepumpe sogar real Geld verlieren, dh. das Geld zinsfrei auf dem Giro wäre ein besserer Inflationsausgleich gewesen. Was passiert, wenn (rein hypothetisch) die AfD 80% der Stimmen holt, den Schengenraum verlässt, alle Grenzen für Ausländer dicht macht und alle Einwohner ohne deutschen Pass das Visum nicht mehr verlängert? Dann haben wir selbst in München erstmal 10% Leerstand.

 

Bei Hyperinflation werden übrigens auch gerne Immobilienbesitzer in die Mangel genommen, hier zwei historische Beispiele aus Deutschland: Hauszinssteuer – Wikipedia und Lastenausgleichsgesetz – Wikipedia  Noch ein Risiko, das Immobilien zu einem "unsicheren" Inflationsausgleich macht.

 

Fazit: Eine Immobilie ist ein möglicher Inflationsschutz, aber alles andere als risikofrei. Schreibe 100x mal den Satz: "Es gibt keine risikofreie Überrendite, auch nicht mit Immobilien."

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Apartment Buyer
· bearbeitet von Apartment Buyer
vor 36 Minuten von slowandsteady:

@wolf666 

Im Prinzip sind Immobilien "inflationssicher". Den Trick mit "Ich kaufe Immobilie und die Inflation tilgt meine Schulden" kennen aber alle Marktteilnehmer. Es kann funktionieren, aber auch schiefgehen.

 

Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Immobilien in Deutschland ein sehr schlechter Inflationsausgleich. (Quelle: Nicht jede Immobilie lohnt sich in der Inflation - foraim)

image.png.68b48b4e9135cced01761a21c0cbbda6.png

Immobilien unterliegen auch immer den lokalen Regelungen und Gesetzen. Ein Land mit Hyperinflation ist meist ein ziemlich instabiles "Shithole" und keiner weiß, ob dieses Land in 5 Jahren wieder stabile Verhältnisse hat oder einen jahrelangen Bürgerkrieg bekommt. Was wird zB in den nächsten 5 Jahren in der Türkei passieren? Und auch in Deutschland kann keiner den Immobilienpreis vorhersagen: Was passiert in Deutschland, wenn die Grünen 80% erreichen und ein sofortiges Verbot von Gasheizungen eingeführt wird, aber die Gasheizung in deiner vermieteten Wohnung endgültig kaputt geht? Dann kannst du beim Umrüsten auf Wärmepumpe sogar real Geld verlieren, dh. das Geld zinsfrei auf dem Giro wäre ein besserer Inflationsausgleich gewesen. Was passiert, wenn (rein hypothetisch) die AfD 80% der Stimmen holt, den Schengenraum verlässt, alle Grenzen für Ausländer dicht macht und alle Einwohner ohne deutschen Pass das Visum nicht mehr verlängert? Dann haben wir selbst in München erstmal 10% Leerstand.

 

Bei Hyperinflation werden übrigens auch gerne Immobilienbesitzer in die Mangel genommen, hier zwei historische Beispiele aus Deutschland: Hauszinssteuer – Wikipedia und Lastenausgleichsgesetz – Wikipedia  Noch ein Risiko, das Immobilien zu einem "unsicheren" Inflationsausgleich macht.

 

Fazit: Eine Immobilie ist ein möglicher Inflationsschutz, aber alles andere als risikofrei. Schreibe 100x mal den Satz: "Es gibt keine risikofreie Überrendite, auch nicht mit Immobilien."

Bitte solche Sachen ( Lastenausgleich, Hauszinssteuer) nicht schreiben...das könnte von  dem Berliner Raumschiff aufgegriffen werden.

Politische Kommentare sind übrigens hier verboten! warum auch immer??

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wolf666
vor 28 Minuten von slowandsteady:

Bei Hyperinflation werden übrigens auch gerne Immobilienbesitzer in die Mangel genommen, hier zwei historische Beispiele aus Deutschland: Hauszinssteuer – Wikipedia und Lastenausgleichsgesetz – Wikipedia  Noch ein Risiko, das Immobilien zu einem "unsicheren" Inflationsausgleich macht.

Überall wo jemand von der Hyperinflation profitiert (oder besser gesagt nichts verliert) könnte vom Staat in die Mangel genommen werden. Vielleicht sind es beim nächste Mal die Aktien und Gold und eigengenutze Immobilie kommt glimpflich davon.

Deswegen ist auch Diversifikation auf mehrere Assetklassen wichtig.

 

vor 29 Minuten von slowandsteady:

Fazit: Eine Immobilie ist ein möglicher Inflationsschutz, aber alles andere als risikofrei.

Risikofreien Inflatiosschutz gibt es nirgends, selbst nicht inflationssicheres Tagesgeld ist nicht komplett risikofrei.

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ein_johannes
· bearbeitet von ein_johannes

Immobilien tragen ihren Nachteil in solchen Situationen schon im Namen - sie sind eben nicht mobil. Der Staat kennt jede Immobilie, ihren Wert (ca.), den Besitzer, und selbst wenn der Besitzer ins Ausland geht bleibt das Asset zwangsläufig hier. Immobilien sind einfach greifbar für die staatlichen Organe und das Immobilienbesitzer einfach eine Zwangshypothek eingetragen bekommen haben hatten wir in der BRD ja auch schon.

Betrachtet man nur die Hyperinflation sind Sachwerte sicher gut. Die Frage ist immer, wie viel sonstiges Chaos (steigende Kriminalität&Korruption, Proteste, Erosion staatlicher Autorität etc.) hat man in dieser Situation im Land. Denn es muss schon ein Bündel an Problemen geben, damit die Währung so wegrennt. Und möchte ich dann dort eine Immobilie besitzen ? Oder sind andere Sachwerte, beispielsweise Goldbarren, besser ? Oder sehe ich die Sache mit Assets im Ausland entspannter ?

 

Ich würde mein Depot vermutlich in ein anderes Land bringen, breit streuen und die home-bias vermeiden. Dann kennt der Staat zwar mein Depot (muss es in der Steuer ja angeben), aber ich bin mehrheitlich im US-Dollar investiert (MSCI World) und wenns eng wird kann ich mich immer noch verdünnisieren. Ich könnte als Argentinier mit einem schweizer Depot voller Nestle sicher besser schlafen als mit einer abbezahlten argentinischen Immobilie - und vor der Inflation im Peso sollte beides schützen.

 

 

Edit:  https://www.dw.com/de/argentinien-letzter-ausweg-preisdeckel/a-64695748

Zitat

Die Strategie des fairen Preises wird natürlich scheitern, wie bei all den anderen Malen, als in den letzten 4000 Jahren überall auf der Welt Preiskontrollen durchgeführt wurden. Und in Argentinien gibt es eine lange Tradition gescheiterter Preiskontrollen, die immer in sozialen Unruhen enden.

Die Begleiterscheinungen einer Hyperinflation muss man mitbedenken.

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Apartment Buyer
vor 48 Minuten von ein_johannes:

Immobilien tragen ihren Nachteil in solchen Situationen schon im Namen - sie sind eben nicht mobil. Der Staat kennt jede Immobilie, ihren Wert (ca.), den Besitzer, und selbst wenn der Besitzer ins Ausland geht bleibt das Asset zwangsläufig hier. Immobilien sind einfach greifbar für die staatlichen Organe und das Immobilienbesitzer einfach eine Zwangshypothek eingetragen bekommen haben hatten wir in der BRD ja auch schon.

Betrachtet man nur die Hyperinflation sind Sachwerte sicher gut. Die Frage ist immer, wie viel sonstiges Chaos (steigende Kriminalität&Korruption, Proteste, Erosion staatlicher Autorität etc.) hat man in dieser Situation im Land. Denn es muss schon ein Bündel an Problemen geben, damit die Währung so wegrennt. Und möchte ich dann dort eine Immobilie besitzen ? Oder sind andere Sachwerte, beispielsweise Goldbarren, besser ? Oder sehe ich die Sache mit Assets im Ausland entspannter ?

 

Ich würde mein Depot vermutlich in ein anderes Land bringen, breit streuen und die home-bias vermeiden. Dann kennt der Staat zwar mein Depot (muss es in der Steuer ja angeben), aber ich bin mehrheitlich im US-Dollar investiert (MSCI World) und wenns eng wird kann ich mich immer noch verdünnisieren. Ich könnte als Argentinier mit einem schweizer Depot voller Nestle sicher besser schlafen als mit einer abbezahlten argentinischen Immobilie - und vor der Inflation im Peso sollte beides schützen.

Danke ganz meine Meinung. 

Ein Staat mit Hyperinflation ist für mich nahe an False State.

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bmi
Am 23.2.2023 um 20:25 von ein_johannes:

Betrachtet man nur die Hyperinflation sind Sachwerte sicher gut. Die Frage ist immer, wie viel sonstiges Chaos (steigende Kriminalität&Korruption, Proteste, Erosion staatlicher Autorität etc.) hat man in dieser Situation im Land. Denn es muss schon ein Bündel an Problemen geben, damit die Währung so wegrennt.

Weil ich die Betrachtung im aktuellen Kontext sehr interessant finde: Hyperinflationen kommen meist langsam über viele Jahre - gradually, then suddenly. 

 

Hier ein paar Beispiele:

 

20230322_060645.thumb.jpg.dd3b6a2f2081b3e5fd3cd19b5603c7e6.jpg

 

Die grundlegenden Auslöser waren grob:

 

Simbabwe 2001 - Nahrungsmittelknappheit & politische Fehlentscheidungen

Venezuela 2012 - Nahrungsmittelknappheit & Energiekrise

Weimar 1914 - Krieg 

Russland 1914 - Krieg

Frankreich 1789 - Französische Revolution

Jugoslawien 1994 - politische Fehlentscheidungen

Türkei 2022 - Lieferengpässe, politische Fehlentscheidungen 

Argentinien 2018 bis heute  - Schattenwirtschaft, Unproduktivität

Iran 2023 - Sanktionen 

 

Wirtschaft läuft aus z.B. o.g. Gründen schlecht, viel Geld wird gedruckt um die enormen Staatsschulden zu bezahlen, Hyperinflation (Inflation >= 50% p.a.).

 

Die Antwort auf "wie Anlegen" lautet aufgrund der Ungewissheit somit eigentlich immer: diversifiziert. 

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