Zum Inhalt springen
gehmni15

Tecis Opfer? Sinnvolle Lösung für Vermögensaufbau & Altersvorsorge

Empfohlene Beiträge

fgk
· bearbeitet von fgk
vor 3 Stunden von s1lv3r:

 

Selbst dann lohnt es sich ja leider in der Regel nicht. Wer langfristig über der Beitragsbemessungsgrenze verdient hat so hohe Rentenansprüche und als Gutverdiener in der Regel zusätzliches Einkommen aus Vermietung und Verpachtung, bAV, etc., so dass ein Steuerspareffekt über die gesamte Laufzeit überhaupt nicht gegeben ist bzw. wenn im kleinen Ausmaß vorhanden, durch die Versicherungskosten aufgefressen wird.

 

Du schreibst ja schon selber: Einzelfälle mit speziellen Konstellationen mag es auch als Angestellter geben. Und für die eigene Situation individuell zu rechnen, bevor man pauschalen Behauptungen glaubt, ist natürlich immer sinnvoll. Aber leider bleibt Rürup für die Mehrheit der Angestellten Quatsch, der ihnen von irgendwelchen windigen Versicherungsvertretern aufgequatscht wird. :(

Sehe ich anders:

Zunächst muß immer der Einzelfall geprüft werden. Die auch hier oft zu lesende Behauptung, die Basisrente sei nur für Selbstständige geeignet, ist meiner Meinung nach deshalb schon aufgrund der pauschalen Aussage falsch.

 

Die Beitragszahlung in die Basisrente wirkt sich einkommensteuersenkend aus und dadurch kann eine Verschiebung der Steuerlast aus den Jahren mit besonders hohen Steuersätzen heraus in die Zukunft erreicht werden, die Steuerkurve flacht sich ab.

 

Ein Renter mit €26.000 Einkommen (entspricht ca. 60 Rentenpunkten) hätte heute 20,7% Steuersatz (34,7% Grenzssteuersatz).

Mit zusätzlicher Rente i.H.v. €20.000 steigt der auf 22,4% (36,7). Gerechnet mit 100%-Versteuerung.

Hier hätte sich das Verschieben aus Jahren mit höherem (Grenz-)Steuersatz gelohnt.

Unter speziellen Umständen kann sich die Steuerersparnis sogar noch deutlich erhöhen (Fünftelregelung).

 

Übrigens wirkt sich auch die unter Angestellten weitaus verbreitetere Riester-Rente bei entsprechendem Einkommen ebenfalls wie die Basisrente nur noch steuerverschiebend aus, dort scheint das aber weniger zu stören: Die Riester-Rente hält man für geeignet, die Basisrente aber nicht?

 

Aber selbst, wenn der Rentner dann doch im Höchststeuersatz landet, bleiben:

- Absicherung Langlebigkeit

- In der Ansparphase kann ~40% wieder frei investiert werden

- Möglicherweise kann durch die höheren Rentenansprüche dann im freien Investment risikoreicher Investiert werden

 

Als Renter hätte ich persönlich jedenfalls lieber das Problem, zu viel Rente zu beziehen, als zu wenig, auch wenn sich das schließlich als nicht steueroptimale Lösung herausstellen sollte. Genau kann man es im Einzelfall eben erst rückblickend ausrechnen.

 

Ich habe z.B. deshalb eine Basisrente abgeschlossen, in die ich flexibel einzahlen kann, und auch in die DRV nachgezahlt.

 

 

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

Mal hypothetisch mit heutigem Rentenbeginn und nur die Lohnsteuerersparnis betrachtend:

  • Du hast außerhalb von Studium/Ausbildung immer sehr gut verdient und bis zur Bemessungsgrenze in die GRV einbezahlt. Insgesamt z.B. 80 Rentenpunkte erarbeitet. Das würde heute eine Rente von 2880 € im Monat ergeben.
  • Vor 15 Jahren hast du einen Rürup-Vertrag abgeschlossen und jedes Jahr die von dir @fgk genannte Zahl von 10.000 € eingezahlt (um den steuerlich maximal absetzbaren Betrag für die Vorsorgeaufwendungen voll zu machen). Bei einem Kapitalzuwachs von 6% nach Kosten (lief also ziemlich gut ...) haben wir rund 250.000€ zu verrentendes Fondsguthaben. Mit einem angenommenen garantierten Rentenfaktor von 30 € macht das 750 € Zusatzrente im Monat.

Die Steuerbetrachtung ist dann wie folgt:

  • Einzahlphase: Alle Einzahlungen fallen in den Bereich von 42% Grenzsteuersatz. Also erst einmal 42% gespart.
  • Rentenphase: 
    • Nur mit der Rente (vereinfacht zvE 34.560 € - ohne jegliche absetzbaren Kosten) zahlen wir als Alleinstehender: 6.079 € Steuern (17,59% durchschnittlich, 31,11% Grenzsteuersatz).
    • Mit der Rürup Rente zusätzlich (zvE 43.560 €): 9.035,00 € Steuern (20,74 % durchschnittlich, 34,58 % Grenzbelastung).
    • Auf die Auszahlungen aus der Rürup Rente in Höhe von 9.000 € jährlich entfallen daher 2.956 € oder 32,85% an Steuern.

 

Von der sich ursprünglich toll anhörenden Steuerersparnis von 42% verbleiben dir also in dieser vereinfachten Betrachtung auf der Lohnsteuerseite durch die nachgelagerte Besteuerung prinzipiell nur rund 9%.

Ob von dieser Ersparnis nach der Betrachtung aller weiteren jetzt ausgelassenen Variablen (positive wie negative) überhaupt noch etwas von übrig bleibt? Ich denke nicht.

 

Wenn man ein konkretes Angebot hat, muss man das halt mit eigenen Variablen gegen eine Alternativanlage (eigenes Depot oder FRV) durchrechnen.

 

(Disclaimer: Alle Variablen willkürlich gewählt - müsste man halt mit persönlichen Zahlen rechnen. Und das hier ist natürlich ausschließlich eine rein überschlägige und vereinfachte Betrachtung der Lohnsteuerersparnis. Wir betrachten hier weder Alternativanlagen, Kapitalertragssteuer, noch die Kosten der Versicherung selber - aber im Endeffekt wird Rürup ja exakt über diese versprochene Lohnsteuerersparnis verkauft.)

 

vor 3 Stunden von fgk:

Als Renter hätte ich persönlich jedenfalls lieber das Problem, zu viel Rente zu beziehen, als zu wenig, auch wenn sich das schließlich als nicht steueroptimale Lösung herausstellen sollte. Genau kann man es im Einzelfall eben erst rückblickend ausrechnen.

 

Ich habe z.B. deshalb eine Basisrente abgeschlossen, in die ich flexibel einzahlen kann, und auch in die DRV nachgezahlt.

 

Das stimmt natürlich. Es ist ein reines Luxusproblem, aber man muss ja nicht unnötigerweise die Versicherungswirtschaft reich machen. :lol:

 

Ich habe selber auch zwei und bin daher nicht prinzipiell gegen Rürup. Ich passe aber halt schon darauf auf, nicht zu viel einzuzahlen. Und die funktionieren - wenn man es bis zum Ende durchrechnet - halt auch nur als günstige Nettotarife. Mit Kostenquoten von 1% oder 1,5% p.a. und einer Rentenversicherung die über 30-40 Jahre laufen soll, bleibt am Ende halt sonst absolut nichts von der Steuerersparnis übrig.

 

Da kann man dann lieber auf die Lohnsteuerersparnis verzichten und eine günstigere Fondsgebundene Rentenversicherung abschließen. Mit der sichert man sein Langlebigkeitsrisiko genauso gut ab, kommt jederzeit an sein Geld ran und spart auch in (geringerem) Ausmaß Kapitalertragssteuer.

 

Wenn man prinzipiell risikoavers ist, sind die von dir genannten freiwilligen Einzahlungen in die GRV (wenn möglich) meiner Meinung nach oft auch die bessere Alternative. :thumbsup:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cauchykriterium
vor 30 Minuten von Sapine:

PS: Wohne auch im Raum München

Fischbachau oder Schwabing? Raum München kann vieles sein, und vor allem für Dinosaurierer mit den Kaufpreisen aus guten, alten Zeiten schwer nachzuvollziehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
vor 13 Minuten von Cauchykriterium:

Fischbachau oder Schwabing? Raum München kann vieles sein, und vor allem für Dinosaurierer mit den Kaufpreisen aus guten, alten Zeiten schwer nachzuvollziehen.

Nun man kann sich auch Grünwald aussuchen - aber man muss nicht. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Feranda
vor einer Stunde von s1lv3r:

Die Steuerbetrachtung ist dann wie folgt:

  • Einzahlphase: Alle Einzahlungen fallen in den Bereich von 42% Grenzsteuersatz fallen. Also erst einmal 42% gespart.
  • Rentenphase: 
    • Nur mit der Rente (vereinfacht zvE 34.560 € - ohne jegliche absetzbaren Kosten) zahlen wir als Alleinstehender: 6.079 € Steuern (17,59% durchschnittlich, 31,11% Grenzsteuersatz.
    • Mit der Rürup Rente zusätzlich (zvE 43.560 €): 9.035,00 € Steuern (20,74 % durchschnittlich, 34,58 % Grenzbelastung).
    • Auf die Auszahlungen aus der Rürup Rente in Höhe von  9.000 € jährlich entfallen daher 2.956 € oder 32,85%.

 

Von der sich ursprünglich toll anhörenden Steuerersparnis von 42% verbleiben dir also in dieser vereinfachten Betrachtung auf der Lohnsteuerseite durch die nachgelagerte Besteuerung prinzipiell nur rund 9%.

Aller Aufwand in Ehre, aber die Milchmädchenrechnung hättest du dir sparen können.

 

"Ich lasse fast alle relevanten Aspekte außer acht aber das hier ist mein Ergebnis"

 

Um mal ein paar zu nennen:

 

  • Kalte Progression / Inflation / Steuergesetze in 30 Jahren
  • Was passiert mit der Steuerrückerstattung in der Ansparphase?
  • Wie viel Jahre bekomme ich Steuerrückerstattung & wie viele Jahre beziehe ich die Rente (also zahle Steuern?)
  • Uvm...

 

Bitte wieder zum eigentlichen Thread zurück oder Rürup extra diskutieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Mich würde mal interessieren, was @gehmni15bis jetzt an Informationen für sich mitgenommen hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 7 Minuten von Feranda:
  • Kalte Progression / Inflation / Steuergesetze in 30 Jahren
  • Was passiert mit der Steuerrückerstattung in der Ansparphase?
  • Wie viel Jahre bekomme ich Steuerrückerstattung & wie viele Jahre beziehe ich die Rente (also zahle Steuern?)
  • Uvm...

Hättest du meinen Beitrag komplett gelesen, hättest du dir deine Einwürfe sparen können:

vor 1 Stunde von s1lv3r:

Mal hypothetisch mit heutigem Rentenbeginn und nur die Lohnsteuerersparnis betrachtend:

 

Im Endeffekt verkauft der gemeine Vertriebler Rürup halt über die Lohnsteuerersparnis. Wenn die schon nicht in bedeutsamen Umfang vorliegt, kann man sich den Rest der Rechnerei halt gleich sparen (bzw. direkt zu alternativen/günstigeren/besser geeigneten Vorsorgemöglichkeiten übergehen). Das dir das als Versicherungsverkäufer nicht passt bzw. du sowas nicht gerne hörst, ist natürlich logisch ... 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 55 Minuten von s1lv3r:

Im Endeffekt verkauft der gemeine Vertriebler Rürup halt über die Lohnsteuerersparnis. Wenn die schon nicht in bedeutsamen Umfang vorliegt, kann man sich den Rest der Rechnerei halt gleich sparen (bzw. direkt zu alternativen/günstigeren/besser geeigneten Vorsorgemöglichkeiten übergehen).

korrekt hier als Ehepaar mit der Kombination Pflegefachkraft und Studium wird die aktuelle Grenzsteuer vermutlich ohnehin zu gering sein, um überhaupt über Steuern nachzudenken.  Hinzu kommt die mangelnde Flexibilität. Versicherungsverkäufer weisen zu Lasten ihrer Kunden niemals auf den Wert von Realoptionen hin, welche es auch im privaten Bereich gibt. Manche werden sogar in Zukunft selbst Unternehmer. Z.B. mit einem Eigenheim ist man das auch fast als eigener Vermieter.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...